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werkstatt denkmal – ein Jugendprojekt des ... - Kunstbastion

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Auf dieser Tafel sind Bilder zur Bombardierung der Zitadelle<br />

im Jahre 1813 zu sehen. Einige Arbeiten entstanden<br />

auf der Grundlage <strong>ein</strong>es zeitgenössischen Stiches,<br />

der, mit comichaften Elementen und farbigen Lasuren<br />

versehen, zu <strong>ein</strong>er stark verfremdeten Darstellung <strong>des</strong><br />

Schlachtgeschehens führte. Wesentlich realistischer angelegt<br />

sind die Bilder, die sich mit den Folgen der Bombardierung<br />

beschäftigen: Feuer, Rauch und Ruinen stehen<br />

hier im Vordergrund der bildnerischen Umsetzung.<br />

Der Kampf um die Zitadelle<br />

(Tagebuch<strong>ein</strong>trag <strong>ein</strong>es preußischen Soldaten vom 18. April 1813)<br />

Als unsere und die russischen Truppen im Zuge der Befreiungskriege die Zitadelle besetzten , hätten wir nie mit<br />

solchen dramatischen Auswirkungen <strong>des</strong> Krieges gerechnet. Doch was heute geschah, war dramatisch, <strong>ein</strong> Schritt<br />

in die richtige Richtung. Wir haben mit allen Mitteln um die Befreiung der Zitadelle und Spandaus gekämpft, auch<br />

wenn wir unsere Zitadelle beschießen mussten und somit <strong>ein</strong> Feuer verursacht haben. Außerdem ist durch die starken<br />

Beschüsse das Pulvermagazin der Bastion Königin gegen 11 Uhr explodiert, was schwere Beschädigungen<br />

zur Folge hatte. Die Schlacht war sehr hart, es floss viel Blut und auf den Boden lagen verwundete Soldaten beider<br />

Truppen. Als <strong>ein</strong> französischer Soldat sah, dass ich unbewaffnet war, kam er auf mich zu geritten. Aus Panik griff ich<br />

nach m<strong>ein</strong>er Trompete, holte Schwung und schlug auf ihn <strong>ein</strong>. Mit blutendem Vorderkopf fiel er von s<strong>ein</strong>em Pferd, das<br />

daraufhin s<strong>ein</strong>en Reiter am Boden liegen ließ und davongaloppierte. Zu unserem Entsetzen brach auch <strong>ein</strong> Feuer<br />

im alten Zeughaus vor der Südkurtine, im Juliusturm und im Laboratorium im Palas aus. Auch Teile <strong>des</strong> Torhauses<br />

brannten. Nach den Informationen unseres Hauptmannes kamen beim Brand drei Soldaten von uns sowie auch<br />

fünf der französischen Truppe ums Leben.<br />

Durch den Brand war die Verteidigungsfähigkeit der Festung stark <strong>ein</strong>geschränkt, dies hat mich aber nicht sehr gestört,<br />

da ich zu sehr mit der Schlacht beschäftigt war und daran dachte, wie ich mich am besten vor den Schüssen<br />

schützen könnte. Ich sah, wie das Feld um jede Stunde leerer wurde und verletzte Soldaten aus dem Weg gebracht<br />

wurden, um versorgt zu werden, doch für manche war es schon zu spät. Die Schüsse wurden um jede neue Stunde<br />

weniger und hilfsbereite Frauen brachten uns Soldaten Essen zur Zitadelle, doch sie verschwanden auch genau<br />

so schnell, wie sie gekommen waren, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Viele Soldaten verließen das Feld oder<br />

brachten sich in Sicherheit, um noch in den nächsten Tagen kämpfen zu können. Ich bin mir sicher, dass wir in den<br />

nächsten Tagen endlich die Zitadelle und auch Spandau aus den Zwängen der Franzosen befreien werden.<br />

Jana B., Katharina T., Klasse 9b, Lily-Braun-Oberschule<br />

Graf August von Thümen, Eroberer der Zitadelle

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