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Von der Integration zur Inklusion - Behinderten Sportverband ...

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing<br />

<strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 in Hannover<br />

Akademieprotokoll – Band 12<br />

<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

PROTOKOLL - Band 12 <strong>der</strong> Akademie des Sports<br />

Hrsg.: Akademie des Sports, Juli 2011<br />

Redaktion: Hermann Grams (verantw.), Jutta Schlochtermeyer, Dagmar Krause<br />

Akademie des Sports Tel.: 0511 – 1268 / 305<br />

im LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. Fax: 0511 – 1268 / 4305<br />

Ferd.-Wilh.-Fricke Weg 10 E-mail: dkrause@lsb-nie<strong>der</strong>sachsen.de<br />

30169 Hannover


Inhalt<br />

� Eröffnung des Expertinnen/Experten-Hearings 4<br />

Reinhard Rawe<br />

Direktor des LandesSportBundes Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Karl Finke 5<br />

Präsident des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

� Perspektive: Bundesregierung 6<br />

Torsten Einstmann<br />

Leiter des Arbeitsstabes beim Beauftragten <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

für die Belange behin<strong>der</strong>ter Menschen<br />

� Perspektive: Land Nie<strong>der</strong>sachsen 9<br />

Karl Finke<br />

Beauftragter <strong>der</strong> Landesregierung Nie<strong>der</strong>sachsen für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen<br />

� Perspektive: Sportorganisation 15<br />

Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper<br />

Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung im DOSB<br />

Reinhard Schnei<strong>der</strong><br />

Vizepräsident Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport im DBS<br />

Positionspapier des Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportverbandes (DBS)<br />

� Perspektive: LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen 21<br />

Aktionsplan und Initiativen des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nds. (BSN)<br />

Jutta Schlochtermeyer<br />

<strong>Inklusion</strong>sbeauftragte des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Prof. Dr. Dörte Detert<br />

Vizepräsidentin Bildung im Nie<strong>der</strong>sächsischen Turner-Bund (NTB)<br />

Positionspapier des NTB<br />

� Gute Beispiele:<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule Bersenbrück 26<br />

Dr. Axel Kreutzer, Paul-Moor-Schule Bersenbrück<br />

Lingen integriert natürlich alle Sportler (LinaS) 30<br />

Frank Eichholt, LinaS, Lingen<br />

Blau-Weiss-Buchholz 34<br />

Stefan Weihrauch, Blau-Weiss-Buchholz<br />

� Was ist zu tun? Mo<strong>der</strong>ierter Dialog im „Aquarium“ 40<br />

Mo<strong>der</strong>ation Hermann Grams<br />

Anlagen<br />

� Positionspapier des DBS<br />

� Aktionsplan des BSN<br />

� Positionspapier des NTB<br />

� LinaS<br />

� Programm<br />

� Liste <strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

� Einladung<br />

� Pressebericht<br />

Akademie des Sports ● LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. ● Mitglied im Netzwerk <strong>der</strong> Europäischen Akademien des Sports


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Eröffnung<br />

Eröffnung<br />

Reinhard Rawe<br />

Direktor des LandesSportBundes Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

wichtige Termine an <strong>der</strong> Ostfalia Hochschule haben Prof. Wolf-Rüdiger Umbach davon<br />

abgehalten, Sie heute persönlich zu begrüßen und zu diesem, gemeinsam vom Behin<strong>der</strong>ten-<br />

<strong>Sportverband</strong> und LandesSportBund geplanten Hearing einzuladen. Seine herzlichen Grüße<br />

überbringe ich sehr gerne und richte sie an die anwesenden Mitglie<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Präsidien<br />

sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Fachverbänden und Organisationen, die sich<br />

mit uns <strong>zur</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention austauschen und ins Gespräch<br />

kommen wollen.<br />

Lieber Herr Finke, für Ihre Initiativen <strong>zur</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenkonvention<br />

(UN-BRK) als Landesfachverband – mit nachhaltigen Wirkungen auch in Ihren<br />

Spitzenverband hinein - beglückwünschen wir Sie. Im Ergebnis ist ein erstes Positionspapier<br />

für Ihren Spitzenverband entstanden, das u.a. auch heute vorgestellt wird.<br />

Im Rahmen des Hauptausschusses des LSB im Oktober 2010 haben Sie mit Ihrem kurzen<br />

aber eindringlichen Beitrag auf dieses Thema aufmerksam gemacht und damit einen Appell<br />

an alle verbandlichen Ebenen gerichtet. Auch dafür danken wir sehr herzlich.<br />

Ihrer Bitte um weitere Unterstützung auf <strong>der</strong> Landesebene folgen wir gerne und ich begrüße<br />

deshalb auch die Expertinnen und Experten, die in unserem Hearing Sachinformationen und<br />

konkrete Beispiele vorstellen und für den Gedankenaustausch mit uns bereit stehen.<br />

Seien Sie und alle sehr herzlich willkommen.<br />

Sie wissen, dass <strong>der</strong> Sport viele Beispiele und Beiträge <strong>zur</strong> <strong>Integration</strong> leistet. Auch in<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen sind Fachverbände, Sportbünde und Sportvereine darin erfolgreich und wir<br />

freuen uns sehr über das gute Zusammenwirken mit dem Nie<strong>der</strong>sächsischen Ministerium für<br />

Inneres und Sport, das durch Frau Vorhang heute vertreten ist.<br />

Die Fragen <strong>zur</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention führen uns zu einem neuen<br />

Begriff, den <strong>der</strong> INKLUSION. Wie hängen die Begriffe <strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong> zusammen?<br />

Was trennt sie? Wo und wie gehen sie ineinan<strong>der</strong> über? Geht es nur um Definitionen o<strong>der</strong><br />

um ein grundsätzliches neues Verständnis, eine an<strong>der</strong>e Haltung? Und vor allem: „Vor<br />

welchen Herausfor<strong>der</strong>ungen stehen wir im Sport zu dieser Thematik?“<br />

Ich freue mich, dass Sie alle hier sind und ich bin sehr gespannt auf die Diskussion und die<br />

Verschiedenheiten, die vielleicht auch ein Ergebnis <strong>der</strong> heutigen Runde sein können.<br />

Akademie des Sports � LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. � Mitglied im Netzwerk <strong>der</strong> Europäischen Akademien des Sports 4


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Eröffnung<br />

Eröffnung<br />

Karl Finke<br />

Präsident des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich begrüße Sie sehr herzlich als Vertreterinnen und Vertreter <strong>der</strong> Sportorganisationen im<br />

Namen des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nie<strong>der</strong>sachsen (BSN) zum Expertenhearing <strong>zur</strong><br />

UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention mit dem Untertitel „ <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong>“ –<br />

einer gemeinsamen Veranstaltung des BSN und LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen (LSB).<br />

Der BSN hat sich als Initiator mit dem Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportverband (DBS) an die<br />

Spitze des Themas „INKLUSION“ gestellt und wir möchten Sie heute zum Dialog einladen.<br />

Dabei geht unser Dank an den LSB Nie<strong>der</strong>sachsen. Wir freuen uns über den Schulterschluss<br />

mit dem LandesSportBund und über die Gestaltung und Begleitung dieser Veranstaltung<br />

durch die Akademie des Sports.<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem Thema <strong>Inklusion</strong> ist ein Prozess, den wir eingeleitet haben,<br />

bei dem wir ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben wollen. So ist auch das Ziel <strong>der</strong><br />

heutigen Veranstaltung zu verstehen.<br />

Neben <strong>der</strong> grundsätzlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung präsentieren wir Ihnen heute auch Best<br />

practise Modelle. Beispiele die verdeutlichen, dass die Praxis schon auf dem Weg ist und<br />

<strong>Inklusion</strong> nicht etwas „von oben verordnetes“ ist, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bedarf sich von <strong>der</strong> Basis, z.B.<br />

von Eltern entwickelt.<br />

Das Thema <strong>Inklusion</strong> in Schulen ist ein eigener großer Prozess. Um das heutige Hearing<br />

nicht zu überfrachten, werden wir uns diesem Thema und weiteren Aspekten <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> in<br />

einem Akademie-Forum widmen, das wir im Herbst dieses Jahres durchführen.<br />

Ich wünsche <strong>der</strong> Veranstaltung heute einen erfolgreichen Verlauf und viele konstruktive<br />

Gespräche und Anregungen.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Torsten Einstmann<br />

Perspektive: Bundesregierung<br />

Torsten Einstmann<br />

Leiter des Arbeitsstabes bei dem Beauftragten <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

für die Belange behin<strong>der</strong>ter Menschen<br />

Akademie des Sports � LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. � Mitglied im Netzwerk <strong>der</strong> Europäischen Akademien des Sports 4


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Torsten Einstmann<br />

Akademie des Sports � LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. � Mitglied im Netzwerk <strong>der</strong> Europäischen Akademien des Sports 5


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Torsten Einstmann<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Torsten Einstmann<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Torsten Einstmann<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Karl Finke<br />

Perspektive: Land Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Karl Finke<br />

Beauftragter <strong>der</strong> Landesregierung für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen, Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Grundzüge <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

1. Grundsätzliche Würdigung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

Die UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention (BRK), seit dem 26.03.2009 für Deutschland<br />

verbindlich, vermeidet einen einengenden, abschließenden und an individuellen Defekten<br />

orientierten Behin<strong>der</strong>ungsbegriff.<br />

In Artikel 2, Abs. 2 findet sich die folgende Definition:<br />

„Zu den Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen zählen Menschen, die langfristige körperliche,<br />

seelische, geistige o<strong>der</strong> Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit<br />

verschiedenen Barrieren an <strong>der</strong> vollen wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe <strong>der</strong><br />

Gesellschaft hin<strong>der</strong>n können“.<br />

Damit bewegt sich die Definition <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention im Rahmen des<br />

Sozialgesetzbuches IX - Rehabilitation und Teilhabe behin<strong>der</strong>ter Menschen-<br />

Der Mensch ist nicht mehr wegen seiner Schädigung behin<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n die Behin<strong>der</strong>ung<br />

resultiert aus <strong>der</strong> Tatsache, dass die Umwelt nicht so gestaltet ist, dass je<strong>der</strong> Mensch sie<br />

unabhängig von einer evtl. Beeinträchtigung nutzen kann. Diese Definition ist nicht<br />

abschließend und lässt, wie die Erfahrung zeigt, sinnvoller Weise eine Weiterentwicklung<br />

offen.<br />

Wie notwendig dies ist, wird allein daran deutlich, dass wir in den letzten 20 Jahren im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ung behin<strong>der</strong>ter Menschen zunächst vom<br />

Normalisierungsprinzip gesprochen haben, dann von <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> und heute von <strong>der</strong><br />

<strong>Inklusion</strong>. Unbestritten <strong>der</strong> Tatsache, dass alle Begriffe für sich eine eigene Wertigkeit und<br />

Bedeutung beanspruchen, ist allen gemeinsam, dass jeweils die volle und gleichberechtigte<br />

Teilhabe <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen erreicht werden sollte bzw. werden soll.<br />

Es ist bekannt, dass die NRO (Nichtregierungsorganisationen) an dem Zustande-kommen<br />

<strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention maßgeblichen Anteil hatten, dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für<br />

die deutsche Delegation. Insofern findet sich das Ergebnis <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung um die<br />

Aufnahme des Benachteiligungsverbots in das Grundgesetz, anschließend um die<br />

Verabschiedung des SGB IX, um die Formulierung <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tengleichstellungsgesetze<br />

auf Bundes- und Landesebene bis hin <strong>zur</strong> Formulierung eines Antidiskriminierungsgesetzes,<br />

das lei<strong>der</strong> nur ein Gleichbehandlungsgesetz geworden ist, wie<strong>der</strong>. Diese<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung ist für Deutschland, noch lange nicht abgeschlossen und als nächstes<br />

Ziel auf dem Weg zu uneingeschränkter Teilhabe steht in Deutschland ein einkommens- und<br />

vermögensunabhängiges Leistungsgesetz auf <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Karl Finke<br />

Um eins ganz deutlich zu machen, es geht bei <strong>der</strong> BRK nicht um Son<strong>der</strong>rechte für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ungen, son<strong>der</strong>n es geht lediglich, aber was heißt in diesem Zusammenhang<br />

schon lediglich, um die Absicherung <strong>der</strong> allen Menschen zustehenden Menschenrechte.<br />

Ein wichtiger Aspekt ist die aktive Gestaltung, das Konzept <strong>der</strong> angemessenen<br />

Vorkehrungen, das die BRK prägt. Lassen Sie mich das am Beispiel <strong>der</strong> „unabhängigen<br />

Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft“ so Artikel 19 verdeutlichen.<br />

Die Vertragsstaaten dieses Übereinkommens anerkennen das gleiche Recht aller Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ungen, mit gleichen Wahlmöglichkeiten wie an<strong>der</strong>e Menschen in <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft zu leben, und treffen wirksame und geeignete Maß-nahmen, um Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ungen den vollen Genuss dieses Rechts und ihre volle Einbeziehung in die<br />

Gemeinschaft und Teilhabe an <strong>der</strong> Gemeinschaft zu erleichtern.<br />

2. Die UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention verpflichtet <strong>zur</strong> Umgestaltung in Richtung einer<br />

inklusiven Gesellschaft<br />

Ein wichtiger Aspekt bei <strong>der</strong> Umsetzung ist <strong>der</strong> die gesamte UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

durchziehende Gedanke <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong>.<br />

Auch wenn nicht unmittelbar geltendes Recht darstellend, so sehen die Verpflichtungen aus<br />

<strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention, über <strong>der</strong>en Umsetzung im Übrigen von den<br />

Ratifizierungsstaaten regelmäßig Berichte vorzulegen sind, vor, ein durchgängig inklusives<br />

System zu schaffen. Inklusives System meint in diesem Fall, dass behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

nicht mehr auf Son<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>einrichtungen verwiesen werden, son<strong>der</strong>n dass das<br />

gesamte System von <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung Krippe über Kin<strong>der</strong>garten, Schule, Hochschule,<br />

Kultur, Arbeit berufliche Weiterbildung und <strong>der</strong> Freizeitbereich so zu gestalten sind, dass<br />

behin<strong>der</strong>te und nichtbehin<strong>der</strong>te Menschen alles gemeinsam erleben und wahrnehmen<br />

können.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention ist die gesellschaftliche<br />

Teilhabe und Autonomie, die eine sozialräumliche <strong>Inklusion</strong> voraussetzt und damit anzustreben<br />

ist. Alle Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen sollen auf allen Ebenen mitbestimmen<br />

können, wie die Gesellschaft gestaltet wird, wie gesellschaftliche Angebote aussehen und<br />

vor allen Dingen, wie die Assistenz und Unterstützungsangebote für sie aussehen,<br />

organisiert und durchgeführt werden.<br />

Die UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention kann als Leitfaden für die Arbeit über einen längeren<br />

Zeitraum gesehen werden, <strong>der</strong> als Ziel eine inklusive Gesellschaft hat. Hier ist sicherlich<br />

auch zuzugestehen, dass in den unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n unterschiedliche Schritte<br />

gegangen werden können. Dabei ist fest zu stellen, dass Deutschland mit seinem<br />

reformierten Schwerbehin<strong>der</strong>tengesetz jetzt SGB IX, den bereits erwähnten Gleichstellungsgesetzen<br />

und dem Gleichbehandlungsgesetz schon wesentliche Schritte gegangen ist. .<br />

Trotzdem kann nicht davon gesprochen werden, dass die UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

und ihre Ziele schon in allen Bereichen umgesetzt sind. Deshalb wird es notwendig sein, sich<br />

zu überlegen, wie eine Umsetzung langfristig angegangen werden kann.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Karl Finke<br />

3. Zu den Inhalten<br />

Es ist unmöglich, den Inhalt <strong>der</strong> BRK in einem angemessenen Zeitrahmen vorzustellen, es<br />

sei denn, ich würde Ihnen die 50 Überschriften <strong>der</strong> Artikel vorlesen. Deshalb habe ich bis<br />

jetzt versucht, Ihnen den Geist <strong>der</strong> BRK nahezubringen.<br />

Hier einige Bereiche, die wir für wichtig erachten:<br />

Bildungspolitik (Art. 7 und 24),<br />

hier besteht einmal die Verpflichtung aktiv dafür zu sorgen, dass Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

gleichberechtigt mit an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n alle Menschenrechte und Grundfreiheiten genießen<br />

können und darüber hinaus gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem<br />

auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen.<br />

Gesundheitspolitik (Art. 25)<br />

Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen auf das<br />

erreichbare Höchstmaß an Gesundheit ohne Diskriminierung aufgrund <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung. Die<br />

Vertragsstatten treffen alle geeigneten Maßnahmen, um zu gewährleisten, dass Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ungen Zugang zu geschlechtsspezifischen Gesundheitsdiensten einschließlich<br />

gesundheitlicher Rehabilitation haben.<br />

Gleichstellungspolitik (Art. 1),<br />

Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller<br />

Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen zu för<strong>der</strong>n.<br />

Rehabilitation und berufliche Teilhabe (Art 26 und 27),<br />

Die Vertragsstaaten anerkennen das gleiche Recht von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen auf<br />

Arbeit; dies beinhaltet das Recht auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu<br />

verdienen, die in einem offenen integrativen und für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

zugänglichen Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt werden kann.<br />

Politik für Frauen (Art. 6)<br />

Die Vertragsstaaten anerkennen, dass Frauen und Mädchen mit Behin<strong>der</strong>ungen mehrfacher<br />

Diskriminierung ausgesetzt sind, und ergreifen in dieser Hinsicht Maßnahmen um zu<br />

gewährleisten, dass sie alle Menschrechte und Grundfreiheiten voll und gleichberechtigt<br />

genießen können.<br />

Barrierefreiheit (Art. 9 u. a.)<br />

Um Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen eine unabhängige Lebensführung und die volle Teilhabe<br />

in allen Lebensbereichen zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen<br />

mit dem Ziel, für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen den gleichberechtigten Zugang <strong>zur</strong><br />

physischen Umwelt, zu Transportmitteln, Information und Kommunikation sowie zu an<strong>der</strong>en<br />

Einrichtungen und Diensten, die <strong>der</strong> Öffentlichkeit in städtischen und ländlichen Gebieten<br />

offenstehen und für sie bereitgestellt werden, zu gewährleisten.<br />

Zentraler Bereich (Art. 30)<br />

1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen,<br />

gleichzeitig mit an<strong>der</strong>en am kulturellen Leben teilzunehmen und treffen alle geeigneten<br />

Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

a) Zugang zu kulturellem Material in zugänglichen Formaten haben;<br />

b) Zugang zu Fernsehprogrammen, Filmen, Theatervorstellungen und an<strong>der</strong>en kulturellen<br />

Formaten haben;<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Karl Finke<br />

c) Zugang zu Orten kultureller Darbietungen und Dienstleistungen, wie Theater, Museen,<br />

Kinos, Bibliotheken und Tourismusdiensten, sowie, so weit wie möglich, zu Denkmälern<br />

und Stätten von nationaler Kultureller Bedeutung haben.<br />

2) Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen die<br />

Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches Potential zu entfalten und zu nutzen, nicht<br />

nur für sich selbst, son<strong>der</strong>n auch <strong>zur</strong> Bereicherung <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

3) Die Vertragsstaaten unternehmen alle geeigneten Schritte im Einklang mit dem<br />

Völkerrecht, um sicherzustellen, dass Gesetze zum Schutz von Rechten des geistigen<br />

Eigentums keine ungerechtfertigte o<strong>der</strong> diskriminierende Barriere für den Zugang von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen darstellen.<br />

4) Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen haben gleichberechtigt mit an<strong>der</strong>en Anerkennung und<br />

Unterstützung ihrer spezifischen kulturellen und sprachlichen Identität, einschließlich <strong>der</strong><br />

Gebärdensprachen und <strong>der</strong> Gehörlosenkultur.<br />

5) Mit dem Ziel, Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen die gleichberechtigte Teilnahme an<br />

Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten<br />

geeignete Maßnahmen,<br />

a) um Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen zu ermutigen, so umfassend wie möglich an breitensportlichen<br />

Aktivitäten auf allen Ebenen teilzunehmen, und ihre Teilnahme zu för<strong>der</strong>n;<br />

b) um sicherzustellen, dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen die Möglichkeit haben,<br />

behin<strong>der</strong>ungsspezifische Sport- und Erholungsaktivitäten zu organisieren, zu entwickeln<br />

und an solchen teilzunehmen, und zu diesem Zweck die Bereitstellung eines geeigneten<br />

Angebots an Anleitung, Training und Ressourcen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Gleichberechtigung<br />

mit an<strong>der</strong>en zu för<strong>der</strong>n;<br />

c) um sicherzustellen, dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen Zugang zu Sport-, Erholungs- und<br />

Tourismusstätten haben;<br />

d) um sicherzustellen, dass Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen gleichberechtigt mit an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n<br />

an Spiel-, Erholungs- Freizeit- und Sportaktivitäten teilnehmen zu können, einschließlich im<br />

schulischen Bereich;<br />

e) um sicherzustellen, dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen Zugang zu Dienstleistungen <strong>der</strong><br />

Organisatoren von Erholungs-, Tourismus-, Freizeit- und Sportaktivitäten haben.<br />

4. Wege <strong>zur</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

Hier wird es nach unserer Überzeugung notwendig sein, mit Aktionsplänen zu arbeiten.<br />

Aktionspläne sollten vergleichbar sein mit den in Deutschland aus dem Persönlichen Budget<br />

bekannten Zielvereinbarungen, die ja im Übrigen auch schon im SGB IX vorgesehen sind,<br />

sein.<br />

Zielvereinbarungen in dem Sinne, dass zunächst für bestimmte Bereiche vereinbart wird,<br />

welche Schritte gegangen werden sollen, dass diese Schritte in einem konkreten zeitlichen<br />

Rahmen festgelegt werden und anschließend überprüft wird,<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Karl Finke<br />

inwieweit die Ziele erreicht worden sind. Bei Nichterreichung <strong>der</strong> Ziele muss dann <strong>der</strong><br />

Aktionsplan überarbeitet werden. Sollten die angestrebten Ziele erreicht sein, muss<br />

gemeinsam überlegt werden, welche nächsten Ziele angegangen werden sollen.<br />

Aktionspläne werden auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene abzuschließen sein.<br />

Hier sind jeweils die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen maßgeblich zu beteiligen.<br />

Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen hat vor zwei Jahren einen ersten<br />

Diskussionsentwurf vorgelegt.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> 4-jährigen Berichtspflicht befindet sich <strong>der</strong> Aktionsplan des Landes<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen nach unserem Kenntnisstand in <strong>der</strong> Referatsabstimmung. Die Nicht-<br />

Regierungsorganisationen werden die Umsetzung systematisch und Fachverbandsübergreifend<br />

begleiten, wobei hier <strong>der</strong> LSB/BSN fe<strong>der</strong>führend sind. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Anhörung wird am Aktionsplan Nie<strong>der</strong>sachsen konstruktiv mitgearbeitet.<br />

5. Die kommunale Ebene<br />

Bei <strong>der</strong> letzten Sitzung des Landesrates für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen wurde<br />

beschlossen, dass die Mitglie<strong>der</strong> vor Ort kommunale Aktionspläne anstreben. Hier sind Sie<br />

gefor<strong>der</strong>t, zunächst vor Ort zu prüfen, welche Bereiche überhaupt in die Zuständigkeit <strong>der</strong><br />

Kommunen fallen und vor allem wo sie vor Ort Handlungsbedarf sehen. Dies werden nach<br />

meiner Einschätzung in erster Linie die Frage <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> von Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ungen,<br />

die inklusive Gestaltung des Bildungssystems und die Zugänglichkeit, also die Barrierefreiheit<br />

im weitesten Sinne sein. Und natürlich dürfen Sie die direkte Beteiligung von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Kommune nicht vergessen.<br />

Die Umsetzung obliegt einerseits dem Bund und den Län<strong>der</strong>n, aber ebenso liegt sie in<br />

lokalen Bezügen bei den Kreis- und Stadtsportbünden.<br />

Da die UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention nach unserer Einschätzung Organisationen,<br />

Vereine und Institutionen nicht unmittelbar verpflichtet, ist hier <strong>der</strong> Gesetzgeber gefor<strong>der</strong>t ist,<br />

<strong>der</strong> zukünftig die Bewilligung von Mitteln im Behin<strong>der</strong>tenbereich an die schrittweise<br />

Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention durch den Mittelempfänger knüpfen sollte.<br />

Aber auch Organisationen, die über das Mittel <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung nicht erreicht werden, können<br />

den Umsetzungsprozess unterstützen. So for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Nds. Landesbeauftragte für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ungen die Vereine, Verbände und Institutionen auf, sich im Rahmen einer<br />

Selbstverpflichtung zu verpflichten, die Ziele <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

umzusetzen. Hier ist <strong>der</strong> Bundesverband Selbsthilfe Körperbehin<strong>der</strong>ter (Krautheim) bereits<br />

mit gutem Beispiel voran gegangen.<br />

6. Zusammenfassung und Schlussappell<br />

Lassen Sie mich zum Schluss darauf hinweisen, wenn wir die <strong>Inklusion</strong> ernst meinen, dann<br />

müssen wir, die wir die Ziele <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention umsetzen, und wir, das<br />

bin ich, das sind viele Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen und das sind hoffentlich Sie auch, dann<br />

müssen wir gemeinsam darauf achten, dass wir uns nicht wie<strong>der</strong> von Interessen geleiteten<br />

Einwänden ins Boxhorn jagen lassen.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Karl Finke<br />

Es gibt immer gute Gründe, auch pädagogische Gründe, auch ernst gemeinte, zum Teil aber<br />

auch vorgeschobene, um <strong>Inklusion</strong> zu verhin<strong>der</strong>n. Es geht aber nicht darum, <strong>Inklusion</strong> in<br />

Frage zu stellen, son<strong>der</strong>n es geht darum, zu fragen, wie <strong>Inklusion</strong> verwirklicht werden kann.<br />

Noch einmal ganz deutlich: Es geht darum, <strong>Inklusion</strong> zu ermöglichen. Es geht nicht darum,<br />

neue Hürden auf dem Weg <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong> aufzustellen. Hier sind wir alle <strong>zur</strong> Wachsamkeit<br />

aufgerufen. Natürlich haben Institutionen, und das ist organisationssoziologisch auch gar<br />

nicht vorwurfsvoll gemeint, und <strong>der</strong>en Beschäftigte in Institutionen ein hohes<br />

Beharrungsvermögen und nicht unbedingt ein Interesse an <strong>Inklusion</strong>. Sollten sie dies doch<br />

haben und mit uns gemeinsam dafür eintreten, so würde es mich umso mehr freuen.<br />

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper<br />

Perspektive: Sportorganisation<br />

Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)<br />

Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper<br />

Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung im Deutschen Olympischen<br />

Sportbund, DOSB<br />

Frau Dr. Doll-Tepper konnte lei<strong>der</strong> nicht an unserem Hearing teilnehmen; Sie überließ<br />

uns mit herzlichen Grüßen die nachfolgenden Stichpunkte als Positionen, wie sie<br />

innerhalb des DOSB augenblicklich betrachtet und bearbeitet werden.<br />

1. DOSB-Präsidium:<br />

Auszug aus dem Arbeitsprogramm des Präsidiums des DOSB für 2011 bis 2014:<br />

"Auch dem Thema <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung wollen wir uns zuwenden.<br />

Die Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention (BRK) <strong>der</strong> Vereinten Nationen konkretisiert den bereits<br />

bestehenden Menschenrechtskatalog für die Lebenssituation von Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen. Um die BRK in Deutschland umzusetzen, hat die Bundesregierung einen<br />

Aktionsplan entwickelt und hat sich beim Behin<strong>der</strong>tenbeauftragten <strong>der</strong> Bundesregierung ein<br />

<strong>Inklusion</strong>sbeirat konstituiert, <strong>der</strong> die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung vertritt. In einem <strong>der</strong> vier<br />

Fachausschüsse – sein Thema lautet „Mobilität, Bauen, Wohnen, Freizeit, Gesellschaftliche<br />

Teilhabe, Information und Kommunikation“ – wird <strong>der</strong> DOSB mitwirken. Ziel ist es,<br />

gemeinsam mit unseren Mitgliedsorganisationen Deutscher Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong><br />

(DBS), Deutscher Gehörlosen-<strong>Sportverband</strong> (DGV) und Special Olympics gemeinsame<br />

<strong>Inklusion</strong>skonzepte zu entwickeln und umzusetzen."<br />

Im Präsidium hat Frau Prof. Dr. Doll-Tepper die Fe<strong>der</strong>führung übernommen und führt<br />

gegenwärtig Gespräche mit Vertretern <strong>der</strong> Verbände bezüglich <strong>der</strong> Umsetzung.<br />

2. Informationsstelle für den Sport behin<strong>der</strong>ter Menschen<br />

Der Beirat <strong>der</strong> Informationsstelle für den Sport behin<strong>der</strong>ter Menschen (Leitung Erika<br />

Schmidt-Gotz), in dem Vertreter des DOSB, des DBS, des DGS, von Special Olympics, <strong>der</strong><br />

Sportministerkonferenz, des Senats von Berlin, sowie <strong>der</strong> FU Berlin vertreten sind,<br />

beschäftigt sich kontinuierlich mit den Fragen <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

und wurde vom DOSB um Befassung und Information gebeten.<br />

3. Koordinierungssstelle (<strong>Inklusion</strong>sbeirat und Fachausschüsse)<br />

Den Kern <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle bilden <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong>sbeirat und die vier ihm<br />

zugeordneten Fachausschüsse. Das Motto „Nichts über uns, ohne uns!“ <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

<strong>zur</strong> Konvention in New York gilt dabei beson<strong>der</strong>s für die Besetzung des <strong>Inklusion</strong>sbeirats: In<br />

ihm sind mehrheitlich Menschen mit unterschiedlichen Behin<strong>der</strong>ungen und ihre Verbände,<br />

bzw. Vereine auf Vorschlag des Deutschen Behin<strong>der</strong>tenrats vertreten. Weitere Mitglie<strong>der</strong><br />

sind <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenbeauftragte <strong>der</strong> Bundesregierung, ein Vertreter des Focal Points, ein<br />

Mitglied auf Vorschlag <strong>der</strong> Landesbehin<strong>der</strong>tenbeauftragten und ein Vertreter <strong>der</strong> Monitoring-<br />

Stelle mit Beobachterstatus.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper<br />

In den Fachausschüssen sind dagegen in erster Linie nicht die Betroffenen, son<strong>der</strong>n<br />

Repräsentanten von Institutionen und Organisationen vertreten, die für die Umsetzung <strong>der</strong><br />

Konvention in den verschiedenen Lebensbereichen behin<strong>der</strong>ter Menschen von zentraler<br />

Bedeutung sind, bspw. Krankenkassen, Lehrerverbände o<strong>der</strong> Vertreter/innen des Nah- und<br />

Fernverkehrs.<br />

Die vier Fachausschüsse beschäftigen sich mit verschiedenen Themenbereichen bzw.<br />

Handlungsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Konvention.<br />

1. Gesundheit, Pflege, Prävention, Rehabilitation<br />

2. Freiheits- und Schutzrechte, Frauen, Partnerschaft, Familie, Bioethik<br />

3. Arbeit und Bildung<br />

4. Mobilität, Bauen, Wohnen, Freizeit, gesellschaftliche Teilhabe, Information und<br />

Kommunikation.<br />

Alle vier Fachausschüsse beschäftigen sich zudem mit neuen Querschnittsthemen:<br />

a. Öffentlichkeitsarbeit/Bewusstseinsbildung<br />

b. Frauen<br />

c. Barrierefreiheit<br />

d. Information und Kommunikation<br />

e. Kindheit/Alter<br />

f. Antidiskriminierung<br />

g. Assistenz<br />

h. Selbstbestimmt Leben (Einbeziehung in die Gemeinschaft)<br />

i. Migration.<br />

Der DOSB ist durch die Leiterin <strong>der</strong> Informationsstelle für den Sport behin<strong>der</strong>ter Menschen,<br />

Frau Erika Schmidt-Gotz, im Fachausschuss 4 „Mobilität, Bauen, Wohnen, Freizeit,<br />

gesellschaftliche Teilhabe, Information und Kommunikation“ vertreten neben dem Deutschen<br />

Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>. Sie informiert den DOSB über die wichtigsten Aspekte <strong>der</strong> Arbeit<br />

in dem Fachausschuss. Die Fachausschüsse unterstützen den <strong>Inklusion</strong>sbeirat und bringen<br />

die Umsetzung <strong>der</strong> Konvention auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen voran.<br />

Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper<br />

Freie Universität Berlin<br />

Fabeckstr. 69<br />

14195 Berlin<br />

Germany<br />

phone: 49-30-838 531 83<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Reinhard Schnei<strong>der</strong><br />

Perspektive: Sportorganisation<br />

Deutscher Behin<strong>der</strong>tensportverband (DBS)<br />

Reinhard Schnei<strong>der</strong><br />

Vizepräsident Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport im Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportverband<br />

(DBS)<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Reinhard Schnei<strong>der</strong><br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Reinhard Schnei<strong>der</strong><br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Reinhard Schnei<strong>der</strong><br />

Das vom Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportverband verabschiedete Positionspapier<br />

finden Sie im Anhang.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Jutta Schlochtermeyer<br />

Perspektive: LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Aktionsplan und Initiativen des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen (BSN)<br />

Jutta Schlochtermeyer<br />

<strong>Inklusion</strong>sbeauftragte des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

<strong>Inklusion</strong> in Vereinen und Verbänden<br />

Das Thema Sport und Behin<strong>der</strong>ung ist nicht neu. Heutzutage ist es selbstverständlich, dass<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen in den Bereichen Leistungs-, Rehabilitations-, Breiten- und<br />

Schulsport eingebunden sind, dass Sportverbände die Interessen dieser Gruppen in ihren<br />

Strukturen und Profilen berücksichtigen, und dass Sportvereine das Thema berücksichtigen,<br />

und sei es nur durch behin<strong>der</strong>tengerechte Zugänge zu ihren Sportstätten. Auch für die<br />

Sportwissenschaft und für die Behin<strong>der</strong>ten- und <strong>Integration</strong>spädagogik ist „Sport mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung“ inzwischen ein etabliertes Forschungs- und Lehrgebiet.<br />

Die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention (UN-BRK), dem<br />

Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen, an sämtliche kollektive<br />

und individuellen Akteure des Sports sind, Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen gleichberechtigt mit<br />

an<strong>der</strong>en die Teilhabe an Sportaktivitäten zu ermöglichen (UN-BRK, Art.30, Abs.5).<br />

Das bedeutet mehr als nur die Sicherstellung des Zugangs und <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Teilnahme. Über die Barrierefreiheit hinaus werden Vereine und Verbände aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen zu ermutigen und zu befähigen, so umfassend wie möglich<br />

und auf allen Ebenen an breitensportlichen Aktivitäten selbstbestimmt zu partizipieren.<br />

Darüber hinaus soll Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen die Möglichkeit gegeben werden,<br />

behin<strong>der</strong>ungsspezifische Sportaktivitäten auf <strong>der</strong> Ebene gleicher Rechte und Chancen selbst<br />

zu organisieren, indem ein geeignetes Angebot an Anleitung, Training, Ressourcen<br />

bereitgestellt wird<br />

Der Deutsche Behin<strong>der</strong>tensportverband (DBS) hat ein Positionspapier <strong>zur</strong> Umsetzung <strong>der</strong><br />

UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention verfasst. Es stellt einen Beitrag dar, das Potential des<br />

organisierten Sports in die Überlegungen <strong>zur</strong> Umsetzung auch außerhalb des Artikels 30 (5)<br />

– Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport – mit einzubeziehen.<br />

Oberstes Ziel ist es, dass alle Menschen mit o<strong>der</strong> mit drohen<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronisch<br />

Kranke nach ihren individuellen Wünschen und Voraussetzungen die Möglichkeit <strong>zur</strong><br />

Teilhabe am Sport haben.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Jutta Schlochtermeyer<br />

Damit verbunden ist ein Perspektivwechsel<br />

� <strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

� <strong>Von</strong> <strong>der</strong> Wohlfahrt und Fürsorge <strong>zur</strong><br />

� Selbstbestimmung<br />

� <strong>Von</strong> PatientInnen zu BürgerInnen<br />

� <strong>Von</strong> Problemfällen zu Trägern von Rechten<br />

Handlungsleitende Gedanken <strong>zur</strong> Umsetzung<br />

� Eine inklusive Gesellschaft, die Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen von Anfang an mit einbezieht<br />

� Angemessene Vorkehrungen zu barrierefreien<br />

Zugangsmöglichkeiten<br />

� Direkte und unmittelbare Teilhabe von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen an den jeweiligen<br />

gesellschaftlichen und politischen<br />

Entscheidungen<br />

Der DBS hat beson<strong>der</strong>s zu den nachfolgenden Artikeln <strong>der</strong> UN-Konvention Bezug<br />

genommen, zu denen wir für den BSN weitere Ableitungen und Konkretisierungen<br />

aufzeigen:<br />

Art. 6: Frauen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

� Autonomie <strong>der</strong> Frauen<br />

� Bewusstseinsbildung<br />

� Übungen <strong>zur</strong> Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen und Frauen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Jutta Schlochtermeyer<br />

Art. 7: Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

� Grundfreiheiten genießen<br />

� Meinung äußern<br />

� Altersgemäße Hilfen<br />

� Bundesjugendspiele für Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

� Jugend trainiert für Paralympics<br />

Art. 8: Bewusstseinsbildung<br />

� Fertigkeiten und Fähigkeiten von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen darstellen<br />

� Ausbau <strong>der</strong> Berichterstattung in den Medien<br />

� Netzwerkbildung zu an<strong>der</strong>en Fachverbänden<br />

� Integrative Sportveranstaltungen verbunden mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Dialogs<br />

Art. 9: Zugänglichkeit<br />

� Wohnortnahes Sportangebot<br />

� Voraussetzung. Barrierefreiheit von Sportstätten<br />

� Barrierefreie Informationen und Kommunikation ( Zwei-Sinne-Prinzip)<br />

Art. 24: Bildung<br />

� Inklusive Qualifikations- und Weiterbildungsangebote<br />

� Fort- und Weiterbildungsangebote für pädagogische MitarbeiterInnen in Kin<strong>der</strong>garten und<br />

Schule<br />

Art. 26: Rehabilitation<br />

� Ortsnahe Leistungserbringungen / wohnortnahe Versorgung<br />

� Flächendeckende Angebotsstruktur<br />

Art.: 30 Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport<br />

Im Art. 30 wird die gleichberechtigte Teilhabe an Sportaktivitäten in <strong>der</strong> UN- BRK explizit<br />

festgeschrieben und entsprechende Maßnahmen zum barrierefreien Zugang zu den<br />

Sportstätten, als auch zu den Angeboten und <strong>der</strong>en Weiterentwicklung aufgezeigt.<br />

Zur Umsetzung von flächendeckenden und wohnortnahen Bewegungsangeboten sind eine<br />

Vielzahl von Vereinsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie fachlich qualifizierte<br />

Übungsleiterinnen und Übungsleiter zwingend erfor<strong>der</strong>lich. Diese werden durch zahlreiche<br />

Qualifizierungsmaßnahmen in <strong>der</strong> Aus-, Fort- und Weiterbildung in die Lage versetzt,<br />

entsprechend hochwertige und adressatengerechte Spiel-, Sport und Bewegungsangebote<br />

anzubieten.<br />

Die Wahlmöglichkeit zwischen Angeboten in „Schutzräumen“ (z.B. homogene<br />

Behin<strong>der</strong>tensportgruppen) o<strong>der</strong> in Sportvereinen ohne speziellen Bezug zum Sport von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung muss dabei gegeben sein.<br />

Daraus lassen sich folgende Konsequenzen ableiten:<br />

� Entwicklung und Etablierung von Sport- und Freizeitangeboten als „inklusive<br />

Wahlangebote“ in Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Sportverbänden, -vereinen sowie<br />

an<strong>der</strong>en Organisationen<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Jutta Schlochtermeyer<br />

� Entwicklung von (Brücken-)Angeboten für Übungsleiterinnen und Übungsleiter zu den<br />

behin<strong>der</strong>ungsspezifischen Bedürfnissen von Menschen mit o<strong>der</strong> mit drohen<strong>der</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ung sowie chronisch Kranken.<br />

� (Weiter-)Entwicklung von „inklusiven“ Angeboten im Breiten- und Präventionssport für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

� Entwicklung von „inklusiven“ Angeboten <strong>zur</strong> betrieblichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, die den<br />

individuellen Bedürfnissen, <strong>der</strong> im Arbeitsprozess stehenden von Menschen mit o<strong>der</strong> mit<br />

drohen<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung, gerecht werden.<br />

� (Weiter-)Entwicklung von „inklusiven“ Spiel-, Sport- und Bewegungsangeboten für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche<br />

� Entwicklung von Informationsangeboten für Menschen, die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

betreuen (z.B. Pfleger, Angehörige), damit die positiven Aspekte von Bewegung, Spiel<br />

und Sport für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung auch im persönlichen Umfeld genutzt werden<br />

können.<br />

Der LSB Nie<strong>der</strong>sachsen versteht unter <strong>Inklusion</strong> die vollständige Teilhabe an <strong>der</strong><br />

Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft bei Wahrung und Achtung <strong>der</strong><br />

Unterschiedlichkeit <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen. Er erkennt, dass das Thema <strong>Inklusion</strong><br />

im Sport mittlerweile angekommen ist. Für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen an Freizeit- und Sportaktivitäten sind noch zahlreiche Maßnahmen und<br />

Aktivitäten erfor<strong>der</strong>lich. Sie reichen von <strong>der</strong> Sicherstellung behin<strong>der</strong>ungsspezifischer Sport-<br />

und Erholungsaktivitäten bis zu den notwendigen baulichen Maßnahmen.<br />

Der Behin<strong>der</strong>tensportverband Nie<strong>der</strong>sachsen (BSN) trägt <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> UN-<br />

Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention und damit dem Prozess <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> Rechnung, indem er die<br />

Funktion <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong>sbeauftragten neu geschaffen hat. Der BSN übernimmt damit<br />

bundesweit eine Vorreiterrolle, nicht zuletzt, weil er eine weitreichende Selbstverpflichtung<br />

beschlossen hat. Auch gehört dazu, dass nahestehenden Trägern <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe,<br />

Behin<strong>der</strong>ten- und Sportorganisationen „Initialzündungen“ gegeben und zielführende<br />

Kooperationen vorangetrieben werden.<br />

Best Practise :<br />

Die im Rahmen des heutigen Hearings vorgestellten „Guten Beispiele“ zeigen, dass es<br />

bereits eine Reihe von gelungenen Beispielen gibt, die im Zusammenwirken <strong>der</strong> Menschen<br />

vor Ort entstanden sind. Daraus wird deutlich, dass sowohl über die Landesebene Initiativen<br />

erfolgen müssen aber auch <strong>der</strong> selbstgesteuerte Entwicklungsprozess vor Ort <strong>zur</strong> altigen<br />

Umsetzung erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Den Aktionsplan des BSN finden Sie in <strong>der</strong> Anlage.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Prof. Dr. Dörte Detert<br />

Perspektive: LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Positionspapier des Nie<strong>der</strong>sächsischen Turner-Bundes (NTB)<br />

Prof. Dr. Dörte Detert<br />

Vizepräsidentin Bildung im NTB<br />

Der Nie<strong>der</strong>sächsische Turner-Bund hat im März 2011 ein erstes Positionspapier<br />

verabschiedet, in dem er die vielfältigen Bewegungsangebote und Zielgruppen in den<br />

Mitgliedsvereinen als beson<strong>der</strong>e Plattform für integrative und inklusive Prozesse herausstellt.<br />

Er versteht sich damit als Teil innerhalb des Netzwerkes <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen und wird das Thema <strong>Inklusion</strong> als Querschnittsaufgabe etablieren.<br />

Den Text des Positionspapieres „<strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong>“ finden Sie in <strong>der</strong> Anlage.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Dr. Axel Kreutzer<br />

Gute Beispiele<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule, Bersenbrück<br />

Dr. Axel Kreutzer<br />

Paul-Moor-Schule Bersenbrück<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Dr. Axel Kreutzer<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Dr. Axel Kreutzer<br />

- Entwurf -<br />

Kooperationsvertrag<br />

zwischen<br />

dem Junioren-Leistungszentrum des VfL Osnabrück<br />

und <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule<br />

<strong>der</strong> Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück gGmbH<br />

(För<strong>der</strong>schule Schwerpunkt Geistige Entwicklung)<br />

Beide Vertragspartner vereinbaren eine enge, intensive Zusammenarbeit<br />

sowohl im pädagogischen als auch im sportmotorischen Lernfeld.<br />

Die Junioren-Fußballspieler des VfL Osnabrück können regelmäßig in den<br />

unterschiedlichen Schulklassen <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule hospitieren und werden von<br />

den Lehrkräften begleitet (das langfristige Ziel ist es, dass<br />

Patenschaften/Freundschaften zwischen den Spielern und den Schülern entstehen).<br />

Die Junioren-Fußballtrainer des VfL Osnabrück bieten regelmäßig (nach Absprache)<br />

in den Sportarbeitsgemeinschaften <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule „Fußballtraining“ an (in<br />

Kooperation mit den Sportlehrkräften).<br />

Die Junioren-Fußballtrainer und -spieler unterstützen, begleiten und organisieren die<br />

Sportfeste und Sportveranstaltungen <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule.<br />

Das Trainerteam des Junioren-Leistungszentrums kann an den schulinternen<br />

Fortbildungsveranstaltungen (nach Bedarf und Absprache) <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule<br />

teilnehmen. (Mögliche Themen: Umgang mit aggressiven Schülern, wie gestalte ich<br />

didaktisch/methodisch eine Sportstunde, wie differenziere ich im gemeinsamen<br />

Sportunterricht für behin<strong>der</strong>te/nicht behin<strong>der</strong>te Schüler und Spieler).<br />

Die Schulpsychologen <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule stehen je<strong>der</strong>zeit für Fragen bzw. eine<br />

Entwicklungsbegleitung <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Die Fußballspieler <strong>der</strong> Schulmannschaft <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule werden regelmäßig<br />

(in Absprache) zum Training in das Jugendleistungszentrum des VfL Osnabrück<br />

eingeladen.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Dr. Axel Kreutzer<br />

Die Fußballspieler <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule erhalten (wenn möglich) eine<br />

„Leistungsdiagnostische Beratung“.<br />

Die Fußballspieler/Schüler <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule werden (nach Absprache) zu<br />

Fußballspielen des VfL Osnabrück eingeladen und (wenn möglich) von<br />

Juniorentrainern und -spielern begleitet (läuft <strong>zur</strong>zeit schon sehr gut, Begleitung<br />

erfolgt über Joe Enochs und Tommy Reichenberger).<br />

Die Sportlehrkräfte <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule dürfen regelmäßig (nach vorheriger<br />

thematischer Absprache) an einzelnen, für den Sportunterricht relevanten<br />

Fortbildungsangeboten teilnehmen.<br />

Angestrebt wird ein einmal im Jahr stattfinden<strong>der</strong> fachlicher Austausch aller an <strong>der</strong><br />

Kooperation beteiligen Trainer, Sportlehrer, etc. <strong>zur</strong> Optimierung <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit.<br />

Der Versicherungsschutz aller Schüler, Praktikanten, Lehrkräfte und Spieler <strong>der</strong><br />

Paul-Moor-Schule ist über die Paul-Moor-Schule abgedeckt.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Frank Eichholt<br />

Gute Beispiele<br />

Lingen integriert natürlich alle Sportler (LinaS)<br />

Frank Eichholt<br />

Projektleitung LinaS, Christophorus-Werk Lingen e.V.<br />

<strong>Inklusion</strong> braucht<br />

Engagement braucht Menschen<br />

Menschen brauchen Knowhow<br />

Engagement<br />

Kurzvorstellung eines Projektes <strong>zur</strong> <strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong> von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in öffentliche Vereine und Verbände im<br />

Altkreis Lingen<br />

Frank Eichholt<br />

Projektleitung LinaS, Christophorus-Werk Lingen e.V.<br />

Das Projekt LinaS – Eine Kurzbeschreibung<br />

„<strong>Integration</strong> von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in öffentliche Vereine und Verbände“ war das<br />

Leitthema einer jahrelangen Entwicklung und wurde zu „LinaS“ (Lingen integriert natürlich<br />

alle Sportler), einem von <strong>der</strong> Aktion Mensch geför<strong>der</strong>ten, bundesweit einmaligen Projektes<br />

des Christophorus-Werk Lingen e.V.<br />

Die Idee <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> – die inzwischen das Ziel und den Begriff <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> weitestgehend<br />

abgelöst hat - und <strong>der</strong> damit verbundenen Rechtsanspruch gemäß <strong>der</strong> UN–Konvention<br />

wird durch das Projekt LinaS zunächst im Altkreis Lingen konsequent umgesetzt.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Frank Eichholt<br />

Die <strong>Integration</strong> von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in Vereine und Verbände soll die Wählbarkeit<br />

eines sportiven Lebensstils und den damit verbundenen barrierefreien Zugang zu den Sport-<br />

und Freizeitangeboten <strong>der</strong> Region nachhaltig ermöglichen.<br />

Der Erfolg von LinaS basiert auf die Verfügbarkeit und Zugang für ausdrücklich alle<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und setzt auf die Vielfalt, was nachweislich in allen Gruppen<br />

außergewöhnlich gut funktioniert.<br />

Legitimierende Grundlage für den Projektauftrag bilden u. a. die 2009 erhobenen Daten <strong>der</strong><br />

begleitenden Forschung, in <strong>der</strong>en Ergebnis 196 Familien einen unmittelbaren Bedarf an<br />

Sport- und Freizeitangeboten nach institutionellem Aufenthalt formulierten.<br />

Vom Startschuss an wurde gemäß <strong>der</strong> konzeptionellen Projektausrichtung an <strong>der</strong><br />

Etablierung von strukturellen, fachlichen und personellen Grundlagen gearbeitet. Dies<br />

umfasste neben den Planungen <strong>zur</strong> Fachübungsleiterausbildung vor allem zunächst den<br />

Gewinn von Unterstützern, die Installation notwendiger Kommunikationswege, die<br />

Kontaktvermittlung zwischen Vereinen und interessierten Familien, die Begleitung und<br />

Beratung <strong>der</strong> beteiligten Vereine, die Begleitung und Durchführung erster Angebote und im<br />

Kern die Vermittlung grundlegen<strong>der</strong> Informationen für die beteiligten Vereine, Verbände und<br />

Kooperationspartner.<br />

LinaS vernetzt die regionalen gesellschaftlichen Akteure, informiert, begleitet und initiiert -<br />

steuert aber vor allem planvoll die Prozesse und fokussiert alle Aktivitäten auf die<br />

Projektziele hin.<br />

LinaS wird im Schwerpunkt von fünf Säulen getragen: dem Christophorus-Werk Lingen, <strong>der</strong><br />

Lingener Bürgerstiftung, <strong>der</strong> Stadt Lingen, dem Behin<strong>der</strong>tensportverband Nie<strong>der</strong>sachsen mit<br />

dem Partner <strong>der</strong> Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportakademie und dem Arbeitskreis Mittendrin.<br />

Schirmherr des Projektes ist Heiner Pott, Staatssekretär im Sozialministerium.<br />

Die Zielvorgabe für alle diese Prozesse und Entwicklungen ist in <strong>der</strong> Konzeption für die<br />

Aktion Mensch verankert und bildet den verbindlichen Rahmenplan des Projektes.<br />

Initiierung von nachhaltig wirkenden Sport- und Freizeitangeboten in Vereinen und<br />

Verbänden, nach institutionellem Aufenthalt, für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

in und um Lingen<br />

Bereits in den ersten Monaten zeichnete sich eine<br />

die Erwartungen weit übertreffende Bereitschaft von<br />

Wirtschaft, Politik und beteiligten Partnern ab, zum<br />

Gelingen des Projektes beizutragen.<br />

Über 26 Lingener Vereine und Anbieter schlossen<br />

sich schnell <strong>der</strong> Idee an. Über 40 - zum größten Teil<br />

ehrenamtlich aktive - Fachübungsleiter bilden<br />

inzwischen einen wesentlichen Kern des Projektes,<br />

den es künftig zu stärken und zu entwickeln gilt.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Frank Eichholt<br />

Das gemeinsam mit den Experten <strong>der</strong> Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportakademie und<br />

Fachleuten zu den Themen, Unterstützte Kommunikation, <strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong>,<br />

Sportorientierte Sozialarbeit und vieles mehr.<br />

Auf mehreren Kooperationstreffen aller Partner wurde mit <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> Projektidee<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch erster Kenntnisse zum Bereich <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> und <strong>Integration</strong> begonnen.<br />

Die Vernetzung <strong>der</strong> Beteiligten spielte ebenfalls eine große Rolle, was bei einem Treffen aller<br />

LinaS Beteiligten im Ratssitzungssaal <strong>der</strong> Stadt Lingen deutlich wurde. Über 100 Gästen,<br />

darunter Vertreter <strong>der</strong> Stadt Lingen mit dem ehemaligen Oberbürgermeister Heiner Pott, <strong>der</strong><br />

Lingener Bürgerstiftung und vielen Vereinsvertretern, wurde das Projekt vorgestellt.<br />

Auf Grundlage <strong>der</strong> intensiven Aktivitäten im Vorfeld des eigentlichen Projektstartes konnten<br />

einige konkrete Angebote zeitnah beginnen, bzw. ihr vorhandenes Engagement rasch<br />

ausbauen.<br />

Mit dem Stand von Dezember 2010 fanden bereits ca. 190 Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in 22<br />

wählbaren Sportarten den Weg in 26 Lingener Vereine und Anbieter. Tendenz stark<br />

steigend.<br />

Die begleitende Forschung startete zum 2. Projektjahr mit <strong>der</strong> Befragung von 1200<br />

Menschen.<br />

Noch 2011 ist Flyer entstanden, <strong>der</strong> über alle bisher geschaffenen Angebote informiert und<br />

somit verbindlich wählbar macht. Alles Geschriebene wurde übersetzt in leichter Sprache<br />

und bebil<strong>der</strong>t mit Boardmaker Symbolen.<br />

Somit wollen wir auch ein Höchstmaß an Verfügbarkeit für unsere Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen anstreben. Eine Umsetzung <strong>der</strong> LinaS-Lingen Homepage ist in <strong>der</strong><br />

Planungsphase.<br />

Das Projekt LinaS ist – so zeichnet es sich bereits nach <strong>der</strong> Startphase deutlich ab – mit den<br />

handelnden Projektverantwortlichen sowie <strong>der</strong> Ausrichtung an klaren Projektzielen und<br />

konzeptionell eingebundenem Handeln auf dem Weg, eine wichtige Größe für die<br />

Umsetzung einer inklusiven Angebotsstruktur im Bereich Sport, Freizeit und Kultur in <strong>der</strong><br />

Region Lingen zu werden.<br />

Es gelingt dem Projekt offensichtlich, die Idee <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> als Querschnittsaufgabe aller<br />

relevanten gesellschaftlichen Gruppen und auch einzelner Personen deutlich sichtbar zu<br />

machen. Oft über gängige Grenzen hinweg können so Ressourcen mobilisiert und<br />

gemeinsames Handeln initiiert werden, wie es bislang in diesem Umfang nicht möglich<br />

schien.<br />

Die Begegnung vieler, sehr unterschiedlicher Menschen unter dem Dach einer<br />

gemeinsamen neuen Idee erweist sich als ernorm motivierend für alle Beteiligten und bietet<br />

für die Zukunft ermutigende Perspektiven.<br />

Insgesamt zeigt das bisherige Projektgeschehen rund um LinaS: Lingen hat sich auf den<br />

Weg gemacht und nimmt Fahrt auf!<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Frank Eichholt<br />

Die Vision hin <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong> und die Entwicklung dahin, wird Tag für Tag mit Leben gefüllt, sie<br />

wächst und wird im Alltag konkret. Eine ganze Region ist dabei - mit Mut, mit Engagement<br />

und mit Leidenschaft.<br />

Frank Eichholt<br />

Projektleitung LinaS<br />

Dr. Lindgen Str. 5-7<br />

49809 Lingen/Ems<br />

EMail: frank.eichholt@christophorus-werk.de<br />

Home: www.linas-lingen.de<br />

vernetzt aktiv die regionalen gesellschaftlichen Akteure<br />

informiert fundiert über Konzepte, Wege, Angebote<br />

begleitet engagiert alle Beteiligten, Interessierten, Unterstützer<br />

initiiert nachhaltig Zusammenarbeit, Engagement, Weiterbildung<br />

steuert planvoll Prozesse, Entwicklungen, Ressourcen<br />

fokussiert konsequent alle Aktivitäten auf die Projektziele hin.<br />

In <strong>der</strong> ANLAGE finden Sie einen Flyer, <strong>der</strong> über die LinaS-Aktivitäten informiert.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Stefan Weihrauch<br />

Gute Beispiele<br />

Für integrativen Sport – ein Freizeitgelände von Blau-Weiss-Buchholz<br />

Stefan Weihrauch<br />

Blau-Weiss-Buchholz<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Stefan Weihrauch<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Stefan Weihrauch<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Stefan Weihrauch<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Stefan Weihrauch<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Stefan Weihrauch<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Was ist zu tun?<br />

Was ist zu tun? Mo<strong>der</strong>ierter Dialog im „Aquarium“<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Herman Grams<br />

Nach den fachlichen Beiträgen <strong>der</strong> Expertinnen und Experten treffen sich die Teilnehmenden<br />

des Hearings nach <strong>der</strong> Methode „Aquarium“ (Fish Bowl) zu insgesamt 4 Dialogrunden.<br />

� Es wird deutlich, dass es sich bei <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> UN-BRK nicht um ein<br />

abzuarbeitendes Programm handelt<br />

son<strong>der</strong>n um eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe, die in kleinen aber andauernden<br />

Schritten in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen stattfinden wird.<br />

� Der nachhaltige Prozess erhält über<br />

Aktionspläne auf <strong>der</strong> Bundes- und<br />

Län<strong>der</strong>ebene erste Impulse. Diese liegen<br />

allerdings noch nicht flächendeckend vor.<br />

In unterschiedlicher Ausprägung<br />

beschäftigen sich die kommunalen<br />

Ebenen mit ersten Umsetzungen. Es<br />

bleibt eine spannende Aufgabe zu sehen,<br />

wie die Initiativen, die immer vor Ort<br />

gelebt und gestaltet werden müssen,<br />

insgesamt koordiniert und unterstützt<br />

werden können.<br />

� Eine Reihe von Non-Profit-<br />

Organisationen widmen sich bereits <strong>der</strong><br />

Umsetzungsthematik über ihre jeweiligen<br />

Strukturebenen. Es bleibt festzuhalten,<br />

dass die Sportorganisation sich in ersten<br />

Schritten auf den Weg macht. Die guten<br />

Beispiele, die sich vor Ort bereits entwickelt haben, stimmen positiv. Es bleibt aber noch eine<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ung für die Sportorganisation insgesamt. Der DOSB und <strong>der</strong> DBS sind<br />

beson<strong>der</strong>s gefor<strong>der</strong>t, diesen Prozess nach innen und außen zu gestalten.<br />

� Das Zusammenwirken von BSN und<br />

LSB zeigt, dass auf <strong>der</strong> Landesebene<br />

ein Schulterschluss mit <strong>der</strong><br />

Dachorganisation eine gute Basis für<br />

eine nachhaltige Gestaltung <strong>der</strong><br />

Umsetzungsprozesse sein kann. <strong>Von</strong><br />

Bedeutung ist es auch, weitere<br />

Organisationen auf <strong>der</strong> Landesebene<br />

einzubinden, die in ihren Strukturen<br />

<strong>Inklusion</strong>sprozesse vorantreiben. So<br />

kann aus <strong>der</strong> Verschiedenheit <strong>der</strong><br />

Lösungen ein Gewinn auch für an<strong>der</strong>e<br />

erzielt werden.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong>r<br />

<strong>Integration</strong>n<br />

<strong>zur</strong> Inklus sion<br />

Expertinnnen/Experten-HHearing<br />

<strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>te<br />

U<br />

enrechtskonvention<br />

25. Mai 2011<br />

� Abscchließend<br />

nnannten<br />

die Teilnehmenden<br />

am Heaaring<br />

folgendde<br />

Wünsche<br />

und Vorschläge<br />

für weiteere<br />

Aktivitätten:<br />

� Fördeerung<br />

des innterdisziplin<br />

nären Dialoggs<br />

� Jährliiche<br />

Fortsettzung<br />

diese er Veranstalltung<br />

� „Inkluusionsausscchuss“<br />

im LS SB Nds. e.VV.<br />

� Engere<br />

Zusammmenarbeit<br />

mit<br />

Fachverbbänden<br />

� Schafffung<br />

eines „<strong>Inklusion</strong>s s-Preises“<br />

� Behinn<strong>der</strong>tensporrt<br />

muss in die d Trainerausbildung<br />

� Fort- und Weiterrbildungen<br />

<strong>zur</strong> z „Inklusioon“<br />

Reinharrd<br />

Rawe und<br />

Karl Finke e bedankenn<br />

sich bei al llen Teilneh hmenden für<br />

die konstr ruktiven<br />

Beiträgee<br />

und intereessanten<br />

fachlichen<br />

Immpulse.<br />

In de en Präsidien<br />

des LandesSportBun<br />

ndes<br />

und dess<br />

Behin<strong>der</strong>teen-Sportver<br />

rbandes Niee<strong>der</strong>sachse<br />

en werden die d Ergebnissse<br />

des Hea arings<br />

weiter bberaten<br />

werrden.<br />

Hinweissen<br />

können wir bereits auf ein Akaademie-Forum,<br />

dass wir w zum<br />

Thema <strong>Inklusion</strong> am<br />

12. Nove ember 2011 in Hannover<br />

planen.<br />

Was ist zu tun?<br />

Akaddemie<br />

des Sports � LandesSportBu und Nie<strong>der</strong>sachseen<br />

e.V. � Mitglied im<br />

Netzwerk <strong>der</strong> Europäischen E<br />

Akaddemien<br />

des Sport ts 4<br />

41


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Anlagen<br />

Anlagen<br />

� Positionspapier des Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportverbandes<br />

� Aktionsplan Behin<strong>der</strong>ten <strong>Sportverband</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

� Positionspapier des Nie<strong>der</strong>sächsischen Turner-Bundes<br />

� LinaS<br />

� Programm<br />

� Liste <strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

� Einladung<br />

� Pressebericht<br />

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Positionspapier des Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportverbandes e.V.<br />

<strong>zur</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention im und durch Sport<br />

Der Deutsche Behin<strong>der</strong>tensportverband (DBS) ist als Spitzenverband im Deutschen Olympischen<br />

Sportbund (DOSB) für den Sport von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung innerhalb des<br />

organisierten Sports zuständig. Gleichzeitig hat <strong>der</strong> DBS die Funktion eines Nationalen Paralympischen<br />

Komitees (NPC) für Deutschland.<br />

Der DBS sieht sich mit seinen rund 532.000 Mitglie<strong>der</strong>n in über 5.300 Vereinen, 17 Landesund<br />

2 Fachverbänden, über 27.500 lizenzierten Übungsleiterinnen und Übungsleitern sowie<br />

über 100.000 ehrenamtlich tätigen Vereinsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern als kompetenter<br />

Ansprechpartner und Kompetenzzentrum für das gesamte Spektrum des Sports von<br />

Menschen mit o<strong>der</strong> mit drohen<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung sowie chronisch Kranken. Bewegung, Spiel<br />

und Sport als Mittel ganzheitlicher Rehabilitation und Sozialisation stehen im Fokus <strong>der</strong> Arbeit<br />

des DBS. Dabei ist es das erklärte Ziel, dass alle Menschen mit o<strong>der</strong> mit drohen<strong>der</strong><br />

Behin<strong>der</strong>ung und chronisch Kranke nach ihren individuellen Wünschen und Voraussetzungen<br />

die Möglichkeit <strong>zur</strong> Teilnahme am Sport haben.<br />

Das im Dezember 2006 durch die Generalversammlung <strong>der</strong> Vereinten Nationen verabschiedete<br />

„Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung“ trat nach <strong>der</strong><br />

Ratifizierung durch den Deutschen Bundestag und den Bundesrat am 26. März 2009 in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Mit <strong>der</strong> UN Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention sind folgende<br />

Perspektivwechsel verbunden:<br />

• vom Konzept <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> zum Konzept <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

• von <strong>der</strong> Wohlfahrt und Fürsorge <strong>zur</strong> Selbstbestimmung<br />

• von Patientinnen und Patienten zu Bürgerinnen und Bürgern<br />

• von Problemfällen zu Trägerinnen und Trägern von Rechten (Rechtssubjekten)<br />

Der Grundgedanke, Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen sollen als Gleichberechtigte – bei gleichwertigen<br />

Lebensbedingungen von behin<strong>der</strong>ten und nichtbehin<strong>der</strong>ten Menschen – mitbestimmen,<br />

zieht sich durch die gesamten 50 Artikel <strong>der</strong> UN-BRK. Der DBS hat es sich <strong>zur</strong> Aufgabe<br />

gemacht, die gesetzlichen Vorgaben aus <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention zu<br />

analysieren, diese im Kontext des organisierten Sports um- und durchzusetzen und damit<br />

seiner Aufgabe als Sachwalter <strong>der</strong> Interessen von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung im organisierten<br />

Sport nachzukommen.<br />

Dabei orientiert sich <strong>der</strong> DBS an drei handlungsleitenden Grundgedanken:<br />

• inklusive Gesellschaft, welche die potenziellen Anfor<strong>der</strong>ungen von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

von Anfang an einbezieht<br />

• angemessene Vorkehrungen zu barrierefreien Zugangsmöglichkeiten<br />

• die direkte unmittelbare Teilhabe von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung an den jeweiligen<br />

gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen<br />

Dabei gilt für den DBS, die eigenen Strukturen, Handlungsweisen und Aufgaben im Kontext<br />

eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses immer wie<strong>der</strong> kritisch zu reflektieren, um die<br />

Duisburg, den 27.11.2010


Chancen und Möglichkeiten <strong>der</strong> wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe von Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung zukunftsorientiert weiter zu entwickeln.<br />

In <strong>der</strong> verbandsinternen Diskussion wurden die folgenden Inhalte <strong>der</strong> UN Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

als Kernthemen für den DBS identifiziert:<br />

1. Art. 6 Frauen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

Forschungsergebnisse zeigen, dass Mädchen und Frauen mit Behin<strong>der</strong>ung mehrfacher Diskriminierung<br />

ausgesetzt sind. Folgende Konsequenzen ergeben sich für den DBS, die <strong>der</strong><br />

Sicherung <strong>der</strong> vollen Entfaltung und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und Stärkung <strong>der</strong> Autonomie <strong>der</strong> Frauen<br />

dienen:<br />

• (Weiter-)Entwicklung von bedarfsgerechten Spiel-, Sport- und Bewegungsangeboten<br />

für Mädchen und Frauen mit o<strong>der</strong> ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />

• Etablierung <strong>der</strong> Weiterbildung: Übungen <strong>zur</strong> Stärkung des Selbstbewusstseins von<br />

Mädchen und Frauen mit o<strong>der</strong> mit drohen<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

2. Art. 7 Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund des Artikels 7 stehen alle Maßnahmen, die das Wohl des Kindes berücksichtigen.<br />

• Entwicklung von Maßnahmen – gemeinsam mit <strong>der</strong> Deutschen Behin<strong>der</strong>tensportjugend<br />

(DBSJ) –, um Kin<strong>der</strong> und Jugendliche Grundfreiheiten genießen zu lassen,<br />

Meinungen zu äußern, sowie altersgemäße Hilfe zu erhalten<br />

3. Art. 8 Bewusstseinsbildung<br />

Die Inhalte des Artikels 8 <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention beschäftigen sich mit <strong>der</strong><br />

Bewusstseinsbildung innerhalb <strong>der</strong> Gesellschaft, um die Fertigkeiten und Fähigkeiten von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung herauszustellen sowie <strong>der</strong>en Anspruch auf die gleichberechtigte<br />

Teilhabe zu untermauern.<br />

Die hohe Mitglie<strong>der</strong>zahl des DBS, seine Funktion als Nationales Paralympisches Komitee für<br />

Deutschland, seine starke Präsenz im Bereich des Rehabilitationssports sowie aktuelle Konzepte<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> Jugend (z.B. Jugend trainiert für Paralympics und Bundesjugendspiele)<br />

ermöglichen dem DBS einen breiten Zugang innerhalb <strong>der</strong> Bevölkerung. Alle<br />

zwei Jahre wird durch die starke Medienpräsenz während <strong>der</strong> Paralympischen Winter- und<br />

Sommerspiele das Thema Behin<strong>der</strong>tensport leuchtturmartig fokussiert und einer breiten Öffentlichkeit<br />

die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung näher gebracht.<br />

Gleichzeitig bietet <strong>der</strong> ärztlich verordnete Rehabilitationssport für alle Menschen mit o<strong>der</strong><br />

mit drohen<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung die Möglichkeit, die psycho-sozialen Aspekte des Sports zu erfahren.<br />

Sport ist <strong>der</strong> Zugang <strong>zur</strong> Gesellschaft und verbindet über soziale und Altersgrenzen<br />

hinweg. Aus diesen bestehenden Möglichkeiten an „Zugängen“ ergeben sich folgende Konsequenzen:<br />

Duisburg, den 27.11.2010


• Etablierung des DBS als Kompetenzzentrum für den Sport von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

• Ausbau <strong>der</strong> Berichterstattung in den Medien zu (Spitzen) Events im Behin<strong>der</strong>tensport<br />

auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene<br />

• Netzwerkbildung zu an<strong>der</strong>en Sportfachverbänden, um im Kontext an<strong>der</strong>er Sportgroßveranstaltungen<br />

auf die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

hinzuweisen (Demowettbewerbe)<br />

• För<strong>der</strong>ung des Dialogs zwischen Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung in gemeinsamen,<br />

integrativen Sportveranstaltungen, um die Gesellschaft zu sensibilisieren, denn<br />

Bewusstseinsbildung ist ein Ergebnis eines offenen Dialogs<br />

• Beratung an<strong>der</strong>er Organisationen, die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung den Zugang zu ihren<br />

Angeboten im Sport ermöglichen wollen, um den individuellen Bedarfen von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung nachkommen zu können<br />

• Vernetzung mit Bildungseinrichtungen, um den Prozess <strong>der</strong> Bewusstseinsbildung schon<br />

im Kindesalter anzusetzen und Berührungsängste und Hemmschwellen frühzeitig abzubauen<br />

• Auf- und Ausbau von Netzwerken in Politik, Wirtschaft und Medien, um den Sport als<br />

Mittel <strong>zur</strong> Bewusstseinsbildung zu etablieren<br />

• Aufklärung einer breiten Öffentlichkeit über die positiven Aspekte von Bewegung, Spiel<br />

und Sport für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

4. Art. 9 Zugänglichkeit<br />

Im Artikel 9 <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention wird <strong>der</strong> gleichberechtigte Zugang (Feststellung<br />

und Beseitigung von Zugangshin<strong>der</strong>nissen und -barrieren) für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung gefor<strong>der</strong>t. Diese Zugänglichkeit ist umfassend beschrieben und nicht nur auf<br />

den barrierefreien Zugang zu Gebäuden ausgerichtet.<br />

Ein Ziel des DBS ist es, allen Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ein Sportangebot wohnortnah <strong>zur</strong><br />

Verfügung zustellen, um ein lebensbegleitendes Sporttreiben zu ermöglichen. Eine Voraussetzung<br />

dafür ist die Barrierefreiheit in Bezug auf den gleichberechtigten Zugang zu<br />

Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten bzw. zu Informations- und Kommunikationsplattformen.<br />

Abgeleitet aus diesem eigenen Anspruch ergeben sich folgende Konsequenzen:<br />

• Überprüfung bestehen<strong>der</strong> Systeme innerhalb des DBS und seiner Strukturen auf Barrierefreiheit<br />

• Überprüfung von Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten von Sportstätten und Sportangeboten<br />

und entsprechende Dokumentation<br />

• Bereitstellung von barrierefreien Informationen und barrierefreier Kommunikation in<br />

den Organisationsstrukturen des DBS<br />

• Etablierung des „Zwei-Sinne-Prinzips“ im Kontext <strong>der</strong> Kommunikation in den Strukturen<br />

des DBS<br />

Duisburg, den 27.11.2010


• Beratung an<strong>der</strong>er Organisationen in Bezug auf barrierefreie Sportangebote<br />

5. Art. 20 Persönliche Mobilität<br />

Artikel 20 verlangt, alle Vorkehrungen zu treffen, um die persönliche Mobilität von Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ungen mit größtmöglicher Unabhängigkeit zu erleichtern, sicherzustellen<br />

bzw. wie<strong>der</strong>herzustellen. Folgende Konsequenzen ergeben sich hierbei für den DBS:<br />

• Entwicklung und Etablierung von Maßnahmen, damit die positiven Wirkungen von<br />

Spiel-, Sport- und Bewegungsangeboten als Mittel zu einer verbesserten Nutzung von<br />

Mobilitätshilfen anerkannt werden<br />

• Entwicklung und Etablierung von Informationsangeboten für Multiplikatoren, die in <strong>der</strong><br />

Mobilitätsversorgung tätig sind<br />

6. Art. 24 Bildung<br />

Dieser Artikel enthält den klaren Auftrag zu einem inklusiven Bildungssystem, welches auch<br />

in den Reihen des DBS von Bedeutung ist:<br />

• Entwicklung und Etablierung von inklusiven Qualifikations- und Weiterbildungsangeboten<br />

des Behin<strong>der</strong>tensports<br />

• Entwicklung von Fort- und Weiterbildungsangeboten für pädagogische Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen, um den individuellen Bedürfnissen<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen in <strong>der</strong> Bewegungsfrüherziehung und dem Sportunterricht<br />

gerecht werden zu können<br />

7. Art. 25 Gesundheit<br />

Artikel 25 beinhaltet die Bereitstellung, Ausbau und Weiterentwicklung von Maßnahmen in<br />

Bezug auf die Gesundheitsversorgung und Gesundheitsvorsorge für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Im DBS ist "Gesundheit" als übergreifende Zielstellung in allen Arbeitsbereichen<br />

angesiedelt. Folgende weitere Konsequenzen ergeben sich daraus:<br />

• Aufklärung über die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gesundheitlichen Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

durch Bewegung, Spiel und Sport<br />

• Sicherstellung <strong>der</strong> Teilhabe von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung an Angeboten im Bereich<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Primärprävention und Schaffung <strong>der</strong> Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung durch die gesetzliche Krankenversicherung im Kontext des § 20 Sozialgesetzbuch<br />

(SGB V) und des Leitfadens Prävention des GKV Spitzenverbandes o<strong>der</strong> ggfls.<br />

Entwicklung eigener Angebote<br />

• Entwicklung von Angeboten im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung im Kontext des demografischen Wandels und <strong>der</strong> verlängerten<br />

Lebensarbeitszeit bis zum Erreichen des Rentenalters o<strong>der</strong> Sicherstellung <strong>der</strong><br />

Teilhabe von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung an bestehenden Angeboten<br />

Duisburg, den 27.11.2010


• (Weiter-)Entwicklung von Angeboten für spezielle Bereiche (z.B. Sturzprävention) für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und Etablierung <strong>der</strong> Angebote in verschiedenen Settings<br />

8. Art. 26 Habilitation und Rehabilitation<br />

Im Mittelpunkt des Artikels 26 stehen Maßnahmen, die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in die<br />

Lage versetzen, ihre verschiedenen individuellen Fähigkeiten zu entwickeln und die volle,<br />

umfassende Teilhabe an allen Aspekten des Lebens zu erreichen und zu bewahren. Dabei ist<br />

die ortsnahe Leistungserbringung ein wichtiger Teilaspekt.<br />

Mit <strong>der</strong> vom DBS und seinen Landesverbänden ausgesprochenen Anerkennung von Leistungserbringern<br />

im Rehabilitationssport werden Vereine in die Lage versetzt, eine<br />

ergänzende Leistung <strong>zur</strong> medizinischen Rehabilitation im Kontext des § 44 Sozialgesetzbuch<br />

(SGB) IX zu erbringen. Dabei ist es erklärtes Ziel des DBS, eine möglichst flächendeckende<br />

Angebotsstruktur bereitzustellen, um eine wohnortnahe Versorgung zu sichern. Rehabilitationssport<br />

dient auch <strong>der</strong> Teilhabe am Leben in <strong>der</strong> Gesellschaft sowie am Arbeitsleben, so<br />

wie es das SGB IX definiert. Die Komplexität und die verschiedenen Facetten einer umfassenden<br />

Teilhabe spiegeln sich im bio-psycho-sozialen Ansatz in <strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong><br />

Übungsleiterinnen und Übungsleiter wie<strong>der</strong>. Aus den Vorgaben des Artikels 26 lassen sich<br />

folgende Konsequenzen ableiten:<br />

• Weiterer Ausbau von Rehabilitationssportangeboten <strong>zur</strong> Deckung <strong>der</strong> wohnortnahen<br />

Versorgung<br />

• Etablierung <strong>der</strong> Geschäftsstellen des DBS und seiner Landesverbände als Informationsstellen<br />

und enge Vernetzung mit Habilitations- und Rehabilitationsdiensten auf<br />

Bundes- und Landesebene<br />

• Identifizierung und Verpflichtung eines Kostenträgers für den Bereich des Rehabilitationssports<br />

als Maßnahme <strong>zur</strong> Teilhabe am Arbeitsleben<br />

• Entwicklung und Etablierung von Präventions- und weiteren Breitensportangeboten,<br />

um eine individuelle För<strong>der</strong>ung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, auch im Kontext des<br />

Themas Gesundheit, voranzutreiben und die Teilhabe an solchen spezifischen Maßnahmen<br />

flächendeckend sicherzustellen<br />

9. Art. 27 Arbeit und Beschäftigung<br />

Bewegung, Spiel und Sport als Elemente <strong>der</strong> Gesun<strong>der</strong>haltung und Umfeldstabilisierung helfen,<br />

für den Arbeitsmarkt mental und körperlich fit zu bleiben und haben damit auch<br />

konkreten Bezug zu Artikel 27. Die Folgerungen für den DBS liegen darin:<br />

• Entwicklung und Etablierung von Maßnahmen <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung spezieller berufsbezogener<br />

Sport- und Bewegungsangebote aus den Mitteln <strong>der</strong> Ausgleichsabgabe analog<br />

<strong>der</strong> Wohnungsför<strong>der</strong>ung<br />

Duisburg, den 27.11.2010


10. Art. 30 (5) Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport<br />

Im Artikel 30 (5) wird die gleichberechtigte Teilhabe an Sportaktivitäten in <strong>der</strong> UN-<br />

Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention explizit festgeschrieben und entsprechende Maßnahmen zum<br />

barrierefreien Zugang zu den Sportstätten, als auch zu den Angeboten und <strong>der</strong>en (Weiter-)<br />

Entwicklung aufgezeigt.<br />

Zur Umsetzung von flächendeckenden und wohnortnahen Bewegungsangeboten sind eine<br />

Vielzahl von Vereinsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie fachlich qualifizierte Übungsleiterinnen<br />

und Übungsleiter zwingend erfor<strong>der</strong>lich. Diese werden durch zahlreiche<br />

Qualifizierungsmaßnahmen in <strong>der</strong> Aus-, Fort- und Weiterbildung in die Lage versetzt, entsprechend<br />

hochwertige und adressatengerechte Spiel-, Sport und Bewegungsangebote<br />

anzubieten.<br />

Die Wahlmöglichkeit zwischen Angeboten in „Schutzräumen“ (z.B. homogene Behin<strong>der</strong>tensportgruppen)<br />

o<strong>der</strong> in Sportvereinen, ohne speziellen Bezug zum Sport von Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung, muss dabei gegeben sein. Daraus lassen sich folgende Konsequenzen ableiten:<br />

• Entwicklung und Etablierung von Sport- und Freizeitangeboten als „inklusive Wahlangebote“<br />

in Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Sportverbänden, -vereinen sowie an<strong>der</strong>en<br />

Organisationen<br />

• Entwicklung von (Brücken-)Angeboten für Übungsleiterinnen und Übungsleiter zu den<br />

behin<strong>der</strong>ungsspezifischen Bedürfnissen von Menschen mit o<strong>der</strong> mit drohen<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

sowie chronisch Kranken<br />

• (Weiter-)Entwicklung von „inklusiven“ Angeboten im Breiten- und Präventionssport für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

• Entwicklung von „inklusiven“ Angeboten <strong>zur</strong> betrieblichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung, die<br />

den individuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> im Arbeitsprozess stehenden Menschen mit o<strong>der</strong><br />

mit drohen<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung gerecht werden<br />

• (Weiter-)Entwicklung von „inklusiven“ Spiel-, Sport- und Bewegungsangeboten für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche<br />

• Entwicklung von Informationsangeboten für Menschen, die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

betreuen (z.B. Pfleger, Angehörige), damit die positiven Aspekte von<br />

Bewegung, Spiel und Sport für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung auch im persönlichen Umfeld<br />

genutzt werden können<br />

Duisburg, den 27.11.2010


<strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong><br />

Ein Positionspapier des Nie<strong>der</strong>sächsischen Turner -Bundes


<strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong><br />

Ein Positionspapier des Nie<strong>der</strong>sächsischen Turner- Bundes<br />

Die zunehmende Komplexität unserer Lebenswelten sowie die Vielfalt <strong>der</strong> Lebensstile,<br />

<strong>der</strong> Kulturen und Religionen in Deutschland führt immer häufiger zu Armut und sozialer<br />

Ausgrenzung. Die unterschiedlichen Zugangs- und Teilhabemöglichkeiten beeinträchtigen<br />

die Lebensqualität <strong>der</strong> Menschen erheblich.<br />

Die <strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong> von Menschen in beson<strong>der</strong>en Lebenslagen ist somit eine<br />

gesamtgesellschaftliche Aufgabe und fokussiert sich auf die Teilhabe und Teilnahme<br />

aller Menschen am gesamtgesellschaftlichen Leben. Die Grundlage eines friedlichen<br />

Zusammenlebens sind gemeinsame Werte sowie die Anerkennung eines jeden, unter<br />

Berücksichtigung seiner Autonomie und Individualität.<br />

Der Nie<strong>der</strong>sächsische Turner- Bund<br />

Der Sport ist mit seinen mehr als 25 Mio. Mitglie<strong>der</strong>n eine wahrnehmbare<br />

gesellschaftliche Gruppierung. Der Nie<strong>der</strong>sächsische Turner- Bund e.V. (NTB) ist im<br />

Flächenland Nie<strong>der</strong>sachsen mit mehr als 755.000 Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> größte<br />

Sportfachverband. Rund 40.000 Übungsleiter und ehrenamtliche Entscheidungsträger in<br />

über 2.800 Vereinen und 46 Turnkreisen bewegen gemeinsam Nie<strong>der</strong>sachsen. Der NTB<br />

betreut mehr als 80 Bewegungsangebote und spricht so die Bedürfnisse und Interessen<br />

seiner Zielgruppen mehrdimensional an.<br />

In seiner sozialpolitischen Verantwortung kümmert sich <strong>der</strong> NTB beson<strong>der</strong>s um die<br />

Zielgruppe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> (Kin<strong>der</strong>turnen ist die Kin<strong>der</strong>stube des Sports), <strong>der</strong> Frauen und <strong>der</strong><br />

stetig wachsenden Zahl älterer Menschen. Damit ist er <strong>der</strong> <strong>Sportverband</strong> für eine<br />

lebensbegleitende Fitness.<br />

Rund 1.000 Aus- und Fortbildungsmaßnahmen in den verbandseigenen<br />

Bildungseinrichtungen sowie wohnortnah in den Turnkreisen sorgen für einen hohen<br />

Qualitätsstandard <strong>der</strong> Bewegungsangebote in den Mitgliedsvereinen des NTB.


Was heißt <strong>Integration</strong>/ <strong>Inklusion</strong> für uns?<br />

<strong>Integration</strong> als Einglie<strong>der</strong>ung in ein größeres Ganzes bzw. als eine Anpassung <strong>der</strong> zu<br />

„Integrierenden“ an gegebene Strukturen aufzufassen, reicht uns nicht aus. „Es geht um<br />

die Aufhebung systematischer Verbeson<strong>der</strong>ung von Menschen aufgrund bestimmter<br />

Merkmale:“ 1<br />

Dem NTB ist auch unter Berücksichtigung seiner auf den Werten des jahnschen Turnens<br />

fußenden Tradition, eine weitergehende Sicht auf <strong>Integration</strong> wichtig. Ausgangspunkt ist<br />

hierbei die Auffassung, dass generell Heterogenität von Gruppen und Vielfalt von<br />

Personen gegeben ist und die Einteilung nach Leistungskriterien nur dort erfolgt, wo<br />

Wettkampfbestimmungen dies erfor<strong>der</strong>n. Unterschiedliche Stärken und Schwächen <strong>der</strong><br />

Menschen werden anerkannt und individuelle Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt aller<br />

Bestrebungen. Mit diesem Anspruch wurde von Jahn genau vor 200 Jahren auf <strong>der</strong><br />

Hasenheide in Berlin <strong>der</strong> Grundstein für das Turnen gelegt: „Der Turnplatz bot hier etwas<br />

völlig Neues. In aller Öffentlichkeit wurde ein großer Teil <strong>der</strong> alltäglichen Beschränkungen<br />

beiseite gefegt, herrschte eine bis dahin unvorstellbare Freiheit, Gleichheit und<br />

Brü<strong>der</strong>lichkeit. Körperliche Bewegung und entdeckendes Spielen standen im Mittelpunkt<br />

- …“ 2 Die Anerkennung <strong>der</strong> gesellschaftlichen Vielfalt wird als Bildungsaufgabe <strong>zur</strong><br />

Sensibilisierung <strong>der</strong> Bevölkerung und <strong>der</strong> „NTB-Gemeinde“ verstanden. Die<br />

Durchlässigkeit von inneren und äußeren Strukturen spielte damals wie heute eine<br />

entscheidende Rolle. Wir sprechen daher nicht mehr nur von <strong>Integration</strong>, son<strong>der</strong>n von<br />

<strong>Inklusion</strong> (Einbeziehung, Einschluss) und bekennen uns damit zum Recht auf Teilhabe<br />

(vgl. Wocken 2010) 3 .<br />

Sport und Bewegung als Ressource<br />

Bewegung, Sport und Spiel ermöglichen unterschiedliche Begegnungen von Menschen<br />

und die Beteiligung an den auf Freiwilligenarbeit basierenden Strukturen. Durch die<br />

vermehrten Sozialkontakte besteht ein großes Potential <strong>Inklusion</strong> in <strong>der</strong> Gesellschaft zu<br />

realisieren.<br />

1 Stein, Anne-Dore/ Krach, Stefanie/ Niediek, Imke (Hrsg.) (2010): <strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong> auf dem Weg ins<br />

Gemeinwesen. Möglichkeiten dun Perspektiven. Bad Heilbrunn. S.11<br />

2 Schulke Hans- Jürgen/ Friedrich- Ludwig- Jahn- Gesellschaft (Hrsg.)(2011): 200 Jahre Turnplatz auf <strong>der</strong><br />

Hasenheide. War Jahn ein Mo<strong>der</strong>ner?. Zeitz. S. 14<br />

3 Wocken, Hans (2010): <strong>Integration</strong> & <strong>Inklusion</strong>. Ein Versuch die <strong>Integration</strong> vor <strong>der</strong> Abwertung und die<br />

<strong>Inklusion</strong> vor Träumereien zu bewahren. In: Stein, Anne-Dore/ Krach, Stefanie/ Niediek, Imke (Hrsg.) (2010):<br />

<strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong> auf dem Weg ins Gemeinwesen. Möglichkeiten dun Perspektiven. Bad Heilbrunn.<br />

S.204-234


Bewegungsangebote im Sinne eines gemeinsamen und gleichberechtigten Miteinan<strong>der</strong>s<br />

eröffnen die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen kulturellen Rollen und den eigenen<br />

Verhaltensgewohnheiten auseinan<strong>der</strong> zu setzen sowie sie in <strong>der</strong> Akzeptanz und Toleranz<br />

An<strong>der</strong>en gegenüber zu belegen.<br />

Turnen und Sport werden somit als eine Form von Bildung verstanden, da die<br />

Entwicklung notwendiger Kompetenzen für an<strong>der</strong>e Lebensbereiche geför<strong>der</strong>t wird. Dabei<br />

geht es nicht nur um die Beweglichkeit des Individuums, son<strong>der</strong>n um die Flexibilität<br />

verschiedener Systemebenen.<br />

Die Potentiale des Sports müssen jedoch durch gezielte För<strong>der</strong>ung nutzbar gemacht<br />

werden. Durch die gleichberechtigte Interaktion und Identifikation zwischen<br />

gesellschaftlichen Min<strong>der</strong>heiten und Mehrheiten wird <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong>sprozess durch<br />

Vereinsangebote erfolgreich gestaltet.<br />

Welche Ziele verfolgen wir?<br />

Die uneingeschränkte Teilhabe und Teilnahme aller Menschen am gesellschaftlichen<br />

Leben soll durch Turnen und Bewegung als weiterverbreitetes, universelles Phänomen<br />

geför<strong>der</strong>t werden. Bewegung wird zum Medium für (interkulturelle) Begegnungen und<br />

gesellschaftliche Teilhabe. Darüber wird <strong>der</strong> Zugang zu Erziehung, Bildung, Arbeit,<br />

Gesundheit und Politik ermöglicht.<br />

Es entsteht ein Umfeld, in dem Vielfalt (z.B. verschiedene Sprachen, Kulturen,<br />

Sichtweisen) anerkannt und zugelassen wird. Die Wertschätzung eines jeden Menschen<br />

ist wesentliche Basis des Handelns.<br />

Durch die Offenheit gegenüber Herausfor<strong>der</strong>ungen wird Vielfalt als Bereicherung erlebt<br />

und Gruppenzuordnungen werden vermieden. Die Ergänzung <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Kompetenzen ist ein Gewinn für alle Beteiligten.<br />

Wen sprechen wir an?<br />

Vor allem spricht <strong>der</strong> aktive <strong>Inklusion</strong>sprozess alle Menschen <strong>der</strong> Gesellschaft und damit<br />

auch des NTB an, insbeson<strong>der</strong>e aber setzt er sich für benachteiligte und ausgegrenzte<br />

Menschen ein. Für das System Sport sind vor allem Vereinsfunktionäre, Referenten,


Übungsleiter, Mitglie<strong>der</strong> und angrenzende Gesellschaftsbereiche wie KiTa’s, Schulen,<br />

Jugendeinrichtungen, <strong>Integration</strong>sleitstellen als verantwortliche Akteure zu nennen.<br />

Wir kümmern uns um ...<br />

unsere innere Haltung und Durchlässigkeit<br />

Bei <strong>der</strong> konkreten Umsetzung betrachten wir zunächst die verbandsinternen Aufgaben,<br />

Prozesse und Strukturen. Denn eine stringente Umsetzung des <strong>Inklusion</strong>sgedanken nach<br />

innen bildet die Basis für den Ausbau von Kooperationen und Netzwerken mit weiteren<br />

Gesellschaftsbereichen.<br />

Hierbei wird <strong>Inklusion</strong> als Querschnittsthema im NTB etabliert. Insbeson<strong>der</strong>e betrifft dies<br />

die Referenten und Curricula unserer Aus- und Fortbildungen, die Sensibilisierung aller<br />

Ehrenamtlichen in den Gremien und aller hauptberuflichen Mitarbeiter. Letztendlich<br />

muss dies in einem Handlungsleitfaden für alle, die im NTB mitarbeiten, münden.<br />

Darüber hinaus muss auch die Verbandskommunikation nach innen und außen<br />

(Homepage, Newsletter, Flyer, Pressemitteilungen, Lehrgangsplan, etc.) den<br />

Leitgedanken <strong>Inklusion</strong> umsetzen.<br />

eine Interkulturelle Öffnung (IKÖ)<br />

Die Interkulturelle Öffnung des Verbandes sowie <strong>der</strong> Sportvereine ist wesentlicher<br />

Bestandteil in <strong>der</strong> Umsetzung des <strong>Inklusion</strong>skonzeptes. Hierfür werden Maßnahmen wie<br />

<strong>der</strong> Ausbau gegebener Strukturen, die den Zugang zu den Vereinsangeboten sowie das<br />

Engagement im Verein för<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> erleichtern, benötigt. Grundlage sind aktuelle<br />

Bedarfsanalysen und das Aufdecken von Barrieren von bestehenden Angeboten. Alles<br />

basiert auf <strong>der</strong> Offenheit für einen gemeinsamen Dialog.<br />

das Engagement an weiteren Initiativen<br />

Die Umsetzung des <strong>Inklusion</strong>sgedankens im Rahmen des sozialpolitischen Auftrags des<br />

NTB ist vielschichtig. So gilt es neue Aufträge zu eruieren, Projekte zu initiieren und die


Grundhaltung des NTB nach außen in ein stetig wachsendes Netzwerk und die<br />

allgemeine Öffentlichkeit zu transportieren. Hierbei müssen die Kontakte des Projekts<br />

„Gelebte <strong>Integration</strong>“, die durch den Aufbau lokaler Steuerkreise in den Pilotturnkreisen<br />

(Wolfsburg, Ostfriesland) entstehen, nie<strong>der</strong>sachsenweit gedacht und erweitert werden.<br />

Darüber hinaus muss aus <strong>der</strong> anfänglichen Fokussierung auf Kin<strong>der</strong> und das<br />

Kin<strong>der</strong>turnen <strong>der</strong> Blick auf weitere Zielgruppen des NTB und <strong>der</strong> Gesellschaft erfolgen.<br />

Partner wie z.B. das Nds. Sozialministerium werden genutzt um weitere Initiativen zu<br />

starten und das eigene Bewusstsein zu schärfen. Bestehende Strukturen im Bereich <strong>der</strong><br />

ganzheitlichen Bildung, frühkindlichen För<strong>der</strong>ung und Gesundheitsprävention werden mit<br />

Blick auf <strong>Inklusion</strong>sprozesse reflektiert und für weitere Wege (z.B. Bildungskarte) als<br />

kompetente Grundlage angeboten.<br />

Verabschiedet vom Präsidium im März 2011<br />

Kontakt <strong>Integration</strong>:<br />

Anke Lambrecht<br />

Tel.: (0511) 9 80 97 26<br />

E-Mail: Anke.Lambrecht@NTB-infoline.de


Sport- und Freizeitangebote<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Gemeinsam kann man mehr erreichen! Wir freuen uns, dass es mit dem Projekt<br />

LinaS - Lingen integriert natürlich alle Sportler - gelungen ist, diesen<br />

Grundsatz in <strong>der</strong> Region Lingen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen Wirklichkeit<br />

werden zu lassen.<br />

Zahlreiche Vereine, Gruppen und Institutionen haben sich zusammengetan<br />

und Barrieren überwunden. Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene mit Handicap<br />

haben so die Möglichkeit, eigene Interessen und Hobbys in den Lingener<br />

Vereinen zu verwirklichen.<br />

Die breite Unterstützung, die dieses bundesweit vorbildliche Projekt bisher<br />

aus allen Bevölkerungsgruppen erfahren hat, freut uns und macht deutlich,<br />

dass in <strong>der</strong> Region Lingen Werte wie <strong>Integration</strong> und Gemeinschaft lebendig<br />

sind und von vielen engagiert mitgetragen werden.<br />

Als Schirmherr freue ich mich, einen Teil zum Gelingen dieses wichtigen Weges<br />

beitragen zu können und lade auch Sie herzlich ein, dabei zu sein! Denn<br />

gemeinsam kann man mehr erreichen!<br />

Heiner Pott<br />

Schirmherr von LinaS<br />

LinaS Kooperationspartner<br />

Willkommen bei LinaS!<br />

Die Vision einer inklusiven Gesellschaft braucht kleine und große Schritte!<br />

Das Projekt Linas - mit dem Ziel <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

in die örtliche Vereine, Verbände und sozialen Netzwerke in den Bereichen<br />

Sport und Freizeitgestaltung - versteht sich als ein solcher Schritt für die<br />

Region Lingen/Ems.<br />

LinaS wird von <strong>der</strong> Aktion Mensch, aber auch lokalen För<strong>der</strong>ern getragen und<br />

unterstützt. Neben den mittlerweile über 20 beteiligten Lingener Vereinen<br />

und Verbänden mit über 40 Fachübungsleitern steht das Projekt auf fünf große<br />

Säulen: Dem Behin<strong>der</strong>tensportverband Nie<strong>der</strong>sachsen mit <strong>der</strong> DBS-Akademie,<br />

dem Arbeitskreis Mittendrin, <strong>der</strong> Lingener Bürgerstiftung, dem Christophorus-Werk<br />

Lingen e.V., sowie <strong>der</strong> Stadt Lingen und dem Staatssekretär im<br />

Nie<strong>der</strong>sächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und<br />

<strong>Integration</strong> Heiner Pott als Schirmherr des Projektes.<br />

Dieser Projektfl yer informiert Sie über alle Entwicklungen rund um Linas und<br />

stellt Ihnen die Angebote und Kontaktpersonen aller Projektpartner vor.<br />

Wir freuen uns über Ihr Interesse und laden Sie ein, LinaS und dessen vielfältigen<br />

Angebote kennenzulernen. Reden Sie darüber! Auch das ist dann wie<strong>der</strong><br />

ein nächster kleiner Schritt.<br />

Frank Eichholt (Projektleitung LinaS)<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

Strahlkraft entwickeln, Bodenhaftung behalten! Dieses Spannungsfeld kennzeichnet<br />

das Engagement des Projekts LinaS – Lingen integriert alle Bürger/<br />

innen in Sport und Kultur. Mit 20 Angeboten in 24 Vereinen und dies in enger<br />

Kooperation mit dem Christophoruswerk in Lingen haben sozial engagierte<br />

Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Verbände in Lingen ein soziales Netzwerk<br />

gefl ochten, das bundesweit Charakter hat. Auf diesem Hintergrund<br />

wurde das LinaS-Projekt für seinen <strong>Inklusion</strong>sansatz im Fußball mit dem<br />

<strong>Inklusion</strong>spreis des des Verbandes Deutscher Son<strong>der</strong>pädagoginnen und Son<strong>der</strong>pädagogen<br />

auf <strong>der</strong>en Bundeskongress 2009 2009 in in Osnabrück ausgezeichnet.<br />

Als Als Präsident Präsident des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nie<strong>der</strong>sachsen, aber auch als<br />

Landesbeauftragter für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen habe ich mit Stolz dieser<br />

Verleihung beigewohnt. Es kommt auf die Menschen an, die vor Ort in<br />

ihren Sozialräumen Menschen einglie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> auch sozial ausglie<strong>der</strong>n. Die<br />

Arbeit in Lingen hat Modellcharakter für soziale <strong>Inklusion</strong> und ein gemeingemeinschaftsorientiertes Miteinan<strong>der</strong> über Lingen hinaus.<br />

Ich wünsche allen Lingener Bürgerinnen und Bürger, dass sie die Arbeit von<br />

LinaS aktiv unterstützen und den Initiatorinnen und Initiatoren auch künftig<br />

den Schwung und Mut, <strong>der</strong> die Wechselwirkung von Strahlkraft und Bodenhaftung<br />

ausmacht. Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen,<br />

aber auch <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen wird Ihre Arbeit hierbei<br />

vor Ort unterstützen und freut sich, dass hierbei nebenbei die Ziele und<br />

Inhalte <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention schon vor <strong>der</strong>en Inkrafttreten<br />

positiv aufgegriffen wurden.<br />

Mit sportlichen und inklusiven Grüßen<br />

Karl Finke<br />

Landesbeauftragter für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

das Projekt LinaS ist ein Projekt für die Stadt Lingen.<br />

Für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene mit einer einer Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Viele för<strong>der</strong>n das Projekt LinaS. Darunter sind Bürger und Vereine.<br />

Wie zum Beispiel Sportvereine. Sie setzen sich gemeinsam für LinaS ein.<br />

Denn gemeinsam kann man mehr erreichen.<br />

Auch ich för<strong>der</strong>e das Projekt LinaS. Ich bin Schirmherr des Projekts.<br />

Das heißt: Ich för<strong>der</strong>e das Projekt offi ziell.<br />

Es freut mich, dass so viele Menschen LinaS unterstützen.<br />

Sie wollen, dass alle Menschen dieselben Chancen haben.<br />

Behin<strong>der</strong>te und nicht behin<strong>der</strong>te Menschen.<br />

Damit alle Sport treiben können.<br />

O<strong>der</strong> eine Veranstaltung besuchen können.<br />

Ich möchte, dass noch mehr Menschen LinaS unterstützen.<br />

Denn noch mehr Menschen bedeutet: noch mehr Hilfe für Behin<strong>der</strong>te.<br />

Dann sind wir gemeinsam noch stärker!<br />

Heiner Pott,<br />

Schirmherr von LinaS<br />

Staatssekretär im Nie<strong>der</strong>sächsischen Ministerium<br />

für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und <strong>Integration</strong><br />

Begrüßung von Herrn Finke<br />

Projektbegleiter Volker Stock – Berlin<br />

EMail volkerstock@hotmail.com<br />

Home www.sportorientierte-sozialarbeit.de<br />

Institution Stadt Lingen,<br />

Fachbereich Schule und Sport<br />

Ansprechpartner Bernd Walterbach,<br />

Reinhold Möddel<br />

Kontakt www.stadt-lingen.de<br />

Stiftung Lingener Bürgerstiftung<br />

Ansprechpartner Hans Georg Hilbers,<br />

Hans Willenbrock<br />

Angebot Kooperationspartner von LinaS<br />

Adresse Neue Straße 3a<br />

Telefon 0591 9012765<br />

Email info@lingener-buergerstiftung.de<br />

Home www.lingener-buergerstiftung.de<br />

Alle Menschen aus Lingen sollen Sport treiben können.<br />

Und an Veranstaltungen teilnehmen. Das Christophorus-Werk will das.<br />

Und die Stadt Lingen. Auch <strong>der</strong> Staat und das Land Nie<strong>der</strong>sachen wollen das.<br />

Ich heiße Karl Finke und bin „Landesbeauftragter für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ungen“. Das heißt: Ich setze mich offi ziell dafür ein, dass Behin<strong>der</strong>te<br />

keine Nachteile haben. Deshalb setze ich mich auch für das Projekt LinaS ein.<br />

LinaS ist eine Abkürzung und bedeutet: „Lingen integriert natürlich alle<br />

Sportler.“ Denn Lingen möchte Behin<strong>der</strong>te integrieren. Ein an<strong>der</strong>es Wort für<br />

‚integrieren‘ ist einglie<strong>der</strong>n. Behin<strong>der</strong>te und Nicht-Behin<strong>der</strong>te sollen<br />

gemeinsam Sport treiben können. Zum Beispiel in einem Fußballverein.<br />

Ohne Nachteile für Behin<strong>der</strong>te.<br />

Viele Menschen und Vereine aus Lingen unterstützen LinaS.<br />

24 Vereine beteiligen sich schon am Projekt.<br />

Sie möchten alle, dass auch Behin<strong>der</strong>te Mitglied in Vereinen sein können.<br />

Für behin<strong>der</strong>te Menschen ist das oft schwieriger als für an<strong>der</strong>e.<br />

Das soll LinaS än<strong>der</strong>n.<br />

Das Projekt LinaS hat 2009 einen wichtigen Preis gewonnen.<br />

Er heißt <strong>Inklusion</strong>spreis. <strong>Inklusion</strong> ist das Gegenteil von ‚Ausschließen‘.<br />

Behin<strong>der</strong>te sollen nicht ausgeschlossen werden.<br />

Weil LinaS Behin<strong>der</strong>ten dabei hilft, hat es den <strong>Inklusion</strong>spreis gewonnen.<br />

Der Preis bedeutet: Lingen ist ein Vorbild für an<strong>der</strong>e Städte in Deutschland.<br />

Und für Städte in <strong>der</strong> ganzen Welt. Darauf können wir stolz sein.<br />

Karl Finke, Landesbeauftragter für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

Verband BSN–Behin<strong>der</strong>tensportverband<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Angebot Beratung, Fortbildung, För<strong>der</strong>ung<br />

Ansprechpartner Kai Schrö<strong>der</strong>, Harald Will<br />

Adresse Ferd.-Wilh. Fricke Weg 10<br />

30169 Hannover<br />

Telefon 0511 12685100<br />

Home www.bsn.de<br />

Verband DBS – Deutsche Behin<strong>der</strong>tensport<br />

Akademie<br />

Ansprechpartner Ludger Elling, Ralf Kuckuck<br />

Angebot Partner von LinaS<br />

Fortbildungsangebote für Fachübungsleiter<br />

und Vereinsvertreter<br />

Adresse Vormannstraße 7, 48565 Steinfurt<br />

Telefon 02552 2872<br />

Email lelling@dbs-akademie.de<br />

Home www.dbs-akademie.de<br />

LinaS bedeutet: alle gemeinsam. Aber auch: für alle.<br />

Für Behin<strong>der</strong>te und Nicht-Behin<strong>der</strong>te.<br />

Im Verein, beim Sport, in <strong>der</strong> Freizeit. LinaS ist ein Projekt.<br />

Es soll dafür sorgen, dass niemand ausgeschlossen wird.<br />

Hier in Lingen und in <strong>der</strong> Umgebung von Lingen.<br />

Viele unterstützen LinaS. Mit Geld zum Beispiel.<br />

O<strong>der</strong> durch Arbeit. Mehr als 20 Vereine und<br />

an<strong>der</strong>e Organisationen beteiligen sich an LinaS.<br />

Dazu gehören Sportvereine, die Stadtverwaltung Lingen,<br />

das Christophorus-Werk und an<strong>der</strong>e. Sie sind Projektpartner.<br />

Partner des Projekts LinaS.<br />

Zum Projekt gibt es noch mehr Informationen. Zum Beispiel:<br />

Welche Entwicklungen gibt es? Wie heißen alle Projektpartner?<br />

Was genau bietet LinaS?<br />

Das Projekt LinaS bietet viel. Lernen Sie LinaS kennen.<br />

Wir freuen uns, wenn Sie mitmachen.<br />

Frank Eichholt<br />

Leiter des Projekts LinaS<br />

Christophorus-Werk Lingen e. V.<br />

Begrüßung von Herrn Krone<br />

„Ein grundsätzliches Recht eines jeden Menschen ist das Recht auf gesellschaftliche<br />

Teilhabe.“ – Das hat unser ehemaliger Bundespräsident Horst<br />

Köhler anlässlich des Weltkongresses <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong> 2010 festgestellt. Deshalb<br />

freue ich mich natürlich sehr, dass wir in Lingen mit dem Projekt LinaS<br />

– Lingen integriert natürlich alle Sportler – die Idee <strong>der</strong> <strong>Inklusion</strong> im Altkreis<br />

Lingen konsequent umsetzen. 26 Lingener Sportvereine und Verbände sind<br />

bereits aktiv an dem Projekt beteiligt und bereichern damit das Angebot unserer<br />

Stadt. Momentan sind ungefähr 200 Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in den<br />

Vereinen aktiv und es werden immer mehr. An diesen Zahlen wird deutlich:<br />

Eine ganze Stadt, eine ganz Region setzt auf Vielfalt. <strong>Von</strong> dieser Vielfalt proprofi tieren wir alle.<br />

Um es erneut in den Worten unseres ehemaligen Bundespräsidenten, Horst<br />

Köhler, zu sagen: „Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in <strong>der</strong> gilt: Je<strong>der</strong> ist<br />

an<strong>der</strong>s – aber alle sind gleich an Rechten.“ Wir sind auf dem richtigen Weg,<br />

doch gleichzeitig müssen wir auch jeden Tag aufs Neue das Prinzip <strong>der</strong> Inklu<strong>Inklusion</strong> mit Leben füllen.<br />

Allen, die sich in den Vereinen und Verbänden engagieren und für dieses<br />

Prinzip einsetzen, möchte ich danken, dass sie unsere Region bereits soweit<br />

vorangebracht haben. Alle, die vielleicht noch zögern, kann ich nur ermutigen,<br />

die Barrieren in den Vereinen, Verbänden und Gruppen und letztlich natürlich<br />

in den Köpfen abzubauen – für die Vielfalt, für die gesellschaftliche Teilhabe<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in unserer Stadt.<br />

Dieter Krone<br />

Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Lingen<br />

Liebe Sportfreunde,<br />

als Präsident des KSB bin ich tief beeindruckt von <strong>der</strong> Initiative „LinaS“ und<br />

<strong>der</strong> Entwicklung die dieses Projekt in den letzten Jahren genommen hat.<br />

Schon als Sportausschussvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stadt Lingen hatte ich die Möglich- Möglich- Möglichkeit<br />

die Anfänge dieser Bewegung im Behin<strong>der</strong>tensport zu begleiten.<br />

Der KSB Emsland hat sich dem Thema <strong>Integration</strong> und <strong>Inklusion</strong> für die Zukunft<br />

verschrieben. Wir möchten gemeinsam mit den Verantwortlichen des<br />

Christophorus – Werkes Lingen e.V. und Frank Eichholt, diese Initiative auf das<br />

ganze Emsland ausdehnen. Hier wird das Präsidium und die Geschäftsführung<br />

des KSB in den nächsten Jahren ein Schwerpunkt setzen.<br />

Ich wünsche mir das wir alle gemeinsam, Sport, Politik und Wirtschaft uns <strong>der</strong><br />

Verantwortung, für den Sport für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, bewusst sind.<br />

Michael Koop<br />

Präsident Kreissportbund Emsland<br />

Initiative Arbeitskreis Mittendrin<br />

Angebot Beratung von Eltern für Eltern<br />

Ansprechpartner Christel Schütte<br />

Adresse Drosselweg 21a, 49808 Lingen<br />

Telefon 0591 63667<br />

Email christel.schuette@web.de<br />

Ansprechpartner Silke Jansmann<br />

Adresse Wittenbergring 25<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 05907 947077<br />

Email jansmann@web.de<br />

Team Berater in Migrationsfragen<br />

Ansprechpartner Sedat Müstak, Asim Artanlar,<br />

Özlem Caliskan und<br />

Philipp Kraus<br />

Angebot Beratung in Migrationsfragen<br />

Kontakt Anfragen bitte über die<br />

Projektleitung!<br />

Ansprechpartner Frank Eichholt,<br />

LinaS Projektleitung<br />

Adresse Hohenfeldstraße<br />

49809 Lingen/Ems<br />

Telefon 0591 9142-0<br />

Mobil 0151 10329531<br />

Email frank.eichholt@christophorus-werk.de<br />

Home www.linas-lingen.de<br />

Der frühere Bundespräsident Köhler sagte 2010: „Je<strong>der</strong> Mensch hat<br />

das Recht, an <strong>der</strong> Gesellschaft teilzunehmen. Wir wollen in einer<br />

Gesellschaft leben, in <strong>der</strong> alle die gleichen Rechte haben.“<br />

Diese Ideen setzen wir in Lingen in die Tat um. Mit dem Projekt LinaS.<br />

Darüber freue ich mich als Oberbürgermeister von Lingen.<br />

Denn Lingen will, dass alle Sport treiben.<br />

26 Sportvereine und an<strong>der</strong>e Organisationen setzen sich schon für<br />

das Projekt LinaS ein. In diesen Vereinen sind etwa 200 Behin<strong>der</strong>te aktiv.<br />

Und es werden immer mehr.<br />

Das bedeutet: Lingen will Vielfalt. Lingen will, dass alle aktiv sein können.<br />

Behin<strong>der</strong>te und nicht behin<strong>der</strong>te Menschen.<br />

Ich weiß, dass wir auf dem richtigen Weg sind. In Lingen und Umgebung.<br />

Aber es gibt noch viel zu tun. Jeden Tag.<br />

Ich bedanke mich für die Hilfe, die schon für Behin<strong>der</strong>te geleistet wurde.<br />

Und ich for<strong>der</strong>e alle auf, sich auch in Zukunft für Behin<strong>der</strong>te einzusetzen.<br />

Auch diejenigen, die bis jetzt noch zögern.<br />

Damit Behin<strong>der</strong>te an <strong>der</strong> Gesellschaft teilnehmen.<br />

Zum Beispiel in Sportvereinen.<br />

Und damit Nicht-Behin<strong>der</strong>te Behin<strong>der</strong>te akzeptieren.<br />

Dieter Krone, Oberbürgermeister <strong>der</strong> Stadt Lingen<br />

ich bin sehr beeindruckt vom Projekt LinaS.<br />

Das Projekt setzt sich für den Behin<strong>der</strong>tensport ein.<br />

In den letzten Jahren hat sich LinaS stark entwickelt.<br />

Ich habe den Anfang dieser Bewegung miterlebt.<br />

Und ich konnte schon bald erleben, wie viel Unterstützung <strong>der</strong><br />

Behin<strong>der</strong>tensport bekommt.<br />

Ich bin Präsident des Kreissportbundes Emsland. Das heißt:<br />

Ich setze mich für den Sport im ganzen Emsland ein.<br />

Zusammen mit vielen an<strong>der</strong>en, die mir dabei helfen.<br />

Genau wie LinaS möchten wir Behin<strong>der</strong>te unterstützen.<br />

Auch das Christophorus-Werk Lingen setzt sich für Behin<strong>der</strong>te ein.<br />

Zusammen wollen wir das Projekt LinaS auf das ganze Emsland<br />

ausweiten.<br />

Wir wollen, dass Behin<strong>der</strong>te im ganzen Emsland unterstützt<br />

werden. Daran werden wir in den nächsten Jahren hart arbeiten.<br />

Für den Sport. Für Behin<strong>der</strong>te. Jetzt und in <strong>der</strong> Zukunft.<br />

In Lingen und im Emsland.<br />

Michael Koop,<br />

Präsident Kreissportbund Emsland<br />

Interessiert an LinaS mitzuwirken?<br />

Fühlen sie sich herzlich eingeladen und<br />

wenden Sie sich an die Projektleitung!<br />

Bei Interesse an den aktiven kirchlichen<br />

Freizeitgruppen, wenden sie sich bitte an<br />

Ihre zuständige Pfarrgemeinde!


Verein BSV Lingen -<br />

Behin<strong>der</strong>tensportverein<br />

Angebot Spiel und Spaß in Bewegung<br />

für Kin<strong>der</strong> von ca. 3 - 14 Jahren<br />

Ansprechpartner Kurt Sonnenberg<br />

Kontakt Günneweg 9<br />

49811 Bramsche<br />

Telefon 05906 2243<br />

Email kurt.sonnenberg@web.de<br />

Verein BSV Lingen -<br />

Behin<strong>der</strong>tensportverein<br />

Ansprechpartner Sabine Lager<br />

Angebot Bewegungssportgruppe<br />

für Senioren mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Ort Wohnanlage Darme<br />

Kiesbergstraße<br />

Zeit Donnerstag 17.00 –18.30 Uhr<br />

Kontakt Himbeerenweg 27<br />

49811 Lingen<br />

Telefon 0591 9772781<br />

Email hslager@t-online.de<br />

Verein DLRG OG Lingen<br />

Angebot Vorbereitung auf das<br />

Seepferdchenabzeichen.<br />

Für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung im Alter<br />

von ca. 8-15 Jahren<br />

Ort Linus Bad Lingen<br />

Zeit Donnerstags 18.00 Uhr<br />

Ansprechpartner Jutta Scholz<br />

Kontakt Cloppenburgerstraße 54<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 8075594<br />

Ansprechpartner Franz Göhler<br />

Kontakt Juister Straße 9<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 51862<br />

Email fas.goehler@freenet.de<br />

Home www.dlrg-lingen.de<br />

Verein Eintracht Schepsdorf<br />

Angebot Fußball für Mädchen<br />

von 14-16 Jahre<br />

Ansprechpartner Helmut Werner, Bernd Schulze<br />

Kontakt Hoogenhook 23a<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 54563<br />

Email h-s.werner@t-online.de<br />

Verein ESV Lingen<br />

Angebot Ru<strong>der</strong>n auf dem<br />

Dortmund-Ems Kanal<br />

für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und<br />

Erwachsene mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Ansprechpartner Miriam Bauersachs<br />

Adresse Pfarrtannen 8<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 9664957<br />

Email miriam.bauersachs@web.de<br />

Home www.esv-lingen.de<br />

Verein IPRV Islandpfer<strong>der</strong>eitsportverein<br />

– Easy Ri<strong>der</strong><br />

Ansprechpartner Meike Damm-Müter,<br />

Angelika Bruns,<br />

Michael Menger,<br />

Christine Kretschmer<br />

Angebot Reiten und Freude an<br />

Islandpferden für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Kontakt Bramweg 60<br />

49844 Bawinkel<br />

Telefon 05963 981642<br />

Email dammueter@web.de<br />

www.linas-lingen.de<br />

Verein Lingener Judo Verein<br />

Angebot Judo für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Zeit Donnerstag 16.30 – 18.00 Uhr<br />

Ort Marienschule Lingen<br />

Ansprechpartner Dagmar Hafermals, Petra<br />

Förstermann, Gunter Mielke,<br />

Ramona Haase, Klaus Lewicki<br />

Kontakt Am Buchenwald 17a<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 1626566<br />

Email dagmar1985@aol.com<br />

Home www.lingener-judo-verein.de<br />

Anbieter Kanu - Klettercamp Lingen<br />

Angebot Kanu, Klettern, traditionelles<br />

Bogenschiessen, Freizeit,<br />

Geburtstag und Ferienpassaktionen<br />

für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung. Gestalten gern<br />

Gruppenangebote für alle<br />

Altersgruppen auf Anfrage!<br />

Ansprechpartner Uwe Berger, Oliver Keppler,<br />

Miriam Bauersachs, Michaela<br />

Hagen, Heidi Kuhnert<br />

Kontakt Nordlohnerstraße 1a<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 811214<br />

Email info@kanu-klettercamp.de<br />

Home www.kanu-klettercamp.de<br />

Verein LRG –<br />

Lingener Ru<strong>der</strong>gesellschaft<br />

Angebot Drachenboot für Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung,<br />

Gruppen ab 10 Personen<br />

Ansprechpartner Jutta Spiegelberg<br />

Telefon 0591 87363<br />

Email jutta.spiegelberg@gmx.de<br />

Home www.lingener-rg.com<br />

Verein MTV Lingen<br />

Angebot Bewegungssport mit Spiel<br />

und Spaß für Kin<strong>der</strong> mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung, Rollstuhlsport<br />

Ansprechpartner Heidi Arndt,<br />

Edeltrud Schmied-Jäckering<br />

Kontakt Wachtelweg 25<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 63130<br />

Email heidiarndt1958@googlemail.com<br />

lucky LÖWEN<br />

Verein Olympia Laxten –<br />

Lucky Löwen<br />

Angebot Spiel, Spaß und <strong>Integration</strong><br />

Fußball für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

bis ca. 16 Jahren<br />

Ansprechpartner Carsten Hilbers, Jörg Volbers,<br />

Tobias Schnie<strong>der</strong>s, Frank<br />

Albers, Vanessa Metten, Anke<br />

Kehbel und Volker Suresch<br />

vom Jugendvorstand<br />

Adresse Auf dem Bache 7<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 14488006<br />

Mobil 0176 60975629<br />

Email hilbers@kabelmail.de<br />

Home www.lucky-loewen.de.tl<br />

www.olympia-laxten.com<br />

Verein Olympia Laxten<br />

Angebot Sport, Spiel und Spaß für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

ab ca. 18 Jahren<br />

Ort Lengericherstraße<br />

Zeit Mittwochs, 19.30 – 20.15 Uhr<br />

Ansprechpartner Mieke Achtermann<br />

Kontakt Am Kirchblick 35<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 51707<br />

Email machtermann@t-online.de<br />

Home www.olympia-laxten.com<br />

Sport- und<br />

Freizeitangebote<br />

Verein TPZ – Theaterpädagogisches<br />

Zentrum Lingen<br />

Angebot Tanz, Theater und Zirkus für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung –<br />

keine Altersbeschränkung<br />

Ansprechpartner Bruni Müllner, Laura Freisberg<br />

Kontakt Universitätsplatz 5-6<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 9166323<br />

Email bruni.muellner@tpzlingen.de<br />

Home www.tpzlingen.de<br />

Verein TuS Lingen – Team Mittendrin<br />

Angebot Fußball für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche ab ca. 12 Jahre<br />

– kein Spielbetrieb!<br />

Ansprechpartner Manfred Eilermann, Helmut<br />

Lage, Alexan<strong>der</strong> Rake, Rainer<br />

Schütte und Volker Pricker<br />

Kontakt Rosenstraße 13<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 53187<br />

Email manfredeilermann@web.de<br />

Home www.tus-lingen.de<br />

www.mittendrin-lingen.de<br />

LINGEN<br />

Verein VfL Lingen<br />

Angebot Laufen und Walking für<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und<br />

Erwachsene<br />

Ansprechpartner Edeltrud Schmied-Jäckering,<br />

Sabine Fastabend<br />

Kontakt Papenburgerstraße 10<br />

49809 Lingen<br />

Telefon 0591 59237<br />

Email schmied-jaeckering@t-online.de<br />

Home www.vfl -lingen.de<br />

Verein THW Lingen<br />

Ansprechpartner Ulf Midden<br />

Angebot Angebot auf Anfrage für<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und<br />

Erwachsene mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Ort Diekstraße 143<br />

Telefon 0591 1313<br />

Email umidden@web.de<br />

Home www.thw-lingen.de<br />

Verein Familienzentrum<br />

„Haus <strong>der</strong> Familie“ -<br />

Samtgemeinde Spelle<br />

Ansprechpartner Nina Berning<br />

Angebot Beratung für Eltern<br />

in und um Spelle für<br />

Sport- und Freizeitaktivitäten<br />

von Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung<br />

Telefon 05977 769692<br />

Email familienzentrum@spelle.de<br />

Anbieter Tanzschule Exler<br />

Ansprechpartner Klaus Exler und Team<br />

Angebot Tanzen für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung aller Altersgruppen<br />

und Rollstuhltanz<br />

Ort Meppenstraße 76<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 9154207<br />

Email info@tanzschule-lingen.de<br />

Home www.tanzschule-lingen.de<br />

Verein SV Holthausen/Biene<br />

Angebot Angebote und Beratung<br />

auf Anfrage!<br />

Ansprechpartner Monika Nankemann<br />

Kontakt Bonhoefferstraße 4<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 1627290<br />

Email familie.nankemann@<br />

kabelmail.de<br />

Home www.sv-holthausen-biene.de<br />

Anbieter Kin<strong>der</strong>schwimmschule Emsland<br />

Angebot Wassergewöhnung,<br />

Schwimmen lernen,<br />

Spiel und Spaß für Kin<strong>der</strong><br />

mit Behin<strong>der</strong>ung an drei<br />

Standorten im Altkreis Lingen<br />

Ansprechpartner Veronika Schnei<strong>der</strong>-Hartkorn<br />

Mitarbeiter Norbert Hartkorn, Markus<br />

Klaasen, Katharina Michel,<br />

Gregor Elferich, Ingolf Bernd,<br />

Charlotte Reisch<br />

Kontakt Bahnhofstraße 10<br />

49832 Freren<br />

Telefon 05902 503989<br />

Email kin<strong>der</strong>schwimmschule@gmx.de<br />

Home www.kin<strong>der</strong>schwimmschule-el.de<br />

Verein Schachverein Lingen 1959 e.V.<br />

Ansprechpartner Stefan Kewe<br />

Angebot Schach<br />

Adresse Marienstraße 10a<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 1338792<br />

Email stefan.kewe@gmx.de<br />

Home www.sv-lingen.de<br />

Verein TGL - Tauchsportgemeinschaft<br />

Lingen<br />

Angebot Schwimmen und Schnorcheln<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Ansprechpartner Gabriele Hilling, Michaela<br />

Hagen, Christina Foppe, Heidi<br />

Kuhnert und Rainer Schütte<br />

Telefon 0172 5378995<br />

Email gmj.hilling-schulte@gmx.de<br />

Home www.tg-lingen.de<br />

Verein TuS Lingen – 1.BFLN<br />

Angebot 1. Behin<strong>der</strong>ten Fussballliga<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen – offi zieller<br />

Spielbetrieb für Jugendliche<br />

und Erwachsene m/w<br />

ab 16 Jahren.<br />

Ansprechpartner Volker Geerdes, Mario Imwalle<br />

Kontakt Birkenweg 2, 49832 Freren<br />

Telefon 05902 949099<br />

Email vgeerdes@web.de<br />

Home www.tus-lingen.de<br />

Verein Windsurfclub Emsland e.V.<br />

Ansprechpartner Markus Feldmann<br />

Angebot Schnupperkurs Surfen –<br />

Spiel und Spaß am Wasser<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Zeit Sommer 2011<br />

Ort Geester Speicherbecken –<br />

Kontakt Informationen erhältlich<br />

über die Projektleitung<br />

Verein Bogensportclub Lingen e.V.<br />

Ansprechpartner Gero Fehring, Hans Schudy<br />

Angebot Bogensport<br />

Kontakt Menzelstraße 24<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 48554<br />

Email info@bogensport-lingen.de<br />

Homepage www.bogensport-lingen.de<br />

Verein Kunstschule Lingen<br />

Ansprechpartner Lisa Gaida, Evelyn Adam<br />

Angebot Malen, Zeichnen, plastisches<br />

Gestalten – Kreativangebote<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

aller Altersstufen<br />

Kontakt Universitätsplatz 3<br />

49808 Lingen<br />

Telefon 0591 4077<br />

Email info@kunstschulelingen.de<br />

Home www.kunstschulelingen.de


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Anlagen<br />

Aktionsplan des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen (BSN)<br />

Umsetzungsstand bzgl. <strong>der</strong> UN-Konvention über die Rechte von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung (UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention)<br />

Stand 29.03.2011<br />

Zu Artikel 4 (Allgemeine Verpflichtungen):<br />

hier: i) Der DBS sollte im Bereich Bildung und Lehre internationalen Austausch bzw.<br />

internationale Kooperation för<strong>der</strong>n.<br />

Zu Artikel 5 (Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung):<br />

hier: (3) Der BSN for<strong>der</strong>t dies auf allen Ebenen ein. So wurde die nachrangige Vergabe von<br />

Hallenzeiten bzw. Sportstättennutzung seitens <strong>der</strong> Stadt Hannover und des<br />

LandesSportBundes Nie<strong>der</strong>sachsen bemängelt und auch die Benachteiligung <strong>der</strong><br />

paralympischen Sportarten.<br />

Sowohl im Ehrenamt als auch im Bereich <strong>der</strong> hauptamtlichen Mitarbeiter wird dies<br />

umgesetzt: Der BSN hat mehrere Mitglie<strong>der</strong> mit einer Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

Mehrfachbehin<strong>der</strong>ungen in seinen Gremien<br />

Zwei Ausbildungsplätze wurden beim BSN durch Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen besetzt.<br />

Praktikumsplätze wurden an Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen vergeben.<br />

Zu Artikeln 6 und 7 (Frauen mit Behin<strong>der</strong>ungen/Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen):<br />

Diese Schwerpunkte berücksichtigt <strong>der</strong> BSN in <strong>der</strong> Aus- und Fortbildung von Übungsleitern<br />

im Behin<strong>der</strong>tensport sowie bei <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Gründung von Gruppen.<br />

Hauptamtliches Personal begleitet Gründungsinitiativen, regt Kooperationen von Schulen,<br />

Selbsthilfeeinrichtungen und Sportvereinen an und berät im Verlauf <strong>der</strong> Gründungsinitiative.<br />

Über ein Aktionsprogramm können finanzielle Hilfen für die eingesetzten Übungsleiter/-innen<br />

und für Sportgeräte gewährt werden. Zudem sind beide BSN-Azubis weiblich.<br />

Der BSN versucht zu verhin<strong>der</strong>n, dass die Dauerför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vereine, die im Rahmen des<br />

Aktionsprogramms „Ausbreitung des Behin<strong>der</strong>tensports in Nie<strong>der</strong>sachsen“ Gruppen für<br />

behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong>/Jugendliche betreuen, gestrichen wird. Hierzu hat de BSBN eine Umfrage<br />

bei den Vereinen gestartet, um die konkreten Kosten für die Sicherung des Sportangebots<br />

für behin<strong>der</strong>te Kin<strong>der</strong> und Jugendliche zu erfahren. Die Ergebnisse solle dem<br />

LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen vorgestellt werden, um die Dauerför<strong>der</strong>ung zu sichern.<br />

Zu Artikel 8 (Bewusstseinsbildung):<br />

Dies ist eine grundständige Aufgabe des BSN. Sie wird erfüllt durch Beteiligung an<br />

unterschiedlichen Veranstaltungen – z. B. Tag <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen, Regionsentdeckertag<br />

(BSN), Rollstuhltanz-WM, Landesturnfest des Nie<strong>der</strong>sächsischen Tuner-Bundes (2012) und<br />

durch Beteiligung an unterschiedlichen regionalen Veranstaltungen, Messen etc. (Vereine).<br />

Neben <strong>der</strong> Verbreitung von Informationsmaterial werden nach Möglichkeit auch<br />

entsprechend den Gegebenheiten des Veranstaltungsortes sportliche Darbietungen<br />

behin<strong>der</strong>ter Sportlerinnen und Sportler präsentiert.<br />

Akademie des Sports � LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. � Mitglied im Netzwerk <strong>der</strong> Europäischen Akademien des Sports


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Anlagen<br />

Zudem ist die spezielle sensibilisierende Arbeit des BSN an Schulen im Rahmen des<br />

Rollstuhl-Basketballs hervorzuheben. Insbeson<strong>der</strong>e tragen aber auch Sportlerwahl und Gala<br />

mit ihrer prominenten Unterstützung und guten medialen Präsenz <strong>zur</strong> Bewusstseinsbildung<br />

bei.<br />

Dem BSN geht es in seiner Öffentlichkeitsarbeit darum, die ganz beson<strong>der</strong>e Leistung von<br />

Menschen herauszustellen, die Leistungssport trotz teilweise schwerster Behin<strong>der</strong>ungen<br />

betreiben.<br />

Mit dem Ziel <strong>der</strong> Bewusstseinsbildung – auch nach innen – veranstaltet <strong>der</strong> BSN gemeinsam<br />

mit dem LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen im Frühsommer 2011 ein Experten-Hearing im<br />

kleinen Kreis. Nach <strong>der</strong> Sommerpause soll auf Basis <strong>der</strong> dabei gewonnenen Erkenntnisse<br />

eine Veranstaltung für ein breites Publikum folgen.<br />

Zu Artikel 9 (Zugänglichkeit):<br />

Die BSN-Geschäftsstelle ist grundsätzlich barrierefrei.<br />

Einzelne Arbeitsplätze wurden den Beeinträchtigungen <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Beschäftigten<br />

angepasst. So wurden die Teeküche und Poststelle umorganisiert, um unserer Rollstuhl<br />

fahrenden Auszubildenden den Zugriff auf die unterschiedlichsten Materialien zu<br />

ermöglichen.<br />

Sitzungen, die außer Haus stattfinden, werden nur noch in barrierefreien Veranstaltungsstätten<br />

durchgeführt. Die barrierefreie Nutzung <strong>der</strong> BSN-homepage für Blinde ist<br />

gewährleistet.<br />

Der Gebäudekomplex des neuen LSB-Sportinternats ist dank <strong>der</strong> Einbeziehung des BSN<br />

behin<strong>der</strong>tengerecht, eine ausreichende Zahl an Zimmern auch rollstuhlgerecht. In 2010 sind<br />

dort zwei Plätze durch den BSN besetzt worden.<br />

Der BSN hat sich eingebracht in die <strong>der</strong>zeit anstehende barrierefreie Umgestaltung des<br />

Sportleistungszentrums.<br />

Auch die Barrierefreiheit/Zugänglichkeit von Sportstätten allgemein soll kritischer beäugt<br />

werden. Hier sind seitens des SoVD pressewirksame Gemeinschaftsaktionen mit BSN-<br />

Vereinen vor Ort geplant.<br />

Zu Artikel 24 (Bildung):<br />

Hier leistet <strong>der</strong> BSN im Rahmen seines Bereichs Lehre hervorragende, bundesweit<br />

anerkannte Arbeit.<br />

Bereits zum zweiten Mal wurde im März 2011 gemeinsam mit dem Nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Leichtathletikverband eine Bildungskongress veranstaltet (270 Teilnehmer, 44 Workshops).<br />

Erheblicher Nachholbedarf herrscht bei <strong>der</strong> Teilnahmemöglichkeit von Behin<strong>der</strong>ten, speziell<br />

Rollstuhlfahrern, am Sportunterricht. Baulich bedingte Hin<strong>der</strong>nisse führen vielfach zum Ausschluss.<br />

Hier sollte politischer Druck erzeugt werden, z. B. durch parlamentarische Anfragen,<br />

wie viele Schüler von solchen Ausschlüssen betroffen sind.<br />

Zu Artikel 26 (Habilitation und Rehabilitation):<br />

Hier wird aktuell kein BSN-seitiger Nachholbedarf gesehen. Aber auch dieser Bereich wird<br />

im Fokus des BSN bleiben.<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Anlagen<br />

Zu Artikel 30 (Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport):<br />

hier: (5) Die positive Mitglie<strong>der</strong>entwicklung des BSN zeigt, dass hier umfangreiche Arbeit<br />

geleistet wird. Vereine machen aktiv, um behin<strong>der</strong>ten Menschen Sportangebote zu<br />

unterbreiten und werden dabei durch den BSN intensiv unterstützt!<br />

Kooperationen im ID- und Blindenfußball wurden mit dem Nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Fußballverband sowie dem Blinden- und Sehbehin<strong>der</strong>tenverband Nie<strong>der</strong>sachsen begründet<br />

und mit Leben erfüllt.<br />

Im Leistungssport ist gleichberechtigte Teilhabe wegen mangeln<strong>der</strong> Barrierefreiheit oft nur<br />

begrenzt möglich. Begrüßenswert wären gemeinsame Trainingsmaßnahmen und Lehrgänge<br />

von Nichtbehin<strong>der</strong>ten und Behin<strong>der</strong>ten wegen <strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Problematik bzgl. <strong>der</strong><br />

Verfügbarkeit von Hallen bzw. Sportstätten. Hier sollten Kooperationen mit den<br />

Landesfachverbänden angestrebt werden.<br />

Einem jungen Handbiker mit paralympischen Perspektiven konnte durch den ein<br />

Ausbildungsplatz bei einem Arbeitgeber vermittelt werden, <strong>der</strong> ihm den zeitlichen Freiraum<br />

gewährt, den ein Hochleistungssportler benötigt.<br />

Zu Artikel 32 (Internationale Zusammenarbeit):<br />

Siehe Kommentar zu Artikel 4<br />

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Anlagen<br />

17:00h Eröffnung<br />

„<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong>“<br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 (17:00 bis 20:00 Uhr)<br />

P R O G R A M M<br />

Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident des LandesSportBundes Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Karl Finke, Präsident des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

17:15h Perspektive: Bundesregierung<br />

Torsten Einstmann, Leiter des Interministeriellen Arbeitsstabes bei dem Beauftragten <strong>der</strong><br />

Bundesregierung für die Belange behin<strong>der</strong>ter Menschen, Berlin<br />

17:30h Perspektive: Land Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Karl Finke, Beauftragter <strong>der</strong> Landesregierung für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

17:45h Perspektive: Sportorganisation (DOSB/DBS)<br />

- Tischvorlage DOSB<br />

- Positionspapier DBS, Reinhard Schnei<strong>der</strong> (Vizepräsident Breiten-, Präventions-<br />

und Rehabilitationssport im DBS)<br />

18:00h Perspektive: LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

- Positionspapier Aktionsplan und Initiativen des BSN<br />

Karl Finke (BSN-Präsident); Jutta Schlochtermeyer, <strong>Inklusion</strong>sbeauftragte des BSN<br />

- Positionspapier <strong>Integration</strong>/<strong>Inklusion</strong> des NTB<br />

Prof. Dr. Dörte Detert, Vizepräsidentin Bildung im Nie<strong>der</strong>sächsischen Turner-Bund<br />

18:15h Gute Beispiele …<br />

Dr. Axel Kreutzer: Aktivitäten <strong>der</strong> Paul-Moor-Schule Bersenbrück<br />

Frank Eichholt: Lingen integriert natürlich alle Sportler (LinaS)<br />

Stefan Weihrauch: Blau-Weiss-Buchholz<br />

18:30h K l e i n e r I m b i s s<br />

18:45h Was ist zu tun? – 60 min mo<strong>der</strong>ierter Dialog im „Aquarium“<br />

Leitende Fragestellungen:<br />

Wie entwickelt sich <strong>der</strong> gesamtgesellschaftliche Umsetzungsprozess?<br />

Was kommt auf uns alle zu?<br />

Woran erkennen wir erfolgreiche Umsetzungen?<br />

Welche Beiträge können Sportvereine, was kann <strong>der</strong> organisierte Sport insgesamt leisten?<br />

Was kann das für den LSB Nds. bedeuten? (Zukunftsszenario)<br />

Welche ersten Schritte sind erfor<strong>der</strong>lich? Wer initiiert, begleitet, koordiniert?<br />

Wünsche an die Vertreter/innen im Raum?<br />

19:45h Schlussworte … (Ende 20:00h)


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 Anlagen<br />

Liste <strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

Name Funktion/Organisation<br />

Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach Präsident des LandesSportBundes Nds. e.V.<br />

Dr. Hedda San<strong>der</strong> Vizepräsidentin LSB für Leistungssport<br />

Reinhard Rawe Direktor des LSB<br />

Gabriele Wach Vizepräsidentin LSB für Bildung<br />

Thomas Dyszack Vizepräsident LSB Sportjugend /Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sportjugend<br />

Norbert Engelhardt LSB-Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Steinmann LSB-Geschäftsführer<br />

Karl Finke Präsident Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen e.V.<br />

Landesbeauftragter für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen Nds.<br />

Herbert Michels BSN-Vizepräsident Aus- und Fortbildung<br />

Karl-Heinz Mull BSN-Vizepräsident für Breitensport<br />

Jörg-Rainer Otto Sprecher <strong>der</strong> Vollversammlung <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong><br />

Fachverbände Behin<strong>der</strong>tensport<br />

Jutta Schlochtermeyer BSN-<strong>Inklusion</strong>sbeauftragte<br />

Hannes Hellmann BSN-Geschäftsführer<br />

Heiner Rust Ehemaliger Präsident des BSN<br />

Kai Schrö<strong>der</strong> BSN-Referent Rehabilitations- und Breitensport<br />

Reinhard Schnei<strong>der</strong> Deutscher Behin<strong>der</strong>tensportverband e.V. , Vizepräsident Breiten,-<br />

Präventions- und Rehabilitationssport<br />

Torsten Einstmann Leiter des Interministeriellen Arbeitsstabes bei dem Beauftragten <strong>der</strong><br />

Bundesregierung für die Belange behin<strong>der</strong>ter Menschen , Berlin<br />

Ariane Vorhang Nds. Ministerium für Inneres und Sport, Referat Sport<br />

Prof. Dr. Dörte Detert Vizepräsidentin Bildung im Nie<strong>der</strong>sächsischen Turner-Bund e.V.<br />

Egon Trepke Nie<strong>der</strong>sächsischer Fußballverband e.V. (NFV) Vizepräsident<br />

Kristine Gramkow Deutscher Behin<strong>der</strong>tensportverband e.V. / Referentin für Menschen<br />

mit Geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

Martin von den Benken Nie<strong>der</strong>sächsischer Judoverband e.V. (NJV) / Hauptamtl. Lehrkraft<br />

Andrea Liebich Special Olympics (SOD) Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Sabine Schmitz Special Olympics (SOD) Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Florian König Lebenshilfe LV Nds. / Fachberater Kindheit und Jugend<br />

Ernst Bernhard Jaensch Sozialverband Deutschland / LV Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Hans-Werner Lange Blinden- und Sehbehin<strong>der</strong>tenverband Nds. (BVN)<br />

Dr. Axel Kreutzer Paul-Moor-Schule, Bersenbrück<br />

Frank Eichholt LinaS, Lingen<br />

Stefan Weihrauch Blau-Weiss-Buchholz<br />

Hermann Grams Mo<strong>der</strong>ation / Akademieleiter


LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. Postfach 37 60 30037 Hannover<br />

Einladung<br />

zum Expertinnen/Experten-Hearing<br />

<strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

„<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong>“<br />

Expertinnen/Experten-Hearing <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

25. Mai 2011 in Hannover<br />

Guten Tag,<br />

seit März 2009 gelten die in <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention 2006 verabschiedeten Vereinbarungen<br />

über die Rechte von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland. Die insgesamt 50<br />

Artikel enthalten wesentliche Positionen, die den Mitbestimmungsgedanken und die Gleichberechtigung<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong>en Teilhabe am gesellschaftlichen Leben betreffen. Eine<br />

Aufgabe, die alle gesellschaftlichen Bereiche und damit jeden Einzelnen von uns herausfor<strong>der</strong>t.<br />

Der Deutsche Behin<strong>der</strong>tensportverband (DBS) hat im November 2010 ein Positionspapier verabschiedet,<br />

mit dem er sich als Dachverband für den Behin<strong>der</strong>tensport dieser Thematik stellt und schrittweise an einer<br />

Umsetzung arbeitet. Wesentlich mitgewirkt hat daran <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen (BSN),<br />

<strong>der</strong> Sie mit dem LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachen (LSB) und seiner Akademie des Sports sehr herzlich zu<br />

diesem Hearing einlädt.<br />

Teilnehmende sind Vertreterinnen und Vertreter <strong>der</strong> Präsidien des Behin<strong>der</strong>ten-<strong>Sportverband</strong>es<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, des LandesSportBundes Nie<strong>der</strong>sachsen mit seiner Sportjugend sowie aus weiteren<br />

Fachverbänden.<br />

Wie bei allen Verän<strong>der</strong>ungen sind die ersten Schritte von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Dies gilt vor allem dann,<br />

wenn die Wege <strong>zur</strong> Zielerreichung neu und ungewohnt sind. Welche Beiträge kann <strong>der</strong> Sport insgesamt<br />

bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention leisten? Welche Aufgaben kommen auf<br />

Sportvereine und Sportverbände zu? Gibt es Beispiele, aus denen wir lernen können und wie können<br />

Partnerschaften und Netzwerke dabei hilfreich sein?<br />

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen verbandlichen Ebenen suchen wir erste<br />

Antworten zu diesen Fragen.<br />

Das Hearing findet statt am Mittwoch, 25. Mai 2011 von 17:00 – 20:00 Uhr<br />

Tagungsort: Akademie des Sports in Hannover<br />

Den geplanten Ablauf des Hearings und einen Rückmeldeabschnitt finden Sie auf <strong>der</strong> Rückseite.<br />

Weitere Informationen <strong>zur</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention haben wir beigefügt.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten um Zusendung des umseitigen Anmeldeabschnitts.<br />

Freundliche Grüße<br />

Akademieleitung<br />

Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach Karl Finke<br />

LSB Präsident BSN Präsident<br />

Bearbeitet von: Hermann Grams<br />

Ferdinand-Wilhelm-Fricke Weg 10<br />

30169 Hannover<br />

Telefon (05 11) 12 68-300<br />

Telefax (05 11) 12 68-4305<br />

Internet: www.lsb-nie<strong>der</strong>sachsen.de<br />

E-Mail: hgrams@lsb-nie<strong>der</strong>sachsen.de<br />

April 2011


<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> <strong>zur</strong> <strong>Inklusion</strong><br />

„Der Behin<strong>der</strong>ten <strong>Sportverband</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

und <strong>der</strong> LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

sind auf dem dem Weg <strong>zur</strong><br />

inklusiven Gesellschaft.“: so fassten BSN-<br />

Präsident Karl Finke (unser Foto mitte)<br />

und LSB-Direktor Reinhard Rawe (unser<br />

Foto links) das Ergebnis eines Expertinnen<br />

und Experten-Hearings <strong>zur</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention zusammen.<br />

Es geht um einen Wechsel <strong>der</strong><br />

Perspektiven, bei dem <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong><br />

gleichberechtigen Teilhabe aller Menschen<br />

am gesellschaftlichen Leben im Mittelpunkt<br />

steht.<br />

Der Einladung in die Akademie des Sports<br />

waren 30 Teilnehmende aus den Präsidien<br />

des BSN, des LSB, aus Fachverbänden und<br />

weiteren Organisationen außerhalb des<br />

Sports gefolgt, um über die gesellschaftlichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zu diskutieren,<br />

die sich mit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

(UN-BRK) verbinden.<br />

Torsten Einstmann, Leiter des interministeriellen<br />

Arbeitsstabes beim Beauftragten<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung für die Belange behin<strong>der</strong>ter<br />

Menschen (Berlin) informierte<br />

über den Nationalen Aktionsplan <strong>der</strong> Bundesregierung,<br />

<strong>der</strong> in Kürze verabschiedet<br />

wird. Er verwies ferner auf eine „Land-<br />

karte <strong>der</strong> inklusiven<br />

Beispiele“ in<br />

<strong>der</strong> gelungene Projekte<br />

im Internet<br />

dargestellt werden<br />

(www.inklusionslandkarte.de).<br />

„Für das Land Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

ist<br />

ebenfalls ein Aktionsplan<br />

in Vorbereitung“,<br />

stellte<br />

Karl Finke als Beauftragter<br />

für die Belange behin<strong>der</strong>ter<br />

Menschen in Nie<strong>der</strong>sachsen heraus.<br />

Ein erstes Positionspapier <strong>der</strong> Sportorganisation<br />

stellte Reinhard Schnei<strong>der</strong><br />

(Vizepräsident im Deutschen Behin<strong>der</strong>ten<br />

Behin<strong>der</strong>tensportverband, DBS, unser Foto<br />

rechts) vor. <strong>Von</strong> den 50 Artikeln <strong>der</strong> UB-BRK<br />

konzentriert sich <strong>der</strong> DBS auf insgesamt<br />

10 Themenbereich, die den Sport beson<strong>der</strong>s<br />

berühren.<br />

„Wir stehen erst am Anfang eines anhaltenden<br />

Prozesses, <strong>der</strong> viele Mitgestaltende<br />

benötigt“, meint Jutta<br />

Schlochermeyer(Osnabrück), die im BSN<br />

als <strong>Inklusion</strong>sbeauftragte berufen wurde<br />

und die weitere Umsetzungsschritte ein-<br />

Landesfachverbände<br />

leiten wird, zum Beispiel die Erstellung<br />

einer Landkarte mit gelungen <strong>Inklusion</strong>smodellen<br />

des Sports.<br />

Beson<strong>der</strong>e Beachtung fanden drei Praxisbeispiele,<br />

an denen deutlich wurde, wie<br />

inklusive Prozesse vor Ort gelingen können.<br />

Der Sport und die Sportvereine können<br />

in vielfacherweise Mitgestaltende für<br />

weitere Umsetzungen sein, so wie es <strong>der</strong><br />

Sport im Bereich bisheriger <strong>Integration</strong>sprojekte<br />

praktiziert.<br />

„Das Hearing bildet einen Auftakt, dem<br />

ein Akademie-Forum im Herbst dieses<br />

Jahres folgen soll“, kündigte Karl Finke als<br />

Beispiel für die gute Zusammenarbeitet<br />

zwischen BSN und LSB an. red<br />

07 | 2011 Magazin

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