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nicht nur im Herbst PDF - Lyrikschadchen.de

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4<br />

III.<br />

Analyse und Interpretation eines <strong>Herbst</strong>gedichts von Eichendorff<br />

Aufsatz Kl. 10 – zweistündig<br />

Laut Arbeitsaufgabe beschäftige ich mich <strong>im</strong> Folgen<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Gedicht "Im <strong>Herbst</strong>"<br />

von Josef von Eichendorff, das offenbar die Wehmut <strong>de</strong>s Menschen be<strong>im</strong> Anblick <strong>de</strong>s<br />

<strong>Herbst</strong>es in <strong>de</strong>r Natur zum Ausdruck bringt.<br />

Das Gedicht trägt die Überschrift "Im <strong>Herbst</strong>" und besteht aus drei Strophen a sechs<br />

Versen. Das Versmaß ist in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Zeilen je<strong>de</strong>r Strophe gleich. In <strong>de</strong>r<br />

ersten Zeile ist es ein fünfhebiger Jambus mit überzähliger Senkung, in <strong>de</strong>r zweiten<br />

ein dreihebiger Steiger, in <strong>de</strong>r dritten ein fünfhebiger Jambus mit einer überzähligen<br />

Senkung, in <strong>de</strong>r vierten wie<strong>de</strong>r ein dreihebiger Steiger, in <strong>de</strong>r fünften ein dreihebiger<br />

Jambus mit einer überzähligen Senkung und in <strong>de</strong>r sechsten Verszeile wie<strong>de</strong>r ein<br />

dreihebiger Steiger. Das Re<strong>im</strong>schema ist in allen drei Strophen ein Wechselre<strong>im</strong>. Die<br />

Zeilenlängen innerhalb <strong>de</strong>r Strophen sind unterschiedlich, <strong>im</strong> Vergleich zu <strong>de</strong>r inneren<br />

Struktur <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Textabschnitte aber äußerst ähnlich. Der gewählte Wortbestand<br />

entstammt <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>r Natur (Wald, Blätter,...) und <strong>de</strong>s Menschen<br />

(Abendglocken, He<strong>im</strong>at, Kin<strong>de</strong>rzeit,...), wobei aber auffällt, dass <strong>de</strong>r Wald und die Natur<br />

<strong>nur</strong> in <strong>de</strong>r ersten Strophe genannt und "beschrieben" wer<strong>de</strong>n, was die Intention <strong>de</strong>s<br />

Schreibers, <strong>de</strong>n Menschen und seine herbstlichen Gefühle und Probleme in <strong>de</strong>n<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund zu rücken, <strong>de</strong>utlich an <strong>de</strong>n Tag legt. In <strong>de</strong>r sechsten Strophe wird mit<br />

Hilfe von typischen Stilmitteln <strong>de</strong>r Lyrik, nämlich durch Metaphern (Buchenhallen) und<br />

Vergleiche (Lind rauschend wie <strong>im</strong> Traum), die herbstliche Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Natur<br />

geschil<strong>de</strong>rt. Es wird ein verträumter, melancholischer Hintergrund für <strong>de</strong>n Hauptteil<br />

<strong>de</strong>s Gedichts geschaffen. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Ferne läuten<strong>de</strong> Abendglocken<br />

erwähnt, die dieses St<strong>im</strong>mungsbild noch unterstreichen.<br />

In <strong>de</strong>r zweiten Strophe "erscheint" dann das lyrischen Ich, das in <strong>de</strong>r Einsamkeit <strong>de</strong>s<br />

Wal<strong>de</strong>s <strong>de</strong>n Glocken lauscht. Und plötzlich ist <strong>de</strong>utlich ein St<strong>im</strong>mungsumbruch <strong>de</strong>s<br />

Gedichts zu spüren. Es tauchen Wörter wie "wild" und "erschrocken" auf, und es<br />

scheint, als passte <strong>de</strong>r Mensch (das lyrische Ich) <strong>nicht</strong> in diese Einsamkeit <strong>de</strong>r Natur<br />

und wolle sich von ihr, durch die Abendglocken gerufen, losreißen. Das Gedicht erinnert<br />

ihn an seine He<strong>im</strong>at und stille Kindheit, und er wen<strong>de</strong>t sich erschrocken um. Doch dann<br />

wird ihm seine Einsamkeit wie<strong>de</strong>r bewusst, <strong>de</strong>nn was ihn liebt, ist weit weg und<br />

vergangen und lebt <strong>nur</strong> noch in seiner Erinnerung.<br />

In <strong>de</strong>r dritten Strophe wird gesagt, dass die Lie<strong>de</strong>r (das Läuten) und die damit<br />

verbun<strong>de</strong>ne Erinnerung an seine Kindheit ihm das Herz brechen. Noch einmal grüßt er<br />

wie aus <strong>de</strong>r Ferne die schönen Tage seiner Kindheit und die Menschen, die ihn liebten.<br />

Aber die Wehmut <strong>de</strong>r Erinnerung an diese Zeit zieht ihn wie ins Grab, und er <strong>de</strong>nkt an<br />

<strong>de</strong>n Tod.

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