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Gammablitze<br />
Es geschah plötzlich und unerwartet – wie am 23.<br />
Januar 1999. Da erhellte ein greller Blitz den Gammahimmel.<br />
Schon 22 Sekunden später richtete sich<br />
ein Roboterteleskop auf die von dem Satelliten<br />
„Beppo SAX“ identifizierte Stelle am Firmament.<br />
Die Kamera registrierte einen neuen Stern, dessen<br />
Helligkeit innerhalb von Sekunden immens anstieg,<br />
um nach einigen Minuten wieder zu sinken. Mit<br />
Hilfe großer Teleskop-Anlagen bestimmten die<br />
Astronomen später die Entfernung der Quelle, die<br />
rund acht Milliarden Lichtjahre betrug.<br />
Die Explosion fand offenbar in einem Sternsystem<br />
statt und leuchtete für wenige Augenblicke so hell<br />
wie hundert Billiarden Sonnen! Dieses kosmische<br />
Feuerwerk vom 23. Janaur 1999 ist kein Einzelfall,<br />
durchschnittlich zündet es zweimal pro Tag. Allein<br />
der Satellit „Compton“ hat seit 1991 tausende<br />
„Gamma-Ray-Bursts“ beobachtet. Die Kaskaden<br />
dieser Gamma-Strahlen-Blitze dauern wenige<br />
Zehntel Sekunden bis zu einigen Minuten und sind<br />
gleichmäßig über das Firmament verteilt. Was aber<br />
steckt dahinter? Sind wir etwa Zeugen von einem<br />
„Krieg der Sterne“? Detonieren Bomben von hochentwickelten<br />
Zivilisationen?<br />
Die Astronomen haben bislang über 150 Theorien<br />
aufgestellt, um das Phänomen zu erklären. Wenn<br />
die Blitze tatsächlich aus mehrere Milliarden Lichtjahre<br />
entfernten Milchstraßen-Systemen stammen,<br />
gilt es einen Mechanismus zu finden, der die ungeheure<br />
Energiemenge erklärt, die bei solch einem