Holzarchitektur - Mikado
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T 1<br />
Thema des Monats Zukunft Holzbau<br />
BÜro Kaufmann<br />
Aktueller Schwerpunkt:<br />
Systeme mit Zukunft<br />
Den aktuellen Schwerpunkt sieht<br />
Kaufmann im systematisierten und<br />
elementierten Holzbau, der sich in<br />
der Vergangenheit leider nicht so<br />
stark wie gewünscht verbreitet hat.<br />
Pilotprojekt ist der LifeCycleTower<br />
(LCT) – der als achtgeschossiges Bürogebäude<br />
in Dornbirn realisiert<br />
wurde (www.hausderzukunft.at). Im<br />
Zentrum geht es um ein Holzfertigteil-Baukastensystem<br />
zur Errichtung<br />
energieeffizienter Büro(hoch)häuser<br />
mit bis zu 20 Geschossen, das sowohl<br />
nachhaltig ist, als auch Kostensicherheit<br />
während des gesamten Lebenszyklus<br />
bietet. Hinter der Entwicklung<br />
steht mit RhombergBau ein Großunternehmen,<br />
das aus dem Massivbau<br />
kommt und gemerkt hat, dass ein<br />
Umdenken in der Bauindustrie in Bezug<br />
auf Umweltentlastung notwendig<br />
ist, und zudem einen internationalen<br />
Markt im Fokus hat.<br />
Integrale Planung:<br />
Zusammen zum Ziel<br />
Aktuell plant Kaufmann gemeinsam<br />
mit dem Münchner Architekt Florian<br />
Nagler ein großes Gymnasium in<br />
Diedorf bei Augsburg in Holzbauweise.<br />
„Dort haben wir den Auftrag<br />
zusammen mit einem integralen Planungsteam<br />
erhalten. Das Team ist<br />
von vornherein bekannt und arbeitet<br />
seit der Entwurfsphase permanent<br />
zusammen. Das war möglich, weil das<br />
Projekt – gefördert durch die Deutsche<br />
Bundesstiftung Umwelt – als<br />
Forschungsprojekt gilt, womit eine<br />
direkte Vergabe an das Planungsteam<br />
möglich war. Dabei sollen Erkenntnisse<br />
gewonnen werden bezüglich<br />
des integralen Planungsprozesses,<br />
der Umsetzbarkeit des Plusenergiestandards,<br />
der architektonischen und<br />
typologischen Konsequenzen eines<br />
neuen pädagogischen Konzeptes,<br />
der Sommertauglichkeit des Holzbaus<br />
und der Materialwahl aufgrund<br />
▴▴Der LifeCycle-<br />
Tower in<br />
Dornbirn, 2012<br />
fertiggestellt, setzt<br />
auf ein neues<br />
Holzfertigteil-<br />
Baukastensystem,<br />
das<br />
international<br />
vermarktet<br />
werden soll<br />
der Vermeidung von Risikostoffen.<br />
Auch soll erforscht werden, wie der<br />
integrale Planungsprozess kompatibel<br />
mit dem öffentlichen Vergabewesen<br />
gemacht werden könnte. Die<br />
immer höher werdenden Anforderungen<br />
an unsere Gebäude können<br />
nur mehr durch neue Planungsprozesse<br />
und durch einen veränderten<br />
Bauprozess in Form eines wesentlich<br />
höheren Vorfertigungsgrades erreicht<br />
werden“, erklärt Kaufmann.<br />
Großes Ziel: Kleiner Rucksack<br />
Das Gemeindezentrum in Ludesch<br />
wurde 2005 mit einem ähnlichen Ansatz<br />
wie in Diedorf bearbeitet. Auch<br />
dort wollten die Planer den ökologischen<br />
Rucksack so gering wie möglich<br />
halten. Heute gilt das Gemeindezentrum<br />
als Vorbild für öffentliches<br />
Bauen in Vorarlberg. Dort haben<br />
nicht die Kosten, sondern das gewünschte<br />
Ergebnis die Rolle gespielt.<br />
Jörg Pfäffinger, Volkertshausen ▪<br />
18 mikado 7.2013