Die Untersuchung von Thoraxergüssen - Laboklin
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Thrombozyten weisen auf eine frische Blutung<br />
oder eine Kontamination bei der Entnahme hin.<br />
Grundsätzlich können Tumorzellen (Abb.3)<br />
unterschiedlichster Herkunft im Thoraxpunktat<br />
gefunden werden (s.u.).<br />
Abb. 2: Neutrophile Granulozyten (N), ein Makrophage (M), ein eosinophiler<br />
Granulozyt (E), ein aktivierter Lymphozyt (L) und multiple<br />
Erythrozyten (e) in einem Thoraxerguss<br />
Mesothelzellen können einen, zwei oder mehrere<br />
rundliche Kerne enthalten. Es finden sich<br />
unterschiedliche Mengen an homogenem Zytoplasma.<br />
<strong>Die</strong> häufig zu beobachtende Korona aus<br />
Zellausläufern ist artefiziell bedingt.<br />
Makrophagen kommen in den meisten Ergüssen<br />
vor. Ihr Zytoplasma ist unterschiedlich stark<br />
vakuolisiert und sie enthalten bohnenförmige<br />
Kerne.<br />
<strong>Die</strong> Unterscheidung <strong>von</strong> Makrophagen, Mesothelzellen<br />
und Karzinomzellen ist nicht immer sicher<br />
möglich.<br />
Neutrophile Granulozyten sind in geringer Zahl in<br />
fast jedem Erguss zu finden. Es lassen sich<br />
degenerierte (Infektion) und nicht-degenerierte<br />
Neutrophile unterscheiden. Ggf. sind auch intrazelluläre<br />
Infektionserreger zu erkennen.<br />
Lymphozyten können in geringen Mengen in fast<br />
jedem Erguss beobachtet werden. Sie kommen<br />
in einem Chylus vermehrt vor. Bei Lymphomen<br />
sind lymphatische Zellen mit Malignitätskriterien<br />
zu finden.<br />
Mastzellen sind nur selten in Ergüssen zu finden.<br />
Bei Entzündungen können sie in geringer Zahl<br />
zu beobachten sein. Sie sind zahlreich bei intrathorakalen<br />
Mastzelltumoren.<br />
Eosinophile Granulozyten können bei Pneumothorax,<br />
Herzwürmern oder Überempfindlichkeitsreaktionen<br />
vermehrt vorkommen.<br />
Erythrozyten sind die Folge <strong>von</strong> Traumata, einer<br />
erhöhten Gefäßpermeabilität und Gerinnungsstörungen<br />
oder sie sind entnahmebedingt.<br />
Abb. 3: Tubuläre Epithelformation (T) im Thoraxerguss einer Katze<br />
mit Lungenkarzinom<br />
Der Hämothorax (blutiger Erguss) entsteht<br />
traumatisch, in Folge <strong>von</strong> rupturierten Tumoren<br />
oder Gerinnungsstörungen (z.B. Rodentizidvergiftung).<br />
Makroskopisch handelt es sich um<br />
eine wässrige rote Flüssigkeit. Biochemisch<br />
ähnelt der Erguss den Werten im peripheren<br />
Blut. Zytologisch findet man v.a. Erythrozyten.<br />
Nach 2 Tagen ist Erythrophagozytose durch<br />
Makrophagen und nach 5 Tagen Hämosiderin zu<br />
beobachten.<br />
Bei einem Transsudat / modifiziertem Transsudat<br />
handelt es sich um einen Erguss infolge<br />
eines erhöhten hydrostatischen oder onkotischen<br />
Druckes. Makroskopisch findet sich eine<br />
klare bis bernsteinfarbene wässrige Flüssigkeit<br />
(Hydrothorax). <strong>Die</strong> physikalisch / chemische<br />
<strong>Untersuchung</strong>, speziell die Bestimmung des<br />
Proteingehaltes, dient der Differenzierung <strong>von</strong><br />
hydrostatischen (kardialen) und onkotischen<br />
(hypoproteinämischen) Transsudaten.<br />
Zytologisch finden sich nur einzelne Lymphozyten,<br />
Mesothelzellen / Makrophagen und neutrophile<br />
Granulozyten.<br />
Den Begriff des modifizierten Transsudates gibt<br />
es nur in der Veterinärmedizin und er wurde<br />
geschaffen, um die breiten Überlappungen der<br />
Befunde in Transsudat und Exsudat zu beschreiben.<br />
LABOR FÜR KLINISCHE DIAGNOSTIK GMBH & CO.KG Info 8/2011 Seite 2<br />
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