Das offizielle Meeting-Programmheft zum ... - LAC Pliezhausen
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„Durchs Laufen<br />
viele Freunde gefunden“<br />
<strong>LAC</strong>-Aushängeschild Friedrike Kallenberg<br />
PLIEZHAUSEN<br />
Zurück zu den Wurzeln. Die Läuferin Friederike Kallenberg<br />
sitzt in der Landessportschule in Tailfingen auf<br />
einer Bank umringt von 25 sportbegeisterten elf bis<br />
13-jährigen Schülerinnen und Schülern. Vor 15 Jahren<br />
hatte Kallenberg ihre Laufkarriere in dieser Leichtathletik-Arbeitsgemeinschaft<br />
am BZN in Rommelsbach<br />
begonnen. Die 26-Jährige Langstreckenläuferin vom<br />
<strong>LAC</strong> <strong>Pliezhausen</strong> erzählt von ihrem Sport: wie viel sie<br />
trainiert, was der Leistungssport für sie bedeutet.<br />
„Neben den vielen Bestzeiten habe ich gelernt, was<br />
wichtig ist“, sagt Kallenberg und ergänzt: „Gemeinschaft,<br />
Freude am Sport, Disziplin und Fairness, aber<br />
auch der richtige Umgang mit Siegen und Niederlagen“.<br />
Die vergangene Saison war für die Rommelsbacherin<br />
überaus erfolgreich. Über 5000 (17:19 Min.), 10000<br />
Meter (35:50 Min.) und im Halbmarathon (1:22 Stdn.)<br />
hatte sie Bestleistungen erzielt. Bei den Deutschen<br />
10000 Meter-Meisterschaften in Bremen landete<br />
sie überraschend auf Platz vier.<br />
Bei der Alb-<br />
Gold-Winterlaufserie<br />
holte<br />
sie mit drei<br />
Siegen<br />
bereits frühzeitig<br />
ihren<br />
zweiten<br />
Seriensieg. In<br />
Kiebingen lief<br />
sie über 10 Km<br />
mit 36:02 Min.<br />
einen beachtlichen<br />
Streckenrekord.<br />
Kallenberg ist<br />
nicht nur <strong>zum</strong> Aushängeschild<br />
des <strong>LAC</strong><br />
<strong>Pliezhausen</strong> geworden.<br />
Sie braucht auf<br />
„ihren“ Strecken in der<br />
Region inzwischen keine Konkurrentin zu fürchten.<br />
Bemerkenswert: Über das Sportliche hinaus ist sie im<br />
<strong>LAC</strong> auch ehrenamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
engagiert.<br />
Bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften in<br />
Bad Liebenzell hat sie als Zwölfte mit neuer persönlicher<br />
Bestzeit von 1:19,28 Stdn. überzeugt - und ihre<br />
Marathon-Möglichkeiten angedeutet. Nachdem sie im<br />
Vorjahr ihre Saison nach den Deutschen Meisterschaften<br />
in Ulm wegen Problemen<br />
mit der Plantarsehne<br />
(unterm<br />
Fußgewölbe) praktisch<br />
abbrechen musste,<br />
hofft sie und Trainer<br />
Thomas Jeggle 2010 verletzungsfrei durchzukommen.<br />
„Seit dieser Verletzung bin ich etwas gelassener geworden,“<br />
sagt Kallenberg, „da ist viel von der Verbissenheit<br />
von mir abgefallen“. Seitdem freue sie sich auf<br />
jede Trainingseinheit die sie absolvieren kann. Pro<br />
Woche legt sie immerhin fast 100 Kilometer zurück.<br />
Beim Winterlauf in Rübgarten war Kallenberg über 10<br />
km erstmals schneller als ihr Trainer Thomas Jeggle,<br />
der sie seit acht Jahren betreut. „Er ist Berater, Vorbild<br />
und väterlicher Freund“, sagt die Langstrecklerin über<br />
ihren Trainer.<br />
Jeggle erkennt derzeit eine weitere<br />
Leistungsverbesserung und<br />
glaubt an weitere Bestzeiten<br />
in dieser Saison. „Friederike<br />
hat durch ihre Leistungsentwicklung<br />
mehr Selbstvertrauen<br />
gewonnen“, sieht<br />
Jeggle auch deutliche Fortschritte<br />
im psychologischen<br />
Bereich. Und dieser<br />
ist gerade auch im Langstreckenlauf<br />
von großer<br />
Bedeutung.<br />
Warum sucht eine 26-<br />
jährige Frau die Herausforderung<br />
beim<br />
Ausdauersport?<br />
„Man fühlt sich<br />
lebendig wenn man läuft<br />
und hat ein tiefes Körpergefühl“, sagt<br />
sie. Für Kallenberg ist Laufen eine gute Ergänzung<br />
zu ihrem Beruf. Sie arbeitet als Ergotherapeutin<br />
bei der Reutlinger Altenhilfe (RAH) im Haus Lindach<br />
und versucht dabei, älteren Menschen motorische Alltagskompetenzen<br />
zu erhalten.<br />
„Ich habe durchs Laufen viele Freunde gefunden“,<br />
erzählt Friederike Kallenberg den BZN-Schülern. Sie<br />
freue sich jetzt schon auf das nächste Trainingslager<br />
mit ihren Trainingskollegen an der italienischen Adria.<br />
Sie genießt es offensichtlich auch, auf T-Shirts und<br />
Autogrammkarten ihren Namenszug zu schreiben. Auch<br />
Mädchen brauchen Vorbilder.<br />
Ewald Walker