der intelligente Stapler - Taxi
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Flurför<strong>der</strong>zeuge<br />
Der <strong>intelligente</strong> <strong>Stapler</strong><br />
Flurför<strong>der</strong>zeuge sollen die perfekten Informationsträger im Lager werden. Bei ihrem<br />
Vorhaben setzen führende <strong>Stapler</strong>hersteller auf Radio Frequency Identification.<br />
sind auch Informationsträger. Eine weitere<br />
Standardisierung <strong>der</strong> wesentlichen<br />
Elemente soll schließlich eine universelle<br />
Einsetzbarkeit auch über Unternehmensgrenzen<br />
hinweg sicherstellen. Mit erheblichen<br />
Folgen.<br />
„Wenn die Geräte mit <strong>der</strong> Ware kommunizieren,<br />
dann wird es vollkommen<br />
neue <strong>Stapler</strong>leitsysteme und schlankere<br />
Prozesse geben“, prognostiziert Klaus Peter<br />
Rahn, Geschäftsführer <strong>der</strong> FIFL GmbH<br />
und Kooperationspartner des Instituts für<br />
För<strong>der</strong>technik und Logistik <strong>der</strong> Universität<br />
Stuttgart.<br />
Von Rainer Barck<br />
Der <strong>Stapler</strong> als perfekter Informationsträger<br />
im Lager. Für die Hersteller<br />
von Flurför<strong>der</strong>zeugen<br />
(FFZ) ein Vorhaben, das in naher Zukunft<br />
Wirklichkeit werden soll. Basis dafür ist<br />
die RFID-Technologie (siehe Kasten Seite<br />
16). Mittels Radio Frequency Identification<br />
sollen kleinere Subsysteme <strong>der</strong> Intralogistik<br />
zu einem robusten und flexiblen<br />
Gesamtsystem verbunden werden.<br />
In den Boden eingelassene<br />
RFID-Transpon<strong>der</strong><br />
leiten den <strong>Stapler</strong><br />
Die Flurför<strong>der</strong>zeuge übernehmen dabei<br />
via WLAN (Wireless Local Area Network)<br />
und RFID-Komponenten die Funktion<br />
einer Kommunikationsschnittstelle<br />
zwischen den überlagerten IT-Systemen<br />
auf <strong>der</strong> einen sowie den Waren, Ladungsträgern,<br />
Lagerplätzen, Übergabe- und<br />
Arbeitsstationen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite.<br />
Zukünftig transportieren Flurför<strong>der</strong>zeuge<br />
damit nicht mehr nur Material, son<strong>der</strong>n<br />
Foto: Jungheinrich<br />
<strong>Stapler</strong>produzenten sehen Potenziale<br />
Führende FFZ-Hersteller sind mit ihren<br />
Entwicklungsprojekten bereits weit fortgeschritten.<br />
So bringt die Jungheinrich<br />
AG, Hamburg, in diesem Frühjahr den<br />
neuen Elektro-Kommissionier-/Dreiseitenstapler<br />
„EKX 513-515“ auf den Markt,<br />
<strong>der</strong> von einem „in dieser Form bisher einmaligen<br />
<strong>intelligente</strong>n <strong>Stapler</strong>management<br />
gesteuert wird“ und mit einer RFID-Bodensteuerung<br />
ausgestattet ist.<br />
Die RFID-Bodensteuerung übernimmt<br />
Schalt- und Sicherheitsfunktionen wie die<br />
Gang-Endsicherung, die Hub- und Fahrabschaltungen<br />
sowie Geschwindigkeitsreduzierungen<br />
in Bereichen mit ungünstiger<br />
Bodenqualität o<strong>der</strong> sensibler Ware.<br />
„Aus unserer Sicht eröffnet sich durch die<br />
Ausstattung von Flurför<strong>der</strong>zeugen mit<br />
RFID-Technologie im Umfeld <strong>der</strong> Intralogistik<br />
ein großes Potenzial zur Prozessverbesserung“,<br />
sagt Martin von Wer<strong>der</strong>,<br />
Projektleiter RFID bei Jungheinrich. Beispielsweise<br />
bei <strong>der</strong> Warenvereinnahmung<br />
in Produktionsbetrieben: Mit RFID ließen<br />
sich die weitgehend manuell geprägten,<br />
fehleranfälligen und zeitaufwendigen<br />
Prozessschritte automatisieren.<br />
14 CeMAT Live 2007
Flurför<strong>der</strong>zeuge<br />
Linde Material Handling, Aschaffenburg,<br />
entwickelt seit Herbst 2005 gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> MGI Metro Group Information<br />
Technology im Distribution Center<br />
Gimbsheim eine RFID-Lösung für <strong>Stapler</strong>.<br />
Dabei werden angelieferte Paletten, die<br />
bereits von den Herstellern mit Transpon<strong>der</strong>n<br />
versehen worden waren, durch<br />
RFID-Gates ins Lagerhaus gebracht und<br />
dabei automatisch vereinnahmt.<br />
Informationssystem für den Fahrer<br />
Mit den gelesenen Artikelinformationen<br />
lassen sich über Datenbanken weitere<br />
Produkt- und Produktionsdaten ermitteln.<br />
Ein Schubstapler, <strong>der</strong> mit speziellen<br />
Antennen (Empfängern) und einer für<br />
RFID erstellten Software sowie einem Palettensensor<br />
zwischen den Gabeln ausgerüstet<br />
ist, erfasst automatisch die Kennziffern<br />
<strong>der</strong> Ware und gibt die Daten in<br />
Echtzeit an das Lagerverwaltungssystem<br />
(LVS) weiter. Dieses informiert den Fahrer<br />
mit einer Display-Angabe über den Einlagerungsplatz.<br />
Auch am Regal sind Transpon<strong>der</strong><br />
im Einsatz, die die korrekte Wareneinlagerung<br />
erfassen und bestätigen.<br />
„Der <strong>Stapler</strong>fahrer kann sich voll und<br />
ganz auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren:<br />
das <strong>Stapler</strong>fahren“, resümiert<br />
Thomas Oswald, leiten<strong>der</strong> Produktmanager<br />
Produktbegleitende Dienstleistungen<br />
bei Linde Material Handling. „Die Erfassung<br />
<strong>der</strong> Transpon<strong>der</strong> und die Kontrolle<br />
am Regal übernimmt das RFID-System.<br />
Waren- und Datenströme fließen damit<br />
schneller und sicherer.“<br />
RFID<br />
Die Abkürzung RFID steht für Radio Frequency<br />
Identification und bezeichnet ein Verfahren zur<br />
Identifizierung per Funk. Mit dieser Methode <br />
lassen sich also Daten kontaktlos lesen und <br />
speichern. Speichermedium ist ein so genannter<br />
RFID-Tag beziehungsweise ein RFID-Etikett. Der<br />
RFID-Tag besteht aus einer Antenne, einem <br />
analogen Schaltkreis zum Empfangen und <br />
Senden (Transpon<strong>der</strong>) sowie einem digitalen<br />
Schaltkreis zum Speichern <strong>der</strong> Informationen.<br />
Die Linde-<strong>Stapler</strong> sind mit RFID-Modulen von Intermec und Spezial-Software ausgestattet<br />
Die Perspektiven von Wissenschaftler<br />
Klaus Peter Rahn reichen sogar noch weiter:<br />
„Der <strong>Stapler</strong> als fahrbares Gate – geringer<br />
Implementierungsaufwand, Pulk-<br />
Erfassung und Zielführungssysteme für<br />
die <strong>Stapler</strong>“, sagt <strong>der</strong> Forscher.<br />
Betriebsabläufe effizienter gestalten<br />
Überlegungen, die <strong>der</strong> Hersteller Still in<br />
Ansätzen bereits umgesetzt hat. Die<br />
Hamburger setzen RFID auch dazu ein,<br />
Fahrzeuge zu lokalisieren und aus diesen<br />
Ergebnissen Betriebsabläufe zu optimieren.<br />
So kann etwa <strong>der</strong> Lagerort einer Ware<br />
aus <strong>der</strong> logischen Verknüpfung von<br />
Zustandsgrößen des Fahrzeugs wie Position<br />
und Hubhöhe errechnet, können Informationen<br />
zur Fahrzeugnavigation angezeigt<br />
und Sicherheitsfunktionen angeboten<br />
werden. Auch die Kommunikation<br />
<strong>der</strong> Fahrzeuge mit Ampelschaltungen<br />
und Rolltoren ist realisierbar.<br />
Man unterscheidet aktive und passive RFID-Tags.<br />
Die aktive Variante verfügt über eine Batterie. <br />
Die passiven RFID-Tags kommen hingegen ohne<br />
eigene Energieversorgung aus und beziehen <br />
die Energie zur Übertragung von Informationen<br />
aus den empfangenen Funkwellen. Die<br />
gespeicherten Daten können von den entsprechenden<br />
Lesegerät nur gelesen werden, ein <br />
aktives Senden <strong>der</strong> Daten vom RFID-Tag aus <br />
ist nicht möglich.<br />
Die Vorteile von RFID im Lagerbereich<br />
reichen bereits über die La<strong>der</strong>ampe hinaus.<br />
Mit speziellen Chips kann beispielsweise<br />
<strong>der</strong> korrekte Verladevorgang elektronisch<br />
dokumentiert und im Schadensfall<br />
als entlastendes Beweismittel verwendet<br />
werden. Bei den Verladevorgängen,<br />
die in Echtzeit erfasst werden, kann <strong>der</strong><br />
Transpon<strong>der</strong> dem verursachenden Verla<strong>der</strong><br />
am Gabelstapler sofort Fehlverladevorgänge<br />
mitteilen und ihn auffor<strong>der</strong>n,<br />
den Verladevorgang abzubrechen.<br />
Eine mögliche Anwendung für Radio<br />
Frequency Identification sind etwa spezielle<br />
Tags, die in einem Rastermaß von<br />
zirka einem Meter im Boden verlegt sind,<br />
so dass die Fahrzeugposition immer eindeutig<br />
definiert ist. Zudem müssen die<br />
Waren beziehungsweise die Ladungsträger<br />
entsprechend gekennzeichnet sein.<br />
Damit befasst sich gegenwärtig das vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
geför<strong>der</strong>te Forschungsvorhaben<br />
„IdentProLog“.<br />
In das interdisziplinäre Forschungsprojekt<br />
sind neben den drei <strong>Stapler</strong>herstellern<br />
und <strong>der</strong> Uni Stuttgart auch Deister<br />
Electronic, Gebhardt Transport- und<br />
Lagersysteme, das Institut für Transportund<br />
Automatisierungstechnik <strong>der</strong> Uni<br />
Hannover, Kuka Roboter und PSI Logistics<br />
eingebunden. Schwerpunkt des Projektes<br />
ist die Entwicklung eines Systems,<br />
das unterschiedliche Ladungsträger und<br />
die darauf hinterlegten Informationen<br />
eindeutig identifizieren kann.<br />
Foto: Linde<br />
16 CeMAT Live 2007
Flurför<strong>der</strong>zeuge<br />
Durch RFID-Technik und Datenfunk<br />
beim <strong>Stapler</strong>einsatz im Lager sollen Flurför<strong>der</strong>zeuge<br />
im innerbetrieblichen Bereich<br />
als Koppelelement zu den datentechnischen<br />
Leit-, Führungs- und Managementebenen<br />
fungieren. „Im Herbst<br />
dieses Jahres soll das Forschungsvorhaben<br />
einen neuen Chip vorstellen, <strong>der</strong> für<br />
diese Aufgaben optimal ausgelegt ist“,<br />
sagt Wissenschaftler Rahn.<br />
Ausgeprägtes Interesse an RFID<br />
Inwieweit und wann <strong>der</strong>artige Entwicklungen<br />
in <strong>der</strong> Praxis zum Einsatz kommen,<br />
bleibt offen. Eine Umfrage, die Still<br />
und Jungheinrich im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
unter 150 Logistikunternehmen<br />
durchgeführt haben, hat gezeigt,<br />
dass ein ausgeprägtes Interesse am<br />
Einsatz von RFID zur Warenerkennung<br />
und Materialverfolgung besteht. Rund 75<br />
Prozent <strong>der</strong> Unternehmen zeigen großes<br />
Interesse an <strong>der</strong> Warenerkennung und 65<br />
Prozent starkes Interesse an <strong>der</strong> Materialverfolgung<br />
mittels RFID. Etwa 80 Prozent<br />
<strong>der</strong> Befragten betonen zudem die positiven<br />
Aspekte im Inventurmanagement,<br />
wobei Ladungsträger und Transportverpackung<br />
Priorität<br />
genießen, nicht<br />
Einzelverpackungen.<br />
Das sieht Rahn<br />
ebenso: „Bei <strong>der</strong><br />
Kopplung von <strong>Stapler</strong><br />
und RFID werden<br />
erhebliche Potenziale im Bereich des<br />
kostspieligen Behältermanagements, <strong>der</strong><br />
Verfolgung von Voll- und Leergutbehältern,<br />
erschlossen“, sagt Rahn. Zunächst<br />
werde davon vor allem <strong>der</strong> Automotive-<br />
Bereich profitieren.<br />
„Die Standardisierung<br />
steht noch am<br />
Anfang“<br />
Thomas Oswald, Linde<br />
Dennoch ist <strong>der</strong> RFID-Einsatz in <strong>der</strong><br />
Breite nach wie vor von zahlreichen<br />
Hemmnissen begleitet. „Die Nachfrage ist<br />
groß, allerdings steht die Standardisierung<br />
sowohl bei den Frequenzen als<br />
auch bei <strong>der</strong> RFID-Technik, den Antennen<br />
und Sensoren, noch am Anfang“,<br />
sagt Thomas Oswald<br />
von Linde.<br />
„Daher rechnen<br />
sich die nötigen Investitionen<br />
<strong>der</strong>zeit<br />
für viele Unternehmen<br />
nicht.“ Linde<br />
zielt folglich gegenwärtig<br />
vor allem darauf ab, die nötigen<br />
Schnittstellen am Fahrzeug vorzuhalten,<br />
mittelfristig branchenübergreifende Standards<br />
für den RFID-Einsatz zu forcieren<br />
und die RFID-Technik in den FFZ vor Beschädigungen<br />
zu schützen. r<br />
impressum<br />
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