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Der Technische Leiter in der Verantwortung - Bundesamt für Verkehr

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Eidgenössisches Departement für<br />

Umwelt, <strong>Verkehr</strong>, Energie und Kommunikation UVEK<br />

<strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong> BAV<br />

Bern, 20. August 2008<br />

<strong>Der</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Leiter</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Verantwortung</strong><br />

Referat<br />

von<br />

Walter Schnei<strong>der</strong><br />

BUNDESAMT FÜR VERKEHR<br />

Sektion Bewilligungen I<br />

anlässlich Seilbahnfachtagung Schweiz<br />

VTK Vere<strong>in</strong> technisches Ka<strong>der</strong> Schweizer Seilbahnen<br />

Locarno, 26. – 28. August 2008


Herr Präsident,<br />

Geschätzte Damen und Herren<br />

Aufgaben und <strong>Verantwortung</strong> des <strong>Technische</strong>n <strong>Leiter</strong>s, ist me<strong>in</strong><br />

Thema. Zudem werde ich noch etwas zu Unfällen und Ereignissen<br />

ausführen.<br />

Wir stellen uns die Frage, <strong>in</strong> welchen rechtlichen Erlassen ist diese<br />

<strong>Verantwortung</strong> verankert und welche Erfahrungen haben wir mit <strong>der</strong><br />

neuen Philosophie gemacht. Und schliesslich welche Empfehlungen<br />

gibt es dazu zu machen.<br />

Folie 1: Über die Vorschriften h<strong>in</strong>ausgehen<br />

Über die Vorschriften h<strong>in</strong>ausgehen, titelten kürzlich schweizweit die<br />

Medien. Dieser Leitartikel war <strong>in</strong> grossen Buchstaben unübersehbar<br />

<strong>in</strong> Tageszeitungen zu lesen.<br />

<strong>Der</strong> Text war über e<strong>in</strong>e halbe Seite lang.<br />

Ich sass an diesem Morgen um 07.00 Uhr <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Cafe <strong>in</strong> Bern.<br />

Es war über voll. Fast alle waren am Lesen. Am Lesen an diesem<br />

Artikel. Die nicht lasen und die Zeitung beiseite gelegt hatten, waren<br />

eifrig über diesen Artikel am diskutieren.<br />

Um was g<strong>in</strong>g es?<br />

Es g<strong>in</strong>g um das Erfüllen, E<strong>in</strong>halten und Nichte<strong>in</strong>halten von<br />

Vorschriften. Es g<strong>in</strong>g um unsere Branche, es g<strong>in</strong>g um e<strong>in</strong>en<br />

tödlichen Unfall, das Aufarbeiten und das Beurteilen <strong>der</strong> ergriffenen<br />

Massnahmen. Es g<strong>in</strong>g um Sicherheit und Restrisiko. Es g<strong>in</strong>g um<br />

Umweltfaktoren, Phänome, die die Sicherheit bee<strong>in</strong>flussen. Es g<strong>in</strong>g<br />

um e<strong>in</strong>e Seilbahn mit e<strong>in</strong>er Bundeskonzession. Es g<strong>in</strong>g um<br />

<strong>Verantwortung</strong>.<br />

An diesen Tischen entstanden Me<strong>in</strong>ungen. Subjektive Me<strong>in</strong>ungen<br />

über die Sicherheit <strong>der</strong> Seilbahnen. Das Ergebnis war durchwegs<br />

positiv. Man hatte das Gefühl, diese Bahn ist wie<strong>der</strong> sicher, die<br />

Beteiligten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Unternehmung hat die Sache im Griff.<br />

Da gibt es Vorschriften, die die Sicherheit garantieren und so weiter.<br />

Ich war erleichtert und froh über dieses Urteil. Insbeson<strong>der</strong>e aber<br />

auch über die positive Grundstimmung <strong>der</strong> Leser.<br />

Nun, Sie, wir alle arbeiten tagtäglich daran, dass dieses System<br />

Seilbahn sicher betrieben wird, ja betrieben werden kann. Solch<br />

folgeschwere Unfälle – wie auf <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Scheidegg – die wir<br />

zutiefst bedauern, aber vorkommen können, weil es Restrisiken gibt.<br />

Risiken zu vermeiden, Risiken zu beherrschen, ist mitunter e<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe des <strong>Technische</strong>n <strong>Leiter</strong>s.<br />

2/8


Folie 2: <strong>Technische</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>Der</strong> Gesetzgeber hat die Eigenverantwortung <strong>der</strong><br />

Seilbahnunternehmen <strong>in</strong> den neuen rechtlichen Erlassen sehr stark<br />

verankert. <strong>Der</strong> <strong>Verantwortung</strong>sbereich für Unternehmen und damit<br />

auch für den <strong>Technische</strong>n <strong>Leiter</strong> ist umfassend und gross.<br />

Die technischen Anfor<strong>der</strong>ungen und die Vorschriftenkonformität<br />

ergeben sich für die bestehenden Anlagen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong><br />

Ausführungsbestimmungen und für neue Anlagen und Umbauten ist<br />

die Basis, die europäisch harmonisierten CEN-Normen. <strong>Der</strong><br />

Gesetzgeber def<strong>in</strong>iert unter an<strong>der</strong>em damit die gültige Sicherheit.<br />

Daraus werden Aufgaben und <strong>Verantwortung</strong> abgeleitet.<br />

Folie 3. was heisst vorschriftskonform?<br />

Was heisst vorschriftskonform und wer ist dafür verantwortlich?<br />

E<strong>in</strong>e Vorschrift wird erfüllt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Abweichung davon wird offen<br />

gelegt, diskutiert und dokumentiert. Verantwortlich dafür ist die<br />

Seilbahnunternehmung. Die Seilbahnunternehmung garantiert also,<br />

dass e<strong>in</strong>e Seilbahn vorschriftskonform gebaut, <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />

und sicher betrieben wird. Das <strong>Bundesamt</strong> macht Stichproben.<br />

Treten ke<strong>in</strong>e Unregelmässigkeiten zu Tage, erteilt es Bewilligungen<br />

und bestätigt bei Audits, bei Betriebskontrollen, dass ke<strong>in</strong>e<br />

Verletzungen bezüglich <strong>der</strong> Sorgfaltspflicht vorliegen.<br />

Folie 4. Artikel 18 die Sorgfaltspflicht<br />

Die Sorgfaltspflicht ist wie<strong>der</strong>um für die Tätigkeit des <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Leiter</strong>s von zentraler Bedeutung. Das Unternehmen delegiert e<strong>in</strong><br />

grosser Teil <strong>der</strong> <strong>Verantwortung</strong> <strong>der</strong> Sicherheit für den Betrieb an den<br />

technischen <strong>Leiter</strong>. Er sorgt beispielsweise für e<strong>in</strong>e<br />

vorschriftenkonforme Instandhaltung, damit die Sicherheit je<strong>der</strong>zeit<br />

gewährleistet ist. Je<strong>der</strong>zeit sicher, setzt e<strong>in</strong>e gute Organisation des<br />

Betriebs voraus, setzt e<strong>in</strong>e straffe Aufgabenteilung voraus und setzt<br />

zu treffende Vorkehrungen voraus.<br />

Folie 5: Was ist für <strong>Technische</strong>n <strong>Leiter</strong> von Bedeutung?<br />

Bei <strong>der</strong> Anerkennung unterzeichnet je<strong>der</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Leiter</strong> e<strong>in</strong><br />

Papier, er wird sozusagen <strong>in</strong> Pflicht genommen, wie man so schön<br />

sagt. Er bezeugt mit se<strong>in</strong>er Unterschrift, dass er se<strong>in</strong>e Aufgaben und<br />

<strong>Verantwortung</strong> kennt, dass er Vorgaben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis umsetzt und<br />

dass bei Ungereimtheiten, die erwarteten Zustände wie<strong>der</strong><br />

hergestellt werden.<br />

<strong>Der</strong> Gesetzgeber ist <strong>in</strong> den Vorgaben <strong>in</strong> vielen Punkten hart. Denken<br />

sie an die Erreichbarkeit. Beispielsweise, während dem Betrieb<br />

erreichbar und <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Stunde auf <strong>der</strong> Anlage. Die<br />

3/8


gemachten Erfahrungen zeigen, dass hier bei e<strong>in</strong>zelnen<br />

Unternehmungen Handlungsbedarf besteht. Gehen sie dieses<br />

Problem im Rahmen <strong>der</strong> Eigenverantwortung an. Es ist ihre Pflicht,<br />

diesen Sachverhalt wenn nötig richtig zu stellen – denken sie daran<br />

wenn sie Fusionen planen, denken sie an Krankheit und beson<strong>der</strong>e<br />

Abwesenheiten. Es gilt <strong>der</strong> Grundsatz, die Vorgabe wird e<strong>in</strong>gehalten<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Abweichung davon ist diskutiert und dokumentiert.<br />

Die konkrete Umsetzung <strong>der</strong> delegierten Aufgaben, <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

Betriebsorganisation, auf das Personal und technische Leitung, auf<br />

den Betrieb und die Instandhaltung erfolgt <strong>in</strong> den<br />

Betriebsvorschriften. Je konkreter, je klarer die Aufgabenteilung <strong>in</strong><br />

den Betriebsvorschriften geregelt ist, je besser ist se<strong>in</strong> Nachweis,<br />

dass er se<strong>in</strong>e Aufgaben und <strong>Verantwortung</strong> wahrnimmt.<br />

Diese Anfor<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d geregelt:<br />

a) Betriebsvorschriften bestehen<strong>der</strong> Anlagen,<br />

b) Betriebsvorschrift für neue und umgebaute Anlagen.<br />

Folie 6 : Betriebsvorschriften bestehen<strong>der</strong> Anlagen<br />

E<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe VTK unter Peter Julen hat die Relevanz erkannt<br />

und sich dem Thema angenommen. Erklärungsbedarf gibt es, weil<br />

e<strong>in</strong>e alte und neue Lösung besteht. Hier kurz die alte Lösung<br />

skizziert:<br />

In den Ausführungsbestimmungen wird gesagt, was unter<br />

Betriebsvorschriften zu verstehen ist. Unter Betriebsvorschriften<br />

versteht man: E<strong>in</strong> Betriebsregelement und e<strong>in</strong>e Betriebsanleitung.<br />

Beides zusammen wird unter dem Titel Betriebsvorschriften<br />

zusammengefasst. E<strong>in</strong> bestehendes Musterreglement sorgt für die<br />

E<strong>in</strong>heitlichkeit. Es legt weiter fest, welche Inhalte <strong>in</strong> diesem<br />

Betriebsreglement abzuhandeln s<strong>in</strong>d. Und an wen sich diese<br />

Anordnungen richten und <strong>in</strong> welcher Form diese Informationen an<br />

die Mitarbeiter zur Kenntnis zu br<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d. Die Erstellung und<br />

periodische Prüfung gehört <strong>in</strong> das Pflichtenheft des technischen<br />

<strong>Leiter</strong>s. Es ist auch se<strong>in</strong>e Aufgabe, dieses Dokument periodisch an<br />

neue Erkenntnisse anzupassen.<br />

Folie 7: Betriebsvorschrift auf CEN-Basis<br />

CEN spricht von Betriebsvorschrift. Die Norm legt umfassend dar,<br />

welchen Zweck, welchen Umfang und welche Tiefe die<br />

abzuhandelnden Themen umfassen sollen. Auch hier erfolgt die<br />

Erstellung durch den Betreiber und somit durch den <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Leiter</strong>. Lesen sie diese neue Norm und setzen sich damit<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

4/8


Folie 8: Empfehlungen und Sorgfaltspflicht<br />

1. Machen sie <strong>in</strong> ihren Unternehmen die Betriebsvorschrift o<strong>der</strong><br />

Betriebsreglement im 2009 zum Thema. Nehmen sie sich zum<br />

Ziel, Ende 2009 e<strong>in</strong>e angepasste Fassung zu haben, die den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht wird. Es eignet sich als Jahresziel. Bei<br />

mir häufen sich Fragen, die auf diese Vorschriften abzielen –<br />

beispielsweise Versicherungen –. Schützen sie sich mit e<strong>in</strong>er<br />

guten Vorschrift. Sie br<strong>in</strong>gt Sicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Verantwortung</strong>.<br />

2. Die Besetzung und Ausbildung <strong>der</strong> <strong>Technische</strong>n <strong>Leiter</strong> ist e<strong>in</strong>e<br />

Führungsaufgabe. Nehmen sie sich dieser Aufgabe permanent<br />

wahr. Dulden sie ke<strong>in</strong>e Ungereimtheiten. Es ist e<strong>in</strong>e Pflicht, die<br />

Anordnungen korrekt umzusetzen. Im Februar 2008 haben wir<br />

ihnen mit e<strong>in</strong>em Schreiben diese Pflichten <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung gerufen.<br />

Seit Februar haben wir 70 Mutationen bearbeitet. Gutes Ergebnis<br />

auch im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Eigenverantwortung. Br<strong>in</strong>gen sie die Sachen<br />

<strong>in</strong> Ordnung und denken sie an die Sorgfaltspflicht. Also bleiben<br />

sie dran, bilden sie auch rechtzeitig aus.<br />

3. Stellen sie die Erreichbarkeit sicher. Überprüfen sie das<br />

Dispositiv. Unsere Stichproben zeigen, dass bei e<strong>in</strong>zelnen<br />

Unternehmungen Handlungsbedarf besteht. Treffen sie die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Massnahmen selbständig. B<strong>in</strong>gen sie Papiere und<br />

Praxis übere<strong>in</strong>. Bei e<strong>in</strong>er Kontrolle gibt es <strong>in</strong> diesem Bereich ke<strong>in</strong><br />

entwe<strong>der</strong> o<strong>der</strong>. Sie erfüllen die Vorgaben o<strong>der</strong> nicht. Und wenn<br />

nicht, müssen die Abweichungen diskutiert se<strong>in</strong>.<br />

4. S<strong>in</strong>d sie sich ständig bewusst, dass die gefor<strong>der</strong>ten Meldungen<br />

e<strong>in</strong>e Pflicht ist. Es gibt e<strong>in</strong>ige, die mehrmals gemahnt werden<br />

müssen. Erstatten sie die Meldungen zeitgerecht. Wenn sie das<br />

nicht machen, hat das früher o<strong>der</strong> später negative Auswirkungen.<br />

Sie müssen vielleicht, wenn e<strong>in</strong> Audit o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Bewilligung<br />

ansteht, dann nicht fragen, wieso hat <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e das o<strong>der</strong> jenes<br />

als Nachweis nicht br<strong>in</strong>gen müssen und ich schon. Das BAV<br />

macht sich bei all se<strong>in</strong>en Tätigkeiten e<strong>in</strong>e Art „Gesamtbild“ und<br />

leitet daraus den Umfang se<strong>in</strong>er Stichproben ab.<br />

5. Haben sie stets e<strong>in</strong>e Übersicht über die Dokumente. Was wir da<br />

zum Teil sehen, entspricht nicht e<strong>in</strong>er guten Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Sorgfaltspflicht. Es fehlen Betriebsbewilligungen, Ganze Pakte<br />

von Plangenehmigungen, Gutachten, Atteste, Verzeichnisse,<br />

Revisionsprotokolle usw. Zur Dokumentation gehören<br />

Grundlagenverzeichnisse, Pläne, Berechnungen, Auflagen,<br />

vorgenommene Ergänzungen und Umbauten an <strong>der</strong> Anlage,<br />

dazu gehört das Betriebsreglement usw..Mit <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

Dokumentationspflicht können sie zwei D<strong>in</strong>ge erreichen: Die<br />

Sorgfaltspflicht erfüllen und „Geld sparen“.<br />

5/8


Folie 10: Unfall Fallboden vom 03.01.2008<br />

Kurz e<strong>in</strong>ige Eckpunkte zum Unfall kle<strong>in</strong>e Scheidegg<br />

- Sehr starke W<strong>in</strong>dböen (Guggi-Föhn),<br />

- Um 12h30 Entscheid Sesselbahn Wixi – Lauberhornschulter<br />

Betriebse<strong>in</strong>stellung (Leerfahren),<br />

- Um 12h45 gleicher Entscheid bei Sesselbahn Fallboden<br />

(-> 12h48 E<strong>in</strong>stieg letzter Fahrgast),<br />

- Um 12h50 erfolgt die Seilentgleisung bei Stütze 11.<br />

• Opfer<br />

- 1 Toter, 1 Schwer- und 2 Leichtverletzte.<br />

Folie 11: Unfall Fallboden – Feststellungen an <strong>der</strong><br />

Rollenbatterie<br />

Das För<strong>der</strong>seil ist bei Stütze 11 entgleist. Diese Stütze ist mit e<strong>in</strong>er<br />

mit 8er-Rollebatterie und 4 Seilfängern ausgerüstet.<br />

Es wird von folgen<strong>der</strong> Entgleisungshypothese ausgegangen:<br />

E<strong>in</strong>e starke W<strong>in</strong>dböe hat mit grösster Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit das<br />

För<strong>der</strong>seil e<strong>in</strong>laufseitig, begünstigt durch e<strong>in</strong>en sich nähernden<br />

Sessel (Nr.169), zur Entgleisung gebracht. Das Seil fiel <strong>in</strong> die ersten<br />

beiden Seilfänger. Die Klemme des Sessels touchierte den ersten<br />

Seilfänger und stellte beim zweiten an, was zu e<strong>in</strong>em Längsstoss<br />

führte <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Verdrehung <strong>der</strong> Rollenbatterie bewirkte. Dadurch<br />

wurde das Seil auslaufseitig über die beiden oberen Seilfänger<br />

h<strong>in</strong>aus katapultiert. Damit lag das Seil nur noch <strong>in</strong> den unteren<br />

beiden Seilfängern. Durch das Ungleichgewicht <strong>der</strong> Hauptwippe<br />

schlug diese an die bergseitige Überschlagsicherung, welche darauf<br />

h<strong>in</strong> versagte. Dies führte zum endgültigen Absturz des För<strong>der</strong>seils.<br />

Folie 12: Unfall Fallboden – Massnahmen<br />

• UUS hat Untersuchung noch nicht abgeschlossen.<br />

• Schlussbericht wird im September 2008 erwartet.<br />

• Die Drehbegrenzungen <strong>der</strong> Rollenbatterien wurden verstärkt.<br />

• Anpassung <strong>der</strong> Rollen mit überstehen<strong>der</strong> Bordscheiben<br />

-> WAB hat entschieden den Betrieb nicht aufzunehmen,<br />

-> Nachrüstung im Sommer 2008.<br />

• Installation e<strong>in</strong>er zusätzlichen W<strong>in</strong>dmesse<strong>in</strong>richtung.<br />

• Überprüfung und Anpassung des W<strong>in</strong>dmanagement<br />

(z.B. E<strong>in</strong>bezug von W<strong>in</strong>dprognosen als Entscheidungshilfe).<br />

6/8


Folie 13: Unfall Fallboden – Vorgehen BAV<br />

E<strong>in</strong>setzung e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe (WAB, Hersteller, SBS):<br />

• Überprüfung von Unfallszenarien h<strong>in</strong>sichtlich Plausibilität.<br />

• Ableiten von Massnahmen zur Risikom<strong>in</strong><strong>der</strong>ung für an<strong>der</strong>e<br />

Anlagen.<br />

• Möglichen Handlungsbedarf betreffend Vorschriften<br />

identifizieren.<br />

Umfrage: Erhebung betreffend <strong>der</strong> Seilführung auf Stützen bei<br />

E<strong>in</strong>seilumlaufbahnen<br />

• Schreiben an 117 SBU mit 339 Anlagen (Baujahr < 1999),<br />

Meldeformular mit 6 Fragen:<br />

• F1: Rillentiefe (28 Abweichungen gemeldet).<br />

• F2: Geometrie Rollenbord (43 Abweichungen gemeldet).<br />

• F3: Seilfänger vorhanden (0 Abweichungen gemeldet).<br />

• F4/5: Geometrie Seilfänger (19 Abweichungen gemeldet).<br />

• F6: Überschlagsicherung vorhanden (50 Abweichungen<br />

gemeldet).<br />

Rücklauf bis dato 95%.<br />

(18 Unternehmen mussten gemahnt werden – Frist 31.08.2008).<br />

- Auswertung noch nicht abgeschlossen.<br />

Folie 14: Unfall Fallboden – Vorgehen BAV<br />

Mögliche Stossrichtung geplanter Massnahmen BAV (Erkenntnisse<br />

aus Fallboden und aus <strong>der</strong> Umfrage):<br />

• Nachrüsten <strong>der</strong> Anlagen mit ungenügendem Rollenbord<br />

(Anpassung an den aktuellen Stand <strong>der</strong> Technik).<br />

• Anlagen mit erhöhtem Risiko (Abweichungen bei F1, F4 und F6)<br />

-> Auffor<strong>der</strong>ung zur Schliessung <strong>der</strong> Sicherheitslücke vor<br />

Aufnahme des W<strong>in</strong>terbetriebs.<br />

• Bei Anlagen mit e<strong>in</strong>zelnen Abweichungen wird SBU aufgefor<strong>der</strong>t:<br />

- Beurteilung <strong>der</strong> Situation vorzunehmen,<br />

- Handlungsbedarf zur Schliessung <strong>der</strong> Nicht-Konformität<br />

aufzeigen,<br />

- Massnahmenkatalog <strong>in</strong>kl. Fristen dem BAV zur Beurteilung<br />

vorlegen.<br />

7/8


Folie 15/16: Pendelbahn Ereignis – März 2008-1<br />

Teilweise gerutschte Vergusskegel <strong>der</strong><br />

Tragseile<br />

Folie 17: Unfallstatistik im Jahresvergleich<br />

Wenn die Zahlreihe analysiert stellt man fest, dass sich die<br />

Sicherheit <strong>der</strong> Seilbahnen auf e<strong>in</strong>em sehr hohen Niveau bewegt und<br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen Vergleich gut bis sehr gut da steht.<br />

E<strong>in</strong> sehr gutes Zeugnis für die Wahrnehmung <strong>der</strong> Aufgaben und<br />

<strong>Verantwortung</strong> <strong>der</strong> Unternehmen, aber auch <strong>der</strong> <strong>Technische</strong>n <strong>Leiter</strong>.<br />

Fazit: so weitermachen!<br />

Folie 18: K<strong>in</strong><strong>der</strong>sicherung bei Sesselbahnen,<br />

weiteres Vorgehen<br />

Feststellungen:<br />

• Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Ereignisstatistik <strong>der</strong> Letzen 5 Jahre<br />

Die Unfälle ereigneten grösstenteils bei Abstürzen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

aus Sesseln:<br />

– auf <strong>der</strong> Strecke sowie im,<br />

– E<strong>in</strong>- und Aussteigebereich.<br />

Massnahmen:<br />

• VTK bildet e<strong>in</strong>e Arbeitgruppe (VTK, SBS, Hersteller, BAV)<br />

„Anfor<strong>der</strong>ung für den Transport von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n“.<br />

Ziel:<br />

– Handlungsbedarf?:<br />

– <strong>Technische</strong>s Regelwerk vor<strong>der</strong>hand nicht mit zusätzlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen ergänzen,<br />

– Betriebsvorschriften mit <strong>der</strong> Empfehlung von OITAF ergänzen,<br />

– Rundschreiben BAV an SBU.<br />

8/8


Eidgenössisches Departement für<br />

Umwelt, <strong>Verkehr</strong>, Energie und Kommunikation UVEK<br />

<strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong> BAV<br />

<strong>Technische</strong> Seilbahnfachtagung<br />

Schweiz<br />

Vere<strong>in</strong> <strong>Technische</strong>r Ka<strong>der</strong> VTK<br />

26. – 28. August 2008 <strong>in</strong> Locarno<br />

Stunde <strong>der</strong> Aufsichtsbehörde BAV<br />

Referent:<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, Sektionschef Bewilligungen I<br />

1


Über die Vorschriften h<strong>in</strong>ausgehen<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

2


<strong>Technische</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Vorschriftskonformität:<br />

• Bestehende Anlagen:<br />

Basis s<strong>in</strong>d die Verordnungen für Umlauf-,<br />

Sessel-, Pendel-, und Standseilbahnen (Stand<br />

7. Mai 2004)<br />

• Neue Anlagen und Umbauten:<br />

SN EN Normen (Europäische Harmonisierung)<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

3


Was heisst vorschriftskonform?<br />

• E<strong>in</strong>e Vorschrift wird e<strong>in</strong>gehalten o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Abweichung davon wird lückenlos<br />

offengelegt, beschrieben und bewertet.<br />

• Das mit <strong>der</strong> Abweichung verbundene<br />

Risiko ist bewertet und mögliche<br />

Massnahmen umgesetzt, mit denen<br />

das Risiko als tragbar beurteilt werden<br />

kann.<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

4


Artikel 18 - Sorgfaltspflicht<br />

„<strong>Der</strong> Inhaber o<strong>der</strong> die Inhaber<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Betriebsbewilligung ist für die Sicherheit<br />

des Betriebs verantwortlich. Namentlich<br />

muss er o<strong>der</strong> sie die Seilbahn so <strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Stand halten, dass die Sicherheit<br />

je<strong>der</strong>zeit gewährleitstet ist „<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

5


Was ist für <strong>Technische</strong> <strong>Leiter</strong><br />

von Bedeutung?<br />

• Betriebsorganisation<br />

• Personal und technische Leitung<br />

• Betrieb und Instandhaltung<br />

• <strong>Der</strong> technische <strong>Leiter</strong> ist erreichbar und<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Stunde auf <strong>der</strong> Anlage<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

6


Betriebsvorschriften bestehen<strong>der</strong><br />

Anlagen<br />

• Betriebsreglement<br />

• „Musterreglement“<br />

• Betriebsanleitung<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

7


Betriebsvorschrift auf <strong>der</strong> Basis SN EN<br />

12397 (neue und umgebaute Anlagen)<br />

• Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Sicherheit<br />

• „Betriebsvorschrift“<br />

• Erstellung durch Betreiber<br />

• Genehmigung durch zuständige Behörde?<br />

• Arbeitnehmerschutzes, …<br />

• Zu behandelnde Themen<br />

• Dokument <strong>der</strong> Anlage und dem Betrieb angepasst<br />

• Verständliche Sprache<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

8


Empfehlung 2009 / Sorgfaltspflicht<br />

• Betriebsreglement o<strong>der</strong> Betriebsvorschrift<br />

zum Thema machen<br />

• Besetzung und Ausbildung <strong>Technische</strong>r<br />

<strong>Leiter</strong><br />

• Erreichbarkeit <strong>Technische</strong>r <strong>Leiter</strong> und<br />

Stellvertreter<br />

• Zeitgerechte Meldungen und nachvollziehbare<br />

Aufzeichnungen<br />

• Konsequent Dokumentieren<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

9


Unfall Fallboden vom 3.01.2008<br />

• Sehr starke W<strong>in</strong>dböen (Guggi-Föhn)<br />

• Um 12h30 Entscheid Sesselbahn Wixi –<br />

Lauberhornschulter Betriebse<strong>in</strong>stellung<br />

(Leerfahren)<br />

• Um 12h45 gleicher Entscheid bei Sesselbahn<br />

Fallboden<br />

(-> 12h48 E<strong>in</strong>stieg letzter Fahrgast)<br />

• Um 12h52 erfolgt die Seilentgleisung bei<br />

Stütze 11<br />

• 1 Toter, 1 Schwer- und 2 Leichtverletzte<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

10


Unfall Fallboden – Feststellungen an <strong>der</strong> Rollenbatterie<br />

Bergseitig beschädigt!<br />

Überschlagsicherung<br />

Hauptwippe<br />

Talseitig Ok<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Seilfänger<br />

1<br />

Hohe Auflagekraft<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

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Titel<br />

11


Unfall Fallboden - Massnahmen<br />

• UUS hat Untersuchung noch nicht abgeschlossen<br />

• Schlussbericht wird im September 2008 erwartet<br />

• Die Drehbegrenzungen <strong>der</strong> Rollenbatterien werden<br />

verstärkt<br />

• Anpassung <strong>der</strong> Rollen mit überstehen<strong>der</strong> Bordscheiben<br />

-> WAB hat entschieden den Betrieb nicht aufzunehmen<br />

-> Nachrüstung im Sommer 2008<br />

• Installation e<strong>in</strong>er zusätzlichen W<strong>in</strong>dmesse<strong>in</strong>richtung<br />

• Überprüfung und Anpassung des W<strong>in</strong>dmanagement<br />

(z.B. E<strong>in</strong>bezug von W<strong>in</strong>dprognosen als Entscheidungshilfe)<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

12


Unfall Fallboden - Vorgehen BAV<br />

• E<strong>in</strong>setzung e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe (WAB, Hersteller,<br />

SBS)<br />

• Umfrage: Erhebung betreffend <strong>der</strong> Seilführung<br />

auf Stützen<br />

• Schreiben an 117 SBU mit 339 Anlagen (Baujahr<br />

< 1999), Meldeformular mit 6 Fragen<br />

• Rücklauf bis dato 95%<br />

(18 Unternehmen mussten gemahnt werden –<br />

Frist 31.08.2008)<br />

• Auswertung<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

13


Unfall Fallboden - Vorgehen BAV<br />

• Nachrüsten <strong>der</strong> Anlagen mit ungenügendem Rollenbord<br />

(Anpassung an den aktuellen Stand <strong>der</strong> Technik)<br />

• Anlagen mit Abweichungen <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> 3 Fragen<br />

Rillentiefe, Seilfänger und Überschlagsicherung<br />

-> Auffor<strong>der</strong>ung zur Schliessung <strong>der</strong> Sicherheitslücke vor<br />

Aufnahme des W<strong>in</strong>terbetriebs (Schreiben BAV)<br />

• Bei Anlagen mit nur e<strong>in</strong>zelnen Abweichungen wird SBU<br />

aufgefor<strong>der</strong>t:<br />

• Beurteilung <strong>der</strong> Situation vorzunehmen<br />

• Handlungsbedarf zur Schliessung <strong>der</strong> Nicht-Konformität<br />

aufzeigen<br />

• Massnahmen <strong>in</strong>kl. Fristen dem BAV zur Genehmigung<br />

vorzulegen<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

14


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Titel<br />

Pendelbahn Ereignis - März 2008-1<br />

Teilweise gerutschte Vergusskegel<br />

<strong>der</strong> Tragseile<br />

Feststellungen:<br />

Visuelle Kontrolle<br />

ergab, dass bei 3<br />

von 4 Tragseilen<br />

<strong>der</strong> Vergusskegel<br />

teilweise aus den<br />

Vergusshülsen 4–<br />

7cm gerutscht ist<br />

-> SBU hat<br />

sofortige<br />

E<strong>in</strong>stellung des<br />

Betriebes<br />

veranlasst!<br />

Kontrollmass<br />

Wurde nicht präsentiert , da Herr<br />

Kopanakis se<strong>in</strong>e Untersuchung -Ergebnisse<br />

präsentierte….<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

15


Pendelbahn Ereignis - März 2008-2<br />

Teilweise gerutschte Vergusskegel <strong>der</strong> Tragseile<br />

Massnahmen<br />

• Hersteller beauftragt unabhängigen Experten mit Untersuchung<br />

(Bericht Nr. 08.208 vom 26.07.2008/GAK)<br />

Ergebnisse<br />

• Mangelhafte Haftung <strong>der</strong> Drähte (ungenügende Drahtre<strong>in</strong>igung)<br />

• Fehlende und / o<strong>der</strong> zu schwach ausgebildete Wellen<br />

• Vergusskopf entspricht nicht dem aktuellen Stand <strong>der</strong> Technik<br />

(AB-SbV resp. SN-EN 12927-4) -> kürzere Kegellänge<br />

Weiteres Vorgehen BAV<br />

• Verankerung <strong>der</strong> Überwachungspflicht aller Endbefestigungen <strong>in</strong><br />

die gesetzlichen Grundlagen<br />

• Berücksichtigung <strong>in</strong> aktueller Revision <strong>der</strong> Seilverordnung<br />

Wurde nicht präsentiert , da Herr<br />

Kopanakis se<strong>in</strong>e Untersuchung -Ergebnisse<br />

präsentierte….<br />

• Rundschreiben an Seilbahnbranche („Ausreisser“, Umgang<br />

mit Muffen)<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

16


Unfallstatistik im Jahresvergleich<br />

25<br />

Seilbahnopfer<br />

Victimes des <strong>in</strong>stallations<br />

de transport à câbles<br />

Anzahl / Nombre<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07<br />

Jahr / Année<br />

Leichtverletzte<br />

Blessés-léges<br />

Schwerverletzte<br />

Blessés-graves<br />

Tote<br />

Morts<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

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K<strong>in</strong><strong>der</strong>sicherung bei Sesselbahnen<br />

Weiteres Vorgehen<br />

• Die Unfälle ereigneten grösstenteils bei Abstürzen<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus Sesseln:<br />

• auf <strong>der</strong> Strecke sowie im<br />

• E<strong>in</strong>- und Aussteigebereich<br />

• VTK bildete e<strong>in</strong>e Arbeitgruppe (VTK, SBS,<br />

Hersteller, BAV)<br />

„Anfor<strong>der</strong>ung für den Transport von<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n“<br />

• <strong>Technische</strong>s Regelwerk<br />

• Betriebsvorschriften (OITAF Empfehlung, ..)<br />

• Rundschreiben BAV an SBU<br />

VTK-Sem<strong>in</strong>ar, 26. – 28. August 2008, Locarno<br />

Walter Schnei<strong>der</strong>, <strong>Bundesamt</strong> für <strong>Verkehr</strong><br />

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Titel<br />

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