Protokoll – Praktikum Makromolekulare Chemie
netzwerke.pdf
netzwerke.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aufgabenstellung:<br />
<strong>Protokoll</strong> <strong>–</strong> <strong>Praktikum</strong> <strong>Makromolekulare</strong> <strong>Chemie</strong><br />
Charakterisierung von Polymernetzwerken<br />
1. Bestimmt wird anhand von Quellungsmessungen der Quellungsgrad eines Polymernetzwerkes<br />
in Cyclohexan<br />
2. Bestimmung der Vernetzungsdichte ν P und der Molmasse M c zwischen zwei<br />
Vernetzungspunkten, durch Kompressionsmessung in Cyclohexan<br />
3. Ermittlung des Wechselwirkungsparameters χ und des 2. Virialkoeffizienten A 2<br />
Grundlagen:<br />
In einem Polymernetzwerk sind Makromoleküle dreidimensional miteinander verknüpft. Sie<br />
können einerseits aus polyfunktionellen Monomeren (oder Oligomeren) über simultane<br />
Polymeraufbau- und Vernetzungsreaktionen synthetisiert werden oder andererseits durch<br />
nachträgliche Vernetzung langkettiger Makromoleküle erhalten werden. Die Bindung in den<br />
Verknüpfungspunkten, den Netzknoten, kann chemisch über Hauptvalenzbindungen oder<br />
physikalisch über Nebenvalenzbindungen oder Kettenverhakungen bzw.<br />
Kettenverschlaufungen realisiert sein. Der Grad der Vernetzung, die Art der Bindungen und<br />
eine Vielzahl weiterer strukturbildender Einflussfaktoren bedingen zwangsläufig ein breites<br />
Eigenschaftsspektrum von Polymernetzwerken und somit eine hohe Variabilität ihrer<br />
Gebrauchseigenschaften. Typisch für alle Polymernetzwerke ist die Unlöslichkeit, oftmals<br />
Unschmelzbarkeit, die Elastizität und in vielen Fällen die Quellbarkeit. Gequollene<br />
Netzwerke werden auch als Gele bezeichnet. Einige bekannte Polymernetzwerke sind z. B.<br />
die Götterspeise, der Glaskörper des Auges und die Wände der Blutgefäße. Technisch<br />
interessante Polymernetzwerke sind Gummi (über sulfidbrückenvernetztes Polyisopren),<br />
Duroplaste (Epoxid-Harze), Gummidichtmassen aus Silikon, Elastomere und<br />
Trockenelektrolyte sowie Gele für die Elektrophorese genannt.<br />
Für die Charakterisierung von Polymernetzwerken ist eine Reihe von Parametern vereinbart<br />
worden. Die wichtigste und derzeit die einzige Größe, die unter bestimmten Voraussetzungen<br />
experimentell exakt bestimmt werden kann, ist die Netzwerkdichte.<br />
M c zahlenmittlere Molmasse zwischen den Netzknoten<br />
ν P mittlere Netzdichte (Zahl der Netzketten (in mol) je Volumeneinheit)<br />
f Funktionalität der Netzknoten<br />
mittlerer quadratischer Fadenendenabstand<br />
Um das reale Verhalten von Netzwerken theoretisch behandeln zu können, ist es<br />
notwendig, den Betrachtungen gewisse Modellvorstellungen zugrunde zu legen. Eines dieser<br />
Modelle ist das Phantomnetzwerk. Es besitzt die fiktive Eigenschaft, dass die Ketten sich<br />
bewegen und gegenseitig durchdringen können, ohne das Netzwerk zu zerstören. Sie besitzen<br />
kein Volumen und treten nicht miteinander in Wechselwirkung. Die möglichen<br />
Kettenkonfigurationen sind somit nur von der Lage der Knotenpunkte und nicht von der der<br />
Nachbarketten abhängig. Innerhalb des Bildes vom Phantomnetzwerk unterscheidet man zwei<br />
Grenzfälle:<br />
- das affine (nach HERMANS-FLORY-WALL)<br />
Hierbei nimmt man an, dass die Knotenpunkte fest in der Umgebung verankert sind.<br />
Das bedeutet, ihre Position ändert sich in dem gleichen Verhältnis wie die makroskopische<br />
Deformation.<br />
- das frei fluktuierende Phantomnetzwerk (nach JAMES-GUTH)<br />
1
In diesem Fall dagegen bewegen sich die Knoten frei um eine mittlere Lage,<br />
vergleichbar mit der BROWN’schen Bewegung. Die Verteilung dieser Fluktuation ist<br />
eine Gaußfunktion und unabhängig von der äußeren Deformation.<br />
Zur Beschreibung des gummielastischen Verhaltens dient die RET-Gleichung (rubber<br />
elasticity theory).<br />
Vorraussetzungen für die Gültigkeit sind:<br />
- ein defektfreier Aufbau des Netzwerkes<br />
- zufällige Konfiguration der Polymerketten im undeformierten Zustand (Gauß-Kette)<br />
- elastische Antwort des Netzwerkes auf eine wirkende deformierende Kraft soll nur<br />
durch die Ketten selbst entstehen und nicht durch Wechselwirkungen zwischen<br />
ihnen<br />
Durch die deformierende Kraft wird die Polymerkette gezwungen, ihre wahrscheinlichste<br />
Gestalt zu verlassen und eine ungünstigere Konformation einzunehmen. Sie ändert dabei ihre<br />
Entropie, nicht aber die innere Energie, da Bindungslängen und Bindungswinkel erhalten<br />
bleiben. Dieses Verhalten lässt sich mit der freien Energie beschreiben: F = U-TS<br />
Die Ableitung der freien Energie nach der Länge kann nun den energieelastischen Anteil f e<br />
und den entropieelastischen Teil f s der Gegenkraft f beschreiben. Ist f e ≈ 0 spricht man von<br />
idealer Entropieelastizität. Für ein solches Polymernetzwerk im trockenen (d. h.<br />
ungequollenen) Zustand liefert die Theorie einen Zusammenhang zwischen uniaxialer<br />
Dehnung und wirkender Spannung, die so genannte RET-Gleichung:<br />
f<br />
−2<br />
σ = = ν<br />
P<br />
⋅ R ⋅T<br />
⋅ ( λ − λ )<br />
A0<br />
f Kraft<br />
σ Zugspannung<br />
A 0 Fläche im trockenen, undeformierten Zustand<br />
ν P Vernetzungsdichte<br />
R Gaskonstante<br />
T absolute Temperatur<br />
λ Dehnungsverhähnis = (l 0 + ∆l) / l 0<br />
l 0 undeformierte Länge<br />
∆l Längenänderung durch Deformation<br />
Um den verschiedenen Modellen des Phantomnetzwerkes Rechnung zu tragen, wurde ein<br />
Frontfaktor g eingeführt, der dem Produkt aus Mikrostrukturfaktor A und memory term η<br />
entspricht.<br />
A ist 1 für die affine Deformation und (f-2) / f für das freifluktuierende Phantomnetzwerk.<br />
Der memory term ist das Verhältnis des mittleren quadratischen Fadenendenabstandes einer<br />
elastischen Kette im trockenen Netzwerk und des mittleren quadratischen<br />
Fadenendenabstandes einer freien Kette bei der Konzentration, die dem Quellungsgrad des<br />
Netzwerkes bei der Vernetzung entspricht. Der memory term ist abhängig vom<br />
Lösungszustand der Kette während der Vernetzungsreaktion. Für Netzwerke, deren<br />
Bildungsreaktion in Substanz durchgeführt wurde, gilt η = 1. Da das Modell des<br />
Phantomnetzwerkes im Realfall dem gequollenen Netzwerk am nächsten kommt, werden<br />
viele Versuche an solchen Proben durchgeführt. Um Kompressions- und Dehnungsmessungen<br />
an gequollenen Proben auswerten zu können, muss das im Gegensatz zur trockenen Probe<br />
größere Volumen berücksichtigt werden.<br />
f<br />
1/ 3<br />
−2<br />
σ = = A⋅η<br />
⋅ν<br />
P<br />
⋅ R ⋅T<br />
⋅Q<br />
⋅ ( λ − λ )<br />
A0<br />
Q (Volumen-)Quellungsgrad<br />
2
Um den Quellungsgrad zu bestimmen gibt es verschiedene Methoden, je nach den praktischen<br />
Möglichkeiten. Prinzipiell können der Massenquellungsgrad (Q m ) und der<br />
Volumenquellungsgrad (Q v ) unterschieden werden.<br />
mq<br />
mLM<br />
+ mq<br />
Qm<br />
= =<br />
m m<br />
p<br />
3<br />
p<br />
⎛ h ⎞<br />
q 1<br />
Qm<br />
= ⎜ ⎟ =<br />
h<br />
⎝ p ⎠ ϕ<br />
p<br />
m q Masse des gequollenen Netzwerkes<br />
m P Masse des trockenen Netzwerkes<br />
m LM Masse des aufgenommen Lösungsmittels<br />
h q Höhe des gequollenen Polymernetzwerks<br />
h P Höhe des trockenen Polymernetzwerks<br />
Volumenbruch des Polymers<br />
φ P<br />
Über eine einfache Beziehung erhält man aus dem Massenquellungsgrad den Volumenquellungsgrad:<br />
mLM<br />
⋅ ρP<br />
+ mP<br />
ρLM<br />
Qv<br />
=<br />
m<br />
ρ LM<br />
ρ P<br />
P<br />
Dichte des Lösungsmittels/Quellungsmittels<br />
Dichte des Polymers<br />
Die Quellung kann man als isotrope Deformation des Netzwerkes betrachten. Dabei treten<br />
zwei gegenläufige Kräfte auf. Die zunehmende Verdünnung bei der Aufquellung fördert eine<br />
Fortführung des Prozesses, die Dehnung des Netzwerkes wirkt dem entgegen. Somit kann die<br />
Änderung des chemischen Potentials des Lösungsmittels beim Übergang in das Gel wie folgt<br />
ausgedrückt werden:<br />
∆µ = ∆µ mix + ∆µ el<br />
Der Ausdruck für den Mischungsanteil folgt aus der FLORY-HUGGINS-Theorie,<br />
angewendet auf ein Polymer mit einem unendlich großen Molekulargewicht; der für den<br />
elastischen Beitrag aus der Theorie über das Verhalten eines Phantomnetzwerkes bei der<br />
Deformation. Damit erhält die Gleichung (FLORYREHNER-Gleichung) die folgende Form:<br />
2<br />
1/3<br />
[ ln( 1−ϕ<br />
) + ϕ + χ ⋅ϕ<br />
+ V ⋅ A⋅η<br />
⋅ν<br />
⋅ϕ<br />
−V<br />
⋅ B ⋅ν<br />
ϕ ]<br />
∆µ = R ⋅T<br />
⋅<br />
P P P LM<br />
P P LM P<br />
⋅<br />
B Volumenfaktor (für das affine Phantomnetzwerk = 1)<br />
V LM molares Volumen des Lösungsmittels/Quellmittels<br />
Befindet sich die betrachtete Probe im Quellungsgleichgewicht, so ist die Potentialdifferenz<br />
gleich Null. Der Mischungsanteil und der Elastizitätsanteil heben sich auf. Ist die<br />
Vernetzungsdichte z. B. aus Kompressionsmessungen bekannt, so kann der<br />
Wechselwirkungsparameter χ berechnet werden. Er ist (ebenso wie der 2. Virialkoeffizient in<br />
Polymerlösungen) ein Maß für die zwischenmolekularen Wechselwirkungen im gequollenen<br />
Netzwerk. Dabei werden für den Mikrostrukturfaktor A und den Volumenfaktor B die dem<br />
gewöhnlichen Modell entsprechenden Zahlenwerte angenommen. Da χ außer von der<br />
Temperatur auch von der Konzentration abhängig ist, seine Werte und funktionellen<br />
Zusammenhänge normalerweise in Lösung bei sehr niedrigen Konzentrationen bestimmt<br />
werden, können die erhaltenen Werte nicht als absolut betrachtet werden. Zwischen der<br />
FLORY-HUGGINS-Gleichung für die freie Mischungsenthalpie und der Zustandsgleichung<br />
des osmotischen Druckes von Polymerlösungen besteht ein fundamentaler Zusammenhang:<br />
P<br />
3
π ⎛ 1<br />
⎞<br />
= R ⋅T<br />
⋅<br />
⎜ + A ⋅ c + K<br />
⎟<br />
2 P<br />
cP<br />
⎝ M<br />
n<br />
⎠<br />
der eine Beziehung zwischen M n und A 2 liefert:<br />
= 1<br />
− A ⋅ 2<br />
χ<br />
⋅V<br />
2<br />
ρP LM<br />
2<br />
Über diese Gleichung kann der 2. Virialkoeffizient und damit die thermodynamische Güte des<br />
Quellungsmittels abgeschätzt werden.<br />
Durchführung:<br />
Aus dem Polymernetzwerk PDMS, welches durch Vernetzung von α,ω-Dihydroxydimethylsiloxanen<br />
synthetisiert wurde, werden zylindrische Probenstückchen von ca. 5 mm<br />
Durchmesser mittels eines scharfen Stopfenbohrers ausgeschnitten. Die Ausgangshöhe (h P )<br />
des Probenkörpers wird mit den Kathetometer bestimmt. Die Bestimmung der Masse der<br />
trockenen Probe (m P ) erfolgt über Wägung. Nachdem die Proben etwa 48 h im<br />
entsprechenden Quellmittel lagen, wird der Quellungsgrad bestimmt. Dies geschieht zum<br />
einen durch Auswägen der mit Filterpapier abgetupften Probe (m q ) und zum anderen durch<br />
Ermittlung der Höhe der gequollenen Probe (h q ) mittels Kathetometer. Der gequollene<br />
Probenkörper wird in den mit gleichem Quellmittel gefüllten Probenbehälter der<br />
Kompressionsapparatur gegeben.<br />
Um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, ist es notwendig, ein strenges Zeitregime nach<br />
folgender Verfahrensweise einzuhalten:<br />
1) Auflegen eines Ausgleichsgewichtes von 50 g. Dieses kompensiert die Masse des rechten<br />
Teiles der Apparatur und die Kraft des Aufnehmers soweit, dass eine Restkraft zwischen<br />
10 - 20 g auf die Probe wirkt. Nach 5 min wird der Nullpunkt abgelesen.<br />
2) Auflegen des Kompressionsgewichtes (40, 50, 60, 70, 80, 90, 100, 120 g). Nach 5 min<br />
ablesen der Auslenkung.<br />
3) Relaxationsphase (10 min); Abnehmen des Kompressionsgewichtes und Auflegen eines<br />
Ausgleichsgewichtes von 100 g (nach jedem Lastwechsel!). Damit wirkt auf die Probe<br />
keine Kraft.<br />
Ergebnisse/Auswertung:<br />
h p Höhe ungequollenes Polymer 2,03 mm<br />
h q Höhe gequollenes Polymer 4,12 mm<br />
m p Masse ungequollenes Polymer 43,2 mg<br />
m q Masse gequollenes Polymer 197,3 mg<br />
g Erdbeschleunigung 9,81 m/s 2<br />
ρ p Dichte des Netzwerkes 0,984 g/cm 3<br />
Berechnung des Quellungsgrades:<br />
Q<br />
Q<br />
1/3<br />
h<br />
=<br />
h<br />
q<br />
p<br />
4,12 mm<br />
= = 2,03<br />
2,03mm<br />
1/3<br />
V<br />
Q V<br />
= ( Q ) = 8, 37<br />
m<br />
m<br />
=<br />
m<br />
q<br />
p<br />
197,3mg<br />
=<br />
43,2mg<br />
= 4,57<br />
Berechnung der Zugspannung (m k = 40 g):<br />
3<br />
4
σ =<br />
f<br />
A<br />
0<br />
=<br />
m ⋅ g<br />
m<br />
ρ ⋅ h<br />
40g<br />
⋅9,81m<br />
/ s²<br />
0,0432g<br />
3 3<br />
0,984 ⋅10<br />
kg / m ⋅ 2,03 ⋅10<br />
k<br />
=<br />
=<br />
p<br />
−3<br />
m<br />
p p<br />
Berechnung des Dehnungsverhältnisses (m k = 40 g):<br />
( h<br />
λ =<br />
λ − λ<br />
p<br />
−2<br />
− ∆l)<br />
4,12mm<br />
− 0,06mm<br />
=<br />
= 0,99<br />
h<br />
4,12 mm<br />
p<br />
= 0,99 − 0,99<br />
−2<br />
= 0,04<br />
N<br />
18144,1<br />
m<br />
2<br />
m k [g] l Ausgleich [mm] l mit Gewicht [mm] ∆l [mm] λ <strong>–</strong> λ -2 σ [N/m²]<br />
40 - 0,0438 - 0,1016 0,06 0,04 18144,14<br />
50 - 0,0526 - 0,1318 0,08 0,06 22680,18<br />
60 - 0,0671 - 0,1095 0,11 0,08 27216,21<br />
70 - 0,0325 - 0,1612 0,13 0,10 31752,25<br />
80 - 0,0209 - 0,1710 0,15 0,11 36288,28<br />
90 + 0,0486 - 0,1358 0,18 0,14 40824,32<br />
100 + 0,0539 - 0,2716 0,22 0,17 45360,35<br />
120 + 0,0520 - 0,3112 0,26 0,20 54432,42<br />
Zur graphischen Auswertung wird nun σ über λ <strong>–</strong> λ -2 aufgetragen. Aus dem Anstieg kann nun<br />
M c berechnet werden. Der Berechnung liegt das Modell des Phantomnetzwerkes zugrunde<br />
(affine Deformation A = 1) und die Vernetzung erfolgt in Substanz (η = 1).<br />
50000<br />
40000<br />
σ [N/m 2 ]<br />
30000<br />
y = 221941 x + 9520<br />
20000<br />
y = 292010 x<br />
10000<br />
0<br />
0,00 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20 0,22<br />
Da nur der Anstieg der Ausgleichsgeraden ausgewertet wird, und die rote Kurve ein höheres<br />
Bestimmtheitsmaß aufweist, wird eben diese zur weiteren Berechnung benutzt.<br />
Anstieg = 221941 N/m²<br />
221941 N/m 3 =<br />
A⋅η<br />
⋅ R ⋅T<br />
⋅Q<br />
1/3<br />
ρ<br />
p<br />
⋅<br />
M<br />
c<br />
N ⋅ m<br />
kg<br />
= 1⋅1⋅8,314<br />
⋅ 298K<br />
⋅984<br />
⋅ M<br />
3<br />
K ⋅ mol<br />
m<br />
−1<br />
c<br />
5
M<br />
M<br />
c<br />
c<br />
N ⋅ m<br />
kg<br />
= 1⋅1⋅8,314<br />
⋅ 298K<br />
⋅ 2,03 ⋅984<br />
⋅<br />
3<br />
K ⋅ mol<br />
m<br />
kg g<br />
= 22,299 = 22299<br />
mol mol<br />
1<br />
221941N/m²<br />
Berechnung der Vernetzungsdichte:<br />
ν<br />
p<br />
= ρ<br />
M c<br />
3<br />
0,984g<br />
/ cm<br />
=<br />
22299g<br />
/ mol<br />
= 4,4 ⋅10<br />
−5<br />
mol<br />
3<br />
cm<br />
Berechnung des Wechselwirkungsparameters:<br />
2<br />
1/3<br />
[ ln( 1−ϕ<br />
) + ϕ + χ ⋅ϕ<br />
+ V ⋅ A⋅η<br />
⋅ν<br />
⋅ϕ<br />
−V<br />
⋅ B ⋅ν<br />
ϕ ]<br />
∆µ = R ⋅T<br />
⋅<br />
P<br />
∆µ = 0 im Quellungsgleichgewicht<br />
φ p = 1/Q v = 1/8,36 = 0,12<br />
M 84,15 g / mol<br />
V LM = =<br />
= 107,9 cm 3 /mol<br />
ρ 0,78g<br />
/ mL<br />
B = 1 (Volumenfaktor)<br />
1<br />
χ = −<br />
ϕ<br />
1<br />
χ = −<br />
0,12<br />
P<br />
P<br />
1/ 3<br />
[ ln(1 −ϕ<br />
+ ϕ + V ⋅ A⋅η<br />
⋅ν<br />
⋅ϕ<br />
−V<br />
⋅ B ⋅ν<br />
⋅ϕ<br />
]<br />
P<br />
)<br />
2<br />
p<br />
2<br />
χ = 0,42<br />
P<br />
LM<br />
LM<br />
3<br />
⎡<br />
cm<br />
⎢ln(1<br />
− 0,12) + 0,12 + 107,9 ⋅ 4,4 ⋅10<br />
⎣<br />
mol<br />
Berechnung des 2. Virialkoeffizienten:<br />
P<br />
−5<br />
P<br />
P<br />
LM<br />
mol<br />
⋅ 0,12<br />
3<br />
cm<br />
P<br />
1/ 3<br />
P<br />
LM<br />
P<br />
3<br />
cm<br />
−107,9<br />
⋅1⋅<br />
4,4 ⋅10<br />
mol<br />
P<br />
P<br />
−5<br />
mol ⎤<br />
⋅ 0,12<br />
3 ⎥<br />
cm ⎦<br />
χ<br />
A<br />
1<br />
2<br />
= − A ⋅ 2<br />
⋅V<br />
2<br />
ρP LM<br />
= −<br />
1<br />
χ −<br />
2<br />
2<br />
ρ ⋅V<br />
0,42 − 0,5<br />
= −<br />
2 3<br />
3<br />
0,984 g²<br />
/ cm ⋅107,9cm<br />
2 2<br />
P<br />
LM<br />
/ mol<br />
= 7,7 ⋅10<br />
−4<br />
mol ⋅ cm<br />
g²<br />
3<br />
Ergebniszusammenstellung/ Diskussion:<br />
Volumenquellungsgrad: Q = 8, 37<br />
Massenquellungsgrad: Q = 4, 57<br />
Vernetzungsdichte:<br />
V<br />
ν<br />
p<br />
m<br />
−5<br />
−3<br />
= 4,4 ⋅10<br />
mol ⋅ cm<br />
Molmasse:<br />
M c<br />
= 22.299g<br />
⋅ mol<br />
Wechselwirkungsparameter: χ = 0, 42<br />
2. Virialkoeffizient:<br />
A<br />
2<br />
10<br />
−1<br />
−4<br />
3 −2<br />
= 7,7 ⋅ mol ⋅ cm ⋅ g<br />
6
Der Wechselwirkungsparameter χ liegt bei 0,42, d.h. er ist liegt nahe 0,5, dies wiederum<br />
bedeutet, dass sich die Polymerlösung wie eine ideale niedermolekulare Lösung verhält. Auch<br />
der Wert des 2. Virialkoeffizienten nahe Null stützt diese Vermutung.<br />
Die Molmasse zwischen den Vernetzungspunkten liegt mit ca. 22300 g/mol im zu erwartenden<br />
Bereich. Der Vernetzungsgrad ist demzufolge nicht zu hoch, wodurch es zur Quellung des<br />
Polymeren kommen kann und daher eine Auswertung mittels Quelldruckmessung möglich ist.<br />
Fehler bei der graphischen Auswertung:<br />
Die graphische Auswertung ist stark fehlerbehaftet, da die Auftragung von σ gegen λ <strong>–</strong> λ -2 nach<br />
der Form der Gleichung y = m x durch den Koordinatenursprung laufen muss. Allerdings ist die<br />
Ursprungsgerade nur unter sehr großen Fehlern mit den Messwerten in Einklang zu bringen. Da<br />
allerdings nur der Anstieg der Geraden ausgewertet wird, um M c zu bestimmen, wird die Gerade<br />
zur Auswertung herangezogen, die den besten Regressionsgrad bringt.<br />
Fehler bei der Bestimmung des Dehnungsverhältnisses:<br />
Im Versuchsskript sind zwei Gleichungen gegeben, die zur Bestimmung des<br />
Dehnungsverhältnisses herangezogen werden können, zum einen Gleichung 1: λ = (l 0 + ∆l)/l 0<br />
und zum anderen die von uns verwendete Variante Gleichung 2: λ = (h q - ∆l)/h q . Die<br />
Gleichungen führen zu unterschiedlichen Ergebnissen, so ergibt Gleichung 1 einen um den<br />
Faktor 1,9 kleineren Anstieg der Ausgleichgeraden, was zu einer noch höheren Molmasse<br />
zwischen den Vernetzungspunkten führt.<br />
Gerätefehler:<br />
Die größte Fehlerquelle ist die Apparatur, die aufgrund des Alters und den daraus folgenden<br />
Verschleißerscheinungen nicht mehr einwandfrei funktionierte. So ist z.B. die Aufhängung des<br />
Messarmes zwar kugelgelagert, jedoch ist sehr großes Spiel in der Lagerung des Armes<br />
festzustellen. Ebenso hakt die Apparatur an einigen Stellen.<br />
Weiterhin kann als Fehlerquelle der Wechsel der Ausgleichs- und Kompressionsgewichte<br />
genannt werden, da bei der Auflage der Kompressionsgewichte nach der Regeneration ein<br />
Gewicht entfernt wird und anschließend ein anderes aufgelegt wird. In der Zwischenzeit wirkt<br />
allerdings schon ein Druck auf das Polymer durch das Gewicht des Armes an sich, wodurch das<br />
Ergebnis verfälscht wird.<br />
Cyclohexan ist ein Lösungsmittel mit sehr hohem Dampfdruck. Da die Versuchsapparatur offen<br />
ist, kann das Lösungsmittel ungehindert verdampfen, wodurch es sich ergibt, dass man immer<br />
wieder Lösungsmittel nachfüllen muss. Durch die verschiedenen Lösungsmittelanteile in der<br />
Messapparatur erhält das Polymer verschiedene Auftriebe, was wiederum zu fehlerhaften Werten<br />
führt.<br />
Aufgrund der geringen Zeit, die für den Versuch zur Verfügung stand und der damit<br />
verbundenen geringen Regenerationszeit, ist davon auszugehen, dass das Polymer nach jeder<br />
Belastung nicht vollständig regeneriert werden kann, was zu einem ungenauen Nullpunkt führen<br />
kann und somit den ∆l-Wert verfälscht.<br />
7