ungen an einen Währungskorb, der zu einem bestimmten Anteil vom Euro abhängig ist. Heute nutzen über 40 Staaten den Euro oder eine von ihm abhängige Währung. Euroland ist weit gespannt. Der Euro bringt aber nicht nur Verbesserungen für jeden Bürger, sondern erleichtert auch den internationalen Handel. Im Jahr 2012 exportierte Deutschland insgesamt Waren im Wert von 1.097,4 Milliarden Euro. Zwei Drittel der deutschen Exporte in Nicht-EU- Länder wurden in Euro abgewickelt, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Die deutschen Importe aus solchen Drittländern wurden nur zu 50 Prozent in Euro abgewickelt; da der Anteil an Gas und Öl sehr hoch ist, spielt der Dollar hier noch eine größere Rolle. Doch mit dem Fortschritt der erneuerbaren Energien wird der Euro-Anteil steigen und der des Dollars weiter sinken. Der Euro als international bedeutende Handelswährung Auch bei Geschäften mit Nicht-Euro- Ländern in der EU bietet die Gemeinschaftswährung meistens eine große Verlässlichkeit. Die Kursschwankungen sind in vielen Fällen sehr gering. Weil der Euro eine so bedeutsame internationale Handelswährung ist, sind viele Drittstaaten dazu übergegangen, einen Teil ihrer Währungsreserven darin anzulegen. Inzwischen sind knapp ein Viertel aller Reserven weltweit Anlagen in Euro. Damit hat sich der Euro als zweite Leitwährung neben dem Dollar etabliert. Der Euro bringt Länder und Märkte besser zusammen. Doch protektionistische Tendenzen in manchen Staaten sind ein Problem. Michael Wiedmann von der METRO GROUP beobachtet dies bereits seit 2009. „In Osteuropa waren wir nach dem Mauerfall ein echter Pionier und in vielen Ländern der erste moderne Großhändler“, sagt Wiedmann. „Als die traditionellen Strukturen zusammenbrachen, haben wir erheblich investiert – also den Binnenmarktgedanken umgesetzt.“ Innerhalb weniger Jahre wurden so Tausende neuer Arbeitsplätze geschaffen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln wurde komplett neu aufgebaut. Gleichzeitig wurden Sicherheits-, Qualitäts- und Servicestandards geschaffen, die denjenigen in Westeuropa entsprechen. Doch jetzt gibt es zum Beispiel einen Gesetzentwurf in einem EU-Mitgliedsland, wonach derjenige, der importiertes Mineralwasser verkauft, gleichzeitig alle meinunGEn ZUM THEMA „Protektionistische Tendenzen müssen eng begrenzt werden, sie behindern massiv den wirtschaftlichen Fortschritt. In unserem Fall ergeben sie auch aus nationaler Perspektive keinen Sinn: Wir sind Partner der lokalen und regionalen Wirtschaft. Unser Konzept basiert darauf, Kunden zu helfen, ihre Unternehmen erfolgreich zu führen. Deshalb schadet Protektionismus vor allem auch Firmen vor Ort.“ JEROEN DE GROOT, CHIEF OPERATING OffICER METRO CASH & CARRY „Polen hat gezeigt, dass man auch ohne regulatorische Hürden freien Wettbewerb und fairen Ausgleich zwischen Lieferanten und Händlern erreichen kann, zum Wohle der Kunden.“ RENATA JUSZKIEWICZ, VIZEPRÄSIDENTIN EUROCOMMERCE, LEITERIN KONZERNBÜRO POLEN METRO AG „Dank der Dienstleistung der Händler haben viele Verbraucher vor Ort Zugang zu Produkten aus anderen Mitgliedsstaaten und Drittländern und können konkret vom Binnenmarkt profitieren.“ RETAIL MARKET MONITORING REPORT DER EU-KOMMISSION (2010) „Gesetze, die vertragliche Beziehungen zwischen Produzenten und Einzelhandel stark regulieren, sind schwere Verletzungen der Vertragsfreiheit im EU-Binnenmarkt. Statt Handelshemmnisse abzubauen, werden neue aufgebaut! Produktvielfalt ist ein zentrales Element des Binnenmarkts und der Wahlfreiheit des Verbrauchers. Protektionistische Maßnahmen, die dies behindern, sollte es nicht geben.“ ANDRZEJ GANTNER, GENERALDIREKTOR VERBAND POlnISCHER NAHRUNGS- PRODUZENTEN einheimischen Wasser anbieten muss. Das wären Hunderte, und der halbe Supermarkt wäre alleine mit diesem Produkt belegt. Eine Folge wäre, dass Mineralwasser ganz aus den Regalen verschwinden würde. „Damit verringert sich das Angebot für die Kunden“, sagt Wiedmann. Unfaire Gesetze in Teilen Europas In einem anderen Land verlangt ein Gesetz, hochsensible und vertrauliche Vertragsbedingungen direkt im Internet zu veröffentlichen. Laut Wiedmann ein klarer Verstoß gegen geltendes EU- Wettbewerbsrecht. Es komme auch vor, dass Eigenmarken der Händler schlicht verboten würden. „Solcherlei protektionistische Gesetze behindern den freien Warenverkehr, führen zu höheren Preisen für die Verbraucher und sollten im europäischen Binnenmarkt der Vergangenheit angehören.“ Die Gesetzgeber in einigen Staaten Osteuropas gehen dabei recht einfallsreich vor. Die großen Handelskonzerne aus dem westlichen Ausland werden nicht einfach vom Wettbewerb ausgeschlossen. Aber sie werden gegenüber einheimischen Unternehmen benachteiligt, indem sie höhere Steuern zahlen müssen, wenn sie einen bestimmten Umsatz überschreiten. Die Schwelle liegt scheinbar zufällig über dem Umsatz der örtlichen Händler. Aber unter dem Umsatz aller ausländischen Marktteilnehmer. Von gleichen Wettbewerbsbedingungen im Binnenmarkt keine Spur mehr. „Wir wünschen uns, dass die EU-Kommission und auch die deutsche Regierung gegen diese unfairen Praktiken vorgehen. Notfalls muss zum Beispiel ein beschleunigtes Vertragsverletzungsverfahren geschaffen werden. Es kann nicht im Sinne eines einheitlichen Binnenmarktes sein, dass alle internationalen Handelsunternehmen aus diesen Märkten herausgedrängt werden“, sagt Wiedmann. Mit solchen unfairen Einstellungen zum Wettbewerb würde Europa noch heute in der wirtschaftlichen Kleinstaaterei feststecken. Wahrscheinlich gäbe es dann nicht einmal den Euro. Der Euro hat als Leitwährung große Bedeutung für die Wirtschaft in ganz Europa – und darüber hinaus. Die Unternehmen des Groß- und Einzelhandels tragen einen wichtigen Teil dazu bei. Stark vertreten 5 von 10 Handel im Zeichen des Euro der wichtigsten Exportpartner Deutschlands verwenden den Euro als Währung. *Exportvolumen in Mrd. Euro im Jahr 2012 65% 51% der deutschen Exporte in Länder außerhalb der Eurozone wurden 2012 in Euro abgewickelt. International präsent 32 Zahl 104,5* FrankREICH 57,9* Österreich der Länder, in denen die METRO GROUP aktiv ist. Nach Länderpräsenz ist der Konzern eines der führenden Lebensmittelunternehmen in der Welt. +70% Von 1997 bis 2012 erhöhte sich die Zahl der METRO-Länder von 19 auf 32. € 86,8* VEREInIGTE STAATEn € € 56,0* Italien Stark in Europa 72,7* VEREInIGTES KönIGREICH 48,8* schweiz 80% Anteil des Umsatzes, den die METRO GROUP in der EU erwirtschaftet (2012) Stütze der Wirtschaft 11% Anteil des Handels an der Bruttowertschöpfung in der EU. Jeder neunte erwirtschaftete Euro entfällt damit auf den Handel. 71,0* 66,6* NIEDERLANDE China 44,6* BelGIEn 42,2* Polen der deutschen Importe aus Ländern außerhalb der Eurozone wurden 2012 in Euro abgewickelt. Global denken, regional beziehen Beispiel Österreich 12.840 regionale Produkte bietet <strong>Metro</strong> Cash & Carry in Österreich an 783 regionale Lieferanten beliefern <strong>Metro</strong> Cash & Carry in Österreich Alle Infografiken aus dem METRO GROUP HandelSBRIEf können Sie unter www.handelsbrief.eu herunterladen. Quellen: METRO GROUP, Statistisches Bundesamt, Eurostat € € 4 5