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Text als pdf (32 Seiten) - Peter Geering

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UNTERRICHTEN MIT DEM<br />

ATLAS MATHEMATIK 4<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Geering</strong><br />

Unter Mitarbeit von Werner Fessler


2<br />

Das bietet der ATLAS MATHEMATIK:<br />

Den Kindern<br />

• Lernbücher „Ich kann Mathematik“ <strong>als</strong> anregende Sammlung von Aktivitäten<br />

und Spielen in denen die Kinder direkt angesprochen werden. Darin können<br />

sie ihr Können zeigen und mehren, sich mit Fragen auseinandersetzen und<br />

Entdeckungen machen.<br />

• Ein Minimum an didaktischen Materialien, die Kinder auch selbst herstellen<br />

können. Meist genügen Alltagsgegenstände, um Mathematik zu begreifen.<br />

Den Eltern<br />

• Ein Begleitheft für Eltern und Begleitpersonen, das ihnen hilft, das Lernen der<br />

Kinder zu verstehen und zu unterstützen.<br />

• Lernbücher anhand derer die Eltern mitverfolgen können, an welchen Fragen<br />

ihre Kinder in der Schule arbeiten. Die Bücher enthalten alle notwendigen Informationen<br />

in verständlicher Form. Aus der Art der Bearbeitung können die<br />

Eltern auf den Lernstand ihrer Kinder schließen.<br />

Den Lehrpersonen<br />

• Lehrermaterial mit Vorschlägen für Jahresplanungen in thematischen Etappen.<br />

• Module = Unterrichtseinheiten für einen offenen und differenzierenden Unterricht,<br />

geeignet auch für altersdurchmischte Lerngruppen.<br />

• Lernbücher die den Lernstand der Kinder dokumentieren. Sie bilden die<br />

Grundlage für Elterngespräche und helfen bei der Individuellen Förderplanung.<br />

• Begleitbogen und Beobachtungsformulare zum Festhalten des Lernstandes<br />

jedes Kindes.<br />

• Lernzielblätter mit Aufgaben zur Illustration der Lernziele.<br />

Mathematische Kompetenzen <strong>als</strong> Basis<br />

In Form und Inhalt verständlich formulierte Lernziele („Ich kann . . .“) bilden den<br />

Ordnungsraster für alle Teile des ATLAS MATHEMATIK. Er dient dazu festzustellen,<br />

was Kinder können, wo ihre Lernchancen liegen und welche Fortschritte sie machen.


VORWORT<br />

3<br />

Liebe Grundschullehrerin, lieber Grundschullehrer,<br />

Kinder kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule. Vielfältig<br />

ist, was sie an Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz mitbringen. Findet das Anerkennung,<br />

freut es die Kinder. Sie fühlen sich ernst genommen und sind motiviert,<br />

etwas zu leisten.<br />

Effizienter Unterricht nutzt vorhandene Kompetenzen. Er schafft dadurch Freiraum<br />

für Kinder und Lehrpersonen. Die Kinder können sich auf das konzentrieren,<br />

was für sie wirklich wichtig ist. Selbstständig arbeitende Kinder erleichtern es der<br />

Lehrperson, sich denjenigen zu widmen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind.<br />

Den Kindern Stück für Stück Verantwortung für ihren Lernweg zu übertragen erfordert<br />

Vertrauen in ihre Lernfähigkeit, Geduld, wenn sie langsamer lernen, <strong>als</strong> wir<br />

es möchten, und eine Unterrichtsorganisation, die auch in größeren Klassen den<br />

Überblick gewährleistet.<br />

Unterricht mit dem ATLAS MATHEMATIK erlaubt den Kindern eigene Wege zu gehen.<br />

Der Lehrperson stellt der ATLAS MATHEMATIK organisatorische Hilfsmittel<br />

zur Verfügung, die ihr den Überblick verschaffen, wo sich die Kinder auf ihren individuellen<br />

Wegen befinden.<br />

Der ATLAS MATHEMATIK enthält eine große Auswahl an Unterrichtsideen (MO-<br />

DULEN) für das gesamte Schuljahr. In der ETAPPENPLANUNG finden Sie einen Vorschlag,<br />

welche Module Sie in welcher Reihenfolge einsetzen können. Je nach den<br />

Bedürfnissen und den Interessen der Kinder können Sie davon abweichen. Zu jedem<br />

Modul und in jeder Etappe finden Sie dazu geeignete Differenzierungsvorschläge.<br />

Zu den wichtigsten Lernzielen eines Schuljahres ist in den LERNBÜCHERN eine<br />

Auswahl von Modulen so gestaltet, dass sie Kinder direkt ansprechen. So sind die<br />

Kinder in der Lage, nach Lust, Interesse und Fähigkeiten ihre Aktivitäten auszuwählen<br />

und Verantwortung für ihren Lernweg zu übernehmen. In den Lernbüchern<br />

sollen die Kinder Mathematik <strong>als</strong> etwas Lustvolles erfahren: Einerseits ist<br />

die Mathematik ein Werkzeug, das den Kindern die Welt erschließt. Andererseits<br />

entdecken sie innermathematische Strukturen von eigenem Reiz und eigener<br />

Schönheit.<br />

Mit Werkzeugen wie dem LERNBEGLEITBOGEN und ab dem 2. Schuljahr den LERN-<br />

ZIELBLÄTTERN können Sie feststellen, ob alle Kinder auf einem richtigen Weg sind,<br />

ihre mathematischen Fähigkeiten weiterentwickeln und tragfähige Grundlagen<br />

für das Weiterlernen erwerben. So gewinnen Sie die nötige Sicherheit für eine<br />

kompetente Begleitung der Kinder.<br />

Der ATLAS MATHEMATIK ermöglicht individualisierten Mathematikunterricht in<br />

anregender und entspannter Atmosphäre. Freuen Sie sich darauf!<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Geering</strong>


4<br />

INHALT<br />

Der ATLAS MATHEMATIK<br />

Kreativität im Mathematikunterricht, Erkenntnis und Training …………………………………………………… 5<br />

Eigenständig lernen<br />

Das Lernbuch 4 …………………………………………………………………………………………………………………………………… 8<br />

Unterricht planen und gestalten mit dem ATLAS MATHEMATIK<br />

Jahresplanung mit dem Lehrermaterial …………………………………………………………………………………………… 10<br />

Lernen begleiten<br />

Lernbegleitbogen, Lernzielblätter, Beobachtungsbogen ………………………………………………………………… 14<br />

Zielorientiert arbeiten<br />

Die Ziele des vierten Schuljahres ……………………………………………………………………………………………………… 19<br />

Lernmedien und Arbeitsmaterialien …………………………………………………………………………………………………30<br />

Lesetipps …………………………………………………………………………………………………………………………………………… <strong>32</strong>


ATLAS MATHEMATIK<br />

5<br />

Der ATLAS MATHEMATIK<br />

Kreativität im Mathematikunterricht, Erkenntnis und Training<br />

Kinder wollen sich die Welt erschließen. Dazu gehören<br />

Zahlen und Operationen ebenso wie Buchstaben und Bücher.<br />

Nach heutigem Lernverständnis ist Mathematik so<br />

individuell wie die Sprache: Jeder Mensch baut sie in sich<br />

auf. Übereinkünfte regeln und erleichtern den zwischenmenschlichen<br />

Austausch.<br />

Die Welt „erschließen“ heißt nicht, sie neu zu erfinden.<br />

Was andere schon gefunden haben, wird wahrgenommen,<br />

verarbeitet und ins eigene Weltbild eingefügt. Was<br />

Kinder brauchen, das sind Anregungen und die Gelegenheit,<br />

sich mit ihnen auseinander zu setzen, sie zu verarbeiten<br />

und sie schließlich in den eigenen Wissensbestand<br />

einzubauen. Diese kreative Auseinandersetzung braucht<br />

Freiräume auf dem Papier und in der Zeit.<br />

Kreatives Mathematik-Treiben braucht<br />

Anregungen, Raum und Zeit<br />

Der ATLAS MATHEMATIK ist eine SAMMLUNG VON FRA-<br />

GEN, die Leute aller Alters- und Leistungsstufen herausfordern<br />

können. Für Erwachsene, die sich mit Kindern darauf<br />

einlassen, ist die Herausforderung eine doppelte:<br />

einmal die Mathematik, die auch sie vor Fragen stellt,<br />

dann die Aufgabe, den Überlegungen der Kinder zu folgen.<br />

Mit Kindern Mathematik zu treiben ist spannend. Auch<br />

einfache mathematische Fragen können herausfordern –<br />

und wie Kinder sie angehen erst recht.<br />

In vielen Lehrwerken zur Mathematik wird das Lernen der<br />

Kinder vorgeplant. Der Grund dafür liegt in der irrigen Annahme,<br />

dass der logische Aufbau der Mathematik gar<br />

nichts anderes zulasse, oder der ebenso f<strong>als</strong>chen Unterstellung,<br />

dass freies Lernen in der Mathematik die Kinder<br />

überfordere (wo doch so viele Erwachsene mit ihr nicht<br />

klarkommen ...). Die leidige Tatsache, dass viele Erwachsene<br />

mit unguten Gefühlen auf ihre (Schul-)Mathematik-<br />

Karriere zurückblicken, liegt aber weniger an der Mathematik<br />

<strong>als</strong> an einem Unterricht, der Kindern nichts zutraut<br />

und ihnen deshalb ohne Rücksicht auf ihr Vorwissen und<br />

ihr Denken eine fertige, von Erwachsenen vorgedachte<br />

Mathematik überstülpt. Wie Kinder denken und wozu sie<br />

fähig sind zeigt das spannend geschriebene Buch von<br />

SPIEGEL und SELTER (2003):<br />

Kinder denken anders, <strong>als</strong> wir Erwachsene denken, anders,<br />

<strong>als</strong> wir es vermuten, und anders, <strong>als</strong> wir es gerne hätten.<br />

Mathematikunterricht heute<br />

Der Auftrag des Mathematikunterrichts hat sich gewandelt.<br />

Durch die Verbreitung der elektronischen Rechengeräte hat<br />

der frühere Schwerpunkt, die Kulturtechnik „Rechnen“, an<br />

Bedeutung verloren. „Mathematische Grundbildung“ ist <strong>als</strong><br />

Hauptziel an ihre Stelle getreten.<br />

Nach PISA bedeutet mathematische Grundbildung: „Der<br />

Mathematikunterricht sollte anstreben, die folgenden<br />

drei Grunderfahrungen zu ermöglichen:<br />

• Erscheinungen der Welt um uns, die uns alle angehen<br />

oder angehen sollten, aus Natur, Gesellschaft und<br />

Kultur, in einer spezifischen Art wahrzunehmen und<br />

zu verstehen,<br />

• mathematische Gegenstände und Sachverhalte,<br />

repräsentiert in Sprache, Symbolen, Bildern und<br />

Formeln, <strong>als</strong> geistige Schöpfungen, <strong>als</strong> eine geordnete<br />

Welt eigener Art kennen zu lernen und zu begreifen,<br />

• in der Auseinandersetzung mit Aufgaben Problemlösefähigkeiten,<br />

die über die Mathematik hinaus<br />

gehen, zu erwerben.“<br />

Grundsätzlich gewandelt haben sich nicht nur die Ziele,<br />

sondern auch die Vorstellungen darüber, was „Mathematik“<br />

in der Schule bedeuten soll, und die Art, wie man Mathematik<br />

lernt. Mathematische Grundbildung und Rechenfertigkeit<br />

sind keine Gegensätze. Die erste schließt<br />

die zweite ein. Grundbildung basiert auf Einsicht. Aber<br />

auch Fertigkeiten sind einsichtig und vernetzt leichter zu<br />

erwerben und zu erhalten.<br />

Effizientes Lernen ist einsichtig<br />

und vernetzt.


6<br />

Kreative Aktivitäten und Spiele<br />

Entsprechend den Zielen und den heutigen Erkenntnissen<br />

bezüglich des Lernens enthält der „Atlas Mathematik“:<br />

• Aktivitäten zur Entwicklung von Erkenntnissen und<br />

Vorstellungen.<br />

Kennzeichen: Anregungen zur Auseinandersetzung<br />

mit Fragen und zu kreativen Tätigkeiten, die „Lernspuren“<br />

hinterlassen.<br />

• Trainingseinheiten für Fertigkeiten.<br />

Kennzeichen: Beliebige Wiederholbarkeit, oft in<br />

Spielform. Gute Lernspiele sind einfach in den Regeln<br />

und im Material, sind im Schwierigkeitsgrad breit<br />

variierbar und bieten ein intensives Training.<br />

Die Handlungsschritte werden dazu in einer Stellentafel<br />

notiert. Die <strong>Seiten</strong> 34 bis 37 enthalten Beispiele dazu, bilden<br />

aber natürlich keinen Ersatz für die Eigentätigkeit der<br />

Kinder, sondern sollen diese anregen.<br />

Verteilen können die Kinder auch ohne Kenntnis des Einmaleins<br />

bereits im Kindergarten. Auch für ein an die<br />

Handlung angelehntes Verfahren der schrittweisen Division<br />

ist die Beherrschung des Einmaleins nicht eine zwingende<br />

Voraussetzung. Es ist im Gegensatz zu den rein<br />

formalen Verfahren auch Kindern mit Defiziten oder Lernschwierigkeiten<br />

in Mathematik zugänglich.<br />

Lernbuch 4 ICH KANN MATHEMATIK, Seite 34 Lernbuch 4 ICH KANN MATHEMATIK, Seite 36<br />

Beispiele von Aktivitäten<br />

(Lernbuch 4 „Ich kann Mathematik“, <strong>Seiten</strong> 34 – 37)<br />

Die Division gilt <strong>als</strong> schwierigste Rechenoperation. Dabei<br />

ist den Kinder das gerechte Verteilen sehr vertraut. Sie<br />

wissen auch, dass es je nach dem aufgeht oder etwas übrig<br />

bleibt.<br />

Rechenverfahren zur Division können direkt aus dem<br />

handelnden Verteilen oder Aufteilen abgeleitet werden.<br />

<br />

Aktivitäten und produktive Übungen aus<br />

dem „Atlas Mathematik“ erleichtern<br />

Beobachtungen über den Lernstand der Kinder.<br />

Die Übungen lassen sich dem Lernstand<br />

des Kindes auf einfache Weise anpassen.


ATLAS MATHEMATIK<br />

7<br />

Beispiel einer Trainingseinheit<br />

(Lernbuch 4, Seite 62)<br />

<br />

Das Ziel der Trainingseinheiten ist Sicherheit.<br />

Spielformen an Stelle der üblichen „Einweg-Arbeitsblätter“<br />

bieten viele Vorteile:<br />

• Sie sind repetitiv in zweierlei Hinsicht: Im Spiel wird<br />

eine Aufgabe (Summe bilden) mit großer Häufigkeit<br />

ausgeführt. Das Spiel <strong>als</strong> Ganzes kann beliebig oft<br />

wiederholt werden, auch in späteren Schuljahren. Je<br />

einfacher und bekannter das Spiel ist, desto besser<br />

geht das. Das ist wichtig, weil Fertigkeiten ohne<br />

anhaltendes Üben wieder verloren gehen.<br />

• Sie benötigen keine mathematikfremde Verpackung<br />

zur Motivation (Es geht nur um die Summe dreier<br />

Zahlen). Damit können die Kinder im Spiel ihr<br />

wachsendes Können erkennen – und sich daran<br />

erfreuen und motivieren. Die originelle Gestaltung<br />

und Garnitur von Arbeitsblättern ist für Schwächere<br />

oft ein Lernhindernis.<br />

• Sie lassen sich im Schwierigkeitsgrad leicht den<br />

Bedürfnissen der Lernenden anpassen und allmählich<br />

steigern. Die Anpassung und Steigerung kann<br />

von den Lernenden selbst vorgenommen werden.<br />

• Sie motivieren zur gegenseitigen Kontrolle – was die<br />

Intensität der Rechentätigkeit natürlich erhöht.<br />

• Sie geben den Kindern Gelegenheit, bei den Spielregeln<br />

ihre Kreativität zu zeigen, indem sie diese<br />

autonom ändern oder selbst welche neu erfinden.<br />

• Spiele kommen meist ohne schriftliche Aufzeichnung<br />

aus. Das erschwert den Überblick über den Stand der<br />

Klasse. Es ist deshalb sinnvoll, die Kinder ab und zu<br />

ihre Spielrunden protokollieren zu lassen. Damit oder<br />

mit Varianten, die das Notieren der Rechnungen<br />

verlangen, wird auch das Schreiben und das Darstellen<br />

von Rechnungen geübt.<br />

Lernbuch 4 ICH KANN MATHEMATIK, Seite 62<br />

In guten Lernspielen kommt der repetitive<br />

Charakter eines Fertigkeitstrainings<br />

besser zum Ausdruck <strong>als</strong> in gedruckten<br />

Aufgabenserien.<br />

Einfachste Spielformen trainieren sehr<br />

effizient und sind praktisch kostenlos.<br />

Es gibt Kinder, die Rechenpäckchen aus Büchern oder auf<br />

Rechenblättern sehr gerne bearbeiten. Andere möchten<br />

das hie und da auch einmal versuchen. Wenn sie das freiwillig<br />

und ohne Zwang tun, ist das durchaus positiv zu<br />

werten. Man muss ihnen dazu die Gelegenheit geben<br />

und entsprechende Aufgaben zur Verfügung stellen.<br />

Eine sinnvolle und kreative Variante zu Rechenpäckchen<br />

zu kommen besteht darin, dass die Kinder selbst welche<br />

zusammentragen und austauschen. Anregungen dazu<br />

finden sie im „Atlas Mathematik“ an verschiedenen Orten.


8<br />

Eigenständig lernen<br />

Das Lernbuch 4<br />

Als Leitidee hinter den Modulen steht die Vorstellung von<br />

selbstbestimmtem eigenständigem Lernen. Zu den wichtigsten<br />

Lernzielen wurden deshalb in den Lernbüchern<br />

ICH KANN MATHEMATIK Module so aufbereitet, dass sie<br />

die Kinder direkt ansprechen.<br />

In den Lernbüchern wurden die Module nicht <strong>als</strong> Lehrgang<br />

linear geordnet, sondern nach Zielen gruppiert. Damit<br />

wird unterstrichen, dass die in der Unterrichtsplanung<br />

vorgeschlagene Reihenfolge nicht zwingend ist.<br />

Es ist ausdrücklich erwünscht, dass Kinder in dafür geeigneten<br />

Arbeitsphasen und zu Hause nach Lust und Laune<br />

auswählen. Entgegen der verbreiteten Meinung ist die<br />

Freiheit beim Mathematiklernen sehr groß. Es ist die Mathematik<br />

selbst, die immer wieder zeigt, wenn etwas<br />

noch fehlt, die Lernende zurückholt, wenn sie sich zu weit<br />

vorwagen. Werden alle im Lernbuch aufgenommenen<br />

Module im Laufe des Schuljahres bearbeitet – was ohne<br />

Zeitdruck möglich ist – ist auch die Abdeckung der Lernziele<br />

gewährleistet.<br />

Aufgaben im traditionellen Format mit Feldern, in denen<br />

die Ergebnisse eingetragen werden sollen, fehlen in den<br />

Lernbüchern weitgehend. An ihrer Stelle sind Anregungen<br />

zu kreativen Tätigkeiten und produktive Übungsformen<br />

zu finden. In diesen wählen die Kinder selbst Zahlen<br />

oder generieren sie mit einem Zufallsgenerator (Würfel<br />

oder Zahlenkarten).<br />

Die Inhalte des Lernbuchs repräsentieren<br />

die wichtigsten Ziele. Viele Zugänge sind<br />

möglich. Die innere Logik der Mathematik<br />

garantiert, dass eine von Neugier und<br />

Interesse geleitete Arbeit zu einem<br />

sinnvollen Ganzen führt.<br />

Übersichtsseite aus dem Lernbuch 4 Lernbuch 4 ICH KANN MATHEMATIK, S. 60


ATLAS MATHEMATIK<br />

9<br />

In den Lernbüchern erscheinen auch bekannte Aufgaben<br />

und Übungen in einem neuen Gewand:<br />

• Der <strong>Text</strong> spricht die Kinder immer direkt an: mit der<br />

Frage, der Beschreibung und dem Ziel. Alle zur<br />

Bearbeitung notwendigen Informationen stehen auf<br />

den Blättern, ebenso die Ziele. Sie sind in einer den<br />

Kindern zugänglichen Sprache geschrieben, das heißt<br />

in einer Sprache, die im Verlauf der Arbeit mit den<br />

Modulen erworben wird. Auch Fachbegriffe wie<br />

„Addition“,„addieren“ usw. gehören dazu.<br />

• Mit den Lernbüchern arbeiten zu können ist ein Ziel<br />

für die ganze Schulzeit: selbstständig mathematischen<br />

Fragen nachgehen zu können. Bei Schulbeginn<br />

ist das schon vom <strong>Text</strong>verständnis her noch nicht der<br />

Fall und auch für die folgenden Jahre gilt: Die<br />

meisten Kinder benötigen mehr oder weniger Hilfe<br />

dazu von Lehrpersonen, Eltern, Geschwistern oder<br />

Betreuungspersonen.<br />

• Die Lernbücher sind kein „Einwegmaterial“, das<br />

bearbeitet und weggelegt wird. Die festgehaltenen<br />

Überlegungen, Rechnungen und Ergebnisse erinnern<br />

später an gewonnene Erkenntnisse. Viele Übungen<br />

erscheinen <strong>als</strong> Spiele, die immer wieder gespielt<br />

werden können.<br />

Lernbestand und Förderplanung<br />

Das Lernbuch ist mehr <strong>als</strong> ein Arbeitsbuch. Dank seiner<br />

Struktur geben die bearbeiteten <strong>Seiten</strong> mit den zugehörigen<br />

Eigenproduktionen der Kinder ein Bild ihres Lern-<br />

• Die Module sind im Lernbuch thematisch nach Zielen<br />

geordnet und können in unterschiedlicher Reihenfolge<br />

bearbeitet werden.<br />

• Die <strong>Seiten</strong> der Module enthalten viel freien Raum, der<br />

zu Notizen und Zeichnungen einlädt. Auf „motivierende<br />

Füll-Illustrationen“ wird absichtlich verzichtet.<br />

Die Fragen sind Motivation genug.<br />

Die <strong>Seiten</strong> des Lernbuchs 4 enthalten <strong>Text</strong>e,<br />

die sich in ihrer Form an die Kinder richten.<br />

Es wird aber immer noch davon ausgegangen,<br />

dass die <strong>Seiten</strong> mit den Kindern gelesen<br />

und erarbeitet werden.<br />

Die ins Lernbuch aufgenommenen Beispiele von Kindern<br />

sind keine nur nachzuvollziehenden Muster. Sie sollen zu<br />

Diskussionen und eigenen, neuen Beispielen anregen.<br />

Beispiel Titelbild: Passen wirklich 120 l in eine Badewanne?<br />

Wie viel müsste man pro Tag trinken, um die Badewanne<br />

zu leeren?<br />

stands. Diese Produkte zusammen mit den noch offenen<br />

<strong>Seiten</strong> bilden auch die Grundlage für eine individuelle<br />

Förderplanung. Der Begleitbogen zum Lernbuch ergibt<br />

für die Lehrerin ohne großen Aufwand ein Mathematik-<br />

Profil des Kindes.<br />

Ausschnitt aus dem Begleitbogen zum Lernbuch 4


10<br />

Unterricht planen und gestalten<br />

Jahresplanung<br />

In Etappen durch das Schuljahr<br />

In der im ATLAS MATHEMATIK vorgeschlagenen Unterrichtsplanung<br />

sind die Schuljahre in ETAPPEN gegliedert.<br />

Größen und Zuordnungen werden vorteilhaft mit anderen<br />

Themen verbunden, können aber auch in eigenen<br />

Etappen bearbeitet werden. Die Geometrie wird in der<br />

Jahresübersicht separat aufgeführt. Sie ist an keine Reihenfolge<br />

gebunden und kann an beliebiger Stelle in den<br />

Zeitplan eingebaut werden.<br />

Da die arithmetischen Fertigkeiten immer wieder ge-<br />

pflegt werden müssen, ist es sinnvoll dafür regelmäßig<br />

Zeit zu reservieren, beispielsweise jeden Tag einmal nach<br />

der Pause eine kurze Übung. Unter FITNESS sind dazu<br />

Übungen und Spiele zusammengestellt.<br />

Abweichungen in der Reihenfolge der Etappen, die sich<br />

aus Fragen oder Aktivitäten der Kinder ergeben, sind<br />

möglich. Sie werden von der Fachlogik automatisch wieder<br />

korrigiert: Fehlen Voraussetzungen, ist das eine Motivation,<br />

diese nachzuholen. Kommt etwas zu früh und die<br />

Kinder sind überfordert, verlieren sie rasch ihr Interesse<br />

und kehren gerne auf den „Normalpfad“ zurück. Haben<br />

Etappen<br />

Fitness<br />

Größen<br />

Zuordnungen<br />

mit großen<br />

Zahlen<br />

umgehen<br />

E1<br />

große Zahlen lesen,<br />

schreiben, runden<br />

x<br />

Geld<br />

E2 mit Hohlmaßen umgehen Hohlmaße Tabellen<br />

E3 addieren und subtrahieren x<br />

dezimale<br />

Größen<br />

E4 schriftlich multiplizieren x Längen<br />

multiplizieren<br />

und dividieren<br />

auf Papier<br />

E5 mit Tabellen arbeiten x<br />

Gewichte,<br />

Geld, Längen<br />

Tabellen<br />

E6 schriftlich dividieren x Geld<br />

Operationen in<br />

Sachsituationen<br />

und <strong>Text</strong>en<br />

erkennen<br />

E7 vergrößern und verkleinern Längen Tabellen<br />

E8<br />

E9<br />

Größen multiplizieren<br />

und dividieren<br />

mit Sachsituationen und<br />

<strong>Text</strong>en arbeiten<br />

x<br />

Längen,<br />

Hohlmaße<br />

Zeit, Geld<br />

Tabellen<br />

beschreiben<br />

und zeichnen<br />

G1<br />

G2<br />

Bilder und Muster<br />

beschreiben und entwerfen<br />

mit Geodreieck<br />

und Zirkel zeichnen<br />

x<br />

Längen<br />

Muster


ATLAS MATHEMATIK<br />

11<br />

sie etwas wieder vergessen, wird es nochm<strong>als</strong> neu thematisiert.<br />

Zeit dafür ist genug.<br />

Aus der Anzahl der Etappen lässt sich eine durchschnittliche<br />

zeitliche Dauer von zwei bis drei Wochen errechnen.<br />

Wie lange die einzelnen Etappen aber bearbeitet werden<br />

sollen, hängt von der Klasse ab.<br />

Zum Einstieg in eine Etappe sollte man den Kindern Gelegenheit<br />

geben zu zeigen, was sie mitbringen. Erst wenn<br />

man das weiß, können sie mit Fragen und Antworten<br />

richtig herausgefordert werden.<br />

Bringen die Kinder viel mit, gewinnt man entsprechend<br />

Zeit, um auf ihre Ideen einzugehen, sich auf Experimente<br />

mit ihnen einzulassen. Bringt die Mehrheit der Kinder nur<br />

wenig mit, konzentriert man sich auf das Grundlegende<br />

und hat so reichlich Zeit dafür. Mit Drängen kann man die<br />

Entwicklung der Kinder nicht beschleunigen, man kann<br />

nur das Angebot ihren Bedürfnissen anpassen.<br />

Module: Bausteine für das Lernen<br />

Zu jeder Etappe gehört ein Angebot von Modulen (Unterrichtseinheiten),<br />

das alle Ziele der Etappe abdeckt. Jedes<br />

Modul geht von einer Frage aus, mit der die Lernenden<br />

direkt angesprochen werden.<br />

Wenn möglich und sinnvoll sind auf allen Modulkarten<br />

Hinweise zur inneren Differenzierung aufgeführt: Hilfen<br />

für über- und Erweiterungen für unterforderte Kinder.<br />

Zunächst bietet man allen Kindern in der Klasse dieselben<br />

Module an. Schon bald zeigt sich jeweils, welche<br />

Kenntnisse – auch im Lesen und Schreiben – die Kinder<br />

mitbringen, wo ihre Interessen sind, was sie erwarten,<br />

worauf sie sich freuen, wovor sie Angst haben.<br />

Wenn die Kinder ihre Umgebung kennen gelernt haben,<br />

mit dem Material vertraut sind und erste Erfahrungen in<br />

der Zusammenarbeit mit den anderen Kindern gemacht<br />

haben, kann man einzelne Module auch Gruppen, Partnerkindern<br />

oder einzelnen Kindern anbieten. Die Kinder<br />

können dann Spiele oder Aufgaben, die sie gemacht haben,<br />

an andere weitergeben. Sie tun das gern, wenn die<br />

Aufgabe, das Spiel, ihnen gefallen hat. Sie lernen dabei,<br />

indem sie ihren eigenen Lernprozess nachvollziehen und<br />

sich verständlich ausdrücken müssen.<br />

Modulkarte Schriftlich multiplizieren aus Etappe 4<br />

„Schriftlich multiplizieren“


12<br />

Etappenziele erreichen:<br />

Etappenkommentar und Etappenplan<br />

Für die permanente Beobachtung und Standortbestimmung<br />

der Kinder im Hinblick auf das Erreichen der Lernziele<br />

bietet der ATLAS MATHEMATIK zu jeder Etappe zwei<br />

Hilfsmittel: den Etappenkommentar und den Etappenplan.<br />

Der ETAPPENKOMMENTAR beschreibt, worum es in der<br />

Etappe geht. Er geht aus von der Perspektive der Lernenden<br />

(wie berührt sie das Thema der Etappe?), enthält die<br />

Ziele der Etappe und schließlich Hinweise für die Lehrperson<br />

(s. auch Abb. auf S. 11).<br />

Im ETAPPENPLAN findet man zu jeder Etappe eine Übersicht<br />

über die zugehörigen Module (s. Abb. auf S. 13).<br />

Neben dem benötigten Material, der Sozialform, dem<br />

Modultyp und dem Anforderungsniveau ist zu jedem Modul<br />

das wichtigste Lernziel (z. B. „Zahlen in Faktoren zerlegen“)<br />

und die den Lernprozess anregende Eingangsfrage<br />

(z. B. „Welche Produkte sind gleich?“) angegeben. Eine Erklärung<br />

der Abkürzungen findet sich bei den Etappen auf<br />

der CD-ROM.<br />

mathematische Kompetenzen,<br />

die in der Etappe<br />

angesprochen werden<br />

Schwerpunkte der Arbeit und Beobachtung<br />

Ziele der<br />

Etappe<br />

Die fett gedruckten Fragen<br />

erleichtern das Beobachten<br />

der Kinder.<br />

Aus dem Etappenkommentar zur Etappe 4 „Schriftlich multiplizieren“


ATLAS MATHEMATIK<br />

13<br />

Module<br />

Material<br />

Sozial–<br />

formen Typ<br />

Anforderungen<br />

M0730<br />

LB 4, S.<strong>32</strong><br />

Multiplizieren auf der Stellentafel<br />

Wie weit kommst du in 1000 Schritten?<br />

Arbeitsheft,<br />

Messband<br />

EA<br />

A B<br />

Multiplikationen auf die Stellentafel übertragen<br />

G<br />

M0722<br />

LB 4, S.38<br />

Schriftlich multiplizieren<br />

Wie kannst du schriftlich multiplizieren?<br />

Taschenrechner,<br />

Stellentafel,<br />

Zahlenkarten bis 100<br />

EA<br />

PA<br />

A B<br />

Multiplikationsschritte erklären<br />

G/E<br />

M0723<br />

LB 4, S.46<br />

Stellen-Einmaleins<br />

Wie viele Nullen hat das Ergebnis?<br />

Taschenrechner,<br />

Stellentafel,<br />

Einmaleins-Tabelle,<br />

EA<br />

A B<br />

das Stellen-Einmaleins verstehen und anwenden<br />

G<br />

M0392<br />

Gleiche Produkte<br />

Welche Produkte sind gleich?<br />

Schreibzeug,<br />

Arbeitsheft<br />

Taschenrechner<br />

EA<br />

A B<br />

Zahlen in Faktoren zerlegen<br />

G/E/Z<br />

M0728<br />

LB 4, S.52<br />

Multiplikationen überschlagen<br />

Multiplikationen überschlagen<br />

Taschenrechner<br />

EA<br />

A B<br />

Wie kannst du Multiplikationen überschlagen?<br />

G<br />

Ausschnitt aus dem Etappenplan zur Etappe 4 „Schriftlich multiplizieren“<br />

Aus dem Etappenplan wird auch ersichtlich, ob es zu dem<br />

Modul passende <strong>Seiten</strong> im Lernbuch gibt.<br />

Während die Kinder mit der Arbeit an den einzelnen Modulen<br />

beschäftigt sind, können sie einzeln zur Standortbestimmung<br />

beobachtet werden:<br />

• Wer macht was?<br />

• Wer ist wie weit?<br />

• Wer ist überfordert?<br />

• Wer ist unterfordert?<br />

Aus der permanenten Beobachtung und der Standortbestimmung<br />

ergeben sich gleichzeitig Anhaltspunkte für<br />

die weitere Planung:<br />

• Welche Module aktivieren die Kinder besonders?<br />

• Welche kommen nicht an?<br />

• Braucht ein Kind die im Modul angebotene Hilfe, eine<br />

Alternative, ein Erweiterungsangebot?<br />

• Welche neuen Module können eingeführt werden?<br />

Besondere Auffälligkeiten, denen man auf den Grund gehen<br />

muss, wie auch positive Feststellungen können stichwortartig<br />

im Etappenplan notiert werden.


14<br />

Lernen begleiten<br />

Lernbegleitbogen, Lernzielblätter, Beobachtungsbogen<br />

Der Lernbegleitbogen <strong>als</strong> Lernhilfe<br />

Alle Lernziele eines Schuljahres sind im Lernbegleitbogen<br />

zusammengefasst. Als Begleitbogen der Schülerinnen<br />

und Schüler ist er auch die Grundlage für eine individuelle<br />

Förderplanung. Der Lernbegleitbogen ist in erster Linie<br />

ein Beobachtungsbogen. Er dient der positiven Beobachtung:<br />

<strong>als</strong> Hilfsmittel um festzustellen, was ein Kind alles<br />

schon kann – mitbringt oder gelernt hat. Er ist kein Pflichtenheft,<br />

weder für das Kind noch für die Lehrperson.<br />

Vieles bringen die Kinder schon mit, anderes werden sie lernen.<br />

Die zwei Felder rechts dienen der „Buchhaltung“. In der<br />

ersten Spalte kann das jeweilige Lernziel abgehakt werden;<br />

in der Spalte dahinter ist Platz für einen Kommentar.<br />

Der Lernbegleitbogen erscheint auf den ersten Blick vielleicht<br />

etwas zu umfangreich und es stellt sich die Frage,<br />

wie solche Bögen für eine ganze Klasse ausgefüllt werden<br />

können. Dazu muss man sich bewusst sein, dass die Bögen<br />

das ganze Jahresprogramm enthalten – und entsprechend<br />

das ganze Jahr zur Verfügung steht, sie auszufüllen. Konzentriert<br />

man sich in jeder Etappe auf wenige Fragen – und<br />

in jeder Lektion auf einzelne Kinder –, können diese Beobachtungen<br />

in einer Pause oder nach Schulschluss ohne großen<br />

Aufwand schnell eingetragen werden.<br />

Für Elterngespräche garantiert mir der Lernbegleitbogen<br />

– zusammen mit Arbeiten der Kinder – eine aussagekräftige<br />

Grundlage und ersetzt mir weitgehend eine besondere<br />

Vorbereitung der Gespräche.<br />

Ausschnitt aus dem Lernbegleitbogen<br />

Zahlen mit Zahlen umgehen G E Z<br />

Zahlen lesen und<br />

schreiben<br />

große Zahlen lesen und schreiben<br />

Zahlen runden<br />

in großen Schritten zählen<br />

Zählen, Zahlen ordnen<br />

große Zahlen ordnen<br />

große Zahlen auf dem Zahlenstrahl anzeigen<br />

Anzahlen und Maßzahlen<br />

erfassen<br />

Beziehungen zwischen<br />

Zahlen erkennen<br />

große Mengen und Größen schätzen<br />

große Zahlen vergleichen<br />

Ausschnitt aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr


ATLAS MATHEMATIK<br />

15<br />

Lernzielblätter<br />

Im Lernbegleitbogen sind die beobachtbaren Lernziele<br />

stichwortartig formuliert.<br />

Die Aufgaben der Lernzielblätter zeigen, wie das Ziel zu<br />

verstehen ist. Aus den Lernzielblättern wird außerdem<br />

deutlich, was grundlegend wichtig und was wünschenswert<br />

ist.<br />

Wo möglich, ist auf den Blättern Platz für das Bearbeiten<br />

der Aufgaben frei gelassen. Dieser wird aber nicht immer<br />

ausreichen. Das Arbeitsheft ist deshalb immer in die Arbeit<br />

mit einzubeziehen.<br />

Die Aufgaben mit grundlegenden<br />

Anforderungen<br />

sind immer ausformuliert<br />

Die Blätter sind grundsätzlich<br />

„nach oben offen“.<br />

Lernzielblatt „Operationen auf Papier sicher ausführen“


16<br />

Wie können diese Blätter eingesetzt<br />

werden?<br />

• Aus dem Etappenplan und dem Etappenkommentar<br />

wird deutlich, welche Lernziele in der Etappe angesprochen<br />

und erreicht werden sollen. Die dazu<br />

passenden Lernzielblätter können einzelnen Kindern,<br />

von denen vermutet wird, dass sie die Aufgaben<br />

schon lösen können, schon vor der Bearbeitung der<br />

Etappen im Unterricht gegeben werden. Wenn das<br />

der Fall ist (was immer wieder vorkommt), können<br />

diesen Kindern andere Aufgaben gestellt werden,<br />

solche, die sie herausfordern. So können Unterforderungen,<br />

Langeweile und Störungen vermieden<br />

werden.<br />

• Im Laufe der Arbeit kann man jenen, die das Ziel<br />

erreicht haben (Lernbegleitbogen!), die Aufgaben zur<br />

Bestätigung geben.<br />

• Diejenigen Kinder, denen gewisse Kompetenzen noch<br />

fehlen, bedürfen unterstützender Hilfe. Ihnen werden<br />

die Aufgaben zu den Lernzielen erst später gegeben,<br />

wenn sie dazu bereit sind, <strong>als</strong> Bestätigung und <strong>als</strong><br />

Kontrolle.<br />

Die Lernzielaufgaben sind nicht <strong>als</strong> Prüfungsaufgaben<br />

gedacht und sollen auch nicht <strong>als</strong> solche missbraucht<br />

werden.<br />

Mit diesem flexiblen Einsatz der Lernzielaufgaben erreicht<br />

man, dass alle Kinder erleben: „Ich kann das“, was<br />

im Lernbegleitbogen <strong>als</strong> Ziel enthalten ist. Die grundlegenden<br />

Anforderungen sollen alle erfüllen können, wenn<br />

auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Aufgaben mit<br />

erweiterten Anforderungen bieten potenziell unterforderten<br />

Kindern Gelegenheit, ihr Können zu zeigen, und<br />

einen Anreiz, sich vertiefter mit den Themen auseinander<br />

zu setzen.<br />

Selbst wenn Kinder lesen können, bedürfen die Lernzielaufgaben<br />

einer sorgfältigen Einführung. Vor allem am<br />

Anfang kann es sein, dass Kinder den mathematischen<br />

Sachverhalt zwar verstanden haben und beherrschen,<br />

dass sie aber noch nicht in der Lage sind, den <strong>Text</strong> einer<br />

Aufgabe richtig zu interpretieren und selbstständig zu<br />

entscheiden, ob sie die Aufgabe bearbeiten können. Es ist<br />

deshalb sinnvoll, dass man mit den Kindern Beispiele erarbeitet,<br />

sei es mit einzelnen Kindern, sei es mit allen. Besteht<br />

der Eindruck, dass Kinder fähig sind, mit den Aufträgen<br />

zu arbeiten, werden sie ihnen angeboten.<br />

Der Lernbegleitbogen bietet eine solide<br />

Grundlage für Gespräche mit Eltern. Die<br />

Lernzielaufgaben zeigen auch den Eltern,<br />

wie die Kompetenzen des Bogens zu verstehen<br />

sind, was ihr Kind schon kann und was<br />

noch nicht.<br />

Beobachtungsbogen<br />

Im Unterricht stellen sich immer wieder die Grundfragen:<br />

„Was können die einzelnen Kinder? Wo steht die Klasse<br />

<strong>als</strong> Ganzes? Wie bekomme/behalte ich den Überblick?“<br />

Der Beobachtungsbogen zum ATLAS MATHEMATIK enthält<br />

auf seinen etwas mehr <strong>als</strong> zwanzig Zeilen die wichtigsten<br />

Kompetenzen (z. B. „Zahlen lesen und schreiben“),<br />

an denen in allen Schuljahren auf unterschiedlichem Niveau<br />

gearbeitet wird – und viel Raum, um sich Notizen<br />

dazu machen zu können.<br />

Die Kompetenzen sind in allen Teilen des ATLAS MATHE-<br />

MATIK (Planungsunterlagen, Lernbücher) gleich ausgewiesen<br />

und mit Bildsymbolen gekennzeichnet. Arbeitet<br />

ein Kind an irgendeinem Auftrag, können es selbst und<br />

die Lehrperson unmittelbar sehen, welche Kompetenz dabei<br />

gezeigt und beobachtet werden kann.<br />

Beispiel: Spielen Kinder „Potz 1000“ (Lernbuch 3 S.56/57) in<br />

der einfachsten Form, können sie dreistellige Zahlen addieren<br />

und die Differenz der Summe zu 1000 bilden. Auf dem<br />

Beobachtungsbogen kann das auf der Zeile „Operationen<br />

sicher ausführen“ eingetragen werden.<br />

Beobachtungen zu einzelnen Kindern können auch auf<br />

Einzelblätter notiert und in Mappen gesammelt werden.<br />

Ein Beobachtungsbogen auf jeder Mappe ermöglicht mit<br />

wenig Mehraufwand eine Kontrolle über die Beobachtungen.<br />

Die Einträge auf der Liste zeigen ein Kompetenzprofil<br />

mit Stärken und Schwächen und dienen <strong>als</strong> Grundlage für<br />

eine Beurteilung.<br />

Die Einträge auf den Beobachtungsbogen können auf einem<br />

Übersichtsblatt für die Lerngruppe zusammengetragen<br />

werden und liefern so eine gute Grundlage für eine<br />

zielorientierte Unterrichtsplanung, die vom aktuellen<br />

Lernstand ausgeht.


ATLAS MATHEMATIK<br />

17<br />

Beobachtungsbogen Mathematik Primarstufe<br />

Datenbank (in Planung)<br />

In der Datenbank sind alle Module der Etappen enthalten.<br />

Darüber hinaus bietet die Datenbank eine ganze Reihe<br />

von Zusatzfunktionen:<br />

• Zu vielen Modulen sind zusätzliche Kommentare und<br />

Kopiervorlagen vorhanden.<br />

• Zu vielen Modulen sind Dokumente aus dem Unterricht<br />

hinterlegt. Bilder aus den Klassenzimmern und<br />

kommentierte Dokumente von Lernenden geben<br />

einen Eindruck, wie das Modul eingesetzt werden<br />

kann und welche Ergebnisse erwartet werden<br />

können bzw. welche möglich sind.<br />

• Zu jeder Etappe gibt es ein Differenzierungsangebot<br />

mit weiteren Modulen, die das Grundangebot<br />

ergänzen oder gegen Module des Grundangebots<br />

ausgetauscht werden können.<br />

• Im Suchfenster können Module gezielt nach verschiedenen<br />

Kriterien gesucht werden: nach Zielen, nach<br />

Stichwörtern, nach Materialien und nach Titeln,<br />

Nummern und <strong>Text</strong>stellen.<br />

• Die Datenbank bietet die Möglichkeit, für jedes Kind<br />

einen Lernplan mit einer Liste individuell zusammengestellter<br />

Module auszudrucken. Im Lernplan kann<br />

das Kind seine Meinung zu den Modulen notieren<br />

und eine Einschätzung der eigenen Fähigkeiten<br />

vornehmen. So kann es allmählich Verantwortung für<br />

sein Lernen übernehmen. Es führt Buch über das<br />

Getane, stellt fest: „Ich kann ...“, was sein Selbstvertrauen<br />

stärkt und die Motivation erhöht. Der Lehrperson<br />

ermöglichen die Eintragungen im Lernplan<br />

gezieltes Nachfragen und weitere Einblicke in die<br />

Denkweise der Kinder. Möglicherweise hat ein Kind<br />

eine Aufgabe, die ihm nicht gefallen hat, nicht<br />

verstanden. Die Hilfe der Lehrkraft erleichtert es dem<br />

Kind, das Problem nochm<strong>als</strong> anzugehen. Nimmt das<br />

Kind am Elterngespräch teil, kann es mit dem<br />

Lernplan und seinen Unterlagen den Eltern zeigen,<br />

wo es steht.<br />

• Die Angaben auf den Modulkarten können verändert<br />

werden, neue Module können erfasst und an Kolleginnen<br />

und Kollegen weitergegeben werden. Für<br />

diese Arbeiten steht ein Eingabeformular zur<br />

Verfügung.


18<br />

Ausschnitt aus der Übersicht Lernbücher 1–4


ATLAS MATHEMATIK<br />

19<br />

Zielorientiert arbeiten<br />

Die Ziele des vierten Schuljahres<br />

Das vierte Schuljahr ist ein Jahr der Bilanz. Vielerorts werden<br />

in diesem Schuljahr die Weichen für die schulische<br />

Zukunft gestellt. In ihrer Arbeit mit dem Lernbuch dokumentieren<br />

die Kinder, was sie wie gut verstanden haben<br />

und wo ihre speziellen Interessen liegen. In ihrer ganzen<br />

Arbeit liegt ihr Leistungsausweis – nicht nur in isolierten<br />

Testarbeiten. Die Begleitbogen zu den Lernbüchern und<br />

die Lernbegleitbogen der Schuljahre geben Auskunft über<br />

den Lernstand der Kinder und bilden eine gute Grundlage<br />

zu Beratung der Eltern in Übertrittsfragen.<br />

Im vierten Schuljahr wird vieles aus den früheren Jahren<br />

wieder aufgegriffen und in neuen Zusammenhängen vertieft.<br />

Im Besonderen sind das<br />

• der Aufbau des Dezimal-Stellenwertsystems im Zusammenhang<br />

mit<br />

• den großen Zahlen,<br />

• den Rechenverfahren,<br />

• den Einheiten dezimaler Größen,<br />

• dem Rechnen mit dezimalen Größen<br />

• das Kopfrechnen<br />

• Einspluseins und Einmaleins ausgeweitet auf<br />

beliebige Stufenzahlen,<br />

• beim Überschlagen (im Kopf!)<br />

• das schrittweise Rechnen<br />

• im Kopf,<br />

• auf Papier, mit oder ohne Stellentafel,<br />

• das Prinzip Sicherheit vor Geschwindigkeit<br />

Als neue Schwerpunkte kommen hinzu<br />

• der Umgang mit runden (gerundeten) Zahlen,<br />

• die Verfahren der schriftlichen Multiplikation und<br />

Division,<br />

• das überschlagende Rechnen in allen Grundoperationen<br />

Der Unterricht im vierten Schuljahr ist allgemein bildend,<br />

alle Kinder sollen davon profitieren können, vom lernbehinderten<br />

bis zum hochbegabten. Alle mathematischen<br />

Inhalte werden deshalb von Handlungs- und Alltagsbezügen<br />

ausgehend entwickelt, bewegen sich dann aber auch<br />

schon in abstraktere Gefilde. Ein besonderes Augenmerk<br />

ist deshalb darauf zu richten, dass sich die Kinder nur so<br />

weit vorwagen, dass sie die „Bodenhaftung“ nicht verlieren,<br />

die Rechenverfahren nur so weit formalisieren, wie<br />

sie sie noch verstehen können. Für das Ziel, jederzeit etwas<br />

ausrechnen zu können, reicht das.


20<br />

Zahlen Ich kann mit Zahlen umgehen G E Z<br />

Zahlen lesen<br />

und schreiben<br />

große Zahlen lesen und schreiben<br />

Zahlen runden<br />

in großen Schritten zählen<br />

Zählen, Zahlen ordnen<br />

große Zahlen ordnen<br />

große Zahlen auf dem Zahlenstrahl anzeigen<br />

Anzahlen und<br />

Maßzahlen erfassen<br />

Beziehungen zwischen<br />

Zahlen erkennen<br />

große Mengen und Größen schätzen<br />

große Zahlen vergleichen<br />

Ausschnitt „Zahlen“ aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr<br />

Zahlen<br />

Mit großen, „runden“ Zahlen umgehen<br />

Vorstellungen von Zahlen sind vom Zahlenraum abhängig.<br />

Mengen mit bis 5 Elementen können wir ungeordnet,<br />

bis etwa 10 geordnet direkt erkennen. D.h. wir haben entsprechende<br />

Mengenbilder visuell gespeichert. Zahlen bis<br />

100 können wir bündelnd erfassen. Für sie kennen wir<br />

viele Beispiele aus dem Alltag. Größere Zahlen werden<br />

zunehmend abstrakter, werden schlecht lesbar (Beispiel<br />

9628234) und entziehen sich der direkten Vorstellung, es<br />

sei denn sie werden gerundet (Beispiel 9 000 000). Zahlen<br />

in Tabellen bedeuten oft „Tausend“ oder „Millionen“.<br />

Diese Zehnerpotenzen bekommen dabei den Charakter<br />

von Größeneinheiten.<br />

Zur Kompetenz im Umgang mit großen Zahlen gehört:<br />

• Sie in angepasster Genauigkeit lesen und speichern.<br />

Nur so können Operationen überschlagend ausgeführt<br />

werden.<br />

Beispiel: 14 995 lesen <strong>als</strong> „etwa 15 000“<br />

• Mit einer der Situation angepassten Genauigkeit arbeiten.<br />

Beispiel 14 995 + 2 950 lesen und überschlagen <strong>als</strong><br />

15 000 + 3 000 = 18 000<br />

• Sich ihren Platz in der Stellentafel vorstellen.<br />

Beispiel „3 Millionen“ ist eine 3 mit 6 Nullen<br />

• Typische Repräsentanten kennen.<br />

Beispiel Die Stadt Berlin hat etwa<br />

3 ½ Millionen Einwohner.<br />

Große Zahlen können verschiedene Qualitäten haben.<br />

Oft sind sie gerundet, manchmal aber auch nicht. Zwei<br />

Beispiele zeigen unterschiedliche Bedeutungen von<br />

3 000:<br />

„Am Umzug haben 3 000 Personen teilgenommen.“<br />

„Dem Kinderheim wurde ein Check über 3 000 überreicht.“<br />

Beim ersten Beispiel ist die Zahl eine Schätzung. Die Nullen<br />

in „3 000“ machen die 3 zu Tausendern, haben aber<br />

keine weitergehende Bedeutung. Die Aussage bleibt auch<br />

bei 2 863 oder 3 128 Teilnehmern richtig. Eigentlich müsste<br />

er lauten „Es haben ungefähr 3 000 Leute teilgenommen.“<br />

Beim zweiten Beispiel sind es exakt 3 000. Geldbeträge<br />

können zwar auch ungefähr angegeben werden.<br />

Die Hand wechseln können aber nur konkrete, exakte<br />

Summen.<br />

Bemerkungen zu den Zielen<br />

im Lernbegleitbogen<br />

Zahlen lesen und schreiben<br />

Vielziffrige Zahlen sind optisch schwierig zu erfassen. Die<br />

zugehörigen Zahlwörter sind lang und recht kompliziert.<br />

Deshalb werden die Ziffern von rechts durch Abstände<br />

oder Punkte in Dreiergruppen eingeteilt. Diese Schreibweise<br />

erleichtert auch das Bilden der Zahlwörter.<br />

Beispiel: 82264975 = 82.264.975 = 82 264 975<br />

Mehrere Zahlen können besser verglichen werden, wenn<br />

sie rechtsbündig untereinander geschrieben werden.<br />

Handschriftlich ist das nicht ganz einfach. Es braucht dazu<br />

eine „Stellentafel im Kopf“.<br />

Im Alltag ist von großen Zahlen oft nur deren Größenordnung<br />

von Interesse. Dazu genügt es, die höchsten Stellen<br />

zu erfassen und zu lesen.<br />

Beispiel: 82 264 975 wird <strong>als</strong> „82 Millionen“<br />

gelesen<br />

in Ziffern geschrieben 82 000 000


ATLAS MATHEMATIK<br />

21<br />

Das heißt nichts anderes, <strong>als</strong> dass Zahlen beim Lesen abgerundet<br />

werden. Die Nullen in 82 000 000 machen aus<br />

der 82 die Millionen. Es sind keine „exakte“ sondern Rundungsnullen.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie groß ist die Zahl 82264975? (Lernbuch 4, S. 10)<br />

• Welche Nachbarn hat eine Zahl? (Lernbuch 4, S. 12)<br />

• Was merkst du dir? (Lernbuch 4, S. 14)<br />

• Wie liest du die Preise? (Lernbuch 4, S. 16)<br />

Zählen, Zahlen ordnen<br />

Beim Zählen von (Spiel-)Geld in großen Scheinen wird der<br />

Umgang mit großen Zahlen geübt. Große Zahlen lassen<br />

sich auf dem Zahlenstrahl nur ungefähr lokalisieren – ein<br />

Grund mehr, mit gerundeten Zahlen zu arbeiten. Mit den<br />

großen Zahlen verschwindet beim Zahlenstrahl der Anfangspunkt:<br />

Meist werden nur je nach Bedarf ganz verschiedene<br />

Ausschnitte verwendet (z.B. in grafischen Darstellungen).<br />

Als Bild für die Ordnung der Zahlen dient auch die Stellentafel.<br />

Sie zeigt die Größenordnungen der Zahlen.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Welche Nachbarn hat eine Zahl? (Lernbuch 4, S. 12)<br />

• Wer bekommt die größte Summe? (Lernbuch 4, S. 18)<br />

• Wie zählst du? (Lernbuch 4, S. 19)<br />

• Monopoly (Spiel)<br />

• Wo liegen die Zahlen auf dem Strahl? (Lernbuch 4, S. 20)<br />

Anzahlen und Maßzahlen erfassen<br />

Für Zahlen größer <strong>als</strong> 1 000 gibt es im Alltag nur wenig<br />

konkrete Beispiele (z.B. 2 000 Blatt Kopierpapier sind 4 Pakete<br />

à 500 Blatt). Die Einwohnerzahl des Wohnorts kann<br />

man zwar einer Statistik entnehmen, sich aber außer bei<br />

sehr kleinen Ortschaften nur ein sehr vages Bild davon<br />

machen (man stelle sich „50 000 Einwohner“ vor). Für<br />

große Zahlen geht es deshalb darum, sich neben persönlichen<br />

Repräsentanten (Kopierpapier) auch Strategien für<br />

bildhafte Vergleiche anzueignen (1 000 000 Blatt Kopierpapier<br />

ergeben einen Stapel von 1 000 x 10 cm = 100 m)<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie groß ist eine Million? (Lernbuch 4, S. 22)<br />

Beziehungen zwischen Zahlen erkennen<br />

Bei kleinen Zahlen ist der „Unterschied“ gleichbedeutend<br />

mit der Differenz. Zum Vergleich großer Zahlen ist aber<br />

oft das Verhältnis der Zahlen aussagekräftiger <strong>als</strong> die Differenz.<br />

Beispiel Zwei Städte mit 3 000 000 und 3 200 000<br />

Einwohnern sind praktisch gleich groß.<br />

Sie sind aber dreimal so groß wie eine Stadt mit<br />

1 000 000 Einwohnern.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie kannst du Zahlen vergleichen? (Lernbuch 4, S. 24)


22<br />

Operationen Ich kann Operationen verstehen und ausführen G E Z<br />

Zahlen zerlegen<br />

Operationen mit<br />

Handlungen und<br />

Situationen verbinden<br />

Rechengesetze formulieren,<br />

<strong>als</strong> Rechenhilfe<br />

verwenden<br />

Zahlen auf Stellenzahlen ergänzen<br />

in Zahlen Vielfache erkennen<br />

Multiplikationen auf die Stellentafel übertragen<br />

Divisionen auf die Stellentafel übertragen<br />

Multiplikationsschritte erklären<br />

Divisionsschritte erklären<br />

das Stellen-Einmaleins verstehen und anwenden<br />

Additionen überschlagen<br />

Subtraktionen überschlagen<br />

Multiplikationen überschlagen<br />

Operationen<br />

sicher ausführen<br />

Divisionen überschlagen<br />

Zahlen auf Papier addieren<br />

Zahlen auf Papier subtrahieren<br />

Zahlen auf Papier multiplizieren<br />

Zahlen auf Papier dividieren<br />

Operationen in Zusammenhängen<br />

erkennen<br />

und anwenden<br />

Grundoperationen in Sachsituationen erkennen und anwenden<br />

Grundoperationen in <strong>Text</strong>en erkennen und anwenden<br />

Ausschnitt „Operationen“ aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr<br />

Operationen: Überschlagen im Kopf, rechnen<br />

auf Papier<br />

Überschlagen<br />

Im Zeitalter der elektronischen Rechengeräte bedeutet<br />

arithmetische Kompetenz die Fähigkeit, überschlagend<br />

(Kopf-)rechnen zu können. Das Überschlagen ist anspruchsvoller<br />

<strong>als</strong> das mechanische Ausführen von schriftlichen<br />

Algorithmen, weil es sowohl ein Zahl- <strong>als</strong> auch ein<br />

Operationsverständnis voraussetzt.<br />

Wichtig ist die Größenordnung des Resultats und nicht<br />

das akribische Einhalten von Rundungsregeln. Es muss<br />

daher mit einer gewissen Lockerheit vollzogen werden<br />

können und für viele Aufgaben auch genügen. Sonst<br />

bleibt es ein widerwillig vollzogener Zusatz zur „richtigen“<br />

Rechnung.<br />

Rechnen auf Papier: multiplizieren und dividieren<br />

Beim Rechnen auf Papier geht es darum, Operationen mit<br />

großen Zahlen in geeignete Schritte zu zerlegen. Von den<br />

Kindern einsichtig selbst entwickelte Verfahren werden<br />

üblicherweise <strong>als</strong> „halbschriftliche“ bezeichnet. Diesen<br />

gegenüber stehen schriftliche Normalverfahren, die mit<br />

dem Ziel der schnellen Ausführbarkeit bei minimalem<br />

Schreibaufwand entwickelt worden sind. Ihre Kompaktheit,<br />

Komplexität und Willkür machen sie aber schwer<br />

durchschaubar, vor allem dann, wenn zwischen ihnen und<br />

den selbst entwickelten Verfahren kein einsichtiger Zusammenhang<br />

besteht. Die Willkür der Normalverfahren<br />

zeigt sich unter anderem darin, dass in verschiedenen<br />

Ländern unterschiedliche Verfahren tradiert und vorgeschrieben<br />

werden bzw. in der Vergangenheit verlangt<br />

worden sind.<br />

In den Lernbüchern wird das schrittweise Rechnen mit<br />

Stellenwerten <strong>als</strong> universelles halbschriftliches Verfahren<br />

angeboten. Es dient auch einem vertieften Verständnis<br />

unseres Stellenwertsystems. Die schriftlichen Verfahren<br />

werden dann aus den halbschriftlichen <strong>als</strong> optimierte<br />

Schreibweisen abgeleitet.<br />

Mit kleineren Zahlen können aus Sachsituationen schrittweise<br />

Methoden entwickelt werden, die auf die Stellentafel<br />

übertragen zu (halb-)schriftlichen Algorithmen führen.


ATLAS MATHEMATIK<br />

23<br />

Alle Grundoperationen werden in drei Stufen entwickelt<br />

– mit Sachsituationen verbundenes Rechnen<br />

(in einem erweiterten Sinn „handelnd“)<br />

– schrittweises Rechnen in der Stellentafel<br />

(„halbschriftlich“)<br />

– Rechnen mit verkürzter Schreibweise<br />

(„schriftlich“)<br />

Im Lernbuch 3 (<strong>Seiten</strong> 36-43) wird für das Addieren und<br />

Subtrahieren ein Weg vom manipulativen Rechnen auf<br />

dem Rechenbrett zu den schriftlichen Verfahren gezeigt.<br />

Im Lernbuch 4 (<strong>Seiten</strong> <strong>32</strong>-45) sind es entsprechende Wege<br />

für das Multiplizieren und Dividieren. Dabei kommt <strong>als</strong><br />

neue Schwierigkeit dazu, dass durch die additive Zerlegung<br />

der Zahlen in Stellenwerte die Operationen gemischt<br />

werden: Die schrittweise Multiplikation besteht<br />

aus Multiplikationen und Additionen, die schrittweise Division<br />

aus allen vier Grundrechenarten.<br />

Die traditionellen Normalverfahren bestehen aus einem<br />

komplexen Gemisch der Grundrechenarten. Die etwas<br />

davon abweichenden Verfahren im Lernbuch 4 wurden<br />

mit zwei Hauptabsichten entwickelt:<br />

• Die Endformen der Verfahren sind verkürzte Schreibweisen<br />

der schrittweisen Rechnungen. Als Leitschnur<br />

dafür, wie weit die Kinder ihre Schreibweisen individuell<br />

verkürzen dürfen, dient ihre Sicherheit beim<br />

Rechnen. Diese bleibt immer oberstes Ziel.<br />

• In den Verfahren werden die verschiedenen Grundrechenarten<br />

möglichst getrennt. So bleiben sie nachvollzieh-<br />

und kontrollierbar.<br />

Bei der Multiplikation (Lernbuch 4, <strong>Seiten</strong> <strong>32</strong>/33, 38-41)<br />

werden deshalb zuerst alle Multiplikationsschritte ausgeführt<br />

und die Überträge in den entsprechenden Spalten<br />

notiert. Dann werden alle Teilprodukte inklusive Überträge<br />

addiert. Diese im Schriftbild etwas aufwändigere Darstellung<br />

hat gewichtige Vorteile:<br />

• Das fehleranfällige Zwischenspeichern und Addieren<br />

von Überträgen fällt weg.<br />

• Es genügt eine einzige schriftliche Addition, die von<br />

den Multiplikationen ganz getrennt ist.<br />

• Alle Teilrechnungen des Einmaleins bleiben sichtbar<br />

und können nachträglich kontrolliert werden. Fehler<br />

können einfach lokalisiert werden.<br />

Bei der Division (Lernbuch 4, <strong>Seiten</strong> 34-37, 42-45) lassen<br />

sich die Teiloperationen nicht völlig entflechten. Die ausführliche<br />

Notation der Subtraktionen wird deshalb beibehalten.<br />

Die einzige Verkürzung besteht dann darin, dass die<br />

Teilquotienten direkt in die erste Zeile geschrieben werden.<br />

Damit verbunden ist der Nachteil, dass immer direkt die<br />

größtmöglichen Teilquotienten ermittelt werden müssen.<br />

Beim schrittweisen Rechnen ist das nicht notwendig.<br />

Operationen im Lernbuch 4<br />

Die Lernbuchseiten zu den Operationen erläutern diese in<br />

einer gedrängten Form, gedacht <strong>als</strong> Zusammenfassung<br />

einer Erarbeitung mit den Kindern und <strong>als</strong> Verständnishilfe<br />

für Eltern und Begleiter.<br />

Bemerkungen zu den Zielen im Lernbegleitbogen<br />

Zahlen zerlegen<br />

Die Wechselgeld-Situation ist eine der wenigen Gelegenheiten,<br />

bei denen im Alltag noch im Kopf gerechnet wird.<br />

Verlangt wird dabei eine Vertrautheit im Umgang mit<br />

großen Zahlen und das schrittweise Ergänzen auf die<br />

nächsten Stufenzahlen. Werte von Geldscheinen werden<br />

additiv zerlegt.<br />

Beim Dividieren im Kopf und auf Papier (93 : 8) ist das<br />

größte Vielfache des Divisors (8) gesucht, das im Dividenden<br />

(93) Platz findet. Wer das nicht aus dem Einmaleins<br />

direkt abrufen kann (88 = 11 · 8), zerlegt den Dividenden<br />

schrittweise in bekannte Vielfache des Divisors (93 = 40<br />

+ 40 + 8 = 5 · 8 + 5 · 8 + 1 · 8 = 11 · 8). Einmaleins und Einsdurcheins<br />

müssen zwar „warm gehalten“ werden<br />

(Übungen dazu finden sich in den Lernbüchern 2 und 3),<br />

bei der Division können sie aber durch geeignete Zerlegungsschritte<br />

umgangen werden.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie viel Wechselgeld bekommst du? (Lernbuch 4, S. 28)<br />

• Welche Faktoren ergeben welche Produkte?<br />

(Lernbuch 4, S. 30)<br />

Operationen mit Handlungen und Situationen verbinden<br />

Die schriftliche Addition und die schriftliche Subtraktion<br />

können direkt aus entsprechenden Manipulationen auf<br />

dem Rechenbrett (Lernbuch 3, S. 36-39) abgeleitet werden.<br />

Bei der Multiplikation und der Division braucht es<br />

einen Zwischenschritt. Situationen des bündelnden Vervielfachens,<br />

des Teilens und Aufteilens führen über das<br />

schrittweise Rechnen und seiner Notierung in der Stellentafel<br />

zu schriftlichen Algorithmen.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie weit kommst du mit 1 000 Schritten? (Lernbuch<br />

4, S. <strong>32</strong>)<br />

• Wie verteilst du etwas? (Lernbuch 4, S. 34)<br />

• Wie zählst du Portionen ab? (Lernbuch 4, S. 36)


24<br />

Rechengesetze formulieren, <strong>als</strong> Rechenhilfe verwenden<br />

Aus Sachsituationen entwickelte Rechenverfahren werden<br />

„verselbstständigt“, d.h. von den Sachsituationen gelöst<br />

und aus der Dezim<strong>als</strong>chreibweise der Zahlen in der<br />

Stellentafel begründet. Optimierte Schreibweisen ergeben<br />

dann daraus die „schriftlichen“ Verfahren.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie kannst du schriftlich multiplizieren?<br />

(Lernbuch 4, S. 38)<br />

• Wie kannst du schriftlich dividieren? (Lernbuch 4, S. 42)<br />

• Wie viele Nullen hat das Ergebnis? (Lernbuch 4, S. 46)<br />

Operationen sicher ausführen<br />

„Sicher rechnen“ ist nicht gleichbedeutend mit „fehlerfrei<br />

rechnen“. Ein Taschenrechner führt Operationen fehlerfrei<br />

aus. Die Sicherheit für ein richtiges Resultat ergibt<br />

sich aber erst durch eine Überprüfung, sei es durch einen<br />

Überschlag oder eine zweite Rechnung. Zum überschlagenden<br />

Rechnen gehören ein Gefühl für Größenordnungen<br />

und spezielle Rechenstrategien. Überschlagen ist<br />

weit mehr <strong>als</strong> nur „etwas weniger genau rechnen“.<br />

Beispielhafte Module zum Überschlagen:<br />

• Wie kannst du Additionen überschlagen?<br />

(Lernbuch 4, S. 48)<br />

• Wie kannst du Subtraktionen überschlagen?<br />

(Lernbuch 4, S. 50)<br />

• Wie kannst du Multiplikationen überschlagen?<br />

(Lernbuch 4, S. 52)<br />

• Wie kannst du Divisionen überschlagen?<br />

(Lernbuch 4, S. 54)<br />

Beispielhafte Module zum Rechnen auf Papier:<br />

• Wie lauten deine Rechnungen (die zu „Schnapszahlen“<br />

führen)? (Lernbuch 4, S. 56)<br />

• Wie ergeben sich die kleinsten Unterschiede? (Lernbuch<br />

4, S. 58)<br />

• Wie bekommst du das größte Produkt? (Lernbuch 4,<br />

S. 60)<br />

• Wie geht es weiter? (Lernbuch 4, S. 61)<br />

• Findest du Divisionen ohne Rest? (Lernbuch 4, S. 62)<br />

• Welche Rechnung ergibt das größte Ergebnis? (Lernbuch<br />

4, S. 63)<br />

Operationen in Zusammenhängen erkennen und anwenden<br />

Operationen sollen in Sachsituationen helfen, Fragen zu<br />

beantworten und Erkenntnisse zu gewinnen. Für die Kinder<br />

ist das am einsichtigsten, wenn die Sachsituationen<br />

ihnen ein persönliches Anliegen oder ihnen zumindest<br />

vertraut sind. Muster können nur anregen. Die für die Kinder<br />

bedeutungshaltigen Fragen müssen von ihnen selber<br />

kommen.<br />

Sachaufgaben sind für viele Kinder mit Schwierigkeiten<br />

verbunden, die mit der Rechenkompetenz nichts zu tun<br />

haben. Die beiden wichtigsten Hürden sind:<br />

• Sachaufgaben sind oft in einer „Sachaufgabensprache“<br />

geschrieben. <strong>Text</strong>e dieser Sorte sind auf ein Minimum<br />

verkürzt. Schlüsselwörter haben genau definierte<br />

Bedeutungen. Wichtige Randbedingungen<br />

stehen zwischen den Zeilen.<br />

• Die den Aufgaben zugrunde liegenden Sachsituationen<br />

sind den Kindern nicht vertraut. Oder wenn<br />

schon, dann sind die dazu gestellten Fragen fern von<br />

den für Kinder realen Sachfragen. Die sachliche Richtigkeit<br />

eines Resultats ist für sie deshalb nur schwer<br />

abzuschätzen.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Was benötigt dein Lieblingstier? (Lernbuch 4, S. 64)<br />

• Woraus besteht eine Sachaufgabe? (Lernbuch 4, S. 66)<br />

• Welche Informationen brauchst du? (Lernbuch 4, S. 68)<br />

• Wie geht die Geschichte weiter? (Lernbuch 4, S. 70)


ATLAS MATHEMATIK<br />

25<br />

Größen<br />

Zu Einheiten<br />

Beispiele angeben,<br />

Einheiten umrechnen<br />

Größen schätzen<br />

und messen<br />

Mit Größenangaben<br />

operieren<br />

Ich kann mit Größen die Welt erfassen<br />

zu Hohlmaßen Beispiele angeben<br />

Hohlmaße in Nachbareinheiten umrechnen<br />

Bruchteile von Größen in kleineren Einheiten angeben<br />

Rauminhalte vergleichen<br />

Rauminhalte schätzen und bestimmen<br />

mit Rauminhalten rechnen<br />

Größen addieren und subtrahieren<br />

Größen multiplizieren<br />

Größen dividieren<br />

G E Z<br />

Ausschnitt „Größen“ aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr<br />

Größen: Rauminhalte, Grundoperationen mit<br />

dezimalen Größen<br />

Längen und Gewichte können direkt verglichen werden.<br />

Als neue dezimale Maße kommen jetzt die Hohlmaße<br />

dazu, bei denen das nicht mehr möglich ist. Sie sind viel<br />

schwieriger zu vergleichen und zu schätzen und nur noch<br />

indirekt zu messen.<br />

Die Stellentafeln (Lernbuch 4, S. 98, siehe auch Lernbuch<br />

3, Seite 90) sind das Hilfsmittel beim Operieren mit dezimalen<br />

Größen. Sie erleichtern ein allenfalls notwendiges<br />

Umrechnen der Einheiten oder machen es bei der Addition<br />

und Subtraktion ganz überflüssig. Gleichzeitig vertiefen<br />

sie das Verständnis für das Stellenwertsystem.<br />

Bemerkungen zu den Zielen im Lernbegleitbogen<br />

zu Einheiten Beispiele angeben, Einheiten umrechnen<br />

Wie bei den bereits bekannten Längen und Gewichten<br />

geht es auch bei den Hohlmaßen für die Kinder darum,<br />

sich eine Sammlung von Repräsentanten für die verschiedenen<br />

Maßeinheiten zuzulegen um mit ihnen vertraut zu<br />

werden. Da sich aber bei den Hohlmaßen diese Repräsentanten<br />

nur schwer vergleichen lassen (es gibt ganz verschiedene<br />

Behälter mit je 100 ml Inhalt, eine Flasche von<br />

100 ml ist nur schwer <strong>als</strong> Hundertfaches eines Zentimeterwürfels<br />

zu erkennen), gehört zu einer guten Vorstellung<br />

eine ganze Reihe von Repräsentanten für je ein Hohlmaß.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie viel ist 1 ml, 1 cl? (Lernbuch 4, S. 76)<br />

• Was bedeuten die Anschriften? (Lernbuch 4, S. 80)<br />

• Wie viele Milliliter enthält ein Meterwürfel? (Lernbuch<br />

4, S. 82)<br />

• Welche Bruchteile von Größen kennst du? (Lernbuch<br />

4, S. 84)<br />

Größen schätzen und messen<br />

Das Vergleichen und Schätzen von Rauminhalten beschränkt<br />

sich in der Grundschule auf Gefäße, die den Kindern<br />

vertraut sind (Flaschen, Getränkepackungen, Schachteln,<br />

...). Die generelle Vergleichsstrategie ist das Umgießen<br />

von Flüssigkeiten oder schüttbaren Inhalten. Gemessen<br />

wird durch den Vergleich mit Gefäßen bekannten Inhalts.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wo ist mehr drin? (Lernbuch 4, S. 86)<br />

• Wie viel Wasser ist im Brunnen? (Lernbuch 4, S. 88)<br />

mit Größenangaben operieren<br />

Das Operieren mit allen Größen ist ganz eingebettet in<br />

das Sachrechnen. Als universales Hilfsmittel dienen die<br />

Stellentafeln (Lernbuch 4, S. 98/99) der dezimalen Größen.<br />

Diese sollen bei Bedarf immer zur Verfügung stehen.<br />

Allgemeine Regeln zur Multiplikation und zur Division<br />

werden zwar formuliert, sind aber nicht direkt Ziel des<br />

Unterrichts.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie viel Wasser verbrauchst du pro Tag? (Lernbuch 4,<br />

S. 90)<br />

• Wie kannst du Größen addieren und subtrahieren?<br />

(Lernbuch 4, S. 92)<br />

• Welche Einheit passt? (Lernbuch 4, S. 94)<br />

• Wie viele Flaschen kannst du füllen? (Lernbuch 4, S. 96)


26<br />

Geometrie Ich kann unseren Raum und was drin ist beschreiben G E Z<br />

Figuren und Körper erkennen<br />

und beschreiben<br />

Lagebeziehungen<br />

beschreiben<br />

geometrische Formen in der Umwelt erkennen und benennen<br />

Formen der Umwelt geometrisch beschreiben<br />

Karten und Pläne interpretieren und nutzen<br />

Pläne lesen und zeichnen<br />

Bewegungen beschreiben Bewegungen in der Vorstellung vollziehen („Kopfgeometrie“)<br />

Geometrische Größen<br />

messen und berechnen<br />

Werkzeuge und<br />

Verfahren einsetzen<br />

Flächeninhalte vergleichen, schätzen und bestimmen<br />

Rauminhalte vergleichen, schätzen und bestimmen<br />

mit Zirkel, Lineal und Geodreieck umgehen<br />

Körper bauen und nachbauen<br />

Ausschnitt „Geometrie“ aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr<br />

Geometrie: Geometrische Sprache, Kopfgeometrie<br />

„Vorstellungen“ und „Modelle“ sind oft räumlich-geometrischer<br />

Natur. In der Schulmathematik z.B. der Zahlenstrahl<br />

für die Ordnung der Zahlen, Körper für Hohlmaße,<br />

symmetrische Muster für Abbildungen. Geometrie ist<br />

auch <strong>als</strong> Lernhilfe für andere Gebiete hilfreich, wenn geometrische<br />

Begriffe und Verfahren in der Grundschule in<br />

spielerisch-lustvollem Zusammenhang erlebt werden. Ein<br />

besonderes Gewicht hat in diesem Sinne die Kopfgeometrie,<br />

das Beantworten geometrischer Fragen im Kopf, das<br />

sich Bewegen „in der Vorstellung“.<br />

Bemerkungen zu den Zielen im Lernbegleitbogen<br />

Figuren und Körper erkennen und beschreiben<br />

Das geometrische Vokabular ist Teil der Umgangssprache.<br />

Beim Beschreiben von Bildern werden geometrische Begriffe<br />

von Kindern spontan verwendet. Davon ausgehend<br />

können diese diskutiert und in ihrer Bedeutung vielleicht<br />

etwas präzisiert werden. Eine exakte mathematische Definition<br />

ist noch nicht das Ziel des Unterrichts.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Welche Formen kannst du im Bild erkennen? (Lernbuch<br />

4, S. 102)<br />

• Wie kannst du ein Bild „in Worte fassen“? (Lernbuch<br />

4, S. 104)<br />

• Was stellt dein Geometriebild dar? (Lernbuch 4, S. 106)<br />

Lagebeziehungen beschreiben<br />

Das sich Zurechtfinden auf Karten und Plänen gehört zur<br />

Kopfgeometrie. Es ist eine Fähigkeit für den Alltag auch<br />

im Zeitalter der Navigationsgeräte. Kartenmaßstäbe sind<br />

Modelle für den Zahlenstrahl.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie weit ist es von Berlin nach Paris? (Lernbuch 4, S. 108)<br />

• Wo steht dein Pult im Zimmer? (Lernbuch 4, S. 110)<br />

Bewegungen beschreiben<br />

Wege in Gedanken abzulaufen, Varianten zu vergleichen<br />

und zu optimieren fördert die Vorstellung vom durchlaufenen<br />

Raum. Als Wege eignen sich Routen im Schul- oder<br />

Wohnquartier, Schulausflüge wie auch gedankliche Wege<br />

auf geometrischen Körpern.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Welche Reihenfolge wählst du? (Lernbuch 4, S. 112)<br />

geometrische Größen messen und berechnen<br />

Flächen- und Rauminhalte werden durch Belegen oder<br />

Ausschöpfen bestimmt oder angenähert. Das Lernziel ist<br />

das Verständnis dieses Prinzips. Berechnungsformeln<br />

bleiben späteren Schuljahren vorbehalten. Durch den Vergleich<br />

von Schachteln mit entsprechenden Würfelgebäuden<br />

wird die Formel zur Inhaltsberechnung von Quadern<br />

empirisch hergeleitet ohne sie abstrakt zu fassen.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie viele Blätter decken deinen Tisch? (Lernbuch 4, S. 114)<br />

• Welchen Rauminhalt haben Schachteln? (Lernbuch 4,<br />

S. 116)


ATLAS MATHEMATIK<br />

27<br />

Werkzeuge und Verfahren einsetzen<br />

Im kreativen Umgang mit Zeichendreieck und Zirkel erfahren<br />

die Kinder den Reiz von ästhetischen Bildkompositionen<br />

aus Strecken und Kreisen. Die Lust an dieser Ästhetik<br />

bildet den Anreiz zu genauem und sauberem<br />

Zeichnen.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Welches ist dein schönstes Streckenbild? (Lernbuch 4,<br />

S. 118)<br />

• Welches ist dein schönstes Kreisbild? (Lernbuch 4,<br />

S. 120)<br />

• In was für einem Haus wohnst du? (Lernbuch 4,<br />

S. 122)<br />

Zuordnungen Ich kann Zusammenhänge erkennen und nutzen G E Z<br />

Funktionen und<br />

Relationen erkennen<br />

und beschreiben<br />

Figurenfolgen und<br />

Abbildungen erkennen<br />

und beschreiben<br />

Zuordnungen<br />

verschieden darstellen<br />

Eigenschaften der Proportionalität formulieren<br />

proportionale Zuordnungen erkennen und ausnützen<br />

ebene Muster fortsetzen und erzeugen<br />

symmetrische Muster erzeugen<br />

Figuren vergrößern und verkleinern<br />

Zuordnungen aus <strong>Text</strong>en in Tabellen darstellen<br />

proportionale Zuordnungen in Tabellen darstellen<br />

Ausschnitt „Zuordnungen“ aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr<br />

Zuordnungen: Proportionalitäten<br />

Den Kindern sind Beispiele von proportionalen Zuordnungen<br />

vertraut, ebenso deren Darstellung in Tabellen.<br />

Nun wird der Blick auf die Eigenschaften dieser Tabellen<br />

gelenkt. Wie kann man sie geschickt ergänzen (Lernbuch<br />

4, S. 126-129)? Es geht nicht um eine Theorie der Proportionalität<br />

(früher auch „Dreisatz“), sondern darum, dass Tabellen<br />

bewusster <strong>als</strong> Werkzeug zum Lösen von Sachproblemen<br />

und Sachaufgaben eingesetzt werden können.<br />

Ebenfalls um Proportionalitäten geht es beim Vergrößern<br />

oder Verkleinern von Bildern, bei der Arbeit mit Plänen<br />

und Landkarten.<br />

Bemerkungen zu den Zielen im Lernbegleitbogen<br />

Funktionen und Relationen erkennen und beschreiben<br />

Bei Proportionalitäten gibt es verschiedene Möglichkeiten<br />

die zugehörige Tabelle zu ergänzen und zu erweitern.<br />

Die Kinder setzen sich damit anhand von Beispielen<br />

auseinander und verwenden die ihnen einleuchtendsten<br />

Methoden.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Welche Beziehungen bestehen in einer Tabelle? (Lernbuch<br />

4, S. 126)<br />

• Welche Werte kommen in die leeren Felder? (Lernbuch<br />

4, S. 128)<br />

• Wie groß sind die Distanzen in Wirklichkeit? (Lernbuch<br />

4, S. 130)<br />

Figurenfolgen und Abbildungen erkennen und beschreiben<br />

Die Ebene kann mit beliebigen Vierecken lückenlos überdeckt<br />

werden. Aus dieser Tatsache lassen sich viele Eigenschaften<br />

von Vierecken entdecken.<br />

Scherenschnitte ergeben symmetrische Figuren und bilden<br />

zugleich ein breites Übungsfeld zur Kopfgeometrie:<br />

Wie muss ich falten und schneiden, damit ein gewünschtes<br />

Muster entsteht?<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Mit welchen Vierecken kannst du die Ebene auslegen?<br />

(Lernbuch 4, S. 1<strong>32</strong>)<br />

• Wie musst du falten, wie schneiden? (Lernbuch 4, S. 136)<br />

• Wie kannst du ein Bild vergrößern? (Lernbuch 4, S. 138)<br />

Zuordnungen verschieden darstellen<br />

Ein universelles Rezept zum Lösen von Sachaufgaben ist,<br />

bekannte Werte in Tabellen darzustellen und diese dann<br />

zu ergänzen oder fortzusetzen.<br />

Stichproben zu gewinnen und dann daraus größere Werte<br />

hochzurechnen ist eine verbreitete Methode aus der<br />

Statistik. Die Kinder wenden sie an, um begründete<br />

Schätzwerte zu erhalten.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Kommt die Feuerwehr zu früh? (Lernbuch 4, S. 140)<br />

• Wie viele Autos fahren vorbei? (Lernbuch 4, S. 142)


28<br />

Mathematisieren: Schreibweisen und Verfahren<br />

Mathematisieren Ich kann Sachverhalte übersetzen und darstellen G E Z<br />

Sachverhalte<br />

mathematisch<br />

ausdrücken<br />

das Stellenwertsystem verstehen und verwenden<br />

Rechenwege und -verfahren erläutern und begründen<br />

nach Anweisung zeichnen, Zeichnungen diktieren<br />

zu Operationen passende Situationen und Handlungen finden<br />

Mathematische<br />

Modelle verwenden<br />

Strukturen erkennen<br />

und beschreiben<br />

schriftliche Grundoperationen <strong>als</strong> Algorithmen erkennen und<br />

beschreiben<br />

geometrische Begriffe zur Beschreibung der Umwelt benutzen<br />

Analogien in Operationen erkennen und beschreiben<br />

Analogien bei der Bezeichnung von Größen erkennen und beschreiben<br />

Ausschnitt „Mathematisieren“ aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr<br />

Bemerkungen zu den Zielen im Lernbegleitbogen<br />

Im Lernbuch sind die Module nach Sachkompetenzen geordnet.<br />

Die Methodenkompetenz „Sachverhalte übersetzen<br />

und darstellen“ wird dabei quer durch alle Inhalte<br />

hindurch immer wieder gefordert und gefördert.<br />

Sachverhalte mathematisch ausdrücken<br />

Zur Entwicklung der mathematischen Sprache stehen im<br />

vierten wie im dritten Schuljahr im Zentrum:<br />

• Zahlschreibweise: Im Dezimal-Stellenwertsystem<br />

werden Zahlen aus Vielfachen von Zehnerpotenzen<br />

zusammengesetzt – und beim Operieren wieder auseinander<br />

genommen. Dezimale Größen werden je<br />

nach Lage der „Einerstelle“ verschieden benannt.<br />

• Rechenverfahren: Operationen mit größeren Zahlen<br />

werden in gleichartige Schritte zerlegt. „halbschriftlich“<br />

entwickeln die Kinder Verfahren und Schreibweisen.<br />

Vom Rechnen in der Stellentafel ausgehend<br />

lernen die Kinder die historischen Rechenverfahren<br />

(Algorithmen) kennen.<br />

• Geometrie <strong>als</strong> Sprache: Geometrische Begriffe werden<br />

auch in der Umgangssprache verwendet. Ein enger<br />

Bezug zwischen Umgangs- und Fachsprache wird<br />

angestrebt.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie groß ist die Zahl 82264975? (Lernbuch 4, S. 10)<br />

• Was merkst du dir? (Lernbuch 4, S. 14)<br />

• Wie kannst du schriftlich multiplizieren? (Lernbuch 4,<br />

S. 38)<br />

• Wie kannst du ein Bild „in Worte fassen“? (Lernbuch<br />

4, S. 104)<br />

Mathematische Modelle verwenden<br />

Ab dem dritten Schuljahr dient die Stellentafel <strong>als</strong> wichtigstes<br />

Hilfsmittel zum Verständnis von Zahlen, Rechenverfahren<br />

und Größen. Bei Unsicherheiten kann sie immer<br />

wieder herangezogen werden. Mit Längen und<br />

Gewichten werden die Verhältnisse in der Stellentafel illustriert.<br />

Aus Sachsituationen werden Verfahren zur Multiplikation<br />

und Division entwickelt.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie weit kommst du mit 1 000 Schritten? (Lernbuch<br />

4, S. <strong>32</strong>)<br />

• Wie verteilst du etwas? (Lernbuch 4, S. 34)<br />

• Wie zählst du Portionen ab? (Lernbuch 4, S. 36)<br />

• Welche Formen kannst du im Bild erkennen? (Lernbuch<br />

4, S. 102)<br />

Strukturen erkennen und beschreiben<br />

Das Verständnis der Rechenverfahren beruht auf der<br />

Wahrnehmung von Analogien: Zahlen werden so zerlegt,<br />

dass die Rechnung auf Schritte des Einspluseins oder Einmaleins<br />

reduziert wird. Beim (halbschriftlichen) Rechnen<br />

in Schritten wird das noch deutlicher <strong>als</strong> bei den schriftlichen<br />

Verfahren. Im Unterricht ist es deshalb sinnvoll, vor<br />

dem Rechnen auf der Stellentafel das Rechnen in Schritten<br />

aus dem Lernbuch 3 (S. 46/47) wieder aufzugreifen<br />

und fortzusetzen. Auch Analogien bei Größenbezeichnungen<br />

werden auf Stellentafeln gut sichtbar.<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie kannst du schriftlich multiplizieren? (Lernbuch 4,<br />

S. 38)


ATLAS MATHEMATIK<br />

29<br />

• Wie kannst du schriftlich dividieren? (Lernbuch 4, S. 42)<br />

• Wie viele Nullen hat das Ergebnis? (Lernbuch 4, S. 46)<br />

• Wie geht es weiter? (Lernbuch 4, S. 61)<br />

• Was bedeuten die Aufschriften? (Lernbuch 4, S. 80)<br />

• Wie viele Milliliter enthält ein Meterwürfel? (Lern-<br />

buch 4, S. 82)<br />

Problemlösen: Schrittweise vorgehen<br />

Problemlösen Ich kann mit Schwierigkeiten und Problemen umgehen G E Z<br />

Sachverhalte mathematisch<br />

ausdrücken<br />

Lösungen durch operatives Verändern von Zahlenwerten<br />

finden<br />

ein reales (physikalisches) Modell benutzen oder herstellen<br />

Operationen in einfachere Schritte zerlegen<br />

Auswahlmöglichkeiten durch Ausschluss verringern<br />

nach bereits gelösten ähnlichen Problemen suchen<br />

Werkzeuge auswählen<br />

und einsetzen<br />

Durch Selbstkontrollen<br />

Sicherheit gewinnen<br />

Zahlen und Zwischenergebnisse notieren, halbschriftlich<br />

rechnen<br />

Rechenregeln zur Vereinfachung einsetzen<br />

Überschlagsrechnung machen<br />

verschiedene Rechenwege <strong>als</strong> Kontrolle nutzen<br />

Fehler vergleichen und nach persönlichen Fehlermustern<br />

suchen<br />

Ausschnitt „Problemlösen“ aus dem Lernbegleitbogen für das vierte Schuljahr<br />

Bemerkungen zu den Zielen im Lernbegleitbogen<br />

Ob ein Kind „mit Schwierigkeiten und Problemen umgehen“<br />

kann, hängt weitgehend vom Vertrauen des Kindes<br />

in seine Fähigkeiten und vom förderlichen Klima in der<br />

Klasse und im Elternhaus zusammen. Das Kind muss sich<br />

darauf verlassen können, dass es bei Fehlern oder Missverständnissen<br />

nie bloßgestellt wird, dass erfolglose Versuche<br />

und Irrtümer <strong>als</strong> Selbstverständlichkeit zu seinem<br />

Lernen gehören.<br />

Unabhängig von den Inhalten wird die Problemlösekompetenz<br />

durch „forschendes Lernen“ gefördert, dem der<br />

ganze ATLAS MATHEMATIK verpflichtet ist. Die Kinder genießen<br />

so viel Freiheit wie möglich und bekommen so viel<br />

Unterstützung wie sie nötig haben. Sie sollen herausgefordert,<br />

aber nicht überfordert werden.<br />

Problemlösestrategien auswählen und anwenden<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie kannst du schriftlich multiplizieren? (Lernbuch 4,<br />

S. 38)<br />

• Wie kannst du schriftlich dividieren? (Lernbuch 4, S. 42)<br />

• Was benötigt dein Lieblingstier? (Lernbuch 4, S. 64)<br />

Werkzeuge auswählen und einsetzen<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie weit kommst du mit 1 000 Schritten? (Lernbuch<br />

4, S. <strong>32</strong>)<br />

• Wie verteilst du etwas? (Lernbuch 4, S. 34)<br />

• Wie zählst du Portionen ab? (Lernbuch 4, S. 36)<br />

• Wie kannst du Größen addieren und subtrahieren?<br />

(Lernbuch 4, S. 92)<br />

• Welche Einheit passt? (Lernbuch 4, S. 94)<br />

• Wie viele Flaschen kannst du füllen? (Lernbuch 4, S. 96)<br />

durch Selbstkontrollen Sicherheit gewinnen<br />

Beispielhafte Module:<br />

• Wie kannst du schriftlich dividieren? (Lernbuch 4, S. 42)<br />

• Wie viele Nullen hat das Ergebnis? (Lernbuch 4, S. 46)<br />

• Wie kannst du Additionen überschlagen? (Lernbuch<br />

4, S. 48)<br />

• Wie kannst du Subtraktionen überschlagen? (Lernbuch<br />

4, S. 50)<br />

• Wie kannst du Multiplikationen überschlagen? (Lernbuch<br />

4, S. 52)<br />

• Wie kannst du Divisionen überschlagen? (Lernbuch 4,<br />

S. 54)


30<br />

Lernmedien für jedes Kind<br />

Aus dem 2. und 3. Schuljahr bekannt<br />

• Zahlenkarten von 0 bis 100<br />

• Lernkartei zum Einmaleins<br />

• Stellenwertzahlenkarten<br />

• Stellentafel für Größen (Kopien vom Lernbuch S. 100)<br />

• Arbeitsheft<br />

• Mathebox<br />

Grundausstattung: Würfel (Spielwürfel, Zehnerwürfel),<br />

Lineal 15 oder 20 cm, Zahlenkarten bis 100,<br />

Geodreieck, neu: Zirkel<br />

• Neu: Taschenrechner<br />

Fertigkeiten werden auch im vierten Schuljahr in vielen<br />

spielerischen Übungen aus den ersten drei Schuljahren<br />

gepflegt und gefestigt. Das dazu notwendige Material<br />

muss deshalb weiterhin zur Verfügung stehen.<br />

Stellentafel (Poster oder Schreibunterlage)<br />

Die Stellentafel ist so wichtig für das Verständnis der Zahlen<br />

und Operationen, dass sie den Kindern längere Zeit<br />

vor Augen stehen sollte, sei es <strong>als</strong> Poster an der Wand oder<br />

<strong>als</strong> Schreibunterlage. Als Hilfe bei Unsicherheiten sollte<br />

sie immer greifbar sein.<br />

Tausender-Album<br />

Das Tausender-Album ist im Lernbuch 3 integriert. Es zeigt<br />

den Aufbau des Tausenders aus zehn Hundertern und<br />

dient <strong>als</strong> „Gerüst“ für viele Aktivitäten. Auf den leeren<br />

Rückseiten ist Raum für die Beispiele der Kinder zu den<br />

einzelnen Hundertern.<br />

Stellenwert-Zahlenkarten<br />

Stellenwert-Zahlenkarten bieten einen Übergang von der<br />

Stellentafel zur Ziffernschreibweise von Zahlen. Farben<br />

für die Stellen sind unnötig – sie können sogar hinderlich<br />

sein: Auf die Stelle, d. h. auf die Anzahl der Endnullen und<br />

nicht auf die Farbe muss geachtet werden.<br />

Mit Hilfe der Stellenwert-Zahlenkarten können Zahlen<br />

auf der Stellentafel schrittweise in die Zifferndarstellung<br />

übersetzt werden. Umgekehrt können mehrstellige Zahlen<br />

mit den Stellenwert-Zahlenkarten in einzelne Stellenwerte<br />

zerlegt werden.<br />

Arbeitsmaterialien im Klassenzimmer<br />

Aus dem 2. und 3. Schuljahr bekannt<br />

• Poster „Einmaleins-Tabelle“, „Reihen auf dem<br />

Zahlenband“, „Stellentafeln für Größen“ (sind für<br />

gewisse Kinder immer noch eine Hilfe)<br />

• Lernkartei Rechen- und <strong>Text</strong>aufgaben (wird erweitert<br />

und ergänzt)<br />

Weitere Materialien im Klassenzimmer<br />

Wanduhr, Wandkalender, Geobretter, Bauklötze, Waagen,<br />

Messbänder, Hohlmaße (Litergefäß mit Skala, Dezilitermaß),<br />

Spielgeld (große Scheine), Zahlenkarten (große<br />

Scheine)<br />

Lernkartei Rechen- und Sachaufgaben<br />

Für die Klasse können Rechen- und Sachaufgaben auf<br />

Karteikarten (DIN A6) geklebt und geschrieben werden.<br />

Die Aufgaben können z. B. aus alten Büchern kopiert und<br />

von den Kindern selbst aufgeklebt werden. Die Ergebnisse<br />

der Aufgaben kommen auf die Rückseite. Mit der Zeit entsteht<br />

so eine Trainingskartei, die immer wieder verwendet<br />

werden kann.<br />

Je vier Aufgaben zu den Grundoperationen auf einer Karteikarte<br />

sind eine ideales Trainingsmaterial für die<br />

Übungsstunden. Wichtig sind die kleinen Portionen (vier<br />

Aufgaben). Das Ziel ist immer, alle Aufgaben einer Karte<br />

richtig zu rechnen. Damit wird gezeigt, dass es primär weder<br />

um die Geschwindigkeit noch um die Ausdauer geht.<br />

Wer gerne rechnet, kann sich natürlich in der Menge der<br />

nacheinander richtig gerechneten Karten und auch in der<br />

Rechengeschwindigkeit steigern. Es ist aber nicht Pflicht<br />

für alle.<br />

Sachaufgaben finden sich ebenfalls in alten Büchern. Von<br />

den Kindern selbst geschriebene gehören aber auch<br />

dazu.<br />

Poster „Stellentafeln für Größen“<br />

Dieses Poster zeigt die Verhältnisse der gebräuchlichen<br />

dezimalen Größen. Die Leerfelder unter den Einheiten<br />

sind für eigene Beispiele (Repräsentanten) der Kinder gedacht.


ATLAS MATHEMATIK<br />

31<br />

Stellentafeln für Größen<br />

Längen<br />

1000 km 100 km 10 km 1 km 100 m 10 m 1 m 1 dm 1 cm 1 mm<br />

Gewichte<br />

1 t 100 kg 10 kg 1 kg 100g 10 g 1 g 100 mg 10 mg 1 mg<br />

Hohlmaße<br />

1000 m 3 100 m 3 10 m 3 1 m 3 100 l = 1hl 10 l<br />

1 l<br />

(dm 3 )<br />

1 dl 1 cl<br />

1 ml<br />

(cm 3 )<br />

Flächen<br />

1 km 2 10 ha 1 ha 10 a 1 a 10 m 2 1 m 2 10 dm 2 1 dm 2 10 cm 2 1 cm 2 10 mm 2 1 mm 2<br />

Fußballfeld<br />

64 a


<strong>32</strong><br />

Lesetipps<br />

Erichson, Christa: Von Giganten, Medaillen und einem regen<br />

Wurm, Donauwörth 2003: VPM/Auer, ISBN 978-3-<br />

403-10003-4<br />

Erichson, Christa: Von Null bis Zett, Mathematik nachschlagen,<br />

Donauwörth 2008: Lernbuchverlag, ISBN 978-3-<br />

403-11600-4<br />

Floer, Jürgen: Mathematik Werkstatt, Lernmaterialien<br />

zum Rechnen und Entdecken Weinheim 1996: Beltz, ISBN<br />

978-3 407-62198-6<br />

Hengartner, Elmar / Hirt, Ueli / Wälti, Beat: Lernumgebungen<br />

für Rechenschwache bis Hochbegabte, Zug 2006:<br />

Klett & Balmer, ISBN 978-3-264 83656-1<br />

Hirt, Ueli / Wälti, Beat: Lernumgebungen im Mathematikunterricht,<br />

Seelze 2008: Kallmeyer, ISBN 978 3-7800-8024-0<br />

Lorenz, J.H. / Radatz, H.: Handbuch des Förderns im Mathematikunterricht,<br />

Hannover 1993: Schroedel, ISBN 978-<br />

3-507-34044-2<br />

Radatz, H. / Rickmeyer, K.: Handbuch für den Geometrieunterricht<br />

an Grundschulen, Hannover 1991: Schroedel,<br />

ISBN 978-3-507-34040-4<br />

Radatz, Hendrik: Impulse für den Mathematikunterricht,<br />

Hannover 2007: Schroedel, ISBN 978-3-507-34037-4<br />

Rasch, Renate: Denk- und Sachaufgaben, wie Kinder mathematische<br />

Aufgaben lösen, Seelze 2003: Kallmeyer,<br />

ISBN 978-3-7800-2033-8<br />

Rasch, Renate: Offene Aufgaben für individuelles Lernen<br />

im Mathematikunterricht Seelze 2007: Lernbuchverlag,<br />

ISBN 978-3-403-11272-3<br />

Ruf, Urs / Gallin, <strong>Peter</strong>: Dialogisches Lernen in Sprache und<br />

Mathematik, Band 2, Seelze 2005: Kallmeyer, ISBN 978-3-<br />

7800-2007-9<br />

Ruf, Urs / Gallin, <strong>Peter</strong>: Dialogisches Lernen in Sprache und<br />

Mathematik, Band 1, Seelze 2005: Kallmeyer, ISBN 978-3-<br />

7800-2006-2<br />

Schipper, W. / Dröge, R. / Ebeling, A.: Handbuch für den<br />

Mathematikunterricht 4. Schuljahr, Hannover 2000:<br />

Schroedel, ISBN 978-3-507-34053-4<br />

Schipper, Wilhelm: Handbuch für den Mathematikunterricht<br />

an Grundschulen, Hannover 2009: Schroedel, ISBN<br />

978-3-507-34064-0<br />

Schütte, Sybille: Mathematiklernen in Sinnzusammenhängen,<br />

Stuttgart 1994: Klett, ISBN 978-3-12-196202-0<br />

Selter, Christoph / Spiegel, Hartmut: Wie Kinder rechnen,<br />

Leipzig 1997: Klett, ISBN 978-3-12-199098-6<br />

Senftleben, Hans-Günter: Aufgabensammlung für das<br />

große Geobrett, Hamburg 2001: Rittel, ISBN 978-3-936443-<br />

01-1<br />

Spiegel, Hartmut / Selter, Christoph: Kinder & Mathematik:<br />

Was Erwachsene wissen sollten, Seelze 2003: Kallmeyer,<br />

ISBN 978-3-7800-5238-4<br />

Sundermann, Beate / Selter, Christoph: Beurteilen und<br />

Fördern im Mathematikunterricht, Berlin 2006: Cornelsen,<br />

ISBN 978-3-589-05077-2<br />

Wittmann, E.Ch./Müller, G.N.: Handbuch produktiver Rechenübungen<br />

Band 2, Stuttgart 1992: Klett, ISBN 978-3-12-<br />

199092-4<br />

© 2009 verlag für pädagogische medien (vpm), Donauwörth<br />

in Kooperation mit dem Erhard Friedrich Verlag, Seelze

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