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für Bernau - Die Linke. Kreisverband Barnim

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Offene Worte<br />

Zeitung der LINKEN <strong>für</strong> den <strong>Barnim</strong> Juli 2009, 19. Jahrgang<br />

Starke LINKE<br />

schafft soziale Politik<br />

Gregor Gysi interviewte Dagmar Enkelmann bei den „Offenen Worten“<br />

Von Jörg Staude<br />

Seit rund zehn Jahren gibt<br />

es die „Offenen Worte mit<br />

Dagmar Enkelmann“ in<br />

<strong>Bernau</strong>. Zum Jubiläumstalk<br />

am 5. Juli setzte sich die<br />

Ideengeberin ausnahmsweise<br />

auf den Stuhl der Befragten.<br />

Als Talkmaster hatte sich<br />

Dagmar Enkelmann keinen<br />

geringeren als Gregor Gysi<br />

eingeladen. <strong>Die</strong>se einmalige<br />

Konstellation ließen sich<br />

denn auch rund 300 Gäste<br />

bei gutem Wetter und „open<br />

air“ im Kulturhof <strong>Bernau</strong><br />

nicht entgehen.<br />

Zwei Jahrzehnte gemeinsame<br />

politische und parlamentarische<br />

Arbeit – das<br />

verbindet. Enkelmann und<br />

Gysi hatten einiges aus dem<br />

politischen Nähkästchen zu<br />

plaudern. Beide gehörten ab<br />

1990 der ersten PDS-Gruppe<br />

im Bundestag an. <strong>Die</strong> zählte<br />

zwar „nur“ 17 Abgeordnete,<br />

Hilfe <strong>für</strong> Schüler<br />

Kreistag: Streikende Schüler nicht bestrafen/Mehr Fahrausweise <strong>für</strong> Schüler<br />

OW-Beitrag/bc<br />

Es war ein Dringlichkeitsantrag<br />

der LINKEN<br />

im Kreistag, weil sie die<br />

Informationen erst wenige<br />

Tage vor dem Kreistag<br />

erhielt: Schülerinnen und<br />

Schüler, die am Bildungsstreik<br />

im Juni teilgenommen<br />

haben, erhielten Fehlstunden<br />

eingetragen. „Dabei hatte der<br />

Brandenburgische Bildungsminister<br />

Ruprecht am Tag<br />

nach dem Streik zugesichert,<br />

dass es keine Fehlstunden<br />

geben wird“, erläuterte die<br />

Fraktionsvorsitzende der<br />

LINKEN, Margitta Mächtig,<br />

den Antrag der LINKEN.<br />

<strong>Die</strong>se wollten nämlich, dass<br />

der Landrat als Vertreter des<br />

Schulträgers auf die Schulleiter<br />

einwirkt, damit diese<br />

Aufforderung des Ministers<br />

auch im <strong>Barnim</strong> umgesetzt<br />

war aber schwieriger<br />

zu händeln<br />

als jetzt die große<br />

Fraktion DIE<br />

LINKE mit über<br />

50 Mitgliedern,<br />

meinten beide.<br />

Einig waren sie<br />

sich auch darin,<br />

dass die jetzige<br />

Bundestagsfraktion<br />

DIE LINKE<br />

in den letzten vier<br />

Jahren gezeigt<br />

hat, dass WASG<br />

und PDS sehr<br />

wohl miteinander<br />

können – und<br />

die Chance, links<br />

von der Sozialdemokratie<br />

eine<br />

dauerhafte wie<br />

bundesweite politische Kraft<br />

zu etablieren, nicht vergeben<br />

werden darf.<br />

Enkelmann wie Gysi halten<br />

die kommende Bundestags-<br />

wird. Daran entzündete sich<br />

jedoch eine emotionsgeladene<br />

politische Debatte, die<br />

fast schon groteske Züge<br />

annahm. Vor allem ging es<br />

darum, ob es sich überhaupt<br />

um einen Schülerstreik<br />

gehandelt habe und ob den<br />

Schülern ein Streikrecht<br />

zustünde. <strong>Die</strong> eigentlich von<br />

der SPD zuvor angekündigte<br />

Zustimmung zum Antrag<br />

der LINKEN wurde damit<br />

zurückgezogen.<br />

Letztlich schlug der Landrat<br />

vor, dass sich der Kreistag<br />

mit einem Appell an das<br />

Brandenburgische Bildungsministerium<br />

wendet, dass die<br />

Schulen von Sanktionen absehen<br />

sollen. Da<strong>für</strong> gab es so<br />

Dagmar Enkelmann und Gregor Gysi in Mitten von rund 300 Zuhörern. Foto: sög<br />

wahl <strong>für</strong> eine Richtungswahl:<br />

Werde die LINKE stärker,<br />

erreiche sie ihr Wahlziel<br />

„10 plus x“, würden die<br />

anderen Parteien vor einer zu<br />

unsozialen Politik zurück-<br />

gut wie keine Unterstützung<br />

aus den Reihen von SPD und<br />

CDU, der Antrag wurde aber<br />

letztlich angenommen.<br />

Schülerinnen und Schüler an<br />

Privatschulen sollen künftig<br />

auch einen Anspruch auf<br />

Ausstellung eines Schülerfahrausweises<br />

haben. Das<br />

»Schulen sollen von Sanktionen<br />

wegen des Bildungsstreiks absehen.«<br />

beantragte die LINKE im<br />

Kreistag am 8. Juli.<br />

Bisher ist es üblich, dass<br />

Schülerinnen und Schüler,<br />

die die öffentlich zuständige<br />

Grundschule besuchen und<br />

die Anspruchsvoraussetzungen<br />

nach der Schülerbeförderungssatzung<br />

erfüllen, mit<br />

Schuljahresbeginn <strong>für</strong> das<br />

gesamte Schuljahr einen<br />

Schülerfahrausweis erhalten.<br />

schrecken. Eine Schwächung<br />

der LINKEN würde dagegen<br />

den Weg freimachen, ohne<br />

Rücksicht auf soziale Belange<br />

die Kosten der Krise der<br />

Bevölkerung aufzubürden.<br />

Schülerinnen und Schüler,<br />

die eine Privatschule<br />

besuchen und die Anspruchsvoraussetzungen<br />

nach der<br />

Schülerbeförderungssatzung<br />

erfüllen, erhalten eine Erstattung<br />

der verauslagten Kosten<br />

in Höhe der Kosten, die <strong>für</strong><br />

den Besuch der öffentlich<br />

zuständigen Grundschule<br />

notwendig wären. Ein<br />

Schülerfahrausweis wurde<br />

auch dann nicht erteilt, wenn<br />

die Kosten zur öffentlichen<br />

Grundschule mit den Kosten<br />

<strong>für</strong> den Besuch der Privatschule<br />

identisch sind. Damit<br />

ist nun ab 1. August Schluss.<br />

Der Antrag der LINKEN<br />

fand eine Mehrheit: Bei Kostengleichheit<br />

erhalten Schüler<br />

künftig einen Schülerausweis,<br />

bei höheren Kosten<br />

bleibt es bei der bisherigen<br />

Verfahrensweise.<br />

In dieser<br />

Ausgabe:<br />

<strong>Bernau</strong> und Panketal<br />

Was Enkelmann im<br />

Bundestag und Christoffers<br />

im Landtag erreichen wollen<br />

Seite 3<br />

16 Jahre sind genug<br />

Lutz Kupitz kandidiert als<br />

Bürgermeister <strong>für</strong> <strong>Bernau</strong><br />

Seite 4<br />

Der Erfolg der Frauen<br />

Sabine Stüber kämpft <strong>für</strong><br />

<strong>Barnim</strong> und Uckermark<br />

Seite 5<br />

Unter freiem Himmel<br />

Sprechstunden<br />

der <strong>Barnim</strong>er LINKEN<br />

Seiten 6/7<br />

Realistin<br />

Margitta Mächtig will<br />

wieder in den Landtag<br />

Seite 8<br />

Unter Hochspannung<br />

Dr. Michael Luthardt tritt im<br />

Wahlkreis 15 an<br />

Seite 9<br />

Es geht um viel Geld<br />

Unendliche Geschichte am<br />

Zepernicker Pfingstberg<br />

Seite 10<br />

Ein sozialeres Land<br />

Vom Parteitag der LINKEN<br />

Seite 11<br />

Solidarprinzip<br />

zwischen den<br />

Gemeinden<br />

im <strong>Barnim</strong><br />

OW-Beitrag/mm<br />

Immer mehr Gemeinden<br />

fühlen sich durch den Landkreis<br />

benachteiligt, weil er<br />

scheinbar die Kreisstadt<br />

über Gebühr unterstützt und<br />

andere Regionen (Britz,<br />

Chorin, Oderberg, Joachimsthal)<br />

vernachlässigt.<br />

Ob das Solidarprinzip im<br />

Landkreis nach trägt oder<br />

tatsächlich verletzt wird,<br />

will die LINKE im <strong>Barnim</strong><br />

wissen. Deshalb will sie<br />

die Verhältnismäßigkeit der<br />

finanziellen Zuwendungen<br />

des Landkreises <strong>für</strong> die<br />

Kreisstadt Eberswalde und<br />

<strong>für</strong> die anderen Gemeinden<br />

prüfen.


Seite 2<br />

Keine Stasi-<br />

Überprüfung<br />

in <strong>Bernau</strong><br />

OW-Beitrag/maz<br />

Da laut Begründung der<br />

<strong>Bernau</strong>er SPD-Fraktion<br />

in der letzten Legislaturperiode<br />

ein Antrag zur<br />

Überprüfung auf „Stasi-<br />

Vergangenheit“ der Stadtverordneten<br />

keine entsprechende<br />

Mehrheit fand, hielt<br />

es die SPD-Fraktion im Juni<br />

2009, 20 Jahre nach dem<br />

Kommentar<br />

Ende der DDR, erneut <strong>für</strong><br />

angebracht, „ehemalige direkte<br />

MitarbeiterInnen des<br />

Ministeriums <strong>für</strong> Staatssicherheit<br />

zu ermitteln“.<br />

Der Wahlkampf lässt grüßen.<br />

Auf diesen offensichtlichen<br />

Zweck der Übung<br />

machte die Fraktionsvorsitzende<br />

der LINKEN in der<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

<strong>Bernau</strong>, Dr. Dagmar<br />

Enkelmann, aufmerksam.<br />

Sie zitierte aus einer Mail<br />

der Unabhängigen Fraktion,<br />

die im Mai wohl<br />

versehentlich auf ihrem<br />

Computer gelandet war.<br />

Wohl eine Freud´sche Fehlleistung<br />

von Herrn Vida. In<br />

ihr kündigte die Unabhängige<br />

Fraktion einen Antrag<br />

auf Stasi-Überprüfung <strong>für</strong><br />

den Juni 2009 an und warb<br />

um Unterstützung bei der<br />

SPD, „weil die Enkelmann<br />

als Spitzenkandidatin drei<br />

Monate vor der Bundestagswahl<br />

dann wohl kaum<br />

ausweichen könne“.<br />

Den Antrag hatte dann<br />

aber die SPD-Fraktion<br />

allein eingebracht. Was die<br />

Frage aufwirft: Hat sich die<br />

SPD-Fraktionsvorsitzende<br />

zur Geschäftsbesorgerin<br />

der Unabhängigen machen<br />

lassen? Frau Keil wies das<br />

von sich. Der Antrag sei<br />

originär von der SPD und<br />

selbstständig von ihr erarbeitet<br />

worden. Eine Mehrheit<br />

fand sie da<strong>für</strong> aber<br />

nicht. <strong>Die</strong> große Mehrheit<br />

lehnte ihn ab.<br />

OW bittet<br />

um Spenden<br />

<strong>Die</strong> »Offenen Worte«<br />

bitten um Spenden, die ausschließlich<br />

<strong>für</strong> Druckkosten<br />

verwendet werden.<br />

Spendenkonto:<br />

<strong>Die</strong> LINKE <strong>Barnim</strong>,<br />

Konto: 31 200 514 29,<br />

bei: Sparkasse <strong>Barnim</strong>;<br />

BLZ: 170 520 00;<br />

Verwendungszweck:<br />

Spende OW<br />

Spendenquittung Anfang<br />

nächsten Jahres.<br />

Baustein <strong>für</strong><br />

positive Erziehung<br />

LINKE: <strong>Barnim</strong>-Stipendium nicht im nötigen Umfang/<br />

Mögliche Förderung <strong>für</strong> kreiseigene Förder- und Oberschulen<br />

Von Klaus Springer,<br />

Kreistagsabgeordneter<br />

Ein Antrag auf Schaffung<br />

eines zweiten <strong>Barnim</strong>-Stipendiums<br />

lag dem Kreistag<br />

am 8. Juli vor. Bisher können<br />

maximal 12 Schülerinnen<br />

und Schüler ein <strong>Barnim</strong>-Stipendium<br />

<strong>für</strong> sehr gute naturwissenschaftlich-technische<br />

Leistungen erhalten. Das<br />

Stipendium ist mit 150 €<br />

monatlich dotiert und wird<br />

im folgenden Schuljahr<br />

ausgezahlt. Eingeführt wurde<br />

das Stipendium 1998 mit<br />

dem Ziel, einen Anreiz <strong>für</strong><br />

sehr gute schulische Ergebnisse<br />

in diesem Bereich zu<br />

schaffen. Denn noch immer<br />

reicht die Zahl der bestausgebildetsten<br />

Abiturienten <strong>für</strong><br />

ein ingenieur-technisches<br />

Studium an Fachhochschulen<br />

und Universitäten nicht aus.<br />

Und auch die Entwicklung<br />

im <strong>Barnim</strong> belegt dieses:<br />

Für das Schuljahr 2008/2009<br />

erreichten nur 5 Jugendliche<br />

(davon 1 Mädchen) die<br />

Bewilligungskriterien. <strong>Die</strong>s<br />

zeigt nach Auffassung der<br />

LINKEN umso deutlicher,<br />

dass eine Förderung wissenschaftlich-technischerLeis-<br />

tungen hilfreich sein kann.<br />

Statt dessen wurde mit dem<br />

Antrag der Kreisverwaltung,<br />

auf ursprüngliche Intention<br />

der Grünen, nun das Stipendium<br />

gesplittet: 6 Schülerinnen<br />

und Schüler können<br />

<strong>für</strong> sehr gute wissenschaftlich-technische,<br />

6 <strong>für</strong> sehr<br />

gute sprachlich-musischkünstlerische<br />

Leistungen ein<br />

Stipendium erhalten.<br />

<strong>Die</strong> LINKE wollte den Anreiz,<br />

insgesamt 12 Stipendien<br />

<strong>für</strong> den wissenschaftlichtechnischen<br />

Bereich vergeben<br />

zu können, beibehalten;<br />

auch wenn sie jährlich<br />

zurzeit nicht ausgeschöpft<br />

werden, soll dies ja gerade<br />

das Ziel sein: Mindestens 12<br />

Jugendliche sollen einen Anreiz<br />

haben, die Kriterien im<br />

wissenschaftlich-technischen<br />

Bereich zu erfüllen. <strong>Die</strong>se<br />

Regelung beizubehalten und<br />

eine weitere Förderung von<br />

6 Stipendien <strong>für</strong> den sprachlich-musisch-künstlerischen<br />

Bereich vorzunehmen,<br />

schlug deshalb die LINKE<br />

vor. 4.500 € hätte das den<br />

Landkreis <strong>Barnim</strong> <strong>für</strong> 2009<br />

mehr gekostet, 10.800 €<br />

jährlich ab 2010. Leider fand<br />

sich da<strong>für</strong> keine Mehrheit.<br />

<strong>Die</strong> LINKE beantragte im<br />

Kreistag zudem, künftig<br />

auch Schülerleistungen an<br />

den drei Förder- und zwei<br />

Oberschulen in Trägerschaft<br />

des Kreises mit einer kleinen<br />

Anerkennung zu würdigen.<br />

In vielen Schulen in Trägerschaft<br />

der Städte und<br />

Gemeinden wird dies bereits<br />

seit langem praktiziert.<br />

Förder- und Oberschulen<br />

sollten nach Vorstellung<br />

der LINKEN jeweils im<br />

August und Februar je 60 €<br />

und Urkunden des Landkreises<br />

zur Würdigung von<br />

Schülerleistungen erhalten.<br />

<strong>Die</strong>se, gemessen am Kreishaushalt,<br />

kleinen Beträge,<br />

könnten dennoch ein kleines<br />

Bausteinchen <strong>für</strong> eine<br />

positive Erziehungspolitik<br />

sein. <strong>Die</strong>ser Vorschlag der<br />

LINKEN wurde zumindest<br />

in den Bildungsausschuss<br />

verwiesen, so dass dieser<br />

über das konkrete Verfahren<br />

entscheiden kann. Der<br />

Landrat sicherte zu, dass dies<br />

unbürokratisch zum nächsten<br />

Schuljahr in Kraft gesetzt<br />

werden kann, wenn sich der<br />

Ausschuss entschieden hat.<br />

Kunst<br />

in <strong>Bernau</strong><br />

OW-Beitrag/maz<br />

Praktische Schritte zur Umsetzung<br />

der 2007 vorgelegten<br />

umfangreichen Studie<br />

„Kunst in <strong>Bernau</strong>“ von Prof.<br />

Schneider hat die LINKE-<br />

Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung<br />

im Juni<br />

gefordert. Sie hat dazu vor<br />

der Sommerpause einen Katalog<br />

von Maßnahmen vorgelegt,<br />

den die Stadtverwaltung<br />

realisieren soll. Dazu gehört<br />

die Erfassung, Bewertung<br />

und Katalogisierung der im<br />

Stadtgebiet befindlichen<br />

zahlreichen Skulpturen. Sie<br />

sollen anschließend in einem<br />

Katalog einer breiteren<br />

Öffentlichkeit vorgestellt<br />

werden. Da das Kulturamt<br />

mit dieser Aufgabe überlastet<br />

sei, soll ein Kurator auf Honorarbasis<br />

da<strong>für</strong> gewonnen<br />

werden.<br />

Der Kulturausschuss begrüßte<br />

den Vorschlag des<br />

beauftragten Planungsbüros<br />

und der Projektgruppe<br />

zur Gestaltung des Landschaftsparkes<br />

Teufelspfuhl,<br />

dort einen Skulpturen-Park<br />

einzurichten.<br />

Dort könnten auch Skulpturen,<br />

die jetzt wenig attraktive<br />

Standorte hätten, eine neue<br />

Heimat finden. Der Antrag<br />

wurde mit Mehrheit, bei 5<br />

Enthaltungen von der SPD-<br />

Fraktion, angenommen.<br />

Herzlich willkommen: Kontakte zur LINKEN im <strong>Barnim</strong><br />

Alle Sitzungen von Fraktionen und Vorständen der LINKEN im <strong>Barnim</strong> sind öffentlich. Gäste sind immer willkommen. In<br />

seltenen Fällen können sich aus aktuellem Anlass Termine verschieben. Sie können sich deshalb vorab informieren:<br />

Wahlkreisbüro Dr. Dagmar Enkelmann und Stadtfraktion <strong>Bernau</strong>: Tel.: 03338-459543,<br />

im: Bürgerzentrum <strong>Bernau</strong>, Berliner Straße 17, 16321 <strong>Bernau</strong>, E-mail: wkb-d.enkelmann@t-online.de<br />

Wahlkreisbüro Ralf Christoffers und Kontakt zum Kreisvorstand: Tel.: 03334-385155, Fax.: 03334-385156<br />

im: Bürgerzentrum Eberswalde, Breite Straße 46, 16225 Eberswalde, E-mail: christoffers@dielinke-barnim.de<br />

Wahlkreisbüro Margitta Mächtig: Tel.: 03334-385488,<br />

im: Bürgerzentrum Eberswalde, Breite Straße 46, 16225 Eberswalde, E-mail: maechtig@dielinke-barnim.de<br />

Wahlkreisbüro Ingeborg Kolodzeike: Tel.: 03334-384737,<br />

im: Bürgerzentrum Eberswalde, Breite Straße 46, 16225 Eberswalde, E-mail: kolodzeike@dielinke-barnim.de<br />

Kreisvorstand: 22. August, 12 Uhr, <strong>Bernau</strong>, Kulturhof<br />

Kreistagsfraktion: 24. August, 18.15 Uhr, Ort bitte vorher erfragen, 14. September, 18.15 Uhr, „Alte Eiche“, Biesenthal<br />

nächster Kreistag: 7. Oktober, 17 Uhr, Paul-Wunderlich-Haus, Eberswalde<br />

Stadtfraktion <strong>Bernau</strong>: 9. September, 18 Uhr, Ort bitte vorher erfragen, 23. September, 18 Uhr, Bürgerbüro der LINKEN<br />

Stadtverordnetenversammlung: 24. September, 16 Uhr, Stadthalle <strong>Bernau</strong><br />

Stadtfraktion Eberswalde: 14. und 21. September, jeweils 18 Uhr, Bürgerzentrum Eberswalde,<br />

Stadtverordnetenversammlung: 24. September, 18 Uhr, Haus Paul-Wunderlich-Haus, Eberswalde<br />

Regionalgruppe Cuba sí: bernau@cuba-si.org AG Umwelt der LINKEN <strong>Barnim</strong>: Christian.Rehmer@web.de<br />

['solid]: solid-eberswalde@web.de Basisgruppe Schorfheide: jeden 1. Donnerstag/Monat, 19 Uhr, Am Treidelsteg 6<br />

Basisgruppe Werneuchen: 14. August, 11. September, jeweils 19 Uhr, „Festscheune am Bahnhof“<br />

OW-Spendenkonto: <strong>Die</strong> LINKE <strong>Barnim</strong>, Konto: 31 200 514 29, bei: Sparkasse <strong>Barnim</strong>; BLZ: 170 520 00;<br />

Verwendungszweck: Spende OW. Alle Spenden werden nur <strong>für</strong> Druckkosten verwendet; Spendenquittung am Jahresende.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Virtuelle AG Offene Worte der LINKEN <strong>Barnim</strong> & Kreistagsfraktion der LINKEN<br />

Kontakt: Geschäftsstelle der LINKEN <strong>Barnim</strong>, Breite Straße 46, 16225 Eberswalde,<br />

Tel.: 03334-385155, Fax: 03334-385156, E-mail: offeneworte@dielinke-<strong>Barnim</strong>.de, download: www.dielinke-barnim.de,<br />

Virtuelle Redaktion: Berit Christoffers, Gudrun Gaethke, Veiko Kunkis, Lutz Kupitz, Margitta Mächtig,<br />

Wolfgang Sachse, André Stahl (ViSdP), Auflage: 35.000<br />

nächster Redaktionsschluss: 21. August nächster Erscheinungstermin: 9. September<br />

Veröffentlichte Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />

OW entscheidet über die Veröffentlichung eingereichter Zuschriftten und kann diese Sinn wahrend kürzen.


Sicherheit <strong>für</strong> Schulkinder<br />

und öffentliche Investitionen<br />

Dagmar Enkelmann will wieder in den Bundestag, Ralf Christoffers in den Landtag.<br />

OW sprach mit beiden über aktuelle Probleme in <strong>Bernau</strong> und Panketal.<br />

Panketal und <strong>Bernau</strong><br />

wachsen. Auch die Zahl<br />

der Pendler nach Berlin<br />

steigt stetig. Mehr Pendler,<br />

mehr Verkehr. Gibt es eine<br />

Lösung?<br />

Ralf Christoffers: Es muss<br />

eine bessere Anbindung an<br />

Berlin geben, vor allem mit<br />

der S-Bahn. Der 10-Minuten-Takt<br />

sollte bis Zepernick<br />

verlängert werden. Technisch<br />

wäre das kein Problem. Das<br />

Land muss diese Leistungen<br />

beim Verkehrsverbund<br />

bestellen und auch bezahlen.<br />

Das sollte möglich sein.<br />

Vor dem <strong>Bernau</strong>er Bahnhof<br />

passiert endlich was,<br />

drinnen immer noch nicht.<br />

Kann der Bund als Eigentümer<br />

der Deutschen Bahn<br />

AG nicht mehr Druck<br />

ausüben?<br />

Dagmar Enkelmann: Er<br />

könnte, wenn er denn wollte.<br />

Deswegen muss die Stadt,<br />

müssen die Bürgerinnen<br />

und Bürger da weiter Druck<br />

machen. Eine wichtige Möglichkeit<br />

ist die noch laufende<br />

Unterschriftenaktion zum<br />

Einbau eines behindertengerechten<br />

Aufzuges im Fernbahnsteig.<br />

Das unterstütze<br />

ich ausdrücklich.<br />

In Panketal gibt es knapp<br />

2.000 Unterschriften <strong>für</strong><br />

den Bau eines Radweges<br />

parallel zur ehemaligen B2.<br />

Ralf Christoffers: <strong>Die</strong> ja<br />

jetzt Landesstraße ist. Ich<br />

bin im Gespräch darüber<br />

mit Infrastrukturminister<br />

Dellmann, im Herbst muss<br />

eine Entscheidung fallen.<br />

Das Problem ist, dass der<br />

Landesbetrieb ein Planfeststellungsverfahren<br />

<strong>für</strong> erforderlich<br />

hält. Das würde Zeit<br />

kosten, die wir nicht haben.<br />

Schließlich geht es um die<br />

Sicherheit unserer Kinder auf<br />

dem Schulweg.<br />

Für viele Hauseigentümer<br />

wird Straßenausbau zum<br />

finanziellen Problem. Mit<br />

den Anwohnerbeiträgen<br />

zahlen sie auch 19 Prozent<br />

Mehrwertsteuer. Muss die<br />

nicht runter?<br />

Dagmar Enkelmann: Eine<br />

hier ermäßigte Mehrwertsteuer<br />

wäre eine Möglichkeit<br />

zur Entlastung. Nach<br />

meiner Erfahrung ist auch<br />

wichtig, die Anwohner bei<br />

solchen Planungen frühzeitig<br />

einzubeziehen. Nicht jeder<br />

Weg muss zu einer teuren<br />

Rennpiste ausgebaut werden.<br />

Das spart schon Kosten.<br />

Zum anderen brauchen die<br />

Kommunen eine bessere<br />

Finanzausstattung, damit sie<br />

sich bei solchen Investitionen<br />

nicht bei den Anwohnern<br />

schadlos halten müssen.<br />

Schwimmen ist ein Problem<br />

<strong>für</strong> die <strong>Bernau</strong>er…<br />

Ralf Christoffers: Das<br />

Freibad in <strong>Bernau</strong>-Waldfrieden<br />

muss dringend saniert<br />

werden. <strong>Bernau</strong> braucht<br />

eine dauerhafte Lösung und<br />

die ist machbar. <strong>Die</strong> Stadt<br />

ist in der Bäderkonzeption<br />

des Landes enthalten, eine<br />

Förderung durch das Land<br />

möglich. Denkbar ist ein<br />

Hallenbad oder eine „überdachte<br />

Variante“.<br />

<strong>Die</strong> bundeseigene Bodenverwertungs-<br />

und -verwaltungs<br />

GmbH (BVVG)<br />

privatisiert weiter große<br />

einst volkseigene Landwirtschaftsflächen<br />

im <strong>Barnim</strong>.<br />

Ist das nicht der drohende<br />

Todesstoß <strong>für</strong> kapitalschwache<br />

Agrarbetriebe?<br />

Dagmar Enkelmann: Dass<br />

die BVVG allein nach dem<br />

Geld schielt, gefährdet nicht<br />

nur die ostdeutsche Agrarwirtschaft.<br />

Auch der Verkauf<br />

von Seen wie dem Wandlitzsee<br />

hat <strong>für</strong> Gemeinde und<br />

Seenutzer wie Segler fatale<br />

Folgen (siehe OW Juni).<br />

Wir wollen diese Praxis<br />

seit langem stoppen. Dazu<br />

braucht es nicht einmal neue<br />

Gesetze. So bietet u.a. das<br />

Grundstücksverkehrsgesetz<br />

ausreichend Handhabe gegen<br />

Bodenspekulation. Das aber<br />

ist inzwischen Sache der<br />

Bundesländer – da wäre<br />

Platzeck gefragt.<br />

Thema Wasser: <strong>Bernau</strong><br />

und Panketal haben lange<br />

gestritten, nun ver- und<br />

entsorgt jeder selbst.<br />

Ralf Christoffers: <strong>Die</strong> kommunalen<br />

Entscheidungen<br />

sind gefällt. Ich werde mich<br />

aber da<strong>für</strong> einsetzen, dass<br />

keine technische Trennung<br />

erfolgt. <strong>Die</strong> notwendige Infrastruktur<br />

sollte gemeinsam<br />

vorgehalten werden, sonst<br />

steigen die Gebühren.<br />

Auf <strong>Barnim</strong>er Feldern<br />

wächst aktuell kein Gen-<br />

Mais mehr. Aber die Diskussion<br />

geht weiter. Lehnen<br />

Sie Grüne Gentechnik ab?<br />

Dagmar Enkelmann: Ja,<br />

denn die gentechnische<br />

Landwirtschaft kann weder<br />

das Hungerproblem aus der<br />

Welt schaffen noch eine<br />

regional nachhaltige und<br />

umweltverträgliche Agrarproduktion<br />

sichern. Derartige<br />

Verfahren dienen vor allem<br />

dazu, Bauern und Agrarunternehmen<br />

noch stärker<br />

von Gentech-Konzernen<br />

abhängig zu machen. Auch<br />

lehnt die große Mehrheit<br />

der Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher Gentech-Lebensmittel<br />

ab. Was niemand<br />

will und braucht, bietet keine<br />

Zukunft.<br />

Schließlich „große“ Politik.<br />

Was glauben Sie dort <strong>für</strong><br />

ihren Wahlkreis bewegen<br />

zu können?<br />

Ralf Christoffers: Vor allem<br />

mehr Gerechtigkeit und wirt-<br />

schaftliche Vernunft. Wenn<br />

wir allerdings etwas auf Landesebene<br />

ändern wollen, sind<br />

wir auch von bundes- und<br />

europapolitischen Entscheidungen<br />

abhängig. Dort müssen<br />

wir Mehrheiten <strong>für</strong> gute<br />

Vorschläge wie Mindestlohn<br />

oder Hartz IV-Regelsatzerhöhung<br />

gewinnen. Das ist<br />

uns bisher nicht gelungen.<br />

In der Landespolitik kommt<br />

es darauf an, realisierbare<br />

Vorschläge zu machen. Denn<br />

in Brandenburg sind wir eine<br />

Volkspartei. Einer unserer<br />

Vorschläge ist, die Finanzausstattung<br />

der Kommunen<br />

zu verbessern. Statt bisher 20<br />

Prozent sollten sie<br />

22,5 Prozent der Einnahmen<br />

des Landes erhalten. Das<br />

wären etwa 1 Million € pro<br />

Jahr mehr <strong>für</strong> <strong>Bernau</strong> und<br />

600.000 € <strong>für</strong> Panketal.<br />

Dagmar Enkelmann: Auf<br />

Bundesebene muss sich<br />

etwas ändern – wir brauchen<br />

einen Politikwechsel hin zu<br />

mehr sozialer Gerechtigkeit<br />

und zu mehr öffentlichen<br />

Investitionen. In dem Punkt<br />

muss endlich geklotzt und<br />

nicht gekleckert werden.<br />

Das ist auch finanzierbar,<br />

wenn man unter anderem die<br />

Vermögens- und Börsenumsatzsteuer<br />

reaktiviert. Anders<br />

werden auch die Kommunen<br />

in meinem Wahlkreis bei der<br />

öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

immer größere Probleme<br />

bekommen. Wo hier der<br />

Schuh drückt, weiß ich als<br />

Stadtverordnete von <strong>Bernau</strong><br />

ziemlich genau.<br />

Fotos: Schwalbach, Glanz<br />

Seite 3<br />

So feiert der<br />

„wilde“ Osten<br />

Von Hans-Günter<br />

Spangenberg<br />

Unter diesem Motto steht<br />

die diesjährige Auftakt-<br />

Tanzveranstaltung zum<br />

»Sommermarkt der Offenen<br />

Worte« in <strong>Bernau</strong>.<br />

Am 21. August beginnt um<br />

19 Uhr im Restaurant „Lindenhof“<br />

in der Oranienburger<br />

Straße die bereits zweite<br />

von der <strong>Bernau</strong>er LINKEN<br />

organisierte Tanzfete, mit<br />

viel Musik, in bewährter Art<br />

mit DJ Lossi und einigen<br />

Überraschungen.<br />

Kartenvorbestellungen <strong>für</strong><br />

die Tanzfete sind ab 1. August<br />

in der Geschäftsstelle<br />

des Stadtverbandes, <strong>Bernau</strong>,<br />

Berliner Straße 17 oder per<br />

Telefon/Fax möglich unter:<br />

03338-5881. Karten im Vorverkauf:<br />

6,50 €, am Abend<br />

des 21. August: 7 €.<br />

Gleichzeitig beginnt an<br />

diesem Abend das Wahl-<br />

Lotto „1 aus 50“. Jeweils<br />

ein Tipp kann <strong>für</strong> die<br />

Landtags- und Bundestagswahl<br />

am 27. September<br />

abgegeben werden. Es wird<br />

darauf getippt, mit wie viel<br />

Prozent die LINKE in die<br />

Parlamente einziehen wird.<br />

<strong>Die</strong> Auswertung erfolgt am<br />

27. September während der<br />

traditionellen Wahlparty des<br />

Stadtverbandes <strong>Bernau</strong> im<br />

Treff 23.<br />

Sommermarkt<br />

der Offenen<br />

Worte in<br />

<strong>Bernau</strong><br />

OW-Beitrag/spa<br />

Wie in jedem Jahr laden<br />

die Bundestagsabgeordnete<br />

Dagmar Enkelmann und der<br />

Stadtverband <strong>Bernau</strong> der<br />

LINKEN zum traditionellen<br />

»Sommermarkt der Offenen<br />

Worte« ein.<br />

Ein Mix von Musik, künstlerischen<br />

Darbietungen und<br />

„Offenen Worten“ mit interessanten<br />

Gästen wird am<br />

22. August von 10 Uhr bis<br />

15 Uhr in <strong>Bernau</strong>, Kulturhof/Treff<br />

23 geboten.<br />

Dabei sind in diesem Jahr<br />

unter anderem:<br />

Das Jonglierduo GOIDON<br />

(Berlin)<br />

<strong>Die</strong> Cherrydolls (MOL)<br />

DJ Oldie Tom (<strong>Bernau</strong>)<br />

Buchhandlung „Schatzinsel“<br />

(<strong>Bernau</strong>)<br />

Getränkequelle Neumann<br />

Zahlreiche Vereine und<br />

Organisationen werden sich<br />

präsentieren.


Seite 4<br />

Keine<br />

Entlastungsstraße<br />

„light“<br />

<strong>für</strong> <strong>Bernau</strong><br />

OW-Beitrag/maz<br />

<strong>Die</strong> im Mai von LandesinfrastrukturministerDellmann<br />

und Bürgermeister<br />

Handke vorgestellte neue<br />

Variante der Entlastungsstraße<br />

<strong>für</strong> <strong>Bernau</strong> sieht,<br />

wohl aus Kostengründen,<br />

nicht den ursprünglich<br />

geplanten Trassenverlauf<br />

mit Über- bzw. Unterquerung<br />

der Bahngleise<br />

hinter dem Teufelspfuhl<br />

zur Weiterführung bis<br />

zur Rüdnitzer Chausse<br />

vor, sondern endet an den<br />

Bahnhofspassagen. <strong>Die</strong>s<br />

sollten die Stadtverordneten<br />

im Mai „zustimmend zur<br />

Kenntnis“ nehmen. Eine<br />

Mehrheit der Stadtverordneten<br />

wollte eine solche<br />

Generalvollmacht jedoch<br />

nicht erteilen. <strong>Die</strong> Stadtverordneten<br />

be<strong>für</strong>chten, dass<br />

bei dieser „light“-Lösung<br />

die Verkehrsbelastung von<br />

der Schwanebecker und der<br />

Jahnstraße auf die Börnicker,<br />

die August-Bebel-<br />

Straße und die Eberswalder<br />

Straße verlagert wird. Auf<br />

Antrag der LINKEN nahmen<br />

die Stadtverordneten<br />

den vorgeschlagenen Entwurf<br />

lediglich zur Kenntnis.<br />

Der Bürgermeister wurde<br />

beauftragt, mit dem Land<br />

Brandenburg eine Vereinbarung<br />

über die Kostenteilung<br />

bei Bau und Unterhaltung<br />

der betreffenden Straßen<br />

zu treffen. <strong>Die</strong> Entscheidung<br />

über den endgültigen<br />

Trassenverlauf soll nach<br />

Vorlage der Ergebnisse der<br />

weiteren Planung getroffen<br />

werden, die den gesamten<br />

Verkehrsverlauf und das<br />

Verkehrsaufkommen von<br />

der Zepernicker Chaussee<br />

bis zur Rüdnitzer Chaussee<br />

betrachtet und berücksichtigt.<br />

Da<strong>für</strong> gab es eine<br />

Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung.<br />

1. November:<br />

Wahlen in<br />

<strong>Bernau</strong><br />

OW-Beitrag/maz<br />

Am 1. November werden<br />

die <strong>Bernau</strong>erinnen und <strong>Bernau</strong>er<br />

einen neuen Bürgermeister<br />

wählen.<br />

Der Kandidat der LINKEN,<br />

Lutz Kupitz, wird sich in<br />

den nächsten Monaten den<br />

Fragen der Wählerinnen<br />

und Wähler stellen, unter<br />

anderem bei den „Sprechstunden<br />

unter freiem Himmel“<br />

(siehe Seiten 6/7).<br />

Nach 16 Jahren<br />

ist ein Wechsel nötig<br />

Lutz Kupitz, der Bürgermeisterkandidat der LINKEN, über seine Vorschläge <strong>für</strong> <strong>Bernau</strong><br />

Hubert Handke (CDU) ist<br />

seit 1993 <strong>Bernau</strong>er Bürgermeister.<br />

Seine Bilanz ist<br />

keine schlechte: Einwohnerzahl<br />

fast verdoppelt,<br />

Arbeitslosenquote mit<br />

8,2 Prozent niedriger als<br />

im Arbeitsamtsbezirk der<br />

Landeshauptstadt. Warum,<br />

glauben Sie, wird man nun<br />

Sie wählen?<br />

Weil diese Bilanz das Ergebnis<br />

der Arbeit vieler ist:<br />

vor allem der Bürgerinnen<br />

und Bürger, der Vereine,<br />

Verbände und der Stadtverordneten.<br />

Meine Fraktion hat<br />

einen entscheidenden Anteil<br />

an dieser positiven Entwicklung.<br />

Außerdem: Nach 16<br />

Jahren tut ein Wechsel an<br />

der Spitze der Verwaltung<br />

ganz gut. „Das geht nicht,<br />

weil….“ ist ein Satz, den<br />

engagierte <strong>Bernau</strong>erinnen<br />

Ich will ein Vertrauensverhältnis zwischen Verwaltung<br />

und Betrieben schaffen. Es wird einen regelmäßigen<br />

Gesprächskreis Verwaltung–Wirtschaft geben.<br />

und <strong>Bernau</strong>er in letzter Zeit<br />

immer öfter hören. Mir liegt<br />

der Satz „Es geht, wenn…..“<br />

mehr.<br />

<strong>Die</strong> LINKE hat keine absolute<br />

Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung.<br />

Mit welchen Mehrheiten<br />

wollen Sie Politik machen?<br />

Ich werde mit allen demokratischen<br />

Kräften zusammenarbeiten,<br />

die das wollen.<br />

Denn Kommunalpolitik ist<br />

nur dann erfolgreich, wenn<br />

sie Vorschläge nicht zuerst<br />

daraufhin bewertet, aus welchem<br />

politischen Lager sie<br />

kommen.<br />

<strong>Die</strong> geplante Ortsumfahrung<br />

wird nicht nur<br />

Zuspruch finden. Es wird<br />

auch Betroffene geben, die<br />

dagegen protestieren. Wie<br />

gehen Sie als Bürgermeister<br />

damit um?<br />

<strong>Die</strong> angekündigte Trasse bereitet<br />

auch mir Kopfschmerzen.<br />

Wir wollen zunächst das<br />

Land beim Wort nehmen und<br />

davon ausgehen, dass die<br />

Straße tatsächlich kommt.<br />

Dann muss öffentlich im<br />

Rahmen des Verfahrens über<br />

die Trassenführung befunden<br />

werden. Ich setzte da auf das<br />

Engagement der Bürgerinnen<br />

und Bürger, um eine sinnvolle<br />

Lösung zu finden.<br />

Als Vorsitzender des<br />

Wirtschaftsauschusses im<br />

Kreistag kennen Sie sich<br />

ja aus: Welches sind die,<br />

nach Beschäftigtenzahlen,<br />

wichtigsten <strong>Bernau</strong>er Unternehmen?<br />

Hoffnungstaler Anstalten,<br />

Brandenburgklinik, Herzzentrum,<br />

Kamps, AWO,<br />

Gemeinnützige Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Alten- und Behindertenpflege,<br />

WOBAU und<br />

Stadtwerke. Fünf dieser<br />

Unternehmen befassen sich<br />

mit Gesundheit und sozialer<br />

Betreuung, drei sind kommunale<br />

Betriebe. Hier liegt<br />

übrigens das Potenzial <strong>für</strong><br />

einen Gesundheitsstandort<br />

<strong>Bernau</strong>. Wichtig sind <strong>für</strong><br />

mich aber auch die vielen<br />

klein- und mittelständischen<br />

Unternehmen verschiedenster<br />

Branchen.<br />

Was dürfen Große und<br />

Kleine von einem Bürgermeister<br />

der <strong>Linke</strong>n erwarten?<br />

Dass er sich <strong>für</strong> sie einsetzt.<br />

Fachkräftesicherung,<br />

Standortmarketing, Verkehrsanbindung,Kinderbetreuung,<br />

Wohnqualität und<br />

Vergabepraxis sind Faktoren,<br />

die eine Stadt steuern kann.<br />

Ich will ein Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Verwaltung<br />

und Betrieben schaffen.<br />

Das setzt einen sensiblen<br />

Umgang miteinander voraus.<br />

Individuelle Gespräche wird<br />

es ebenso geben, wie einen<br />

regelmäßigen Gesprächskreis<br />

Verwaltung – Wirtschaft.<br />

Foto: Glanz<br />

Ihre Partei will den öffentlichen<br />

Sektor ausbauen.<br />

Muss der Montessori-Verein<br />

nun um Schule und<br />

Hort <strong>für</strong>chten und die<br />

Immanuel Diakonie Group<br />

ihr Krankenhaus an den<br />

kreiseigenen Gesundheitskonzern<br />

GLG abgeben?<br />

Nein, natürlich nicht. Ich<br />

bin <strong>für</strong> die Vielfalt von<br />

Eigentumsformen und in der<br />

Schullandschaft können private<br />

Schulen eine sinnvolle<br />

Ergänzung sein. Es darf aber<br />

nicht sein, dass gesundheitliche<br />

Betreuung und Bildung<br />

vom Geldbeutel der Betroffenen<br />

abhängt. Deshalb ist<br />

<strong>für</strong> mich die qualitativ gute<br />

Ausstattung der Schulen in<br />

Trägerschaft der Stadt eine<br />

ganz wesentliche Aufgabe.<br />

Ich frage mich, warum staatliche<br />

Schulämter über die<br />

Besetzung von Lehrerstellen<br />

entscheiden. Und wann vom<br />

Land endlich Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> kleinere Klassen geschaffen<br />

werden. Im Übrigen<br />

hat <strong>Bernau</strong> mit WOBAU,<br />

Stadtwerken und GGAB drei<br />

städtische Gesellschaften,<br />

die erfolgreich Aufgaben der<br />

öffentlichen Daseins<strong>für</strong>sorge<br />

wahrnehmen. Sie müssen<br />

weiter gestärkt werden.<br />

<strong>Bernau</strong> zahlt <strong>für</strong> seine<br />

Stadtbuslinien. Eberswalde,<br />

das selbst nichts zum<br />

Stadtverkehr dazugibt,<br />

bekommt neue O-Busse. Ist<br />

das nicht ungerecht?<br />

Ja, ist es. Sich darüber jetzt<br />

zu beklagen, hilft allerdings<br />

nicht viel. Mehr Gleichberechtigung<br />

kann nur eine<br />

Änderung der Nahverkehrsfinanzierung<br />

durch Land<br />

und Kreis bringen. Bis dahin<br />

sollte es im Interesse der<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

beim Stadtlinienverkehr<br />

mit Unterstützung der Stadt<br />

bleiben.<br />

10 € Mindestlohn fordert<br />

Ihre Partei im Bundestagswahlprogramm.<br />

Wie stehen<br />

Sie dazu?<br />

Einen gesetzlichen Mindestlohn<br />

halte ich <strong>für</strong> dringend<br />

erforderlich. Er muss schrittweise<br />

eingeführt werden<br />

(siehe Seite 11).<br />

<strong>Bernau</strong> stellt zum 20. Jahrestag<br />

des Mauerfalls drei<br />

Mauerteile als mahnendes<br />

Zeugnis auf. Was halten Sie<br />

davon?<br />

Ich bezweifle, dass <strong>Bernau</strong><br />

der richtige Standort da<strong>für</strong><br />

ist. Aber jetzt ist es so<br />

beschlossen. Entscheidend<br />

ist nun das Konzept, das<br />

dahinter steht. Wird es dem<br />

Anspruch einer ausgewogenen<br />

Geschichtsaufarbeitung<br />

gerecht, kann es <strong>für</strong> alle eine<br />

Bereicherung darstellen.<br />

Margitta Mächtig, die<br />

Vorsitzende Ihrer Kreistagsfraktion,<br />

sagte neulich<br />

in einer Diskussionsrunde,<br />

sie habe gern in der DDR<br />

gelebt. Sie auch?<br />

Ich bin in der DDR geboren,<br />

hatte eine glückliche Kindheit<br />

und eine erfolgreiche<br />

Schulzeit. Ich habe studiert,<br />

<strong>Die</strong> qualitativ gute Ausstattung der Schulen<br />

in Trägerschaft der Stadt<br />

ist eine ganz wesentliche Aufgabe.<br />

meine ersten Berufserfahrungen<br />

gesammelt und meine<br />

Frau kennen gelernt. Ich<br />

hatte Menschen um mich, die<br />

mich geprägt haben und vor<br />

deren Lebensleistung ich bis<br />

heute Achtung habe. Warum<br />

also sollte ich dort nicht gern<br />

gelebt haben. Ich akzeptiere<br />

aber genauso, dass andere<br />

Menschen die DDR anders<br />

wahrgenommen haben. Zurück<br />

haben will ich die DDR<br />

nicht. Das eine oder andere<br />

daraus bewahrt wissen aber<br />

schon.


»Ein Erfolg ohne Frauen<br />

ist kein Erfolg«<br />

Porträt: Sabine Stüber, will <strong>für</strong> die LINKE in <strong>Barnim</strong> und Uckermark in den Bundestag<br />

Von Uli Jeschke<br />

Ein Erfolg ohne Frauen ist<br />

kein Erfolg (Kurt Tucholsky).<br />

<strong>Die</strong>ser Satz könnte als<br />

Credo über der politischen<br />

Arbeit Sabine Stübers stehen.<br />

Denn Frauen haben unter<br />

schwierigen politischen,<br />

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Verhältnissen<br />

am meisten auszuhalten, weil<br />

alle diese Verhältnisse unmittelbare<br />

Auswirkungen auf die<br />

Existenzweise von Frauen im<br />

heutigen Deutschland haben.<br />

Das heißt jedoch beileibe<br />

nicht, Lösung nur <strong>für</strong> Frauen<br />

anzustreben, wie es manche<br />

Radikalfeministinnen tun.<br />

Nein die Verbesserung der<br />

Lage der Frauen kann nur<br />

durch gesamtgesellschaftliche<br />

Veränderung <strong>für</strong> alle erfolgen.<br />

Da dies aber ein lang<br />

dauernder Prozess ist, muss<br />

man die Schwächsten heute<br />

am stärksten unterstützen<br />

– deshalb stehen Fragen, die<br />

auch die alltäglichen Sorgen<br />

von Frauen betreffen, oft im<br />

Mittelpunkt ihres politischen<br />

Handelns. Das hört sich alles<br />

sehr theoretisch an, ist aber<br />

im wirklichen Leben viel<br />

prosaischer, praktischer.<br />

Geboren in Prenzlau, hat<br />

Sabine Stüber den Großteil<br />

ihres Lebens in den Landstrichen<br />

gelebt, die heute das<br />

Bundesland Brandenburg<br />

umfassen und wohnt nunmehr<br />

seit mehr als 20 Jahren<br />

in Eberswalde. Bodenständigkeit<br />

nennen das manche.<br />

<strong>Die</strong> erste große Auslandserfahrung<br />

kam mit dem Studium<br />

in Rostow am Don. Und<br />

auch das Erstaunen darüber,<br />

dass die sowjetischen Dozenten<br />

es kaum fassen konnten,<br />

dass die Deutschen ihnen<br />

Frauen schickten, aus denen<br />

Ingenieure werden sollten.<br />

Das war zu diesem Zeitpunkt<br />

in der DDR gar kein Thema<br />

mehr, dass Frauen auch in<br />

technischen Berufen ihren<br />

„Mann“ standen. Aber es bedurfte<br />

der gesellschaftlichen<br />

Umwälzungen der Jahre<br />

1989 und 1990, um Sabine<br />

Stüber zum politischen<br />

Handeln, zum Einmischen<br />

zu bringen. Spät in die SED<br />

eingetreten, blieb sie ihren<br />

Prinzipien treu und ließ sich<br />

von der PDS als Kandidatin<br />

<strong>für</strong> den Kreistag aufstellen,<br />

wurde gewählt und stürzte<br />

sich in die Arbeit. Als „Gefühlssozialistin“<br />

hat sie ein<br />

ausgeprägtes Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> Ungerechtigkeiten. Und<br />

sie kämpfte dagegen an den<br />

Plätzen, an die sie gestellt<br />

wurde, im Kreistag, in den<br />

Ausschüssen des Kreistages,<br />

in der Suppenküche, deren<br />

Vereinsvorsitzende sie lange<br />

war, in Gremien, die sich<br />

mit Migranten beschäftigen,<br />

auch so eine Spezies,<br />

die kaum eine Lobby hat.<br />

Basisarbeit. Sie lernte Haushaltspläne<br />

zu lesen und zu<br />

verstehen, <strong>für</strong> eine Ingenieurin<br />

ist der Umgang mit<br />

Zahlen ja nichts ungewohntes,<br />

lernte „Antragsprosa“,<br />

in einem Staat, wo Hilfen<br />

oft nicht nach Bedürftigkeit,<br />

sondern nach formvollendeten<br />

Anträgen mit dutzenden<br />

Seiten und Durchschlägen<br />

vergeben werden. Immer bestrebt,<br />

aus den beschränkten<br />

kommunalen Möglichkeiten<br />

das Beste, insbesondere auch<br />

<strong>für</strong> die in diesem System<br />

Unterprevilegierten, heraus<br />

zu holen. Sicher kam ihr<br />

dabei zupass, dass im neuen<br />

Deutschland kaum noch<br />

Platz <strong>für</strong> Ingenieurinnen<br />

war und sie sich beruflich,<br />

in geförderten und immer<br />

wieder zeitlich begrenzten<br />

Jobs mit Frauen- und später<br />

mit Wirtschaftsförderung<br />

befasste und immer noch<br />

befasst. Dabei immer wieder<br />

die Erkenntnis, dass fehlende<br />

Arbeitsplätze im deindustrialisierten<br />

Osten der größer<br />

gewordenen Republik zu<br />

vielerlei Elend führen. Stress<br />

in den Familien, Perspektivlosigkeit<br />

der Heranwachsenden,<br />

Probleme in Schulen,<br />

Probleme durch Drogen- und<br />

Alkoholkonsum und Erfolge<br />

rechter „Rattenfänger“, aber<br />

auch zum Anschwellen der<br />

Zahl von „Billigjobs“, die<br />

die Arbeitenden nicht mehr<br />

ernähren. Sicher sind ordentliche<br />

Arbeitsplätze keine<br />

Universallösung <strong>für</strong> alle gesellschaftlichen<br />

Gebrechen.<br />

Aber wenn Menschen eine<br />

Perspektive haben und sich<br />

selbst verwirklichen können,<br />

sind sie auch mehr bereit,<br />

sich umeinander zu kümmern<br />

– und davon lebt eine<br />

solidarische Gemeinschaft.<br />

Nicht jeder gegen jeden,<br />

Foto: Glanz<br />

sondern alle <strong>für</strong> alle ist den<br />

Menschen gemäß.<br />

Eine Karriere in der Politik<br />

strebte Sabine eigentlich nie<br />

an, auch wenn sie sich der<br />

Begrenztheit ihres politischen<br />

Wirkens an der Basis<br />

bewusst war. Solche Dinge<br />

kamen mehr zufällig. So<br />

wurde sie erste Sprecherin<br />

der Frauenpolitischen Rates<br />

Land Brandenburg und blieb<br />

»<strong>Die</strong> bürgerlichen Kräfte schaffen es<br />

noch zu vielen einzureden,<br />

dass Gerechtigkeit nur eine Gerechtigkeit<br />

in Armut sein kann.«<br />

es über Jahre, weil ihre Mitfrauen<br />

sie <strong>für</strong> die geeignetste<br />

hielten und nicht über das<br />

Mandat der Partei. Dass diese<br />

sich dann freute, eine der<br />

ihren an so exponierter Stelle<br />

zu haben, war eher ein Kollateralschaden<br />

der guten Sorte.<br />

Und doch war sie bereit,<br />

nach reiflicher Überlegung<br />

dem Vorschlag der Genossen<br />

zuzustimmen und <strong>für</strong> den<br />

Bundestag in der Uckermark<br />

und im Nordbarnim zu kandidieren.<br />

Ergäbe sich doch<br />

daraus die Möglichkeit, viele<br />

der ungelösten Fragen und<br />

Probleme der Region in größerem<br />

Rahmen anzugehen.<br />

Nicht, dass sich alles sofort<br />

lösen lässt, aber kämpfen<br />

muss Frau <strong>für</strong> die Schaffung<br />

eines neuen Wirtschafts- und<br />

Gesellschaftssystems, die<br />

Abschaffung von Hartz IV,<br />

da<strong>für</strong> die Einführung einer<br />

repressionsfreien Grundsicherung<br />

(ganz wichtig in der<br />

strukturschwachen Region),<br />

die Schaffung eines öffentlichen<br />

Beschäftigungssektors,<br />

<strong>für</strong> gleichen Lohn <strong>für</strong> gleiche<br />

Arbeit, insbesondere <strong>für</strong><br />

Frauen, <strong>für</strong> kürzere Arbeitszeiten<br />

und eine familienfreundliche<br />

Arbeitswelt und<br />

auch <strong>für</strong> eine armutsfreie<br />

Rente.<br />

Natürlich weiß Sabine Stüber,<br />

dass diese Dinge nicht<br />

sofort und gleich umgesetzt<br />

werden können. <strong>Die</strong> bürgerlichen<br />

Kräfte schaffen es<br />

noch, zu vielen einzureden,<br />

dass Gerechtigkeit nur eine<br />

Gerechtigkeit in Armut sein<br />

kann. Und so werden diese<br />

wohl auch noch weiter das<br />

Sagen haben. Aber eine starke<br />

Opposition im Bundestag<br />

kann vieles bewirken. So<br />

sind einige Forderungen der<br />

LINKEN leise und unauffällig<br />

in die Programme anderer<br />

Parteien gewandert. Das<br />

kennt sie ja aus dem Kreistag<br />

und der Stadtverordnetenversammlung<br />

Eberswalde,<br />

in der sie <strong>für</strong> die LINKEN<br />

sitzt, wo manche Forderung<br />

der Linksfraktion erst dann<br />

eine Mehrheit findet, wenn<br />

sie dann ziemlich gleichlautend<br />

von anderen eingebracht<br />

wird. Auch so funktioniert<br />

Demokratie.<br />

Und so ist sie gewillt zu<br />

streiten <strong>für</strong> ihre und ihrer<br />

Partei Ziele, die kleine Mittfünfzigerin<br />

mit dem mädchenhaften<br />

Charme.<br />

Seite 5<br />

»Roter<br />

Sommer«<br />

in Eberswalde<br />

OW-Beitrag/lk<br />

Am 19. September von<br />

11 bis 15 Uhr lädt die<br />

Eberswalder LINKE zu ihrer<br />

traditionellen Veranstaltung<br />

»Roter Sommer« ein.<br />

Traditionell wird es im Park<br />

am Weidendamm Musik<br />

und Angebote <strong>für</strong> Kinder<br />

geben. Für Essen und Trinken<br />

wird gesorgt.<br />

In Talkrunden aber natürlich<br />

auch an Ständen und<br />

im persönlichen Gespräch<br />

stehen unter anderem die<br />

beiden Kandidatinnen der<br />

LINKEN in Eberswalde,<br />

Sabine Stüber <strong>für</strong> den<br />

Bundestag und Margitta<br />

Mächtig <strong>für</strong> den Landtag,<br />

Rede und Antwort.<br />

Sommerfest<br />

der LINKEN in<br />

Werneuchen<br />

OW-Beitrag/lk<br />

Am 14. August lädt die<br />

LINKE in Werneuchen zu<br />

ihrem Sommerfest ein.<br />

Ab 19 Uhr werden in der<br />

Alten Bahnhofstraße in<br />

Werneuchen Musik, Essen,<br />

Trinken und natürlich politische<br />

Diskussionen angeboten.<br />

Als Gast wird unter<br />

anderem der Landtagskandidat<br />

der LINKEN,<br />

Dr. Michael Luthardt, erwartet<br />

(siehe Seite 9).<br />

Kerstin Kaiser<br />

im <strong>Barnim</strong><br />

OW-Beitrag/lk<br />

Am 25. August, 19 Uhr,<br />

lädt die Vorsitzende der<br />

LINKEN im Brandenburger<br />

Landtag, Kerstin Kaiser, zu<br />

einem Programm „Ohne<br />

Titel – zwischen Talk und<br />

Musik“ nach Oderberg ein.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Der Veranstaltungsort stand<br />

zum Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest, bitte der<br />

Tagespresse entnehmen.<br />

Am 22. September ist die<br />

Vorsitzende der LINKEN<br />

im Brandenburger Landtag,<br />

Kerstin Kaiser, auf Wahltour<br />

im <strong>Barnim</strong> unterwegs.<br />

Zum Abschluss des Tages<br />

wird es am Abend erneut<br />

ihr Programm „Ohne Titel<br />

– zwischen Talk und Musik“<br />

aufführen.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Der Veranstaltungsort stand<br />

zum Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest, bitte der<br />

Tagespresse entnehmen.


Seite 6<br />

Vom 3. August<br />

bis 21. September<br />

treffen Sie:<br />

Dr. Dagmar<br />

Enkelmann<br />

Bundestag<br />

Sabine Stüber<br />

Kandidatin <strong>für</strong> den Bundestag<br />

Margitta Mächtig<br />

Land- und Kreistag<br />

Ralf Christoffers<br />

Landtag<br />

Dr. Michael<br />

Luthardt Kreistag,<br />

Kandidat <strong>für</strong> den Landtag<br />

Lutz Kupitz<br />

Kreistag und Bürgermeisterkandidat<br />

<strong>für</strong> <strong>Bernau</strong><br />

an den ausgewiesenen<br />

Orten.<br />

LINKE<br />

beschloss<br />

Wahlprogramm<br />

OW-Beitrag/bc<br />

Ihr Wahlprogramm <strong>für</strong> die<br />

Landtagswahlen verabschiedete<br />

die Brandenburger<br />

LINKE am 12. Juli in<br />

Potsdam. Sie machte dabei<br />

deutlich, dass sie bereit ist,<br />

in Brandenburg zu regieren.<br />

<strong>Die</strong>s zeigt vor allem den<br />

Gegensatz zum am 11. Juli<br />

stattgefundenen Landesparteitag<br />

der CDU. Dem<br />

wurde von den Medien vor<br />

allem bescheinigt, dass er<br />

<strong>für</strong> seine Vorschläge keine<br />

Finanzierungen darlegte.<br />

Bei den LINKEN ist das<br />

anders, kommentierten<br />

Medienvertreter. Sie habe<br />

ihre Vorhaben finanziell<br />

untersetzt.<br />

Auf insgesamt 14 so genannte<br />

Schlüsselprojekte<br />

haben sich die LINKEN<br />

verständigt. Dazu gehören<br />

Schwerpunkte in der<br />

Arbeitsmarkt-, Wirtschafts-<br />

und Landwirtschaftspolitik.<br />

Aber auch die seit Jahren<br />

von den LINKEN erhobenen<br />

Forderungen nach<br />

einer besseren Personalausstattung<br />

in den Kitas und<br />

Schulen, nach kostenloser<br />

Schülerbeförderung und<br />

Verbesserungen bei den<br />

Musikschulen. Insgesamt<br />

150 Millionen € kostet das<br />

Gesamtpaket der LINKEN<br />

mehr als bisher im Landeshaushalt<br />

veranschlagt<br />

ist. Einiges wird über eine<br />

Kredite finanziert werden<br />

müssen, aber auch über<br />

einen effizienteren Einsatz<br />

der vorhandenen Gelder,<br />

machten die LINKEN<br />

deutlich.<br />

Sprechstunden unter freiem Himmel<br />

<strong>Die</strong> Abgeordneten der LINKEN sind traditionell in den Sommermonaten wieder im <strong>Barnim</strong> unterwegs<br />

»Wir haben<br />

vielen geholfen«<br />

In 50 <strong>Barnim</strong>er Orten waren<br />

Abgeordnete der LINKEN 2008<br />

Von Margitta Mächtig,<br />

Landtags- und Kreistagsabgeordnete<br />

der LINKEN<br />

Nein, nicht alle Probleme<br />

konnten wir lösen, die<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

während der vergangenen<br />

Sprechstunden unter freiem<br />

Himmel an uns heran getragen<br />

hatten. Aber wir haben<br />

daran gearbeitet. So haben<br />

uns Bürgerinnen und Bürger<br />

in Senftenhütte darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass auch<br />

sie betroffen sind von der<br />

geplanten 380-kV-Leitung<br />

über die Schorfheide, die<br />

Vattenfall errichten will (OW<br />

berichtete). Da versuchen<br />

wir, noch etwas zu erreichen.<br />

Mit der Entscheidung des<br />

Bundestages, diese Leitung<br />

nicht in die Projektförderung<br />

<strong>für</strong> Erdkabel aufzunehmen,<br />

stehen wir hier wirklich vor<br />

einem großen Problem. Denn<br />

auch der Landkreis will sich<br />

positiv zu diesem Vorhaben<br />

im Rahmen der Anhörung<br />

der Träger öffentlicher Belange<br />

äußern.<br />

In den letzten Jahren ging<br />

es auch immer wieder um<br />

Themen wie die Rentenangleichungen<br />

von Ost und<br />

West. <strong>Die</strong> Verantwortung<br />

hier<strong>für</strong> liegt natürlich auf<br />

Bundesebene und Dagmar<br />

Enkelmann wirkt aktiv an<br />

entsprechenden Anträgen<br />

der LINKEN im Bundestag<br />

mit. Genauso verhält es sich<br />

bei der Entwicklung der<br />

Energiepreise in der Bundesrepublik,<br />

der Forstreform im<br />

Land Brandenburg, geplanten<br />

Straßenausbauvorhaben<br />

und Ortsumgehungen im<br />

Landkreis sowie Einkaufsmöglichkeiten<br />

in kleineren<br />

Orten. Alles Themen, bei<br />

denen wir Bürgerinnen und<br />

Bürgern erläuterten, wie sie<br />

selbst aktiv werden können<br />

und wo wir ihnen unsere Unterstützung<br />

anbieten konnten.<br />

In allen (mehr als 50)<br />

Orten, die wir im letzten Jahr<br />

besuchten, war die Barrierefreiheit<br />

von Straßen, Wegen<br />

und Plätzen ein großes<br />

Thema. Viele Bürgerinnen<br />

und Bürger wandten sich an<br />

uns wegen ungerechtfertigter<br />

und ungerechter Behandlungen<br />

im Zusammenhang mit<br />

Leistungen nach dem SGB II<br />

(Hartz IV). Dabei waren dies<br />

Probleme, die aus unserer<br />

Sicht bei der Wahrnahme<br />

des so genannten Ermessensspielraumes<br />

durch die<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

des Jobcenters immer hätten<br />

geklärt werden können.<br />

Ebensolche Klagen betrafen<br />

die Kindergeldkasse in Neu-<br />

»Wir erläuterten den Bürgerinnen und Bürgern,<br />

wie sie selbst aktiv werden können und wo wir ihnen<br />

unsere Unterstützung anbieten konnten.«<br />

ruppin. Das zeigt aus unserer<br />

Sicht den hohen Qualifikationsbedarf<br />

in dieser Behörde.<br />

In vielen Fällen konnten wir<br />

durch eine unbürokratische<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Job-Center helfen.<br />

Insbesondere in <strong>Bernau</strong><br />

fragten viele Bürgerinnen<br />

und Bürger, ob nicht<br />

irgendwann doch noch ein<br />

Schulschwimmbad in <strong>Bernau</strong><br />

gebaut werden kann. <strong>Die</strong><br />

LINKE setzt sich seit langem<br />

da<strong>für</strong> ein. Hier muss die<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

in <strong>Bernau</strong> entscheiden.<br />

Es ging aber auch um Bebauungspläne<br />

am Werbellinsee<br />

zur Unterstützung einer<br />

Kinder-, Jugend-, Sport- und<br />

Freizeiteinrichtung oder<br />

um einen Taxifahrer, der als<br />

Kleingewerbetreibender mit<br />

den Behörden kämpfte.<br />

Auch solche Fragen wie<br />

nach der politischen Zukunft<br />

in Hessen, die Kraft<br />

der Fraktion der LINKEN<br />

im Bundes- und Landtag,<br />

den Unterschieden und<br />

Gemeinsamkeiten von SPD<br />

und LINKEN im Landtag<br />

Brandenburg, oder auch die<br />

Positionen der LINKEN im<br />

<strong>Barnim</strong> zu den Aktivitäten<br />

der NPD und DVU waren oft<br />

Gegenstand der Gespräche.<br />

Doch nun geht es auf ein<br />

Neues: Mehr als 55 Gemeinden<br />

haben wir ab 3. August<br />

auf unserem Tourenplan.<br />

Margitta Mächtig und Dagmar Enkelmann bei den „Sprechstunden<br />

unter freiem Himmel 2008 in Ahrensfelde mit einem<br />

Bürger im Gespräch. Foto: Mierau<br />

Bürgersprechstunde<br />

in den Orten<br />

Bereits zum 8. Mal findet in diesem Jahr<br />

die traditionelle Tour der LINKEN statt<br />

OW-Beitrag/bm<br />

Im August ist es wieder so<br />

weit. Dagmar Enkelmann,<br />

Margitta Mächtig, Ralf<br />

Christoffers und Lutz Kupitz<br />

ziehen mit der „Sprechstunde<br />

unter freiem Himmel“ durch<br />

ihre Wahlkreise – eine Bürgersprechstunde<br />

vor Ort. Ob<br />

Regen oder Sonnenschein<br />

– nichts hindert die Abgeordneten<br />

daran, den Schirm,<br />

Tisch und Stühle aufzustellen<br />

und mit zahlreichen<br />

Bürgerinnen und Bürgern<br />

bei Kaffee und Keksen ins<br />

Gespräch zu kommen – in<br />

diesem Jahr bereits zum<br />

achten Mal. In den vergangenen<br />

Jahren hörte man:<br />

„…was denn, schon wieder<br />

ein Jahr um, Frau Enkelmann?“<br />

oder „… Wir haben<br />

schon auf Sie gewartet, Frau<br />

Mächtig.“ oder auch „… ist<br />

schon toll, einen Abgeordneten<br />

persönlich zu treffen,<br />

Herr Christoffers.“. Bürgerinnen<br />

und Bürger hinterfragten<br />

nicht nur die „große“<br />

Politik. Manchmal waren es<br />

ganz persönliche Probleme,<br />

die sie an die Abgeordneten<br />

herantragen wollten.<br />

Erinnert sei z.B. an die<br />

barrierefreien Zugänge auf<br />

den Bahnhöfen <strong>Bernau</strong> und<br />

Panketal. Immer wieder<br />

wurden in den vergangenen<br />

„Sprechstunden“ die<br />

Forderungen dazu laut. Dank<br />

der Initiativen seitens der<br />

Abgeordneten auf Bundes-<br />

und Landesebene und Unterschriftensammlungen<br />

ist<br />

es nun geschafft – die Bahn<br />

AG wird die Aufzüge bauen<br />

(siehe aber auch Seite 8).<br />

Vor allem Eltern mit Kleinkindern<br />

sorgten sich um die<br />

Zukunft der <strong>Bernau</strong>er Plan-<br />

»Manches kann schnell geklärt werden,<br />

manchmal dauert es auch länger,<br />

aber nichts wird vergessen.«<br />

sche. Wie aktuell der Presse<br />

zu entnehmen war, wird die<br />

neue Plansche in der Nähe<br />

der 3. Grundschule gebaut<br />

und im nächsten Jahr öffnen.<br />

Vielfach wurden Straßenbaumaßnahmen<br />

in <strong>Bernau</strong> und<br />

den Ortsteilen angesprochen,<br />

sei es die Notwendigkeit der<br />

Sanierung überhaupt, deren<br />

Umfang und vor allem die<br />

Kosten, die auf die Anlieger<br />

zukommen. Erinnert sei hier<br />

z.B. an die Mittel- und Mainstraße<br />

in Schönow.<br />

Manches kann relativ schnell<br />

geklärt werden, manchmal<br />

dauert es auch länger, aber<br />

nichts wird vergessen. So<br />

wird es auch in diesem Jahr<br />

sein, wenn es wieder heißt:<br />

„Sprechstunde unter freiem<br />

Himmel“.<br />

Wer,<br />

wann,<br />

wo?<br />

Übersicht über Termine vom<br />

3. August bis 21. September<br />

3. August<br />

12.30 Uhr bis 14 Uhr, Wandlitz, Bahnhof<br />

Wandlitzsee, Dagmar Enkelmann, Michael<br />

Luthardt<br />

15 Uhr, Wandlitz, Rathaus, mit Dagmar<br />

Enkelmann; (siehe Seitenspalte)<br />

4. August<br />

9 bis 11 Uhr, <strong>Bernau</strong>, Markt, »Rotes<br />

Frühstück« mit Dagmar Enkelmann, Ralf<br />

Christoffers, Michael Luthardt, Lutz Kupitz,<br />

Margitta Mächtig<br />

11.30 Uhr bis 13 Uhr, Biesenthal, Markt<br />

Dagmar Enkelmann, Michael Luthardt,<br />

Margitta Mächtig<br />

14 Uhr, Eberswalde, Ort siehe Tagespresse,<br />

Dagmar Enkelmann, Margitta Mächtig,<br />

Sabine Stüber<br />

6. August<br />

9 Uhr bis 10.30 Uhr, Ahrensfelde,<br />

Nähe Plus-Markt, Dagmar Enkelmann,<br />

Michael Luthardt<br />

11 bis 12.30 Uhr, Werneuchen, Markt,<br />

Dagmar Enkelmann, Michael Luthardt<br />

14.30 bis 16 Uhr, Börnicke, Ortsmitte,<br />

Dagmar Enkelmann, Ralf Christoffers,<br />

Lutz Kupitz<br />

17 bis 19 Uhr, <strong>Bernau</strong>, Bürgerzentrum der<br />

LINKEN, Ausstellungseröffnung, Dagmar<br />

Enkelmann, Ralf Christoffers, Lutz Kupitz<br />

10. August<br />

9 bis 10.30 Uhr, Schönwalde, Nähe Kirche,<br />

Dagmar Enkelmann, Michael Luthardt<br />

11 bis 12.30 Uhr, Basdorf, Markt,<br />

Dagmar Enkelmann, Michael Luthardt<br />

14.30 bis 16 Uhr, Klosterfelde, Nähe Kirche,<br />

Dagmar Enkelmann, Michael Luthardt<br />

11. August<br />

9 bis 10.30 Uhr, Zepernick, S-Bahnhof,<br />

Dagmar Enkelmann, Ralf Christoffers<br />

11 bis 12 Uhr, Zepernick, Robert-Koch-<br />

Park<br />

14.30 Uhr bis 16 Uhr, Schwanebeck, Netto-Markt<br />

Bucher Chaussee, Dagmar Enkelmann,<br />

Ralf Christoffers<br />

17 Uhr, Schwanebeck, Gemeindehaus der<br />

evangelischen Kirche, Treffen mit dem Förderverein<br />

der „Dorfkirche Schwanebeck“,<br />

Dagmar Enkelmann, Ralf Christoffers<br />

19 Uhr, Panketal, Rathaus, Diskussion mit<br />

Dagmar Enkelmann, Ralf Christoffers, Gast:<br />

»Strausberger Seniorenbrettl«<br />

19. August<br />

10 Uhr bis 11.30 Uhr, Schönow, Netto-<br />

Markt, Dagmar Enkelmann, Ralf Christof-<br />

fers, Lutz Kupitz<br />

12 bis 13 Uhr, <strong>Bernau</strong>, Waldsiedlung,<br />

Lutz Kupitz, Dagmar Enkelmann, Ralf<br />

Christoffers<br />

31. August<br />

11 Uhr, Eberswalde, Brandenburgisches<br />

Viertel, »Roter Brunch«, Margitta Mächtig,<br />

Sabine Stüber, Ralf Christoffers<br />

19 Uhr, Werneuchen, Ort siehe Tagespresse,<br />

Dagmar Enkelmann, Michael Luthardt<br />

2. September<br />

10 bis 11 Uhr, Oderberg, Marktplatz,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt, Ralf<br />

Christoffers, Sabine Stüber<br />

11.30 bis 12.30 Uhr, Liepe, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt, Ralf<br />

Christoffers, Sabine Stüber<br />

14 bis 15 Uhr, Niederfinow, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt, Ralf<br />

Christoffers, Sabine Stüber<br />

15.30 bis 16.30 Uhr, Hohenfinow,<br />

Ortsmitte, Margitta Mächtig, Michael<br />

Luthardt, Ralf Christoffers. Sabine Stüber<br />

18 Uhr, <strong>Bernau</strong>, Ort siehe Tagespresse,<br />

Dagmar Enkelmann, Ralf Christoffers<br />

3. September<br />

10 bis 10.30 Uhr, Brodowin, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt,<br />

Ralf Christoffers, Sabine Stüber<br />

11 Uhr bis 12.30 Uhr, Chorin, Bahnhof,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt,<br />

Ralf Christoffers, Sabine Stüber<br />

14 bis 15 Uhr, Sandkrug, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt,<br />

Ralf Christoffers, Sabine Stüber<br />

4. September<br />

10 Uhr, Eberswalde, am Familiengarten,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Lutz Kupitz<br />

18.30 Uhr, Wandlitz, Goldener Löwe,<br />

Dagmar Enkelmann, Michael Luthardt<br />

14. September<br />

10 bis 11.30 Uhr, Altenhof, Nähe Kaiserhof<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers, Sabine<br />

Stüber<br />

12 bis 13 Uhr, Lichterfelde, Nähe Kirche,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers, Sabine<br />

Stüber<br />

15 bis 16.30 Uhr, Finowfurt, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers, Sabine<br />

Stüber<br />

15. September<br />

10 bis 11 Uhr, Schönfeld, Am Dorfteich,<br />

Margitta<br />

Mächtig, Ralf<br />

Christoffers<br />

und Lutz<br />

Kupitz bei<br />

den „Sprechstunden<br />

unter<br />

freiem Himmel<br />

2008 in<br />

Ruhlsdorf mit<br />

Bürgerinnen<br />

im Gespräch.<br />

Foto: Hofmann<br />

Michael Luthardt, Ralf Christoffers<br />

11.30 bis 12.30 Uhr, Willmersdorf, Ortsmitte,<br />

Michael Luthardt, Ralf Christoffers<br />

14.30 bis 15.30 Uhr, Seefeld, Wohnpark,<br />

Michael Luthardt, Ralf Christoffers<br />

16. September<br />

10 bis 11 Uhr, Groß Schönebeck, Nähe<br />

Edeka, Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Michael Luthardt, Sabine Stüber<br />

11.30 bis 12.30 Uhr, Schluft, Ralf Christoffers,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt,<br />

Sabine Stüber<br />

14.30 bis 16 Uhr, Eichhorst, an der Schleuse,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Michael Luthardt, Sabine Stüber<br />

17. September<br />

10 bis 11 Uhr, Marienwerder, Dorfplatz,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Michael Luthardt<br />

11.30 bis 12.30 Uhr, Ruhlsdorf, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Michael Luthardt<br />

14 bis 15 Uhr, Sophienstädt, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Michael Luthardt<br />

18. September<br />

10 bis 11.30 Uhr, Tempelfelde,<br />

Nähe Feuerwache, Margitta Mächtig,<br />

Ralf Christoffers, Michael Luthardt<br />

12 bis 13 Uhr, Lanke, am Obersee,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Michael Luthardt<br />

15 bis 16.30 Uhr, Rüdnitz, Wohnpark,<br />

Margitta Mächtig, Ralf Christoffers,<br />

Michael Luthardt<br />

21. September<br />

10 bis 11 Uhr, Glambeck, Am Taubenturm,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt<br />

11.30 bis 12.30 Uhr, Friedrichswalde, Nähe<br />

Kirche, Margitta Mächtig, Michael Luthardt<br />

14.30 bis 16 Uhr, Joachimsthal, Nähe Edeka,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt<br />

23. September<br />

10 bis 11.30 Uhr, Senftenhütte, Nähe<br />

Kirche, Margitta Mächtig, Michael Luthardt,<br />

Ralf Christoffers, Sabine Stüber<br />

13 bis 14.30 Uhr, Klein Ziethen, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt, Ralf<br />

Christoffers, Sabine Stüber<br />

15 bis 16.30 Uhr, Groß Ziethen, Ortsmitte,<br />

Margitta Mächtig, Michael Luthardt,<br />

Ralf Christoffers, Sabine Stüber<br />

Seite 7<br />

Wandlitz:<br />

Fragen der<br />

Senioren<br />

OW-Beitrag/ns<br />

Zu einer Veranstaltung vor<br />

den Bundestagswahlen<br />

laden am 3. August um<br />

15 Uhr in den Ratssaal der<br />

Gemeinde Wandlitz die<br />

Ortsverbände der Arbeiterwohlfahrt,<br />

des BrandenburgischenSeniorenverbandes,<br />

des Demokratischen<br />

Frauenbundes sowie der<br />

Volkssolidarität, Ortsgruppe<br />

Klosterfelde, ein.<br />

„Am 27. September finden<br />

die Neuwahlen zum Bundestag<br />

statt. <strong>Die</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürger haben die<br />

Möglichkeit, jene Vertreter<br />

zu wählen, die ihnen die<br />

größte Gewissheit geben,<br />

die Interessen der älteren<br />

Generation gut zu vertreten.<br />

Nutzen Sie diese Möglichkeit<br />

der Einflussnahme auf<br />

die Zusammensetzung und<br />

damit auf die Politik des<br />

höchsten Parlaments in der<br />

Bundesrepublik Deutschland“,<br />

werben die Veranstalter<br />

<strong>für</strong> das Diskussionsforum,<br />

<strong>für</strong> das sie die Vertreter<br />

der demokratischen Parteien<br />

eingeladen haben, die im<br />

Bundestagswahlkreis 60<br />

(<strong>Barnim</strong>-Süd, Märkisch-<br />

Oderland) kandidieren.<br />

Als Gäste werden erwartet:<br />

Frau Dr. Dagmar Enkelmann,<br />

DIE LINKE, (zugesagt),<br />

Herr Hans-Georg von<br />

der Marwitz, CDU (zugesagt),<br />

Herr Thomas Dyhr,<br />

Bündnis 90/DIE GRÜNEN<br />

(zugesagt), Herr Ravindra<br />

Gujjula, SPD (angefragt),<br />

Herr Dr. Guido Beier, FDP<br />

(angefragt).<br />

Im Mittelpunkt des Gesprächs<br />

werden Fragen der<br />

älteren Generation stehen.<br />

Das sind besonders die<br />

Rentenpolitik und die<br />

Nutzung der politischen<br />

und Lebenserfahrung der<br />

in der Regel noch rüstigen<br />

Rentnerinnen und Rentner.<br />

Moderiert wird die Veranstaltung<br />

von Gemeinde-<br />

vertreter Dr. Helmut Steinbach.<br />

Sommerfest<br />

in Wandlitz<br />

OW-Beitrag/bc<br />

Am 12. September lädt<br />

die LINKE in Wandlitz ab<br />

15 Uhr zum traditionellen<br />

Sommerfest ein.<br />

Es findet im »Landhaus<br />

Wandlitzsee« statt, direkt<br />

an der B 109. Bundestags-<br />

und Landtagskandidaten<br />

der LINKEN werden sich<br />

der Diskussion stellen.


Seite 8<br />

Neue O-Busse<br />

<strong>für</strong> Eberswalde<br />

Von Veiko Kunkis<br />

<strong>Die</strong> <strong>Barnim</strong>er Kreisstadt<br />

behält ihren „Strippenbus“.<br />

Am <strong>Die</strong>nstag hat der<br />

Aufsichtsrat der <strong>Barnim</strong>er<br />

Busgesellschaft (BBG)<br />

beschlossen, neue O-Busse<br />

anzuschaffen. 12 Fahrzeuge<br />

werden jetzt europaweit<br />

ausgeschrieben.<br />

Der weitere Betrieb des einzigen<br />

O-Bus-Netzes Brandenburgs<br />

galt seit über einem<br />

Jahr als gefährdet. <strong>Die</strong><br />

gegenwärtig eingesetzten 15<br />

Jahre alten Fahrzeuge sind<br />

verschlissen und sollten<br />

nach dem Willen der Kreisverwaltung<br />

durch Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse<br />

ersetzt werden. <strong>Die</strong>ser<br />

Wunsch fand angesichts der<br />

technischen Risiken keine<br />

politische Mehrheit im<br />

<strong>Barnim</strong>er Kreistag. Solche<br />

Busse gelten bisher als nicht<br />

betriebsfest, auch die BVG<br />

hat sich wieder von ihnen<br />

getrennt.<br />

<strong>Die</strong> neuen O-Busse sollen<br />

Dank eines zusätzlichen<br />

Energiespeichers an Bord<br />

fünf Kilometer ohne<br />

Fahrleitung fahren können.<br />

„Wir wollen damit eine<br />

höhere Flexibilität im Netz<br />

erreichen“, sagt BBG-Geschäftsführer<br />

Frank Wruck.<br />

Auch soll die beim Bremsen<br />

anfallende Energie komplett<br />

wieder verwendet werden<br />

können.<br />

Wruck rechnet mit Kosten<br />

von 550.000 bis 600.000 €<br />

pro Bus in der Grundausstattung.<br />

<strong>Die</strong> könne die<br />

Busgesellschaft auch selbst<br />

schultern.<br />

Bis Ende August sollen<br />

die Angebote vorliegen,<br />

im September eine Entscheidung<br />

über die Vergabe<br />

fallen. Mit der Lieferung<br />

der ersten Busse rechnet<br />

Wruck noch im November<br />

2010. Es ist sein Wunsch,<br />

anlässlich des 70. Jubiläums<br />

des ältesten O-Busbetriebes<br />

Deutschlands das erste<br />

neue Fahrzeug präsentieren<br />

zu können, sagte er. 2011,<br />

spätestens 2012, sollen alle<br />

Fahrzeuge ausgeliefert sein.<br />

O-Busse fahren in Deutschland<br />

nur noch in Eberswalde,<br />

Solingen und Esslingen.<br />

Sie galten lange Zeit als<br />

Auslaufmodell. Längst gibt<br />

es aber eine Renaissance<br />

des O-Busses in Westeuropa.<br />

In Deutschland beschäftigt<br />

sich neuerdings sogar<br />

das Deutsche Zentrum <strong>für</strong><br />

Luft- und Raumfahrt mit<br />

den Elektrobussen.<br />

»Man muss,<br />

realistisch sein«<br />

Margitta Mächtig gewann vor 5 Jahren in Eberswalde, Joachimsthal und Schorfheide<br />

das Direktmandant <strong>für</strong> den Landtag – und will es wieder gewinnen<br />

Frau Mächtig, Sie kandidieren<br />

jetzt zum zweiten<br />

Mal <strong>für</strong> den Landtag.<br />

Macht das überhaupt noch<br />

Spaß?<br />

Natürlich macht mir meine<br />

Arbeit Spaß. Aber ich habe<br />

vor fünf Jahren nicht des<br />

Spaßes wegen kandidiert und<br />

tue es auch diesmal nicht.<br />

Ich kandidiere, weil ich das<br />

Leben in Brandenburg immer<br />

noch <strong>für</strong> sehr ungerecht<br />

halte. Ungerecht, weil nicht<br />

alle Brandenburgerinnen und<br />

Brandenburger die gleichen<br />

Chancen auf Kinderbetreuung,<br />

Bildung und Ausbildung<br />

haben. Ungerecht, weil die<br />

Kinderarmut in Brandenburg<br />

steigt. Ungerecht auch, weil<br />

die Anzahl derer, die nach<br />

der Schule keine Ausbildung<br />

finden, weil sie den Lehrausbildungsanforderungen<br />

nicht<br />

gerecht werden, steigt. Aber<br />

ich kandidiere auch, weil<br />

ich hoffe, dass wir uns als<br />

LINKE die Chance erarbeiten,<br />

noch stärker als bisher<br />

<strong>für</strong> Veränderungen in diesem,<br />

unserem Land zu wirken.<br />

Egal, ob aus der Opposition<br />

oder aus der Regierungsverantwortung<br />

heraus. Ich will<br />

mehr Gerechtigkeit und das<br />

konsequent sozial.<br />

Sagen Sie mir Erfolge aus<br />

den letzten Jahren, auf die<br />

Sie stolz sind.<br />

Ich konnte einen Beitrag<br />

dazu leisten, dass das Holzkompetenzzentrum<br />

in Eberswalde<br />

am Waldsolarheim<br />

errichtet wurde. Damit habe<br />

ich eine Aufgabe meines<br />

Vorgängers, Heinz Dobberstein,<br />

zu Ende gebracht, der<br />

sich gleichfalls sehr da<strong>für</strong><br />

engagiert hatte.<br />

Für den Standort der<br />

Rettungsdienstleitstelle in<br />

Eberswalde, zuständig <strong>für</strong><br />

die drei Landkreise Uckermark,<br />

Märkisch-Oderland<br />

und <strong>Barnim</strong>, habe ich mich<br />

im Innenministerium gemeinsam<br />

mit anderen erfolgreich<br />

eingesetzt. Nicht nur,<br />

weil wir dort mehr als 40<br />

Arbeitsplätze erhalten haben,<br />

sondern auch, weil damit die<br />

Rettungskoordination vor Ort<br />

gesichert werden kann. Das<br />

sehe ich als Erfolg.<br />

Ich habe helfen können,<br />

manches Problem in<br />

Joachimsthal und Schorfheide<br />

zu lösen. Und ich denke,<br />

ich konnte einen Beitrag<br />

dazu leisten, dass keine überdimensionierteSchweinemastanlage<br />

in Klein Ziethen<br />

errichtet wurde.<br />

Als besondere Erfolge<br />

empfand ich immer, wenn<br />

Menschen zu mir kamen<br />

und ganz unmittelbare Hilfe<br />

suchten und ich ihnen beim<br />

Umgang mit Behörden, bei<br />

der Durchsetzung berechtigter<br />

Ansprüche helfen konnte.<br />

»Ich möchte, dass im <strong>Barnim</strong> keine „Ruinen“<br />

stehen bleiben. Egal, ob am Werbellinsee<br />

(ehemalige Pionierrepublik),<br />

an der ehemaligen Landesklinik in Eberswalde<br />

oder am Areal Hubertusstock in der Schorfheide.«<br />

Wo wird man Sie in den<br />

kommenden Wochen am<br />

häufigsten treffen?<br />

Auf der Straße bei der<br />

„Sprechstunde unter freiem<br />

Himmel“ (Termine siehe<br />

Seiten 6/7). Wir bieten damit<br />

Bürgerinnen und Bürger die<br />

Möglichkeit, sich vor ihrer<br />

Haustür mit ihren Hinweisen,<br />

Meinungen und Problemen<br />

an Politiker zu wenden.<br />

Ansonsten bin ich ab und an<br />

im Büro. Urlaub werde ich<br />

erst im Spätherbst haben.<br />

Sollten Sie mit Ihrer<br />

Kandidatur wieder Erfolg<br />

haben, was werden Sie als<br />

Foto: Glanz<br />

erstes anpacken?<br />

Zuallererst würde ich erneut<br />

mit dem Finanzministerium<br />

verhandeln, dass die Investoren<br />

der Liegenschaft am<br />

Werbellinsee (ehemalige<br />

Pionierrepublik) die mit dem<br />

Kauf verbundenen Investitionsverpflichtungeneinhalten.<br />

Das gilt auch <strong>für</strong> Teile<br />

der ehemaligen Landesklinik<br />

in Eberswalde. Denn mir ist<br />

wichtig, dass Brandenburg<br />

nicht einfach nur Immobilien<br />

verkauft, sondern auch da<strong>für</strong><br />

sorgt, dass keine Ruinen in<br />

der Landschaft stehen oder<br />

dass gekaufte Objekte zu<br />

Ruinen werden.<br />

Als zweites würde ich erneut<br />

versuchen, die Entwicklung<br />

des Areals Hubertusstock in<br />

der Schorfheide voranzubringen.<br />

Dort steht seit mehr als<br />

10 Jahren eine Investitionsruine<br />

und verschandelt nicht<br />

nur das Landschaftsbild,<br />

sondern verhindert auch eine<br />

sanfte Tourismusentwicklung.<br />

Was würden Sie anders<br />

machen als bisher?<br />

Nach den Wahlen steht die<br />

LINKE vor der Aufgabe, die<br />

Erarbeitung ihres Parteiprogramms<br />

zu beschleu-<br />

nigen und damit in den<br />

gesellschaftlichen Dialog zu<br />

gehen. Wir wollen als pluralistische<br />

Partei in diesem<br />

politischen System dauerhaft<br />

bestehen. Ein solcher<br />

Anspruch ist nicht gerade<br />

leicht umzusetzen. Also<br />

werden wir Kompromisse<br />

erstreiten <strong>für</strong> die Menschen<br />

hier und jetzt. Wichtig ist<br />

mir dabei, die Erfahrungen<br />

der LINKEN, die wir in den<br />

Landes- und Kommunalvertretungen<br />

gesammelt haben,<br />

in diese Erarbeitung einzubringen.<br />

Wissen Sie, ich fand<br />

es bei den Grünen damals<br />

schon merkwürdig, dass eine<br />

Partei sich in Strömungen<br />

zerteilt. Dass ich aber auf<br />

einmal zu den „Realos“ in<br />

meiner Partei zähle, deren<br />

Hauptaufgabe es ist, sich<br />

den Realitäten des Alltags zu<br />

stellen, berührt mich schon<br />

eigenartig. Aber was kann<br />

man denn anderes sein als<br />

Realist, wenn man wie ich<br />

täglich Politik macht, egal<br />

ob in Biesenthal, im Kreis<br />

»Als besondere Erfolge empfand ich immer,<br />

wenn Menschen zu mir kamen und<br />

ganz unmittelbare Hilfe suchten<br />

und ich ihnen beim Umgang mit Behörden,<br />

bei der Durchsetzung berechtigter Ansprüche<br />

helfen konnte.«<br />

<strong>Barnim</strong> oder im Land? Also<br />

werde ich mich in die Debatte<br />

einbringen müssen, damit<br />

wir alle „Realos“ werden.<br />

Und natürlich würde ich<br />

mich nun, nachdem ich fünf<br />

Jahre Erfahrungen sammeln<br />

konnte, auch da<strong>für</strong> einsetzen,<br />

dass neue Mitglieder in<br />

unserer Fraktion schneller<br />

mit dem „Alltag Politik“<br />

klar kommen. Wissen Sie,<br />

der Landtag ist ein großes<br />

Unternehmen, da muss man<br />

sich erstmal reinfinden.<br />

Wenn Sie demnächst mal<br />

einen freien Nachmittag<br />

haben, was werden sie tun?<br />

Den sehe ich zwar im<br />

Moment nicht, aber ganz<br />

sicher würde ich mich an den<br />

Wukensee bei mir in Biesenthal<br />

setzen und die Ruhe<br />

genießen und wahrscheinlich<br />

lesen.<br />

Etwa Parteiprogramme?<br />

Nein, ich lese am liebsten<br />

Gegenwartsliteratur, zurzeit<br />

Daniela Dahn „Wehe dem<br />

Sieger – ohne Osten kein<br />

Westen“.


Kandidat unter<br />

Hochspannung<br />

Dr. Michael Luthardt (LINKE) kandidiert in Biesenthal, Werneuchen,<br />

Wandlitz, Britz-Chorin-Oderberg und Ahrensfelde <strong>für</strong> den Landtag<br />

Von Sebastian Walter<br />

Seit den Kommunalwahlen<br />

im letzten Jahr ist<br />

Dr. Michael Luthardt<br />

Kreitagsabgeordneter der<br />

LINKEN und hat sich schon<br />

jetzt einen Namen als linker<br />

Komunalpolitiker gemacht.<br />

Der 51-jährige Vorsitzende<br />

des Umweltausschusses im<br />

Kreistag <strong>Barnim</strong> kämpft<br />

seit langem an der Seite der<br />

Bürgerinitiative „Biosphäre<br />

unter Strom – Keine Freileitung<br />

durchs Reservat“<br />

gegen die 380-kV-Freileitung<br />

von Vattenfall. Für ihn steht<br />

fest, dass es keine „Stromautobahn“<br />

quer durch den<br />

<strong>Barnim</strong> geben darf. „Sie<br />

stellt nicht nur eine Verschandelung<br />

der Landschaft,<br />

sondern auch eine Gefahr<br />

<strong>für</strong> die Menschen dar,“ so<br />

Luthardt. Denn an einigen<br />

Streckenpunkten hält sie nur<br />

knapp den vorgeschriebenen<br />

Mindestsicherheitsabstand<br />

zu Wohngebieten ein. Nun<br />

steht aber fest, dass die<br />

Freileitung gebaut werden<br />

soll. Der Bundestag lehnte<br />

trotz aller Versprechungen<br />

von Landesregierung und<br />

Bundestagsabgeordneten<br />

der Region eine Aufnahme<br />

der Uckermarkleitung als<br />

Pilotprojekt zur Erdverkabelung<br />

mit den Stimmen<br />

der SPD und CDU ab. Trotz<br />

allem kämpft die Bürgerinitiative<br />

weiter und übt Druck<br />

aus. „<strong>Die</strong>sen braucht auch<br />

die Politik im <strong>Barnim</strong> und<br />

in ganz Brandenburg,“ so<br />

Luthardt, der im Wahlkreis<br />

15 (Biesenthal, Werneuchen,<br />

Wandlitz, Britz-Chorin-<br />

Oderberg, Ahrensfelde) als<br />

Direktkandidat der LINKEN<br />

<strong>für</strong> den Landtag kandidiert.<br />

In den letzten Monaten un-<br />

terstützte er die Initiative <strong>für</strong><br />

einen gentechnikfreien <strong>Barnim</strong><br />

(siehe Seitenspalte). Er<br />

sprach mit den Landwirten,<br />

den Protestinitiativen und<br />

mit vielen anderen kommunalen<br />

Akteuren, um eine gentechnikfreie<br />

Region <strong>Barnim</strong>-<br />

Foto: Glanz<br />

Uckermark zu erwirken. Auf<br />

verschiedenen Veranstaltungen<br />

machte er deutlich, dass<br />

es auch bei diesem Thema<br />

darum gehe, mit den Bürgerinnen<br />

und Bürgern Politik<br />

»<strong>Die</strong> geplante 380-KV-Freileitung stellt nicht nur<br />

eine Verschandelung der Landschaft, sondern auch<br />

eine Gefahr <strong>für</strong> die Menschen dar.«<br />

zu machen, sie einzubeziehen<br />

und ihnen zu ermöglichen,Entscheidungsprozesse<br />

mitzugestalten. Denn<br />

immerhin lehnt die Mehrheit<br />

der Verbaucher gentechnisch<br />

veränderte Nahrung ab.<br />

<strong>Die</strong>ser neue Ansatz in der<br />

<strong>Barnim</strong>er Kreispolitik führte<br />

unter anderem vor kurzem<br />

dazu, dass sich 24 Landwirtschaftsbetriebe<br />

im Landkreis<br />

zusammenschlossen und die<br />

„Gentechnikanbaufreie Region<br />

südlicher <strong>Barnim</strong>“ gründeten.<br />

„Damit ist ein Anfang<br />

gemacht, den es zu unterstützen<br />

gilt,“ kommentiert<br />

Luthardt. <strong>Die</strong> Gentechnik<br />

stehe im krassen Gegensatz<br />

zur immer wieder verkündeten<br />

„Gesundheits- und<br />

Tourismusregion <strong>Barnim</strong>“<br />

meint Michael Luthardt.<br />

Auch in die Landespolitik<br />

müssen neue Ideen Einzug<br />

halten. Deshalb trete er <strong>für</strong><br />

den Landtag an, um auch<br />

dort die Interessen von<br />

Bürgerinnen und Bürgern<br />

zu vertreten, denen endlich<br />

mehr Gehör verschafft<br />

werden muss, sagt er weiter.<br />

Gerade die Entwicklung der<br />

ländlichen Regionen nennt<br />

er fatal und kann auch dabei<br />

ein Wörtchen mitreden,<br />

schließlich lebt er in Chorin<br />

in genau so einem Bereich.<br />

Luthardt hält ein Umsteuern<br />

hin zu einer sozialen und<br />

nachhaltigen Landespolitk<br />

<strong>für</strong> alle Menschen im Land<br />

Brandenburg <strong>für</strong> notwendig.<br />

Für dieses Umsteuern und<br />

<strong>für</strong> eine konsequente bürgernahe<br />

Politik tritt er ein. In<br />

der Kommune, im Kreis und<br />

wenn er die Wählerinnen und<br />

Wähler überzeugen kann,<br />

dann auch bald im Landtag<br />

Brandenburg. Der hätte es<br />

bitter nötig.<br />

200 Menschen<br />

bei linkem<br />

Straßenfest<br />

OW-Beitrag/sw<br />

200 Menschen beteiligten<br />

sich am 11. Juli an der<br />

zweiten Straßenparade mit<br />

anschließendem Straßenfest,<br />

unter dem Motto „Keine<br />

Stimme den Nazis – <strong>für</strong> eine<br />

antifaschistische Jugendkultur“<br />

in <strong>Bernau</strong>.<br />

Dazu aufgerufen hatte der<br />

Jugendtreff Dosto und die<br />

Antifaschistische Aktion<br />

<strong>Bernau</strong> zusammen mit der<br />

Linksjugend [’solid] <strong>Bernau</strong><br />

und dem Netzwerk <strong>für</strong><br />

Toleranz und Weltoffenheit<br />

<strong>Bernau</strong>.<br />

Foto: sw<br />

Seite 9<br />

Mehrheit<br />

<strong>für</strong> grüne<br />

Gentechnik<br />

im <strong>Barnim</strong><br />

OW-Beitrag/bc<br />

Einen eindeutigen politischen<br />

Appell <strong>für</strong> eine<br />

gentechnikfreie Landwirtschaft<br />

im <strong>Barnim</strong><br />

beantragten die LINKE<br />

und Grüne/Bündnis <strong>für</strong> ein<br />

demokratisches Eberwalde<br />

auf dem Kreistag am 8. Juli.<br />

<strong>Die</strong> LINKEN wollten auch,<br />

dass der <strong>Barnim</strong> Initiativen,<br />

die sich <strong>für</strong> eine gentechnikfreie<br />

Landwirtschaft<br />

in der Region einsetzen,<br />

stärkt. Zudem sollten<br />

Einrichtungen des Kreises,<br />

die Verpflegung anbieten,<br />

empfohlen werden, nur<br />

gentechnikfrei produzierte<br />

Lebensmittel zu verwenden.<br />

„Seit 1. Mai 2008 dürfen<br />

Lebensmittelhersteller ihre<br />

Waren kennzeichnen, wenn<br />

sie auf Gen-Pflanzen im<br />

Tierfutter und gentechnisch<br />

veränderte Zusätze verzichtet<br />

haben“, erläuterte<br />

der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses<br />

des<br />

Kreistages, Dr. Michael<br />

Luthardt (LINKE), den<br />

Antrag. In seinen Darlegungen<br />

an den Kreistag verwies<br />

er darauf, dass sich wenige<br />

Wochen zuvor in Tempelfelde<br />

Landwirtschafsbetriebe<br />

zur 190. gentechnikfreien<br />

Region zusammengeschlossen<br />

haben. „Letztlich ist<br />

auch ein Problem, dass<br />

weltweit agierende Konzerne<br />

wie Monsanto und<br />

Syngenta Landwirtschaftsbetriebe<br />

in Abhängigkeit<br />

von ihrem Saatgut bringen“,<br />

stellt Luthardt auch<br />

den wirtschaftspolitischen<br />

Aspekt dar.<br />

Damit stießen die LINKEN<br />

aber im Kreistag auf wenig<br />

Gegenliebe. So wurde<br />

von der CDU erklärt, dass<br />

gentechnisch veränderte<br />

Pflanzen bald zum Alltag<br />

gehören und man sich dem<br />

deshalb nicht verschließen<br />

solle. Und auch eine<br />

Bevormundung der Bauern<br />

wurde unterstellt. Argumente,<br />

die die LINKEN nur mit<br />

Kopfschütteln beantworten<br />

konnten. Schließlich lehnt<br />

eine deutliche Mehrheit<br />

der Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher gentechnisch<br />

veränderte Lebensmittel<br />

ab. Letztlich bleibt es auch<br />

Entscheidung der Bauern,<br />

machte Dr. Luthardt deutlich,<br />

aber eine politische<br />

Erklärung wäre hilfreich<br />

gewesen. <strong>Die</strong>se wurde vom<br />

Kreistag aber abgelehnt.


Seite 10<br />

Aufzug 2009<br />

und Radweg<br />

2010 nötig<br />

Von Christel Zillmann<br />

Am 30. Juni übergaben die<br />

Initiatoren der Bürgerinitiative<br />

<strong>für</strong> den Bau eines<br />

Radweges entlang der<br />

L200 dem Brandenburger<br />

Minister <strong>für</strong> Infrastruktur<br />

und Raumordnung 1.900<br />

Unterschriften. Während<br />

des Treffens im Landtag,<br />

zu dem Herr Dellmann<br />

eingeladen hatte, nutzten<br />

Frau Rädisch, Herr Porsche<br />

und ich die Gelegenheit,<br />

noch einmal deutlich zu<br />

machen, wie wichtig der<br />

Radweg von Schwanebeck<br />

bis in die Stadt <strong>Bernau</strong><br />

hinein insbesondere <strong>für</strong><br />

die Schulwegsicherung<br />

und <strong>für</strong> eine allgemeine<br />

Verkehrssicherheit ist. Der<br />

Minister informierte uns,<br />

dass dieser Radweg fest<br />

eingeplant sei, und schlug<br />

vor, sich im Herbst erneut<br />

vor Ort zu treffen. Bis dahin<br />

soll geprüft werden, ob ein<br />

mehrere Jahre dauerndes<br />

Planfeststellungsverfahren<br />

notwendig ist. <strong>Die</strong> Unterschriftensammlung<br />

wird<br />

fortgesetzt, bis wir unser<br />

Ziel erreicht haben. Ein<br />

Dankeschön aber schon<br />

heute an die vielen Unterstützer<br />

unserer Initiative in<br />

den Schulen, den Vereinen,<br />

dem Backshop im<br />

Dorf Schwanebeck, dem<br />

Zeitungskiosk von Frau<br />

Schmolke in der Blankenburger<br />

Straße, dem BIO-<br />

Laden in der Schönower<br />

Straße und vielen anderen.<br />

Weitermachen erfordert<br />

auch der Einbau eines Personenaufzuges<br />

am Bahnhof<br />

Zepernick. Presseberichte<br />

über Vor-Ort-Termine und<br />

arrangierte Fotos am Zepernicker<br />

Bahnhof machen<br />

sich zwar recht gut im<br />

Wahlkampf, wo man den<br />

Wählern eigene Erfolge anpreist.<br />

Doch die Mitteilung,<br />

dass der so dringend benötigte<br />

Personenaufzug erst<br />

2010 gebaut werden soll,<br />

ist wohl alles andere als<br />

eine Erfolgsmeldung, weil<br />

die Bahn dies bereits der<br />

Bürgerinitiative schriftlich<br />

<strong>für</strong> das Jahr 2009 zugesagt<br />

hatte. Für die 2.450 Bürgerinnen<br />

und Bürger, die sich<br />

2008 an einer Unterschriftenaktion<br />

der Bürgerinitiative<br />

beteiligten, bedeutet jede<br />

Verzögerung des Baubeginns<br />

eine Zumutung.<br />

Was zählt, sind der Einbau<br />

des Personenaufzugs noch<br />

2009 und der Bau eines<br />

Radweges im Jahr 2010!<br />

Wie man aus 27.000 €<br />

4,1 Millionen € macht<br />

Von Veiko Kunkis<br />

Seit mehr als einem Jahr<br />

bangen 16 Häuslebauer auf<br />

dem Zepernicker Pfingstberg<br />

um ihre Zukunft. Sie haben<br />

sich ihren Traum vom eigenen<br />

Haus auf Erbpachtland<br />

der Kirche erfüllt und stehen<br />

jetzt vor dem finanziellen<br />

Ruin. Nach der Pleite des<br />

Bauträgers war die Erbpacht<br />

unter fragwürdigen Umständen<br />

ein zweites Mal verkauft<br />

worden. Der neue Erbpächter<br />

belastete die Grundstücke<br />

der 16 betroffenen Familien<br />

mit je 150.000 €. <strong>Die</strong><br />

Häuslebauer, die noch immer<br />

nicht im Grundbuch stehen,<br />

haben jetzt die Wahl zwischen<br />

Pest und Cholera: Setzen<br />

sie ihren Anspruch auf<br />

Eintragung ins Grundbuch<br />

durch, hätten sie plötzlich<br />

150.000 € Schulden. Tun<br />

sie das nicht, haben sie ein<br />

Haus, aber kein Grundstück<br />

dazu (siehe OW Mai und<br />

Juni). Nun gab es auf Drängen<br />

der Betroffeneninitiative<br />

am 30. Juni ein Treffen mit<br />

Bank, Notar und Kirche.<br />

Dass es nicht mit rechten<br />

Dingen zugegangen ist,<br />

darüber sind sich die beteiligte<br />

Bank, der Notar, der<br />

die Hauskäufe abgewickelt<br />

hat, und die Evangelische<br />

Kirchengemeinde Zepernick<br />

einig. Frank Thiele, der neue<br />

Erbpächter, sei nach einem<br />

„ausgeklügelten Plan“ vorgegangen,<br />

sagt der Notar. Es<br />

sei ein „abgekartetes Spiel“<br />

gewesen, meint der Rechtsanwalt<br />

der Kirche. Dreimal<br />

habe Thiele „Beteiligte<br />

getäuscht“, fasst der Vertreter<br />

der Bank zusammen: Den<br />

Insolvenzverwalter, damit er<br />

das Erbpachtrecht ein zweites<br />

Mal verkauft; die Bank,<br />

damit sie eine löschungsfähige<br />

Quittung ausstellt; die<br />

Kirchgemeinde, damit sie<br />

ihren Löschungsanspruch<br />

verwirkt.<br />

Bank und Kirche haben an<br />

dieser offensichtlichen Gaunerei<br />

in sehr unglücklicher<br />

Weise mitgewirkt. <strong>Die</strong> Bank<br />

hat sich von Thieles Notar<br />

ködern lassen: Nachdem<br />

Thiele die Erbpachtgrundstücke<br />

aus der Insolvenzmasse<br />

erworben hatte, hatte sie zunächst<br />

eine Löschungsbewilligung<br />

über die noch auf dem<br />

gesamten Baufeld lastende<br />

Globalgrundschuld von rund<br />

12,5 Millionen € erteilt.<br />

Noch immer bangen 16 Familien in Zepernick um ihre Zukunft/<br />

Betroffeneninitiative lud am 30. Juni zum Gespräch<br />

Betroffene Häuser auf dem Zepernicker Pfingstberg. Foto: Kunkis<br />

Thieles Notar bat dann darum,<br />

die Löschungsbewilligung<br />

in eine löschungsfähige<br />

Quittung umzuwandeln, sein<br />

Mandant würde die Grundschuld<br />

gern weiterverwenden.<br />

<strong>Die</strong> Bank stimmte zu.<br />

„Wir waren davon ausgegangen,<br />

dass es sich – wie von<br />

Thieles Notar mitgeteilt – bei<br />

den betroffenen Grundstücken<br />

um Restflächen<br />

handelt“, sagt der Bank-Vertreter.<br />

Er nennt die Handlung<br />

seiner Bank, der DIBA, „einen<br />

folgenschweren Fehler.“<br />

<strong>Die</strong> Rolle der Kirche ist<br />

etwas komplizierter. Thiele<br />

war klar: Ist seine Bauträger<br />

GmbH sowohl Erpachtberechtigter<br />

als auch Inhaber<br />

der Grundschuld, hat die<br />

Kirche einen Löschungsanspruch<br />

gegen diese Grundschuld.<br />

Also überträgt er die<br />

Ansprüche aus der Grundschuld<br />

an die Creativ House<br />

Invest GmbH, die ihm quasi<br />

ebenfalls gehört. Außerdem<br />

lässt er den Zepernicker<br />

Pfarrer Gerd Natho die Neubelastung<br />

der Grundstücke<br />

unterschreiben. Das wäre gar<br />

nicht erforderlich gewesen,<br />

hatte aber den gewollten<br />

Effekt, dass die Kirche damit<br />

ihren Löschungsanspruch<br />

möglicherweise verwirkt<br />

hat. Ob das wirklich so ist,<br />

vermochten die bei dem<br />

Treffen anwesenden Juristen<br />

nicht zu sagen. Der Fall ist<br />

beispiellos.<br />

Fragwürdig bleibt das Handeln<br />

des Zepernicker Pfarrers<br />

auch an anderer Stelle. Denn<br />

ihm war sehr wohl aufgefallen,<br />

dass unter den zu belastenden<br />

Grundstücken auch<br />

von der Kirchengemeinde<br />

bebaute waren. Thiele habe<br />

Pfarrer Natho das mit einer<br />

bedauerlichen Verwechslung<br />

erklärt und man habe die<br />

Grundstücke raus genommen,<br />

sagt der Anwalt der<br />

Kirche. Pfarrer Natho kam<br />

aber nicht auf die Idee, nun<br />

auch nachzuschauen, ob es<br />

»Kirche und Bank haben sich über den Tisch ziehen<br />

lassen, sie müssen jetzt handeln. Ohne deren<br />

Mitwirkung wäre unsere Situation nicht entstanden.<br />

Noch immer versuchen sie, die Folgen auf uns<br />

abzuwälzen.« (Michael Bellmann, Betroffeneninitiative)<br />

sich bei den anderen<br />

16 Grundstücken tatsächlich<br />

um unbebaute, wie Thiele<br />

vorgab, handelte. Dass das<br />

ein Fehler des Pfarrers war,<br />

bestreitet der Anwalt der<br />

Kirche vehement.<br />

Thiele habe hier „genial gehandelt“,<br />

bescheinigt ihm der<br />

DIBA-Banker. Er habe mit<br />

der Unterschrift des Pfarrers<br />

eine Unwägbarkeit in die<br />

Sache gebracht, die seine<br />

ganzen Handlungen „adelt“.<br />

Thiele habe 27.000 €<br />

eingesetzt und könnte am<br />

Ende mit Zinsen 4,1 Millionen<br />

€ verdient haben, sagt<br />

der Banker. Das wäre sogar<br />

noch mehr, als er bei seinem<br />

bisher größten Geschäft<br />

verdiente: 2005 kaufte er das<br />

Rundfunkgelände in Adlershof<br />

von der öffentlichen<br />

Hand <strong>für</strong> 350.000 €. Kurze<br />

Zeit später verkaufte er<br />

einen Großteil davon <strong>für</strong> 3,4<br />

Millionen € weiter. Michael<br />

Wetterhahn, Gemeindevertreter<br />

der LINKEN in Panketal,<br />

versteht vor allem eines<br />

nicht: „Ich nenne das Betrug.<br />

Warum haben die Betrogenen<br />

nicht Anzeige erstattet?“<br />

Weil sie einen Betrug nicht<br />

beweisen können, antworten<br />

Kirche und DIBA.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse des Treffens<br />

sind dürftig: Bank, Notar<br />

und Kirche scheinen ratlos;<br />

lediglich die Anwälte wollen<br />

sich jetzt regelmäßig treffen.<br />

Und Pfarrer Natho will<br />

prüfen, ob den Häuslebauern<br />

der Erbpachtzins erlassen<br />

werden kann. Michael<br />

Bellmann, der Sprecher der<br />

Betroffeneninitiative, hat von<br />

diesem Treffen mehr erwartet:<br />

„Kirche und Bank haben<br />

sich über den Tisch ziehen<br />

lassen, sie müssen jetzt<br />

handeln. Ohne deren Mitwirkung<br />

wäre unsere Situation<br />

gar nicht entstanden. Noch<br />

immer versuchen sie, die<br />

Folgen auf uns abzuwälzen.“<br />

Und die <strong>Bernau</strong>er Rechtsanwältin<br />

Kerstin Mutz, die acht<br />

betroffene Familien vertritt,<br />

sagt: „Es muss ganz schnell<br />

eine rechtssichere Situation<br />

geschaffen werden, damit die<br />

Betroffenen endlich Ruhe<br />

finden. Eine außergerichtliche<br />

Einigung zwischen<br />

den Beteiligten ist dabei<br />

oberstes Ziel. Insbesondere<br />

ist hier die Frage rechtlich zu<br />

würdigen, ob der Löschungsanspruch<br />

der Kirche gegeben<br />

ist.“ Eine ministerielle Anweisung<br />

zu einer Korrektur<br />

der Grundbücher ist nicht<br />

möglich, erhielt Landtagsabgeordneter<br />

Ralf Christoffers<br />

als Antwort auf seine Anfrage,<br />

da die Notare frei in ihrer<br />

Entscheidung sind. „Ähnliche<br />

Probleme gibt es schon<br />

bei der Bodenreformaffäre“,<br />

kommentiert Christoffers.


Starke LINKE <strong>für</strong><br />

ein sozialeres Land<br />

Bundesparteitag der LINKEN verabschiedete am 22. Juni das Wahlprogramm<br />

Von Ulrike Glanz,<br />

Kreistagsabgeordnete der<br />

LINKEN<br />

Der nach dem Europaparteitag<br />

der LINKEN im Februar<br />

prognostizierte Streit zwischen<br />

den Delegierten fand<br />

auf dem Bundesparteitag der<br />

LINKEN am 22. Juni nicht<br />

statt. Mit überwältigender<br />

Mehrheit beschlossen sie das<br />

Wahlprogramm zur Bundestagswahl<br />

am 27. September.<br />

Dem waren zwei Tage sachlicher<br />

aber auch emotionaler<br />

Diskussion vorausgegangen,<br />

galt es doch rund 200 Änderungsanträge<br />

zu bewältigen.<br />

Ein Konditionstest <strong>für</strong> alle<br />

Delegierten.<br />

Oskar Lafontaine stellte unter<br />

dem Motto „Mehr Demokratie<br />

und Freiheit wagen“<br />

die wichtigsten Forderungen<br />

der LINKEN <strong>für</strong> die nächste<br />

Legislaturperiode vor. So<br />

sollte die Einführung eines<br />

Mindestlohnes mit Blick auf<br />

die europäischen Nachbarn<br />

endlich machbar sein. <strong>Die</strong><br />

katholische Arbeitnehmerbewegung<br />

fordert heute schon<br />

einen Mindestlohn von<br />

9,20 €, in Luxemburg gilt<br />

er in Höhe von 9,49 €, in<br />

Irland liegt er bei 8,65 €, in<br />

den Niederlanden bei 8,47 €<br />

und in Belgien bei 8,41 €.<br />

Aber auch DGB und SPD<br />

fordern inzwischen einen<br />

Mindestlohn von 7,50 €.<br />

<strong>Die</strong> LINKE unterstützt den<br />

Kampf der Gewerkschaften<br />

und Sozialverbände im<br />

„Bündnis soziales Deutschland“<br />

<strong>für</strong> eine Anhebung der<br />

Hartz IV-Regelsätze. Hier<br />

soll in der nächsten Wahlperiode<br />

eine schrittweise<br />

Anhebung erfolgen (siehe<br />

Außenspalte).<br />

Rund drei Viertel der Steuereinnahmen<br />

werden durch<br />

Lohn-, Umsatz- und Verbrauchersteuern<br />

aufgebracht,<br />

also durch die Arbeits- und<br />

Kaufkraft der Menschen,<br />

die hier leben. Deshalb setzt<br />

sich die LINKE weiter <strong>für</strong><br />

das Ende der Umverteilung<br />

von unten nach oben ein.<br />

Erhöhung der Grundfreibeträge,<br />

persönlicher Steuersatz<br />

auf Kapitalerträge statt wie<br />

zurzeit pauschal 25 Prozent,<br />

Anhebung des Spitzensteuersatz<br />

auf 53 Prozent, Einführung<br />

der Börsenumsatzsteuer<br />

und die Erweiterung<br />

der Möglichkeiten <strong>für</strong> den<br />

ermäßigten Umsatzsteuersatz<br />

Dagmar Enkelmann,<br />

erste parlamentarische<br />

Geschäftsführerin<br />

der gegenwärtigen<br />

Bundestagsfraktion<br />

der LINKEN auf dem<br />

Bundesparteitag der<br />

LINKEN im Juni 2009<br />

in Berlin.<br />

Foto: Glanz<br />

von 7 Prozent sind nur einige<br />

Vorhaben, mit denen dies<br />

gelingen soll.<br />

Einen Bericht über das Frauenplenum<br />

des Parteitags, das<br />

bereits zuvor stattgefunden<br />

hatte, gab Ulrike Zerhau.<br />

In dem Wahlaufruf „Wir<br />

können auch anders – es<br />

ist an der Zeit“ haben die<br />

Frauen ihre Inhalte und Ziele<br />

festgehalten.<br />

Der Parteitag beschloss per<br />

Akklamation eine Resolution<br />

zur Unterstützung der Ziele<br />

des Bildungsstreiks.<br />

In der Debatte zum Entwurf<br />

des Wahlprogramms kamen<br />

über zwanzig Redner zu<br />

Wort. In einem waren sich<br />

alle einig – nur eine starke<br />

LINKE, die ihre Pluralität<br />

nicht in Flügelkämpfen<br />

auslebt, kann ihre Vorstellungen<br />

<strong>für</strong> ein sozialeres Land<br />

verwirklichen.<br />

Mit seinem Bericht zur Tätigkeit<br />

der Fraktion im derzeitigen<br />

Deutschen Bundestag<br />

und einer Vorschau auf<br />

die Landtagswahlen in Brandenburg,<br />

Sachsen, Thüringen<br />

und im Saarland stimmte<br />

Gregor Gysi als Fraktionsvorsitzender<br />

die Delegierten<br />

auf den Wahlkampf zur<br />

Bundestagswahl ein. „Von<br />

diesem Parteitag muss eine<br />

Aufbruchstimmung aus-<br />

Das wollen die LINKEN<br />

Millionärssteuer auf Privatvermögen über 1 Million €<br />

(ohne selbst genutztes Wohneigentum): 5 Prozent Steuer<br />

Börsenumsatzsteuer<br />

Steuerentlastung bei unteren und mittleren Einkommen:<br />

Abschaffung der kalten Progression, Freibetrag<br />

von 9.300 €; Anhebung Spitzensteuersatz auf 53 Prozent<br />

Zukunftsinvestitionsprogramm: <strong>für</strong> die öffentliche<br />

Infrastruktur, den sozialökologischen Umbau und <strong>für</strong> Klimaschutz,<br />

Bildung und Gesundheit<br />

Abschaffung der Rente mit 67 Jahren, Einführung<br />

von flexiblen Altersgrenzen ohne Rentenkürzungen<br />

Rezivilisierung der deutschen Außenpolitik<br />

Angleichung Ost–West:<br />

gleicher Lohn <strong>für</strong> gleiche Arbeit, gleiche Rentenwerte<br />

Gesundheitsreform:<br />

weg von der Zwei-Klassen-Medizin<br />

Solidarische Bürgerversicherung<br />

Nationaler Bildungspakt: Öffentliche Bildungsausgaben<br />

auf 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigern<br />

Bundeswehr raus aus Afghanistan!<br />

Gesetzlicher Mindestlohn und Anhebung der<br />

Regelsätze <strong>für</strong> Sozialleistungen siehe Seitenspalte<br />

gehen. Eine Stimmung,<br />

durch die die Bürgerinnen<br />

und Bürger in Deutschland<br />

mitbekommen: Wir wollen<br />

Deutschland und Europa und<br />

ein bisschen sogar die Welt<br />

verändern, und zwar indem<br />

diese Welt friedlicher und<br />

sozial gerechter wird. Wir<br />

wollen Armut überwinden,<br />

was nicht geht, wenn man<br />

nicht bereit ist, Reichtum zu<br />

begrenzen. Bürgerinnen und<br />

Bürger müssen spüren, dass<br />

wir diesbezüglich höchst<br />

zuverlässig und auch höchst<br />

realistisch sind, dass wir die<br />

einzigen sind, die sich niemals<br />

dem neoliberalen Zeitgeist<br />

unterworfen haben und<br />

die das auch künftig nicht<br />

tun werden. ..... Wir sind die<br />

Partei gegen Kriege.<br />

»In der Woche nach dem Parteitag wurden<br />

allein in der Bundesgeschäftsstelle<br />

über 200 neue Mitglieder aufgenommen.«<br />

Wir sind die Partei <strong>für</strong> soziale<br />

Gerechtigkeit. Wir sind die<br />

Partei <strong>für</strong> hohe Bildung und<br />

hohe Kultur bei Chancengleichheit.“<br />

Viele Delegierte, Orts- und<br />

Kreisverbände, Arbeitsgruppen<br />

sowie Abgeordnete<br />

unterschiedlichster Ebenen<br />

hatten sich intensiv mit dem<br />

Entwurf des Wahlprogramms<br />

auseinandergesetzt. Auch ich<br />

gehörte zu den Einreichern<br />

von drei Anträgen zum Mindestlohn,<br />

zum Hartz IV-Regelsatz<br />

und zur Investitionspolitik.<br />

Der Parteivorstand<br />

und die Antragskommission<br />

hatten bereits im Vorfeld<br />

des Parteitages begonnen,<br />

Kompromisse zu finden oder<br />

Änderungen einzuarbeiten.<br />

Dennoch blieben genügend<br />

Anträge zur Diskussion und<br />

Abstimmung. Gegenüber<br />

dem Essener Parteitag gab es<br />

aber eine wohltuende Änderung.<br />

Trotz emotionaler Reden<br />

blieb es beim sachlichen<br />

Austausch der Argumente.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtabstimmung über<br />

das Wahlprogramm zur Bundestagswahl<br />

2009 erfolgte<br />

dann nahezu einstimmig.<br />

<strong>Die</strong> positive Ausstrahlung<br />

des Parteitages zeigte sich in<br />

der darauffolgenden Woche.<br />

Allein in der Bundesgeschäftsstelle<br />

wurden über<br />

200 neue Mitglieder aufgenommen,<br />

und in den Ländern<br />

gibt es zahlreiche weitere<br />

Neuaufnahmen.<br />

Seite11<br />

Mindestlohn<br />

und<br />

Sozialleistung<br />

Von Ralf Christoffers,<br />

Landtagsabgeordneter<br />

Bei der Diskussion um das<br />

Bundestagswahlprogramm<br />

der LINKEN ging es vor<br />

allem darum, in welchen<br />

Zeiträumen sich gesellschaftliche<br />

und politische<br />

Mehrheiten <strong>für</strong> Veränderungen<br />

in der Bundesrepublik<br />

herstellen lassen. <strong>Die</strong>s ist<br />

auch abhängig davon, wie<br />

die LINKE ihr Verhältnis zu<br />

anderen Parteien definiert<br />

und wie glaubwürdig linke<br />

Vorschläge sind.<br />

Eine große Mehrheit der<br />

Delegierten des Landesverbandes<br />

Brandenburg<br />

beantragte ein Stufenprogramm<br />

<strong>für</strong> sozial- und<br />

wirtschaftspolitische<br />

Ziele wie Mindestlohn und<br />

Erhöhung der Regelsätze<br />

<strong>für</strong> Sozialleistungen. Nach<br />

unseren Erfahrungen nimmt<br />

die Anzahl der betroffenen<br />

Personen und Familien,<br />

gravierend zu, die niedrig<br />

entlohnt werden und damit<br />

auf ergänzende Sozialleistungen<br />

angewiesen sind.<br />

Bundesweit sind es gegenwärtig<br />

rund 20 Prozent aller<br />

Beschäftigten, das sind 6,5<br />

Millionen Menschen. Das<br />

betrifft nicht nur gering<br />

qualifizierte Tätigkeiten,<br />

sondern mittlerweile auch<br />

höherwertige Arbeitsplätze.<br />

In den alten Bundesländern<br />

lagen die durchschnittlichen<br />

Stundenlöhne im Niedriglohnsektor<br />

bei 6,88 €, in<br />

den neuen Bundesländern<br />

bei 5,60 €. 1,2 Millionen<br />

Menschen bekommen<br />

weniger als 5 € pro Stunde,<br />

darunter auch viele tarifvertragsgebundene<br />

Tätigkeiten.<br />

Deshalb hielten wir die<br />

ursprüngliche Aussage im<br />

Wahlprogramm der LIN-<br />

KEN, stufenlos 10 € Mindestlohn<br />

einzuführen, <strong>für</strong><br />

unrealistisch. Mit unserem<br />

Änderungsvorschlag hat die<br />

LINKE nun verankert, mit<br />

der Einführung eines Mindestlohnes<br />

von 8,71 €<br />

zu beginnen und diesen<br />

dann innerhalb der nächsten<br />

Jahre auf 10 € zu steigern.<br />

Ähnlich verhielt es sich mit<br />

der Erhöhung der Regelsätze<br />

<strong>für</strong> Sozialleistungen. Das<br />

»Bündnis <strong>für</strong> ein soziales<br />

Deutschland« aus Gewerkschaften<br />

und Sozialverbänden<br />

hat einen Regelsatz von<br />

435 € vorgeschlagen. <strong>Die</strong><br />

LINKE sieht diesen als Einstieg<br />

mit der Opition, ihn<br />

auf 500 € zu steigern.


Seite 12<br />

Frauengeschichte(n)<br />

Sibylle von Cumae<br />

Von Berit Christoffers<br />

Als Sibyllen wurden Prophetinnen<br />

bezeichnet, die<br />

unaufgefordert die Zukunft<br />

weissagten. <strong>Die</strong>se Orakel<br />

waren meist doppeldeutig<br />

oder wurden von den Frauen<br />

in Rätsel verpackt.<br />

Der römische Historiker<br />

Varro (1. Jh. v.u.Z.) soll<br />

zehn Sibyllen unterschieden<br />

haben. <strong>Die</strong> beiden einflussreichsten<br />

sind die Sibylle<br />

von Delphi und die von<br />

Cumae. Letztere soll eine<br />

aus Babylon stammende<br />

Priesterin gewesen sein,<br />

die im 6. Jahrhundert v.u.Z.<br />

dem Orakel von Cumae in<br />

der Nähe von Neapel vorsaß.<br />

Auf diese Zeit geht die<br />

in der späteren römischen<br />

Republik bekannte Legende<br />

zurück:<br />

<strong>Die</strong> Sibylle besaß neun<br />

Sibyllinische Bücher mit<br />

Prophezeiungen. Sie bot<br />

sie dem römischen König<br />

Tarquinius Superbus zum<br />

Kauf an. <strong>Die</strong>sem war der<br />

Preis zu hoch und er lehnte<br />

den Kauf ab. Darauf verbrannte<br />

die Sibylle drei der<br />

neun Bücher und bot den<br />

Rest zum gleichen Preis an.<br />

Tarquinius lehnte abermals<br />

ab. Darauf verbrannte sie<br />

drei weitere Bücher und<br />

bot die letzten drei Bücher<br />

immer noch zum gleichen<br />

Preis an. Jetzt kaufte der<br />

römische König die letzten<br />

drei Bücher und bewahrte<br />

sie im Jupitertempel, dem<br />

der höchsten Gottheit Roms,<br />

auf.<br />

<strong>Die</strong>se Legende machte die<br />

Sibylle zu einer bekannten<br />

Frau in der Republik Rom.<br />

Sie wurde immer wieder<br />

Gegenstand literarischer<br />

Interpretationen. Neben<br />

Varro und Vergil beschäftigte<br />

sich auch der Kirchenvater<br />

Augustinus mit ihrer<br />

Existenz. Allerdings geht<br />

es im Mittelalter häufig um<br />

apokalyptische Voraussagen.<br />

In der Renaissance wurde<br />

die Sibylle oft zu einem<br />

Symbol <strong>für</strong> eine erneuerte<br />

Weltsicht der Frauen, wie<br />

z.B. bei Christine de Pizan.<br />

Mehr Personal<br />

<strong>für</strong> die Kinder<br />

Sofortige Verbesserung ist möglich, sagen die LINKEN<br />

OW-Beitrag/bc<br />

<strong>Die</strong> Demos mit Forderungen<br />

nach Verbesserungen in der<br />

Kita-Betreuung finden bundesweit<br />

statt. <strong>Die</strong> Bundesländer<br />

sind <strong>für</strong> die Finanzierung<br />

zuständig, und in allen Ländern<br />

gibt es Nachholebedarf.<br />

Ende Mai demonstrierten in<br />

<strong>Bernau</strong> über 500 Menschen<br />

vor allem <strong>für</strong> mehr Personal<br />

in den Kindereinrichtungen.<br />

(siehe OW Juni).<br />

Am 15. Juni fuhren 25<br />

Beschäftigte der Kita und<br />

des Hortes Wandlitz/Basdorf<br />

nach Köln, um an der<br />

Großdemo mit über 30.000<br />

Erziehern und Sozialarbeitern<br />

teilzunehmen. Gregor<br />

Gysi (LINKE) unterstützte in<br />

seiner Rede die Streikenden.<br />

In Wandlitz gab es beim<br />

ersten Streik noch Kündigungs-<br />

und Privatisierungsdrohungen<br />

von Bürgermeister<br />

Tiepelmann. Im Juni<br />

blieb dies aus.<br />

In Eberswalde nahmen am<br />

Beschäftigte der Kita Rappelkiste (Basdorf) bei der<br />

Großdemo in Köln. Foto: Korte<br />

12. Juni etwa 60 der im<br />

öffentlichen <strong>Die</strong>nst Beschäftigten<br />

am ersten Kita-Streik<br />

in der Stadt teil. Landesweit<br />

verkündeten am 26. Juni<br />

über 3.000 Menschen in<br />

Potsdam ihre Forderungen.<br />

Dass keine sofortige Verbesserung<br />

beschlossen wird, ist<br />

<strong>für</strong> die LINKEN unverständlich,<br />

deren entsprechende<br />

Anträge seit Jahren im Land-<br />

tag abgelehnt wurden. „Nun<br />

fordern LINKE, SPD und<br />

CDU alle in ihren Wahlprogrammen<br />

eine Verbesserung<br />

des Betreuungsschlüssels.<br />

Weshalb das nicht sofort<br />

umgesetzt wird, zumal die<br />

LINKE seriöse Finanzierungsquellen<br />

vorgestellt hat,<br />

ist unverständlich“, erklärte<br />

der Vorsitzende des Finanzausschusses,<br />

Ralf Christoffers.<br />

Kinder trinken<br />

mehr Milch<br />

OW-Beitrag/maz<br />

Im vergangenen Herbst<br />

beschloss die <strong>Bernau</strong>er<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

die kostenfreie Milchversorgung<br />

<strong>für</strong> alle Schüler<br />

an den vier Grundschulen<br />

in Trägerschaft der Stadt.<br />

<strong>Die</strong>ses Angebot wurde sehr<br />

gut angenommen. Lag die<br />

Zahl der Milchtrinker vor<br />

der Kostenbefreiung bei 380,<br />

ist sie nach der Kostenbefreiung<br />

um fast das vierfache<br />

auf 1.472 angestiegen.<br />

Damit haben im vergangenen<br />

Schuljahr 75 bis 90 Prozent<br />

der Schüler an der von der<br />

Stadt finanzierten Milchversorgung<br />

teilgenommen.<br />

<strong>Die</strong> Stadt <strong>Bernau</strong> hat da<strong>für</strong><br />

rund 82.000 € bereitgestellt.<br />

Da die Milchkostenbefreiung<br />

bisher auf das Schuljahr<br />

2008/2009 beschränkt war,<br />

ist <strong>für</strong> das im September beginnende<br />

Schuljahr nun eine<br />

Entscheidung zu treffen. <strong>Die</strong><br />

LINKE-Fraktion will eine<br />

Fortsetzung der Finanzierung<br />

be<strong>für</strong>worten. Denn das Geld<br />

aus der Stadtkasse ist gut genutzt,<br />

wenn es der gesunden<br />

Ernährung der Kinder dient.<br />

OW Preisrätsel<br />

Gewinnerin der Juniausgabe: 1 Jahres-Abo „Eulenspiegel“ geht an: Doris Zimmermann (per E-mail), das Lösungswort der<br />

Juni-Ausgabe lautete: Seefeld;<br />

Lösungswort dieser Ausgabe: 5. waagerecht benennt den Monat der nächsten Wahl; bis zum 25. September an: <strong>Die</strong> LINKE<br />

<strong>Barnim</strong>, Redaktion OW, Breite Straße 46, 16225 Eberswalde oder E-mail: offeneworte@dielinke-barnim.de; Preis dieser<br />

Ausgabe: 1 Jahres-Abo „Eulenspiegel“ (Gewinner/in wird in der Oktober-Ausgabe veröffentlicht.)<br />

Waagerecht: 1. Teilverfahren der Zeitungsherstellung, 5. Monat, 11. Liniennetz, 14. männl. Vorname, 15. Amtstracht, 16.<br />

Stadt a. d. Unstrut, 18. Schreitvogel, 19. hartschalige Frucht, 20. rechtl. Anordnung, 22. chem. Element, 24. Spezialeinsatzkommando<br />

(Abk.), 26. schul. Mittelstufe (veralt.), 28. Nebenfluss d. Weser, 30. Windröschen, 33. Großspiel beim Skat, 36.<br />

Geisterwesen (german. Mythol.; Mz.), 38. Aufford. etw. zu erstellen, 41. Gruppe gr. Säugetiere, 42. männl. Rind, 45. Haremsdienerin,<br />

47. Tage im röm. Kalender, 48. dt. Musikwissenschaftler (1893-1960), 49. internat. kriminalist. Organisation, 52.<br />

weibl. Ordensmitglied, 54. geometr. Figur, 55. kasach. Hauptstadt, 57. Krankheit (Bewegungsapp.), 60. Mitgefühl, 63. Verschwörung,<br />

66. Hackfleisch vom Rind, 69. Jugendlicher, 72. Farbsystem (Abk.), 73. Salz d. Milchsäure, 76. Frühlingsfest, 77.<br />

Kurzbez. <strong>für</strong> Ostdeutsche, 78. Ölpflanze, 79. Planet, 80. dt. Maler (1926-1984), Studienkollege von P. Wunderlich, 81. Nebenfluss<br />

d. Aller, 82. ausgebratener Speckwürfel, 83. immergrüner Strauch, 84. Titelfigur eines Kinderbuches von Christa Kozik<br />

Senkrecht: 2. Schmelzüberzug, 3. Spinnentier, 4. Donaunebenfluss, 5. dicke Schnur, 6. hess. Stadt, 7. Geschirrteil, 8. Defizit,<br />

9. Sieger, 10. Gartenblume, 11. Schilfrohr, 12. die Sonne betreffend, 13. chem. Element, 17. Kinderbetreuungseinricht. (Mz.),<br />

21. Stern im Sternbild Orion, 23. außerparlamentar. Opposition der BRD (1960-er Jahre; Abk.), 25. Titelfigur bei Kästner,<br />

27. Hauptst. Saudi-Arabiens, 28. Nicht-Gläubiger, 29. Ort im Burgenland, 31. um die Ecke, 32. Ort auf Usedom, 34. Pause,<br />

35. Abrichtung, 37.<br />

finn. Mädchenname, 39. 1<br />

Außenhaut des Baumes,<br />

14 15<br />

40. Gen-Transkriptionsfaktor,<br />

43. Vereinte Nationen<br />

16<br />

(Abk.), 44. lokales Netz<br />

22 23 24 25 26 27<br />

(Computertechn.), 46. Berg<br />

28<br />

in Ammergauer Alpen, 50.<br />

Rätsellöser, 51. akust. Originalaufzeichnung<br />

(Kurzf.),<br />

41<br />

53. Gestalt bei Ibsen, 54.<br />

Emirat, 56. Niederschlag,<br />

58. griech. Sonnengott,<br />

49<br />

59. Witz, Streich, 61. zu<br />

schneller Autofahrer, 62.<br />

Hauptort der dän. Insel<br />

Møn, 64. skandinav. Mädchenname,<br />

65. Nebenfluss<br />

der Donau, 67. Stern im<br />

76 77 78 79<br />

Sterndbild Adler, 68.<br />

erwachsen, 70. Schluss, 71.<br />

80 81<br />

US-Bundesstaat, 74. weibl.<br />

82 83 84<br />

Vorname, 75. Schachfigur

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