Zeitvertreib im Kreis Düren - Movelo
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<strong>Zeitvertreib</strong> stellt vor 7<br />
zeitweilige karolingische Königspfalz<br />
ist man jetzt bis zum Ende<br />
des wilhelminischen Kaiserreichs<br />
vorgedrungen.<br />
„<strong>Düren</strong>s Goldene Jahre 1871-<br />
1914“ lautet der Titel der aktuell<br />
<strong>im</strong> Vordergrund stehenden Ausstellung.<br />
In dieser Zeit von der<br />
Gründung des deutschen<br />
Kaiserreiches bis zum Beginn<br />
des Ersten Weltkrieges entwickelte<br />
sich die Stadt in der Mitte<br />
zwischen Köln und Aachen zu<br />
einem der bedeutendsten Industriestandorte<br />
des Rheinlands.<br />
Motor dieser wirtschaftlichen<br />
Entwicklung waren <strong>im</strong> Wesentlichen<br />
einige wenige Familien<br />
– Reformierte, die wegen ihres<br />
Glaubens vor vielen Jahrzehnten<br />
in das Gebiet nördlich der Eifel<br />
gekommen waren und sich die<br />
dortigen Gegebenheiten zu<br />
Nutze machten, um ertragreiche<br />
Unternehmen zu gründen und<br />
das so erworbene Kapital, u.a.<br />
durch eine geschickte Heiratspolitik,<br />
beständig zu mehren. Metallverarbeitung,<br />
Papiererzeugung<br />
und -verarbeitung, Tuch- und<br />
Teppichherstellung, später auch<br />
Zuckerfabriken, Elektrotechnik, ja<br />
sogar eine „eigene“, die <strong>Düren</strong>er<br />
Bank - es gab kaum einen<br />
erfolgversprechenden Geschäftszweig,<br />
in dem die Schoellers,<br />
Hoeschs, Schülls und wie sie alle<br />
hießen, nicht engagiert waren.<br />
Nahezu folgerichtig wuchs der<br />
Reichtum in der Stadt <strong>Düren</strong> auf<br />
ein Maß an, das ihr in den Jahren<br />
vor dem Ersten Weltkrieg den Titel<br />
„Stadt der Millionäre“ eintrug.<br />
Ohne Zweifel profitierte das Gemeinwesen<br />
auch davon: Leopold-<br />
Hoesch-Museum, Stadttheater,<br />
vielfältige soziale Einrichtungen<br />
zeugen von der Generosität der<br />
Stifter, die um so leichter fiel, als<br />
die steuerliche Belastung zu jener<br />
Zeit eher marginal war.<br />
Aber es gab auch in <strong>Düren</strong> die<br />
andere, bedrückende Seite der<br />
Medaille: enge, ungesunde<br />
Wohnverhältnisse in der schnell<br />
gewachsenen Stadt, hohe Säuglingssterblichkeit,<br />
krank machende<br />
Arbeitsbedingungen. Wer<br />
in Armut fiel – durch Krankheit<br />
oder Arbeitslosigkeit –, wurde von<br />
einem autoritär-paternalistischen<br />
Fürsorgewesen „betreut“. Auch<br />
das ist <strong>im</strong> Stadtmuseum <strong>Düren</strong><br />
zu sehen.