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Anita Wolf - Offenbarung

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das Heiligste, den Vorhang zaudernd auf die Seite schlagend.<br />

Er schaut hinein. Nichts! Weh, Er ist gegangen! Nicht mal<br />

die Hütte, die Er Mose stiftete, ist Ihm gut genug, hier zu<br />

bleiben. 'Das ‒ das liegt ja ganz allein an mir.' Die Gedanken<br />

überstürzen sich.<br />

"Im Heiligtum tat ich den Dienst und weiß, daß Gott dem<br />

Abraham und anderen Gerechten hie und da erschienen ist.<br />

Mir bisher nie. Heute ‒ ‒ die schwere Abrechnung, die auf<br />

meiner Seele lastet ‒ die geliebten Söhne sollen vor mir<br />

sterben? Mein Haus soll ausgerottet sein? Herr, o Herr,<br />

erbarme dich!"<br />

Eli geht hinaus. Unwert ist er, dort zu bleiben, wo Gott mit<br />

ihm gerechtet hat. 'So? bloß gerechtet? Hast du die Barmherzigkeit<br />

denn nicht gespürt, die aus Seinen heilsgewohnten<br />

Worten kam?' Das ist wie ein Säuseln um ihn her, und er<br />

neigt sein Haupt.<br />

Es nahen Schritte. Unwillig blickt er hoch. Wenn er schon,<br />

das erstemal, Gott sehen, Ihn offen hören durfte, will sich tief<br />

damit befassen, auch mit seiner Reue und der Buße, die zu<br />

erfüllen ist, da wird er gestört. Wieder ach und weh; gnädig<br />

war der Herr, während er nicht gleich erkennt, daß alles<br />

GOTTES FÜHRUNG ist. Er schämt sich vor sich selbst.<br />

Hanna kommt ohne ihren Mann, dafür mit einem Knaben,<br />

zwölf Jahre alt. "Verzeih", grüßt sie und legt die Hüttengabe<br />

nieder, "Gott gab mir im Traum die Weisung 'meinen Sohn',<br />

vor der Empfängnis schon dem Herrn geweiht, Ihm darzubringen.<br />

Einen echten Priester sollst du aus ihm machen, ihn<br />

lehren, was er wissen muß. Das andere", zögert sie, es ist<br />

nicht leicht, was sie noch zu künden hat, "wird Samuel vom<br />

Herrn erhalten. So mein Traum." Hanna schiebt den Knaben<br />

vor sich her, er soll Eli grüßen.<br />

‒ 7 ‒

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