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Arbeitsmaterialien für Erzieherinnen und Erzieher - bei eDidact

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<strong>Ar<strong>bei</strong>tsmaterialien</strong> Kita<br />

2 Bindungsforschung Lächeldialoge am Wegesanfang 2.1<br />

diese Antwort zunehmend auch, ohne da<strong>bei</strong> eine Lächelmaske aufsetzen zu müssen.<br />

Aber so ein Weg ist <strong>für</strong> Mutter <strong>und</strong> Kind nicht einfach. Beide bedürfen einer langen <strong>und</strong><br />

geduldigen Begleitung. Selbstverständlicher <strong>und</strong> von Anfang an fröhlicher ist der Weg,<br />

wenn das Kind zeitgerecht in breitem Umfange in Lächelbegegnungen eingeb<strong>und</strong>en ist.<br />

„Bis zum Alter von sechs Monaten gibt es unter normalen Umständen bis zu dreißigtausend<br />

solcher Lächelbegegnungen (…). Es sind dies keine Affekt ansteckungen sondern<br />

echte Dialoge (…).“ (Krause 2001, S. 941)<br />

Entscheidende <strong>und</strong> mit entsprechenden Veränderungen in der kindlichen Hirnstruktur verknüpfte<br />

Lernprozesse laufen in dieser Zeit ab. So verdoppelt sich im ersten Lebensjahr das<br />

Gehirngewicht des Säuglings aufgr<strong>und</strong> der neuen Verknüpfungen der Nervenzellen untereinander<br />

(Synapsenbildungen), die die körperliche Entsprechung des Lernens darstellen.<br />

VORSCHAU<br />

„Im dritten bis sechsten Lebensmonat folgt die Einstimmung im Spiel von Angesicht zu<br />

Angesicht. Es ist die Zeit der Lächelspiele, <strong>bei</strong> denen sich normalerweise die Augen der<br />

<strong>bei</strong>den in einem vom Kind bestimmten Rhythmus treffen (…). Der Gesichtsausdruck<br />

wird vom jeweiligen Interaktionspartner gespiegelt, die Bewegungen sind aufeinander<br />

abgestimmt. Sprachliche Muster geben rhythmisch <strong>und</strong> nach Intensitätscharakteristika<br />

das Gemeinsame der Interaktion wieder. Die Körpermotorik von Kind <strong>und</strong> Bezugsperson<br />

stellt sich aufeinander ein, sodass von einem „gemeinsamen Tanz“ gesprochen wird.“<br />

(Milch 2000, S. 19)<br />

Und im Hinblick auf das melodiöse Lallen, Brabbeln <strong>und</strong> Summen könnte man von einem<br />

fröhlichen Duett sprechen.<br />

Diese aktivierende Kraft der spielerisch­dialogischen Begegnung spüren wir jedoch nicht<br />

nur in den ersten Tagen des menschlichen Lebens, sondern auch noch an dessen Ende:<br />

Wenn wir in ein Altersheim gehen <strong>und</strong> die scheinbar so stumpfsinnig vor der „Glotze“<br />

hängenden Alten von diesem Medium befreien, wenn wir mit ihnen singen <strong>und</strong> tanzen<br />

– dann staunen wir immer wieder neu, wie<br />

rege, fröhlich <strong>und</strong> geistesgegenwärtig diese<br />

Menschen sich auf einmal zeigen können.<br />

Beim Musizieren im Allgemeinen <strong>und</strong> <strong>bei</strong>m<br />

Singen im Besonderen werden im Gehirn<br />

über die Ausschüttung von Neurotransmittern<br />

Prozesse aktiviert, die <strong>für</strong> die Lebensfreude,<br />

die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Lernen von<br />

größter Bedeutung sind. So wird im Frontalhirn<br />

das Dopamin ausgeschüttet, das sowohl<br />

Praxishandbuch Kinder unter 3, Ausgabe 2, 01/2012 3<br />

Kindergarten: Spielideen, Sprachförderung, Bastelideen, Konzepte, Kopiervorlagen<br />

(c) OLZOG Verlag GmbH<br />

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