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Friseur Raschke Damen- und Herren-Salon - EKWK.de

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Abseits <strong>de</strong>r großen Kathedralen<br />

Schwe<strong>de</strong>n ist nicht das Land prächtiger<br />

Kathedralen, aber ein Land mit vielen<br />

Kirchen, die immer wie<strong>de</strong>r zur Einkehr<br />

einla<strong>de</strong>n. Im vergangenen Jahr auf unserem<br />

Weg nach Lappland, ent<strong>de</strong>ckten<br />

wir immer wie<strong>de</strong>r Neues, das nur in<br />

diesem Kulturkreis zu fin<strong>de</strong>n ist. So die<br />

Kirchstadt von Gammelstadt bei Luleå,<br />

110 km südlich <strong>de</strong>s Polarkreises <strong>und</strong> seit<br />

1996 zum Weltkulturerbe <strong>de</strong>r Unesco<br />

gehörend. Von Schwe<strong>de</strong>ns ehemals 71<br />

Kirchstädten existieren heute noch 16.<br />

Mit 408 Häuschen ist Gammelstad die<br />

größte <strong>und</strong> am besten erhaltene Kirchstadt.<br />

Kirchstädte wur<strong>de</strong>n errichtet, um<br />

<strong>de</strong>n Kirchenbesuchern Übernachtungsmöglichkeiten<br />

zu bieten. Immerhin umfasste<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>bezirk ein Gebiet<br />

von <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Benelux-Staaten <strong>und</strong><br />

reichte bis zur heutigen norwegischen<br />

Grenze. Die älteste Dokumentation<br />

stammt von Weihnachten 1600.<br />

Die Kirchstadt war <strong>de</strong>r natürliche Treffpunkt<br />

<strong>de</strong>r Kirchengemein<strong>de</strong>bewohner.<br />

Man war bei <strong>de</strong>n Gottesdiensten anwesend,<br />

besuchte Märkte <strong>und</strong> Gerichtsverhandlungen.<br />

Natürlich traf man auch<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannte aus an<strong>de</strong>ren<br />

Dörfern. Nach <strong>und</strong> nach teilte man die<br />

Kirchenfeiertage in Alten- <strong>und</strong> Jugendfeiertage.<br />

Während <strong>de</strong>r „nächtlichen<br />

Brautwerbung“ an <strong>de</strong>n Jugendfeiertagen<br />

wur<strong>de</strong>n viele Bekanntschaften<br />

gemacht, die später zu Ehen führten.<br />

Noch heute wer<strong>de</strong>n die Mitglie<strong>de</strong>r drei-<br />

bis viermal im Jahr zu Kirchenfeiertagen<br />

eingela<strong>de</strong>n. Auch die Jugendlichen, die<br />

zum jährlichen Konfirman<strong>de</strong>nunterricht<br />

kommen, übernachten in <strong>de</strong>n Häuschen.<br />

So sind die Kirchstadtbräuche<br />

noch immer lebendig.<br />

Die Kirche ist die größte mittelalterliche<br />

Kirche Norrlands <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> 1492 geweiht.<br />

Der weiß verputzte Turm wur<strong>de</strong><br />

1851 gebaut <strong>und</strong> ersetzte einen älteren<br />

Holzturm, <strong>de</strong>r auf einem Hügel stand.<br />

Sehenswert sind die mittelalterlichen<br />

Kalkmalereien <strong>de</strong>s Chores. Der Altarschrank<br />

mit geschnitzten Holzfiguren,<br />

die die Lei<strong>de</strong>nsgeschichte Jesu erzählen,<br />

ist einer <strong>de</strong>r schönsten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

Die mächtige Orgel wur<strong>de</strong> 1971 geweiht.<br />

Beeindruckt wollten wir die Kirche<br />

Kin<strong>de</strong>raugen<br />

Z U M L E I T A R T I K E L 9<br />

verlassen, als wir ausgerechnet in dieser<br />

bäuerlich historischen Umgebung<br />

einen hochmo<strong>de</strong>rnen Gegenstand<br />

ent<strong>de</strong>ckten: einen Kollektomaten, ein<br />

Computerterminal zum bargeldlosen<br />

Einzahlen von Kollekten. Der Verwendungszweck<br />

kann gewählt wer<strong>de</strong>n. Und<br />

wir dachten unsere Kollektenbons seien<br />

zeitgemäß!<br />

Rosemarie Fischer<br />

Barock ist nicht unbedingt unser Ding.<br />

Aber beinahe unumgänglich, wenn<br />

man Urlaub in Bayern o<strong>de</strong>r Österreich<br />

macht. So war es auch vor vielen Jahren,<br />

als wir die Stiftskirche in Ossiach<br />

am gleichnamigen See in Kärnten<br />

besuchten. Mit dabei waren unsere<br />

etwa fünfjährigen Zwillinge. Als wir<br />

Erwachsenen meinten genug gesehen<br />

zu haben, saßen die bei<strong>de</strong>n Jungs noch<br />

wie gebannt in einer Kirchenbank. „Was<br />

macht ihr <strong>de</strong>nn noch?“, war die Frage.<br />

„Wir warten, dass ein Engel kommt!“<br />

Kin<strong>de</strong>r sehen manches an<strong>de</strong>rs. Auch<br />

heute noch.

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