10 • 2013 - Kassenärztliche Vereinigung Sachsen

Berufs- und Gesundheitspolitik
Nun bringen wir Ihnen Erzgebirgisch bei!
Zweite Praxisübergabe im Projekt „Bienvenido in Sachsen“
Große Freude und Dankbarkeit war im
Schwarzenberger Ortsteil Bermsgrün zu
spüren, als klar wurde, dass ihre langjährige
Ärztin Dagmar Teichert eine Nachfolgerin
bekommt. Das Besondere dabei
liegt in der Herkunft der „Neuen“ Elizabeth
Beltre, die in New York geboren ist
und 1995 ihr Medizinstudium in der
Dominikanischen Republik abschloss.
Von 2000 bis 2005 war sie als Assistentin
für gastroenterologische Endoskopie im
Washington Hospital Center (USA) tätig.
Ihre Spezialisierung zur Hausärztin
schloss sie 2011 in Toledo (Spanien) ab.
Hier hörte sie vom Modellprojekt „Bienvenido
in Sachsen“ der KV Sachsen und
bewarb sich.
Am 11. September 2013 übergab nun
Frau Dipl.-Med. Dagmar Teichert nach
23-jähriger hausärztlicher Tätigkeit feierlich
ihre Praxis. Neben langjährigen Patienten
und Weggefährten gratulierten
auch die sächsische Staatsministerin für
Soziales, Christine Clauß, und die Oberbürgermeisterin
der Stadt Schwarzenberg,
Heidrun Hiemer.
Die Sozialministerin hieß Frau Beltre in
Sachsen herzlich willkommen. Der
demo grafische Wandel führe zu einer
steigenden Lebenserwartung, stelle die
Gesellschaft aber auch vor viele Herausforderungen,
nicht zuletzt auf dem Gebiet
der ärztlichen Versorgung. Umso mehr
freue es die Ministerin, dass Frau Beltre
dort eine Praxis übernommen hat, wo sie
besonders gebraucht wird. Sie nutzte die
Gelegenheit, das Projekt der KV Sachsen
zu loben und das nächste Förderprogramm
für zukünftige Hausärzte vorzustellen
(siehe www.kvsachsen.de →
Aktuell → Förderung → Programm
„Aus bildungsbeihilfe“).
Auch Oberbürgermeisterin Hiemer ist erleichtert,
dass mit der Praxisübernahme
die hausärztliche Versorgungsstruktur erhalten
bleibt. Sie sicherte Frau Beltre jederzeit
ihre Unterstützung zu.
Der stellvertretende KV-Vorsitzende,
Prof. Heiner Porst, bedankte sich bei
allen Beteiligten, die mit ihrem Engagement
das Modellprojekt ermöglicht
haben.
Er wies auf die zunehmend schwieriger
werdende ärztliche Versorgung auf dem
Land hin. Modellprojekte wie „Bienvenido
in Sachsen“ können die Versorgungslücken
nur zum Teil schließen. Aber
jede Praxis, die nicht geschlossen werden
muss, ist ein Erfolg.
Das sehen die Einwohner in Bermsgrün
auch so. Sie nahmen Elisabeth Beltre in
die Arme, beschenkten sie und versprachen:
„Wir müssen uns bemühen, langsam
und hochdeutsch zu sprechen und
bringen Ihnen Erzgebirgisch bei!“ Dankbar
hoffen sie, dass die neue Ärztin lange
in Bermsgrün bleibt. Bienvenido und
Glück auf!
– nv/im –
Staatsministerin Christine Clauß und Prof. Heiner Porst freuen sich mit Elisabeth Beltre, Ralph Tamminga (dem Lebenspartner
von Frau Beltre) und Patienten über die erfolgreiche Praxisnachfolge.
KVS-Mitteilungen Heft 10/2013
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