FES AktuE ll - FES Frankfurter Entsorgungs
FES AktuE ll - FES Frankfurter Entsorgungs
FES AktuE ll - FES Frankfurter Entsorgungs
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<strong>FES</strong> <strong>AktuE</strong> <strong>ll</strong><br />
Das Magazin für Kunden und Partner Ausgabe 1 Januar 2012<br />
umwEltFrEundlich<br />
und AttrAktiv:<br />
vorbild FrAnkFurt.<br />
SCHWERPUNKTTHEMA Die umweltfreundliche Stadt PARTNERSCHAFTEN Big Brothers Big Sisters<br />
HEUTE 10 Jahre Umweltforum MORGEN Solarpark Dreieich-Buchschlag PERSPEKTIVEN Bad Homburg
inhalt<br />
3 Editorial<br />
4 – 11 schwErpunktthEma: FrankFurt GrEEn citY<br />
4 – 5 Eine saubere Sache: Frankfurt Green City.<br />
6 Projekt 2014: Frankfurt in a<strong>ll</strong>en Farben.<br />
7 Mehr Wind in die Segel.<br />
8 Die Umweltexperten von morgen.<br />
9 Eine Lanze für mehr Sauberkeit.<br />
10– 11 Die attraktive Stadt – eine Frage der Strategie.<br />
12 morGEn<br />
<strong>FES</strong> investiert in Sonnenkraft.<br />
13 nachGEFraGt<br />
„Andere Städte hätten keine Chance.“<br />
Interview mit Verkehrsdezernent Stefan Majer.<br />
14 hEutE<br />
Zehn Jahre Umwelt- und Wirtschaftsförderung.<br />
15 umwElt<br />
Nachhaltigkeit: Ring frei für die nächste Runde.<br />
16 ZahlEnwEltEn<br />
Eine zahlreiche Stadt.<br />
17 im GrünEn<br />
Im Wald, da sind die <strong>Frankfurter</strong>.<br />
18–19 lEistunGEn<br />
Russlands Mü<strong>ll</strong> ist Gold wert.<br />
20 pErspEktiVEn<br />
We<strong>ll</strong>ness mit Champagnerluft.<br />
21 partnErschaFtEn<br />
Ein starkes Team aus Groß und Klein.<br />
22 intErn<br />
Standortoptimierung: Die Straße des Recyclings.<br />
23 imprEssionEn<br />
Wenn Sicherheit Vorfahrt hat.<br />
imprEssum<br />
<strong>FES</strong> Aktue<strong>ll</strong> – Das Kundenmagazin<br />
Herausgeber: Geschäftsführer der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Entsorgungs</strong>- und Service GmbH<br />
Redaktion: V.i.S.d.P. Stephanie Pieper, Michael Werner<br />
Weidenbornstraße 40, 60389 Frankfurt am Main, Telefon: 069 212-46621,<br />
www.fes-frankfurt.de, E-Mail: stephanie.pieper@fes-frankfurt.de<br />
Redaktione<strong>ll</strong>e Beiträge von Hilde Hutchings<br />
Konzeption, Text und Gestaltung: Huth + Wenzel Agentur für Kommunikation<br />
2 inhalt
liEbE FrEundE Von FEs,<br />
noch ist a<strong>ll</strong>es winterlich grau – aber sehr bald werden wir unsere schöne Stadt wieder<br />
im Freien genießen. Das Frühjahr wird Spaziergänger und Radfahrer locken und in<br />
den Mittagspausen wird man die ersten Sonnenstrahlen bei einem „Coffee to go“<br />
nutzen – am Opernbrunnen, am Mainufer oder in den Stadtteilen. Immer mehr Menschen<br />
suchen Zerstreuung und Entspannung an der frischen Luft. Für <strong>FES</strong> ist dieser<br />
Trend mit Herausforderungen verbunden. Denn mit dem Aufenthalt der Bürgerinnen<br />
und Bürger im Freien steigt auch das Mü<strong>ll</strong>aufkommen und nicht immer landet der<br />
Abfa<strong>ll</strong> dort, wo er so<strong>ll</strong>. So muss manches Mal bei den Menschen in der Stadt erst ein<br />
Bewusstsein für Umwelt- und <strong>Entsorgungs</strong>fragen geschaffen werden.<br />
Wir möchten der Herausforderung „Saubere Stadt“ deshalb das<br />
Schwerpunktthema der ersten Ausgabe <strong>FES</strong> Aktue<strong>ll</strong> in diesem Jahr<br />
widmen. Was hat sich hier in der Vergangenheit getan? Wo liegen<br />
die besonderen Aufgaben in der Mainmetropole? Wie sieht<br />
der Weg aus, auf den sich <strong>FES</strong> gemeinsam mit der Stadt Frankfurt<br />
am Main und engagierten Bürgerinnen und Bürgern gemacht hat?<br />
Diese Fragen sind besonders relevant vor dem Hintergrund einer<br />
selbstbewussten Bewerbung: Frankfurt am Main möchte im Jahr<br />
2014 „European Green Capital“ sein, eine Stadt, die in Sachen Umweltfreundlichkeit<br />
und Attraktivität Maßstäbe setzt. Auch davon handelt dieses Heft.<br />
Darüber hinaus lesen Sie hier wieder Neuigkeiten von uns und unserer Arbeit. Zum<br />
Beispiel über unser Engagement in Sachen Solarenergie. In Dreieich-Buchschlag<br />
entstand mit Beteiligung von <strong>FES</strong> ein außergewöhnlicher Solarpark, der über 7 Mio.<br />
kWh umweltfreundlichen Strom jährlich ins Netz einspeisen wird. Oder Sie werfen<br />
einen Blick in die Ferdinand-Porsche-Straße in Frankfurt, in der gleich mehrere<br />
Standorte von <strong>FES</strong> und deren Töchtern angesiedelt sind. Und schließlich nehmen<br />
wir Sie mit auf einen Ausflug nach Bad Homburg, wo wir in Sachen Papierentsorgung<br />
unterwegs sind.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und ein erfolgreiches neues Jahr!<br />
Benjamin Scheffler Dirk Stöver<br />
3 Editorial
EinE saubErE sachE:<br />
FrankFurt GrEEn citY.<br />
Frankfurt ist eine Mi<strong>ll</strong>ionenstadt: Zu 680.000 Einwohnern kommen noch einmal etwa halb so<br />
viele Pendler. Sie a<strong>ll</strong>e leben und arbeiten auf vergleichsweise engem Raum. Für die Verantwortlichen<br />
in Sachen Sauberkeit in der Stadt eine besondere Herausforderung.<br />
4<br />
schwErpunktthEma
„E<br />
in lebendiger öffentlicher Raum, der Begegnungen<br />
ermöglicht“, so lautet ein Teil<br />
der Definition der „Green City“, der Vision<br />
einer Stadt, an deren Verwirklichung man in<br />
Frankfurt derzeit intensiv arbeitet. Anlass dafür<br />
gibt die Bewerbung Frankfurts als „European<br />
Green Capital 2014“, sie ist aber sicher nur der<br />
vorläufige Höhepunkt eines Prozesses, der bereits<br />
seit vielen Jahren andauert.<br />
Wer heute über die neu angelegte Zeil flaniert,<br />
im Sommer auf den Stufen der Alten Oper eine<br />
kleine Rast macht, kann sich kaum vorste<strong>ll</strong>en,<br />
dass Frankfurt noch vor gar nicht a<strong>ll</strong>zu langer Zeit<br />
ein schwieriges Image hatte. In den 80er Jahren<br />
des letzten Jahrhunderts waren die Drogenszene<br />
und Kriminalität ein großes Thema in der Stadt.<br />
Insbesondere in der Drogenthematik verbinden<br />
sich Sauberkeit und Sicherheit zu einer großen<br />
Herausforderung – fehlt das eine, wird auch ein<br />
Mangel des anderen assoziiert. Inzwischen hat<br />
sich hier viel getan. Studien zeigen heute regelmäßig,<br />
dass Frankfurt in Sachen Lebensqualität<br />
im europäischen Vergleich weit vorn rangiert.<br />
Doch die Sauberkeit ste<strong>ll</strong>t sich nicht von selbst<br />
ein. Und die Herausforderungen haben sich gewandelt.<br />
Gerade weil die Stadt Begegnungen<br />
ermöglicht, auf Plätzen, in Parkanlagen und am<br />
Mainufer, ist das Abfa<strong>ll</strong>aufkommen im öffentlichen<br />
Raum gestiegen. „Coffee to go“-Becher<br />
und Fastfood-Schachteln wo<strong>ll</strong>en übera<strong>ll</strong> entsorgt<br />
werden – und nicht jeder hat das Bewusstsein,<br />
dass a<strong>ll</strong>e in der Stadt ihren persönlichen kleinen<br />
Beitrag zur Sauberkeit leisten so<strong>ll</strong>ten. Frankfurt<br />
begegnet dem Thema mit einem klaren<br />
Konzept, bei dem <strong>FES</strong> mit einer durchdachten<br />
Planung der Stadtreinigung und einem konsequenten<br />
Qualitätsmanagement eine große Ro<strong>ll</strong>e<br />
spielt. Die eigens eingerichtete Stabsste<strong>ll</strong>e „Sauberes<br />
Frankfurt“ der Stadt legt ein besonderes<br />
Augenmerk auf a<strong>ll</strong>e einschlägigen Themen –<br />
vom wild abgelagerten Mü<strong>ll</strong> über Graffiti bis hin<br />
zum achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel.<br />
A<strong>ll</strong>e drei Vergehen werden mit Bußgeldern<br />
geahndet.<br />
Zusätzlich beziehen zahlreiche Aktionen die<br />
Bürgerinnen und Bürger in den verantwortungsvo<strong>ll</strong>en<br />
Umgang mit dem öffentlichen Raum ein.<br />
Der Club „Sauberes Frankfurt“, der regelmäßig<br />
Parks und Gewässer von Unrat befreit, die Patenaktion<br />
der <strong>FES</strong>, bei der sich <strong>Frankfurter</strong>innen<br />
und <strong>Frankfurter</strong> um einen Straßenabschnitt<br />
kümmern, oder viele Aktionstage wie „Sauberhafter<br />
Schulweg“ oder „Sauberhafter Business<br />
Day“ zeigen Eigenverantwortung und Engagement.<br />
<strong>FES</strong> unterstützt a<strong>ll</strong>e Initiativen und ste<strong>ll</strong>t im<br />
eigenen Zuständigkeitsbereich die Sauberkeit im<br />
öffentlichen Raum schne<strong>ll</strong> und gründlich wieder<br />
her. Nur beides zusammen bringt den Erfolg.<br />
Denn in einer Mi<strong>ll</strong>ionenstadt gelingt Sauberkeit<br />
nur gemeinsam.<br />
5 schwErpunktthEma
Wohnen am Fluss: Die<br />
Verdichtung am Westhafen<br />
Pier ist ein Beispiel für die<br />
Erschließung neuer Wohnflächen.<br />
projEkt 2014:<br />
FrankFurt in a<strong>ll</strong>En FarbEn.<br />
Viele Städte bemühen sich heute um ein grünes Image. Frankfurt am Main geht einen<br />
Schritt weiter: Mit einem „vielfarbigen“ und ambitionierten Konzept bewirbt sich die<br />
Stadt als „European Green Capital 2014“.<br />
Der European Green Capital Award ist<br />
selbst für die Stadt Frankfurt am Main,<br />
die bereits als „Klimaschutzkommune<br />
2010“ und „Biodiversitätskommune 2011“<br />
ausgezeichnet wurde, eine Herausforderung.<br />
„Frankfurt möchte sich mit der<br />
‚Champions League’ europäischer<br />
Städte messen“, sagt<br />
Oberbürgermeisterin Petra Roth<br />
und meint damit die 18 Mitstreiter<br />
des Wettbewerbs wie<br />
Paris, Kopenhagen und Wien.<br />
Seit 2010 schreibt die Europäische<br />
Union jährlich den Titel aus und fördert<br />
damit eine intensive Auseinandersetzung der<br />
Kommunen mit Umweltthemen. Zwölf Kriterien,<br />
sogenannte „Umweltindikatoren“ wie Natur<br />
und Artenvielfalt, Lärmbelästigung oder Energieeffizienz,<br />
werden von der Jury genau unter<br />
die Lupe genommen. Auch Abfa<strong>ll</strong>produktion<br />
und -management sind ein Indikator. <strong>FES</strong><br />
kann hier Erfreuliches vorweisen: gesunkenes<br />
Gesamtabfa<strong>ll</strong>volumen, hohe Akzeptanz der<br />
verschiedenen Wertstofftonnen, moderne, umweltfreundliche<br />
Anlagen.<br />
In seiner ganz individue<strong>ll</strong>en Bewerbung konzentriert<br />
sich Frankfurt auf vier „Themenknoten“,<br />
die für ein besonders nachhaltiges Denken und<br />
Handeln sprechen. „Wirtschaft und Konsum“:<br />
Frankfurt ist Messe- und Handelsplatz – aber<br />
auch die Stadt mit der zweithöchsten Rechen-<br />
6<br />
zentrumsdichte in ganz Europa. Zukunftsfähige<br />
Lösungen für „Green IT“ sind daher gefragt und<br />
werden intensiv vorangetrieben. Ein weiterer<br />
Themenknoten ist „Planen und Bauen im verdichteten<br />
Stadtraum“. Hier geht es um gezielte<br />
Umnutzung von Flächen und Nachverdichtung<br />
– bei gleichzeitigem Schutz der Grünflächen.<br />
Was zum nächsten Schwerpunkt „Klima und<br />
Freiflächen“ führt. Dabei stehen nicht nur die<br />
Grünflächen als „Luftleitbahnen“ in Zeiten des<br />
Klimawandels im Fokus, sondern auch das Energie-<br />
und Klimaschutzkonzept 2008 zur Reduktion<br />
von CO2-Emissionen. Und schließlich nimmt<br />
sich die Stadt eine „nachhaltige Mobilitätskultur“<br />
vor – ein umweltverträglicher Verkehrsmix,<br />
der gerade in einer Stadt mit 325.000 Pendlern<br />
eine Herausforderung darste<strong>ll</strong>t.<br />
Die Bewerbung zur European Green Capital hat<br />
den Effekt, dass a<strong>ll</strong> diese Themen noch intensiver<br />
als bisher diskutiert und bearbeitet werden.<br />
Ein Nachhaltigkeitsforum mit 16 <strong>Frankfurter</strong><br />
Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft,<br />
relevanten Institutionen und Verbänden erarbeitet<br />
zusätzlich Ziele und Prioritäten zum Thema.<br />
Sie helfen auch, eine Debatte über eine<br />
nachhaltige Stadt in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />
A<strong>ll</strong>e Bemühungen zeigen, dass Frankfurt<br />
und seine Bürgerinnen und Bürger am Ende in<br />
jedem Fa<strong>ll</strong> Gewinner sein werden. Ganz gleich,<br />
an wen der „Champions League-Pokal“ für<br />
2014 schließlich vergeben wird.<br />
schwErpunktthEma
mEhr wind<br />
in diE sEGEl.<br />
Zur Bewerbung Frankfurts als „Green Capital“ und Nachhaltigkeit in der<br />
Stadt sprach <strong>FES</strong> Aktue<strong>ll</strong> mit der Umweltdezernentin Dr. Manuela Rottmann.<br />
was bringt eine bewerbung als „European<br />
Green capital“ der stadt Frankfurt?<br />
Mit der Bewerbung möchten wir einerseits zeigen,<br />
wie „grün“ unsere Stadt schon ist – vom<br />
GrünGürtel über die „Green Buildings“ in unserer<br />
Skyline, die vielen Passivhauswohnungen,<br />
Kitas und Schulen, den vorbildlichen ÖPNV<br />
und die Umweltzone bis hin zur ökologischen<br />
Abfa<strong>ll</strong>wirtschaft, aber auch Projekten wie dem<br />
Energiesparservice für ärmere Haushalte oder<br />
Umweltlernen. Vor a<strong>ll</strong>em geht es jedoch darum,<br />
a<strong>ll</strong> diejenigen, die heute schon in den<br />
verschiedenen Ämtern, in Firmen oder Hochschulen<br />
am Thema Nachhaltigkeit arbeiten, zusammenzubringen<br />
und so noch stärkeren Wind<br />
in die Segel zu bekommen.<br />
Frankfurt wi<strong>ll</strong> den co 2-ausstoß bis 2020<br />
um 20% reduzieren. hat das auch auswirkungen<br />
für die unternehmen?<br />
Ein gutes betriebliches Umweltmanagement ist<br />
einfach eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit:<br />
So wie es heute schon klimaneutrale Kongresse<br />
gibt, werden viele Kunden schon bald CO - 2<br />
Bilanzen für jedes Produkt oder jede Dienstleistung<br />
verlangen. Vor a<strong>ll</strong>em müssen Firmen<br />
natürlich zusehen, wie sie sich aus der Abhängigkeit<br />
von steigenden Energiepreisen befreien.<br />
Der Industrie ist es schon gelungen, Wachstum<br />
und CO -Emissionen zu entkoppeln. Aber auch<br />
2<br />
jeder Bäcker oder Friseur muss sich fragen: Wie<br />
entkomme ich der Energiekostenfa<strong>ll</strong>e?<br />
wie schafft man es, eine stadt schon heute<br />
auf die Zukunft auszurichten?<br />
Indem Sie gute Leute aus unterschiedlichen<br />
Metiers zusammenbringen – so finden Sie<br />
wirklich nachhaltige Lösungen, bei denen nicht<br />
ein Aspekt auf Kosten anderer durchgezogen<br />
wird. Ein Beispiel ist die Sanierung von Wohnsiedlungen.<br />
Mit einem guten Team halbieren<br />
Sie den Energieverbrauch, erhöhen den Wohn-<br />
wert und haben dann zumindest<br />
im Erdgeschoss altersgerechte oder<br />
auch kinderwagengerechte Woh-<br />
nungen. Ein Ein begrünter Innenhof freut<br />
die Bewohner und verbessert das Stadtklima.<br />
Wenn Sie zur Straße hin noch an einen Stromanschluss<br />
für Pedelecs oder E-Mobile denken,<br />
ist das Haus fit für die nächsten 40 Jahre. So<br />
integriert auch eine vorausschauende Stadtentwicklung<br />
die verschiedenen Bedürfnisse.<br />
welche ro<strong>ll</strong>e spielt der umgang mit abfa<strong>ll</strong><br />
und endlichen ressourcen?<br />
Bei der Abfa<strong>ll</strong>trennung und -verwertung sind<br />
wir schon ziemlich gut. Aber Recycling ist nur<br />
die zweitbeste Lösung. Ehrlich gesagt macht es<br />
mich etwas ratlos, dass jetzt bald jede Wurstscheibe<br />
einzeln in Folie eingeschweißt wird<br />
und selbst Fernseher nach drei Jahren weggeschmissen<br />
werden, weil es neue Mode<strong>ll</strong>e gibt.<br />
Da muss jeder für sich den Punkt finden, wo er<br />
nicht mehr mitspielt und sich nicht mehr jeden<br />
Unsinn andrehen lässt.<br />
was macht für sie persönlich Frankfurt zu<br />
einer umweltfreundlichen stadt?<br />
Orte wie das Niederräder Ufer oder der Ostpark,<br />
wo jeder nach seiner Façon glücklich werden<br />
kann – oder auch mal laut schreien kann, wenn<br />
ihm danach ist. Eine Green City ist kein Golfclub,<br />
sie gehört a<strong>ll</strong>en und lebt davon, was die Leute<br />
daraus machen.<br />
7 schwErpunktthEma<br />
Frankfurt Green City –<br />
Frankfurt in a<strong>ll</strong>en Farben<br />
Mehr Informationen rund um die<br />
Bewerbung Frankfurts als Green Capital<br />
und Neues in Sachen Nachhaltigkeit<br />
in der Mainmetropole gibt’s unter:<br />
www.frankfurt-greencity.de.<br />
www.frankfurt-greencity.de<br />
www.frankfurt-greencity.de. .<br />
Darüber hinaus hinaus können Sie beim<br />
Umwelttelefon eine kostenlose Info- Info- Info-<br />
broschüre zum Thema beste<strong>ll</strong>en:<br />
069 212-39100.
diE umwEltExpErtEn<br />
Von morGEn.<br />
Es ist nicht immer leicht, moderne Medienkids für wichtige Themen zu begeistern. Dass es<br />
jedoch gelingen kann, beweist <strong>FES</strong> seit vielen Jahren. Denn beim Engagement des Unternehmens<br />
in Sachen Umwelterziehung kommen die berühmten drei „S“ zusammen: Spiel,<br />
Spaß und Spannung.<br />
Mitten auf einer Wiese im <strong>Frankfurter</strong><br />
Günthersburgpark tapst ein großer<br />
gelber Drache herum. Er so<strong>ll</strong> heute<br />
Mode<strong>ll</strong> stehen für das neue Titelbild des Kindermagazins<br />
„Fessie“, das nach ihm benannt ist.<br />
Im Nu findet sich eine aufgeregte Menge Kinder<br />
ein, die Fessie einmal anfassen wo<strong>ll</strong>en. Monika<br />
Dorn, bei <strong>FES</strong> verantwortlich für die Kinder- und<br />
Jugendarbeit, ist den Rummel gewohnt: „Fessie<br />
ist in Frankfurt bekannt wie ein bunter Hund.“<br />
Das populäre Maskottchen ist damit der perfekte<br />
Vermittler von Botschaften rund um den<br />
Umgang mit Abfa<strong>ll</strong>. Dabei kommt er ganz ohne<br />
erhobenen Zeigefinger aus. „Man muss einfach<br />
nur interessante Angebote machen, die bei den<br />
Kindern gut ankommen – dann kann man auch<br />
vermeintlich langweilige Themen verpacken“,<br />
sagt Monika Dorn. Das Kindermagazin und die<br />
Webseite www.fessie.de sind solche Angebote.<br />
Dort wird gespielt, gerätselt, gebastelt und<br />
sogar gekocht. Und ganz nebenbei lernen 4- bis<br />
12-Jährige, warum der alte MP3-Player nicht<br />
in den Restmü<strong>ll</strong> darf und Wegwerfbecher keine<br />
gute Idee sind.<br />
wissen issen ist Zukunft.<br />
Verbündete bei ihrer Aufklärungsarbeit findet<br />
<strong>FES</strong> in Schulen und Kindergärten. Hierfür<br />
hält Monika Dorn eine Fü<strong>ll</strong>e an Materialien<br />
und Infotafeln bereit, die<br />
z.B. Kunststoffrecycling, Papier-<br />
verschwendung oder umweltfreundliche Schul-<br />
sachen thematisieren. Für einen aktiven und<br />
anschaulichen Umweltunterricht gibt es von<br />
<strong>FES</strong> die Komposttrommel, mit der Kinder miterleben<br />
können, wie Kompost entsteht, oder<br />
die Spieletonne, pra<strong>ll</strong> gefü<strong>ll</strong>t mit spannenden<br />
Experimentierideen. Etliche Lernwerkstätten für<br />
größere Projekte ergänzen das Ausleihangebot.<br />
Im Auftrag von <strong>FES</strong> entwickelte der Verein<br />
Umweltlernen in Frankfurt e.V. Mitmachausste<strong>ll</strong>ungen,<br />
die Umweltthemen greifbar und interaktiv<br />
machen. Als Lernwerkstätten etwa unter<br />
dem Motto „Von Holz zu Papier“ oder „Recycling<br />
– aus Jogi wird Lehni“ (vom Joghurtbecher<br />
zum Lehnstuhl) können sie von Schulen ausgeliehen<br />
werden.<br />
Expedition umweltschutz.<br />
Bei den älteren Kindern besonders beliebt sind<br />
die Ausflüge zu den verschiedenen <strong>Entsorgungs</strong>anlagen<br />
von <strong>FES</strong>. Vor Ort bekommen die Kinder<br />
ein neues Gefühl für die ungeheuren Mengen<br />
Abfa<strong>ll</strong>, die täglich bewältigt werden müssen, und<br />
entwickeln ganz automatisch mehr Verantwor<br />
tung für das eigene Abfa<strong>ll</strong>verhalten.<br />
Einmal im Jahr winkt den kleinen Umweltexper-<br />
Umweltexper-<br />
Umweltexper<br />
ten dann eine große Belohnung: Beim Kinder<br />
fest von <strong>FES</strong> dürfen a<strong>ll</strong>e einmal in einem Mü<strong>ll</strong>auto<br />
mitfahren. Und natürlich den großen gelben<br />
Drachen umarmen, so oft sie wo<strong>ll</strong>en.<br />
8 schwErpunktthEma
EinE lanZE Für<br />
mEhr saubErkEit.<br />
Wo Graffiti und Tags auftauchen, wirkt die Umgebung bald ungepflegt. <strong>FES</strong> und FFR gehen<br />
gegen die Sprühbilder vor – mit Beharrlichkeit, Erfahrung und moderner Technik.<br />
Es gleicht einer Sisyphusarbeit: Täglich befreien<br />
FFR-Mitarbeiter VGF-Halteste<strong>ll</strong>en<br />
in Frankfurt von Schmierereien, die mit<br />
Sprühdose oder dicken, wasserfesten Stiften auf<br />
Fahrpläne und Schutzwände gemalt wurden.<br />
Und täglich entstehen neue. Verhindern lassen<br />
sich die „Kunstwerke“ nie ganz. Aber doch<br />
stark eindämmen.<br />
Seit vielen Jahren kämpft auch <strong>FES</strong>, in Frankfurt<br />
zuständig für die kommunalen Reinigungsaufträge,<br />
gegen Graffiti. Eine wichtige Aufgabe.<br />
Denn der Kodex der Sprayer, dass vorhandene<br />
Graffiti nicht übermalt werden dürfen, wird immer<br />
häufiger missachtet. Zu einem Bild gese<strong>ll</strong>en<br />
sich bald weitere und es entsteht eine schmuddelige<br />
Ecke. Da heißt es schne<strong>ll</strong> sein. Werden<br />
Sprühbilder rasch entfernt, bleibt der „Ruhm“<br />
des Verursachers kurz, weitere Attacken lohnen<br />
sich nicht.<br />
Im Lauf der Zeit hat sich in Sachen Graffiti viel<br />
Know-how angesammelt, mit dem <strong>FES</strong> bei größeren<br />
Aufträgen auch ihre Tochter FFR unterstützt.<br />
Roland Rohrer, Leiter des Fachbereichs<br />
Reinigung bei FFR, erklärt, wie die Entfernung<br />
der Farbe gelingt. „Es kommt auf den Untergrund<br />
an. Mit etwas Glück kommt man ganz<br />
ohne Lösungsmittel aus, dann genügt 70 Grad<br />
heißes Wasser und Druckreinigung. Wenn die<br />
Farbe a<strong>ll</strong>erdings tief eindringen kann, wie bei<br />
9<br />
Sandstein, geht es nicht ohne Chemie.“ Den<br />
Druck erzeugt das sogenannte „CMAR“, ein<br />
Spezialfahrzeug, das mit einem Wassertank und<br />
einer Lanze ausgestattet ist. Geschulte Mitarbeiter<br />
verstehen sich darauf, das CMAR effektiv<br />
und bedarfsgerecht einzusetzen.<br />
Besonders häufig ist das Gerät rund<br />
um Halteste<strong>ll</strong>en im Einsatz. Für die<br />
Verkehrsgese<strong>ll</strong>schaft Frankfurt am<br />
Main arbeitet FFR über einen Abrufauftrag<br />
– wo immer Graffiti entdeckt<br />
werden, sorgt FFR für saubere<br />
Wände. Damit eine neuerliche Entfernung<br />
künftig schne<strong>ll</strong>er geht, wird<br />
oft in Handarbeit eine Wachs-Schutzschicht<br />
aufgetragen. Sie verhindert<br />
das tiefe Eindringen der Farbe. Nicht<br />
nur mit dem Entfernen, auch mit der<br />
Prävention von Sprühbildern kennen<br />
sich die FFR-Mitarbeiter aus. „Am Anfang<br />
steht immer eine umfassende Beratung“,<br />
sagt Rohrer. Von der profitieren neben der VGF<br />
auch städtische Ämter (etwa, wenn ein Brunnen<br />
oder Denkmal behandelt werden muss), unterschiedlichste<br />
Unternehmerkunden oder Wohnungsbaugese<strong>ll</strong>schaften.<br />
Für Letztere lohnt sich<br />
die die schne<strong>ll</strong>e schne<strong>ll</strong>e Truppe Truppe der der FFR FFR besonders. besonders. Roland Roland<br />
Rohrer Rohrer erklärt, warum: „Der „Der Wohnwert in einer einer<br />
Anlage lässt sich immer immer an an der Sauberkeit Sauberkeit der<br />
Flächen ablesen. Wenn man hier konsequent<br />
vorgeht, kann das viel bewirken.“<br />
schwErpunktthEma<br />
Auch großflächige Bemalungen<br />
werden vo<strong>ll</strong>ständig<br />
entfernt und die Wand<br />
anschließend mit einer<br />
Schutzschicht imprägniert.
kommunikation – wie<br />
wissen hilft.<br />
Es gibt viele Fragen, die die Bürger in Sachen<br />
Entsorgung bewegen. <strong>FES</strong> kennt sie a<strong>ll</strong>e. Wie<br />
entsorge ich meinen Weihnachtsbaum richtig?<br />
Wie melde ich Sperrmü<strong>ll</strong> an? Welche Größe<br />
hat ein Klein- bzw. ein Großelektrogerät? Und<br />
viele mehr. Bei a<strong>ll</strong> diesen Fragen sind die Stadt<br />
Frankfurt und das <strong>Entsorgungs</strong>unternehmen<br />
als Informationsgeber gefragt. Die Basis dafür<br />
bilden das <strong>FES</strong>-Servicecenter am Liebfrauen-<br />
berg und das <strong>FES</strong>-Servicetelefon. Zusätzlich<br />
kann sich jeder im Internet auf der Webseite<br />
des Entsorgers über a<strong>ll</strong>e Abfa<strong>ll</strong>themen informieren.<br />
Selbst wer die Fragen nicht von sich<br />
aus ste<strong>ll</strong>t, bekommt Antworten mit dem Magazin<br />
Oskar frei Haus geliefert. Das Heft, das<br />
an a<strong>ll</strong>e Haushalte in Frankfurt geht, berichtet<br />
über Neuerungen, erklärt Hintergründe und<br />
schafft ein Bewusstsein für die Notwendigkeit<br />
von umweltfreundlichem Verhalten. Und Fessie,<br />
das Kindermagazin, erfü<strong>ll</strong>t diese Aufgabe<br />
für die Zielgruppe der kleinsten <strong>Frankfurter</strong>innen<br />
und <strong>Frankfurter</strong>. Doch angenehm aufbereitete<br />
Information a<strong>ll</strong>ein genügt nicht.<br />
10 21 schwErpunktthEma<br />
im GrünEn<br />
service – abfa<strong>ll</strong> entsorgen<br />
leicht gemacht.<br />
Haben die Bürger das Gefühl, richtige Entsorgung<br />
sei etwas Kompliziertes, sind sie<br />
schwer von deren Notwendigkeit zu überzeugen.<br />
<strong>FES</strong> möchte es ihnen deshalb so einfach<br />
wie möglich machen, ihren Abfa<strong>ll</strong> richtig zu<br />
trennen. Dazu gehört zua<strong>ll</strong>ererst ein Holsystem<br />
mit Vo<strong>ll</strong>service von vier verschiedenen<br />
Tonnen für Wertstoffe und Restmü<strong>ll</strong>. Dazu<br />
kommt das Bringsystem, etwa für Glas (Con-<br />
diE attraktiVE stadt –<br />
EinE FraGE dEr stratEGiE.<br />
Wer heute als verantwortliche Ste<strong>ll</strong>e eine Stadt sauber halten wi<strong>ll</strong>, braucht einen guten<br />
Plan. Einer, der a<strong>ll</strong>e Aspekte berücksichtigt und die Bürgerinnen und Bürger mitnimmt.<br />
tainer) und Kork (<strong>FES</strong>-Servicecenter). Die mobile<br />
Schadstoffsammlung findet an über 70<br />
Ste<strong>ll</strong>en im <strong>Frankfurter</strong> Stadtgebiet statt. Die<br />
Sperrmü<strong>ll</strong>anmeldung ist heute so einfach<br />
wie nie zuvor: Sie kann nicht nur per Telefon,<br />
sondern auch bequem im Internet unter<br />
www.fes-frankfurt.de vorgenommen werden.<br />
Der Kofferraumservice ist für kleinere<br />
Abfa<strong>ll</strong>mengen da – fünf Betriebsstätten und<br />
Kleinmü<strong>ll</strong>plätze stehen in Frankfurt als Annahmeste<strong>ll</strong>en<br />
zur Verfügung. Für die Bürgerinnen<br />
und Bürger ist dabei entscheidend, dass sich<br />
das Trennen und damit das korrekte Entsorgen<br />
lohnt. Denn die Leistungsgebühr richtet sich<br />
nach dem Volumen der Restmü<strong>ll</strong>tonne, während<br />
für Sperrmü<strong>ll</strong>- und Wertstoffsammlung<br />
keine Extrakosten anfa<strong>ll</strong>en, da diese bereits in<br />
der Abfa<strong>ll</strong>gebühr enthalten sind.
ußgeld – damit umwelt-<br />
sünden wehtun.<br />
Wer sich a<strong>ll</strong>erdings achtlos verhält, muss unter<br />
Umständen tief in die Tasche greifen. Seit 2002<br />
geht die Stadt Frankfurt am Main mit Bußgeldern<br />
gegen Mü<strong>ll</strong>sünder vor. Das Hauptaugenmerk<br />
liegt dabei auf dem i<strong>ll</strong>egalen Ablagern<br />
von Mü<strong>ll</strong>. Rund 6.000 solcher Haufen beseitigt<br />
<strong>FES</strong> jedes Jahr. Damit ist die Zahl in den letzten<br />
Jahren deutlich zurückgegangen. Durch<br />
schne<strong>ll</strong>es Eingreifen wird heute oft verhindert,<br />
dass eine größere Ablagerung entstehen kann.<br />
Seit Januar 2005 setzt die Stabsste<strong>ll</strong>e Sauberes<br />
Frankfurt einen spezie<strong>ll</strong>en Ermittler ein, der sich<br />
ausschließlich der Suche nach den Verursachern<br />
wilder Mü<strong>ll</strong>ablagerungen widmet. Bei besonders<br />
häufig vermü<strong>ll</strong>ten Ecken werden außerdem gelegentlich<br />
private Sicherheitsunternehmen für<br />
Kontro<strong>ll</strong>gänge hinzugezogen. Plakate in den<br />
Hauseingängen von Mietshäusern weisen zusätzlich<br />
darauf hin, dass i<strong>ll</strong>egales Entsorgen Folgen<br />
hat. 150,– Euro ist der geringste mögliche<br />
Bußgeldbetrag für eine i<strong>ll</strong>egale Mü<strong>ll</strong>ablagerung,<br />
kleinere Beträge kommen für Hundehaufen,<br />
Zigarettenkippen oder weggeworfene Flaschen<br />
zum Tragen.<br />
11 21<br />
bürgerengagement – gemeinsam<br />
zum Erfolg.<br />
Ein besonders erfolgreicher Weg und damit die<br />
vierte Säule im Sauberkeitskonzept ist die direkte<br />
Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.<br />
Wer mitarbeitet und mitredet, trägt auch Verantwortung.<br />
Im Januar 2011 hat <strong>FES</strong> den Beirat<br />
„Qualitätssicherung Sauberkeit“ gegründet.<br />
Hier wird die Qualitätssicherung aus einer Hand<br />
koordiniert und vorangetrieben. Dreimal im Jahr<br />
treffen sich Vertreter der Stadt mit Bürgern und<br />
<strong>FES</strong>-Mitarbeitern. Aktue<strong>ll</strong> wurde eine Bewertung<br />
der VGF-Halteste<strong>ll</strong>en initiiert. Für die Zukunft ist<br />
außerdem die Überprüfung der Sauberkeit in<br />
Großwohnanlagen geplant. Der Beirat ergänzt<br />
wirkungsvo<strong>ll</strong> zahlreiche Initiativen wie die Patenschaftsaktion<br />
der <strong>FES</strong>, bei der sich Bürger um einen<br />
Straßenabschnitt kümmern, den Club Sauberes<br />
Frankfurt und viele Sauberkeitstage, wie<br />
z. B. der „Sauberhafte Business Day“, an dem<br />
an verschiedenen Ste<strong>ll</strong>en in der Stadt Abfa<strong>ll</strong> aufgelesen<br />
wird.<br />
schwErpunktthEma<br />
„Die Stadt – das sind wir<br />
a<strong>ll</strong>e.“ Ist dafür das Bewusstsein<br />
geschaffen, kann<br />
<strong>FES</strong> gemeinsam mit den<br />
Bürgern viel bewegen.
Wo früher Hausmü<strong>ll</strong><br />
lagerte, entsteht heute eine<br />
umweltfreundliche Solaranlage,<br />
an der sich auch die<br />
Bürger beteiligen können.<br />
FEs FE FEs inVEstiErt<br />
in<br />
in sonnEnkraFt.<br />
Die frühere Hausmü<strong>ll</strong>deponie Dreieich-Buchschlag wird zum Solarpark<br />
umgebaut: 22 Fußba<strong>ll</strong>felder Sonnenenergie! Betreiber ist die Rhein-Main<br />
Solarpark GmbH (RMS). Investition: 16 Mio. Euro.<br />
Start frei für den Solarpark Dreieich-Buchschlag.<br />
Auf der südlich von Frankfurt gelegenen<br />
ehemaligen Hausmü<strong>ll</strong>deponie wird<br />
die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage mit<br />
einer Leistung von 8,1 MWp in Hessen errichtet.<br />
Betreiber ist die RMS, eine im Oktober 2011<br />
gegründete Gese<strong>ll</strong>schaft der Stadtwerke Dreieich<br />
GmbH und der <strong>Frankfurter</strong> <strong>Entsorgungs</strong>und<br />
Service GmbH. Beide Unternehmen sind<br />
mit jeweils 50 Prozent beteiligt. Den Zuschlag<br />
zur Errichtung des Solarparks erteilte der Eigentümer<br />
des 40 Hektar großen<br />
Geländes, der Landesbetrieb<br />
Hessen-Forst. „Jetzt können wir den von uns benötigten<br />
Strom selbst erzeugen, und zwar ganz<br />
umweltfreundlich aus der Kraft der Sonne“, benennt<br />
Projektleiter Florian Benten die Intention<br />
von <strong>FES</strong>. Die Anlage so<strong>ll</strong> pro Jahr 7,6 Mio. kWh<br />
klimafreundlichen Strom ins örtliche Versorgungsnetz<br />
einspeisen. Das entspricht etwa dem<br />
Bedarf von 2.000 Vier-Personen-Haushalten.<br />
rekordbauzeit von nur zwei monaten.<br />
Die Übergabe des neuen Solarparks erfolgte bereits<br />
Ende des Jahres schlüsselfertig an die RMS,<br />
12<br />
Baubeginn war der 1. November. Den Aufbau<br />
und die technische Umsetzung innerhalb dieses<br />
ehrgeizigen Zeitrahmens realisierten Spezialfirmen<br />
für Photovoltaik-Lösungen. Deren Bautrupps<br />
arbeiteten auf Hochtouren. Schon wenige<br />
Tage nach Baubeginn stand die insgesamt 80<br />
Kilometer lange Unterkonstruktion aus verzinktem<br />
Stahl, etwa 40.000 Solarmodule wurden<br />
montiert. Die reine Modulfläche misst 4,3 Hektar.<br />
Die Anbindung des 16-Mio.-Euro-Projektes<br />
an das Mittelspannungsnetz der Stadtwerke<br />
Dreieich erfolgt über eine derzeit noch im Bau<br />
befindliche Leitung und Übergabestation.<br />
Gute aussichten für investoren.<br />
Von den Vorteilen der neuen Anlage so<strong>ll</strong>en<br />
auch möglichst viele Bürger der Region profitieren.<br />
Daher war es von vornherein erklärtes<br />
Ziel der RMS, dass sich Menschen, die selbst<br />
keine Flächen für die Insta<strong>ll</strong>ation von Photovoltaik<br />
besitzen, am Solarpark beteiligen können.<br />
Die Abwicklung wird von der Sonneninitiative<br />
e.V. Marburg durchgeführt, die sich<br />
auf solare Bürgerprojekte spezialisiert hat.<br />
Interessenten können sich über die Webseite<br />
www.sonneninitiative.org ab einer Mindestbeteiligung<br />
von 1,17 kWp registrieren.<br />
„Die Prognosen sind gut. Wir rechnen aufgrund<br />
der sicheren Rahmenbedingungen,<br />
einer hochwertigen Anlagentechnik und der<br />
guten Sonneneinstrahlungswerte des Standorts<br />
mit guten Stromerträgen“, sagt Benten.<br />
morGEn
stEFan majEr<br />
wurde in Tübingen geboren, er studierte evangelische Theologie u.a. in Frankfurt, wo er seit 1984 wohnt und<br />
arbeitet. Als Mitbegründer der AIDS-Hilfe Frankfurt leitete er bis 1996 einen ambulanten Pflegedienst. Er war<br />
Mitarbeiter der Landtagsabgeordneten Frank Kaufmann und Mathias Wagner, Persönlicher Referent des Ersten<br />
Beigeordneten des Planungsverbandes Ba<strong>ll</strong>ungsraum Frankfurt/Rhein-Main und Projektleiter bei der GHT Gese<strong>ll</strong>schaft<br />
für Projektmanagement. Seit 2010 arbeitete er beim <strong>Frankfurter</strong> Verein für soziale Heimstätten e.V.<br />
in der beruflichen Qualifizierung ehemals Drogenabhängiger. Majer war Ste<strong>ll</strong>vertretender Fraktionsvorsitzender<br />
der Grünen im Römer, Mitglied in zahlreichen Ausschüssen und seit 2011 ist er Verkehrsdezernent der Stadt.<br />
„andErE städtE<br />
hättEn kEinE chancE.“<br />
Verkehrsdezernent Stefan Majer (DIE GRÜNEN) ist ein leidenschaftlicher <strong>Frankfurter</strong>. Für<br />
eine umweltfreundliche Fortbewegung in der Stadt empfiehlt er das passende Verkehrsmittel<br />
zum passenden Zeitpunkt.<br />
welches Verkehrsmittel benutzen sie in<br />
Frankfurt lieber – auto oder Fahrrad?<br />
Weil es die schne<strong>ll</strong>ere und gesündere Alternative<br />
ist, nutze ich zu 90 Prozent das Fahrrad, um mich<br />
in Frankfurt durch die Stadt zu bewegen. Das ist<br />
a<strong>ll</strong>erdings kein Dogma, die restlichen 10 Prozent<br />
können dann Auto, ÖPNV oder zu Fuß sein.<br />
Übrigens können Radfahrende in unserer Stadt<br />
verschiedene Verkehrsmittel kombinieren, die<br />
Fahrradmitnahme in den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
ist kostenlos, an vielen Halteste<strong>ll</strong>en bestehen<br />
Abste<strong>ll</strong>möglichkeiten, die Zug um Zug<br />
erweitert werden.<br />
der öffentliche nahverkehr in Frankfurt und<br />
umgebung, so sagen manche, sei zu teuer.<br />
stimmt das?<br />
Die Diskussionen in der Presse zeigen immer<br />
wieder, dass die <strong>Frankfurter</strong> mit den Preisen<br />
unzufrieden sind. An dieser Ste<strong>ll</strong>e kann ich nur<br />
sagen: Ja, die Preise sind hoch. Aber Qualität<br />
und Leistung haben ihren Preis. Das wird oft<br />
vergessen. Es gibt aber durchaus Bemühungen,<br />
die Preise so günstig wie möglich zu gestalten,<br />
gerade auch für Schüler und Azubis.<br />
die stadt Frankfurt fördert Elektromobilität.<br />
wie verträgt sich das mit der initiative<br />
„Frankfurt spart strom“?<br />
Meiner Meinung nach schließen sich diese beiden<br />
Initiativen nicht gegenseitig aus. Schließlich<br />
hat sich die Stadt Frankfurt verpflichtet, Strom<br />
aus erneuerbaren Energien für Elektromobilität<br />
zu nutzen. Das spart doppelt CO . 2<br />
wenn sie nicht in Frankfurt Verkehrsdezernent<br />
wären – in welcher stadt würde sie<br />
diese aufgabe ebenfa<strong>ll</strong>s reizen?<br />
Ich bin rundum zufrieden und ausgefü<strong>ll</strong>t mit<br />
dem, was ich tue, und vor a<strong>ll</strong>em, wo ich das tue.<br />
Andere Städte hätten also gar keine Chance.<br />
sie wohnen im Gutleutviertel – warum gerade<br />
dort?<br />
Ich bin vor 17 Jahren ins Gutleut gezogen. Damals<br />
war das Viertel typisch Frankfurt: städtisch,<br />
bunt und ehrlich. Es ist klasse, innerhalb von<br />
fünf Minuten am Hauptbahnhof sein zu können<br />
und in drei Minuten am Main. Das reizte mich<br />
damals wie heute. Außerdem brauche ich nur<br />
zehn Minuten bis zu meinem Arbeitsplatz: unbezahlbar!<br />
Apropos: Das Viertel war und ist, im<br />
Gegensatz zu anderen, immer noch bezahlbar –<br />
ein Grund mehr, hier nicht wegzuziehen!<br />
13 21 nachGEFraGt
Im siebten Jahr gibt es<br />
die BioBrot-Aktion, bei<br />
der sich mehrere Unternehmen<br />
zusammentun, um<br />
<strong>Frankfurter</strong> Erstklässlern<br />
ein gesundes Pausenbrot<br />
zur Verfügung zu ste<strong>ll</strong>en.<br />
ZEhn jahrE umwElt- und<br />
wirtschaFtsFördErunG.<br />
2001 gründeten 20 Unternehmen in Frankfurt am Main ein Netzwerk für Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit. Heute – nach einem Jahrzehnt – zählt das Umweltforum Rhein-Main<br />
rund 140 Mitglieder und kann auf eine Vielzahl erfolgreicher Aktivitäten verweisen.<br />
Umweltschützer und Verkehrsplaner entwickeln<br />
gemeinsam die Idee einer Solartankste<strong>ll</strong>e<br />
in der <strong>Frankfurter</strong> Innenstadt.<br />
Fachleute im Bereich Gebäudeökologie informieren<br />
Bauherren über energieeffiziente Sanierungsmode<strong>ll</strong>e.<br />
Abfa<strong>ll</strong>experten unterstützen Gymnasiasten,<br />
den Umweltführerschein zu machen – a<strong>ll</strong> das<br />
gibt es im Rhein-Main-Gebiet.<br />
die Entdeckung der Gemeinsamkeit.<br />
Das Umweltforum Rhein-Main macht vor, wie<br />
Wirtschaft und Umwelt erfolgreich kooperieren<br />
können. Der Verein entstand im Jahr 2001 aus<br />
der Initiative zur lokalen „Agenda 21“. Vorsitzender<br />
ist Hans-Georg Dannert, ein Umweltplaner,<br />
der es versteht, Unternehmen, Initiativen<br />
und Institutionen aus der Region an einen Tisch<br />
zu bringen. Das gemeinsame Ziel a<strong>ll</strong>er Beteiligten<br />
formuliert Dannert so: „Jeder möchte<br />
sozialverträglich wirtschaften und leben. Umweltschonung,<br />
Effizienz und Leistungsfähigkeit<br />
schließen sich dabei nicht aus.“<br />
Inzwischen gehören zum Umweltforum 140<br />
Mitglieder: vom Biobäcker bis zur Großbank,<br />
vom Energieversorger bis zum Entsorger, von<br />
der Schule bis zur Kommune. Die Netz<br />
werkpartner tauschen tauschen sich regelmäßig<br />
aus, kreieren neue Ideen und unter<br />
stützen Aktionen. Unterschiedliche<br />
Branchen, Unternehmenskulturen und Denk<br />
weisen treffen aufeinander. „Schon a<strong>ll</strong>ein die<br />
14<br />
Tatsache, dass so viele verschiedene Gruppen<br />
miteinander sprechen und alte Denkmuster<br />
aufbrechen, ist ein wichtiges Ergebnis unserer<br />
Arbeit“, sagt Dannert. Regelmäßig veranstaltet<br />
das Forum Informationstage, Podiumsdiskussionen<br />
und Betriebsbesichtigungen zu aktue<strong>ll</strong>en<br />
Schwerpunkten wie Elektromobilität, Biodiversität<br />
oder betriebliches Umweltmanagement.<br />
Eine der jüngsten Veranstaltungsreihen mit<br />
dem Titel „Klima und Ressourcen“ findet an<br />
der <strong>Frankfurter</strong> Fachhochschule statt. In den<br />
vergangenen zehn Jahren sind zudem feste<br />
Arbeitskreise entstanden. Nur einige Beispiele<br />
für deren Erfolge: der <strong>Frankfurter</strong> Agenda-<br />
Stadtplan für nachhaltigen Genuss, der „Runde<br />
Tisch Biovermarktung“, der mit dem Label<br />
„Main Bio“ für Bioprodukte und den Ökolandbau<br />
wirbt, sowie die Aktion „Lernpartnerschaften“,<br />
bei denen enge Beziehungen zwischen<br />
Schulen und Unternehmen geknüpft werden.<br />
mehr bewegung.<br />
Fragt man den Netzwerker Dannert, was ihm für<br />
die Zukunft des Umweltforums am Herzen liegt,<br />
so wünscht er sich eine noch stärkere Beteiligung<br />
und mehr öffentliche Wahrnehmung. Die<br />
Vergangenheit hätte gezeigt, dass Mitglieder<br />
mit gese<strong>ll</strong>schaftlicher Verantwortung in puncto<br />
Energieeffizienz und Ressourcenschonung viel<br />
erreichen können. „Diese Themen müssen jedoch<br />
noch viel stärker in das Bewusstsein der<br />
Entscheider rücken“, sagt Dannert.<br />
hEutE
nachhaltiGkEit: rinG FrEi<br />
Für diE nächstE rundE.<br />
Die <strong>Frankfurter</strong> <strong>Entsorgungs</strong>- und Service GmbH ist dabei, ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht<br />
zu erste<strong>ll</strong>en. Mit ihm unterstreicht das <strong>Entsorgungs</strong>unternehmen seine Vorreiterro<strong>ll</strong>e<br />
beim Umwelt- und Klimaschutz.<br />
Im Herbst dieses Jahres wi<strong>ll</strong> <strong>FES</strong> ihren<br />
zweiten Nachhaltigkeitsbericht vorste<strong>ll</strong>en.<br />
„Der erste Bericht 2010 präsentierte unseren<br />
Status quo und diente uns als operativer<br />
Fahrplan für kurz-, mittel- und langfristige<br />
Veränderungen“, erklärt Projektleiterin Sandra<br />
Brachwitz. Inzwischen ist viel passiert.<br />
Wie anspruchsvo<strong>ll</strong> die Ziele eines nachhaltigen<br />
<strong>Entsorgungs</strong>unternehmens sein können, wird<br />
an den einzelnen Vorhaben deutlich. So investiert<br />
<strong>FES</strong> im Bereich Klima- und Umweltschutz<br />
gleich in mehrere Projekte mit erneuerbaren<br />
Energien, beispielsweise in die Insta<strong>ll</strong>ation<br />
von Photovoltaik und Windrädern auf hauseigenen<br />
Dachflächen. Außerdem betreibt das<br />
Unternehmen zusammen mit den Stadtwerken<br />
Dreieich sogar einen eigenen Solarpark<br />
(siehe Seite 12). Para<strong>ll</strong>el nimmt <strong>FES</strong> derzeit<br />
ihren ökologischen Fußabdruck an jedem ihrer<br />
Standorte detai<strong>ll</strong>iert unter die Lupe. Die<br />
Zahlen so<strong>ll</strong>en ein tieferes Verständnis von der<br />
eigenen Klimabilanz und wertvo<strong>ll</strong>e Anregungen<br />
für Einsparpotenziale liefern. „Das ist ein<br />
spannender Prozess“, bringt es Brachwitz auf<br />
den Punkt.<br />
15 21<br />
Doch nicht nur Klimawandel<br />
oder die Verknappung von Ressourcen<br />
beschäftigen das Unternehmen.<br />
Im Umfeld von Nachhaltigkeit<br />
sind auch Herausforderungen wie der<br />
demografische Wandel, Work-Life-Balance<br />
sowie die Förderung von Mitarbeitern wichtige<br />
Themen. Zur besseren Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf wurde beispielsweise eine<br />
Betriebsvereinbarung verabschiedet, die flexible<br />
Arbeitszeitmode<strong>ll</strong>e und ein bedarfsgerechtes<br />
Kinderbetreuungsangebot fördert.<br />
Im Bereich Gesundheitsförderung engagiert sich<br />
das Unternehmen mit einem umfangreichen<br />
Programm zur gesundheitlichen Prävention.<br />
Es umfasst etwa kostenlose Vorsorgeuntersuchungen,<br />
Fitnesstraining und Rückenschulung.<br />
Eines der neuesten sozialen Engagements von<br />
<strong>FES</strong> heißt „Joblinge“, eine Initiative, die sich für<br />
gering qualifizierte, arbeitslose Jugendliche einsetzt.<br />
Demnächst wird <strong>FES</strong> fünf benachteiligte<br />
Jugendliche dabei unterstützen, in der Berufswelt<br />
ihren Platz zu finden. „Nachhaltigkeit bedeutet<br />
für uns, Ökonomie, Umwelt und Mitarbeiter<br />
in den Blick zu nehmen“, sagt Brachwitz.<br />
umwElt im GrünEn<br />
Die Teilnahme am Umweltprogramm<br />
ÖKOPROFIT der<br />
Stadt Frankfurt brachte<br />
viele betriebliche Umweltschutzmaßnahmen<br />
bei<br />
<strong>FES</strong> ins Ro<strong>ll</strong>en. Anfang<br />
November 2011 wurde der<br />
Entsorger von der Organisation<br />
für die erfolgreiche<br />
Umsetzung entsprechender<br />
Maßnahmen in der Weidenbornstraße<br />
zertifiziert.<br />
Seitdem darf sich <strong>FES</strong> dort<br />
„ÖKOPROFIT-Betrieb Frankfurt“<br />
nennen.<br />
Der erste <strong>FES</strong>-Nachhaltigkeitsbericht<br />
2010 hatte<br />
Vorbildfunktion und diente<br />
anderen <strong>Frankfurter</strong> Beteiligungen<br />
als Orientierung.
3.327 DVDs könnte man täglich<br />
Insgesamt 5.02 1<br />
20<br />
a<strong>ll</strong>Es, was Zählt.<br />
nicht a<strong>ll</strong>es, was wesentlich ist, ist messbar. wenn es um nachhaltigkeit geht<br />
und das bemühen um eine attraktive und umweltfreundliche stadt, muss man<br />
a<strong>ll</strong>erdings gelegentlich mitrechnen. hier ein paar beispiele.<br />
4.300<br />
19.000<br />
anruFe<br />
werden im FeS-<br />
Ca<strong>ll</strong>Center<br />
monatliCh<br />
FreundliCh<br />
beantwortet.<br />
Waschmaschinen nimmt die<br />
Werkstatt Frankfurt jährlich<br />
zur Verwertung entgegen.<br />
700 km<br />
6.000<br />
mit den Daten der<br />
Datensicherung bei<br />
<strong>FES</strong> beschreiben.<br />
50<br />
i<strong>ll</strong>egal abgelegte<br />
Sperrmü<strong>ll</strong>haufen<br />
beseitigte <strong>FES</strong><br />
in Frankfurt im<br />
vergangenen Jahr.<br />
500.000 Tonnen Hausmü<strong>ll</strong> entsorgte<br />
<strong>FES</strong> in diesem Jahr fachgerecht.<br />
Rund 1.100 Tonnen Co 2 spaRT<br />
die BioaBfa<strong>ll</strong>Behandlungs-<br />
anlage deR fes-ToChTeR<br />
RMB jähRliCh ein.<br />
offizie<strong>ll</strong>e Rücknahmeste<strong>ll</strong>en<br />
für alte Energiesparlampen<br />
gibt es im <strong>Frankfurter</strong> Raum.<br />
16<br />
Besucher fanden sich 201 1 auf<br />
Festen der <strong>FES</strong>-Gruppe ein.<br />
ZahlEnwEltEn<br />
65%<br />
Jahre alt wurde<br />
der <strong>Frankfurter</strong><br />
GrünGürtel 2011.<br />
lang sind insgesamt die Strecken der öffentlichen<br />
Verkehrsmittel im Stadtgebiet Frankfurts.<br />
Holzanteil<br />
findet sich<br />
im Sperrmü<strong>ll</strong><br />
der Stadt.
© Patrick Meier, (Mainbube) Frankfurt<br />
im wald, da sind<br />
diE FrankFurtEr.<br />
Am 14. November 2011 feierte die Stadt Frankfurt am Main das 20-jährige Jubiläum des<br />
GrünGürtels. In unserer Serie über das einzigartige Projekt ste<strong>ll</strong>en wir Ihnen dieses Mal<br />
einen besonders baumreichen Abschnitt vor.<br />
Vom Endpunkt unserer letzten Wanderung,<br />
dem Goetheturm, starten wir in<br />
die grüne Lunge der Mainmetropole,<br />
den Stadtwald. Mit über 5.785 Hektar ist er einer<br />
der größten Stadtwälder Deutschlands und<br />
ein beliebtes Naherholungsgebiet für a<strong>ll</strong>e <strong>Frankfurter</strong>innen<br />
und <strong>Frankfurter</strong>. Auf seinem Wegenetz<br />
tummeln sich Jogger (hier gibt es zwei<br />
Rundkurse von 10 bzw. 5 Kilometern), Spaziergänger,<br />
Radler und sogar Reiter. Wir<br />
folgen zunächst dem markierten<br />
GrünGürtel-Rundwanderweg zum<br />
Maunzenweiher. Er ist der erste von<br />
zahlreichen kleinen Seen, die uns<br />
im Stadtwald begegnen. Der Boden<br />
des Weihers ist sehr lehmhaltig, von<br />
hier bekamen die Oberräder früher<br />
das Rohmaterial für Tontöpfe. Eine<br />
Besonderheit unter den Gewässern<br />
ist die Grastränke, die etwas weiter<br />
südwestlich liegt. Sie stammt aus<br />
der Zeit, als der Stadtwald noch beweidet<br />
wurde, und diente sozusagen als „Viehkneipe“.<br />
Heute haben Spaziergänger hier in der<br />
Regel nur an Sonn- und Feiertagen Zutritt – zahlreiche<br />
seltene Vogel- und andere Tierarten, die<br />
hier leben, werden vor zu viel Trubel geschützt.<br />
Wir verlassen den Rundwanderweg und folgen<br />
dem Naturpfad Weilruh weiter nach Süden. Den<br />
Scherbelinoweiher und den berühmten Monte<br />
Scherbelino lassen wir dabei im wahrsten Sinne<br />
links liegen. Das Gebiet, das bis 1925 als Mü<strong>ll</strong>-<br />
© Martin Krolikowski, CC BY 2.0<br />
deponie diente, wird heute aufwändig saniert.<br />
Ein hoher Anteil Glasscherben im abgelagerten<br />
Mü<strong>ll</strong> gaben dem Hügel einst seinen Namen. Der<br />
1970 angelegte Naturpfad mit seinen informativen<br />
Hinweisschildern führt uns weiter unmittelbar<br />
an Kesselbruch- und Försterwiesenweiher<br />
vorbei zum Mörderbrunnen. Der Sage nach hat<br />
an dieser natürlichen Que<strong>ll</strong>e eine wunderschöne<br />
Fee dem Mörder ihres Liebsten den Garaus<br />
gemacht. Uns zieht es jedoch mehr<br />
zu den heiteren Gedenkstätten und<br />
deshalb machen wir uns gleich wieder<br />
auf Richtung Norden zum Monsterspecht.<br />
Der große hölzerne Vogel,<br />
der an einer Buche sitzt, ist eines der<br />
Objekte von F. K. Waechters „Komischer<br />
Kunst“. Der 2005 verstorbene<br />
Vertreter der „Neuen <strong>Frankfurter</strong><br />
Schule“ schenkte der Stadt Frankfurt<br />
einst eine Reihe von fröhlichen<br />
Objekten – inzwischen kann man sie<br />
im ganzen Stadtwald besichtigen.<br />
Der Monsterspecht liegt an einem Knotenpunkt<br />
von vielen Wegen im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet<br />
(FFH) Oberwald. Die 300 Hektar des dichten<br />
Buchenwalds sind besonders schützenswert – zu<br />
den seltenen Tierarten, die sich hier wohlfühlen,<br />
zählen (neben dem hölzernen) auch andere<br />
Spechtarten. Inspiriert von so viel Natur wandern<br />
wir weiter nach Westen zur Oberschweinstiege<br />
und gönnen uns eine wohlverdiente Rast<br />
im dortigen Restaurant.<br />
17 21 im GrünEn<br />
Entdeckernaturen finden<br />
in Frankfurts Stadtwald<br />
übera<strong>ll</strong> Spannendes und<br />
Eigentümliches, wie z.B.<br />
den „Mörderbrunnen“.
Saransk<br />
Ufa<br />
Nischnij Nowgorod<br />
Dzershinsk<br />
Arzamas<br />
St. Petersburg<br />
Moskau<br />
russlands mü<strong>ll</strong><br />
ist Gold wErt.<br />
Zeitgemäße Kreislaufwirtschaftssysteme stecken in Russland noch in den Anfängen. Für<br />
die Entsorgung von etwa 90 Mi<strong>ll</strong>iarden Tonnen Abfa<strong>ll</strong> sind enormes Fachwissen sowie beträchtliche<br />
Investitionen notwendig. REMONDIS unterstützt die russische Abfa<strong>ll</strong>wirtschaft.<br />
Сортировка ж мусора – zu Deutsch:<br />
Mü<strong>ll</strong>trennung – heißt der neue Trend<br />
in der russischen Stadt Saransk. In der<br />
Hauptstadt der Republik Mordwinien, etwa<br />
650 km südöstlich von Moskau gelegen, steht<br />
seit Kurzem neben der Restmü<strong>ll</strong>tonne eines jeden<br />
Haushalts auch eine Tonne für Papier/Karton<br />
sowie Kunststoffverpackungen. Dass die<br />
Getrenntsammlung mit Zwei-Tonnen-System<br />
eingeführt wurde, verdankt die Stadt mit ihren<br />
rund 300.000 Einwohnern der OOO REMONDIS<br />
Saransk, einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft<br />
(ÖPP) der REMONDIS-Gruppe mit dem Kommunalbetrieb<br />
Spezavtohozjajstvo Saranskoe.<br />
wohlstand steigt, mü<strong>ll</strong>berge wachsen.<br />
Dass Schwung in die russische Abfa<strong>ll</strong>entsorgung<br />
kommt, darüber freut sich besonders der Oberbürgermeister<br />
von Saransk, Vladimir Fedorovitch<br />
Suschkov. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion<br />
spielte das Thema Mü<strong>ll</strong>trennung erst<br />
einmal keine Ro<strong>ll</strong>e mehr. Doch mit dem Wirtschaftswachstum<br />
wuchsen auch die Mü<strong>ll</strong>berge<br />
rund um die Städte. Inzwischen stinkt der Abfa<strong>ll</strong><br />
auf den knapp 4.700 Hausmü<strong>ll</strong>deponien im<br />
Land sprichwörtlich zum Himmel. 2009 ste<strong>ll</strong>te<br />
die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor<br />
fest, dass mehr als die Hälfte der Anlagen<br />
nicht den gesetzlichen Mindestanforderungen<br />
entsprachen. Nur 945 Deponien arbeiten mit offizie<strong>ll</strong>er<br />
Lizenz. Bereits jede zehnte hat mehr als<br />
90 Prozent ihres Fassungsvermögens erreicht.<br />
Daher wächst die Zahl der wilden, i<strong>ll</strong>egalen<br />
Mü<strong>ll</strong>kippen (derzeit schätzungsweise 12.500).<br />
Von der abfa<strong>ll</strong>- zur kreislaufwirtschaft.<br />
Ökologen fordern schon lange ein drastisches<br />
Umdenken. Inzwischen ist der Wandel von der<br />
Abfa<strong>ll</strong>- zur Kreislaufwirtschaft erklärtes Ziel der<br />
Machthaber im Kreml. Für die Umsetzung sind<br />
die Regierungen der einzelnen Regionen der<br />
Föderation verantwortlich. Seit 2008 begleitet<br />
die privatwirtschaftliche REMONDIS-Gruppe<br />
russische Kommunen auf ihrem Weg zu westlichen<br />
<strong>Entsorgungs</strong>standards. Basis dafür sind<br />
ÖPP-Verträge mit mehreren Gebietsverwaltungen<br />
und Städten. Saransk ist bereits die fünfte<br />
Kooperation.<br />
Zu den Herausforderungen gehören die veralteten<br />
Abfa<strong>ll</strong>betriebe des Landes und die viel<br />
zu geringe Zahl an Sortier-, Recycling- und Verbrennungsanlagen.<br />
Im Jahr 2008 existierten im<br />
größten Flächenstaat der Erde erst sieben Mü<strong>ll</strong>verbrennungsanlagen<br />
und neun Recyclingbetriebe.<br />
Swetlana Bigesse, Generaldirektorin der<br />
OOO REMONDIS Saransk, sieht daher den Ausbau<br />
und die Modernisierung von Anlagen als<br />
vorrangiges Ziel. Dafür sind jedoch erhebliche<br />
Investitionen nötig. A<strong>ll</strong>ein eine moderne Mü<strong>ll</strong>entsorgungsanlage<br />
kostet um die 50 Mi<strong>ll</strong>ionen<br />
Euro – ein Betrag, den sich eine durchschnitt-<br />
18 21 lEistunGEn<br />
im GrünEn<br />
Saransks Oberbürgermeister<br />
Vladimir Fedorovitch<br />
Suschkov denkt zukunftsorientiert.
liche russische Stadt nicht leisten und mit den<br />
niedrigen Mü<strong>ll</strong>gebühren auch nicht finanzieren<br />
kann. Pro Kopf und Jahr zahlt ein russischer<br />
Bürger für die Mü<strong>ll</strong>entsorgung gerade mal um<br />
die 10,– Euro.<br />
Dennoch kommt die OOO REMONDIS Saransk<br />
mit dieser Summe aus. Das Kunststück gelingt<br />
den <strong>Entsorgungs</strong>experten mit einer inte<strong>ll</strong>igenten<br />
Tourenplanung und neuen Mü<strong>ll</strong>wagen mit<br />
großem Fassungsvolumen. Unter den insgesamt<br />
acht Fahrzeugen sind auch drei moderne Frontlader<br />
– in Russland bislang noch ein absolutes<br />
Novum. Mit dem neuen Mü<strong>ll</strong>-Management<br />
wurde auch die flächendeckende Mü<strong>ll</strong>trennung<br />
eingeführt. Erwünschter Nebeneffekt: die Entlastung<br />
der kommunalen Deponie durch Reduktion<br />
der zu deponierenden Abfa<strong>ll</strong>mengen.<br />
Bereits im Gespräch ist die Modernisierung der<br />
bestehenden Deponie sowie der Bau einer leistungsfähigen<br />
Verwertungsanlage.<br />
„сортировка ж мусора“ bedurfte anfangs<br />
einiger Überzeugungsarbeit, denn bislang bot<br />
Zahlen im Vergleich<br />
rEmondis in russland<br />
In Russland ist REMONDIS insbesondere<br />
im europäischen Landesteil aktiv.<br />
In mehreren Städten organisiert das<br />
Unternehmen bereits die Abfa<strong>ll</strong>entsorgung,<br />
in Naro-Fominsk bei Moskau, in<br />
Dzershinsk bei Nischnij Nowgorod, in<br />
St. Petersburg, Ufa und Saransk.<br />
der Rohstoffreichtum des Landes kaum Anreize<br />
für die Vermeidung oder das Recycling von Abfa<strong>ll</strong>.<br />
Inzwischen hat ein Umdenken begonnen.<br />
Fernsehspots, Plakatwerbung und Schulveranstaltungen<br />
halfen, die Menschen aufzuklären<br />
und das Bewusstsein zu verändern. Die Motivation<br />
zur Mü<strong>ll</strong>trennung steigt nicht zuletzt<br />
deshalb, weil die eingesammelten Wertstoffe<br />
gewinnbringend verkauft werden und so die<br />
Mü<strong>ll</strong>gebühren im Zaum halten. In Saransk beispielsweise<br />
werden Plastik beziehungsweise<br />
Papier/Pappe auf der alten Sortieranlage händisch<br />
sortiert. Zum größten Teil handelt es sich<br />
um Verpackungen aus Karton oder We<strong>ll</strong>pappe,<br />
die zu Ba<strong>ll</strong>en verpresst werden. Abnehmer<br />
der Fraktionen sind lokale Papierfabriken oder<br />
Kunststoffverarbeitungsbetriebe. REMONDIS-<br />
Expertin Bigesse ist sicher, dass sich in Zukunft<br />
noch mehr bewegen wird: „Unter den Mü<strong>ll</strong>bergen<br />
der Stadt stecken verborgene Geschäftschancen.<br />
Wir helfen unseren russischen Partnern,<br />
diese Chancen zu nutzen.“<br />
russland deutschland<br />
Fläche: 17,1 Mio. km 2 0,357 Mio. km 2<br />
Einwohner: 142,9 Mio. (2010) 82,6 Mio. (2009)<br />
Bevölkerungsdichte: 8,3 Einw./km 2 230 Einw./km 2<br />
Abfa<strong>ll</strong>aufkommen: 2.265 Mio. t (2008) 344,6 Mio. t (in 2008)<br />
– davon Haushaltsabfä<strong>ll</strong>e: 130 Mio. t (2008) 37,2 Mio. t (2008)<br />
– pro Einwohner: 909,73 kg 453 kg<br />
Recycelt werden: 40 % Altpapier 91,2 %<br />
5 % Kunststoff 68 %<br />
35 % Altglas 82,2 %<br />
Que<strong>ll</strong>en: Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (Rospotrebnadsor 2009), Cleandex, BMU, Statistisches Bundesamt<br />
19 21 lEistunGEn<br />
im GrünEn<br />
Trennen auf Russisch:<br />
Kreislaufwirtschaft beginnt<br />
bei der Entsorgung.
Erholsam:<br />
Flanieren in der Altstadt.<br />
der Elisabethenbrunnen<br />
im Kurpark.<br />
Bilder: © Gerd Kittel, Burkhard Bigalke, Kur- und Kongreß-GmbH, Bad Homburg v. d. Höhe Historisch:<br />
wE<strong>ll</strong>nEss mit<br />
champaGnErluFt.<br />
c<br />
Kaiser Wilhelm II., Goethe, der russische Zar – a<strong>ll</strong>e waren sie schon zu Gast in Bad Homburg.<br />
Heute gelingt der Stadt am Taunus der Spagat zwischen grüner Kurstadt, beliebtem<br />
Wohnsitz und attraktivem Wirtschaftsstandort. Die <strong>FES</strong>-Tochter FAS unterstützt die<br />
Kommune bei der Entsorgung von Altpapier.<br />
Bad Homburg vor der Höhe wirbt mit<br />
dem Slogan „Champagnerluft und Tradition“.<br />
Auch wenn der Schaumwein<br />
lediglich eine Anspielung auf das anregend<br />
prickelnde Klima des vor der Tür liegenden<br />
Taunusgebirges ist, so passt das Bild doch zum<br />
Wohlstand und Lebensstil der rund 52.000 Einwohner<br />
zählenden Kommune.<br />
Das Bild der einstigen Residenzstadt der Land-<br />
grafen von Hessen-Homburg und Sommersitz<br />
der deutschen Kaiserfamilie prägen etwa das<br />
prächtige Barockschloss im Herzen der Stadt<br />
sowie der denkmalgeschützte, 44 Hektar<br />
große Kurpark. Ein Weg führt durch<br />
die landgräfliche Gartenlandschaft<br />
bis hinauf in den Taunus, zum römischen<br />
Grenzwa<strong>ll</strong> Limes. Das Kurbad<br />
genoss schon um 1840 weltweiten<br />
Ruhm. Kaiser und Könige, Adelige<br />
und Dichterfürsten suchten hier<br />
Genesung und Erholung. Bis heute<br />
schätzen Tausende von Kurgästen<br />
die medizinischen und gesundheitsfördernden<br />
Angebote Bad<br />
Homburgs: von modernen Klinikanlagen<br />
über traditione<strong>ll</strong>e<br />
Heilque<strong>ll</strong>en bis zu angesagten<br />
We<strong>ll</strong>ness-Oasen und Sportstätten.<br />
Theater und Museen,<br />
das traditione<strong>ll</strong>e Laternenfest<br />
sowie der Bad Homburger<br />
Sommer mit seinem vielfältigen<br />
Kulturangebot bieten Abwechslung<br />
und Unterhaltung.<br />
20<br />
Die Shoppingzeile in der liebevo<strong>ll</strong> restaurierten<br />
historischen Altstadt lädt mit Boutiquen, Restaurants<br />
und Cafés zum Bummeln, Einkaufen und<br />
Verweilen ein. Glanzvo<strong>ll</strong>er Abschluss des Tages:<br />
ein Besuch des exklusiven Spielkasinos, in dem<br />
schon Dostojewski sein Glück herausforderte.<br />
Nicht ums Glück, aber um gute Geschäfte geht<br />
es den etwa 3.000 Unternehmen (insbesondere<br />
der Gesundheitswirtschaft, der Consulting- und<br />
IT-Branche), die ihren Sitz in der verkehrsgünstig<br />
gelegenen Kommune haben. Rund 29.000<br />
Arbeitnehmer finden dort Beschäftigung. Damit<br />
gehört Bad Homburg zu den bedeutendsten<br />
Wirtschaftsstandorten der Rhein-Main-Region.<br />
Wo gelebt und gearbeitet wird, fä<strong>ll</strong>t auch jede<br />
Menge Altpapier an. Aus diesem Grund hat<br />
FAS im Jahr 2008 gemeinsam mit dem Betriebshof<br />
der Stadt die Papiertonne als zusätzliche<br />
Leistung neben der Bündelsammlung und den<br />
Depotcontainern eingeführt. Der monatliche<br />
Leerungsrhythmus durch FAS-Mitarbeiter erhöht<br />
den Komfort für die Bürger, denn bei dieser<br />
Gelegenheit werden auch gleich die an der<br />
Straße deponierten Papierbündel mitgenommen<br />
und regelmäßig zwei Recyclinghöfe angefahren.<br />
Die Tourenplanung wird fortlaufend<br />
vom Abfa<strong>ll</strong>entsorger optimiert, um die Effizienz<br />
zu steigern. „Durch die lange Zusammenarbeit<br />
hat FAS genügend Erfahrungswerte und steuert<br />
die notwendigen Leerungsinterva<strong>ll</strong>e flexibel.<br />
Das funktioniert einwandfrei“, sagt Klaus Hoppe,<br />
Abfa<strong>ll</strong>wirtschaftsberater am Betriebshof der<br />
Stadt Bad Homburg.<br />
pErspEktiVEn
Ein starkEs tEam<br />
aus Gross und klEin.<br />
Stress in der Schule? Mit den Eltern? Keinen Vater, der Drachen bauen<br />
kann? Und keine ältere Schwester, die Fragen zum ersten Kuss beantwortet?<br />
Ein guter Freund ist da Gold wert. Big Brothers Big Sisters vermittelt erwachsene<br />
„Mentoren“ an Kinder und Jugendliche.<br />
Vater und Sohn, könnte man meinen,<br />
sieht man Harald und Calvin vo<strong>ll</strong>er Eifer<br />
zusammen in der Küche Waffeln backen.<br />
Calvin ist 11 und Harald 50 Jahre alt. Die<br />
beiden haben sich über die Organisation „Big<br />
Brothers Big Sisters Deutschland“ (BBBSD) kennengelernt.<br />
Seitdem verbringen sie regelmäßig<br />
Zeit miteinander. Sie machen das, was ihnen beiden<br />
Spaß macht. Sie sehen sich ein Basketba<strong>ll</strong>spiel<br />
der <strong>Frankfurter</strong> Skyliners an, entdecken<br />
Stadt und Umgebung mit dem Fahrrad oder besuchen<br />
den <strong>Frankfurter</strong> Flughafen. Das letzte,<br />
was ihnen ausgehen würde, wäre der gemeinsame<br />
Gesprächsstoff.<br />
Gesucht und gefunden.<br />
Das Konzept von BBBSD ist einfach, aber wirksam:<br />
Die Organisation vermittelt erwachsene<br />
Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche<br />
zwischen 6 und 16 Jahren. Einige haben einen<br />
Migrationshintergrund, andere stammen aus bildungsfernen<br />
Familien. Manche wachsen bei einem<br />
a<strong>ll</strong>einerziehenden Elternteil auf. Wieder<br />
andere stecken in einer schwierigen Lebenssituation.<br />
Ihnen a<strong>ll</strong>en gemein ist, dass sie einen älteren<br />
Freund gut gebrauchen können.<br />
Die Kinder müssen von ihren Eltern angemeldet<br />
werden, dann erfolgt ein erstes Kennenlernen.<br />
Jungen bekommen für ein Jahr einen „großen<br />
Bruder“, Mädchen eine „große Schwester“. Felix<br />
Schlüter vom Regionalbüro Rhein-Main betont,<br />
dass die Organisation „mit großer Sorgfalt<br />
21<br />
vorgeht“. Deshalb durchlaufen die Mentoren<br />
einen Auswahlprozess: Jeder muss ein erweitertes<br />
polizeiliches Führungszeugnis sowie drei Referenzen<br />
vorlegen. Nach einem persönlichen<br />
Gespräch werden sie in Workshops auf ihre<br />
Aufgabe vorbereitet.<br />
Freunde fürs leben.<br />
Die ehrenamtlich engagierten „großen Ge-<br />
schwister“ schenken Zeit, geben neue Anre-<br />
gungen und fördern so ein Kind in seiner Ent-<br />
wicklung. „In Zeiten von Kleinfamilien fehlt es<br />
Kindern an Bezugspersonen. Sie brauchen aber<br />
Ro<strong>ll</strong>envorbilder, um verantwortliches Handeln<br />
zu lernen“, sagt Schlüter. Die Erfahrung zeige,<br />
dass Zeit mit einem älteren Freund das Selbstwertgefühl<br />
und die soziale Kompetenz der jungen<br />
Menschen stärke. Lernen können dabei<br />
beide Seiten voneinander. Calvin tut es gut,<br />
dass Harald immer ein offenes Ohr für ihn hat<br />
und vieles mit ihm unternimmt. Harald wo<strong>ll</strong>te<br />
sich regional in seiner Heimatstadt Frankfurt engagieren.<br />
Der Betriebsrat der <strong>FES</strong> hat gelernt,<br />
sich selbst nicht mehr zu ernst zu nehmen und<br />
die Welt wieder mit Kinderaugen zu sehen:<br />
„Die Zeit mit Calvin macht eine Menge<br />
Spaß. Als großer Bruder bekomme ich<br />
von ihm ganz viel zurück.“<br />
partnErschaFtEn<br />
Interessierte Mentorinnen und Mentoren können sich beim BBBS<br />
Frankfurt melden. Auch finanzie<strong>ll</strong>e Unterstützungen sind wi<strong>ll</strong>kommen.<br />
Informationen gibt es unter www.bbbsd.org oder telefonisch<br />
069 2972085-0.<br />
Calvin und Harald genießen die<br />
Zeit miteinander. Sie haben ihr<br />
Tandem-Jahr schon verlängert!<br />
„Es braucht ein<br />
ganzes Dorf,<br />
um ein Kind zu<br />
erziehen.“<br />
Afrikanisches Sprichwort
standortoptimiErunG:<br />
diE strassE dEs rEcYclinGs.<br />
6<br />
10–12<br />
16–18<br />
19–21<br />
27<br />
In der Ferdinand-Porsche-Straße sind drei Töchter und eine Dependance der <strong>Frankfurter</strong><br />
<strong>Entsorgungs</strong>- und Service GmbH ansässig. Mit einem Flächenentwicklungsprogramm wi<strong>ll</strong><br />
der Entsorger den Standort jetzt noch effizienter nutzen.<br />
10–12, 16–18, 19–21 und 27. Dabei<br />
handelt es sich um keinen Geheimcode,<br />
sondern um die Hausnummern,<br />
an denen <strong>FES</strong> mit ihren Töchtern FAS, FFR und<br />
TRAPP sowie ihrer Altpapiersortieranlage in der<br />
Ferdinand-Porsche-Straße ansässig ist. Rund<br />
60.000 m2 6,<br />
umfasst das Areal im <strong>Frankfurter</strong><br />
Stadtteil Fechenheim und ist damit der größte<br />
Standort der <strong>FES</strong>-Gruppe noch vor Heddernheim<br />
und Bornheim.<br />
Seit einem Jahr sind Planer von <strong>FES</strong> dabei, ein<br />
Konzept für eine noch bessere Nutzung der Gesamtfläche<br />
und der Immobilien zu entwickeln.<br />
„Unternehmen wie das unsere bewegen sich in<br />
einem dauerhaften Wettbewerb. Für uns heißt<br />
das, Standorte konstant weiterzuentwickeln,<br />
um Leistungskraft, Mobilität und Erreichbarkeit<br />
zu erhöhen. Das bedeutet Investition, ist aber<br />
auf die Dauer wirtschaftlicher, denn nur so können<br />
wir unser Preis-Leistungs-Verhältnis stabil<br />
halten und dem ökologischen Strukturwandel<br />
Rechnung tragen“, sagt Klaus Peter, Liegenschaftsmanager<br />
<strong>FES</strong>.<br />
EntsorGunG tür an tür<br />
Etwa 60 Unternehmen bevölkern die bogenförmig verlaufende Ferdinand-Porsche-<br />
Straße im Osten Frankfurts. <strong>FES</strong> tat ihren ersten Schritt an diesen Ort im Jahr 2002 mit<br />
dem Bau der Altpapiersortieranlage. Vorausschauend mietete der Entsorger gleich die<br />
zwei benachbarten Grundstücke mit dazu. Bereits<br />
ein Jahr später übernahm <strong>FES</strong> dann die <strong>Frankfurter</strong><br />
Fußwegreinigung Dr. Feiler und Co. oHG (FFR), die<br />
ihren Standort zufä<strong>ll</strong>igerweise in der Nachbarschaft<br />
hatte: in der Ferdinand-Porsche-Straße 19–21. 2008 war die <strong>FES</strong>-Tochter FAS so stark gewachsen,<br />
dass sie ein eigenes Domizil brauchte. Was lag näher, als mit Mitarbeitern, Containerlager<br />
und Fuhrpark nahe der Altpapieranlage in die Hausnummern 20 und 27 zu<br />
ziehen? Neuester Zuwachs der <strong>FES</strong>-Familie ist seit Mai 2010 die Firma TRAPP. Wo anders<br />
so<strong>ll</strong>te sie sein als – in der Ferdinand-Porsche-Straße 6?! Und so avanciert die Ferdinand-<br />
Porsche-Straße Schritt für Schritt zur „saubersten“ Straße Frankfurts.<br />
22<br />
Eine der ersten Maßnahmen, die kürzlich in Angriff<br />
genommen wurden, ist der Umbau einer ehemaligen<br />
FFR-Werkstatt in der Ferdinand-Porsche-<br />
Straße 21. Wo früher Einsatzfahrzeuge repariert<br />
wurden, so<strong>ll</strong> ein Garderoben- und Sanitärbereich<br />
entstehen. Ein zusätzliches Obergeschoss für Büroräume<br />
wird aufgesetzt. Die FFR-Mitarbeiter, deren<br />
Zahl im letzten Jahr stark gewachsen ist, können<br />
zukünftig auf großzügigen 720 m2 arbeiten.<br />
Kostengünstig werden das Beheizen des neuen<br />
Gebäudes und die Aufbereitung von Warmwasser<br />
sein. Dafür sorgt zum einen die Holztafelbauweise,<br />
die durch eine neuartige Ze<strong>ll</strong>ulosedämmung<br />
einen besonders guten Wärmedämmwert<br />
garantiert. Im Zuge der Umste<strong>ll</strong>ung hat sich <strong>FES</strong><br />
zudem für eine Heizung mit umweltschonender<br />
Ölbrennwerttechnik in Kombination mit einer<br />
solarthermischen Anlage entschlossen. „Gegenüber<br />
älteren Techniken reduziert das den Energiebedarf<br />
und damit auch die durch Verbrennung<br />
verursachten Emissionen um etwa 30 Prozent“,<br />
schätzt Peter.<br />
Weiterhin wird über den Bau eines Parkdecks auf<br />
dem Grundstück der Ferdinand-Porsche-Straße<br />
10–12 nachgedacht. Rund 300 Einsatzfahrzeuge<br />
von FFR könnten so demnächst platzsparend<br />
übereinander parken und die Fläche<br />
optimal genutzt werden. Weitere Vorhaben<br />
sind in Arbeit und werden im Frühjahr 2012<br />
entscheidungsreif vorliegen.<br />
intErn
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wEnn sichErhEit<br />
VorFahrt hat.<br />
Während <strong>FES</strong> im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main unterwegs ist, um Straßen,<br />
Brücken und Plätze von Eis und Schnee zu befreien, sorgt FFR bei verschiedenen Umlandkommunen,<br />
Gewerbe und Privatkunden für ein gefahrloses Vorwärtskommen in<br />
jeder Wetterlage. A<strong>ll</strong>ein bei FFR sind bei Schnee und Eis über 375 Mitarbeiter und 223<br />
Fahrzeuge im Einsatz. Egal, ob es um die Umweltverträglichkeit des Streuguts geht, die<br />
Vernetzung mit den Wetterdiensten oder die richtige Technik am richtigen Platz – auf<br />
<strong>FES</strong> und FFR ist Verlass. In diesem Sinne: einen schönen, sicheren Winter!<br />
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23 21 imprEssionEn<br />
im GrünEn<br />
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Mehr Informationen zu unseren umweltfreundlichen Leistungen für Unternehmen:<br />
www.fes-frankfurt.de