Ladungssicherungshandbuch - Mercedes-Benz Deutschland
Ladungssicherungshandbuch - Mercedes-Benz Deutschland
Ladungssicherungshandbuch - Mercedes-Benz Deutschland
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Die volle Ladung<br />
Sicherheit.<br />
Das <strong>Ladungssicherungshandbuch</strong> von<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>.
Ungesicherte Ladung kann nach<br />
hinten losgehen. Oder nach vorne.<br />
Warum ordnungsgemäße Ladungssicherung so wichtig ist.<br />
Hand aufs Herz! Wie oft haben Sie schon gedacht: „Ach, die<br />
Kiste ist so schwer, die verrutscht schon nicht“ oder „Die<br />
paar Meter kann ich die Kupferrohre auch so transportieren“?<br />
Leider sind das noch immer weit verbreitete Irrtümer. Fakt<br />
ist: Ungesicherte oder falsch gesicherte Ladung ist und bleibt<br />
ein unberechenbares Risiko. Eine Gefahrenbremsung reicht,<br />
und schwere Ladungsteile wie zum Beispiel Farbeimer oder<br />
Schubkarren können durch den ganzen Laderaum fliegen<br />
und dabei andere Ladungsteile zerstören, die Trennwand zum<br />
Fahrerhaus durchstoßen oder sogar Fahrzeugtüren herausreißen.<br />
Und das kann ziemlich teuer werden. Unfälle durch<br />
unzureichend gesicherte Ladung verursachen jedes Jahr<br />
allein in <strong>Deutschland</strong> Schäden in Höhe von einer halben<br />
Milliarde Euro. Hinzu kommen die Gefahren für Leib und<br />
Leben: Jedes ungesicherte Kleinteil kann zum gefährlichen<br />
Geschoss werden, das Sie und damit auch andere Verkehrsteilnehmer<br />
gefährdet.<br />
Kein Wunder, dass der Gesetzgeber hier klare Regeln auf -<br />
gestellt hat. Straßenverkehrsordnung, Gefahrgut- und<br />
Arbeitsschutzrecht und sogar das Strafgesetzbuch regeln<br />
das Thema Ladungssicherung und nehmen Fahrer, Verlader<br />
und Fahrzeughalter in die Pflicht. Und bei Gesetzesverstößen<br />
drohen saftige Geldstrafen und im schlimmsten Fall sogar<br />
Gefängnis.<br />
Das Thema Ladungssicherheit hat bei <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> aus<br />
gutem Grund einen besonders hohen Stellenwert. Schließlich<br />
stehen unsere Transporter nicht nur für Leistungsfähigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit, sondern von jeher auch für maßgebliche<br />
Innovationen im Bereich Sicherheitstechnik wie zum<br />
Beispiel ESP, ABS und ASR, intelligente Bremsassistenten,<br />
Sicherheitslenksäulen oder Front- und Seitenairbags. Da<br />
ist es nur konsequent, dass auch unsere Konzepte zur<br />
Ladungssicherheit Ihnen einen umfassenden Schutz bieten.<br />
Egal, was Sie tagtäglich transportieren.<br />
Mit diesem Handbuch möchten wir Sie für das Thema<br />
sensibilisieren, die wichtigsten Grundlagen vermitteln und<br />
unsere Konzepte zur Ladungssicherung vorstellen. Damit<br />
bei Ihnen auch in Zukunft nichts nach hinten losgeht. Oder<br />
nach vorne.<br />
2<br />
3
Das kleine 1x1 der Ladungssicherung.<br />
Alle physikalischen Grundlagen auf einen Blick.<br />
Ladungssicherung und Physik – das ist wie Autofahren<br />
und Verkehrsregeln. Um wirklich sicher an sein Ziel zu<br />
gelangen, muss man sich erst einmal ein paar Grundkenntnisse<br />
aneignen. Die wichtigste: Während der Fahrt<br />
steht die Ladung immer nur so lange an ihrem Platz,<br />
bis sie von Brems-, Beschleunigungs- oder Kurvenkräften<br />
gezwungen wird, ihre Position zu ändern. Die Aufgabe der<br />
Ladungssicherung ist es deshalb, diese Kräfte mithilfe von<br />
verschiedenen Hilfsmitteln aufzufangen. Vier Kräfte müssen<br />
Sie kennen:<br />
Eine ideale Lastverteilung ist mindestens genauso wichtig<br />
wie das richtige Sichern Ihrer Transportgüter. Denn was<br />
nützt die bombensicherste Kiste, wenn bei der nächsten<br />
scharfen Rechtskurve der Transporter abhebt? Achten<br />
Sie deshalb immer darauf, dass das Schwerste nach unten<br />
und vorne auf die Ladefläche kommt. Dabei müssen<br />
Sie aber auch an das maximal zulässige Gesamtgewicht<br />
und die Achslasten denken. Die finden Sie in den Fahrzeugpapieren.<br />
Außerdem sollten Sie die Fracht möglichst<br />
mittig zwischen den Seitenwänden und schwere Ladung<br />
nicht im hinteren Bereich des Laderaums (gestrichelte<br />
Kurve) platzieren. Die dunkel abgebildete Kurve beschreibt<br />
die optimale Längsposition des Masseschwerpunktes<br />
der Zuladung.<br />
Die Gewichtskraft ist die Kraft, mit der eine Masse<br />
(Ladung) durch die Erdanziehungskraft senkrecht auf<br />
die Ladefläche drückt. Die Gewichtskraft von 1 daN<br />
(Dekanewton) entspricht der Ladungsmasse von 1 kg.<br />
Die Massenkraft wird auch „Trägheitskraft“ genannt<br />
und ist das Bestreben der Ladung, sich der Änderung ihres<br />
Bewegungszustandes zu widersetzen.<br />
Schwerpunkt<br />
Die Reibungskraft ist abhängig von der Oberflächenstruktur<br />
und von der Gewichtskraft. Je rauer eine Oberfläche ist,<br />
desto stärker kann die Reibungskraft wirken. Sie wirkt außerdem<br />
einer Ladungsverschiebung entgegen und hilft somit<br />
bei der Ladungssicherung.<br />
Die ideale Lastverteilung bei einem Kleintransporter basiert in diesem Beispiel auf einer max. Nutzlast von 1.500 kg und einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.500 kg.<br />
Die Sicherungskraft ist die Kraft, die Fahrzeugaufbau,<br />
Zurrgurte und Co. aufbringen müssen, damit die Ladung<br />
nicht verrutscht. Sie errechnet sich aus Massenkraft<br />
minus Reibungskraft.<br />
Der Gleit-Reibbeiwert (oder die Reibungszahl) ist das<br />
Maß für die Reibungskraft im Verhältnis zur Anpresskraft<br />
zwischen zwei Körpern. Je niedriger er ist, desto besser<br />
müssen die Materialien gesichert werden.<br />
Material trocken nass fettig<br />
Holz/Holz 0,2–0,5 0,2–0,25 0,05–0,15<br />
Metall/Holz 0,2–0,5 0,2–0,25 0,02–0,1<br />
Metall/Metall 0,1–0,25 0,1–0,2 0,01–0,1<br />
Beton/Holz 0,3–0,6 0,3–0,5 0,1–0,2<br />
Stahlrahmen auf Holzfläche 0,4 0,4<br />
Holzbalken auf Holzladefläche 0,5 0,5<br />
Antirutschmatte 0,6<br />
4<br />
5
Das kleine 1x1 der Ladungssicherung.<br />
Die Arten der Ladungssicherung.<br />
Kraftschlüssige Ladungssicherung<br />
wird erreicht, indem man die Ladung<br />
mit Zurrmitteln an die Ladefläche<br />
presst. Dadurch wird die Reibungskraft<br />
erhöht, die die Ladung letztlich auf<br />
ihrem Platz festhält. In der Regel sind<br />
für diese Art der Ladungssicherung<br />
immer zwei Zurrmittel nötig: eine Längsund<br />
eine Querkraft. Legt man dann noch<br />
zusätzlich rutschhemmende Materialien<br />
unter die Kiste, ist die Ladungssicherheit<br />
fast perfekt. Aber nur fast: Um die<br />
optimale Vorspann kraft zu erreichen,<br />
sind noch folgende Punkte wichtig:<br />
• Der Zurrwinkel α sollte zwischen<br />
83° und 90° groß sein.<br />
• Die Ratsche sollte eine<br />
Vorspannkraft (S TF<br />
) von maximal<br />
250 daN besitzen (bei Normalratschen).<br />
• Das Ladegut muss formstabil sein.<br />
• Benutzen Sie Kantengleiter.<br />
Die Anbringung und Berechnung der<br />
Zurrpunkte wird durch die DIN 75410-3<br />
bzw. die ISO 27956 geregelt. Die er -<br />
forderliche Zugkraft der Zurrpunkte er -<br />
gibt sich aus dem zulässigen Gesamtgewicht<br />
des Fahrzeugs:<br />
• unter 3,5 t–400 daN<br />
• 3,5 t bis 5 t–500 daN<br />
• 5 t bis 7,5 t–800 daN<br />
Formschlüssige Ladungssicherung<br />
ist nichts anderes als das lückenlose<br />
Verstauen und gleichzeitig direkte Anladen<br />
der Ladung an den Fahrzeugaufbau.<br />
Das heißt übersetzt: Sie<br />
stopfen alles voll, bis nichts mehr ver -<br />
rutschen kann. Dabei können Sie<br />
auch Sperrstangen oder Trennnetze<br />
verwenden. Hauptsache, der Fahr -<br />
zeug aufbau und die Hilfsmittel sind<br />
ausreichend stabil, da beide die<br />
gesamte Last schultern.<br />
Wichtig zu beachten wäre hier<br />
außerdem noch Folgendes:<br />
• Alle Ladungsteile müssen stabil<br />
genug sein, um den Ladungsdruck<br />
aufzunehmen.<br />
• Die Ladegüter müssen so platziert<br />
werden, dass sie sich nicht bewegen<br />
können.<br />
• Vor, hinter und neben schweren<br />
Ladungsteilen müssen immer<br />
formstabile Ladegüter stehen.<br />
Das Direktzurren ist eine weitere<br />
Möglichkeit, die Ladung formschlüssig<br />
zu sichern, und unterteilt sich in<br />
Diagonal- und Schrägzurren.<br />
Voraussetzung hierfür sind geeignete<br />
Zurrpunkte, die fest im Fahrzeug<br />
verankert sind. Über diese Punkte<br />
werden die Ladung und das Fahrzeug<br />
fest miteinander verbunden.<br />
Kombinierte Ladungssicherung<br />
(auch „Kopflashing“ genannt) ist die<br />
sinnvolle Ergänzung aus Kraftschluss<br />
und Formschluss. Es dient als<br />
„Stirnwandersatz“, falls die Ladung<br />
wegen der Lastverteilung nicht an<br />
die Stirnwand geladen werden kann.<br />
Hier wird in erster Linie in Fahrt -<br />
richtung gesichert, bei Bedarf aber<br />
auch ent gegen. Die Kopfschlinge<br />
muss dabei vor bzw. hinter der Ladung<br />
durch Hilfsmittel gehalten und an<br />
Zur rpunkten am Fahrzeug fixiert<br />
werden. Außer dem muss die seitliche<br />
Sicherung bei diesem Ansatz extra<br />
vorgenommen werden.<br />
6 7
Für jede Ladung die passende Sicherung.<br />
Jede Ladung muss individuell gesichert werden. Darum bietet Ihnen Ihr<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Partner eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Ladungssicherung in<br />
den verschiedensten Ausführungen an. Fragen Sie ihn, er berät Sie gern.<br />
Zurrgurte sichern Ihre Ladung schnell und flexibel. Das Prinzip ist einfach: Die<br />
Zurrgurte werden an fest installierten Ösen im Fahrzeug (sog. Zurrpunkten)<br />
befestigt und zurren die Ladung auf der Ladefläche nieder. Je mehr Zurrpunkte<br />
im Fahrzeug vorhanden und je variabler sie angeordnet sind, desto besser.<br />
Um genügend Druck auf die Ladung auszuüben, haben die meisten Zurrgurte<br />
Ratschen, mit denen man die nötige Vorspannkraft aufbringen kann. Wichtig:<br />
Jeder Zurrgurt und jeder Zurrpunkt haben eine maximale Belastungsgrenze,<br />
die nicht überschritten werden darf. Auf dem Zurrgurt-Label ist sie unter<br />
LC (= Lashing Capacity) oder Fzul angegeben.<br />
Trennwände sind ein guter Weg, um Transportgüter formschlüssig zu sichern.<br />
Sie werden mithilfe von Schienen montiert und verkleinern die Ladefläche auf<br />
die passende Größe. Die wichtigste Aufgabe der Trennwand hinter dem Fahrgastraum:<br />
die Ladung in Fahrtrichtung zu fixieren und somit Fahrer und Beifahrer zu<br />
schützen. Ein weiteres Plus: Sie hält Schmutz und Staub vom Fahrer fern und<br />
sorgt dafür, dass Gerüche aus dem Laderaum auch dort bleiben. Die Trennwand<br />
hinter dem Fahrgastraum erfüllt die in der ISO 27956 festgelegten Forderungen<br />
(50% der jeweiligen Nutzlast, statisch gesehen), wenn die Ladung vollflächig<br />
und formschlüssig anliegt.<br />
Zurrnetze sind ideal für leichte Ladungsteile wie zum Beispiel Eimer, Leitern<br />
oder Schubkarren, die man nur schwer einzeln sicher kann. Sie werden genau<br />
wie die Zurrgurte an den Zurrpunkten auf der Ladefläche befestigt und straff<br />
über die Einzelteile gespannt. Die nötige Vorspannkraft wird über Ratschen<br />
erzeugt. Besonders geeignet sind Zurrnetze für offene Ladeflächen wie Pritschen<br />
und Anhänger, da hier der Fahrtwind eine völlig unberechenbare Dynamik auf die<br />
Ladung ausüben kann. Zurrnetze sind in vielen verschiedenen Abmessungen,<br />
Stärken und Maschengrößen erhältlich.<br />
Fixierende Hilfsmittel helfen dabei, die Ladung formschlüssig zu sichern. Dazu<br />
zählen die fest im Fahrzeugaufbau integrierten Hilfsmittel wie zum Beispiel Loch -<br />
schienen, Ankerschienen oder speziell eingebaute Regale und außerdem die fahr -<br />
zeugunabhängigen Zubehörlösungen wie Klemmbalken. Der kann zum Beispiel<br />
auch dann eingesetzt werden, wenn sich im Fahrzeug keine Einrichtungen wie<br />
Lochschienen befinden. Wichtig: Da die Sicherungskraft von Klemmbalken ziemlich<br />
gering ist, sollten sie im Zweifelsfalle immer die letzte Wahl sein.<br />
Kantenschützer und Kantengleiter schützen Ladung und Zurrgurte gleichermaßen.<br />
Besonders bei hochwertiger Ladung ist ihr Einsatz sinnvoll, da die hohen<br />
Kräfte beim Verzurren das Transportgut leicht beschädigen können. Außerdem<br />
sorgen sie für eine gleichmäßige Verteilung der Zurrkräfte beim Niederzurren und<br />
helfen so, die Zurrgurte vorm Verschleiß zu schützen. Das erhöht ihre Lebensdauer<br />
und spart auf Dauer Kosten.<br />
Lastschutzgitter sind beim <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Citan und Vito optional erhältlich.<br />
Sie werden zwischen der Fahrerkabine und dem Laderaum fixiert und ragen<br />
geschlossen vom Dach bis zum Boden. Speziell für den <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Citan<br />
erhalten Sie auf Wunsch in der Ausstattungsvariante Mixto sogar eine 3er-<br />
Sitzbank, die sich durch Umklappen in ein Lastschutzgitter verwandeln lässt.<br />
So wird platzsparendes Stapeln zum Kinderspiel.<br />
Rutschhemmende Materialien wie zum Beispiel Antirutschmatten dienen<br />
dazu, die Reibungskraft zwischen Ladung und Ladefläche zu erhöhen. Der Vorteil:<br />
So wird weniger Kraft zum Niederzurren der Ladung benötigt. Das ist besonders<br />
hilfreich bei empfindlichen Ladungsteilen, die keinen hohen Anpressdruck vertragen.<br />
Klemm- und Spannstangen bieten die Möglichkeit, den Laderaum in verschiedene<br />
Sektionen einzuteilen. Sie können in den passenden Verzurrschienen<br />
horizontal oder vertikal arretiert werden. Alternativ zu Sperrstangen kann der<br />
Laderaum auch mit Trennwänden, Festlegehölzern oder beim Pritschenwagen<br />
und Kipper auch mit Zwischenwandverschlüssen aufgeteilt werden.<br />
8 9
Bordwände machen bei Pritschenwagen und Kippern den rundum geschlossenen<br />
Fahrzeugaufbau aus. Da sie sich ganz einfach auf- und zuklappen lassen, sind<br />
sie enorm praktisch beim Be- und Entladen. Unterwegs schützen sie während<br />
der Fahrt Kleinteile wie Farbeimer, Kabeltrommeln oder Holzkeile davor, beim<br />
nächsten Schlagloch auf die Fahrbahn zu fallen. Daher ist es wichtig, die Bordwände<br />
auf jeder noch so kurzen Strecke sicher zu verschließen.<br />
Ausfüllende Hilfsmittel dienen dazu, den Zwischenraum zwischen einzelnen<br />
Ladungsteilen oder zwischen der Ladung und dem Fahrzeug auszufüllen und so<br />
ein Verrutschen der Ladung zu verhindern. Dazu eignen sich zum Beispiel mit<br />
Druckluft gefüllte Stausäcke (sog. „Airbags“) oder Hartschaumpolster, aber auch<br />
Leerpaletten oder speziell gezimmerte Konstruktionen aus Kanthölzern.<br />
Behälter für Kleinteile wie Besen, Schaufeln, Gummistiefel, Schläuche oder<br />
Werkzeuge sollten eigentlich auf jedem Pritschenwagen und Kipper Pflicht<br />
sein. Gerade solche Teile sind schnell von der Ladefläche gefallen. Mit einem<br />
großen, verschließbaren Kasten, der fest auf der Ladefläche montiert wird,<br />
umgeht man dieses Problem.<br />
Ein Leiterträger wird am besten direkt hinter dem Fahrerhaus montiert. Dort<br />
er möglicht er nämlich nicht nur das Ablegen und Fixieren langer Gegenstände,<br />
sondern schützt auch noch das Fahrerhaus vor Beschädigungen. Er ist die absolut<br />
platzsparendste Möglichkeit, um Leitern zu transportieren, und schafft somit<br />
auch noch mehr Raum für eine bessere Nutzung der Ladefläche.<br />
10 11
Woran wir Ladungssicherung festmachen.<br />
Diese Lösungen bieten wir an.<br />
Ausstattung des Laderaums<br />
Spanngurt<br />
Sperrstange<br />
Antirutschmatte<br />
Trennwand durchgehend<br />
Lastschutzgitter (Alternative zur Trennwand)<br />
Laderaumboden verkleidet<br />
Verkleidung Laderaum bis Brüstungshöhe<br />
Verzurrpunkte mit Normkennzeichnung<br />
Verzurrschienen/Verzurrpunkte Seitenwand<br />
Lastenverankerungssystem<br />
Dachgrundträger<br />
Lastenkorb<br />
Vito* Sprinter* Citan*<br />
Ausstattung des Fahrgastraums<br />
Vito* Sprinter* Citan*<br />
Ablagen für Kleinteile<br />
Ablage in der Mittelkonsole<br />
Staukasten unter Beifahrersitz<br />
Getränkehalter<br />
Bordwerkzeug und Erste-Hilfe-Set (sicher verstaut)<br />
= Serienausstattung = als Sonderausstattung lieferbar = bei VanPartnern verfügbar<br />
= nicht lieferbar<br />
*Angaben beziehen sich auf den Kastenwagen. Abweichungen bei anderen Typen möglich.<br />
12<br />
13
Genug gebüffelt.<br />
Jetzt packen wir’s an.<br />
Anwendungsbeispiele für ordnungsgemäße Ladungssicherung.<br />
allsafe Jungfalk liefert mit dem TRS-Ladegut-Sicherungssystem für<br />
Transporter die optimale Lösung für den Transport von Rollcontainern,<br />
Gitterboxen und palettierten Waren. Das Clevere an diesem DEKRAzertifizierten<br />
System: Die Ladung lässt sich mit den flexiblen Aluminium-<br />
Sperrbalken variabel im Laderaum positionieren. In wenigen Minuten<br />
ein- und ausgebaut, kann das System auch bei Leerfahrten platzsparend<br />
und sicher im Laderaum verstaut werden.<br />
bott-vario-Fahrzeugeinrichtungen sind speziell auf die Fahrzeuge von<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> abgestimmt. Das System ist crashtestgeprüft und<br />
seine Sicherheit vom TÜV zertifiziert. Das Besondere an bott vario: Der<br />
intelligente Materialmix aus eloxiertem Aluminium, pulverbeschichtetem<br />
Stahl und schlagfestem Kunststoff macht es extrem stabil und gleichzeitig<br />
unglaublich leicht. Kein Wunder, dass es 2011 den iF product<br />
design award und dann im Rahmen des red dot design awards noch die<br />
Auszeichnung „red dot: best of the best“ erhielt.<br />
Sortimo bietet mit ProSafe ein einzigartiges Ladungssicherungssystem,<br />
das in den Pfosten und Bodenleisten der Einrichtung Globelyst M<br />
serienmäßig integriert ist. Außerdem garantiert Ihnen Sortimo eine<br />
maßgeschneiderte Lösung für Ihre Sicherheit, indem es sich genau nach<br />
Ihren Bedürfnissen richtet. Dies bestätigen auch die Crashtests von<br />
TÜV, DEKRA und ADAC. Das modulare Regalsystem aus hochfestem<br />
Stahlblech, leichtem Aluminium und robusten Kunststoffen enthält<br />
viele nützliche Details wie Koffer, Schubladen und Boxen sowie Spannstangen<br />
und Zurrschienen. Mit Sortimo können Sie sich also schon<br />
einmal auf extrem kurze Suchzeiten und effizienteres Arbeiten einstellen –<br />
in jeder Branche.<br />
14 VanPartner<br />
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Glossar.<br />
Die wichtigsten Begriffe im Überblick.<br />
Praxis-Tipps für das Handschuhfach.<br />
Die wichtigsten Regeln zum Thema Ladungssicherheit.<br />
Antirutschmatten: Gummimatten, die aus vielen kleinen<br />
Gummiteilen bestehen, erhöhen die Reibung zwischen den<br />
Materialien.<br />
Dekanewton: Physikalische Bezeichnung; ein Dekanewton<br />
(daN) entspricht einem kg.<br />
Direktzurren: Art der Ladungssicherung, bei der die Ladung<br />
formschlüssig über geeignete Zurrpunkte mithilfe von<br />
Zurrmitteln gesichert wird.<br />
Flächenpressung: Die Kraft pro Kontaktfläche zwischen<br />
zwei Festkörpern.<br />
Gewichtskraft: Die Kraft, mit der die Ladung auf die<br />
Lade fläche drückt. 1 kg Ladungsgewicht entspricht der<br />
Gewichtskraft von 1 daN.<br />
Gleit-Reibbeiwert: Bezeichnung für die Mikroverzahnung,<br />
die zwischen der Oberfläche der Ladung und der jeweiligen<br />
Ladefläche wirkt.<br />
Kopfschlinge: Art der Direktzurrung, bei der Ladung durch<br />
Zurrmittel in Fahrtrichtung bzw. nach hinten gesichert wird.<br />
Kurzhebelratsche: Ratsche mit einem Ratschenhebel, der<br />
aufgrund seiner geringen Länge nur eine sehr begrenzte<br />
Vorspannkraft aufbringen kann.<br />
Langhebelratsche: Ratsche mit einem Ratschenhebel, der<br />
aufgrund seiner größeren Länge eine höhere Vorspannkraft<br />
aufbringen kann.<br />
Lastverteilungsplan: Fahrzeugspezifische Ausarbeitung<br />
über die richtige Verteilung der Ladung zur Sicherstellung<br />
einer gleichmäßigen Auslastung.<br />
Massenkraft: Physikalische Bezeichnung für die Kraft,<br />
mit der die Ladung beim Bremsen, Beschleunigen oder in<br />
einer Kurve verrutschen will.<br />
Niederzurren: Art der Ladungssicherung, bei der die<br />
Zurrmittel die Reibungskraft mit der Vorspannkraft ihrer<br />
Ratsche erhöhen.<br />
Reibungskraft: Physikalische Bezeichnung für die Kraft, die die<br />
Ladung aufgrund der rauen Oberflächen am Rutschen hindert.<br />
Schlingenzurren: Art der Direktzurrung, bei der die<br />
Ladung durch die Lashing Capacity (LC) der Zurrmittel<br />
gesichert wird.<br />
Sicherungskraft: Physikalische Bezeichnung für die Kraft,<br />
die aufgebracht werden muss, um die Ladung gegen<br />
Bewegung zu sichern.<br />
VDI-Richtlinien: Basis für die Ladungssicherung.<br />
Enthalten allgemeine und besondere Ausarbeitungen zur<br />
Ladungssicherung.<br />
Vorspannkraft (S TF<br />
): Die Kraft, die z.B. die Ratsche eines<br />
Zurrgurtes aufbringen kann. Wichtig beim Niederzurren.<br />
Zurrpunkt: Vorrichtung am Fahrzeug zur Aufnahme<br />
von Zurrmitteln.<br />
Sichern Sie Ihre Ladung immer, auch auf kurzen Strecken.<br />
Beachten Sie die maximalen Belastbarkeiten der<br />
Sicherungskomponenten.<br />
Rüsten Sie Ihr Fahrzeug mit Zurrgurten, Zurrnetzen,<br />
Antirutschmatten, Sperrstangen und anderen Hilfsmitteln<br />
zur Ladungssicherung aus.<br />
Beachten Sie besonders, dass gestapelte Ladungsteile beim Öffnen<br />
der Tür plötzlich herausfallen können, falls diese nicht speziell<br />
gesichert sind.<br />
Sichern Sie die Ladung so konsequent, wie Sie sich selbst sichern.<br />
Benutzen Sie die in Ihrem Fahrzeug eingebauten Ausrüstungen zur<br />
Ladungssicherung.<br />
Beachten Sie bei offenen Ladeflächen, dass durch den Fahrtwind<br />
Ladungsteile herausgeweht werden können.<br />
Passen Sie Ihre Fahrweise dem geänderten Fahrverhalten des<br />
beladenen Fahrzeugs an.<br />
Angaben auf dem Zurrgurt-Label<br />
1. Herstellungsdatum, kein Verfallsdatum<br />
2. Werkstoff, z.B. PES = Polyester<br />
3. Dehnung bei Belastung. Laut DIN EN 12195-2 = max. 7 %<br />
4. Zurrkraft (Lashing Capacity) beschreibt die maximale<br />
Kraft, die in ein Zurrmittel eingeleitet werden kann<br />
5. Normale Spannkraft (Standard Tension Force) zum Niederzurren<br />
beschreibt die Kraft, die im Spannmittel verbleibt,<br />
nachdem der Handgriff mit 50 daN gespannt wurde<br />
6. Norm, nach der der Zurrgurt hergestellt wurde<br />
Beachten Sie die maximale Nutzlast und die zulässigen Achslasten<br />
Ihres Fahrzeugs.<br />
Packen Sie die schweren Ladungsteile immer nach unten.<br />
22<br />
23
Praxis-Tipps für das Handschuhfach.<br />
Die wichtigsten Regeln zum Thema Ladungssicherheit.<br />
Rechtliche Regelungen.<br />
Diese Vorschriften sollten Sie kennen.<br />
Sichern Sie hohe Ladung immer auch gegen Kippen.<br />
Bedenken Sie, dass die Trennwand eine zusätzlich erforderliche<br />
Sicherung der Ladung nicht ersetzt.<br />
Sichern Sie Güter mit einer Gefahrgutkennzeichnung<br />
besonders sorgfältig.<br />
Sichern Sie die Ladung auf einem Anhänger genauso wie auf der<br />
Ladefläche Ihres Fahrzeugs.<br />
Ordnungsgemäße Ladungssicherung wird durch zahlreiche<br />
Gesetze und Vorschriften geregelt. Sie betreffen sowohl den<br />
Fahrer, den Verlader als auch den Halter des Fahrzeugs.<br />
Die wichtigsten Vorschriften sind:<br />
§§ 22 und 23 StVO (Straßenverkehrsordnung):<br />
umfassen die wichtigsten Regeln, wie Ladung zu sichern<br />
ist, und richten sich dabei an alle Beteiligten wie Absender,<br />
Verlader, Halter und Fahrer.<br />
§ 7 (1) StVG (Straßenverkehrsgesetz):<br />
regelt die Haftung des Halters.<br />
§ 412 HGB (Handelsgesetzbuch):<br />
regelt die zivilrechtliche Verantwortung des Absenders und<br />
des Frachtführers.<br />
§ 3 ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz):<br />
Grundpflichten des Arbeitgebers zur Gewährleistung des<br />
Arbeitsschutzes.<br />
§§ 30 und 31 StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung):<br />
regeln die Verantwortlichkeiten des Halters zur Beschaffenheit<br />
und zum Betrieb der Fahrzeuge.<br />
§§ 17 bis 34 GGVSEB (Gefahrgutverordnung):<br />
Vorschriften zu den Verantwortlichkeiten aller Beteiligter bei<br />
einer Gefahrgutbeförderung.<br />
§§ 222, 229 und 328 StGB (Strafgesetzbuch):<br />
regeln die strafrechtliche Verantwortung bei fahrlässiger<br />
Tötung oder Körperverletzung und bei unerlaubtem Umgang<br />
mit gefährlichen Stoffen.<br />
Sichern Sie Ladung auf dem Fahrzeugdach besonders sorgfältig.<br />
§ 37 UVV (Unfallverhütungsvorschrift):<br />
Lastverteilung zum Be- und Entladen.<br />
Vermeiden Sie Ladelücken oder sichern Sie sie ab.<br />
Transportieren Sie die Ladung nur im Laderaum und nicht im<br />
Fahrerhaus/Fahrgastraum.<br />
Überprüfen Sie regelmäßig den Luftdruck der Reifen Ihres Fahrzeugs.<br />
Beachten Sie, dass Sie Ihre Ladung für Vollbremsungen,<br />
Ausweichmanöver und schlechte Wegstrecken sichern müssen.<br />
Beachten Sie beim Beladen die richtige Lastverteilung.<br />
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Zu den Angaben in dieser Broschüre: Nach Redaktionsschluss dieser Druckschrift am 01.12.2013 können sich am Produkt Änderungen ergeben haben. Konstruktionsoder<br />
Formänderungen, Abweichungen im Farbton sowie Änderungen des Lieferumfangs seitens des Herstellers bleiben während der Lieferzeit vorbehalten, sofern die<br />
Änderungen oder Abweichungen unter Berücksichtigung der Interessen des Verkäufers für den Käufer zumutbar sind. Sofern der Verkäufer oder der Hersteller zur<br />
Bezeichnung der Bestellung oder des bestellten Kaufgegenstands Zeichen oder Nummern gebraucht, können allein hieraus keine Rechte abgeleitet werden. Die Abbildungen<br />
und Beschreibungen können auch Zubehör und Sonderausstattungen enthalten, die nicht zum serienmäßigen Lieferumfang gehören. Farbabweichungen sind drucktechnisch<br />
bedingt. Diese Druckschrift kann ebenso Typen und Betreuungsleistungen enthalten, die in einzelnen Ländern nicht angeboten werden.<br />
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