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Nationaler<br />

Informationstag 2011<br />

Inklusion:<br />

BEWUSSTSEIN VERÄNDERN<br />

UND AUSBILDEN<br />

Tagungsbericht<br />

16. November 2011<br />

Studio 44 der Österreichischen Lotterien<br />

Eine Veranstaltung der<br />

Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR),<br />

Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs<br />

Im Auftrag <strong>und</strong> mit finanzieller Unterstützung des<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit, Soziales <strong>und</strong> Konsumentenschutz (BMASK)<br />

<strong>und</strong> mit Förderung der Österreichischen Lotterien


Organisationsteam:<br />

Martha Dohnal<br />

Eduard Riha<br />

Christa Allinger-Csollich<br />

Dr. in Irmgard Bauer<br />

Gesamtmoderation:<br />

Birgit Primig<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR),<br />

Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs<br />

1010 Wien, Stubenring 2/1/4<br />

Redaktion: Birgit Primig – Training & Public Relations<br />

Layout: Martha Dohnal<br />

Druck: Eigenvervielfältigung<br />

Wien, im März 2012<br />

Alle Rechte vorbehalten. Abdruck oder elektronische Wiedergabe,<br />

auch auszugsweise, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung.<br />

Seite 2 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Inhalt<br />

Zwei Themen in einem?......................................................................5<br />

Wir alle sind Politik ............................................................................7<br />

Erfolg bringt nur der Medienmix........................................................8<br />

Alltäglichkeit ist keine Story .............................................................10<br />

Integration ist für „die anderen“ gut ................................................12<br />

Die Frage nach Ressourcen ist eine Killerphrase...............................14<br />

Eine Schule genügt nicht...................................................................16<br />

Kinder lassen, so wie sie sind ...........................................................18<br />

Entwicklungsländer: die Überschriften sind die gleichen.................20<br />

Das Tagungsprogramm ....................................................................22<br />

Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer..............................................23<br />

Referentinnen <strong>und</strong> Referenten ..........................................................26<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 3 von 26


Seite 4 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Zwei Themen in einem?<br />

<strong>Bewusstsein</strong>sbildung <strong>und</strong> Ausbildung: Für den Vizepräsidenten<br />

der ÖAR, Mag. Michael Svoboda, sind diese beiden Bereiche eng<br />

verwoben. Frühzeitige <strong>und</strong> breit gestreute <strong>Bewusstsein</strong>sbildung sei<br />

durch schulische Inklusion möglich. Bessere Ausbildung erhöhe<br />

gleichzeitig die Chancen.<br />

Svoboda erinnerte in seinen Begrüßungsworten an die gesetzlichen<br />

Maßnahmen der letzten Jahre. Er fasste sie in drei wichtige Schritte<br />

zusammen: zunächst das Verbot von Diskriminierung, dann<br />

verstärkte Bemühungen der Integration <strong>und</strong> nun Inklusion durch das<br />

Gleichstellungspaket <strong>und</strong> die UN-Behindertenrechtskonvention. Das<br />

schönste Gesetzeswerk sei aber eine „leere Hülse, wenn es nicht in<br />

das <strong>Bewusstsein</strong> der Menschen eindringt, nicht wahrgenommen <strong>und</strong><br />

nicht gelebt wird.“<br />

Die Kampagnen der vergangenen Jahre hätten viel dazu beigetragen,<br />

<strong>Bewusstsein</strong> zu schaffen. Svoboda kritisierte allerdings den<br />

öffentlichen R<strong>und</strong>funk, „der immer noch damit ringt, wie Menschen<br />

mit Behinderungen in seinem Bereich dargestellt werden.“<br />

Wesentlicher als Kampagnen sei aber die alltägliche<br />

<strong>Bewusstsein</strong>sbildung. „Wir, die wir uns täglich in unserem<br />

Lebensraum, in unserem Arbeitsumfeld bewegen, können zeigen,<br />

dass wir trotz Behinderung 100, ja 150 Prozent Arbeit verrichten<br />

können.“ Svoboda rief zu einem selbstbewussteren Auftreten<br />

behinderter Menschen auf. Inklusion dürfe nicht gnadenhalber<br />

gegeben werden, sondern müsse zunehmend selbstverständlich<br />

werden.<br />

Inklusion ist keine Gnade<br />

„Wenn es immer noch Architekten, Baumeister gibt, die bei der<br />

Planung von Gebäuden nicht an Barrierefreiheit denken, so ist das<br />

traurig. Es liegt aber ebenfalls an uns, diese Berufsgruppen zu<br />

sensibilisieren, aber auch zu kritisieren.“ Mit diesem Beispiel stellte<br />

Svoboda den Zusammenhang zwischen <strong>Bewusstsein</strong>sbildung <strong>und</strong><br />

Ausbildung her, denn auch die Ausbildung etlicher Berufsgruppen<br />

müsse verändert werden.<br />

Über Inklusion in der Schule könnten einerseits klassische<br />

Ausbildungsmuster überkommener Strukturen überw<strong>und</strong>en werden.<br />

Jedes behinderte Kind hat im Regelschulwesen Platz <strong>und</strong> damit<br />

höhere Erfolgschancen. Der zweite Aspekt neben diesem<br />

„Selbstzweck“: nicht behinderte Kinder würden sensibilisiert. „Damit<br />

können wir frühzeitig <strong>und</strong> breit gestreut überzeugen, dass<br />

Behinderung nichts Besonderes ist.“<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 5 von 26


eit gestreut überzeugen<br />

Abschließend bat Svoboda die Anwesenden, nicht müde zu werden<br />

im Bestreben, <strong>Bewusstsein</strong>sbildung im Alltag zu betreiben. „Das ist<br />

die wirksamste, aber auch kostengünstigste Form.“<br />

Mag. Michael Svoboda<br />

Vizepräsident der ÖAR<br />

Präsident des KOBVÖ<br />

Seite 6 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Wir alle sind Politik<br />

Unerwartet philosophisch begann B<strong>und</strong>esminister Rudolf<br />

H<strong>und</strong>storfer sein Gr<strong>und</strong>satzreferat. Er sollte die Frage beantworten,<br />

wie die Öffentlichkeit von der Politik motiviert werden kann.<br />

„Wer ist Öffentlichkeit, wer ist Politik?“ Dieser Frage widmete er sich<br />

zunächst <strong>und</strong> folgerte: „Es sind alles die gleichen. Denn Politik wird<br />

von der Öffentlichkeit gewählt. Und damit bestimmen wir selbst, wer<br />

in der Regierung, im Nationalrat sitzt <strong>und</strong> welche Programme<br />

umgesetzt werden.“<br />

Inklusion ist ein Menschenrecht, das umzusetzen ist, meinte der<br />

Minister. Vielfalt sei ein positiver Wert für die Gesellschaft.<br />

Allerdings: „Das ist nicht immer einfach, manchmal sehr kompliziert.<br />

Und manchmal an den Grenzen der Toleranz Einzelner, weil es zu<br />

lange dauert oder vielleicht in die falsche Richtung geht.“<br />

Grenzen der Toleranz<br />

Inklusion bedeute aber auch, dass sich die Gesellschaft verändern<br />

müsse. „Das sind Prozesse, die wir teils schon sehr gut im Griff<br />

haben, die wir teils erst begonnen haben.“ Neben dem effektiven<br />

Schutz vor Diskriminierung brauche es vor allem Barrierefreiheit.<br />

„Nicht nur physische Barrieren, sondern auch jene in den Köpfen<br />

<strong>und</strong> den Bäuchen müssen abgebaut werden.“ Aktivitäten der letzten<br />

Jahre hätten dafür gesorgt, dass Barrierefreiheit ein öffentliches Thema sei.<br />

Auf dem Gebiet der politischen Partizipation <strong>und</strong> dem konstruktiven<br />

Dialog mit Menschen mit Behinderung <strong>und</strong> ihren Organisationen<br />

sieht H<strong>und</strong>storfer Fortschritte. „Vor zwanzig Jahren gab es in den<br />

Parteien keine Repräsentanten, die offen bekannt haben: Ja, ich bin<br />

behindert, ich repräsentiere diese Gruppe <strong>und</strong> bin trotzdem ein<br />

vollwertiges Mitglied dieses Hauses.“ Heute sei das kein Thema mehr.<br />

Überschriften sind bekannt<br />

Die UN-Behindertenrechtskonvention ist für den Minister ein wichtiger<br />

Impuls, bei dem der Menschenrechtsaspekt sehr bewusst im<br />

Mittelpunkt steht. Sie gilt es umzusetzen. Über den Nationalen<br />

Aktionsplan muss die nächste Etappe zur Inklusion bis zum Jahr 2020<br />

erarbeitet werden. „Es wird von uns abhängen, wie es uns gelingt, alles<br />

Mögliche in den NAP einzupacken. Sie kennen alle Überschriften. Wir<br />

wissen alle, dass sie nur dann gut sind, wenn der Inhalt auch dem<br />

entspricht, was wir uns gemeinsam vorstellen.“ In die Diskussion des<br />

vorliegenden ersten Entwurfs werden alle betroffenen Stellen einbezogen.<br />

B<strong>und</strong>esminister Rudolf H<strong>und</strong>storfer<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit, Soziales <strong>und</strong> Konsumentenschutz (BMASK)<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 7 von 26


Erfolg bringt nur der Medienmix<br />

Im Archiv des Sozialministeriums hat Dr. in Gisela Kirchler-Lidy<br />

gegraben. Sie schilderte die Entwicklung von Kampagnen durch<br />

einen Rückblick auf vergangene. Integration in den Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> <strong>Bewusstsein</strong>sbildung waren immer die vorrangigen Ziele. Ihr<br />

Fazit: Ohne Online geht gar nichts mehr, aber Medienmix führt<br />

zum Erfolg.<br />

Als erstes Beispiel nannte sie die Kampagne „anders gleich – gleich<br />

anders“ im Europäischen Jahr der behinderten Menschen 2003. Das<br />

wichtigste Medium war der Radiosender Ö1 mit einer eigenen<br />

Sendereihe „ohne Barrieren“.<br />

Als zentrales Informationsmedium von „Lehre ohne Barriere“ diente<br />

eine telefonische Hotline, die in allen Medien beworben wurde.<br />

„Damals wurden tatsächlich zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen,“<br />

erinnert Kirchler-Lidy. Daher wurde die Aktion verlängert.<br />

Die budgetär wohl größte Kampagne war „Arbeit <strong>und</strong> Behinderung“<br />

im Jahr 2006. Die so genannte „Behindertenmilliarde“ stand in ihrem<br />

Mittelpunkt. „Damals haben wir das Internet erstmals in einem<br />

beabsichtigten Format eingesetzt, nicht nur nebenbei.“ Eine<br />

Verlagerung von Printmedien auf das Internet zeichnete sich erstmals<br />

ab.<br />

Internet nicht mehr nebenbei<br />

Gänzlich anders war die „Aktion 500“. Sie richtete sich gezielt an<br />

beratende Berufe, um Serviceangebote der öffentlichen Hand<br />

bekannter zu machen. Für diesen Zweck wurden erneut Folder <strong>und</strong><br />

Broschüren gedruckt.<br />

Auf die letzte Kampagne ging Kirchler-Lidy sehr detailliert ein. Im<br />

September <strong>und</strong> Oktober 2011 stand einmal mehr die Integration<br />

behinderter Menschen in den Arbeitsmarkt im Mittelpunkt.<br />

„Vernetzung ist uns tatsächlich gelungen, alle Institutionen haben<br />

sich mit einem gemeinsamen Thema befasst <strong>und</strong> es zu ihrem<br />

Anliegen gemacht“, meint sie im Rückblick. Das zentrale Instrument<br />

war die bereits bestehende Website „Arbeit <strong>und</strong> Behinderung“. In<br />

allen Spots <strong>und</strong> Sujets wurde auf sie verwiesen. Die zunächst im ORF<br />

gesendeten Spots wurden von einer Kinokette übernommen <strong>und</strong><br />

kostenlos drei Wochen lang gezeigt.<br />

Die Kampagne hat sich im ORF aber nicht auf die Ausstrahlung der<br />

Spots <strong>und</strong> die Implementierung eines Banners auf der Website<br />

beschränkt, berichtete Kirchler-Lidy. „In vielen Sendungen wurde<br />

das Thema aufgegriffen, auch in den Landesstudios.“<br />

Seite 8 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Mit einer Vielzahl von Daten veranschaulichte Kirchler-Lidy den<br />

Erfolg dieser Kampagne. Sie verwies auf die Messungen des ORF.<br />

Laut Teletest haben etwa drei Millionen Menschen den Spot 2,7 Mal<br />

gesehen. Auf Ö3 verzeichnete der Spot 23 Millionen Bruttokontakte,<br />

so oft wurde der Spot tatsächlich gehört. Die wichtigsten Zahlen für<br />

die Kampagne war der Erfolg bei Personalentscheidenden: 515.000<br />

haben den Spot sieben bis acht Mal gehört.<br />

„Für mich war es ein wichtiger Lernschritt in der<br />

Kampagnenplanung, mehr auf Online-Werbung zu gehen“, berichtet<br />

Kirchler-Lidy. Interessant sind vor allem die garantierten<br />

Sichtkontakte <strong>und</strong> die Klickrate: Wie oft wurde der Banner gesehen,<br />

wie oft tatsächlich angeklickt.<br />

„Ohne Online-Medien kommt eine erfolgreiche Kampagne heute<br />

nicht mehr aus“, meint Kirchler-Lidy. „Und da rede ich noch nicht<br />

von social media.“ Damit habe das Sozialministerium noch relativ<br />

wenig Erfahrung, facebook, twitter <strong>und</strong> Co seien noch nicht Teil einer<br />

Kommunikationsstrategie.<br />

Der Erfolg einer Kampagne steigt mit dem Medienmix, ist sie<br />

überzeugt. Online-Werbung wird immer wichtiger, Print- <strong>und</strong><br />

Hörfunkspots verweisen auf das Internet. Mediale Begleitung erhöht<br />

den Werbewert. „Auftakt-Pressekonferenz, gezielte Interviews <strong>und</strong><br />

Presseaussendungen sind kein Fehler, sondern vervielfachen jeden<br />

Euro.“<br />

Abschließend empfahl Kirchler-Lidy bereits in die Planung einer<br />

Kampagne die Evaluierung mit einzubeziehen. Das müsse nicht die<br />

Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze sein. „Aber es gibt eine Reihe<br />

von Hinweisen <strong>und</strong> Indikatoren wie Einschaltquoten <strong>und</strong> andere<br />

Feedbackmöglichkeiten, aus denen wir Rückschlüsse ziehen<br />

können.“<br />

Dr. in Gisela Kirchler-Lidy<br />

Leiterin der Abteilung Kommunikation <strong>und</strong> Service<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit, Soziales <strong>und</strong> Konsumentenschutz (BMASK)<br />

Teletest als Kontrolle<br />

Euros vervielfachen<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 9 von 26


Alltäglichkeit ist keine Story<br />

Für ihren Beitrag über „Mike“ <strong>und</strong> „Klara“ hatte die Journalistin<br />

Andrea Zeidler 2010 den ÖZIV-Medienpreis bekommen. Für sie<br />

war die Gestaltung dieses Beitrages ein „Crashkurs in einer<br />

Disziplin, die keine sein sollte“: die nicht diskriminierende<br />

Darstellung von Menschen mit Behinderung.<br />

Zeidler gestand sehr freimütig, dass sie vor ihrem ersten Beitrag über<br />

Menschen mit Behinderung nichts über korrekte Sprache oder nicht<br />

diskriminierende Darstellung wusste. „Ich wollte schlichtweg<br />

unterhalten, mit einer netten Story im Mittelpunkt, vielleicht mit<br />

irgendeiner Botschaft zum Thema Behinderung.“<br />

Vielleicht eine Botschaft<br />

Die ProtagonistInnen ihres Beitrags äußerten sehr konkrete Wünsche,<br />

wie sie dargestellt werden wollten, wie nicht. „Ich habe erfahren,<br />

dass Menschen mit Behinderung – ich bediene mich jetzt einer<br />

diskriminierenden Formulierung – als ganz normale Menschen<br />

dargestellt werden wollen.“ Kernpunkt einer solchen<br />

Berichterstattung, so Zeidler, seien Sorgfalt, Qualität <strong>und</strong> ein sehr<br />

großes Gespür.<br />

Für Zeidler ergibt sich daraus ein „riesengroßes Spannungsfeld“:<br />

Was normal <strong>und</strong> alltäglich ist, hat keinen News-Wert <strong>und</strong> ist nicht<br />

berichtenswert. Für die Journalistin ist eine ganzheitliche<br />

Berichterstattung, die nicht auf einen Blickwinkel reduziert, ein Weg<br />

aus diesem Spannungsfeld. „Ein Beitrag muss auch Aspekte<br />

beinhalten, die nicht in direktem Zusammenhang mit Behinderung<br />

stehen.“ Zeidler zitiert die Medienwissenschafterin Cornelia Renggli,<br />

um die Folgen reduzierter Berichterstattung aufzuzeigen: „Die<br />

Behinderung ermöglicht zwar, dass Menschen mit Behinderung<br />

sichtbar werden, gleichzeitig verhindert sie aber, dass die Menschen<br />

gesehen werden.“ Als konkretes Beispiel verwies Zeidler auf die<br />

Szenen aus einem Tanzkurs in ihrem Beitrag über Mike <strong>und</strong> Klara.<br />

Blickwinkel reduziert<br />

Als zusätzlichen Qualitätsanspruch bezeichnete Zeidler, Menschen<br />

nicht in einfache Rollenbilder zu drängen. „Menschen mit<br />

Behinderung werden sehr gerne als Helden dargestellt. In einer<br />

heroisierenden Darstellung steht im Mittelpunkt, dass ein Mensch im<br />

Rollstuhl sitzt <strong>und</strong> nicht so sehr seine Leistung. Trotzdem er im<br />

Rollstuhl sitzt, trotzdem er behindert ist, hat er etwas geschafft.“<br />

Die umgekehrte Darstellung sei noch schwerer zu ertragen: „Ich<br />

schau nach unten, da ist das arme Hascherl, das Opfer.“ Garniert sei<br />

rührselige Darstellung dann mit nachdenklich machender Musik,<br />

Seite 10 von 26 Nationaler Informationstag 2011


erührender Sprecherstimme, im Mittelpunkt oft der Blick eines<br />

behinderten Mädchens. „Für mich stimmt hier nicht, dass<br />

Behinderung kein soziales Problem ist <strong>und</strong> in diesem Kontext auch<br />

nicht lösbar ist.“ Es sei für sie, so Zeidler, nicht vereinbar, ein<br />

schutzbedürftiges Hascherl zu präsentieren, wenn ein<br />

selbstbewusster junger Mann vor ihr sitzt, „bloß weil er im Rollstuhl<br />

sitzt.“ Zeidler verwies einmal mehr auf Mike, der „cool <strong>und</strong><br />

selbstbewusst“ gezeigt werden wollte.<br />

realitätsnah ist gerecht<br />

Als gerechteste Darstellung bezeichnet Zeidler eine alltags- <strong>und</strong><br />

realitätsnahe. „Wenn ich Behinderung als etwas ganz gewöhnliches<br />

zeige, kann ich Vertrautheit schaffen zwischen Betrachter <strong>und</strong><br />

Betrachtetem. Damit kann ich helfen, Behinderung in der<br />

Wahrnehmung zu normalisieren.“<br />

Menschen mit Behinderung seien auch bei ihrer Darstellung in<br />

Medien ExpertInnen in eigener Sache. „Wir Journalisten müssen uns<br />

auf so viele neue Themen einarbeiten, wir sind immer auf Experten<br />

angewiesen.“ Jede Qualitätsredaktion würde sich daher auch über<br />

Feedback freuen <strong>und</strong> es dankbar aufgreifen.<br />

Zum Abschluss bedankte sich Zeidler einmal mehr für den ÖZIV-<br />

Medienpreis. „Solche Preise motivieren unglaublich!“<br />

Andrea Zeidler<br />

Redakteurin bei „Langbein & Partner“<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 11 von 26


Integration ist für „die anderen“ gut<br />

Viele Randbemerkungen vom Kommunikationsprofi Mag.<br />

Dietmar Ecker über die Befindlichkeit von ÖsterreicherInnen<br />

brachten das Publikum zum Schmunzeln. In seinem launigen<br />

Referat war vor allem aber sehr viel Ernsthaftes. Sein Fazit:<br />

„Wehren Sie sich gegen die Hilfsbedürftigkeits-Schublade!“<br />

Zu Beginn seines Referats beschäftigte sich Ecker mit dem Begriff der<br />

Meinung. Im rationalen Sinn dieses Begriffs ist Information ihre<br />

Voraussetzung. „Wir glauben zu wissen“, meint Ecker. „In der Regel<br />

basiert eine Meinung auf Vorurteilen, Stimmungen <strong>und</strong><br />

Vermutungen.“ Massenmeinung entsteht dort, wo Nachbarn oder<br />

Fre<strong>und</strong>e eine Meinung bekräftigen.<br />

Emotionale Faktoren überwiegen somit in der Entstehung von<br />

Bildern im Kopf. „Massenkommunikation ist daher nie rational. Wir<br />

können keine mathematischen Modelle von Meinungsbildung <strong>und</strong><br />

<strong>Bewusstsein</strong>sänderung entwerfen.“ Ecker weiter: „Was dann<br />

Meinung ist, ist in der Regel <strong>und</strong>ifferenziert. Sie ist leicht zuordenbar,<br />

trivial <strong>und</strong> basiert auf Vorurteilen.“<br />

Meinung ist <strong>und</strong>ifferenziert<br />

Er verwies auf einige österreichisches Spezifika der<br />

Meinungsbildung. Die Schaffung von Leistung <strong>und</strong> Werten beruhe<br />

sehr stark auf körperlicher Leistung. „Österreich ist ein Land der<br />

Sporthelden, der Schihelden“. Dieses Phänomen werde stärker, je<br />

mehr Wertschöpfung in der geistigen Arbeit liege <strong>und</strong> wir zur<br />

Dienstleistungsgesellschaft werden.<br />

Die logische Folge, so Ecker: „Wenn körperliche Leistung die<br />

Voraussetzung ist, etwas Wertvolles zu schaffen, dann sind<br />

Menschen mit Behinderung diejenigen, die weniger leisten können.<br />

Vordergründig sind sie damit sehr hilfsbedürftig.“<br />

Um Massenmeinungen besser zu verstehen, ging Ecker detaillierter<br />

auf Meinungsbildung in Österreich ein. „Gr<strong>und</strong>sätzlich sind wir<br />

Weltmeister, immer <strong>und</strong> überall. Außer wir werden benachteiligt,<br />

was fast immer passiert, <strong>und</strong> zwar jedem von uns. Daher ist<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich einmal alles schlecht.“ Die josephinische Tradition des<br />

Landes sorge für ein „Die Politik muss es richten.“ Daher sei unsere<br />

Gesellschaft institutionalisiert. Allerdings sei auch die Politik<br />

schlecht, <strong>und</strong>, so Ecker „Daher werden wir auch von der politischen<br />

Elite benachteiligt.<br />

Dieser ganze Zustand ist gr<strong>und</strong>sätzlich zum Fürchten.“<br />

Seite 12 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Angst sei ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen<br />

Befindlichkeit. Aus der großen Angst, krank oder gelähmt zu<br />

werden, einen Körperteil zu verlieren, resultiere die Angst vor<br />

Begegnungen mit Menschen mit Behinderung. Die zweite Angst sei,<br />

Fehler im Umgang mit behinderten Menschen zu machen.<br />

„Es geht daher nicht um bewusste Exklusion“, schließt Ecker daraus,<br />

„sondern um die Verdrängung der Ängste derer, die glauben, keine<br />

Behinderung zu haben.“ Kommunikationsunfähigkeit <strong>und</strong><br />

Hilflosigkeit so genannter „Normaler“ führe zu Isolation.<br />

„Wenn ich vor etwas Angst habe, bekämpfe ich die Ursache der<br />

Angst oder – die österreichsche Tugend – ich verdränge. Das geht am<br />

besten durch Schubladen, da ist es dann zugeordnet <strong>und</strong> nicht mehr<br />

bedrohlich. Unsere Schublade ist total definiert: hilfsbedürftig. Wenn<br />

ich helfen kann, bin ich stark, <strong>und</strong> das gibt das Gefühl der<br />

Überlegenheit.“<br />

zum Fürchten<br />

Integriert durch Schublade<br />

Die Bevölkerung wisse über Benachteilungen von Menschen mit<br />

Behinderung durchaus Bescheid, ist Ecker überzeugt. „Sie sind durch<br />

die Hilfsbedürftig-Schublade zwar jetzt integriert, aber sie sind nicht<br />

inkludiert. Das ist ein riesiger Unterschied.“ Integration habe eine<br />

psychosoziale Funktion, weil jeder gerne helfe.<br />

Die Zuschreibung „behindert“ sei ein soziologischer Prozess, der<br />

Begriff Behinderung soziologisch gewachsen <strong>und</strong> damit veränderbar.<br />

Diesem fremdbestimmten Bild könne nur entgegengewirkt werden,<br />

wenn in Kampagnen Fähigkeiten in den Vordergr<strong>und</strong> gestellt<br />

würden. Benachteiligungen aufzuzeigen führe in die Schublade.<br />

Ecker ist überzeugt: „Die <strong>Bewusstsein</strong>sveränderung beginnt dort, wo<br />

Sie beginnen, sich in der Substanz anders darzustellen. Sonst geht<br />

jede Kampagne schief. Sie helfen in Wirklichkeit den anderen damit.<br />

Sie nehmen ihnen die Berührungsängste <strong>und</strong> wirken dem<br />

Helfersyndrom entgegen.“<br />

Zum Abschluss rief er das Publikum dazu auf, sich gegen<br />

Kampagnen zu wehren, in denen behinderte Menschen als<br />

hilfsbedürftig dargestellt werden.<br />

Mag. Dietmar Ecker<br />

Agentur Ecker & Partner<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 13 von 26


Die Frage nach Ressourcen ist eine<br />

Killerphrase<br />

Erst seit vergangenem Sommer ist Dr. Rüdiger Teutsch im<br />

Unterrichtsministerium für die Integration von Kindern mit<br />

Behinderung zuständig. Bis dahin ging es in seiner Abteilung<br />

ausschließlich um Menschen mit so genanntem<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

„Inklusion ist kein sonderpädagogisches Thema, sondern eines des<br />

ganzen Schulsystems.“ Diesen Ansatz versucht Teutsch im<br />

Schulwesen zu verankern. Ziel seiner Arbeit ist die strategische<br />

Vorbereitung der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

durch eine Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für die Politik. „Die große Frage<br />

lautet: Wie kommen wir in den Mainstream?“<br />

Über einen Monitoringausschuss <strong>und</strong> die Koordination mit dem<br />

Nationalen Aktionsplan soll bis zum Ende dieses Schuljahres eine<br />

Gr<strong>und</strong>lage erarbeitet werden. Auf dieser Basis sollen politische<br />

Entscheidungen ermöglicht werden. „Wir brauchen noch in dieser<br />

Legislaturperiode zumindest einen Ansatz, dass wirklich etwas<br />

weiter geht“, meint Teutsch. Denn im Gr<strong>und</strong>e wüssten alle, worum<br />

es geht, aber: „Wir wollen Taten sehen.“<br />

Wir wollen Taten sehen.<br />

In so genannten „R<strong>und</strong>en Tischen“ mit internen <strong>und</strong> externen<br />

BeraterInnen wurden Handlungsfelder erarbeitet. Die<br />

Übereinstimmungen seien groß. „Aber dieser Konsens kann<br />

trügerisch sein. Denn jene, die skeptisch sind, haben bisher eher<br />

nichts gesagt oder waren noch nicht eingeb<strong>und</strong>en.“<br />

Als „Killerphrase der Schulentwicklung“ bezeichnete Teutsch<br />

folgende Aussage: „Erst brauchen wir die Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />

die Ressourcen <strong>und</strong> dann werden wir schon machen.“ Ihm gehe es<br />

vielmehr darum, Ambivalenzen aufzulösen, wenn<br />

Rahmenbedingungen nicht perfekt sind. Es gehe um<br />

Ressourcensteuerung. „Sie müssen dort ankommen, wo sie wirklich<br />

gebraucht werden.“<br />

Ambivalenzen auflösen<br />

Barrierefreiheit sei selbstverständlich notwendig. „Aber wie müssen<br />

wir unterrichten, damit Menschen mit Behinderung folgen können?<br />

Was muss in der Kommunikation verändert werden? Wie kommen<br />

wir zu einem professionellen Selbstverständnis aller Lehrkräfte in<br />

allen Lehrtypen, dass Inklusion ein Normalzustand ist?“<br />

Seite 14 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Inklusion sei keine Fortsetzung von Integration, sondern ein völlig<br />

anderer Ansatz. „Vielfalt ist vorfindbar <strong>und</strong> alle arbeiten damit. So<br />

einfach ist es eigentlich <strong>und</strong> so schwierig ist es gleichzeitig in einem<br />

Schulsystem, in dem Homogenität von Lerngruppen eine<br />

Gr<strong>und</strong>überzeugung ist“. Teutsch plädierte für eine Aufhebung der<br />

Trennung in viele Schultypen. Er sieht darin eine starke Tendenz zur<br />

Assimilation. „Im Integrationsmodell wird Heterogenität zwar<br />

wahrgenommen, aber sie ist eine Herausforderung. Und<br />

Herausforderung ist ein anderes Wort für Problem.“<br />

Ein konkretes Bild, wohin es gehen soll, sei in der Bildungsdiskussion<br />

notwendig. „Es geht nicht um Verbesserung von dem was wir jetzt<br />

haben, indem wir mehr von demselben haben.“ Ein mentaler<br />

Wechsel von Bildung bei Verantwortungsträgern müsse erreicht <strong>und</strong><br />

unterstützt werden: Inklusion ist Normalzustand.<br />

Dr. Rüdiger Teutsch<br />

Leiter der Integrationsabteilung<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Unterricht, Kunst <strong>und</strong> Kultur (BMUKK)<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 15 von 26


Eine Schule genügt nicht<br />

Die österreichische Bildungsforschung muss auf Erfahrungen aus<br />

dem Ausland zurückgreifen, wenn es um Inklusion geht. Sie sei<br />

aber auch hier dringend notwendig, meint Ass. Prof. Mag. a Dr. in<br />

Helga Fasching <strong>und</strong> nennt die Voraussetzungen.<br />

Zu Beginn ihres Referates wies sie darauf hin, welche Auswirkungen<br />

Sonderbeschulung für die Betroffenen hat: „Da haben wir<br />

dramatische Lebensläufe, weil sie zu einer bestimmten behinderten<br />

Biografie führt.“ Eine Sonderschule erschwere das nachschulische<br />

Leben, weil das Selbstbewusstsein der Personen viel geringer<br />

entwickelt sei. Das führe wieder zu Problemen bei der Bewerbung<br />

am freien Arbeitsmarkt.<br />

Selbstbewusstsein fehlt<br />

Inklusion definiert Fasching als „aktive Umsetzung von Werten zur<br />

Überwindung von Ausgrenzung.“ Nur über Anerkennung könne<br />

letztendlich Vielfalt erreicht werden. Inklusive Pädagogik lehnt<br />

Etikettierungen <strong>und</strong> Klassifizierungen ab: „Nicht mehr das eine Kind<br />

mit sonderpädagogischem Förderbedarf wird gesucht, sondern<br />

Barrieren werden für alle Kinder abgebaut.“ Strukturelle<br />

Änderungen seien notwendig, um den Bedürfnissen aller<br />

NutzerInnen gerecht zu werden.<br />

In diesem Sinn sei es Aufgabe der Schulentwicklung, nicht noch<br />

etwas dazu zu geben, sondern zu verändern. Ein neues System müsse<br />

geschaffen, Unterricht, Methodik <strong>und</strong> Didaktik umgestaltet werden.<br />

Damit Inklusion gelingen kann, ist die Ausbildung der Lehrkräfte<br />

essentiell. „Inklusionspädagogische Inhalte tragen wesentlich dazu<br />

bei, ob eine Lehrperson bereit ist, Inklusion zu realisieren.“<br />

Lehrpersonen, die bereits mit behinderten Kindern gearbeitet haben,<br />

seien eher bereit, Inklusion zu leben. Inklusive Pädagogik müsse Teil<br />

der allgemeinen Ausbildung werden <strong>und</strong> dürfe nicht in Lehrgängen<br />

für Zusatzqualifikationen vermittelt werden.<br />

Sensibilität ist wichtig<br />

Fasching nennt vier Aspekte des erfolgreichen Lehrens in der<br />

inklusiven Schule. Der erste Punkt ist die pädagogische Orientierung,<br />

das Interesse an einzelnen Personen. Die Einstellung zur Inklusion ist<br />

der zweite Punkt. Drittens nannte sie die Unterrichtspraktiken, zu<br />

denen Teambesprechungen <strong>und</strong> Intervision gehören. Die<br />

persönlichen Merkmale sind der vierte Punkt, wobei es in erster Linie<br />

um die Sensibilität für unterschiedliche Bedürfnisse geht. Nur über<br />

eine gemeinsame Sprache zwischen Lehrpersonen könne ein<br />

Kooperationsprozess entstehen.<br />

Seite 16 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Der „Index für Inklusion“ hat drei wesentliche Eckpunkte, so<br />

Fasching: „Inklusive Kulturen zu schaffen, ist essentiell. Sie<br />

ermöglichen erst die Etablierung inklusiver Strukturen <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung inklusiver Praktiken.“ Inklusionsprozesse, so warnt<br />

Fasching, dauern mitunter Jahre.<br />

Probleme in diesem Prozess entstehen, wenn die Unterstützung der<br />

Schulleitung oder die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen<br />

fehlen. „Das ist dann nicht ehrlich, vielfach werden hier aus Kindern<br />

Problemkinder gemacht.“ Häufig seien die Einstellungen zu<br />

bestimmten Gruppen von SchülerInnen negativ, das Schulklima<br />

schlecht.<br />

Etikett bringt Ressourcen<br />

Ein Spannungsfeld sieht Fasching im Gegensatz von „Exzellenz <strong>und</strong><br />

Chancengerechtigkeit.“ Schulen benötigen eine Etikettierung, um<br />

Ressourcen für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu<br />

erhalten.<br />

Ein Gegensatz besteht laut Fasching auch im stetigen Bemühen, die<br />

Effizienz zu steigern <strong>und</strong> marginalisierte Gruppen einzubeziehen. In<br />

den Lehrplänen sei dieses Dilemma ungeklärt.<br />

„Lehrpersonen wissen eigentlich viel mehr, als sie anwenden“, ist<br />

Fasching überzeugt. Es brauche einen eigenen Ort, um gängige<br />

Schulpraktiken zu hinterfragen. Es brauche auch neue<br />

Beratungssysteme, vor allem bei komplexen Übergangsfragen.<br />

Zum Abschluss ihres Referates plädierte Fasching für regionale<br />

Vernetzung. „Eine Schule allein wird diesen Entwicklungsprozess<br />

nicht schaffen. Sie kann erfolgreich sein, aber es reicht nicht, wenn<br />

wir nur ein paar gute Beispiele haben.“ Fasching forderte einen<br />

Inklusionsplan, in dem alle miteinander kooperieren. „Davon sind<br />

wir aber noch weit weg.“<br />

Ass. Prof. Mag. a Dr. in Helga Fasching<br />

Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 17 von 26


Kinder lassen, so wie sie sind<br />

Viel Einblick in den konkreten Alltag von Inklusion bot Ingrid<br />

Teufel. Sie unterrichtet an einer Schule, in der die Pausenglocke<br />

ignoriert wird <strong>und</strong> die Kinder auch am Tag der offenen Tür gerne<br />

lernen.<br />

In der Lernwerkstatt Wien 15 wird Inklusion gelebt. Die Schule soll<br />

„wirklich“ für alle Kinder da sein <strong>und</strong> ihnen individuell die<br />

bestmögliche Zukunft sichern. „Wir sind weg gegangen vom<br />

Etikettieren, Einordnen <strong>und</strong> Zusammenräumen. Wir lassen unsere<br />

Kinder so wie sie sind“, erzählt Teufel. Im Gegensatz dazu sei es in<br />

den meisten Wiener Integrationsklassen noch so, „dass<br />

Integrationslehrer für behinderte Kinder zuständig sind, normale<br />

Lehrer für die anderen Kinder.“<br />

Teufel gehörte zu den ersten Lehrkräften, die eine Integrationsklasse<br />

geführt hatten. Wenig später hat sie eine Mehrstufenklasse<br />

eingeführt. „Das war eine w<strong>und</strong>erschöne Zeit, weil da viele Kinder<br />

gelandet sind, die in anderen Schulen gescheitert sind. Es war eine<br />

unheimlich beglückende Erfahrung, wenn frustrierte, traurige, an<br />

sich zweifelnde Kinder wieder zu lachen begonnen haben.“<br />

beglückende Erfahrungen<br />

In ihrer Schule müsse Heterogenität nicht mehr betont werden. Es sei<br />

allerdings ein Fallstrick, wenn „das Kind kein Taferl umhat“, weil<br />

dann Ressourcen gestrichen würden. Teufel spricht sich auch gegen<br />

Kontrolle durch externe ExpertInnen aus. Sie verursache Ängste <strong>und</strong><br />

verhindere Inklusion. „Wir lösen Probleme im Team. Das setzt<br />

natürlich auch bestimmte Kompetenzen der Lehrkräfte voraus.“<br />

Wichtig sei, dass eine inklusive Schule auch therapeutische Angebote<br />

im Haus bieten kann. Sonderpädagogik müsse aber für alle Kinder<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Mit Begeisterung schildert Teufel Szenen von einem Tag der offenen<br />

Tür. Eine inklusive Schule müsse nicht an Kennzeichen gemessen<br />

werden. „Sie brauchen nur hineingehen <strong>und</strong> zuschauen, wie die<br />

Kinder miteinander umgehen <strong>und</strong> arbeiten, wie sie mit den<br />

Lehrkräften umgehen.“ Viele Eltern wollten einen Platz für ihre<br />

Kinder in der Lernwerkstatt. „Es ist traurig, dass Eltern so eine<br />

Schule wirklich suchen müssen.“ Sie selbst sei sehr froh, nicht über<br />

die Aufnahme von Kindern in ihrer Schule bestimmen zu müssen.<br />

suchen müssen ist traurig<br />

Starre Organisations- <strong>und</strong> Verwaltungsstrukturen gehören laut<br />

Teufel zu den Stolpersteinen der Inklusion. Dank Unterstützung<br />

Seite 18 von 26 Nationaler Informationstag 2011


durch den Landesschulinspektor <strong>und</strong> die Direktion läuft das in der<br />

Lernwerkstatt anders. „Wir müssen nicht sitzen. Wir müssen die<br />

nicht einhalten. Wir machen das so, wie es gerade passt <strong>und</strong> wie wir<br />

es brauchen.“<br />

Teufel meint, dass es „unheimlich viele“ Lehrpersonen gibt, die gerne<br />

so arbeiten, aber von außen daran gehindert würden. „In manchen<br />

Schulen wird das einfach nicht gerne gesehen, da müssen wir die<br />

Direktoren ins Boot holen.“ Andererseits sieht sie auch das Problem<br />

der „statischen Lehrpersonen“, die Inklusion ablehnen, sich nicht<br />

weiterbilden, sich nicht nach anderen Wegen umschauen.<br />

Lehrkräfte müssten selbst „win-win-Kommunikation“ leben. „Wenn<br />

es mal mit dem Team nicht klappt, müssen sie damit umgehen<br />

können.“ Supervision von außen sei notwendig. Aber vor allem<br />

brauche es dynamische Lehrende „mit Herz <strong>und</strong> Hirn“, die auch<br />

Studierende anstecken.<br />

Teufel wünscht sich mehr Flexibilität bei der Ausstattung von<br />

Schulen. Die Behörden sollten mehr auf die Lehrkräfte hören.<br />

„Manchmal hab’ ich das Gefühl, der Brandschutz geht vor<br />

pädagogischen Bedürfnissen.“<br />

wieder aufrecht gehen<br />

Viele Eltern haben massive Ängste, meint Teufel. Das seien jene<br />

Eltern, die bereits sehr schlechte Erfahrungen mit dem Schulsystem<br />

gemacht haben. „Ich hatte eine Mutter, deren hyperaktives Kind<br />

schon aus zwei Schulen rausgeflogen ist. Wir haben sie als Expertin<br />

einbezogen. Jetzt ist sie wieder eine schöne große Frau, die aufrecht<br />

geht.“ Diese Zusammenarbeit sei wichtig, Eltern gehören ins Team.<br />

Mittlerweile haben vier Jahrgänge die Schule verlassen. Die<br />

Lernwerkstatt war die erste Schule Österreichs, in der die Kinder<br />

übergangslos bis zur achten Schulstufe bleiben können. Die<br />

Stammklassen sind alters- <strong>und</strong> begabungsheterogen. Anstelle von<br />

Ziffern-Benotung gibt es eine Lernfortschrittsdokumentation. „Wir<br />

müssen Kinder nicht mit Wissen vollstopfen, sondern ihnen<br />

Kompetenzen beibringen.“<br />

Ingrid Teufel<br />

Pädagogin<br />

Lerngemeinschaft Wien 15<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 19 von 26


Entwicklungsländer: die Überschriften sind<br />

die gleichen<br />

Einen spannenden Einblick in Inklusion im Rahmen von<br />

Entwicklungszusammenarbeit bot Mag. a Sabine Rehbichler. Sie ist<br />

Projektreferentin für „Licht für die Welt“ <strong>und</strong> betreut Projekte in<br />

Burkina Faso <strong>und</strong> dem Südsudan.<br />

Die Organisation „Licht für die Welt“ arbeitet mit lokalen<br />

Partnerorganisationen. Auf diese Weise sollen Strukturen aufgebaut<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Lösungen für die Bevölkerung gef<strong>und</strong>en werden.<br />

„Inklusive Bildung ist daher auch nur ein Teil unserer Arbeit“, meint<br />

Rehbichler. „Es geht noch viel mehr um eine inklusive Gesellschaft.“<br />

In den Schwerpunktländern in Afrika haben die Menschen ein sehr<br />

geringes Einkommen. Etwa 15 Prozent von ihnen haben eine<br />

Behinderung. „Das ist eine Anzahl, die wir nicht mehr ignorieren<br />

können, um überhaupt von Entwicklung oder<br />

Entwicklungszusammenarbeit sprechen zu können.“<br />

100 Kinder in einer Klasse<br />

Dennoch meint sie, Inklusion sei nicht schwieriger zu erreichen als in<br />

Österreich. Es gebe Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede. Zu diesen<br />

zählt etwa die Klassengröße von 80 bis 100 SchülerInnen je Lehrkraft.<br />

Außerdem gebe es entsprechend weniger Ressourcen. „Dennoch sind<br />

die Überschriften der Diskussion die gleichen: Die Einstellung der<br />

Lehrkräfte <strong>und</strong> des Umfelds, die fehlenden Ressourcen. Nur die<br />

Ausprägungen sind unterschiedlich.“<br />

Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Ein Großteil der<br />

Ressourcen sind in der Hauptstadt <strong>und</strong> der zweitgrößten Stadt zu<br />

finden. „Aber die meisten Menschen leben in sehr ländlicher<br />

Umgebung.“<br />

Anhand eines konkreten Beispieles schilderte Rehbichler ihre Arbeit.<br />

Gerard ist heute sieben Jahre alt. Er wurde mit Klumpfüssen geboren<br />

<strong>und</strong> konnte zunächst nicht gehen. Er <strong>und</strong> seine Familie wurden in ein<br />

Programm der gemeindenahen Rehabilitation aufgenommen.<br />

Gemeinsam mit der Familie wurde an Therapien gearbeitet,<br />

Trainingsgeräte zum Teil selbst hergestellt. Mittlerweile geht Gerard<br />

an einem Stock <strong>und</strong> führt seinen blinden Vater. „Kinder sind oft von<br />

Bildung ausgeschlossen, weil sei für die Betreuung von anderen<br />

Familienmitgliedern zuständig sind“, erzählt Rehbichler. Inzwischen<br />

sind auch die Eltern bereit, Gerard eine Schulbildung zu ermöglichen.<br />

Seite 20 von 26 Nationaler Informationstag 2011


zuständig für den blinden Vater<br />

Es wird schwierig, Gerard einzuschulen. „Die Schulen im Umfeld<br />

sind wenigen vorbehalten.“ Spezialisierte Schulen gibt es allerdings<br />

nur in der Hauptstadt, die mehrere h<strong>und</strong>ert Kilometer entfernt ist.<br />

„In dieser Gesellschaft ist es noch viel weniger denkbar als bei uns,<br />

aus der Gemeinschaft rauszugehen <strong>und</strong> die Familie zu verlassen.“<br />

Dazu kommt, so Rehbichler, „dass es für uns eine philosophische<br />

Frage ist, möglichst vielen Kindern Zugang zu ihrer nächsten Schule<br />

zu ermöglichen, damit alle die gleichen Chancen haben.“<br />

Auch von Erfolgsbeispielen kann Rehbichler berichten. Sie erzählt<br />

von einer Schule für hörende <strong>und</strong> gehörlose Kinder, in der alle vom<br />

Kindergarten bis zum Maturaniveau gemeinsam unterrichtet werden.<br />

„Die Schulen konzentrieren sich auf bestimmte Behinderungen.“<br />

Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sei es wichtig,<br />

regionale Ressourcen-Zentren <strong>und</strong> damit Kompetenzen aufzubauen.<br />

Am Anfang steht auch hier <strong>Bewusstsein</strong>sbildung. „Die Menschen<br />

müssen erfahren, dass es kein böser Geist ist, der in ihre Kinder<br />

gefahren ist.“ Alle Schulen einer Region werden mit einbezogen. Die<br />

Ausbildung der Lehrkräfte ist dann ein wesentlicher Aspekt. Sie<br />

brauchen spezielle Ausbildungen etwa über den Umgang mit sehoder<br />

hörbehinderten Kindern, über bauliche Maßnahmen <strong>und</strong><br />

sonstige Hilfestellungen.<br />

Mag. a Sabine Rehbichler<br />

Licht für die Welt<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 21 von 26


Das Tagungsprogramm<br />

09:30 – 10:15 Einlass <strong>und</strong> Registrierung<br />

10:15 – 10:25 Einleitung<br />

durch Birgit Primig, Moderation<br />

10:25 – 10:30 Begrüßung <strong>und</strong> Eröffnung<br />

Mag. Michael Svoboda, Vizepräsident der ÖAR<br />

10:30 – 10:40 „Inklusion: Wie kann die Öffentlichkeit von der<br />

Politik motiviert werden?“<br />

BM Rudolf H<strong>und</strong>storfer (bmask)<br />

10:40 – 11:00 „<strong>Bewusstsein</strong>sverändernde Kampagnen – einst <strong>und</strong><br />

in Zukunft“<br />

Dr. in Gisela Kirchler-Lidy (bmask)<br />

11:00 – 11:20 Kaffeepause<br />

11:20 – 11:40 „Inklusion im Medienalltag“<br />

Andrea Zeidler (Langbein & Partner)<br />

11:40 – 12:00 „Kann Inklusion mit Kampagnen beschleunigt<br />

werden – wie verändert man <strong>Bewusstsein</strong>?“<br />

Mag. Dietmar Ecker (Agentur Ecker & Partner)<br />

12:00 – 12:30 Diskussion<br />

12:30 – 13:30 Mittagsbuffet<br />

13:30 – 13:50 „Auf dem Weg zur inklusiven Schule.<br />

Aktuelle Entwicklungen aus der Sicht des<br />

Unterrichtsministeriums.“<br />

Dr. Rüdiger Teutsch (bmukk)<br />

13:50 – 14:10 „Inklusion durch Schulentwicklung – was muss<br />

geschehen?“<br />

Ass. Prof. Mag. a Dr. in Helga Fasching (Universität<br />

Wien, Institut für Bildungswissenschaft)<br />

14:10 – 14:30 „Inklusive Schule – gelebte Praxis“<br />

Ingrid Teufel (Lerngemeinschaft Wien 15)<br />

14:30 – 14:50 „Inklusive Bildung in Ländern mit geringen<br />

Einkommen/Entwicklungsländern“<br />

Mag. a Sabine Rehbichler (Licht für die Welt - AG<br />

Globale Verantwortung)<br />

14:50 - 15:50 Diskussion<br />

15:50 Schlusswort<br />

Seite 22 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

Christa Allinger-Csollich , ÖAR<br />

Robert Bacher , Fonds Soziales Wien<br />

Helga Bachleitner , Hilfsgemeinsch. d. Blinden-u. Sehschwachen Ö.<br />

BA-DSA Renate Baier , Caritas d. Diözese St. Pölten<br />

Brigitte Balic , Verein BALANCE<br />

Mag. Wolfgang Bamberg , Jugend am Werk<br />

Dr. in Irmgard Bauer , ÖAR<br />

Manfred Beigel , Jugend am Werk<br />

Mag. Albert Brandstätter , Lebenshilfe Österreich<br />

MAS Sina Bründler , pro mente Wien<br />

Martha Dohnal , ÖAR<br />

Rita Donabauer , pro mente Austria<br />

DI Georg Edelmayer , fortec-Rehabilitation Technology Group<br />

Mag. a Petra Flieger , Sozialwissenschaftliche Projekte <strong>und</strong> Lehre<br />

Oswald Föllerer , Jugend am Werk<br />

Herbert Fritz, Geschäftsstellenleiter, AMS<br />

Christian Göhring , BM f. Arbeit, Soziales u. Konsumentenschutz<br />

Kornelia Götzinger<br />

Ing. Peter Groiss , Sachverständiger f. barrierefreies Bauen<br />

Ing. Maria Rosina Gr<strong>und</strong>ner , ÖAR<br />

Claudia Heindl , Lebenshilfe Österreich<br />

Wanja Herrmann , Die Lebenshilfe Wien<br />

Mag. a Helga Hiebl , Verein BALANCE<br />

Dr. Hansjörg Hofer , BM f. Arbeit, Soziales u. Konsumentenschutz<br />

DSA Hemma Hollergschwandtner , Wien Work - Projekt<br />

Arbeitsassistenz<br />

Anna Maria Hosenseidl , behindertenarbeit.at<br />

Gabriele Huber, Geschäftsführerin, assista Soziale Dienste GmbH<br />

Mag. a Elisabeth Janeba<br />

Andrea Kaindl<br />

Mag. a Marianne Karner , MS-Gesellschaft Wien<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 23 von 26


Magdalena Kern , Licht für die Welt<br />

Martina Knopp , Verein GIN<br />

Liselotte Kraly , UniCredit Bank Austria<br />

DI Willibald Kremser , HSM, Hilf Selbst Mit<br />

Mag. a Birgit Lanner , Behindertenanwaltschaft d. B<strong>und</strong>es<br />

Margaretha Maleh , Präsidentin, Österr. Verband für<br />

Spastikereingliederung<br />

Mag. Joachim Malleier<br />

Mag. a Heide Manhartsberger-Zuleger, Obfrau, Verein BASIS<br />

Mag. a Katharina Meichenitsch , Diakonie Österreich<br />

Dr. in Christina Meierschitz , ÖAR<br />

Dr. in Karin Miller-Fahringer , BMASK<br />

Gabriela Monterisi , Arbeit <strong>und</strong> Behinderung<br />

Gerda Mostafa , Verein BALANCE<br />

Michaela Öcker , Balance - Leben ohne Barrieren<br />

Leo Orsolits , Pädagogische Hochschule Wien<br />

Stefan Pauser, Chefredakteur, ÖZIV<br />

Herbert Pichler , ÖGB Chancen Nutzen Büro<br />

DI Evi Pohl-Iser, Abteilungsleiterin, Wiener Hilfswerk<br />

Dr. Gerhard Poppenwimmer , Wienwork GmbH, Projekt school's out<br />

Mag. a Liliana Prerowsky , BM f. Verkehr, Innovation u. Technologie<br />

Birgit Primig , Birgit Primig - Training & Public Relations<br />

Werner Pruckner , Kärntner Blinden-u. Sehbehindertenverband<br />

Mag. Andreas Reinalter , BMASK<br />

Nicole Reiter , Lebenshilfe Wien<br />

Eduard Riha, Generalsekretär der ÖAR<br />

Dr. Max Rubisch, Abteilungsleiter, BMASK<br />

Roland Rück , Verein BALANCE<br />

Dir. Gerald Schimböck, Geschäftsführer, OÖ Zivil-Invalidenverband<br />

Wilfried Schindler , Landesverband Lebenshilfe Steiermark<br />

Franz Schweidler, Geschäftfsführer, Kompetenzzentrum f. Bauen &<br />

Wohnen<br />

Seite 24 von 26 Nationaler Informationstag 2011


Mag. a Petra Steindl , BBRZ Reha GmbH<br />

Thomas Stix , behindertenarbeit.at<br />

Johannes Sulzbacher , vamos - Verein zur Integration<br />

Mag.a Isabell Supanic<br />

Kerstin Urschitz , Österr. Gehörlosenb<strong>und</strong><br />

Mag. a Kristin Vavtar , Seraphisches Liebeswerk der Kapuziner<br />

Ulrike Votypka, MBA, Wien Work - Projekt Arbeitsassistenz<br />

DSA Mag. a Dr. Monika Vyslouzil , FH Prof., Ilse Arlt Institut f.<br />

Soziale Inklusionsforschung<br />

Dr. Rudolf P. Wagner , pro mente Wien<br />

Brigitte Wallner , Verein BALANCE<br />

Wilfried Weber, Einrichtungsleiter, Lebenshilfe OÖ Tagesheimstätte<br />

Linz<br />

Mag. a Silvia Weissenberg , Lebenshilfe Österreich<br />

Ulrike Wenninger , PlatO<br />

Mag. a Eveline Wilfert , ÖGB Chancen Nutzen Büro<br />

Dr. Anthony Williams , ÖAR<br />

Mag. Mark Wilson , ABAk-Arbeitsvermittlung f. AkademikerInnen<br />

Mag. a Doris Winkler, MBA, Geschäftsführerin, Bandgesellschaft<br />

Mag. a Christina Wurzinger, E.MA, ÖAR<br />

Prof. Dr. in Katalin Zanin , Ich bin O.K. - Kultur- <strong>und</strong> Bildungsverein<br />

Nationaler Informationstag 2011 Seite 25 von 26


Referentinnen <strong>und</strong> Referenten<br />

Mag. Dietmar Ecker, Geschäftsführer, Agentur Ecker & Partner<br />

Mag. a Dr. in Helga Fasching, Ass.-Prof.,Uni Wien, Institut f.<br />

Bildungswissenschaft<br />

B<strong>und</strong>esminister Rudolf H<strong>und</strong>storfer, BM f. Arbeit, Soziales u.<br />

Konsumentenschutz<br />

Dr. in Gisela Kirchler-Lidy, Abteilungsleiterin, BM f. Arbeit, Soziales<br />

u. Konsumentenschutz<br />

Mag. a Sabine Rehbichler, Licht für die Welt<br />

Mag. Michael Svoboda, Vizepräsident der ÖAR,<br />

Präsident des KOBVÖ<br />

Ingrid Teufel , Lerngemeinschaft Wien 15<br />

Dr. Rüdiger Teutsch , BM f. Unterricht, Kunst u. Kultur<br />

Andrea Zeidler , Langbein & Partner Media GmbH & Co KG<br />

Seite 26 von 26 Nationaler Informationstag 2011

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