budoka der - Dachverband für Budotechniken Nordrhein-Westfalen ...
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TAEKWON-DO Geschichte<br />
Die nachfolgenden Jahre<br />
mussten Aufschluss darüber<br />
geben, welche <strong>der</strong> Organisationen<br />
sich in <strong>der</strong> Zukunft würde<br />
behaupten können. Die Sektion<br />
TKD im DJB hatte dabei den<br />
Vorteil, dass sie von <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />
des DJB profitieren<br />
konnte und sich Kwon<br />
Jae Hwa, nachdem er nicht mehr<br />
mit Carl Wiedmeier zusammenarbeitete,<br />
<strong>der</strong> TKD-Sektion<br />
anschloss.<br />
Am 29.10.1971 wurde<br />
Heinz Marx Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Sektion TKD. Einen Tag<br />
später wurde Kim Kwang Il als<br />
1. Bundestrainer seines Amtes<br />
enthoben und Kwon Jae Hwa<br />
sein Nachfolger.<br />
Im Februar des folgenden<br />
Jahres besuchte Choi Hong Hi<br />
die Sektion und erinnerte an das<br />
Abkommen „über freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit auf internationaler<br />
Ebene“ aus dem Jahre<br />
1968. Heinz Marx ging aber<br />
keine weitere Verpflichtung<br />
gegenüber <strong>der</strong> ITF ein.<br />
Nachdem Kwon Jae Hwa im<br />
folgenden Jahr Deutschland in<br />
Richtung USA verlassen hatte<br />
und Heinz Marx „Executive<br />
Member“ <strong>der</strong> neu gegründeten<br />
WTF wurde (28.5.1973), war<br />
<strong>der</strong> „Bruch“ mit <strong>der</strong> ITF perfekt.<br />
Der Weg <strong>der</strong> ITF in<br />
Deutschland bis 1981<br />
Parallel zu <strong>der</strong> TKD-Sektion<br />
im DJB existierten enorm viele<br />
Schulen und Vereine, die von<br />
Beginn an über ihre koreanischen<br />
Instruktoren mit <strong>der</strong> ITF<br />
zusammenarbeiteten. Der vernünftige<br />
Aufbau einer ITF-<br />
Organisation in Deutschland<br />
scheiterte aber an vielen Faktoren,<br />
die von persönlichen Differenzen<br />
bis hin zu Unterschlagungen<br />
geprägt waren.<br />
Selbst <strong>für</strong> Großmeister Choi<br />
Hong-Hi müssen diese Missstände<br />
zuviel gworden sein,<br />
denn er for<strong>der</strong>te bei einem Besuch<br />
in Deutschland 1982, dass<br />
<strong>der</strong> nationale Verband in<br />
Deutschland von einem deutschen<br />
Vorstand geleitet werden<br />
sollte.<br />
1981 wurde die ITF-Germany,<br />
wie sie damals hieß, durch<br />
einen Umstand nochmals erheblich<br />
geschwächt: Eine Anzahl<br />
koreanischer Instruktoren, die<br />
bis dahin mit <strong>der</strong> ITF zusammengearbeitet<br />
hatten, gründeten<br />
mit ihren Schulen und den von<br />
ihnen ausgebildeten Schülern,<br />
die ebenfalls in Schulen und<br />
Vereinen als Trainer arbeiteten,<br />
den Deutschen TKD Bund<br />
(DTB), um sowohl von <strong>der</strong> ITF<br />
als auch von <strong>der</strong> WTF unabhängig<br />
zu sein.<br />
Die Jahre 1982-1989<br />
Im August 1982 wurde die<br />
ITF-Deutschland, mit Sitz in<br />
Kassel, gegründet. Dort wohnte<br />
<strong>der</strong> einzig verbliebene koreanische<br />
Trainer, <strong>der</strong> die Verbindung<br />
zur ITF aufrecht erhielt. Er war<br />
<strong>der</strong> technische Direktor <strong>der</strong><br />
ITF-D und gleichzeitig <strong>der</strong> Vorsitzende<br />
des Disziplinarausschusses<br />
im Weltverband.<br />
Anfänglich sah es so aus, als<br />
sollte sich die ITF-Deutschland<br />
(ITF-D) von dem „A<strong>der</strong>lass“ im<br />
Jahre 1981 wie<strong>der</strong> erholen. Es<br />
wurden aber erneut zu viele<br />
Fehler gemacht und <strong>der</strong> Verband<br />
<strong>der</strong>maßen heruntergewirtschaftet,<br />
dass er Ende 1988 kurz vor<br />
<strong>der</strong> Auflösung stand.<br />
Im Dezember trafen sich die<br />
wenigen noch verbliebenen<br />
Vereine, um über die Zukunft<br />
<strong>der</strong> ITF-D zu sprechen. Es<br />
wurde ein Konzept erarbeitet,<br />
wie <strong>der</strong> Verband zu retten sei.<br />
Am 16.4.1989 kam es zu Vorstandsneuwahlen<br />
und Paul Weiler<br />
wurde einstimmig zum 1.<br />
Vorsitzenden gewählt. Mit dem<br />
neuen Vorstand und <strong>der</strong> Verlegung<br />
des Sitzes von Kassel nach<br />
Köln konnte die Arbeit beginnen.<br />
Die ITF-Deutschland<br />
seit 1989<br />
Die größte Schwierigkeit des<br />
Neuaufbaus bestand darin, verlorengegangenes<br />
Vertrauen zurück<br />
zu gewinnen. Zu oft waren<br />
die Trainer und Schüler enttäuscht<br />
worden, und deswegen<br />
dementsprechend kritisch.<br />
Demzufolge musste Leistung<br />
überzeugen, sowohl im<br />
organisatorischen als auch im<br />
technischen Bereich. Im Juli<br />
1989 kehrte das Deutsche Nationalteam<br />
von den 13. Weltspielen<br />
<strong>der</strong> Jugend und Studenten<br />
bereits mit beachtlichen<br />
Erfolgen zurück und die Mit-<br />
glie<strong>der</strong>zahlen stiegen wie<strong>der</strong><br />
kontinuierlich an. Dieser Trend<br />
setzt sich immer noch fort.<br />
Erfolge bringen jedoch auch<br />
Nei<strong>der</strong>, und diese versuchten,<br />
die ITF-Deutschland mit heftigen<br />
Störmanövern aller Art von<br />
ihrem neuen Kurs abzubringen.<br />
Dass dieses nicht gelang, ist<br />
u. a. auch auf die TKD-Tugend<br />
des Durchhaltevermögens und<br />
auf die geleistete Arbeit zurück<br />
zu führen.<br />
Die ITF-Deutschland hat<br />
mittlerweile ca. 5.000 Mitglie<strong>der</strong><br />
(nur <strong>der</strong> polnische Verband<br />
hat in Europa mehr Mitglie<strong>der</strong>).<br />
Die sportlichen Erfolge (Teil 6)<br />
zeigen, dass die ITF-D international<br />
immer vorne dabei war<br />
(seit 1989 waren die Teams <strong>der</strong><br />
ITF-D stets auf Medaillenrängen!),<br />
und organisatorisch hat<br />
die ITF-D ebenfalls große Erfahrungen<br />
gesammelt und Fortschritte<br />
erzielt.<br />
Diese gipfeln in <strong>der</strong> Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> diesjährigen 14. ITF-<br />
Taekwon-Do Weltmeisterschaften<br />
in Dortmund vom 28.-31.<br />
Juli 2005.<br />
Damit wird erstmalig in <strong>der</strong><br />
Geschichte <strong>der</strong> ITF die WM in<br />
Deutschland ausgetragen, und<br />
zwar 40 Jahre, nachdem das<br />
erste ITF-Demo-Team unter <strong>der</strong><br />
Leitung von General Choi nach<br />
Deutschland kam (siehe oben)<br />
und 50 Jahre nach <strong>der</strong> Namensgebung<br />
Taekwon-Do durch den<br />
Begrün<strong>der</strong> Choi Hong Hi am<br />
11.4.1955.<br />
Paul Weiler<br />
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Fortsetzung folgt<br />
64 5/2005 <strong>der</strong> <strong>budoka</strong>