gibt es den Hessenlöwen zum Download - KSV Hessen Kassel

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Vor sechs Jahren bist Du aus Leipzig weggezogen.
Hast Du noch gute Kontakte in die
Heimat?
Zu meiner Familie und meinen Freunden
habe ich natürlich sehr guten Kontakt. Zu
Fußball-Kumpels habe ich nur noch wenige
Kontakte, wie zum Beispiel zu Maximilian
Watzka, der bei RB spielt. Für mich ist es aber
schwer am Wochenende für Familienfeste
oder Geburtstage nach Hause zu kommen, da
ich dann immer Spiele habe. Meine Frau versucht
mich dort immer gut zu vertreten.
Wohnt Deine Frau mit Dir in Kassel?
Ja. Mandy ist bisher jede Station mitgezogen.
Ich hatte in Leipzig meine Kfz-Mechaniker-
Ausbildung abgeschlossen und noch ein
halbes Jahr gearbeitet und als ich nach
Leverkusen gewechselt bin, sind wir zusammen
hingezogen.
Willst Du irgendwann zurück nach Leipzig?
Leipzig ist meine Heimatstadt, ich kann das
aber jetzt noch nicht sagen. Ich versuche
so lange wie möglich Fußball zu spielen
und könnte mir danach auch vorstellen,
als Torwarttrainer weiter zu machen.
In Leipzig ist RB momentan der
größte Verein. Denkst Du, dass
die Leipziger den Verein annehmen?
Ich hoffe es. Ich würde mich freuen,
wenn wieder eine Leipziger
Mannschaft in der Bundesliga mitspielen
würde. Ob das jetzt Lok
oder RB Leipzig ist, ist mir egal,
die anderen Vereine hatten alle
ihre Chance, höherklassig zu
spielen. Hauptsache Leipzig
kommt wieder mehr in den
Fokus, weil es eine sehr schöne Stadt ist. Als
ich in Leverkusen und in Wehen war, habe
ich gemerkt, dass die Leute gar nicht wissen,
wie es im Osten ausschaut. Auch viele junge
Leute haben Vorurteile gegen Leipzig und
waren selbst noch nie dort. Deswegen würde
ich mir wünschen, dass es wieder aufwärts
geht mit dem Leipziger Sport.
Was hat Dich in der Jugend dazu bewegt,
Dich ins Tor zu stellen?
Ich war als Kind erst Feldspieler. Als unsere
damaligen Torhüter beide noch mit ihren Eltern
im Urlaub waren, habe ich den Trainer
gefragt, ob ich mal ins Tor darf. Dabei habe
ich mich dann gar nicht so blöd angestellt
und als die anderen beiden wieder gekommen
sind, war das Tor besetzt.
Seitdem stehe ich im Tor.
Gab es einen bestimmten
Punkt, an dem Du da-
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ran geglaubt hast, Profifußballer werden zu
können?
In der Jugend habe ich schon ein kleines finanzielles
Budget bekommen und gemerkt,
dass man damit Geld verdienen kann. Der
jahrelange Fleiß hat sich dann für mich ausgezahlt,
als ich im Jahr 2005 von Michael
Skibbe für die U20-Nationalmannschaft gegen
die Schweiz nominiert wurde. Ich hatte
vorher mit der Sachsenauswahl den Länderpokal
gewonnen und auch den NOFV-
Länderpokal. Dort bin ich bester Torwart
geworden und so ist er auf mich aufmerksam
geworden. Bei dem Spiel war ein Auswahlkader
mit allen Nationalspielern und es war
noch nicht klar, wer mit zur Junioren-WM in
die Niederlande mitfährt. Skibbe hatte Sören
Pirson und mich eingeladen und dann eine
Münze geworfen, wer von Anfang an spielen
darf. Ich hatte das Glück auf meiner Seite und
durfte die Nationalhymne mitsingen. Es war
eine große Ehre für mich, den Adler auf der
Brust zu tragen.
Danach begann Deine Profikarriere. Was
hast Du für Geschichten erlebt?
Eine Geschichte war zum Beispiel, als ich
noch bei Sachsen Leipzig gespielt habe und
zu einem Probetraining beim FC Liverpool
eingeladen wurde. Ich war vier Tage in Liverpool
und habe mit Djibril Cissé, Milan Baros
und Didi Hamann trainiert. Das Schlimme
daran war, dass es meine Tasche nicht
von Leipzig über Wien nach Manchester ins
richtige Flugzeug geschafft hat und ich ohne
meine Sportsachen dort stand. Ich habe von
denen dann Latschen bekommen, die wie
Rugby-Schuhe aussahen und von Jerzy Dudek
habe ich die Handschuhe bekommen.
Der hatte eine 9er Größe, ich brauche aber
10er. Das war natürlich schwer, mit den Umständen
zu überzeugen. Es war aber trotzdem
ein großes Erlebnis für mich.
Anstatt nach Liverpool bist Du zu Bayer
Leverkusen gewechselt und dort auf
René Adler getroffen. Wie hast Du
ihn kennen gelernt?
Wir sind beide in der Jugend von
VfB Leipzig groß geworden. Zu
der Zeit war René der Torwart
(Fortsetzung nächste Seite)