Heute Emmaus-Gemeinde Hagen - erloeserkirche-hagen.de
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Geistliches Wort:<br />
Der reiche Kornbauer<br />
(Zum Titelbild)<br />
Liebe <strong>Gemein<strong>de</strong></strong>, ein lächeln<strong>de</strong>r Mensch ist das<br />
Erste, was man sieht, wenn man <strong>de</strong>n neuen<br />
<strong>Gemein<strong>de</strong></strong>brief in Hän<strong>de</strong>n hält. Dieter Bräutigam<br />
hat dieses Titelbild für uns gestaltet. Es<br />
orientiert sich an <strong>de</strong>r biblischen Geschichte<br />
vom reichen Kornbauer. Sicher kann <strong>de</strong>r<br />
Mensch auf unserem Bild reichlich zufrie<strong>de</strong>n<br />
sein. Er hält einen riesigen Ährenstrauß in seinen<br />
Hän<strong>de</strong>n: ein Zeichen für eine gut ausfallen<strong>de</strong><br />
Ernte, für Segen in seinem Leben, <strong>de</strong>r ihn<br />
tief beruhigt und sicher stellt. Und es mag wohl<br />
nicht die einzige gute Ernte seines Lebens<br />
gewesen sein. Davon zeugen die schönen Häuser,<br />
die im Hintergrund stehen und zu seinem<br />
Anwesen gehören. Sie erinnern uns an die hübschen<br />
Fachwerkbauten in traditionellen Städten<br />
und auch in unserem schönen <strong>Hagen</strong>er<br />
Freilichtmuseum. Ein schöner alter Baum<br />
macht die gediegene Idylle auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />
perfekt. Nicht ganz dazu passen allerdings die<br />
neueren Gebäu<strong>de</strong> im Mittelteil. Sie sehen sich<br />
sehr ähnlich, sie scheinen schnell aus <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n gestampft zu sein. Eine eilige Maßnahme,<br />
um <strong>de</strong>n Überfluss <strong>de</strong>r Ernte in ihnen zu<br />
horten und zu bewahren. Diesen Überfluss<br />
erkennen wir an <strong>de</strong>n prall gefüllten Säcken, die<br />
bis in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund hinein gestapelt sind.<br />
Der Bauer ist einer <strong>de</strong>r wenigen, die noch vom<br />
Ertrag seiner Fel<strong>de</strong>r leben können. Er hat ausgesorgt<br />
für viele Jahre seines Lebens, er kann<br />
wahrlich Gutes von seiner Zukunft erwarten.<br />
So vermitteln es die meisten Dinge dieses<br />
Bil<strong>de</strong>s. Und doch weiß je<strong>de</strong>r Mensch mit<br />
einiger Erfahrung, dass trotz all unserer Bemühungen<br />
und trotz all unserer Arbeit im Leben<br />
auch noch an<strong>de</strong>re Faktoren eine Rolle spielen.<br />
Ewige Sicherheit gibt es für uns nicht. Ein<br />
wichtiges Naturgesetz ist <strong>de</strong>r stetige Wan<strong>de</strong>l,<br />
die Verän<strong>de</strong>rung, die oft von einem Moment<br />
auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren in unser Leben einbrechen<br />
kann. Oft sind es sehr positive Verän<strong>de</strong>rungen:<br />
wir erhalten neue Chancen, neue Angebote im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Arbeit, wir verlieben uns innig,<br />
neue Menschen begegnen uns, die uns entlasten<br />
und uns hilfreich sind. Aber daneben<br />
geschehen auch eingreifen<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen,<br />
die wir uns so niemals gewünscht hätten: körperliche<br />
Beschwer<strong>de</strong>n, Trennungen, Konflikte,<br />
Abschie<strong>de</strong>, Verlust <strong>de</strong>r Arbeit und manches<br />
an<strong>de</strong>re Leid. Je<strong>de</strong>r kann wohl sein eigenes Lied<br />
davon singen.<br />
In unserem Bild sind diese Dinge im Symbol<br />
<strong>de</strong>s Sarges verborgen, <strong>de</strong>r dicht unter <strong>de</strong>m<br />
Ährenstrauß zu fin<strong>de</strong>n ist. Was hilft uns Menschen<br />
in unserem Leben, wenn doch so viele<br />
unserer Sicherheiten sich als vergänglich und<br />
instabil erweisen? Das Ansammeln möglichst<br />
vieler Güter nur für <strong>de</strong>n Privatgebrauch kann es<br />
wohl kaum sein, so erzählt es Jesus in seiner<br />
biblischen Geschichte.<br />
Aber wie wäre es, wenn man es einmal mit<br />
<strong>de</strong>m Gegenteil versucht? Teilen und Mitteilen<br />
sind kleine Schlüssel <strong>de</strong>r Hilfe in vielerlei<br />
Nöten. Wo Schweigen in einer Notlage das<br />
Elend oft noch vergrößert, kann ein gutes<br />
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