Ausbildung aktuell 36 - PhV NW
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<strong>Ausbildung</strong> <strong>aktuell</strong> 2011<br />
Junge Philologen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Wir nehmen aktiv Einfluss auf die Politik<br />
des Philologen-Verbandes <strong>NW</strong><br />
10 Thesen zu Lehrerbild und Lehrerausbildung 2011<br />
I H R E B E R U F S V E R T R E T U N G<br />
1. Der Lehrerberuf insbesondere am<br />
Gymnasium und an der Realschule bedarf<br />
einer professionellen Lehrerausbildung.<br />
Gemäß des schulischen Bildungs-<br />
und Erziehungsauftrags kann die<br />
Gesellschaft weder auf den Lehrer als<br />
gebildete Persönlichkeit noch auf den<br />
Fachmann für Unterricht und Erziehung<br />
verzichten. Lehrerinnen und Lehrer sind<br />
die Garanten für die Qualität von Schule.<br />
2. In der ersten Lehrerausbildungsphase<br />
an der Universität erfordert dies<br />
ein mindestens achtsemestriges schulformbezogenes,<br />
fachwissenschaftliches<br />
Studium in mindestens zwei Fächern mit<br />
einem erziehungswissenschaftlichen Begleitstudium.<br />
Schulpraktische Studien<br />
sind als Pflichtveranstaltungen anzubieten.<br />
3. In der zweiten <strong>Ausbildung</strong>sphase<br />
folgt eine schulartspezifisch praxisorientierte<br />
Lehrerausbildung an Zentren für<br />
schulpraktische Lehrerausbildung im Status<br />
des Beamten auf Widerruf. Im Mittelpunkt<br />
steht die Vermittlung didaktischer,<br />
pädagogischer, sozialer und humaner<br />
Handlungskompetenz. ‘Eigenverantwortlicher<br />
Unterricht’ von Referendarinnen<br />
und Referendaren ermöglicht das Unterrichten<br />
in der beruflichen ‘Realsituation’<br />
und steigert die Professionalität.<br />
4. Qualitätsvoller Unterricht ist die<br />
wesentliche Aufgabe des Gymnasiums<br />
und der Realschule. Lehrerinnen und<br />
Lehrer müssen in die Lage versetzt werden,<br />
Innovationen, d.h. entscheidende,<br />
das zukünftige Denken prägende Veränderungen<br />
in Wissenschaft und Technik,<br />
kontinuierlich in den Bildungsprozess<br />
einzubringen. Deshalb muss in Zukunft<br />
eine vermehrte und kontinuierliche Lehrerfortbildung<br />
in den Bereichen Fachwissenschaft,<br />
Fachdidaktik und Erziehungswissenschaft<br />
durchgeführt werden.<br />
Lehrerfortbildung erfordert ein breites<br />
Spektrum an Veranstaltungen. Dazu<br />
ist die Bereitstellung von angemessenen<br />
Finanzmitteln und die Gewährung von<br />
Sonderurlaub notwendig.<br />
5. Vorrangige Aufgabe der Lehrerinnen<br />
und Lehrern am Gymnasium ist der<br />
Fachunterricht, der sich am Bildungsauftrag<br />
orientiert. Der Ersatz von Fachunterricht<br />
durch Lernbereiche ist abzulehnen,<br />
weil dadurch dessen Ziel, eine<br />
vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln,<br />
nicht erreicht wird. Moderner Unterricht<br />
muss sich auch in Zukunft verstärkt<br />
ergänzend zum Fachunterricht<br />
durch das fächerverbindende Prinzip leiten<br />
lassen.<br />
6. Der Erziehungsauftrag der Schule<br />
ist begrenzt. Er kann nicht als ‘Ergän-<br />
12<br />
ASS – Arbeitsgemeinschaft der Studienreferendare und Studienräte im Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen<br />
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