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Fotos der Ausstellung PassageN und Hintergrundinformationen zum ...

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Facing Sustainability<br />

Beiträge aus dem Kommunikationsprojekt 2005<br />

des Rates für Nachhaltige Entwicklung<br />

Jeden Tag engagieren sich Menschen überall<br />

auf <strong>der</strong> Welt für eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Diese Menschen <strong>und</strong> ihre Gesichter<br />

zu zeigen war das Ziel des internationalen<br />

„Facing Sustainability Awards“, das Kommunikationsprojekt<br />

des Rates für Nachhaltige<br />

Entwicklung 2005. Beim Fotowettbewerb,<br />

an dem Amateur- <strong>und</strong> Profifotografen aus<br />

52 Län<strong>der</strong>n mit über 450 Fotografien teilnahmen,<br />

wurden Menschen gezeigt, die mit<br />

ihrem Tun zu einem „Stück Mehr“ an Nachhaltigkeit<br />

beitragen.<br />

„Facing Sustainability“ war ein Beitrag zur<br />

UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige<br />

Entwicklung“ <strong>und</strong> wurde in Kooperation mit<br />

dem BLK-Programm „Transfer-21“ durchgeführt.<br />

Das Wissensmagazin „National Geographic<br />

Deutschland“ war Medienpartner<br />

des Wettbewerbs.<br />

Viele <strong>der</strong> Fotografien des Wettbewerbs beschäftigten<br />

sich auch mit <strong>der</strong> Verbindung<br />

von Kunst, Kultur <strong>und</strong> Nachhaltigkeit. Sie<br />

zeigten Künstler <strong>und</strong> Kulturschaffende –<br />

Schauspieler, Sänger, Bildhauer, Tänzer, Architekten<br />

o<strong>der</strong> Journalisten – die sich in<br />

ihrer Arbeit einem nachhaltigen Leitbild<br />

verschrieben haben. Und dies auf die unterschiedlichste<br />

Art <strong>und</strong> Weise.<br />

Einige dieser Bil<strong>der</strong> präsentiert nun diese<br />

<strong>Ausstellung</strong>.<br />

Karl Wilske<br />

Die meisten Arbeiten, die von Kin<strong>der</strong>n im Kunstunterricht<br />

gefertigt werden, landen früher o<strong>der</strong> später im<br />

Abfall – vor allem, wenn sie groß <strong>und</strong> sperrig sind. Nur<br />

wenige Kunstwerke finden Monate o<strong>der</strong> Jahre später<br />

noch Beachtung. Ein im nie<strong>der</strong>sächsischen Staffhorst<br />

leben<strong>der</strong> Kunstlehrer hat Verwendung für die Arbeiten<br />

seiner Schüler gef<strong>und</strong>en.<br />

Karl Wilske, Lehrer an einem Gymnasium in Bremen,<br />

verarbeitet die liegen gebliebenen Kunstwerke <strong>der</strong><br />

Jugendlichen in eigenen Projekten. In einem großen<br />

Garten werden die unterschiedlichsten Arbeiten zu<br />

Skulpturen <strong>und</strong> Installationen neu zusammengesetzt.<br />

Wie eine Reihe schlafen<strong>der</strong> Fabelwesen erscheinen<br />

z. B. die von Wilske disponierten Gipsabdrücke <strong>der</strong><br />

Gesichter seiner Schüler. Eine Wirkung, die durch den<br />

voranschreitenden Verfall des Materials bestärkt wird.<br />

Es sind Skulpturen auf Zeit, denn sie zerfallen o<strong>der</strong><br />

werden irgendwann neu kombiniert. So geistern<br />

ganze Schülergenerationen zwischen Blumen, Sträuchern<br />

<strong>und</strong> Bäumen herum. Die sonst kurzlebigen<br />

Schülerarbeiten werden auf diesem Weg für die Nachwelt<br />

erhalten.<br />

Fotografin: Franziska Möck<br />

Teilnehmerin am Wettbewerb Facing Sustainability des Rates für<br />

Nachhaltige Entwicklung aus dem Jahr 2005<br />

Annegrete Neef<br />

Die Architektin Annegrete Neef ist an <strong>der</strong> Verwirklichung<br />

eines Hausprojekts in Berlin beteiligt. Dort soll<br />

generationenübergreifendes Wohnen möglich sein,<br />

das heißt Alte <strong>und</strong> Junge leben unter einem Dach <strong>und</strong><br />

unterstützen sich gegenseitig.<br />

Alte Menschen können so länger selbstverantwortlich<br />

in <strong>der</strong> eigenen, altersgerechten Wohnung leben. So<br />

bleiben sie aktiv <strong>und</strong> eine Heimunterbringung kann<br />

oft vermieden werden. Gemeinsames Wohnen beugt<br />

auch <strong>der</strong> Vereinsamung vor. Wird jemand hilfsbedürftig,<br />

so bietet die Gemeinschaft Schutz <strong>und</strong> Sicherheit.<br />

Junge Menschen können von den Erfahrungen <strong>der</strong> Älteren<br />

lernen <strong>und</strong> finden Unterstützung, etwa bei <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>betreuung. Menschen in verschiedenen Lebenssituationen,<br />

ob Singles, WG’s o<strong>der</strong> Familien finden<br />

zusammen <strong>und</strong> teilen ein Stück ihres Alltags.<br />

Generationenübergreifendes Wohnen <strong>und</strong> Leben<br />

trägt dazu bei, die Bindungen zwischen den Generationen<br />

zu festigen. Annegrete Neef schafft Räume,<br />

damit junge <strong>und</strong> alte Menschen gemeinsam die Zukunft<br />

gestalten können.<br />

Fotografin: Pauline Häbel<br />

Teilnehmerin am Wettbewerb Facing Sustainability des Rates für<br />

Nachhaltige Entwicklung aus dem Jahr 2005<br />

Philipp Boyd<br />

Die ehemalige Primaballerina Südafrikas, Phyllis Spyra<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Tänzer Philipp Boyd hatten 1991 gemeinsam<br />

die Idee, farbigen Jugendlichen mit dem Projekt<br />

„Dance for all“ eine Chance zu geben, aus <strong>der</strong> Hoffnungslosigkeit<br />

<strong>und</strong> Kriminalität <strong>der</strong> Townships Kapstadts<br />

auszubrechen. Boyd war 15 Jahre „Principal<br />

Dancer“ (erster Solist) beim Ballett Kapstadt. Er hatte<br />

den Wunsch sich weiter zu entwickeln <strong>und</strong> seine Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten an benachteiligte Kin<strong>der</strong><br />

weiterzugeben.<br />

Ballett war in Südafrika lange eine elitäre Beschäftigung<br />

für Weiße <strong>und</strong> Reiche. Finanziert wird das Projekt<br />

durch unermüdlichen Einsatz <strong>und</strong> private Spenden.<br />

„Im Township gibt es keine Spielplätze o<strong>der</strong><br />

Schwimmbä<strong>der</strong>“, hat Philipp Boyd in einem Fernsehinterview<br />

einmal gesagt, „Für diese Kin<strong>der</strong> ist <strong>der</strong><br />

Unterricht deshalb ungeheuer wichtig.“ Durch das<br />

Medium Tanz wird das Selbstbewusstsein <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendlichen gestärkt, ihre Teamfähigkeit geför<strong>der</strong>t,<br />

Zauber <strong>und</strong> Freude vermittelt <strong>und</strong> Disziplin erlernt.<br />

Heute werden bei „Dance for all“ in je<strong>der</strong> Woche über<br />

200 Kin<strong>der</strong> unterrichtet. Hier können sie ein paar<br />

St<strong>und</strong>en üben, lernen <strong>und</strong> vor allem: über sich selbst<br />

hinaus wachsen.<br />

Kontakt: www.danceforall.de<br />

Fotografin: Katja Ruge<br />

Teilnehmerin am Wettbewerb Facing Sustainability des Rates für<br />

Nachhaltige Entwicklung aus dem Jahr 2005<br />

Cornelia Scheuer<br />

Cornelia Scheuer arbeitet erfolgreich als Schauspielerin,<br />

Performerin, Choreographin <strong>und</strong> Modell. Sie<br />

zeigt, dass man sich trotz einer Querschnittslähmung<br />

– <strong>und</strong> <strong>der</strong> dadurch bedingten Hin<strong>der</strong>nisse <strong>und</strong><br />

Vorurteile – behaupten kann <strong>und</strong> dass Lebensfreude<br />

<strong>und</strong> Erfolg nicht von einem „perfekten“ Körper abhängig<br />

sind. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit<br />

gibt sie Tanz- <strong>und</strong> Bewegungsworkshops für Behin<strong>der</strong>te<br />

<strong>und</strong> Nichtbehin<strong>der</strong>te.<br />

Cornelia Scheuer war unter an<strong>der</strong>em in „Familientisch“<br />

auf den Wiener Festwochen 2005 am Schauspielhaus<br />

zu sehen. 2003 choreographierte sie<br />

für „Loftlinx 2003“ mit ihrer Gruppe „Theater ohne<br />

Boden“ in verschiedenen Szenen unterschiedliche<br />

Aspekte des Themas „Manipulationen“ – durch mo<strong>der</strong>ne<br />

Kommunikationsmittel, anonymisierte Machtinteressen<br />

<strong>und</strong> Verblendung. Ziel ist das Lösen des Individuums<br />

aus den Fängen <strong>der</strong> Fremdbestimmtheit,<br />

um letztlich zu ursprünglicher Lebendigkeit <strong>und</strong> Bedürfnisorientiertheit<br />

zu finden.<br />

Fotograf: Peter Miletits<br />

Teilnehmer am Wettbewerb Facing Sustainability des Rates für<br />

Nachhaltige Entwicklung aus dem Jahr 2005

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