werkstatt denkmal – ein Jugendprojekt des ... - Kunstbastion
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Die plastische Ausformung verleiht den Figuren Lebendigkeit<br />
und noch stärkere Realitätsnähe, wobei auch hier<br />
die Nähe zu Spielzeughaftem <strong>ein</strong>e Rolle spielt.<br />
Kampf im Juliusturm <strong>–</strong> <strong>ein</strong>e erdachte Geschichte<br />
Es war <strong>ein</strong>e dunkle, neblige Nacht, am 24. Oktober. Und ich hatte Nachtwache auf den Außenmauern der Zitadelle.<br />
Das Licht m<strong>ein</strong>er Laterne durchdrang den Nebel nur <strong>ein</strong> paar Meter weit. Mich überkam <strong>ein</strong> seltsames<br />
Gefühl, so, als wenn diese Nacht anders wäre als die anderen Nachtschichten. Plötzlich lichtete sich der Nebel<br />
im Süden, ca. 300 Fuß entfernt, und ich erkannte <strong>ein</strong>ige Silhouetten, die sich sch<strong>ein</strong>bar in m<strong>ein</strong>e Richtung näherten.<br />
Ich beobachtete, wie sich die Gestalten bewegten und erkannte nach <strong>ein</strong>iger Zeit Uniformen. Ich dachte,<br />
dass es Soldaten wären, die von der Front zurückkehren. Doch der Sch<strong>ein</strong> trog, denn als ich die blaue Farbe<br />
der Uniformen erkannte, fing m<strong>ein</strong> Herz an schneller zu schlagen und mich überkam <strong>ein</strong>e Angst, die sich nicht<br />
beschreiben ließ. Ich schlug den Gong, der zufällig neben mir stand, und schrie: „Die Franzosen kommen, die<br />
Franzosen kommen!“ Ich rannte sofort die Mauern hinunter, mit dem Gedanken zum Judenturm zu rennen. Ich<br />
rannte über das Bodenpflaster, in Richtung <strong>des</strong> Turmes und sah in der gesamten Zitadelle die Lichter angehen.<br />
Ich rannte über den königlichen Hof und es kam mir vor, als ob der Weg immer länger werden würde. Vor lauter<br />
Hektik und panischem Gerenne, stolperte ich über <strong>ein</strong>e Katze. Sie machte Miau. Und ich flog auf m<strong>ein</strong> Gesicht.<br />
Ich rappelte mich auf, hörte in m<strong>ein</strong>em Rücken, wie die Franzosen das Tor aufbrachen und erreichte schließlich<br />
den Judenturm. Ich öffnete die große, schwere Holztür, rannte in den Turm hin<strong>ein</strong> und knallte hinter mir die Tür<br />
wieder zu. Ich verriegelte sie mit dem Holzbalken und rannte die Treppen hinauf.<br />
Nach langem Keuchen und Stöhnen erreichte ich schließlich den höchsten Punkt <strong>des</strong> Turmes. Ich schaute aus<br />
dem Fenster hinaus und sah m<strong>ein</strong>e Kameraden zwischen den Flammen gegen die Franzosen kämpfen. Gott<br />
möge sie beschützen und mir m<strong>ein</strong>en Verrat verzeihen, dachte ich mir und bekreuzigte mich. M<strong>ein</strong>e Kameraden<br />
unterlagen den Franzosen. Diese kamen schließlich auf den Judenturm zu. Panik ergriff mich und ich überlegte<br />
schließlich, was ich noch tun könnte. Nichts; egal was ich täte, die Franzosen würden den Turm stürmen und<br />
mich förmlich abschlachten. Ich bin zwar nicht sehr fromm, doch das ist wohl die Bestrafung Gottes für m<strong>ein</strong>e<br />
Sünden, dass die Franzosen unbedingt hierher kommen mussten! Wenn ich Glück habe, dann werden sie<br />
mich gefangen nehmen, doch das halte ich für unwahrsch<strong>ein</strong>lich. Plötzlich höre ich unten die Tür aufbrechen.<br />
„Heiliger Vater!“ dachte ich. „Sie sind da!“ M<strong>ein</strong> letztes Stündl<strong>ein</strong> hat wohl nun geschlagen und so suchte ich<br />
vor lauter Panik nach etwas, das mir in dieser ausweglosen Situation helfen könnte, denn ich hörte schon das<br />
Durch<strong>ein</strong>ander von Schritten vieler Männer, welche die Treppen hinaufkamen. Ich ließ m<strong>ein</strong>en Blick durch den<br />
Raum schweifen und da war <strong>ein</strong>e Tür! Wieso habe ich sie bis jetzt nicht gesehen? Es schien so, als sähe ich<br />
den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich öffnete die Tür und dort war <strong>ein</strong> Geheimgang mit diversen Flinten. Da griff<br />
ich mir gleich in jede Hand <strong>ein</strong>e, schloss die Tür und wartete auf die Franzosen. Ich fing in dem dunklen Raum<br />
an zu schwitzen, wissend, dass gleich jemand die Tür öffnet. Da! Die Tür öffnete sich und ich schoss drauf los.<br />
Der erste Franzose fiel um. Da stand ich auf und mit lautem Geschrei und zwei Flinten rannte ich aus dem Nebenraum<br />
und schoss sie alle nieder. So, es war geschafft,d er Judenturm war der letzte Schauplatz. Der Turm<br />
wurde anschließend nach mir benannt: Juliusturm, für m<strong>ein</strong>en Namen Julius Grazikowski.<br />
Kubilay K., Tugce Y., Ceyda E., Klasse 9b, Lily-Braun-Oberschule