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Handreichung Schulverweigerung - Landkreis Osnabrück

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2.2 Welche Ursachen und Auswirkungen hat <strong>Schulverweigerung</strong>?<br />

Ständiges Fehlen in der Schule ist nicht nur ein Verstoß gegen die gesetzliche Schulpflicht, es<br />

ist vor allem ein Zeichen dafür, dass in der Entwicklung des Jugendlichen Schwierigkeiten aufgetreten<br />

sind. Bei der Suche nach Ursachen für <strong>Schulverweigerung</strong> wird schnell deutlich, dass<br />

verschiedene Bedingungen über einen längeren Zeitraum zusammenkommen, bevor Schüler<br />

dem Unterricht fernbleiben. Zunächst darf angenommen werden, dass jeder Jugendliche zur<br />

Schule gehen möchte und einen Schulabschluss erreichen will.<br />

Schulverweigerndes Verhalten ist nicht automatisch gleichzusetzen mit Lernverweigerung.<br />

Vielmehr führen Brüche und Instabilität im familiären Umfeld, Konflikte mit Eltern, Freunden<br />

und Lehrern, persönliche Negativerfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich sowie Leistungsüber-<br />

und Leistungsunterforderung zu <strong>Schulverweigerung</strong>.<br />

Schulangst<br />

Schulphobie<br />

Entscheiden sich<br />

Jugendliche, der Schule<br />

fernzubleiben, können<br />

folgende<br />

Gründe dafür<br />

aufgeführt<br />

werden:<br />

Schulschwänzen<br />

Schulangst<br />

setzt ein, wenn Jugendliche den Leistungsanforderungen im Unterricht nicht gerecht<br />

werden können (Leistungsangst).<br />

setzt ein, wenn Jugendliche nur schwer bzw. gar nicht soziale Kontakte zu Mitschülern<br />

und Lehrkräften aufbauen können (Soziale Angst). Der Schulbesuch kann bspw. zu<br />

psychosomatischen Beeinträchtigungen führen.<br />

Schulphobie<br />

setzt ein, wenn Jugendliche extreme Trennungsängste zu wichtigen Bezugspersonen<br />

entwickelt haben. Oft wird diese Trennungsangst durch Scheidung, Krankheit oder frühen<br />

Tod eines Familienmitglieds hervorgerufen. Die Schulphobie und das damit einhergehende<br />

Fernbleiben von der Schule stehen meist ohne direkten Bezug zum Schulunterricht<br />

und werden häufig durch das soziale Umfeld des betroffenen Jugendlichen toleriert.<br />

Schulschwänzen<br />

setzt ein, wenn Jugendliche durch die Inhalte des Unterrichts nicht erreicht werden, weil<br />

ihnen die Sinnhaftigkeit des Schulbesuchs nicht deutlich ist und sie gegen bestehende<br />

Normen und Regeln rebellieren möchten (Störung des Sozialverhaltens). Das Schwänzen<br />

geschieht in der Regel ohne das Wissen der Eltern und manifestiert sich zunächst durch<br />

gelegentliches Zuspätkommen. Es kann in der Folge zu permanentem Fernbleiben bis<br />

hin zu einer hartnäckigen Unterrichtsverweigerung führen.<br />

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