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GeschmackSache<br />

Das Kundenmagazin der Unternehmensgruppe<br />

Metten<br />

01|2013<br />

111 Jahre<br />

Metten<br />

Trend: Beste Fleisch- und Wurstwaren<br />

aus der Region<br />

Rohwurst: Ein ausgereifter Genuss<br />

Sommerfreuden: Herzhafte Salamipralinés<br />

und würziger Wildkräuterschinken


Historie˚˚˚GeschmackSache // 01. 2013<br />

4/5<br />

Der Metten Fuhrpark in den 50er Jahren<br />

111 Jahre Bestes aus Fleisch<br />

Dam<strong>als</strong> das Pferdefuhrwerk, heute der Truck: Was Metten verlässt, erhält immer<br />

eine glatte „eins“ – für Qualität, Geschmack und Kundenservice<br />

finnentrop am 1. juli 1902. am frühen morgen schließt wilhelm metten die tür<br />

zu seinem geschäft auf. die theken stehen, die ware ist frisch ausgelegt.<br />

Jetzt kann die Kundschaft kommen, um<br />

deren „dauerhaftes Wohlwollen“ der<br />

Metzgermeister seit Wochen in einem<br />

Aushang wirbt. Lieferservice mit dem<br />

Pferdefuhrwerk will er bieten, und natürlich<br />

„prompte und reelle Bedienung“<br />

im Laden. Bald stehen Kunden Schlange<br />

vor dem Laden mit dem frischen Fleisch<br />

von den properen Schweinen, die einmal<br />

in der Woche über die Straße in den<br />

Schlachtbereich getrieben werden. Sie<br />

liefern köstliches Fleisch, und Wilhelm<br />

Metten macht das Beste daraus: saftigen<br />

Schinken und kräftiges Rauchfleisch,<br />

würzige Salami und guten Speck.<br />

Metten-Spezialität: Besonderes aus der<br />

Felsenkammer<br />

„Bestes aus Fleisch“ ist auch heute die<br />

Philosophie des Unternehmens, das nach<br />

111 Jahren so dasteht, wie es sich der Firmengründer<br />

wahrscheinlich wünschen<br />

würde: familiengeführt, zukunftsorientiert<br />

mit Kunden in ganz Deutschland.<br />

Vier Metten-Generationen haben die Kreise immer weiter gezogen. Dem Gründer<br />

folgt 1920 sein Sohn Wilhelm Metten Junior, der den Betrieb deutlich erweitert. In<br />

dem für Luftschutzzwecke aufgesprengten Berg hinter dem Gebäude machen die<br />

Fleischer eine interessante Entdeckung. „Schinken, Speck und Rohwurst reiften<br />

in den kühlen Felsenkammern ausgezeichnet“, erinnert sich Peter Metten, der<br />

noch heute mit seinem Bruder Ulrich <strong>als</strong> Vertreter der dritten Generation in der<br />

Geschäftsführung aktiv ist. Seine Vorfahren verlegen daraufhin die Salzerei in den<br />

Berg hinein, der beliebten Spezialitäten wie dem „Luftgetrockneten Sauerländer<br />

Knochenschinken“ ein einzigartiges Aroma verleiht.<br />

Wilhelm Metten Junior im Kreise seiner Mitarbeiter. Die gelernten Metzger wirkten teilweise auch <strong>als</strong> Bauarbeiter<br />

bei den zahlreichen Erweiterungsmaßnahmen mit.<br />

80-er Jahre: Modernste Schlachtanlage Europas<br />

Bis in die 1980er Jahre wächst das Betriebsgebäude gegenüber dem Finnentroper<br />

Bahnhof, bis mit dem siebten Stockwerk das „Wachstum in Salamitaktik“ ausgereizt<br />

ist. Dann entschließen sich die Lenker der dritten Generation, Peter und Ulrich<br />

Metten, zu einem bahnbrechenden Schritt: Sie erwerben 1985 ein 50.000 Quadratmeter<br />

großes Grundstück am gegenüberliegenden<br />

Lenneufer und bauen darauf die<br />

seinerzeit modernste Schlacht- und Zerlegeanlage<br />

Europas. „Das war eine große,<br />

wenn nicht die größte Entscheidung für<br />

Metten“, stellt Ulrich Metten heute fest.<br />

„1987 konnten wir den ersten Gebäudeteil<br />

in Betrieb nehmen. Im Jahr 2008<br />

wurde dann die komplette Wurst- und<br />

Schinkenproduktion dorthin verlagert.“<br />

Alle Abläufe der Produktion und Logistik<br />

planen die Metten-Brüder selbst. Und<br />

auch wenn Großvater Wilhelm eigentlich<br />

in Stein gemeißelt hatte, dass ein<br />

Metten nur das kauft, was er bar bezahlen<br />

kann, greifen seine Enkel im Sinne<br />

des Unternehmens tief in die Tasche. Die<br />

Investition zahlt sich aus: Das Sortiment<br />

wächst, die SB-Ware kommt <strong>als</strong> neues<br />

Segment hinzu, und Spezialitäten wie<br />

die „Dicke Sauerländer Bockwurst“ sind<br />

nun in allen Sorten und Einheiten auch<br />

für Endverbraucher erhältlich.<br />

Die Zukunft gehört den Experten<br />

111 Jahre Metten, das ist eine einzigartige Unternehmensgeschichte, die sich nicht<br />

kopieren lässt. Heute sind mehr <strong>als</strong> 80 Qualitätsprodukte in zahlreichen Verpackungsvarianten<br />

im Handel. Die Leidenschaft für Bestes aus Fleisch liegt tief im Genpool,<br />

die vierte Generation ist schon an Bord. Tobias Metten, Sohn von Ulrich Metten,<br />

will Traditionen pflegen und neue Zielgruppen erreichen, etwa Großverbraucher<br />

und Kunden im Ausland: „Der Handel produziert heute Frischprodukte in eigenen<br />

Fleischwerken. Wir bedienen dieses Segment auch, aber konzentrieren uns zusätzlich<br />

auf Spezialitäten, auf Premium-Produkte und auf den neuen Markt der Convenience-<br />

Produkte“, erläutert Tobias Metten. Sein Onkel Peter erinnert daran, dass sich Metten<br />

auf anspruchsvolle und nach wie vor sehr handwerkliche Herstellungsarten verstehe,<br />

an die sich nur wenige Unternehmen herantrauten. „Ich nenne hier nur die Rohwurst.<br />

Ihre Herstellung erfordert handwerkliches Können, Geduld und Kapazitäten für das<br />

Reifen und Lagern“, sagt er und sieht mit Zuversicht in die Metten-Zukunft: „Brühwurst<br />

machen viele, Rohwurst aber machen Experten.“ | OR | m


GeschmackSache // 01. 2013 ˚˚˚Historie<br />

Der erste Autoklav bei Metten im Jahr 1961<br />

Eröffnete 1902 seine eigene Fleischerei:<br />

Firmengründer Wilhelm Metten<br />

Die Eindosabteilung in den 60er Jahren<br />

DREI FRAGEN AN:<br />

Peter Metten<br />

SIE SIND BALD 50 JAHRE IN DER GESCHÄFTSLEITUNG. WAS HAT SICH VERÄNDERT?<br />

Die Unternehmensgröße, die Sortimentvielfalt, der Kundenservice. Und die Technologien. All das ist<br />

optimiert. Früher waren das Reifen und Räuchern der Wurst von den Jahreszeiten abhängig, heute haben<br />

wir mikroprozessorgesteuerte Klimakammern. Doch noch immer ist die Reifung sehr von dem Können<br />

und der Erfahrung unserer Mitarbeiter abhängig. Der Mensch ist der entscheidende Faktor bei Metten.<br />

Das war in unserer gesamten Unternehmensgeschichte so und wird auch so bleiben.<br />

GIBT ES EINE IDEE, EINE LEIDENSCHAFT, DIE SICH DURCH DIE GENERATIONEN ZIEHT?<br />

Die Leidenschaft für Fleisch und die Liebe zur Qualität, die wir mit einer gewissen Sturheit ausleben. Wir<br />

sind Sauerländer, die Region hat uns geprägt, uns Bodenständigkeit verliehen. Und dann ist da noch ein<br />

Faible fürs Bauen. Denn jede Generation hat das Unternehmen vergrößert.<br />

WO SEHEN SIE METTEN AM 150. GEBURTSTAG?<br />

Ich wünsche mir, dass wir ein Familienbetrieb bleiben. Wir haben sehr gute Artikel und das Know-how<br />

für weitere Spezialisierungen. Darin sehe ich unsere Stärke. Also nicht die tausendste Schinkenwurst,<br />

sondern Rohwurst, Sauerländer Spezialitäten und handgelegte Aspikprodukte. Darin sind wir unerreicht.<br />

Peter und Uli Metten in den 80er Jahren<br />

Historie:<br />

Einen Überblick über die komplette<br />

Historie der Firma Metten gibt’s hier.


Historie˚˚˚GeschmackSache // 01. 2013<br />

6/7<br />

Aus einer Marke wird eine Marke<br />

Vom Schildchen zu einer großen Marke: Wie bei Metten Logo und<br />

Unternehmen miteinander den Weg durch die Jahrzehnte gehen<br />

m<br />

metten fleischwaren wurde 1902<br />

von wilhelm metten sen. gegründet.<br />

schon von einem sehr frühen zeitpunkt<br />

an hat er seine produkte mit einem kleinen<br />

blechschild versehen, das den absender und<br />

produzenten kennzeichnete. aus dieser markierung,<br />

die an jedem produkt befestigt war, wurde<br />

im laufe der zeit eine „marke“.<br />

Das Schild wurde zunächst von Hand mit einer kleinen<br />

Kordel an den Fleisch- und Wurstwaren befestigt. Mit<br />

zunehmendem Sortiment und Erfolg gelangte das Logo in<br />

den 30er und 40er Jahren schließlich auch in gedruckter<br />

Form auf Etiketten von Verpackungen, an denen<br />

sich ein Schild nicht befestigen ließ. Waren die ersten<br />

Konservendosen Anfang der 60er Jahre noch „nackt“,<br />

<strong>als</strong>o ohne farbige Lackierung, kam schon bald die<br />

Metten-typische Aufmachung inklusive des Logos in die Tante-Emma-<br />

Läden. Für die ersten Lieferfahrzeuge und für Messestände musste<br />

der Metten-Schriftzug größer reproduziert werden. In dieser Zeit<br />

wandelte sich das Bewusstsein: Die Marke wurde ein Wiedererkennungszeichen<br />

und veränderte sich zur Bildmarke bzw. zum „Logo“.<br />

Die kleinen Fahrzeuge der 60er Jahre und später die großen Kühl-Lkw<br />

in den 70ern zierte ebenfalls <strong>als</strong> zentrales<br />

Element immer das Firmenlogo.<br />

Erstes<br />

Logo<br />

Im Original noch Kalligraphie<br />

Bis heute ist der Kern des Logos fast<br />

unverändert der Metten-Schriftzug,<br />

die Wortmarke innerhalb des Logos.<br />

Offenbar wurde der Schriftzug noch<br />

kalligraphiert, <strong>als</strong>o von Hand mit einer<br />

Feder gezeichnet. Ein inzwischen fast<br />

in Vergessenheit geratenes Kunsthandwerk.<br />

Leider lässt sich der Urheber<br />

nicht mehr feststellen, seit den 60er<br />

Jahren sind keine originalen Zeichnungen<br />

mehr aufzufinden. Durch die stete<br />

Transformation und Reproduktion im<br />

Laufe der Jahrzehnte hatte der Schriftzug<br />

einen Teil seines Schwunges und seiner<br />

harmonischen Anmutung eingebüßt. Als<br />

die Reproduktionsbemühungen keinen<br />

zufriedenstellenden Erfolg mehr zeigten,<br />

musste schließlich die Wortmarke komplett<br />

neu gezeichnet werden. Eine Schrift,<br />

wie wir sie vom Computer kennen, aus der<br />

sich die Wortmarke zusammensetzen ließe, existiert bis heute nicht.<br />

Auch die dreieckige Schildform mit den abgerundeten Ecken,<br />

in die die Wortmarke eingebettet ist, ist mehr oder weniger gleich<br />

geblieben. Lediglich die Dekoelemente wie Sterne, Krönchen und<br />

Banner sowie der Claim haben sich im Laufe der Zeit in ihrer Form,<br />

Existenz und Position verändert. Dabei ist auch die rote Farbgebung<br />

des „Schildes“ im Laufe der Zeit lediglich um Blau ergänzt<br />

worden und hat bis heute Bestand. Inzwischen steht das Logo mit<br />

goldenem Rand auf einer schwarzen Kachel und trägt damit dem<br />

gestiegenen Verbraucher-Bewusstsein<br />

an hochwertige Qualität Rechnung.<br />

Tradition und handwerkliches Können<br />

stehen im Zusammenhang mit<br />

Lebensmitteln und insbesondere<br />

Fleischwaren hoch im Kurs und<br />

werden über die wertige Anmutung<br />

noch stärker kommuniziert.<br />

Das Metten-Logo hat, wie das<br />

Unternehmen selbst, nie mit seiner Tra-<br />

dition gebrochen. Es wurde stets behutsam,<br />

mal mehr oder weniger ausgeprägt, dem Zeitgeist<br />

angepasst. Genau das zeichnet das<br />

Logo aus. Man spürt die lange Historie des<br />

Handgemachten, die untrennbar mit<br />

dem Namen verbundene Tradition<br />

und die fortwährend gelebte Qualität<br />

des ursprünglichen Metzgerei-<br />

Handwerks. | TB | m<br />

FLEISCHWAREN<br />

70-er<br />

1964<br />

1972<br />

60-er<br />

80-er<br />

90-er Heute

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