Heurnia barbata (Masson) Haworth natürliche Größe Werdermann, Blühende Kakteen und andere sukkulenten Pflanzen, Tafel 55, Mappe 14 Agfa-Farbenaufnahme: E. Werdermann
Tafel 55 erschienen am 15. April 1933. Heurnia barbata (Masson) Haworth in Synopsis Plant. Succ. 1812, S. 31 Stapelia barbata Masson, Stapel. nov. Tafel 7 (1796) Heurnia crispa Haworth, Synopsis Plant. Succ. 1812. S. 31 Heimat: Südafrika, Kapland, Colesberg District (Karroo), Somerset District Das Original zu Tafel 55 wird im Botanischen Garten, Berlin-Dahlem, kultiviert und blüht regelmäßig etwa von Ende August bis in den Oktober A b b i l d u n g d e r n a t ü r l i c h e n G r ö ß e e n t s p r e c h e n d Wichtigste Merkmale: Körper vom Grunde reichlich verzweigt, Stämmchen aufrecht, mit 4—5 Kanten, bis etwa 10 cm lang, 1,5—3 cm dick, frisch grün oder etwas grau, bisweilen auch rötlich überhaucht, mit scharfen, gebuchteten Kanten und kleinen wagerecht abstehenden, 5—8 mm voneinander entfernten Zähnen. Blüten meist zu mehreren, aber sich nacheinander entwickelnd, dem Grunde junger Stämmchen entspringend; Blütenstiele ca. 1 cm lang, kahl. Kelchzipfel lanzettlich, meist etwas abstehend, zugespitzt, kahl, ca. 5—7 mm lang. Knospen fünfkantig, spitz. Blüte geöffnet von Zipfel zu Zipfel ca. 4—7 cm breit. Blumenkrone glockig, Röhre ca. 2 cm lang, Zipfel ca. 1,5 cm lang, dreieckig, lang zugespitzt auslaufend, oft etwas zurückgebogen, dazwischen liegen wieder 5 kleine Zipfelchen. Blumenkrone außen glatt und ungefleckt, innen hell oder etwas intensiver gelb oder fast lederfarben, vom oberen Teile der Röhre bis zu den Zipfelspitzen mit rotbraunen (oft auch mehr rötlichen) Flecken gezeichnet, welche am unteren Teile der Röhre zu Querstreifen zusammenfließen. Der obere Teil der Röhre bis zum Grunde der Zipfel mit rotbraunen, kräftigen, mehrere Millimeter langen Haaren besetzt, die besonders am Eingang der Röhre dicht stehen, zu den Zipfelenden hin vereinzelter auftreten und kleiner werden. Äußere Corona tief schokoladenbraun bis fast schwarz, mit 5 annähernd quadratischen, vorn etwas ausgerandeten Abschnitten; innere Corona mit tiefbraunen bis dunkelroten, lang aufgerichteten und an der Spitze etwas nach auswärts gebogenen Abschnitten. Von H. barbata werden zwei Varietäten abgetrennt, var. tubata (Jacq.) N. E. Brown, deren äußere Corona 10 gleich große Zähne besitzt, und var. griquensis N. E. Brown mit schmalen, sehr spitzen Blumenkranzzipfeln. Heurnia barbata, zur Familie der Asclepidaceae gehörend, scheint eine recht dankbare Kulturpflanze zu sein. Im Botanischen Garten zu Dahlem wird sie in sandiger Kakteenerde gehalten. v. Roeder empfiehlt eine Erdmischung für die Gattung Heurnia von alter Lauberde, Lehmerde, Quarzsand und Flußsand zu gleichen Teilen. Die Art braucht, wie ihre Verwandte, viel Wärme, auch pralle Sonne schadet nichts, wenn die Pflanzen allmählich an sie gewohnt werden. Bei allzu starker Rötung des Körpers etwas mehr Schatten geben! Blüten erscheinen im Frühherbst. Überwinterungstemperatur kann niedrig (aber frostfrei!) gehalten werden. Wichtigste Abbildung: A. Berger, Stapelien 1910, S. 165, wiedergegeben aus Masson, Stapel. nov., Tafel 7 (1796). Der Artname barbáta, bartig behaart, bezieht sich auf die zahlreichen Haare, welche besonders den Eingang zum Blütenschlund auskleiden.