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Die NRW-Stiftung

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Der rÖMerKAn AL-WA n D erW e G<br />

Fotos: Wolfhang Schumacher<br />

Kein nasser Schnee, sondern Blüten:<br />

Den Bärlauch riecht man im Mai schon von Weitem.<br />

Zu jeder Jahreszeit eine Wanderung wert:<br />

die Urftschleife mit der Achenlochhöhle im Herbst.<br />

S EHENSWERt ES URFttA l<br />

Zwischen Nettersheim und Kall führt der Römerkanal-Wanderweg durch das landschaftlich<br />

reizvolle Urfttal. Hier hat die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> in den vergangenen Jahren<br />

zahlreiche Flächen zum Schutz der Natur erworben.<br />

An den südexponierten Hängen der Urftschleife kurz vor dem Ort Urft (Station 4)<br />

schmückt sich der Waldboden schon im Frühjahr mit einem bunten Teppich aus<br />

wärmeliebenden Pflanzen. Nach der zaghaften Eröffnung des Farb- und Duftreigens<br />

mit Lungenkraut, Primeln und Seidelbast folgt bald ein erster Paukenschlag:<br />

Wo das lückige Kronendach der Bäume viel Licht und Wärme auf den<br />

Boden durchlässt, öffnet sich ab Ende April der Purpurblaue Steinsame. <strong>Die</strong><br />

Farbe seiner Blüten wechselt von hellem Purpur zu tiefem Azurblau – das harmonische<br />

Farbspiel sieht aus wie von einem großzügigen Staudengärtner arrangiert.<br />

Ein schmaler Fußpfad an diesem Hangabschnitt führt zum etwas versteckt<br />

liegenden Achenloch, einer typischen Karsthöhle. Ihre Lage etwa 15 Meter über<br />

dem Talgrund beweist, dass der Flusswasserspiegel, der sie schuf, vor Jahrmillionen<br />

viel höher lag als heute.<br />

Auch in der Umgebung der Stolzenburg (in der Nähe von Station 6) besitzen<br />

die Urfthänge einen besonderen Charme. <strong>Die</strong> Kalkfelsen, auf denen die Reste<br />

einer mittelalterlichen Burganlage stehen, werden vom Frühjahr bis zum<br />

Spätsommer von bunten Stauden gesäumt. Duftender Salomonssiegel, die<br />

Pfirsichblättrige Glockenblume und der Blutrote Storchschnabel sind typische<br />

Vertreter der sonnenhungrigen Waldrandflora. Für die sonst allgegenwärtige<br />

Rotbuche ist es auf den flachgründigen Kalkböden zu trocken. Doch davon profitieren<br />

andere lichtbedürftigere Gehölze wie Feldahorn, Elsbeere und Liguster.<br />

Sie trotzen selbst mehrwöchigen sommerlichen Dürreperioden. Nur hier<br />

wächst auch die Bibernell-Rose mit ihren schneeweißen Blüten – in <strong>NRW</strong> eine<br />

Rarität ersten Ranges.<br />

Franz Opitz<br />

Von links nach rechts: Blutroter<br />

Storchschnabel und Salomonssiegel<br />

lieben die trockenwarmen<br />

Waldränder. Dort fliegt im<br />

Spätsommer auch der Kaisermantel.<br />

Den Trauerschnäpper<br />

zieht es dann bereits nach<br />

Süden, sein Gesang ist nur im<br />

Mai und Juni in den Wäldern<br />

zu hören.<br />

Archiv <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />

8<br />

<strong>Die</strong> <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> Ausgabe 2/2012

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