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MHMK-Festschrift 20 Years of Macromedia 2013

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<strong>MHMK</strong> Design And<br />

film School:<br />

Kreatives Schaffen<br />

inmitten<br />

der Bilderflut<br />

Der Strukturwandel der Medienwelt eröffnet den heutigen Nutzern neben einem konsumierenden<br />

auch einen produzierenden Umgang mit Medien. Die heutigen Prosumer (Producer/Consumer)<br />

sind nicht nur passive Zuschauer, Zuhörerinnen, Leser und Nutzerinnen,<br />

sondern aktive, eigenschöpferische Mitproduzentinnen und -produzenten. Sei es, dass<br />

Inhalte durch eigene Konnotationen belegt und auch öffentlich diskutiert werden. Der persönliche<br />

Mehrwert liegt im Konstruieren neuer individueller Symbolgehalte für einen<br />

persönlichen Lebensentwurf. Es scheint, dass Konsumenten sich heute stärker von vorgegebenen<br />

Mainstream Inhalten emanzipieren und sich verstärkt selbst inszenieren wollen.<br />

Pr<strong>of</strong>.<br />

Sibylle Stürmer<br />

Kom. Leiterin des<br />

Studiengangs Film<br />

und Fernsehen<br />

Acting Chair Film<br />

and Television<br />

Pr<strong>of</strong>. Oliver Szasz<br />

Lehrgebiet Medienund<br />

Kommunikationsdesign<br />

Pr<strong>of</strong>essor Media<br />

and Communication<br />

Design<br />

Die Folge ist die Allgegenwart von Medien in<br />

der heutigen digitalen Gesellschaft. Doch diese<br />

Bilderflut, die uns durch die Fortschritte der digitalen<br />

Bildbearbeitung aus dem Fernsehen, dem<br />

Kino und den sozialen Netzwerken entgegenströmt,<br />

entwickelt sich nicht so sehr vorwärts wie<br />

in die Breite. Immer mehr entsteht und existiert<br />

nebeneinander und ineinander, crossmedial vernetzt<br />

und transmedial erzählt. Unter der bunten<br />

Oberfläche wirken jedoch gleiche dramaturgische<br />

Gesetzmäßigkeiten, seit Jahrhunderten geübte<br />

Methoden, Geschichten wirksam zu erzählen. In<br />

diesen geübt zu sein, ist die Basis dafür, mit den<br />

immensen Möglichkeiten, die in dieser Entwicklung<br />

stecken, zu reüssieren.<br />

Der magische Raum des Kinos, die Faszination<br />

die vom bewegten Bild ausgeht, der Wunsch<br />

berührende Geschichten neu und modern zu<br />

erzählen, bestehen (auch und verstärkt) bei einer<br />

Generation, die eine radikal andere Mediensozialisation<br />

entwickelt hat als ihre Eltern. Die<br />

anders sieht, anders wahrnimmt und an anderen<br />

Diskursen teilnimmt. Und diesen Wandel filmisch<br />

thematisieren will. Die Entwicklung der St<strong>of</strong>fe,<br />

die Arbeit an den Drehbüchern besitzt im Studiengang<br />

Film und Fernsehen deshalb höchste<br />

Bedeutung.<br />

Diese Veränderung betrifft auch die Designdisziplinen.<br />

In Kommunikationsdesign und Animation,<br />

wie auch im Design für interaktive Medien,<br />

wie z. B. Interface und Game Design, ist das<br />

Erzählen von Geschichten mehr denn je der Weg,<br />

um Menschen zu erreichen.<br />

Film und Design haben den Wunsch, zu berühren.<br />

Menschlich zu sein. Emotionen zu erschaffen.<br />

Die Mittel dafür sind unterschiedlich, ihnen gemeinsam<br />

ist das Streben nach Authentizität und<br />

Glaubwürdigkeit.<br />

Bedeutung von Bewegtbild<br />

auf allen Kanälen<br />

Filmherstellung ist Teamwork – das Zusammenwirken<br />

von Berufen, deren Gewerke im komplexen<br />

Verlauf der Herstellung eines Films ineinander<br />

greifen. Der Drehbuchautor, die Filmtonmischmeisterin,<br />

der Regisseur und die Kamerafrau<br />

– ihre individuelle Expertise wird in praktischen<br />

Projekten geübt, ihr Zusammenwirken in<br />

der Arbeit als Team gebündelt. Dabei wird erst<br />

das klassische Wissen vermittelt: denn wer z. B.<br />

für mobile Endgeräte filmt oder für interaktive<br />

Anwendungen konzipiert, also für einen Bildschirm<br />

in Scheckkartengröße, braucht das klassische<br />

Wissen über die Gestaltung des Lichts,<br />

die Wirkung der Farben, die Gliederung des<br />

Bildes, um die Aufmerksamkeit zielgerichtet leiten<br />

zu können. Neben einem künstlerischkreativen<br />

Schwerpunkt wird im Studiengang Film<br />

und Fernsehen auch die Anfertigung von Auftragsarbeiten<br />

für konkrete Kooperationspartner<br />

eingeübt. Immer werden in diesen Projekten<br />

die neuen digitalen und transmedialen Möglichkeiten<br />

mitgedacht.<br />

Designprozesse als Motor<br />

für allumfassende Innovation<br />

Design, mit seinen analytischen, kreativen und<br />

interdisziplinären Prozessen, wird heute zunehmend<br />

als entwerfendes Denken anerkannt, es<br />

wird für unterschiedlichste Themen und Fragestellungen<br />

eingesetzt, nicht nur für visuelle Kom-<br />

Oben links: Das Spiel „Tin Mary“<br />

entwickelte Ulrich Wanitschke<br />

<strong>20</strong>13 als Bachelorarbeit in der<br />

Studienrichtung Game Design.<br />

Oben rechts: Christian Ude,<br />

Oberbürgermeister von München,<br />

präsentiert die erste Phase<br />

der Plakatkampagne „München<br />

zeigt Gesicht!“, die ein interdisziplinäres<br />

Projektteam von<br />

Studierenden der Vertiefungsrichtungen<br />

Medien- und<br />

Kommunikationsdesign sowie<br />

Markenkommunikation und<br />

Werbung im Jahr <strong>20</strong>12 entwickelt<br />

hat.<br />

Mitte links: Studierende des<br />

Studiengangs Medienund<br />

Kommunikationsdesign<br />

vor ihren Arbeiten.<br />

Mitte rechts: Die finale Plakatversion<br />

von „München zeigt<br />

Gesicht!“.<br />

Unten links: Film-Still aus<br />

„Jean“, <strong>MHMK</strong>-Abschlussfilm<br />

von Alexander Jaschik (Regie),<br />

Nico Schwartau (Kamera)<br />

und Claude König (Produktion)<br />

aus dem Jahr <strong>20</strong>13.<br />

Unten rechts: Projektbesprechung<br />

mit Pr<strong>of</strong>. Tanja Schmitt-<br />

Fumian, Leiterin des Studiengangs<br />

Medien- und Kommunikationsdesign.<br />

Unten rechts, Ecke: Film-Still aus<br />

„Kinderspiel“, Abschlussfilm<br />

von Lars Kornh<strong>of</strong>f (Regie) sowie<br />

Yella Yari Fenner (Produktion),<br />

die dafür den „Special Jury<br />

Award“ beim New York International<br />

Children’s Film Festival<br />

erhielten.<br />

Top left: in <strong>20</strong>13, „Tin Mary“ was<br />

created as a bachelor thesis by<br />

Ulrich Wanitschke, graduating in<br />

the study program Game Design.<br />

Top right: Christian Ude, mayor<br />

<strong>of</strong> Munich, presents the first<br />

staging <strong>of</strong> an anti-racism<br />

advertising campaign created<br />

by an interdisciplinary team<br />

<strong>of</strong> Media and Communication<br />

Design and Brand Communication<br />

and Advertising in <strong>20</strong>12.<br />

Center left: Students <strong>of</strong> the<br />

study program Media and<br />

Communication Design show<br />

their work.<br />

Center right: The final staging<br />

<strong>of</strong> the antiracism-campaign<br />

displays hundreds <strong>of</strong> Munich<br />

citizen, actively supporting the<br />

campaign via facebook with<br />

their photo.<br />

Bottom left: „Jean“, a student<br />

production by Alexander Jaschik<br />

(Director), Nico Schwartau<br />

(Camera) und Claude König<br />

(Production) was supported by<br />

the Bavarian film funding as<br />

well as co-produced by German<br />

public television.<br />

Bottom right: Project meeting<br />

with Pr<strong>of</strong>. Tanja Schmitt-Fumian,<br />

Chair Media and Communication<br />

Design.<br />

Bottom right (corner): „Kinderspiel“,<br />

created by Lars Kornh<strong>of</strong>f<br />

(Director) and Yella Yari Fenner<br />

(Production), was awarded<br />

the „Special Jury Award“ at the<br />

New York International Children’s<br />

Film Festival in <strong>20</strong>10.

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