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Gehölzeverwendung im Klimawandel - Dr. Helmut ... - Natur im Garten

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1 H. Pirc – Gehölzverwendung <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel / 4. Int. Fachtagung Ökologische Pflege, 19.-20. 11.2013<br />

Gehölzverwendung <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel<br />

Ökologisch vertretbares Gehölzsort<strong>im</strong>ent für die unterschiedlichen Regionen in NÖ<br />

<strong>Helmut</strong> Pirc - HBLFA Schönbrunn, Wien<br />

Inhalte des Vortrages<br />

Einführung Kl<strong>im</strong>a, Boden & Vegetation<br />

Was bedeutet „Kl<strong>im</strong>awandel“<br />

Winterhärtezonen & Indikatorpflanzen<br />

Gehölze, die<br />

vom Kl<strong>im</strong>awandel nicht betroffen sind<br />

durch den Kl<strong>im</strong>awandel beeinträchtigt werden<br />

durch den Kl<strong>im</strong>awandel profitieren<br />

Kl<strong>im</strong>a / Niederschläge / Boden<br />

Temperaturen <strong>im</strong> Juli & Jänner<br />

Niederschläge<br />

Bodentypen<br />

Vegetation<br />

Welche allgemeinen Auswirkungen sind zu erwarten?<br />

Erhöhung der Durchschnittstemperatur<br />

Hitzeperioden und längere Trockenperioden treten häufiger auf<br />

Längere Vegetationszeiten<br />

Kürzere Dauer der Schneebedeckung und geringere Schneemengen<br />

Welche allgemeinen Auswirkungen sind zu erwarten?<br />

Zunahme der Wetterextreme, zumindest auf regionaler Ebene<br />

(z.B. Warmwettereinbrüche <strong>im</strong> Winter, lang anhaltende Regenperioden <strong>im</strong> Sommer)<br />

Auftreten und Intensität von Sturmböen nehmen durch heftigere Gewitter zu<br />

Regional treten Unwetter mit Hagel und Starkregen gehäuft auf<br />

Auswirkungen auf die Pflanzen<br />

Häufigeres Auftreten von Trockenschäden<br />

Häufigeres Auftreten von Winterschäden<br />

Häufigeres Auftreten von Spätfrostschäden<br />

Welche Gehölzsort<strong>im</strong>ente sind ökologisch vertretbar ?<br />

<br />

<br />

He<strong>im</strong>ische Gehölze und deren Sorten<br />

Nicht he<strong>im</strong>ische Gehölze, die<br />

Nutzbar für die he<strong>im</strong>ische Tierwelt sind<br />

Widerstandsfähig gegenüber „neuen“ Schädlinge<br />

Keine Gefahr des „Verwilderns“ darstellen<br />

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2 H. Pirc – Gehölzverwendung <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel / 4. Int. Fachtagung Ökologische Pflege, 19.-20. 11.2013<br />

<br />

<br />

Funktionierende dauerhafte Pflanzungen die möglichst ohne Zutun durch den Menschen<br />

stabil bleiben<br />

Der he<strong>im</strong>ischen Tierwelt Lebensraum und Nahrung bieten<br />

Pflanzungen: gut strukturiert und artenreich<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Richtige Gehölzauswahl<br />

Bodenbedingungen berücksichtigen<br />

„Zeitfaktor“ mit einbeziehen, entsprechende Pflanzabstände<br />

Richtige Pflegemaßnahmen rechtzeitig durchführen<br />

Trockenheitstolerante he<strong>im</strong>ische Gehölze<br />

Diese Arten benötigen durchlässige Böden, vertragen Kalk und tolerieren Hitze und Trockenheit auch<br />

über längere Zeiträume<br />

‣ Prunus mahaleb, Steinweichsel<br />

‣ Sorbus aria, Mehlbeere<br />

‣ Cotoneaster integerr<strong>im</strong>us, Felsenmispel<br />

‣ Staphylea pinnata, P<strong>im</strong>pernuss<br />

‣ Cotinus coggygria, Perückenstrauch<br />

‣ Crataegus monogyna, Weißdorn<br />

‣ Wild-Rosen<br />

‣ etc…<br />

Winterhärtezonen 1 bis 11 - Indikatorpflanzen<br />

Mittlere, jährlich gemessene Min<strong>im</strong>a der Lufttemperaturen<br />

Winterhärtezone 4 – Quercus robur<br />

Winterhärtezone 5 – Cornus mas<br />

Winterhärtezone 6 – Taxus baccata<br />

Winterhärtezone 7 – Prunus laurocerasus<br />

Winterhärtezone 8 – Auraucaria araucana<br />

Winterhärtezone 9 – Phoenix canariensis<br />

Winterhärtezonen nach Heinze & Schreiber 1984<br />

Das Vegetationsbild wird sich voraussichtlich folgendermaßen verändern:<br />

Alpine Vegetation > mitteleuropäische Elemente werden einfließen<br />

Mitteleuropäische Vegetation > Pflanzen aus Süd- und Südwesteuropa etablieren sich<br />

Vegetation der Niederungen mit Weinbaukl<strong>im</strong>a > illyrische und mediterrane Pflanzen<br />

werden Bestandteil der (menschlich beeinflussten) Vegetation<br />

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3 H. Pirc – Gehölzverwendung <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel / 4. Int. Fachtagung Ökologische Pflege, 19.-20. 11.2013<br />

Trockenheitstolerante kleine bis mittelhohe Bäume<br />

Diese Arten benötigen durchlässige Böden, vertragen Kalk und tolerieren Hitze und Trockenheit auch<br />

über längere Zeiträume<br />

‣ Acer monspessulanum<br />

‣ Acer opalus<br />

‣ Acer buergerianum<br />

‣ Acer x zoeschense ‘Annae‘<br />

‣ Fraxinus ornus<br />

‣ Ostrya carpinifolia<br />

‣ Quercus pubescens<br />

‣ Quercus frainetto<br />

‣ Quercus macranthera<br />

‣ Quercus x turneri ‘Pseudoturneri‘<br />

‣ Prunus mahaleb<br />

‣ Prunus fruticosa<br />

‣ Sorbus aria<br />

‣ Sorbus thuringiaca ‘Fastigiata‘<br />

‣ Sorbus torminalis<br />

‣ Koelrueteria paniculata<br />

‣ Phellodendron amurense<br />

‣ Cercidiphyllum japonicum*<br />

* Benötigt mäßig feuchte Standorte<br />

Mediterraner <strong>Garten</strong><br />

Voraussetzungen & Gehölzauswahl<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Nur <strong>im</strong> Weinbaukl<strong>im</strong>a<br />

Günstigen, geschützten Standortsbedingungen<br />

Schaffung eines opt<strong>im</strong>alen Kleinkl<strong>im</strong>as<br />

Durchlässige, eher kalkhaltige Böden<br />

Steinmauern, Schutz durch Hauswände, Pergolen, Bäume,<br />

Eventuell Winterschutz bei empfindlichen oder jungen Gehölzen<br />

Albizia julibrissin, Seidenbaum<br />

winterhart bis -15°C und trockenheitstolerant<br />

Gehölze für mediterrane Gärten<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

Quercus ilex<br />

Ficus carica<br />

Caryopteris x clandonensis<br />

Genista lydia<br />

Spartium junceum<br />

Genista tinctoria<br />

Vitex agnus-castus<br />

Perovskia atriplicifolia<br />

Senna hebecarpa<br />

<br />

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<br />

<br />

Buddleja x weyeriana<br />

Cercis siliquastrum<br />

Cupressus sempervirens<br />

Prunus lusitanica<br />

Osmanthus heterophyllus<br />

Osmanthus delavayi<br />

Elaeagnus x ebbingei ‘L<strong>im</strong>elight‘<br />

Aucuba japonica<br />

Viburnum tinus ‘Gwenllian‘<br />

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4 H. Pirc – Gehölzverwendung <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>awandel / 4. Int. Fachtagung Ökologische Pflege, 19.-20. 11.2013<br />

Mediterraner <strong>Garten</strong> – Cupressus sempervirens & Prunus lusitanica<br />

Mediterraner <strong>Garten</strong> – Osmanthus heterophyllus & Viburnum tinus<br />

Bis etwa -15°C winterharte Obstgehölze<br />

Morus alba, Weiße Maulbeere<br />

Prunus dulcis, Mandel<br />

Prunus persica, Weingarten-Pfirsich<br />

Diospyros kaki, Kaki<br />

Ziziphus jujuba ‘Lang‘, Chin. Brustbeere<br />

As<strong>im</strong>ina triloba, Paw Paw, Indianerbanane*<br />

* bis -25°C winterhart<br />

Zusammenfassung<br />

Die meisten he<strong>im</strong>ischen Gehölze (Sträucher) sind weiterhin verwendbar<br />

Empfehlung: trockenheitsresistente he<strong>im</strong>ische Gehölze mehr zu verwenden<br />

Gehölze aus dem südlichen Europa und dem mediterranen Raum werden sich in<br />

Gebieten mit Weinbaukl<strong>im</strong>a etablieren<br />

Zusammenfassung – Bäume<br />

Den Bäumen opt<strong>im</strong>ale Standortbedingungen bieten<br />

(z.B. tiefe Bodenlockerung, keine Bodenversiegelung, etc.)<br />

Schnittmaßnahmen<br />

kein „Köpfen“ der Baumkronen, nur fachgerechter Baumschnitt !<br />

Baumartenwahl:<br />

An die jeweiligen Boden- und Kl<strong>im</strong>abedingungen angepasste Baumarten<br />

verwenden!<br />

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