07.05.2014 Aufrufe

Podologie Hautveränderungen erkennen und beurteilen (Vorschau)

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5Mai 2014 · 65. Jahrgang<br />

www.podologie.de<br />

Podo<br />

logie<br />

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Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />

B 3113 E<br />

Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />

<strong>Hautveränderungen</strong> <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>beurteilen</strong><br />

Viele Aspekte ergeben ein Gesamtbild/Teil II Seite 10<br />

Risiken – von Eiweißfehler bis Seifenfehler<br />

Im Umgang mit Desinfektionsmitteln/Teil I Seite 19<br />

Richtig delegieren ist (k)eine Kunst<br />

Geben Sie Arbeit ab – zu Ihrer eigenen Entlastung! Seite 33


PERSÖNLICH.<br />

PROFESSIONELL.<br />

MOBIL.<br />

Die mobile Fußpfl ege ganz neu<br />

denken, persönlicher machen<br />

<strong>und</strong> Abläufe intelligent organisieren.<br />

Teilen heißt Gewicht<br />

verteilen. So besteht das RUCK<br />

mobil System aus 3 Taschen mit unterschiedlichem<br />

Einsatzzweck: Für die Technik, für die Arbeit <strong>und</strong> für<br />

den Nachschub. Fußpfl egegerät, die Fußstütze, der<br />

Falthocker, sogar eine faltbare Fußwanne – alles ist<br />

dabei für ein sehr persönliches Pfl egeerlebnis.<br />

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müde, schwere Beine <strong>und</strong> pflegt mit erlesenen, natürlichen Wirkstoffen. Die Wasserlilie<br />

enthält ätherische Öle, die zu einem jungen, schönen Hautbild beitragen. Sie wirkt zudem<br />

beruhigend <strong>und</strong> adstringierend. Die Seide vollendet die wohltuende Pflege, indem sie<br />

feuchtigkeitsspendend <strong>und</strong> haut glättend wirkt. Das enthaltene Seidenprotein veredelt die<br />

Haut mit einem seidentypischen Glanz. Hyaluron spendet Feuchtigkeit, die auch in tieferen<br />

Hautschichten gespeichert werden kann. Für das Erlebnis leichter, seidenweich gepflegter<br />

Beine <strong>und</strong> Füße ist die Vorbereitung mit dem GEHWOL FUSSKRAFT Soft Feet Peeling ideal.<br />

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Es ist wieder so weit:<br />

Bewerben Sie sich für den<br />

<strong>Podologie</strong> Award 2014!<br />

Der Termin der FUSS in Kassel rückt<br />

langsam näher. „Das hat doch noch<br />

Zeit, die Veranstaltung ist doch erst<br />

im Oktober“ – dies mögen Sie vielleicht<br />

jetzt denken. Doch damit liegen Sie nicht<br />

ganz richtig. Denn in diesem Jahr wird<br />

zum zweiten Mal der <strong>Podologie</strong> Award<br />

der Zeitschrift PODOLOGIE auf der FUSS<br />

in Kassel vergeben. Das heißt: Ab jetzt<br />

können Sie sich wieder um den Preis<br />

beim Verlag Neuer Merkur, München,<br />

bewerben! Nutzen Sie die Chance auf<br />

diese Auszeichnung, <strong>und</strong> reichen Sie die<br />

dafür erforderlichen Unterlagen bis Freitag,<br />

den 29.08.2014, ein. (Alle weiteren<br />

Informationen zur Ausschreibung finden<br />

Sie auf S. 8.)<br />

Mit einem Scheck über 2.000 Euro <strong>und</strong><br />

mit den Gutscheinen der beteiligten Firmen<br />

liegt der Podolgie Award bei einem<br />

Gesamtwert von 2.750 Euro. Damit ist<br />

dieser Preis – verglichen mit anderen<br />

Auszeichnungen – außergewöhnlich<br />

hoch dotiert. Ohne die Unterstützung<br />

von Firmen aus der Branche wäre dies<br />

nicht möglich. Und deshalb freuen wir<br />

uns sehr, dass – wie bereits im vergangenen<br />

Jahr – der Spangenhersteller 3TO<br />

GmbH sowie die Gharieni Group, Hersteller<br />

podologischer Behandlungsstühle<br />

<strong>und</strong> Kabineneinrichtungen, wieder<br />

„mit an Bord“ sind. Als dritten Sponsor<br />

konnten wir die Firma Busch gewinnen,<br />

die mit ihren rotierenden Qualitätsinstrumenten<br />

Ihnen als Fußpflegeprofis<br />

wohlbekannt ist.<br />

Mit der Unterstützung des <strong>Podologie</strong><br />

Award zeigen die Sponsoren, wie sehr<br />

sie berufliches Engagement im Bereich<br />

der <strong>Podologie</strong> zu<br />

schätzen wissen<br />

<strong>und</strong> dass sie den<br />

persönlichen Einsatz<br />

in der Fort<strong>und</strong><br />

Weiterbildung<br />

auch finanziell<br />

fördern wollen.<br />

Denn, das wissen<br />

wir alle, wer<br />

entsprechende<br />

Seminare, Workshops<br />

<strong>und</strong> Kurse<br />

besucht, investiert<br />

nicht nur Zeit<br />

<strong>und</strong> Energie, sondern<br />

auch „bare Münze“. Deshalb an<br />

dieser Stelle ein ganz herzliches „Dankeschön“<br />

an die Firmen Busch, 3TO <strong>und</strong><br />

Gharieni sowie den Zentralverband der<br />

Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger Deutschlands<br />

e.V. (ZFD). Besonderer Dank gilt außerdem<br />

dem ZFD dafür, dass er die Verleihung<br />

des Preises auf der FUSS in Kassel<br />

ermöglicht.<br />

Barbara von Wirth M. A.,<br />

Redakteurin <strong>und</strong> Fachautorin<br />

Nicht zuletzt möchten wir uns an dieser<br />

Stelle auch bei Ihnen, als unseren Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Lesern bedanken. Denn nur<br />

durch Ihr reges Interesse, Ihre Anregungen<br />

ebenso wie durch Ihre Kritik ist<br />

es uns als Redaktion möglich, mit der<br />

PODOLOGIE eine Zeitschrift zu machen,<br />

die Sie fachlich <strong>und</strong> praktisch in Ihrer<br />

Arbeit unterstützt. Die Ihnen Nutzen bietet<br />

<strong>und</strong> Wissen vermittelt, das über das<br />

fachliche Gebiet der reinen <strong>Podologie</strong><br />

hinausgeht. Denn „Alles hängt mit allem<br />

zusammen“. Diese Erkenntnis gilt<br />

ganz besonders für den menschlichen<br />

Körper <strong>und</strong> dessen Ges<strong>und</strong>heit. Sie als<br />

Podologen sind in Ihrer täglichen Arbeit<br />

genau damit konfrontiert, beispielsweise<br />

dann, wenn ein Diabetes mellitus sich<br />

auf die Empfindungsfähigkeit der Füße<br />

auswirkt oder eine periphere arterielle<br />

Verschlusskrankheit die Fußges<strong>und</strong>heit<br />

gefährdet.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen wie<br />

immer eine informative Lektüre!<br />

Ihre<br />

Editorial<br />

ENDLICH<br />

AUF<br />

FREIEM<br />

FUSS!<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 3


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Kompetenzzentrum für<br />

podologische Weiterbildung<br />

<strong>Podologie</strong>-Seminare 2014<br />

Je Seminar 8 Fortbildungspunkte<br />

nach §125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit<br />

Zertifikat<br />

; 24.05.2014 Diabetespatienten mit<br />

Demenz in der<br />

podologischen Praxis<br />

Anke Niederau Düsseldorf<br />

= 25.10.2014 Mykosen am<br />

diabetischen Fuß<br />

Anke Niederau Düsseldorf<br />

1403014<br />

< 13.09.2014 Diabetischer Kinderfuß<br />

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chronisch Kranken<br />

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Würzburg<br />

8 27.09.2014 Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

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9 25.10.2014 Diabetes Typ 1 <strong>und</strong> 2 bei<br />

Kindern/Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> die podologische<br />

Prävention<br />

Elvi Foss<br />

Weiskirchen/Saarland<br />

: 26.10.2014 Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Dermatologie<br />

Dr. med. Pierre Foss Weiskirchen/Saarland<br />

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Bitte beachten Sie unsere neuen Anmeldeschlusstermine<br />

jeweils 4 Wochen vor Veranstaltung.<br />

Gebühr: jeweils 119,– Euro zzgl. MwSt., inkl. Seminarunterlagen, -getränke <strong>und</strong> Mittagessen.<br />

Bei Buchung von zwei Seminaren 5% Rabatt, bei Buchung von 3 Seminaren 10% Rabatt.<br />

Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE mit umfangreichem Seminarskript<br />

8 Weiterbildungspunkte nach § 125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit Zertifikat<br />

Anmeldung online unter www.vnm-akademie.de oder per Fax +49 89/31 89 05-53<br />

Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer<br />

An mel dung senden wir Ih nen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der<br />

Seminargebühr erhalten Sie zum Anmeldeschlusstermin<br />

eine Rechnung, die gleich zeitig als An melde be stätigung<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich<br />

verbindlich zu folgender<br />

Veranstaltung 2014 an:<br />

Seminar Nr.<br />

Seminar Nr.<br />

Seminar Nr.<br />

Seminar Nr.<br />

Ja, ich bin einverstanden,<br />

dass Sie mich ggf. per E-Mail/<br />

Telefon über weitere Verlagsangebote<br />

informieren.<br />

Ich bin <strong>Podologie</strong>-Abonnent/-in. K<strong>und</strong>ennummer <strong>und</strong> Gutscheine unbedingt bei Anmeldung angeben.<br />

Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />

Ich bin rhw-Abonnent/-in.<br />

K<strong>und</strong>ennr.<br />

Name/Vorname<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

Datum/Unterschrift<br />

dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre Teilnahme<br />

stor nieren, müssen wir die gesamte Gebühr<br />

in Rechnung stellen. Stor nie ren Sie Ihre Teil nahme vor<br />

dem Anmelde schluss, müs sen wir 25,– Euro Bearbeitungsgebühr<br />

erheben.<br />

Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

PLZ/Ort<br />

E-Mail<br />

Zur Koordination von Fahrgemeinschaften bin ich mit der Weitergabe meiner<br />

Kontaktdaten ausschließlich an die anderen Kursteilnehmer einverstanden.<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Bedingungen zu Anmeldung <strong>und</strong> Rücktritt an.<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Er satzper<br />

son als Vertretung schicken.<br />

Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Podo<br />

logie<br />

#<br />

Absage: Der Veranstalter<br />

Magical Media GmbH<br />

behält sich das Recht vor,<br />

die Se mi nare aus wichtigem<br />

Gr<strong>und</strong> ab zusagen.<br />

Änderungen <strong>und</strong> Irrtümer<br />

vor behalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon:<br />

(0 89) 31 89 05-15,<br />

Fax:<br />

(0 89) 31 89 05-53<br />

Coupon ausschneiden,<br />

ggf. kopieren <strong>und</strong><br />

einsenden an:<br />

vnm-Akademie,<br />

Postfach 60 06 62,<br />

81206 München


Inhalt<br />

Editorial<br />

Es ist wieder so weit:<br />

Bewerben Sie sich für den<br />

<strong>Podologie</strong> Award 2014! 3<br />

Aktuelles<br />

Podo<br />

logie Award 2014<br />

Termine 8<br />

Teilnahmebedingungen 8<br />

BEAUTY DÜSSELDORF 2014:<br />

Mit solider Bilanz 8<br />

Kostenfreier Ges<strong>und</strong>heitsratgeber:<br />

„Basisch gut zu Fuß“ 9<br />

Teilzeitausbildung zum Podologen:<br />

Berufsfachschulen des DEB stehen<br />

in den Startlöchern 9<br />

Im Fokus<br />

Viele Aspekte ergeben ein Gesamtbild/Teil II:<br />

<strong>Hautveränderungen</strong> <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>beurteilen</strong> 10<br />

Heilkräftiger Sanddorn:<br />

Ein Allro<strong>und</strong>er in der Hautpflege 14<br />

Für die Praxis<br />

Interview:<br />

Bei der mobilen Fußpflege:<br />

Durchdachter geht´s besser! 17<br />

Im Umgang mit Desinfektionsmitteln/Teil I:<br />

Risiken – von Eiweißfehler bis Seifenfehler 19<br />

Was kann die Wirkung von Desinfektionsmitteln beeinträchtigen?<br />

Erfahren Sie alles Wichtige dazu in dem Beitrag ab S. 19.<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Buchbeilage des Verlages<br />

Neuer Merkur, München, bei. Wir bitten um<br />

fre<strong>und</strong>liche Beachtung.<br />

6<br />

Journal<br />

Für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

mentale Fitness:<br />

Trinken – mit dem<br />

Alter immer wichtiger! 24<br />

Interview:<br />

Basenanwendungen<br />

für die (Haut-)Ges<strong>und</strong>heit 28<br />

Recht & Geld<br />

Das rechtliche Gerüst für Ihre Praxis/Teil II:<br />

Das Haftungsrisiko in Grenzen halten! 30<br />

Ausbildung & Job<br />

Geben Sie Arbeit ab – zu Ihrer<br />

eigenen Entlastung!<br />

Richtig delegieren ist (k)eine Kunst 33<br />

Erfolgreich(er) verkaufen/Teil II:<br />

So steuern Sie das Verkaufsgespräch! 38<br />

Produkte<br />

Für seidenglatte Haut<br />

GEHWOL FUSSKRAFT ®<br />

Soft Feet Wasserlilie & Seide<br />

von Eduard Gerlach GmbH 41<br />

So arbeiten Sie ergonomisch!<br />

Gharieni SPL podo<br />

von Gharieni Group GmbH 41<br />

Sicher <strong>und</strong> gezielt beschleifen<br />

Side Grip 805S + 841S<br />

von Busch & Co. KG 41<br />

Leichte Pflege im Frühling <strong>und</strong> Sommer<br />

Laufw<strong>und</strong>er ® Beinlotion<br />

von Franz Lütticke GmbH 41<br />

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von acurata GmbH & Co. KG 41<br />

Zur Pflege trockener <strong>und</strong> rissiger Haut<br />

PEDIBAEHR Cremeschaum Rose<br />

von Gustav Baehr GmbH 42<br />

Für schöne <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Nägel<br />

RUCK Nagellacke EFFECT & BASICS<br />

von Hellmut Ruck GmbH 42<br />

Impressum 42<br />

Titelbild: © travnikovstudio - Fotolia.com<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 5


Podo<br />

logie Award 2014<br />

Die Sponsoren:<br />

„Als Herausgeber der Fachzeitschrift<br />

PODOLOGIE liegt uns Weiterbildung<br />

ganz besonders am<br />

Herzen. So ist es für uns naheliegend,<br />

mit dem PODOLOGIE<br />

Award demjenigen einen Preis zu<br />

verleihen, der sich hier besonders<br />

hervorhebt. Wer weiß, wie wichtig<br />

f<strong>und</strong>iertes, aktuelles Wissen ist,<br />

das über die schon breit aufgestellte<br />

Ausbildung zur Podologin/zum Podologen hinausgeht,<br />

<strong>und</strong> wer Zeit, Mühe <strong>und</strong> letztlich auch Geld in die kontinuierliche<br />

Vertiefung <strong>und</strong> Erweiterung seines fachlichen Wissens<br />

steckt, der soll dafür auch belohnt werden!“<br />

Dr. Angelika Schaller, Geschäftsführerin <strong>und</strong><br />

Redaktionsdirektorin, Verlag Neuer Merkur, München<br />

„Lernen <strong>und</strong> üben macht die<br />

wahre Meisterin bzw. den wahren<br />

Meister! Deshalb ist es auch<br />

so wichtig, Neuem ebenso wie<br />

bereits Bewährtem gegenüber<br />

stets aufgeschlossen zu sein<br />

<strong>und</strong> fachliches Know-how durch<br />

kontinuierliches Lernen zu erweitern.<br />

Das gilt auch für den<br />

Bereich der <strong>Podologie</strong>. Wer sich<br />

hier auszeichnet, hat einen Preis wie den PODOLOGIE<br />

Award verdient!“<br />

Franziska Sutor, Geschäftsführerin der 3TO GmbH,<br />

Deisenhofen<br />

„Kompetenz <strong>und</strong> höchste Professionalität<br />

sind nicht nur<br />

wesentliche Bausteine für<br />

geschäftlichen Erfolg, sie garantieren<br />

vor allem Patienten<br />

eine bestmögliche Qualität in<br />

der Behandlung. Wer sich deshalb<br />

auf dem Gebiet der <strong>Podologie</strong><br />

engagiert weiterbildet,<br />

dem gilt nicht nur Anerkennung<br />

sondern ebenso Unterstützung, wie sie der PODOLOGIE<br />

Award darstellt. Ein Gr<strong>und</strong> für uns, auch in diesem Jahr<br />

wieder als Sponsor dabei zu sein.“<br />

Andreas Beckmann, Vertriebsleiter Deutschland der Gharieni<br />

Group GmbH, Moers<br />

„Außergewöhnliche fachliche Expertise,<br />

die besonders in einem<br />

medizinischen Assistenzberuf so<br />

wichtig ist, zeichnet sich durch ein<br />

umfangreiches, in die Tiefe gehendes<br />

theoretisches <strong>und</strong> praktisches<br />

Wissen aus, das weit über<br />

das ursprünglich Erlernte hinausgeht. Und das lässt sich nur<br />

mit großem Engagement in der beruflichen Weiterbildung erreichen.<br />

Wer beständig an seiner Qualifikation <strong>und</strong> der Qualität<br />

seiner Tätigkeit arbeitet – <strong>und</strong> das neben seinen beruflichen<br />

Aufgaben –, dem gebührt größte Anerkennung. Für Qualität<br />

einzutreten, ist uns selbstverständlich, <strong>und</strong> deshalb unterstützen<br />

wir gerne als Sponsor den PODOLOGIE Award.“<br />

Jochen Schneider, Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsleiter, Busch & CO.<br />

GmbH & Co. KG<br />

„Als immer noch junger Berufszweig<br />

ist die <strong>Podologie</strong> auf<br />

Experten angewiesen, welche<br />

die Profession in der Öffentlichkeit<br />

bekannt machen. Die<br />

exzellente Arbeit eines jeden<br />

Einzelnen trägt hier dazu bei,<br />

die Reputation eines ganzen Berufsbildes zu stärken. Wesentliche<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung dafür ist Wissen, das auf<br />

regelmäßiger, umfassender Weiterbildung basiert. So ist<br />

es für uns selbstverständlich, den PODOLOGIE Award zu<br />

unterstützen, der dieses Engagement auszeichnet.“<br />

Dirk Reher, Präsident des Zentralverbandes der Podologen <strong>und</strong><br />

Fußpfleger Deutschlands e.V.<br />

6 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Podo<br />

logie<br />

logie Award 2014<br />

Für außergewöhnliches Engagement in der<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Gewinnen Sie einen Preis in Höhe von<br />

2.000 €<br />

<strong>und</strong> je einen Einkaufs-Gutschein<br />

der BUSCH & CO. GmbH & Co. KG, der 3TO GmbH<br />

sowie der Gharieni Group im Wert von 250,- Euro!<br />

● Sie sind Podologin/Podologe?<br />

● Sie haben die Fachzeitschrift PODOLOGIE abonniert?<br />

● Sie nehmen regelmäßig an Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen teil?<br />

Dann machen Sie mit!<br />

Teilnahmebedingungen siehe nächste Seite<br />

<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 7


Aktuelles<br />

Termine<br />

17.05.–18.05.2014 COSMETICA<br />

Stuttgart<br />

Kosmetik-Fachmesse<br />

Messe Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–159<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

17.05.–18.05.2014 Gut zu Fuß<br />

Stuttgart<br />

Fachmesse für Fußpflege <strong>und</strong><br />

<strong>Podologie</strong> in der Neuen Messe<br />

Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

24.05.2014 Seminar: Diabetespatienten<br />

Düsseldorf mit Demenz in der podologischen<br />

Praxis<br />

Referentin: Anke Niederau<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

28.06.–29.06.2014 COSMETICA<br />

Frankfurt a. M. Kosmetik-Fachmesse<br />

Messe Frankfurt<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–159<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

27.09.2014 Seminar: Umgang mit chro-<br />

Würzburg nisch Kranken<br />

Referentin: Elvi Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

27.09.2014 Seminar: Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Würzburg Dermatologie<br />

Referent: Dr. med. Pierre Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

10.10.–11.10.2014 Fuss 2014<br />

Kassel<br />

Fachmesse <strong>und</strong> Kongress für<br />

Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger,<br />

Stadthalle Kassel<br />

Info: ZFD<br />

Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />

E-Mail m.geismann@zfd.de<br />

25.10.2014 Seminar: Diabetes Typ 1 <strong>und</strong> 2<br />

Weiskirchen/ bei Kindern/Jugendlichen <strong>und</strong><br />

Saarland<br />

die podologische Prävention<br />

Referentin: Elvi Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Bitte reichen Sie folgende Unterlagen ein:<br />

● Podologen-Zeugnis<br />

● Belege von Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen von 1/2013 bis 7/2014<br />

● Eine kurze schriftliche Begründung, warum Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

für Sie so wichtig sind.<br />

● Nennen Sie ein Beispiel aus Ihrem Praxisalltag, bei dem Sie Ihr erweitertes<br />

Wissen nutzbringend für einen Patienten einsetzen konnten<br />

(wie zum Beispiel das Erkennen einer Thrombose etc.).<br />

Schicken Sie Ihre Unterlagen* bitte an:<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

z. Hd. Frau Madeleine Golke<br />

Paul-Gerhardt-Allee 46<br />

81245 München<br />

Einsendeschluss ist Freitag, der 29. August 2014.<br />

Die Preisverleihung findet am Samstag, dem 11. Oktober 2014, auf der<br />

FUSS in Kassel statt.<br />

BEAUTY DÜSSELDORF 2014:<br />

Mit solider Bilanz<br />

Aussteller <strong>und</strong> Besucher<br />

der BEAUTY<br />

DÜSSELDORF 2014 waren<br />

einmal mehr begeistert<br />

von der führenden<br />

Fachmesse für professionelle<br />

Kosmetik, die<br />

wie gewohnt im März in<br />

der Landeshauptstadt<br />

stattfand. R<strong>und</strong> 50.000<br />

Besucher nutzten das Angebot<br />

der 1.250 Aussteller<br />

<strong>und</strong> Marken aus 40<br />

Ländern. Damit untermauerte<br />

die BEAUTY<br />

DÜSSELDORF ihre Leitfunktion<br />

als führende Messe für die Dienstleistungskosmetik.<br />

„Die Branche schätzt die Messe<br />

als wichtigstes Forum für Innovationen,<br />

Trendinformation <strong>und</strong><br />

Weiterbildung. Die stabilen Aussteller-<br />

<strong>und</strong> Besucherzahlen zeigen,<br />

dass die BEAUTY DÜSSEL-<br />

DORF die führende Veranstaltung<br />

für Dienstleistungskosmetik<br />

ist. Das liegt nicht zuletzt am umfangreichen<br />

Fach- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramm,<br />

das in dieser<br />

Fülle <strong>und</strong> Vielfalt nur in Düsseldorf<br />

geboten wird“, bilanzierten<br />

Joachim Schäfer, Geschäftsführer<br />

der Messe Düsseldorf GmbH,<br />

<strong>und</strong> Helmut Winkler, Direktor der<br />

BEAUTY DÜSSELDORF. R<strong>und</strong><br />

Podo<br />

logie Award 2014<br />

* Sämtliche Unterlagen unterliegen selbstverständlich dem geltenden Datenschutzgesetz.<br />

10.000 Besucher nahmen<br />

an dem praxisorientierten<br />

Weiterbildungsprogramm<br />

zu den Schwerpunkten Kosmetik, Nail,<br />

Fuß, Wellness <strong>und</strong> Spa mit r<strong>und</strong> 130 Veranstaltungen<br />

teil. In verschiedenen Meisterschaften<br />

im Rahmen der BEAUTY<br />

DÜSSELDORF, so bei der Deutschen <strong>und</strong><br />

Internationalen Make-up Meisterschaft<br />

sowie der Nationalen <strong>und</strong> Internationalen<br />

Nail-Meisterschaft (Kategorie Gel<br />

<strong>und</strong> Liquid Powder), zeigten die Besten<br />

ihres Fachs ihr Können.<br />

Ganz hervorragend besucht waren auch<br />

die Sonderschauen, das Trend Forum<br />

<strong>und</strong> die Preisverleihungen. Besonders<br />

gut kamen bei den Besuchern das hochwertige<br />

<strong>und</strong> stilvolle Ambiente sowie das<br />

umfassende Serviceangebot in Düsseldorf<br />

an.<br />

Die Bedeutung der BEAUTY DÜSSEL-<br />

DORF als Leitmesse unterstrichen Aus-<br />

(Fotos: © Messe Düsseldorf/C. Tillmann)<br />

8 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Kostenfreier Ges<strong>und</strong>heitsratgeber:<br />

„Basisch gut zu Fuß“<br />

Basisch gut zu Fuß – so lautet<br />

der Titel des neuen kostenfreien<br />

P. Jentschura-Themenratgebers.<br />

In der 24-seitigen<br />

Broschüre beschreiben<br />

die Autoren, wie wichtig die<br />

Bedeutung eines ausbalancierten<br />

Säure-Basen-Haushaltes<br />

für ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> schöne<br />

Füße ist. In dem Ratgeber<br />

werden zudem viele nützliche<br />

Tipps für eine intensiv-regenerative<br />

Pflege präsentiert,<br />

um bestens vorbereitet in die<br />

Sommermonate zu starten.<br />

Die Publikation „Basisch gut<br />

steller aus allen Bereichen, als<br />

sie nach drei Tagen mit guten<br />

Gesprächen <strong>und</strong> Kontakten<br />

zufrieden Bilanz zogen.<br />

Mechtild Geismann, Vizepräsidentin<br />

des Zentralverbands<br />

der Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger<br />

Deutschlands e.V. (ZFD),<br />

zog ebenfalls ein positives Fazit:<br />

„Für uns ist Düsseldorf neben<br />

unserer eigenen Veranstaltung<br />

die wichtigste Messe.<br />

Wir sind sehr zufrieden mit<br />

dem Interesse <strong>und</strong> den Nachfragen<br />

am Stand <strong>und</strong> haben<br />

viele gute Gespräche geführt.<br />

Die Besucher haben sich vor<br />

allem für den Bereich Hygiene<br />

<strong>und</strong> die Sonderschau Ergonomie<br />

interessiert.“<br />

Die nächste BEAUTY DÜS-<br />

SELDORF findet von Freitag bis<br />

Sonntag, den 27. bis 29. März<br />

2015, statt. red<br />

zu Fuß“ kann kostenfrei telefonisch<br />

bestellt werden unter<br />

(0 25 36) 331 00 oder per E-Mail:<br />

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breiter-<br />

++ kräftiger-<br />

intensiver! +<br />

Teilzeitausbildung zum Podologen:<br />

Berufsfachschulen des DEB<br />

stehen in den Startlöchern<br />

Anders als in anderen B<strong>und</strong>esländern,<br />

konnte die<br />

Ausbildung zum Podologen in<br />

Bayern bisher nur als zweijährige<br />

Vollzeitausbildung absolviert<br />

werden. Nun hat das<br />

Bayerische Staatsministerium<br />

für Bildung <strong>und</strong> Kultus, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Kunst der Teilzeitvariante<br />

in der Ausbildung<br />

von Podologen zugestimmt.<br />

Im Vorgriff auf die Änderung<br />

der Berufsfachschulordnung<br />

wird der Beginn der Teilzeitausbildung<br />

bereits im Sommer<br />

2014 erstmals auch an den<br />

bayrischen Berufsfachschulen<br />

möglich sein. Aus diesem Anlass<br />

stecken die staatlich anerkannten<br />

Berufsfachschulen<br />

für <strong>Podologie</strong> des Deutschen<br />

Erwachsenen-Bildungswerks<br />

(DEB) in Plattling <strong>und</strong> Schwa-<br />

bach in den Vorbereitungen,<br />

um die berufsbegleitende Ausbildung<br />

bereits zum nächsten<br />

Schuljahr anbieten zu können.<br />

Zugangsvoraussetzung für die<br />

Ausbildung mit staatlich anerkanntem<br />

Berufsabschluss<br />

sind der Realschul- oder Hauptschulabschluss<br />

mit mindestens<br />

zweijähriger abgeschlossener<br />

Berufsausbildung sowie<br />

die ges<strong>und</strong>heitliche Eignung.<br />

Beispielsweise für Fußpfleger<br />

oder Kosmetiker ergibt sich<br />

durch diese neue Regelung<br />

die Möglichkeit, berufsbegleitend<br />

die zusätzliche Anerkennung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitsbereich<br />

zu erlangen <strong>und</strong> ihre<br />

Qualifikation zu erweitern.<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie unter www. deb.de oder<br />

www.clevere-zukunft.de. red<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 9<br />

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17.05. - 18.05.2014<br />

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”Cosmetica Frankfurt”<br />

28.06. - 29.06.2014<br />

Halle1/Stand-Nr.1.1E420


Im Fokus<br />

Viele Aspekte ergeben ein Gesamtbild/Teil II:<br />

<strong>Hautveränderungen</strong><br />

<strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>beurteilen</strong><br />

Von Barbara von Wirth, M.A., Fachjournalistin, Witten<br />

Bereits bei der Anamnese erfahren Sie eine<br />

Menge über den ges<strong>und</strong>heitlichen Zustand eines<br />

Patienten <strong>und</strong> natürlich über seine ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Probleme. Die Inspektion der Füße gibt<br />

Ihnen dann weitere Auskünfte – auch über mögliche<br />

Ursachen <strong>und</strong> medizinische Risiken. Manchmal<br />

erhalten Sie zudem Hinweise auf eine ernsthafte<br />

Gr<strong>und</strong>erkrankung, die Sie veranlassen sollten,<br />

Ihren Patienten zur Abklärung an einen Arzt<br />

zu verweisen. Lesen Sie in diesem Teil unserer<br />

Serie alles Wissenswerte nicht nur über <strong>Hautveränderungen</strong>,<br />

sondern auch, worauf Sie bei der<br />

Bef<strong>und</strong>erhebung außerdem achten sollten.<br />

Bevor die Inspektion der<br />

Füße erfolgt, erhält der<br />

aufmerksame Betrachter<br />

des Patienten bereits Hinweise<br />

auf Erkrankungen, die<br />

auch an den Füßen Symptome<br />

vermuten lassen bzw. zeigen<br />

können. Der geschulte<br />

Blick auf Gesicht, Hals, Arme<br />

<strong>und</strong> Hände des Patienten ver-<br />

rät unter Umständen schon<br />

manche Erkrankung. Hierzu<br />

gehört die in Schüben verlaufende<br />

Neurodermitis, auch<br />

als „atopisches Ekzem“, „atopische<br />

Dermatitis“ oder „endogenes<br />

Ekzem“ bekannt.<br />

Trocken, rot, entzündet<br />

<strong>und</strong> verdickt<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Haut bei<br />

einer Neurodermitis extrem<br />

trocken <strong>und</strong> empfindlich. Es<br />

zeigen sich rote, schuppende,<br />

stark juckende, abgeschürfte<br />

(exkoriierte), manchmal nässende<br />

<strong>und</strong> krustige Hauteffloreszenzen<br />

(Abb. 1–4). Diese<br />

treten im Erwachsenenalter<br />

vor allem an den Beugeseiten<br />

der Extremitäten, im Gesicht<br />

(vor allem an der Stirn <strong>und</strong> den<br />

Augenlidern) sowie im Halsbereich<br />

auf. Aber auch an den<br />

Füßen lassen sich unter Umständen<br />

entsprechende <strong>Hautveränderungen</strong><br />

finden.<br />

1 2 3 4<br />

An den stark betroffenen Hautarealen<br />

kommt es zudem zu<br />

einer Lichenifikation („lichen“,<br />

griech. = „Flechte“). Hierbei<br />

handelt es sich um eine flächenhafte<br />

Verdickung der<br />

Haut mit einer vergrößerten<br />

Felderzeichnung.<br />

Außerdem können sich sogenannte<br />

Atopiestigmata zeigen.<br />

Hierzu zählen eine doppelte<br />

Lidfalte unter den Augen,<br />

dunkle Schatten um die Augen<br />

herum, eine dunkle Hautfärbung<br />

im Nackenbereich<br />

(als „dirty neck“ bezeichnet),<br />

Gesichtsblässe, eine deutliche<br />

seitliche Ausdünnung der Augenbrauen,<br />

eine verstärkte<br />

Zeichnung der Linien an den<br />

Handinnenflächen sowie glänzende<br />

Fingernägel.<br />

Schuppige rote Herde<br />

Mit stark schuppenden, punktförmigen<br />

bis handtellergroßen<br />

Hautstellen zeigt sich die<br />

(Fotos: Abb. 1 © Arne Borsum wikimedia commons; Abb. 2 © Anke Niederau; Abb. 3 © Ana Sofia Fernandes Ferreirae wikimedia commons; Abb. 4 © Dr. med. Norbert Scholz)<br />

Abb. 1: Typische Prädilektionsstelle für eine Neurodermitis sind auch die Hände. Da die sehr empfindliche, oft rissige Haut mit einem gestörten<br />

Gleichgewicht der natürlichen Hautflora einhergeht, kommt es hier häufig zu bakteriellen Infektionen.<br />

Abb. 2: Neurodermitis am Fuß.<br />

Abb. 3 <strong>und</strong> 4: Das „dyshidrotische Ekzem“ mit seinen kleinen, juckenden Bläschen ist eine Sonderform des atopischen Ekzems.<br />

10 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Im Fokus<br />

Schuppenflechte (Psoriasis). Besonders<br />

häufig tritt diese entzündliche Hauterkrankung<br />

an der Kopfhaut, den Ellenbogen,<br />

Fingerknöcheln, Knien <strong>und</strong> Waden<br />

auf. Doch auch hier kann es, wie bei<br />

der Neurodermitis, zu Symptomen an<br />

den Füßen kommen (Abb. 5 <strong>und</strong> 6).<br />

Die Schuppung hat eine talgartige Konsistenz<br />

(sogenanntes Kerzenwachsphänomen).<br />

Das darunter liegende Gewebe,<br />

die unterste Zellschicht der Oberhaut,<br />

welche die Grenze zur Lederhaut (Dermis)<br />

bildet, ist auf Gr<strong>und</strong> des vermehrten<br />

Wachstums stark durchblutet <strong>und</strong> erscheint<br />

daher unter den leicht entfernbaren<br />

Schuppen als kräftige Rötung. Es<br />

lösen sich leicht auch noch tiefere Zelllagen<br />

(Phänomen des letzten Häutchens).<br />

Kann das dünne Häutchen vorsichtig mit<br />

einem Spatel abgelöst werden, gilt dies<br />

fast immer als sicheres Zeichen einer<br />

Schuppenflechte. Nach der Entfernung<br />

kommt es zu einer punktförmigen Blutung<br />

(Phänomen des „blutigen Taus“).<br />

Gerötete Knoten<br />

Eine weitere Erkrankung, die sich unter<br />

Umständen <strong>erkennen</strong> lässt, ist die Gicht<br />

Abb. 7 <strong>und</strong> 8). So zeigen sich zum Beispiel<br />

Gichtknoten („Gichttophi“) nicht<br />

nur an den Fingergelenken, sondern unter<br />

Umständen auch auf dem Nasenrücken<br />

oder am äußeren Rand der Ohrmuscheln.<br />

Am Fuß kann vor allem das<br />

Großzehengr<strong>und</strong>gelenk bzw. -endgelenk<br />

betroffen sein. Typisch für die Fußgicht,<br />

in der Fachsprache „Podagra“ genannt,<br />

sind eine starke Rötung sowie<br />

schmerzhafte Schwellung.<br />

Wassereinlagerungen<br />

Am Gesicht des Patienten (vor allem um<br />

die Augen herum) lässt sich unter Umständen<br />

bereits auch <strong>erkennen</strong>, ob dieser<br />

an Ödemen leidet. Denn Wassereinlagerungen<br />

im Gewebe – unter anderem<br />

Folge einer Herz- oder Niereninsuffizienz<br />

– zeigen sich auch hier <strong>und</strong> nicht nur<br />

in einer teigig geschwollenen Fuß- bzw.<br />

Unterschenkelhaut.<br />

Ödeme der Unterschenkel, Knöchel <strong>und</strong><br />

Füße können zudem Folge einer chronisch<br />

venösen Erkrankung oder einer<br />

lymphatischen Abflussstörung sein. Zeigt<br />

sich das Ödem einseitig, liegt meist eine<br />

lokale Störung zugr<strong>und</strong>e, wie etwa<br />

MYKORED ®<br />

wirkungsvoller Schutz<br />

vor Fuß- <strong>und</strong> Nagelpilz<br />

Schöne Füße,<br />

gute Pflege!<br />

5<br />

6<br />

Abb. 4: Typisch für die Psoriasis sind rötliche,<br />

meist r<strong>und</strong>liche, inselförmige, scharf begrenzte<br />

<strong>und</strong> leicht erhabene Herde mit silbrig glänzenden<br />

grob-lamellösen Schuppen.<br />

Abb. 5: Zeigen sich psoriatrische Herde an der<br />

Fußhaut, können diese unter Umständen mit<br />

einer Dermatomykose verwechselt werden. Das<br />

gilt übrigens auch für das dyshidrotische Ekzem.<br />

(Fotos: Abb. 4 © Jacopo188 – wikimedia commons; Abb. 6–8 © Dr. med. Norbert Scholz)<br />

7 8<br />

Abb. 7 <strong>und</strong> 8: Bei<br />

chronischer Gicht<br />

zeigen sich häufig<br />

Gichtknoten. Denn<br />

infolge einer erhöhten<br />

Harnsäurekonzentration<br />

im Blut<br />

lagern sich Harnsäurekristalle<br />

vor<br />

allem in Gelenken<br />

<strong>und</strong> im Knorpelgewebe<br />

ab.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 11<br />

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Sie Mykored noch nicht kennen.<br />

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Im Fokus<br />

Aufschlussreich bei der<br />

Inspektion ist auch, ob<br />

Symptome einseitig oder<br />

beidseitig aufreten<br />

nach einer tiefen Beinvenenthrombose.<br />

Was verraten Füße<br />

<strong>und</strong> Unterschenkel?<br />

Die Inspektion der Füße <strong>und</strong> Unterschenkel<br />

erfolgt von dorsal<br />

(vom Fußrücken aus) nach medial<br />

(innen) <strong>und</strong> dann lateral<br />

(nach außen). Danach werden<br />

die Zehenzwischenräume (interdigital),<br />

die Fußunterseiten<br />

(plantar) <strong>und</strong> dann die Unterschenkel<br />

inspiziert.<br />

Auf folgende Aspekte ist bei<br />

der Untersuchung zu achten:<br />

u Zeigen sich <strong>Hautveränderungen</strong>,<br />

die beispielsweise<br />

durch Druck <strong>und</strong> Reibung<br />

entstanden sind? Hierzu zählen<br />

Rötungen an prominenten<br />

Stellen, Hyperkeratosen,<br />

Callositas <strong>und</strong> Clavi. Sind die<br />

Verhornungen eher schuppig<br />

<strong>und</strong> locker oder fest? Gehen<br />

Sie mit einer Rötung <strong>und</strong><br />

Juckreiz der Haut einher?<br />

(Dies kann der Fall bei einer<br />

Mykose sein.)<br />

u An welchen Stellen bestehen<br />

Hyperkeratosen <strong>und</strong> Callositas?<br />

Handelt es sich um<br />

stark belastete Hautareale<br />

– etwa auch in Zusammenhang<br />

mit einer Fußfehlstellung<br />

oder Zehendeformation?<br />

u Bestehen Fissuren <strong>und</strong> Rhagaden?<br />

Wie tief reichen letztere<br />

<strong>und</strong> sind sie trocken<br />

oder feucht?<br />

Eine starke plantare Hornhautbildung<br />

mit schmerzhaften<br />

Hauteinrissen <strong>und</strong> mit<br />

Rötung kann zum Beispiel<br />

Zeichen einer „Plantardermatose“<br />

infolge einer Psoriasis<br />

oder Neurodermitis sein.<br />

Kommt es infolge der Hyperkeratosen<br />

zu Spannungs-/<br />

Druckgefühlen oder Schmerzen?<br />

Fragen Sie (nicht nur)<br />

in diesem Zusammenhang,<br />

ob bisher eine Behandlung<br />

erfolgte. Wenn ja, über welchen<br />

Zeitraum erstreckte<br />

Auch die Schuhe inspizieren!<br />

Ein Blick auf <strong>und</strong> in die Schuhe verrät ebenfalls so<br />

Manches. Wichtig ist nicht nur zu sehen, welche<br />

Art von Schuhen Ihr Patient trägt, sondern auch<br />

welche Spuren diese zeigen. Deshalb achten Sie<br />

auf Folgendes:<br />

u Sitzen die Schuhe gut? Oder sind sie zu schmal,<br />

zu weit, zu kurz oder zu lang? Sind die Absätze<br />

zu hoch? Handelt es sich um zu spitze Schuhe?<br />

Ist das Material zu hart oder zu weich?<br />

u Sind die Schuhe für den Patienten adäquat?<br />

Beispielsweise sollten Diabetiker keine Schuhe<br />

mit Ziernähten tragen, die scheuern könnten.<br />

Dies gilt ebenso für das Innenfutter.<br />

u Ist das Material der Schuhe atmungsaktiv?<br />

u Zeigen die Schuhe ausgeprägte Gebrauchsspuren oder sind sie noch wie neu? (Manche Patienten<br />

ziehen für den Besuch beim Podologen/Fußpfleger extra neue „schöne“ Exemplare an. Hier<br />

stellt sich die Frage, welche Art von Schuhen sie sonst tragen. Im Fall orthopädischer Schuhzurichtung<br />

oder orthopädischer Maßschuhe ist ebenfalls auf Gebrauchsspuren zu achten. Denn oft<br />

bleiben diese Schuhe im Schrank stehen, da sie „unbequem“ sind.<br />

u Welche Abnutzungserscheinungen sind an Sohlen <strong>und</strong> Absätzen zu sehen? Sind diese am linken<br />

oder rechten Schuh stärker ausgeprägt?<br />

u Ist das Obermaterial durch Fuß- bzw. Zehendeformationen verformt? Und zeigen sich an den<br />

Füßen entsprechende Druck- <strong>und</strong> Reibungsstellen?<br />

u Ist das Innenmaterial noch intakt? Oftmals lässt sich gerade an den Fersen eine aufgelöste „Auskleidung“<br />

feststellen, die scheuern kann.<br />

u Verräterisch sind ebenso Abdrücke von Fußpartien oder Zehen auf der Innensohle. Hieran lassen<br />

sich besonders druckbelastete Areale <strong>erkennen</strong>.<br />

u Vor allem bei Patienten mit einer Polyneuropathie-bedingten Empfindungsstörung können sich unter<br />

Umständen auf der Brandsohle <strong>und</strong>/oder im Innenfutter Flecken eines nässenden Fußgeschwürs<br />

zeigen. Aber auch eine Hyperhidrose hinterlässt hier ihre Spuren.<br />

u Und nicht zuletzt: Sind die Socken passend <strong>und</strong> atmungsaktiv? Sitzen die Strumpfbündchen<br />

locker genug? (Starke Eindellungen in der Haut können hier auf ein Ödem hinweisen.)<br />

sich diese, <strong>und</strong> wie sah die<br />

Behandlung aus?<br />

u Sind eventuell Nagelfalze<br />

verhornt?<br />

u Gibt es Warzen oder warzenähnliche<br />

Gebilde?<br />

u Weitere <strong>Hautveränderungen</strong>,<br />

die unter Umständen<br />

Zeichen einer dermatologischen<br />

Erkrankung sein können,<br />

sind Bläschen (vesikulae),<br />

Blasen (bullae), Papeln<br />

(papulae), Knoten (nodi),<br />

Quaddeln (urticae) <strong>und</strong> Pusteln<br />

(pustulae). Aus diesen<br />

„Primär-Effloreszenzen“ können<br />

sich „Sek<strong>und</strong>är-Effloreszenzen“<br />

entwickeln. Hierzu<br />

zählen Schuppen (squamae),<br />

erhabene, flächige Veränderungen<br />

sowie Krusten (crustae).<br />

Beispielsweise können<br />

trockene, schuppige <strong>und</strong> gerötete<br />

Zehenkuppen Zeichen<br />

eines Ekzems etwa bei einer<br />

Neurodermitis sein.<br />

u Wichtig auch: Bestehen Epitheldefekte<br />

(Erosionen), oder<br />

hat der Patient ein Ulkus am<br />

Fuß? Im Fall eines Hautdefektes<br />

bzw. Ulkus kommt es<br />

auf dessen genaue Beurteilung<br />

an. Wo ist die Läsion lokalisiert?<br />

Sind nur die oberen<br />

Hautschichten betroffen oder<br />

reicht der Defekt tief in das<br />

Gewebe hinein? Zeigen sich<br />

Entzündungszeichen wie eine<br />

Erwärmung <strong>und</strong> Rötung<br />

der umgebenden Haut? Sondert<br />

die W<strong>und</strong>e Sekret ab,<br />

<strong>und</strong> wie ist dieses beschaffen?<br />

Ist die W<strong>und</strong>e mit Eiter<br />

oder Fibrin belegt? Achten Sie<br />

auch darauf, ob die W<strong>und</strong>e<br />

unangenehm riecht.<br />

All dies ist zu dokumentieren;<br />

<strong>und</strong> ebenso, dass Sie in solch<br />

einem Fall den Patienten an<br />

einen Arzt zur Behand-lung<br />

verwiesen haben!<br />

u Bei der Inspektion der Zehenzwischenräume<br />

können<br />

sich Rötungen, Schuppungen<br />

<strong>und</strong>/oder Mazerationen<br />

(weißliche, aufgequollene,<br />

durchweichte Haut) <strong>und</strong> Rhagaden<br />

zeigen, die eventuell<br />

mit Juckreiz einhergehen.<br />

Dies legt den Verdacht auf<br />

eine Interdigitalmykose nahe.<br />

Mazerationen (auch an<br />

der Fußsohle) treten aber<br />

ebenso in Zusammenhang<br />

mit einer Hyperhidrose auf.<br />

(Foto: © JPC-PROD - Fotolia.com)<br />

12 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


8Internettipp<br />

DermIS (Dermatology Information<br />

System) ist der umfangreichste<br />

Dermatologie-<br />

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<strong>und</strong> Differentialdiagnosen,<br />

Fallbeispiele <strong>und</strong> weitergehende<br />

Informationen zu<br />

fast allen Hauterkrankungen.<br />

Zu finden unter:<br />

www.dermis.net<br />

u Sind Unterschenkel, Knöchelregion<br />

<strong>und</strong>/oder Fuß geschwollen?<br />

Ist dies ein- oder<br />

beidseitig? Eine beidseitige<br />

Schwellung spricht für ein<br />

Ödem beispielsweise in Folge<br />

einer Veneninsuffizienz<br />

oder einer Lymphabflussstörung.<br />

Typisches Zeichen für<br />

letzere ist eine Eindellbarkeit<br />

des Gewebes mit dem<br />

Finger, die sich nur langsam<br />

zurückbildet.<br />

u Bestehen Besenreiser <strong>und</strong>/<br />

oder Krampfadern?<br />

u Gibt es Hämatome? Dies ist<br />

vor allem bei Sportlern möglicherweise<br />

der Fall.<br />

Abgesehen von Rötungen infolge<br />

von Reibung, Druck, einer<br />

Infektion oder Entzündung,<br />

können die Farbe <strong>und</strong><br />

Beschaffenheit der Haut von<br />

Füßen <strong>und</strong> Unterschenkeln<br />

ebenfalls Auskunft über eine<br />

mögliche Störung bzw. Erkrankung<br />

geben:<br />

u Ist die Haut dünn <strong>und</strong> durchscheinend<br />

(atrophiert)? Dies<br />

findet sich oftmals bei alten<br />

Menschen (Altershaut).<br />

u Bräunliche Verfärbungen<br />

zusammen mit atrophischer<br />

Haut im Bereich von Innenknöchel<br />

<strong>und</strong> Unterschenkel<br />

lassen auf eine Venenklappeninsuffizienz<br />

oder ein<br />

postthrombotisches Syndrom<br />

schließen.<br />

Eine (gelblich-)bräunliche<br />

<strong>und</strong>/oder rötlich-braune Färbung<br />

an Unterschenkeln <strong>und</strong><br />

Füßen, in Kombination mit<br />

einer Atrophie der Haut <strong>und</strong><br />

manchmal auch mit Knötchenbildung,<br />

können Zeichen<br />

einer diabetischen Dermopathie<br />

sein.<br />

Scharf begrenzte, randbetonte<br />

rötlich-braune Flecken<br />

seitlich der Schienbeine sprechen<br />

für eine Necrobiosis<br />

lipoidica, die ebenfalls häufig<br />

in Zusammenhang mit einem<br />

Diabetes auftritt. Oftmals<br />

zeigen sich die r<strong>und</strong>lich<br />

bis ovalen Herde an beiden<br />

Seiten des Unterschenkels.<br />

Später können auch beide<br />

Streckseiten des Unterschenkels<br />

betroffen sein. In der Region<br />

um den Fußknöchel<br />

herum sowie auf dem Fußrücken<br />

kann es ebenfalls zu<br />

entsprechenden <strong>Hautveränderungen</strong><br />

kommen. An diesen<br />

Stellen bilden sich unter<br />

Umständen leichte Schuppungen<br />

als Vorzeichen von<br />

nur schlecht heilenden Läsionen.<br />

u Werden die Zehen anfallsweise<br />

weiß, färben sie sich<br />

anschließend tiefblau <strong>und</strong><br />

dann rot, kann dies Zeichen<br />

eines Morbus Raynaud sein.<br />

Hierbei handelt es sich um<br />

eine Gefäßerkrankung, bei<br />

der es zu Gefäßkrämpfen (Vasospasmen)<br />

kommt. Oftmals<br />

zeigt sich dieses Krankheitsbild<br />

auch an den Fingern.<br />

Frauen sind bis zu zehnmal<br />

häufiger von diesem Ischämie-Syndrom<br />

betroffen.<br />

u Ist die Haut bläulich (livide),<br />

bläulich-violett oder bläulich<br />

marmoriert verfärbt, zeigt das<br />

einen Sauerstoffmangel an.<br />

Ursache hierfür kann eine<br />

periphere arterielle Durchblutungsstörung<br />

(pAVK) sein.<br />

Typische Symptome sind in<br />

diesem Fall auch ein Schweregefühl<br />

in den Beinen <strong>und</strong><br />

Missempfindungen wie Kribbeln<br />

<strong>und</strong> Taubheitsgefühle<br />

sowie Schmerzen beim Gehen.<br />

In der nächsten Folge erfahren<br />

Sie alles Wichtige zur Palpation,<br />

zu Fuß- <strong>und</strong> Zehenfehlstellungen<br />

sowie zu Deformationen<br />

an den Füßen.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Barbara von Wirth M. A.<br />

Fachjournalistin<br />

Rüsbergstr. 20c<br />

58456 Witten<br />

E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 13


Im Fokus<br />

Heilkräftiger Sanddorn:<br />

Ein Allro<strong>und</strong>er in der<br />

Hautpflege<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

„Zitrone des Nordens“ wird Sanddorn aufgr<strong>und</strong><br />

seines hohen Vitamin-C-Gehalts genannt, der allerdings<br />

den von Zitrusfrüchten bei weitem übertrifft.<br />

Davon abgesehen aber hat der Strauch<br />

noch viel mehr zu bieten. Sanddorn gehört zu<br />

den nährstoff- <strong>und</strong> vitaminreichsten Früchten, die<br />

wir kennen. In jüngster Zeit erfreut sich Sanddorn<br />

zunehmender Beliebtheit – als wertvoller Zusatz<br />

in einer Vielzahl von Hautpflegeprodukten. Denn<br />

das Öl der herben Sanddornbeeren zeichnet sich<br />

durch eine einzigartig schützende, pflegende <strong>und</strong><br />

heilende Wirkung auf die Haut aus. Mittlerweile<br />

hat sich das heilkräftige Öl auch in Produkten zur<br />

Pflege der Füße einen festen Platz erobert.<br />

Der Sanddorn-Strauch<br />

gehört zu den Ölweidegewächsen;<br />

botanisch<br />

„Hippophae rhamnoides“ oder<br />

übersetzt „glänzender Pferdedorn“.<br />

Der erste Teil des Namens<br />

kommt vom griech. „hippos“<br />

= „Pferd“ <strong>und</strong> „phaes“ =<br />

„leuchtend, glänzend“. Diese<br />

Bezeichnung soll auf die alten<br />

Griechen zurückgehen, die ins<br />

Futter ihrer Pferde Blätter <strong>und</strong><br />

Zweige des Sanddornstrauchs<br />

mischten, damit die Pferde ein<br />

glänzendes Fell bekamen. Der<br />

Beiname „rhamnoides“ leitet<br />

sich von griech. „rhamnus“ ab<br />

<strong>und</strong> bedeutet „Dorn“.<br />

Die erbsengroßen, r<strong>und</strong>en bis<br />

eiförmigen Beeren erweisen<br />

Urheimat Zentralasien<br />

Es waren eiszeitliche Verschiebungen, denen wir heute die reichlichen Sanddornvorkommen<br />

in Europa verdanken. Denn im Anschluss an die letzte Eiszeit, vor r<strong>und</strong> 170.000 Jahren, hat<br />

sich der bis zu sieben Meter hohe baumartige Strauch von seinem ursprünglichen Heimatgebiet,<br />

dem tibetischen Hochland, den<br />

mongolischen Steppen <strong>und</strong> dem Altai-<br />

Gebirge bis nach Europa ausgebreitet.<br />

Heute findet man Sanddorn am Küstenrand<br />

der Nord- <strong>und</strong> Ostsee von Südostengland<br />

über Nordwestfrankreich,<br />

Norddeutschland, Litauen, Estland bis<br />

hin nach Finnland <strong>und</strong> Norwegen, aber<br />

auch in den Pyrenäen, Alpen <strong>und</strong> den<br />

Karpaten samt den Gebirgsausläufern.<br />

Die Gebiete mit den größten natürlichen<br />

Sanddornvorkommen sind China, die<br />

Mongolei <strong>und</strong> Russland.<br />

sich bereits seit Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

als echte Kraftpakete. So<br />

ist überliefert, dass Sanddorn<br />

seit über 1.200 Jahren in Tibet<br />

medizinisch genutzt wird.<br />

Uralte Heilpflanze<br />

Aus verschiedenen tibetischen<br />

Medizinwerken sind mehr als<br />

300 Arzneizubereitungen mit<br />

Sanddorn bekannt. Mit dem<br />

Buddhismus kam im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

das Heilwissen über<br />

Sanddorn aus Tibet in die Mongolei.<br />

So sollen Dschingis Khan,<br />

der berühmte mongolische<br />

Heerführer, <strong>und</strong> seine Gefolgsleute<br />

auf ihren Eroberungsfeldzügen<br />

im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

stets Sanddornöl in<br />

den Satteltaschen mitgeführt<br />

haben, um sich zu stärken <strong>und</strong><br />

Verw<strong>und</strong>ungen zu heilen.<br />

Schließlich breitete sich das<br />

Wissen über die Heilwirkungen<br />

des Sanddorns über Sibirien<br />

<strong>und</strong> andere russische Gebiete<br />

in Richtung Skandinavien<br />

<strong>und</strong> weiter nach Westen<br />

(Fotos: unten © J© Evgeny Dubinchuk - Fotolia.com; oben © Barbara von Wirth)<br />

14 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Im Fokus<br />

aus <strong>und</strong> fand Eingang in die Volksmedizin.<br />

Abkochungen von Sanddornbeeren wurden<br />

in Sibirien zum Beispiel bei Hauterkrankungen,<br />

zur W<strong>und</strong>behandlung,<br />

Verbrennungen <strong>und</strong> Erfrierungen eingesetzt.<br />

In Russland ist Sanddorn bis heute<br />

ausgesprochen populär <strong>und</strong> auch ein<br />

offizielles Arzneimittel. Seit 1977 wird<br />

Sanddorn in der chinesischen Pharmakopoe<br />

– eine Sammlung von Vorschriften<br />

über die Qualität von Arzneimitteln –<br />

gelistet <strong>und</strong> unter anderem zur Behandlung<br />

von Verbrennungen, Hautgeschwüren<br />

<strong>und</strong> Strahlenschäden eingesetzt.<br />

Mittlerweile wird Sanddorn intensiv erforscht<br />

– nicht nur, aber vor allem in Russland<br />

<strong>und</strong> China.<br />

Vielzahl von Inhaltsstoffen<br />

Dass Sanddorn für Ernährung, Medizin<br />

<strong>und</strong> Kosmetik zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnt, liegt an dem „Cocktail“ aus<br />

wertvollen Nährstoffen <strong>und</strong> bioaktiven<br />

Substanzen, der in den Beeren enthalten<br />

ist. Dazu gehören Vitamine, Beta-Carotin<br />

(Provitamin A) <strong>und</strong> weitere Carotinoide.<br />

Des Weiteren zählen Flavonoide<br />

dazu, freie Aminosäuren, mehrfach ungesättigte<br />

Fettsäuren, zahlreiche Mineralstoffe<br />

<strong>und</strong> Spurenelemente (unter anderem<br />

Eisen, Kalium, Kalzium, Kobalt,<br />

Kupfer, Magnesium <strong>und</strong> Zink).<br />

Vitamin C, Vitamin E <strong>und</strong> Beta-Carotin<br />

sowie Flavonoide sind im Pflanzenreich<br />

weit verbreitete Antioxidantien – Substanzen,<br />

die aggressive, zellschädigende<br />

Sauerstoffverbindungen („freie Radikale“)<br />

unschädlich machen <strong>und</strong> so in<br />

Genügsam, aber sonnenhungrig<br />

Sanddorn ist ein echter Überlebenskünstler. Mit<br />

Dürre, sibirischem Dauerfrost <strong>und</strong> Höhenlagen bis<br />

5.000 Meter wie in Tibet kommt er ebenso zurecht<br />

wie mit kargen, sandigen Böden. Er wächst an<br />

Standorten, wo andere Pflanzen kaum eine Chance<br />

haben. Und obwohl Sanddorn sehr anpassungsfähig<br />

<strong>und</strong> genügsam ist, hat er aber in<br />

punkto Licht äußerst hohe Ansprüche. Sonnenlicht,<br />

in der Anthroposophie auch als kosmische<br />

Nahrung bezeichnet, braucht Sanddorn nämlich<br />

im Übermaß, um gedeihen zu können.<br />

Sanddorn gehört mit zu den wichtigen Pflanzen<br />

der anthroposophischen Medizin, die aus dem<br />

Wechselspiel zwischen Natur, Mensch <strong>und</strong><br />

Kosmos auf das Wesen der Pflanze schließt.<br />

Nach der anthroposophischen Vorstellung<br />

übertragen sich Widerstandskraft, Ausdauer<br />

<strong>und</strong> Regenerationsfähigkeit des Sanddorns auf<br />

denjenigen, der die Beeren zu sich nimmt oder<br />

mit dem Öl der Sanddornbeeren seine Haut <strong>und</strong><br />

Schleimhaut pflegt.<br />

der Vorbeugung beispielsweise von Herzkreislauf-Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Krebs eine<br />

wichtige Rolle spielen.<br />

In Sanddornbeeren kommen diese Stoffe<br />

besonders konzentriert vor. Vor allem<br />

der Vitamin-C-Gehalt ist hoch. Abhängig<br />

von der Art, geografischen Lage <strong>und</strong><br />

vom Reifestadium, reicht dieser von 360<br />

mg/100 g Beeren bei europäischen Arten<br />

bis hin zu 2.500 mg/100 g bei chinesischen<br />

Sorten. Damit ist er deutlich höher<br />

als der Vitamin-C-Gehalt zum Beispiel<br />

von Kiwis, Zitronen oder Orangen.<br />

Die Bedeutung von Vitamin C für die Ges<strong>und</strong>heit<br />

ist vielfältig. So stärkt das Vitamin<br />

zum Beispiel das Immunsystem<br />

<strong>und</strong> wird bei Erkältungskrankheiten geschätzt.<br />

Es verbessert die Eisenaufnahme<br />

<strong>und</strong> wird für die Bildung von Bindegewebe<br />

sowie Knochen, Knorpel <strong>und</strong><br />

Zähnen benötigt. Zudem wirkt Vitamin<br />

C Konzentrationsstörungen <strong>und</strong> Erschöpfungszuständen<br />

entgegen.<br />

Der Gehalt an Beta-Carotin wird mit<br />

2–12 mg <strong>und</strong> der für Vitamin E mit 5–15<br />

mg pro 100 g frische Früchte angegeben.<br />

In Sanddornöl, das sich inzwischen<br />

als schützender <strong>und</strong> heilender Pflegewirkstoff<br />

bei verschiedensten Hautproblemen<br />

erwiesen hat, ist sein Gehalt noch<br />

weit höher.<br />

Eine Pflanze – drei Öle<br />

Aus Sanddornbeeren können drei Öle<br />

gewonnen werden <strong>und</strong> zwar:<br />

u aus dem Fruchtfleisch der Beeren,<br />

u aus den schwarzen Samen<br />

u aus Fruchtfleisch <strong>und</strong> Kernen. Diese Mischung<br />

wird Tresteröl genannt.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 15<br />

Illustration: Wikipedia commons)<br />

Fusspflege<br />

natürlich basisch<br />

Basische Körperpflege mit einem<br />

pH-Wert von 8,5 verschafft ein<br />

einzigartiges Hautgefühl mit dem<br />

Ergebnis zart gepflegter <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erbar<br />

regenerierter Füße. Erleben<br />

Sie die Faszination dieser verwöhnenden<br />

Ursprünglichkeit in Form<br />

von Fußbädern, Peelings, Stulpen,<br />

Strümpfen <strong>und</strong> vielen weiteren<br />

basischen Anwendungen.<br />

Jetzt kostenlos anfordern:<br />

Ratgeber „Basisch gut zu Fuß“ <strong>und</strong> Proben<br />

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Dülmener Str. 33 · D-48163 Münster<br />

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Im Fokus<br />

8 Buchtipps<br />

Luetjohann, Sylvia: Sanddorn<br />

„Starke Frucht <strong>und</strong><br />

heilsames Öl“. Windpferd<br />

Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Oberstdorf 2004, 3. aktual.<br />

Auflage, 204 S., 9,90 Euro,<br />

ISBN 978-3-89385-269-7<br />

Löser, Frank: Der Sanddorn.<br />

Herkunft, Anwendung, Rezepte.<br />

Demmler Verlag,<br />

Ilmenau 2006, 2. überarb.<br />

Auflage, 128 S., 8,95 Euro,<br />

ISBN 978-3-910150-71-3<br />

Das Fruchtfleischöl des<br />

Sanddorns<br />

Aufgr<strong>und</strong> seines hohen Gehalts<br />

an Carotinoiden – neben<br />

Beta-Carotin (etwa 20 mg/100 g<br />

Öl) unter anderem auch Lutein<br />

<strong>und</strong> Zeaxanthin – ist das<br />

Öl des Fruchtfleisches von<br />

kräftig orange-roter Farbe. Beta-Carotin<br />

wirkt antioxidativ,<br />

schützt Haut <strong>und</strong> Schleimhaut<br />

<strong>und</strong> verstärkt den Eigenschutz<br />

der Haut vor UV-Strahlen.<br />

Klinische Studien haben gezeigt,<br />

dass sowohl die Einnahme<br />

als auch äußere Anwendung<br />

von Lutein/Zeaxanthin<br />

auf der Haut deren Hydratation<br />

um 60 Prozent erhöht. Die<br />

Hautelastizität nimmt um r<strong>und</strong><br />

20 Prozent zu <strong>und</strong> die Hautlipide<br />

werden um etwa 50 Prozent<br />

erhöht. Darüber hinaus<br />

ist das Öl reich an Phytosterolen,<br />

die antientzündlich, antibakteriell,<br />

antiulzerativ <strong>und</strong><br />

antitumorös wirken.<br />

Phytosterole sind für die Kosmetik<br />

von Bedeutung, weil sie<br />

den Sterolen der Haut ähneln.<br />

Sie wirken feuchtigkeitsbindend,<br />

hautpflegend <strong>und</strong> halten<br />

die Haut insgesamt in einem<br />

guten Zustand. Hoch ist<br />

auch der Gehalt an Vitamin E<br />

(bis zu 220 mg/100 g Öl). Dieses<br />

schützt durch seine oxidativen<br />

Eigenschaften die Lipide<br />

der Haut, aber auch das<br />

Öl selbst vor Oxidation (ranzig<br />

werden). Darüber hinaus<br />

hat Vitamin E eine Reihe von<br />

positiven Wirkungen auf die<br />

Haut: Es erhöht den Feuchtigkeitsgehalt<br />

in der Hornschicht,<br />

wirkt entzündungshemmend,<br />

zellerneuernd <strong>und</strong><br />

glättet die Haut. Zudem reduziert<br />

es Schäden durch UV-<br />

Strahlen, fördert die W<strong>und</strong>heilung<br />

<strong>und</strong> schützt vor vorzeitiger<br />

Hautalterung.<br />

Das Außergewöhnliche am<br />

Fruchtfleischöl des Sanddorns<br />

ist jedoch sein Fettsäuremuster.<br />

Denn von allen pflanzlichen<br />

Ölen weist<br />

das Öl aus dem Fruchtfleisch<br />

der Sanddornbeeren mit etwa<br />

30 Prozent den höchsten Gehalt<br />

an Palmitoleinsäure auf.<br />

Diese einfach ungesättigte<br />

Fettsäure, die auch in unserer<br />

Haut vorkommt, ist ausgesprochen<br />

hautfre<strong>und</strong>lich. Sie fördert<br />

die W<strong>und</strong>heilung, Epithelisierung<br />

<strong>und</strong> Regenerierung<br />

der Haut. Außerdem verbessert<br />

sie die Spreiteigenschaften<br />

des Öls <strong>und</strong> lässt dieses<br />

gut in die Haut einziehen. Erwähnenswerte<br />

Mengen sind<br />

außer im Öl des Sanddornfruchtfleisches<br />

nur noch im<br />

Avocado- <strong>und</strong> Macadamia-<br />

Nussöl enthalten. Palmitoleinsäure<br />

wird als wertvoller Wirkstoff<br />

in der Behandlung von<br />

Verbrennungen <strong>und</strong> zur W<strong>und</strong>heilung<br />

angesehen.<br />

Die Haut profitiert<br />

Insbesondere trockene, reife,<br />

empfindliche, spröde <strong>und</strong> leicht<br />

rissige Haut profitiert von<br />

Sanddornfruchtfleischöl. Das<br />

Öl macht die Haut glatt, elastisch<br />

<strong>und</strong> widerstandsfähiger.<br />

Sanddornfruchtfleischöl wirkt<br />

antioxidativ, entzündungshemmend,<br />

zellregenerierend<br />

<strong>und</strong> w<strong>und</strong>heilend. Es kommt<br />

bei Entzündungen der Haut<br />

(Akne, Rosacea, Hautverbrennungen)<br />

<strong>und</strong> Schleimhaut zur<br />

Anwendung, wie etwa bei einem<br />

Magengeschwür oder bei<br />

einer Speiseröhrenentzündung.<br />

Darüber hinaus wirkt<br />

es vorbeugend <strong>und</strong> heilend<br />

bei einer Schädigung der Haut<br />

durch Verbrennungen oder<br />

Verbrühungen, Strahlen wie<br />

UV-Strahlen, aber auch Röntgen-<br />

<strong>und</strong> Laserstrahlen. Sogar<br />

Haut- <strong>und</strong> Schleimhautreizungen<br />

<strong>und</strong> -schädigungen in Folge<br />

von Bestrahlung <strong>und</strong> Chemotherapie<br />

bei einer Krebsbehandlung,<br />

die mit Symptomen<br />

wie trockener Haut, Rötungen,<br />

Schwellung <strong>und</strong> Juckreiz<br />

einhergehen, lassen sich<br />

mit dem Fruchfleischöl des<br />

Sanddorns in Grenzen halten<br />

oder sogar beheben.<br />

Sanddornkernöl<br />

Im Vergleich zum Öl des Fruchtfleisches<br />

enthält das Kernöl<br />

Das Fruchtfleisch wird durch<br />

Zentrifugation ohne thermische<br />

Behandlung <strong>und</strong> Lösungsmittel<br />

gewonnen. Das<br />

Öl wird aus den Kernen<br />

schonend kaltgepresst. Aus<br />

einer Tonne Beeren lassen<br />

sich 650 l Saft gewinnen.<br />

Nur ein bis zwei Prozent davon<br />

ergeben das wertvolle<br />

Fruchtfleisch- <strong>und</strong> Kernöl.<br />

weniger Carotinoide, weshalb<br />

es auch nicht so stark rötlich<br />

gefärbt ist.<br />

Wenn überhaupt – macht der<br />

Anteil hautfre<strong>und</strong>licher Palmitoleinsäure<br />

an der Gesamtzusammensetzung<br />

der Fettsäure<br />

des Kernöls nur einige<br />

wenige Prozent aus. Dafür ist<br />

aber der Anteil an Linolsäure<br />

<strong>und</strong> Alpha-Linolensäure deutlich<br />

höher als im Fruchtfleischöl.<br />

Linolsäure <strong>und</strong> Alpha-Linolensäure<br />

sind essentielle<br />

(lebenswichtige) Fettsäuren,<br />

die zusammen mit den Phytosterolen<br />

<strong>und</strong> Vitamin E epithelisiered,<br />

feuchtigkeitsbindend<br />

<strong>und</strong> heilend wirken. So kann<br />

dieses Öl besonders für trockene,<br />

schuppige, irritierte <strong>und</strong><br />

empfindliche Haut eine Wohltat<br />

sein.<br />

Die umfassenden Wirkungen<br />

von Sanddornöl auf die Haut<br />

fasst die Sanddorn-Expertin<br />

Silvia Luetjohann in ihrem<br />

Ratgeber (s. Buchtipps links)<br />

wie folgt zusammen: „Der ges<strong>und</strong>en<br />

Haut bietet es vorbeugend<br />

Schutz <strong>und</strong> Pflege;<br />

die geschädigte Haut, ob sie<br />

nun verletzt, krank oder einfach<br />

nur besonders empfindlich<br />

ist, vermag es zu regenerieren<br />

<strong>und</strong> heilen.“<br />

Wir danken der Podolux GmbH<br />

(www.podotop.com) für die Zusammenstellung<br />

der wissenschaftlichen<br />

Literatur. g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

(Foto: © Andris T - Fotolia.com)<br />

16 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Für die Praxis<br />

Interview:<br />

Bei der mobilen Fußpflege:<br />

Durchdachter geht´s besser!<br />

Von Georg H. Birkner, Fachautor, Pforzheim<br />

Die podologische/fußpflegerische Versorgung<br />

von K<strong>und</strong>en zu Hause stellt eine besondere Herausforderung<br />

dar. Denn „vor Ort“ ist man oftmals<br />

nicht nur unter rückenbelastenden Arbeitsbedingungen<br />

tätig. Auch das Tragen der notwendigen<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Arbeitsmaterialien verlangt der<br />

Wirbelsäule ebenso wie Bändern <strong>und</strong> Sehnen viel<br />

ab. Fußpflege-Profi Georg Birkner sprach über<br />

dieses Thema mit Sarah Fettback, die in der mobilen<br />

Fußpflege tätig ist.<br />

Georg Birkner: Frau Fettback,<br />

Sie sind als Fußpflegerin häufig<br />

auch mobil tätig. Sicher keine<br />

einfache Aufgabe. Macht es<br />

trotzdem noch Spaß?<br />

Sarah Fettback: Ja, auf jeden<br />

Fall. Bei der mobilen Tätigkeit<br />

trifft man die K<strong>und</strong>en zuhause<br />

an. In der eigenen Umgebung<br />

sind sie entspannt. Da<br />

ist es leicht, optimal auf den<br />

K<strong>und</strong>en einzugehen.<br />

Georg Birkner: Mit dem Einsatz<br />

„in den eigenen vier Wänden“<br />

dringen Sie in die Privatsphäre<br />

des K<strong>und</strong>en ein. Wie<br />

reagieren diese darauf?<br />

Sarah Fettback: Das ist recht<br />

problemlos. Die K<strong>und</strong>en wissen<br />

ja, dass ich komme. Sie sind<br />

sehr offen. Sie bieten meistens<br />

eine Fußschüssel oder eigene<br />

Handtücher an. Sie lassen mich<br />

auch wählen, wo der beste Behandlungsort<br />

wäre. Ob das<br />

Wohnzimmer oder das Bad geeigneter<br />

ist – das kann ich selber<br />

aussuchen.<br />

Georg Birkner: Die Mitnahme<br />

der Fußpflegeausrüstung ist ja<br />

nicht ganz ohne. Das Schlep-<br />

pen <strong>und</strong> Treppensteigen geht<br />

an die Substanz. Können Sie<br />

Ihren Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

Empfehlungen für einen<br />

leichteren Transport geben?<br />

Sarah Fettback: Das ist in der<br />

mobilen Fußpflege tatsächlich<br />

immer ein wirklich belastendes<br />

Problem, bei welchem jeder<br />

Abhilfe sucht. Zum Glück<br />

war ich Testk<strong>und</strong>in für ein neues<br />

Konzept bei Ruck. Hier hat<br />

man das Problem erkannt <strong>und</strong><br />

ein durchdachtes System für<br />

den mobilen Einsatz entwickelt.<br />

Dieses Konzept besteht<br />

aus einem praktischen Transportroller<br />

<strong>und</strong> drei Taschen,<br />

die damit bequem transportiert<br />

werden können. Zudem<br />

sind die Taschen mit Tragegurten<br />

ausgestattet, so dass<br />

sich das Gewicht komfortabel<br />

auf beide Schultern verteilen<br />

lässt. Auf diese Weise kommt<br />

man leicht auch in höhere<br />

Stockwerke.<br />

Georg Birkner: Bisher galt in<br />

der mobilen Fußpflege das<br />

Prinzip „Alles in einen Koffer“.<br />

Die daraus resultierenden<br />

Transportprobleme sind<br />

bekannt. Mit diesem neuen<br />

Sarah Fettback arbeitet<br />

selbstständig in der mobilen<br />

Fußpflege <strong>und</strong> ist als<br />

Mitarbeiterin der K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

bei der Hellmut<br />

Ruck GmbH tätig.<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie unter:<br />

www.natuerlich-barfuss.de<br />

System wird alles Notwendige<br />

auf drei Einheiten verteilt<br />

– haben Sie diese dann immer<br />

im Gepäck?<br />

Sarah Fettback: Das richtet<br />

sich nach der jeweiligen Situation.<br />

In der Regel bleibt<br />

meine Nachschubeinheit im<br />

Auto. Nach der Behandlung<br />

kann ich dann meine Instrumentensätze<br />

einfach austauschen,<br />

so dass ich lediglich die<br />

Technikeinheit <strong>und</strong> die Tasche<br />

für das Arbeitsmaterial mitnehmen<br />

muss; <strong>und</strong> natürlich auch<br />

die Fußstütze, den Falthocker<br />

<strong>und</strong> die faltbare Fußschüssel.<br />

Georg Birkner: Wie kommt ein<br />

neues System bei Ihren K<strong>und</strong>en<br />

an? Wie profitieren Sie als<br />

Behandlerin von einer neuen<br />

Praktisch ist, wenn nicht<br />

das gesamte Material zu<br />

jedem K<strong>und</strong>en mitgenommen<br />

werden muss<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 17


Für die Praxis<br />

Alles, was den Rücken entlastet,<br />

ist auch in der mobilen<br />

Fußpflege für den Erhalt<br />

der Ges<strong>und</strong>heit wichtig<br />

Der Autor Georg H. Birkner<br />

war viele Jahre Leiter von<br />

Vertrieb <strong>und</strong> Marketing bei<br />

der Hellmut Ruck GmbH.<br />

Jetzt ist er im Ruhestand,<br />

aber als freier Mitarbeiter,<br />

Dozent an der Fachschule<br />

<strong>und</strong> als Seminarreferent<br />

nach wie vor mit der<br />

Fußpflege eng verb<strong>und</strong>en.<br />

Konzeption für den gesamten<br />

Arbeitsablauf?<br />

Sarah Fettback: Beim K<strong>und</strong>en<br />

kommt dieses System sehr gut<br />

an. Es wirkt professionell, der<br />

Aufbau geht schnell <strong>und</strong> ist<br />

platzsparend. Und auch beim<br />

Arbeitsablauf bringt das System<br />

nur Vorteile. Alles passt<br />

in den Kofferraum, die Taschen<br />

lassen sich durch praktische<br />

Tragegriffe leicht entnehmen,<br />

<strong>und</strong> mit dem Transportroller<br />

wird auch das Treppensteigen<br />

enorm erleichtert.<br />

Beim K<strong>und</strong>en geht das Auspacken<br />

dann leicht von der Hand.<br />

Fußstütze aufstellen – Technikeinheit<br />

öffnen – Gerät anschließen<br />

– fertig. Besonders<br />

nützlich ist auch die faltbare<br />

Fußschüssel, da ich generell<br />

vor der Behandlung bei den<br />

K<strong>und</strong>en ein Fußbad durchführe<br />

<strong>und</strong> diese nicht immer eine<br />

eigene Schüssel bereitstellen<br />

oder zur Verfügung haben.<br />

Georg Birkner: Wie ist es am<br />

Einsatzort – sicher finden Sie<br />

nicht immer optimale Verhältnisse<br />

vor. Gibt es Tipps, wie man<br />

seine Arbeit erleichtern kann?<br />

Sarah Fettback: Wichtig ist es,<br />

den K<strong>und</strong>en von Anfang an mit<br />

einzubinden. Den richtigen Behandlungsort<br />

auswählen, einen<br />

bequemen Stuhl für den<br />

K<strong>und</strong>en finden – das alles kann<br />

man am besten im direkten<br />

Kontakt klären. Eine wichtige<br />

Hilfe bietet die Fußstütze. Diese<br />

lässt sich für jede Behandlungssituation<br />

optimal anpassen.<br />

Hilfreich ist zudem das<br />

Verlängerungskabel im Set,<br />

da eine Steckdose nicht immer<br />

direkt im Arbeitsbereich<br />

verfügbar ist.<br />

Georg Birkner: Die Hygiene ist<br />

auch beim mobilen Einsatz<br />

ein wichtiger Aspekt <strong>und</strong> wird<br />

von den Ges<strong>und</strong>heitsbehörden<br />

genau so bewertet, wie<br />

bei der stationären Tätigkeit.<br />

Haben Sie hier praxisnahe<br />

Ratschläge?<br />

Sarah Fettback: Meine persönliche<br />

Hygiene führe ich immer<br />

mit, das heißt, Händewaschmittel<br />

<strong>und</strong> ein Präparat<br />

zur Händedesinfektion. Für<br />

die Flächendesinfektion nach<br />

der Behandlung verwende ich<br />

Desinfektionstücher. Damit<br />

kann ich leicht die Arbeitsgeräte,<br />

Fußstütze etc. desinfizieren.<br />

Instrumente verwende ich<br />

generell sterilisiert aus der Box<br />

für einen K<strong>und</strong>en. Nach der<br />

Behandlung gebe ich diese<br />

zurück in die Box <strong>und</strong> drehe<br />

den Spanngurt auf „kontaminiert“<br />

– so behalte ich den<br />

Überblick beim Instrumenteneinsatz.<br />

Aus der Nachschubeinheit<br />

hole ich mir dann einen<br />

frischen Instrumentensatz<br />

für den nächsten K<strong>und</strong>en.<br />

Georg Birkner: In der Klinik,<br />

im Seniorenheim – auch hier<br />

warten besondere Herausforderungen.<br />

Wie stellen Sie sich<br />

auf die jeweilige Situation gezielt<br />

ein?<br />

Sarah Fettback:Hier arbeite ich<br />

gerne mit dem CLAX- Mobil,<br />

einem Transportwagen, der das<br />

Zurücklegen der oftmals langen<br />

Wege in der Klinik oder<br />

dem Heim erleichtert <strong>und</strong> wo<br />

die Technikeinheit schon startbereit<br />

aufgebaut bleiben kann.<br />

Das ist einepraktische Sache, da<br />

alles draufpasst <strong>und</strong> das CLAX-<br />

Mobil leicht zu lenken ist.<br />

Bei diesen Einsätzen ist es empfehlenswert,<br />

die Lage schoneinmal<br />

vorab zu erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

sich auch bei der Pflegedienstleitung<br />

vorzustellen.<br />

Georg Birkner: Den optimalen<br />

Arbeitsablauf für den Mobildienst<br />

zu finden, ist nicht leicht.<br />

Wie gestalten Sie Ihre Routenplanung<br />

im Tagesablauf?<br />

Sarah Fettback: Da helfen mir<br />

die modernen Möglichkeiten,<br />

welche das Smartphone bietet.<br />

Terminplanung, die Routenplanung<br />

über maps – für<br />

eine Organisation hat man eigentlich<br />

alles zur Hand.<br />

Georg Birkner: Kommen wir<br />

zu Ihren K<strong>und</strong>en: Wie ist die<br />

Erwartungshaltung an Ihren<br />

mobilen Dienst?<br />

Sarah Fettback: Im Gegensatz<br />

zu früher haben die K<strong>und</strong>en<br />

heute eine sehr hohe Erwartungshaltung.<br />

Nägel kürzen<br />

<strong>und</strong> Hornhaut abtragen allein<br />

reichen nicht mehr aus. Ein gewisser<br />

Wellness- Faktor muss<br />

schon dazukommen. So gibt es<br />

bei mir nicht nur vorab ein Fußbad,<br />

sondern zum Abschluss<br />

auch eine Fußmassage. Diese<br />

ist für die K<strong>und</strong>en immer ein<br />

besonderes Highlight.<br />

Wichtig ist zudem schon die<br />

Vorbereitung beim ersten Telefonat.<br />

Den Zeitrahmen abstecken,<br />

die örtlichen Gegebenheiten<br />

abklären – das alles lässt<br />

sich gut vorbesprechen.<br />

Georg Birkner: Jetzt noch eine<br />

eher heikle Frage: Die Preisgestaltung<br />

ist gewissermaßen<br />

ein „Tabuthema“. Wir möchten<br />

trotzdem gerne wissen, wie<br />

Sie Ihre Preise für die Behandlung<br />

berechnen <strong>und</strong> wie Ihre<br />

K<strong>und</strong>en dies annehmen.<br />

Sarah Fettback: Da ist zum einen<br />

der Zeitfaktor; auf der anderen<br />

Seite der Aspekt wie<br />

schwierig sich die Behandlung<br />

gestaltet <strong>und</strong> welches Material<br />

benötigt wird. Für eine Komplettbehandlung<br />

verlange ich<br />

ab 28 Euro, je nach Schwierigkeit<br />

kommen dann noch<br />

Aufschläge dazu. Was die Anfahrt<br />

anbelangt, so berech-ne<br />

ich bis 5 km Entfernung keinen<br />

Fahrtkostenzuschuss. Bei<br />

Strecken, die darüber hinausgehen,<br />

kommen 0,30 Euro pro<br />

km hinzu sowie die Anrechnung<br />

der Fahrt als Arbeitszeit.<br />

Meine K<strong>und</strong>en akzeptieren<br />

diese Preisgestaltung, wenn<br />

natürlich auch immer wieder<br />

einmal Klagen kommen. Das<br />

beruht dann aber eher auf den<br />

persönlichen Umständen.<br />

Meine Preisgestaltung kann<br />

ich betriebswirtschaftlich belegen<br />

<strong>und</strong> „Discounter- Preise“<br />

in der Fußversorgung halte ich<br />

nicht für leistungsgerecht.<br />

Georg Birkner: Frau Fettback,<br />

herzlichen Dank für das offene<br />

Gespräch. Ich bin sicher,<br />

dass es vielen Ihrer Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen hilft, den<br />

mobilen Einsatz mit all seinen<br />

Kompromissen zu überdenken<br />

<strong>und</strong> Verbesserungen zu<br />

finden, für die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

auch für sich selbst.<br />

g<br />

18 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Für die Praxis<br />

Im Umgang mit Desinfektionsmitteln/Teil I:<br />

Risiken – von Eiweißfehler<br />

bis Seifenfehler<br />

Von Priv. Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Mikrobiologe, <strong>und</strong><br />

Dr. med. Sebastian Werner, Facharzt für Hygiene <strong>und</strong> Umweltmedizin<br />

Für die Hygiene in der podologischen <strong>und</strong> fußpflegerischen<br />

Praxis sind Desinfektionsmittel<br />

unverzichtbar. Deshalb ist es wichtig zu wissen,<br />

was deren Wirkungen beeinträchtigen kann.<br />

Denn nur mit dem entsprechenden Know-how<br />

sind Ihre Patienten <strong>und</strong> Sie wirklich geschützt.<br />

Die Wirkung von Desinfektionsmitteln<br />

gegenüber<br />

Mikroorganismen<br />

<strong>und</strong> Viren basiert auf unterschiedlichen<br />

Prinzipien:<br />

u Oxydierende Wirkstoffe gehen<br />

chemische Bindungen<br />

mit Krankheitserregern ein<br />

<strong>und</strong> zerstören auf diese Weise<br />

deren Funktionsfähigkeit.<br />

u Mittel mit tensidischen Eigenschaften<br />

(das heißt mit lipophilen<br />

<strong>und</strong> hydrophilen<br />

Molekülstrukturen wie Bi<strong>und</strong><br />

Diguanide, Phenole,<br />

QAV <strong>und</strong> Amphotenside) zeigen<br />

dagegen meist membranzerstörende<br />

Effekte. Sie<br />

wirken deshalb oft nur auf solche<br />

Erreger, die Cytoplasmamembranen<br />

besitzen. Dies ist<br />

bei allen zellulär organisierten<br />

Mikroorganismen sowie<br />

bei behüllten Viren der Fall.<br />

u Einige Substanzen wirken zudem<br />

über pH-Wert Effekte,<br />

indem sie Erreger destabilisieren.<br />

Meist sind derartige<br />

Wirkungen aber sehr selektiv<br />

<strong>und</strong> man beobachtet sie<br />

vorzugsweise bei behüllten<br />

Viren.<br />

u Säuren <strong>und</strong> Laugen können<br />

auch über ihre Ätzwirkung<br />

antimikrobiell bzw. viruzid<br />

wirken.<br />

u Wieder andere Wirkstoffe<br />

hemmen oder destabilisieren<br />

Enzyme <strong>und</strong> damit auch Stoffwechselfunktionen<br />

von Mikroorganismen.<br />

Letzterer Vorgang<br />

lässt sich vorzugsweise<br />

bei Metallverbindungen beobachten.<br />

Bei diesen kennt<br />

man auch Kontakteffekte, die<br />

aber oft erst dann zum Tragen<br />

kommen, wenn ein direkter<br />

Kontakt der Metalloberfläche<br />

mit dem zu tötenden beziehungsweise<br />

zu inaktivierenden<br />

Erreger besteht.<br />

Die Hilfsstoffe einer Desinfektionsmittelrezeptur<br />

zeigen dagegen<br />

in aller Regel zwar keine<br />

besondere Eigenwirksamkeit,<br />

sie können aber einen starken<br />

Einfluss auf die Wirkung einer<br />

Desinfektion haben.<br />

Mit dem zu desinfizierenden<br />

Gut, dessen Art, Beschaffenheit<br />

<strong>und</strong> Verschmutzungsgrad<br />

bringt man einen dritten wichtigen<br />

Einflussfaktor in das ohnehin<br />

schon komplizierte Desinfektionsgeschehen.<br />

Es verw<strong>und</strong>ert<br />

daherkaum, dass man<br />

auch hierdurch die Wirksamkeit<br />

entsprechender Mittel erheblich<br />

beeinflussen kann.<br />

Typische Fehlerquellen<br />

in der Praxis<br />

Doch dies sind längst noch<br />

nicht alle Faktoren, die unter<br />

Praxisbedingungen die Wirk-<br />

samkeit<br />

von Desinfektionsverfahren<br />

beeinflussen.<br />

Einige der besonders<br />

wichtigen Faktoren sind auf<br />

Gr<strong>und</strong> langer Erfahrungen inzwischen<br />

gut bekannt <strong>und</strong> als<br />

„Fehlerquellen“ identifiziert.<br />

In der Fachsprache werden sie<br />

mit Begriffen wie „Eiweiß-“,<br />

„Seifen-“ <strong>und</strong> „Kältefehler“<br />

oder Ähnlichem benannt. Darüber<br />

hinaus gibt es weitere entscheidende<br />

Einflüsse, die aber<br />

bislang noch keinen festen Ausdruck<br />

in der „Fehlerterminologie“<br />

erhalten haben.<br />

Der Eiweißfehler<br />

Dieser ist sicherlich eine der<br />

bedeutendsten Fehlerquellen<br />

bei der Anwendung von<br />

Desinfektionsmitteln. Darunter<br />

versteht man die Reduktion<br />

von deren Wirksamkeit<br />

durch organisches Material.<br />

Krankheitserreger werden<br />

stets mit Begleitmaterialien<br />

freigesetzt. Dies sind zum Beispiel<br />

Blut <strong>und</strong> Eiter, Serum<br />

<strong>und</strong> Gewebe, Hautkrusten sowie<br />

Hornhaut- <strong>und</strong> Nagelspäne.<br />

Hauptbestandteile dieser<br />

Materialien sind vorwie-<br />

(Foto: © Per Thomson - Fotolia.com)<br />

Andere, für die <strong>Podologie</strong><br />

weniger bedeutende Begleitmaterialien<br />

sind Tränenflüssigkeit,<br />

Sputum, Nasensekret<br />

<strong>und</strong> sonstige Schleimhautsekrete,<br />

Muttermilch<br />

<strong>und</strong> Sperma sowie Urin<br />

<strong>und</strong> Stuhl<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 19


Für die Praxis<br />

Tab. 1: Beispiele für<br />

Wirk- <strong>und</strong> Hilfsstoffe in<br />

einfachen Desinfektionsmittelrezepturen.<br />

Die<br />

Auswahl der Hilfsstoffe<br />

hängt von der Art der<br />

Präparate ab, deren Anwendungsbereich<br />

sowie<br />

von deren Kompatibilität<br />

untereinander <strong>und</strong> von<br />

deren Wirkstoffen.<br />

Wirkstoffe<br />

Aldehyde<br />

Alkohole<br />

Amine<br />

amphotere Verbindungen<br />

(Tenside)<br />

anorganische Laugen<br />

Bi- <strong>und</strong> Diguanide<br />

Halogene (Chlorverbindungen,<br />

Iod-Verbindungen<br />

Metalle <strong>und</strong> Metallverbindungen<br />

(insbesondere Silber)<br />

organisch <strong>und</strong> anorganische<br />

Säuren<br />

Peroxide/Sauerstoffabspalter<br />

Phenole<br />

quaternäre Ammoniumverbindungen<br />

Oxidierend wirkende Desinfektionsmittel<br />

sind Aldehyde,<br />

Aktivsauerstofffreisetzende<br />

Verbindungen<br />

<strong>und</strong> Halogene<br />

Hilfsstoffe<br />

Additive zur Oberflächenausrüstung<br />

Depotmoleküle zur Wirkstofffreisetzung<br />

Duftstoffe<br />

Emulgiermittel<br />

Entschäumer<br />

Farbstoffe<br />

Formulierungs- <strong>und</strong> Konfektionierungshilfen<br />

Komplexbildner<br />

Korrosionsinhibitoren<br />

Lösungsmittel<br />

Lösungsvermittler<br />

Netzmittel (Tenside)<br />

pH-Aktivatoren<br />

pH-Wert Stabilisatoren<br />

Reinigungsverstärker (Tenside)<br />

Spezialzusätze für Kunststoffoberflächen<br />

Verdickungsmittel<br />

Wirkstoffaktivatoren<br />

gend Eiweiße, seltener auch<br />

Fette <strong>und</strong> Kohlenhydrate (Zucker).<br />

Im Blut findet sich mit<br />

den darin enthaltenen Erythrozyten<br />

vor allem Hämoglobin.<br />

Alle nicht oxidierend wirkenden<br />

Substanzen besitzen nur<br />

einen geringen Eiweißfehler.<br />

Denn sie gehen keine chemischen<br />

Verbindungen mit organischem<br />

Material, insbesondere<br />

mit Eiweißen ein, <strong>und</strong><br />

wirken daher vorzugsweise<br />

nur auf Mikroorganismen <strong>und</strong><br />

behüllte Viren.<br />

Die drei oxidierend wirkenden<br />

Desinfektionsmittel hingegen<br />

machen keinen Unterschied<br />

zwischen organischen Begleitmaterialien<br />

<strong>und</strong> Krankheitserregern.<br />

Sie gehen chemische<br />

Bindungen ein, ganz<br />

gleich, ob es sich dabei um lebende<br />

Mikroorganismen, aktive<br />

Viren oder nur um organisches<br />

Material handelt. So<br />

kommt es stets zu einer ungewollten,<br />

jedoch nicht vermeidbaren<br />

Wirkstoffzehrung, die<br />

um so größer ist, je höher die<br />

Relation von Begleitmaterial<br />

zu der in ihnen enthaltenen<br />

Erregermenge bei dem zu desinfizierenden<br />

Gut ist.<br />

Die drei oxidierenden Wirkstoffe<br />

unterscheiden sich jedoch<br />

in ihren Eiweißfehlern:<br />

Aldehyde<br />

Insbesondere Formaldehyd<br />

reagiert mit Eiweißen wie auch<br />

mit genetischem Material. Die<br />

oxydierende Wirkung gegen<br />

DNA <strong>und</strong> RNA ist dabei noch<br />

deutlich besser als die gegenüber<br />

Proteinen. Erlaubt ein<br />

Krankheitserreger also einen<br />

„guten“ Zutritt zu seinen Biomolekülen<br />

– dies ist besonders<br />

bei nackten Viren zu beobachten<br />

–, führt das zu einer erheblichen<br />

Wirkstoffzehrung.<br />

Handelt es sich bei den zu desinfizierenden<br />

Krankheitserregern<br />

dagegen um Bakterien<br />

<strong>und</strong> Pilze, erhält der Wirkstoff<br />

weniger Zugang zu genetischem<br />

Material, <strong>und</strong> es kommt<br />

vorzugsweise zur Proteinreaktion,<br />

die sich gegen die Zelloberflächen<br />

<strong>und</strong> Begleitproteine<br />

des Erregers richtet.<br />

Formaldehyd besitzt nur eine<br />

Aldehydgruppe, die chemisch<br />

reagieren kann. Ein anderer<br />

häufig in Desinfektionsmitteln<br />

angewendeter Aldehyd ist Glutaraldehyd<br />

(auch als Glutaral,<br />

Glutardialdehyd bezeichnet).<br />

Dieser besitzt insgesamt zwei<br />

Aldehydgruppen, mit denen ein<br />

Wirkstoffmolekül chemische<br />

Bindungen eingehen kann. In<br />

Gegenwart von Proteinbegleitmaterial<br />

kann sich so ein Eiweißfehler<br />

scheinbar in das Gegenteil<br />

verkehren: Indem Glutardialdehyd<br />

Krankheitserreger<br />

an den Begleiteiweißen<br />

verankert, können diese die<br />

Wirksamkeit des Desinfektionsmittels<br />

so scheinbar verstärken.<br />

Der Effekt wird vor allem bei<br />

nackten Viren beobachtet. Ob<br />

die Wirkung von Glutardialdehyd<br />

aber tatsächlich mit einer<br />

Abtötung von Mikroorganismen<br />

bzw. Inaktivierung von<br />

Viren einhergeht, kann nicht<br />

zuverlässig vorausgesagt werden.<br />

Allein das ist ein gewichtiger<br />

Gr<strong>und</strong> bei Anwendung<br />

von Glutardialdehyd-haltigen<br />

Präparaten, verschmutztes Material<br />

gründlichst zu reinigen.<br />

Aktivsauerstofffreisetzende<br />

Verbindungen<br />

Auch diese gehen sowohl mit<br />

organischen Verschmutzungen<br />

als auch mit Mikroorganismen<br />

chemische Bindungen ein. Besondere<br />

Unterschiede zwischen<br />

Proteinen, genetischem<br />

Material <strong>und</strong> sogar Lipiden<br />

sowie Mikroorganismen <strong>und</strong><br />

Viren werden hier in der Praxis<br />

nicht beobachtet. Dagegen<br />

zeigt sich beim Verhalten<br />

gegenüber Blut ein höherer<br />

„Eiweißfehler“. Denn Blut<br />

enthält neben Eiweißen auch<br />

Hämoglobin <strong>und</strong> Katalase, ein<br />

Enzym der Erythrozyten. Beide<br />

sind darauf ausgelegt, die<br />

Wirksamkeit von Aktivsauerstoff<br />

zu neutralisieren. Damit<br />

ergeben sich qualitative Unterschiede<br />

zwischen proteinhaltigen<br />

<strong>und</strong> bluthaltigen Verschmutzungen.<br />

Letztere können<br />

einen deutlich höheren Eiweißfehler<br />

zeigen als blutfreie<br />

Proteinverschmutzungen.<br />

Halogene<br />

Sie sind die dritte Gruppe oxidierend<br />

wirkender Desinfektionsmittel<br />

mit hohem Eiweißfehler.<br />

Der Begriff „Halogene“<br />

steht für die so genannten<br />

Salzbildner. Sie basieren auf<br />

den Elementen Fluor, Chlor,<br />

Brom <strong>und</strong> Iod. Früher kamen<br />

sie alle zu Desinfektionszwecken<br />

zum Einsatz. Inzwischen<br />

finden aber nur noch Aktivchlor<br />

<strong>und</strong> Iod in der Desinfektionspraxis<br />

Anwendung.<br />

Chlorverbindungen zeigen einen<br />

ausgeprägten Eiweißfehler<br />

<strong>und</strong> man versucht deshalb,<br />

Protein- <strong>und</strong> Blutverschmutzungen<br />

nach Möglichkeit im<br />

vorhinein zu vermeiden.<br />

Auch Iod besitzt einen deutlichen<br />

Eiweißfehler, der zudem<br />

durch Konzentrations-<br />

(Foto: © Africa Studio - Fotolia.com)<br />

20 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Für die Praxis<br />

<strong>und</strong> pH-Effekte überlagert<br />

werden kann. Zusätzlich muss<br />

man auch mit Depoteffekten<br />

rechnen, denn Iod besitzt die<br />

Tendenz, sich in komplexe organische<br />

Moleküle einzulagern<br />

<strong>und</strong> von dort aus ins<br />

Gleichgewicht mit freiem Iod<br />

zu treten. Es ist jedoch das<br />

freie Iod, welches für die Wirksamkeit<br />

verantwortlich ist <strong>und</strong><br />

nicht der in organischen Molekülstrukturen<br />

assoziierte<br />

Teil. Kaum ein Wirkstoff ist also<br />

unter Praxisbedingungen<br />

schwieriger in seiner Wirksamkeit<br />

einzuschätzen als Iod.<br />

Andererseits besitzt wohl auch<br />

kaum eine andere Substanz<br />

in Gegenwart von Eiweiß eine<br />

bessere Depotwirkung.<br />

Alkohole<br />

Auch sie können eine sehr<br />

spezifische Art von Eiweißfehlern<br />

provozieren, indem sie<br />

stark proteinhaltiges Begleitmaterial<br />

koagulieren. Das heißt,<br />

sie fällen die Eiweiße aus, <strong>und</strong><br />

die Erreger werden in diese<br />

Ausflockungen eingeschlossen.<br />

Hierbei darf ebenso wenig<br />

von einer wirklichen Beseitigung<br />

der Krankheitserreger<br />

ausgegangen werden.<br />

Keratinhaltige<br />

Substanzen<br />

Bei Nagelspänen oder Hautpartikeln<br />

zeigen sich keine Eiweißfehler<br />

im eigentlichen<br />

Sinne, obgleich sie zur Hauptsache<br />

ebenfalls aus Eiweiß<br />

(Keratin) bestehen. Denn hier<br />

kommt es erst gar nicht zu einer<br />

ausreichenden Penetration<br />

in die Partikel; <strong>und</strong> bei Aldehyden<br />

wie auch Sauerstoffabspaltern<br />

muss zudem mit<br />

einer erheblichen Wirkstoffzehrung<br />

gerechnet werden.<br />

Aldehyde haben darüber hinaus<br />

noch die Eigenschaft, die<br />

Oberflächen solcher Partikel<br />

zu härten <strong>und</strong> die in ihnen enthaltenen<br />

Erreger dadurch möglicherweise<br />

sogar zu schützen.<br />

Fette <strong>und</strong> Kohlenhydrate<br />

Wirkstoffe<br />

korrekte Vorbehandlung<br />

<strong>und</strong> Lagerung<br />

Art der zu desinfizierenden<br />

Erreger<br />

Grafik: Zentrale Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit von Desinfektionswirkstoffen<br />

im praktischen Einsatz<br />

Hierbei handelt es sich zwar<br />

um völlig andere Substanzklassen,<br />

doch wie bei den Eiweißen<br />

– ebenfalls um organisches<br />

Material. Es lässt sich in<br />

diesem Zusammenhang also<br />

nicht direkt von einem Eiweißfehler<br />

sprechen, obgleich in<br />

der Praxis in dem Fall keine<br />

exakte Unterscheidung getroffen<br />

wird.<br />

In welchem Umfang Fette die<br />

Wirksamkeit von Sauerstoffabspaltern<br />

insbesondere von<br />

Persäuren reduzieren, ist kaum<br />

untersucht. Lediglich für tensidhaltige<br />

Rezepturen lässt<br />

sich eine Reduktion der Wirksamkeit<br />

voraussetzen. Bei behüllten<br />

Viren können Fette<br />

allerdings zu gegenteiligen Effekten<br />

führen <strong>und</strong> sogar für<br />

sich allein eine inaktivierende<br />

Wirksamkeit zeigen.<br />

Hinter dem Begriff „Eiweißfehler“<br />

verbergen sich also<br />

recht gegensätzliche Prinzipien,<br />

die auf einer echten Wirkstoffzehrung<br />

beruhen können<br />

oder auch auf anderen Begleiteffekten<br />

wie vor allem der<br />

Ausfällung von Krankheitserregern,<br />

der Kreutzvernetzungen<br />

mit Proteinen <strong>und</strong> schließlich<br />

sogar auf einer einfachen<br />

Barrierewirkung.<br />

Dem Praktiker mag die Aufzählung<br />

aller dieser Effekte<br />

zunächst wenig hilfreich erscheinen.<br />

Für ihn hat die Existenz<br />

dieser Effekte jedoch eine<br />

wichtige Konsequenz. Sie<br />

besteht darin, organische Verschmutzungen<br />

vor einer Desinfektion<br />

entweder durch intensive<br />

Reinigung sorgfältig<br />

zu entfernen, oder aber „bestimmungsgemäß“<br />

zu arbeiten.<br />

Durch die Vorprüfung von<br />

Desinfektionsmitteln im Labor<br />

werden diese nämlich an<br />

die voraussichtlichen Praxissituationen<br />

angepasst. Dies allein<br />

ist bereits ein triftiger<br />

Gr<strong>und</strong>, nur zertifizierte Mittel<br />

(zum Beispiel VAH-zertifizierte<br />

Mittel) zu verwenden<br />

<strong>und</strong> bei Verschmutzungssituationen<br />

die Mittel immer mit<br />

der entsprechend ausgewiesenen<br />

Anwendungskonzentration<br />

<strong>und</strong> Einwirkungszeit<br />

anzuwenden.<br />

Leider gibt es Präparategruppen,<br />

deren Eiweißfehler bislang<br />

noch überhaupt nicht<br />

klar einzuschätzen sind. Dies<br />

sind vor allem W<strong>und</strong>antiseptika.<br />

Zwar sind die Mittel mit<br />

anscheinend verlässlichen Anwendungsparametern<br />

ausgestattet,<br />

die Kenntnis über deren<br />

Wirksamkeit in W<strong>und</strong>en<br />

ist jedoch in aller Regel äußerst<br />

lückenhaft. Dies liegt vor<br />

allem an noch völlig fehlenden<br />

Standardmethoden zur<br />

Prüfung der Präparate unter<br />

Praxisbedingungen. So lässt<br />

sich bei dieser Präparategruppe<br />

so gut wie nichts zur tatsächlichen<br />

Wirksamkeit unter<br />

stark blut- <strong>und</strong> proteinhaltigen<br />

Verhältnissen in W<strong>und</strong>en<br />

sagen. Man muss sich hier auf<br />

empirische Erfahrungen stützen,<br />

die aus der langjährigen<br />

Anwendung der Präparate am<br />

Menschen resultieren.<br />

Der Härtefehler<br />

Hierunter versteht man den<br />

Wirksamkeitsverlust von<br />

Desinfektionsmitteln durch die<br />

Wasserhärte <strong>und</strong> damit durch<br />

im Wasser gelöste Substanzen.<br />

Wasser nimmt Kohlendioxyd<br />

(CO 2 ) aus der Luft auf,<br />

wobei sich im Wasser Kohlensäure<br />

bildet. Diese säuert das<br />

Wasser nicht nur an, sondern<br />

erleichtert auch das Lösungsvermögen<br />

von Kalk <strong>und</strong> Magnesiumcarbonaten,<br />

wenn das<br />

Wasser durch Böden dringt.<br />

Wird solches Wasser nun zum<br />

Lösen von Desinfektionsmitteln<br />

oder zum Verdünnen von<br />

Desinfektionsmittelkonzentraten<br />

verwendet, können die<br />

Hilfsstoffe<br />

Wirksamkeit<br />

Begleitmaterial<br />

(Grafik: © Klaus von Wirth)<br />

physikalische<br />

Parameter<br />

Anwendungsweise<br />

Umfeld, in dem<br />

desinfiziert wird<br />

Die Wasserhärte wird aus<br />

dem Gehalt des Wassers<br />

an Kalzium <strong>und</strong> Magnesium<br />

berechnet<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 21


Für die Praxis<br />

Netzmittel sind Substanzen,<br />

die die Oberflächenspannung<br />

einer Flüssigkeit<br />

herabsetzen <strong>und</strong> die Bildung<br />

von Dispersionen ermöglichen<br />

oder unterstützen<br />

bzw. als Lösungsvermittler<br />

wirken<br />

bare Wasser überschritten, so<br />

muss das durch die Erhöhung<br />

der Anwendungskonzentration<br />

kompensiert werden.<br />

Eine Verlängerung der<br />

Einwirkungszeit hingegen ist<br />

keine geeignete Maßnahme<br />

zur Korrektur.<br />

In welchem Umfang die Konzentration<br />

zu korrigieren ist,<br />

erfragt man am besten beim<br />

Hersteller der Präparate. Sie<br />

sollten über entsprechendes<br />

Datenmaterial verfügen <strong>und</strong><br />

präzise Hilfen geben können.<br />

Der Kältefehler<br />

Im medizinischen Bereich wird<br />

bei der praktischen Desinfektion<br />

meist bei Raumtemperatur<br />

gearbeitet – zwischen<br />

18 °C <strong>und</strong> 22 °C. Kaum einem<br />

Anwender ist aber bekannt,<br />

wie dramatisch die Wirksamkeitseinbußen<br />

einiger Wirkstoffe<br />

sind, wenn die Temperatur<br />

auch nur leicht darunter<br />

liegt. Hierfür prägte man den<br />

Begriff Kältefehler.<br />

QAV, Biguanide <strong>und</strong> Amphotenside<br />

sind oft weniger empfindlich,<br />

können im Einzelfall<br />

aber immer noch beträchtlich<br />

in ihrer Wirksamkeit reduziert<br />

werden. Alkohole <strong>und</strong> Aktivsauerstoff<br />

werden dagegen<br />

erst dann unwirksam, wenn es<br />

zum Gefrieren der Anwendungslösungen<br />

kommt. Vorher<br />

werden sie kaum beeinflusst.<br />

Bei Aldehyden jedoch ist beim<br />

Abfall der Temperatur von<br />

20 °C auf 10 °C mit einer um<br />

2,5- bis 3-fachen Erhöhung<br />

der Anwendungskonzentration<br />

zu kalkulieren. Durch Verlängerung<br />

der Einwirkungszeit<br />

lässt sich dies nicht kompensieren.<br />

Gleiches gilt für orga-<br />

8Tipp<br />

Ein Hautschutz- <strong>und</strong> Desinfektionsplan<br />

zum kostenlosen<br />

Download bietet die Firma<br />

Schülke & Mayr unter:<br />

www.schuelke.com/<br />

download/pdf/cde_<br />

lde_Desinfektionsplan_<br />

<strong>Podologie</strong>.pdf<br />

darin befindlichen Kalzium<strong>und</strong><br />

Magnesium-Ionen mit allen<br />

tensidischen Bestandteilen<br />

des Desinfektionsmittels<br />

reagieren <strong>und</strong> diese ausfällen.<br />

Der Härtefehler kann also auch<br />

indirekt über den Einfluss auf<br />

Hilfsstoffe, insbesondere von<br />

Netzmitteln auftreten.<br />

Die klassischen oxidierenden<br />

Substanzen Persäuren, Aldehyde<br />

<strong>und</strong> Halogene zeigen<br />

dagegen nur geringe Härtefehler;<br />

<strong>und</strong> Alkohole werden<br />

durch die Wasserhärte überhaupt<br />

nicht beeinflusst. Sie<br />

werden jedoch in aller Regel<br />

auch nicht weiter mit Wasser<br />

verdünnt. Vielmehr handelt<br />

es sich um „ready-to-use Präparate",<br />

so dass man sich hier<br />

ohnehin nicht um Härtefehler<br />

Gedanken machen muss.<br />

Tensidische Wirkstoffe sind<br />

dagegen durch die Wasserhärte<br />

erheblich zu beeinflussen.<br />

Hier kommt es beim Kontakt<br />

bzw. Verdünnen der Konzentrate<br />

mit hartem Wasser zu<br />

einer Reaktion, bei der die<br />

Wirkstoffe als unlösliche Reaktionsprodukte<br />

schlimmstenfalls<br />

ausfallen können. Das Ergebnis<br />

sind massive Wirksamkeitseinbußen.<br />

In der Textilhygiene<br />

werden Härtefehler daher<br />

durch den Einsatz von demineralisiertem<br />

Wasser kompensiert.<br />

Auch bei der Flächendesinfektion<br />

sollte man sich<br />

über die Wasserhärte des zur<br />

Verdünnung der Konzentrate<br />

verwendeten Wassers Klarheit<br />

verschaffen. Dabei ist zu<br />

berücksichtigen, dass die Wirksamkeit<br />

der Mittel auf Wasser<br />

standardisierter Härte <strong>und</strong> damit<br />

auf einen Härtegrad (°dH)<br />

von etwas über 8 °dH eingestellt<br />

wird. Wird dieser Härtegrad<br />

durch das lokal verfügnische<br />

Säuren. Wird die Temperatur<br />

dagegen in den Bereich<br />

über 20 °C angehoben,<br />

so steigt nicht nur die Wirksamkeit<br />

exponentiell mit der<br />

Erhöhung, sondern auch die<br />

Wirkungsbreite. Zum Beispiel<br />

wirkt Zitronensäure bei Raumtemperatur<br />

nicht sporizid. Bei<br />

einer Temperatur von 70 °C<br />

bis 80 °C werden jedoch sogar<br />

bakterielle Sporen in wenigen<br />

Minuten bis Sek<strong>und</strong>en<br />

abgetötet.<br />

Der pH-Fehler<br />

Die Wirksamkeit vieler Desinfektionsmittel<br />

ändert sich<br />

mit dem pH-Wert. Besonders<br />

ausgeprägt ist dies bei Glutardialdehyd,<br />

welcher im alkalischen<br />

Bereich äußerst wirksam,<br />

im Neutralbereich deutlich<br />

reduzierter <strong>und</strong> im sauren<br />

pH-Bereich praktisch unwirksam<br />

ist.<br />

Ein vergleichbares Verhalten<br />

zeigt auch Wasserstoffperoxid.<br />

Peressigsäure ist dagegen<br />

als Säure besonders reaktiv<br />

<strong>und</strong> wirksam, dagegen im Neutralen<br />

oder gar Alkalischen<br />

weniger wirksam, dafür aber<br />

stabiler. So lässt sich Peressigsäure<br />

besser lagern <strong>und</strong> zeigt<br />

sich auch verträglicher gegenüber<br />

dem zu desinfizieren-<br />

(Fotos: © Archiv - Fotolia.com)<br />

22 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Für die Praxis<br />

den Gut. Bei der Validierung<br />

der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln<br />

ist deshalb die<br />

Feststellung des pH-Wertes eine<br />

der wichtigsten Kenngrößen.<br />

Wer sich durch Nachfrage<br />

beim Hersteller Prüfgutachten<br />

beschaffen kann, der<br />

sollte unbedingt die pH-Werte<br />

der Mittel beachten <strong>und</strong> mit<br />

denjenigen der Fertigpräparate<br />

vergleichen. Dies lässt sich<br />

in aller Regel mit Indikatorstreifen<br />

durchführen <strong>und</strong> ist<br />

überhaupt nicht schwierig.<br />

Finden sich erhebliche Abweichungen,<br />

zwischen dem<br />

Soll- <strong>und</strong> dem Ist-pH-Wert der<br />

Anwendungslösungen von<br />

Desinfektionsmitteln, sollte<br />

man auch die Wirksamkeit vor<br />

Ort überprüfen <strong>und</strong> wenn dies<br />

nicht möglich ist, mindestens<br />

Rücksprache mit dem Hersteller<br />

halten.<br />

In der Praxis selbst gibt es vielerlei<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Risiken,<br />

welche den pH-Wert einer<br />

Anwendungslösung verfälschen.<br />

So können organische<br />

Verschmutzungen den Wert<br />

verändern. Insbesondere Blut<br />

<strong>und</strong> Blutserum besitzen eine<br />

beachtliche Pufferkapazität,<br />

welche dafür sorgt, dass sich<br />

der pH-Wert in Richtung des<br />

Neutralpunktes (pH 7) bewegt.<br />

Aber auch Hilfsmittel können<br />

den Wert verändern. Enthält<br />

zum Beispiel ein Spray-Desinfektionsmittel<br />

als Treibgas<br />

CO 2 <strong>und</strong> werden Gas <strong>und</strong> Desinfektionsmittel<br />

nicht durch<br />

eine entsprechende Technologie<br />

in der Sprühdose von<br />

einander getrennt, säuert das<br />

Treibgas das Desinfektionsmittel<br />

an. Je höher der Wassergehalt<br />

des Desinfektionsmittels<br />

dabei ist, desto ausgeprägter<br />

zeigt sich der Effekt.<br />

Der Seifenfehler<br />

Der Begriff „Seifenfehler“<br />

findet sich gelegentlich als<br />

Synonym für den zuvor beschriebenen<br />

Härtefehler. Beim<br />

Seifenfehler handelt es sich<br />

also nicht um eine Wirksamkeitseinbuße<br />

oder Modifikation<br />

durch den Zusatz von Reinigern<br />

oder sogar von Seife,<br />

sondern um die Beeinflussung<br />

der Wirksamkeit durch die<br />

Wasserhärte. Was man jedoch<br />

aus dem Begriff lernen kann,<br />

ist die Tatsache, dass man<br />

durch Tenside, Reiniger oder<br />

Waschmittel, die man einem<br />

Desinfektionsmittel zusetzt,<br />

dessen Wirksamkeit erheblich<br />

beeinflussen kann. Dies gilt<br />

für alle Desinfektionsmittelinhaltsstoffe<br />

<strong>und</strong> trifft für Mischungen<br />

von Konzentraten<br />

(Desinfektionsmittelkonzentrat<br />

plus Reinigerkonzentrat<br />

<strong>und</strong> nachfolgende Verdünnung<br />

der Mischung auf Anwendungsbedingungen)<br />

zu<br />

wie auch auf Anwendungslösungen<br />

(vorverdünntes Desinfektionsmittelkonzentrat<br />

plus vorverdünntes Reinigerkonzentrat<br />

<strong>und</strong> nachfolgende<br />

Verdünnung der Mischung<br />

auf Anwendungsbedingungen).<br />

Wer hier nach Gutdünken<br />

mischt, kann weder von<br />

einer ausreichenden Reinigung<br />

noch von einer annähernd<br />

sicheren Desinfektionswirkung<br />

der Kombination ausgehen.<br />

Ein sicheres Indiz für<br />

den Totalverlust beider Leistungen<br />

(also der Reinigungsleistung<br />

wie der Desinfektionsleistung)<br />

ist die Mischung von<br />

alkalischen Präparaten mit<br />

sauren Präparaten (also Mischungen<br />

von alkalischen Reinigern<br />

mit sauren Desinfek-<br />

8 Buchtipp<br />

Umfassendes Basiswissen<br />

zum Thema Hygiene,<br />

Infektiologie <strong>und</strong> Mikrobiologie<br />

bietet dieses<br />

Buch aus dem Thieme<br />

Verlag. Leicht verständlich<br />

geschrieben, erhält<br />

der Leser einen Überblick<br />

zur Mikrobiologie<br />

<strong>und</strong> Infektiologie. Darüber<br />

hinaus erfährt er alles Wichtige<br />

zu hygienisch korrektem Arbeiten sowie<br />

über Sicherheit zum Schutz für Patienten<br />

<strong>und</strong> sich selbst.<br />

Jassoy, Christian; Schwarzkopf,<br />

Andreas: Hygiene, Infektiologie,<br />

Mikrobiologie. Thieme Verlag,<br />

Stuttgart 2013, 2. Aufl., 376 S. ,<br />

220 Abb., brosch., 29,99 Euro,<br />

ISBN: 9783131361325<br />

tionsmitteln oder umgekehrt).<br />

Aber selbst Schwankungen<br />

beider Komponenten innerhalb<br />

des sauren oder alkalischen<br />

pH-Bereichs über mehr<br />

als zwei pH-Stufen sind problematisch.<br />

Wer also Reinigung<br />

<strong>und</strong> Desinfektion in einem Arbeitsgang<br />

<strong>und</strong> durch die Mischung<br />

entsprechender Präparate<br />

durchführen möchte,<br />

der kann sich nur auf geprüfte<br />

Kombinationen verlassen.<br />

Interessanter Weise ist dabei<br />

in aller Regel nur das Ergebnis<br />

der Desinfektionsleistung<br />

zu erfahren, soweit die Hersteller<br />

der Präparate derartige<br />

Kombinationen empfehlen.<br />

Als Anwender sollte man aber<br />

auch den Beleg einer erfolgreich<br />

getesteten Reinigungsleistung<br />

einfordern. Dieser<br />

wird ihm nämlich in aller Regel<br />

vorenthalten <strong>und</strong> oft genug<br />

überhaupt nicht erbracht.<br />

Als Konsequenz daraus sollte<br />

besonders auf die Qualität<br />

der Reinigungsleistung geachtet<br />

<strong>und</strong> das Mittel nicht gemischt<br />

werden.<br />

Selbst die totale Übereinstimmung<br />

beider pH-Werte<br />

ist nicht die Garantie für<br />

eine erfolgreich anwendbare<br />

Mischung<br />

Lesen Sie im zweiten Teil dieses<br />

Beitrages alles Wichtige<br />

zu Wirkungslücke <strong>und</strong> Wirkungsschwäche,<br />

zu Fehlern bei<br />

der Einwirkzeit <strong>und</strong> beim Ansetzen<br />

der Lösung sowie bei<br />

der Lagerung von Gebinden<br />

<strong>und</strong> bei der Entsorgung. g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

PD Dr. Dr. Friedrich von<br />

Rheinbaben<br />

Garather Weg 21<br />

40789 Monheim<br />

E-Mail: F.v.Rheinbaben@<br />

t-online.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 23


Journal<br />

Für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> mentale Fitness:<br />

Trinken – mit dem Alter<br />

immer wichtiger!<br />

Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />

Ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann<br />

unser Stoffwechsel nicht funktionieren. Doch<br />

viele Menschen trinken nicht ausreichend. Das<br />

gilt vor allem für Senioren, denn im Alter lässt<br />

das Durstempfinden nach <strong>und</strong> weitere altersbedingte<br />

Faktoren beeinflussen den Wassergehalt<br />

des Körpers. Doch unter einem Flüssigkeitsmangel<br />

leiden nicht nur körperliche <strong>und</strong> geistige<br />

Leistungsfähigkeit, der gesamte Organismus<br />

<strong>und</strong> auch die Haut sind davon betroffen.<br />

Wasser macht etwa zwei<br />

Drittel unseres Körpergewichtes<br />

aus, wobei<br />

der Wasseranteil alters<strong>und</strong><br />

geschlechtsabhängig ist.<br />

So liegt er bei Neugeborenen<br />

bei r<strong>und</strong> 75 Prozent. Bei Erwachsenen<br />

mittleren Alters<br />

macht das Gesamtkörperwasser<br />

etwa 65 Prozent aus <strong>und</strong><br />

bei älteren Menschen zirka 55<br />

Prozent. Ein ausgeglichener<br />

Flüssigkeitshaushalt ist für<br />

viele unserer Körperfunktionen<br />

unabdingbar. Wasser dient als<br />

Lösungsmittel im Stoffwechselgeschehen<br />

<strong>und</strong> sorgt für die<br />

optimale Funktionsfähigkeit<br />

der Körperflüssigkeiten wie<br />

Blut <strong>und</strong> Lymphe <strong>und</strong> damit für<br />

den Transport der Nährstoffe<br />

sowie den Abtransport von<br />

Stoffwechselprodukten <strong>und</strong><br />

Salzen. Es dient als Zellbaustoff,<br />

reguliert den Elektrolyt<strong>und</strong><br />

Säure-Basen-Haushaltsowie<br />

die Leistungsfähigkeit der<br />

Nieren. Zudem ist Wasser für<br />

die Steuerung der Körpertemperatur<br />

unerlässlich.<br />

Etwa ein Drittel unserer täglich<br />

aufgenommenen Flüssigkeit<br />

stammt aus dem Wassergehalt<br />

von Lebensmitteln, den<br />

größeren Teil führen wir über<br />

Getränke zu. R<strong>und</strong> 300 ml entstehen<br />

bei der Verbrennung<br />

von Fettsäuren <strong>und</strong> von Glukose<br />

(sogenanntes Oxidationswasser).<br />

Dieses wird ebenfalls<br />

als aufgenommene Flüssigkeitsmenge<br />

berechnet.<br />

Zwischen Wasseraufnahme<br />

<strong>und</strong> -ausscheidung besteht in<br />

der Regel ein Gleichgewicht<br />

(sogenannte Wasserbilanz).<br />

Deren Regulation erfolgt vor<br />

allem über das Durstgefühl<br />

(Foto: © goodluz - Fotolia.com)<br />

Welche Trinkmengen <strong>und</strong><br />

welche Getränke?<br />

Normalerweise sollte die tägliche Wasserbilanz<br />

bei Senioren r<strong>und</strong> 2,3 Liter ausmachen.<br />

Zieht man davon r<strong>und</strong> 700 ml<br />

Wasser aus fester Nahrung <strong>und</strong> etwa<br />

300 ml aus dem Oxidationsprozess ab,<br />

sind noch etwa 1,3 Liter zu trinken, um<br />

eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz zu<br />

erreichen. Dabei sollte Wasser bevorzugt<br />

werden oder ungesüßter Kräutertee<br />

<strong>und</strong> Saftschorle (mindestens im Verhältnis<br />

2:1 verdünnt). Kaffee <strong>und</strong> schwarzer<br />

Tee zählen auch zu dieser Trinkmenge.<br />

Doch mehr als drei bis vier Tassen am<br />

Tag sollten es nicht sein. Diätetische<br />

Getränke sind ebenfalls erlaubt.<br />

Abzuraten ist von Limonaden <strong>und</strong> Softdrinks,<br />

denn in ihnen ist sehr viel Zucker<br />

enthalten. Sogenannte Near-water-Getränke,<br />

die zwar wie Wasser aussehen,<br />

aber ein leichtes Frucht- oder Kräuteraroma<br />

haben, sind ebenfalls nicht zu empfehlen.<br />

Zum einen können auch sie stark<br />

zuckerhaltig sein, zum anderen enthalten<br />

sie Zitronensäure. Bei häufigem Konsum<br />

greift diese die Zähne an.<br />

24 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Journal<br />

Die Flüssigkeitsverteilung im Körper<br />

Bei einem ges<strong>und</strong>en, jüngeren Erwachsenen befinden sich 60<br />

bis 70 Prozent des Gesamtkörperwassers in den Körperzellen<br />

(intrazellulär), der Rest außerhalb (extrazellulär), das heißt in dem<br />

Raum zwischen den Zellwänden (Interstitium), dem Blutplasma<br />

(dem zu 90 Prozent aus Wasser bestehenden flüssigen, zelllosen<br />

Anteil des Blutes) sowie dem epithelialen Lumina (dem<br />

transzellulären – zwischen den Zellen – gelegenen Raum). Natrium<br />

als wichtiges Salz des Körpers reguliert dabei die Volumenanteile<br />

<strong>und</strong> hält diese konstant. Überhaupt ist die Menge<br />

des Körperwassers eng mit dem Salzgehalt des Körpers verb<strong>und</strong>en.<br />

Wird Kochsalz mit der Nahrung aufgenommen, bindet<br />

dieses die entsprechende Menge Wasser im Körper.<br />

<strong>und</strong> die Nieren mit Hilfe des<br />

antidiuretischen Hormons<br />

(ADH). Die Hauptausscheidung<br />

von Flüssigkeit geschieht<br />

über die Nieren. Ein weiterer<br />

wichtiger Ausscheidungsmechanismus<br />

ist die Schweißsekretion.<br />

Eine geringe Menge<br />

an Wasser wird auch über die<br />

Atemluft ebenso wie über den<br />

Stuhl abgegeben. Dabei erhöht<br />

sich die Menge der Flüssigkeitsausscheidung<br />

bei hohen<br />

Temperaturen, starkem<br />

nächtlichen Schwitzen oder<br />

bei sportlicher Betätigung.<br />

Aber auch akute Erkrankungen<br />

wie ein Magen-Darm-Infekt<br />

oder chronische Krankheiten<br />

– zum Beispiel eine<br />

Herzinsuffizienz oder Diabetes<br />

mellitus – gehen mit einer<br />

vermehrten Wasserausscheidung<br />

einher. So ist bei einem<br />

erhöhten Blutzuckerspiegel<br />

häufiges, auch nächtliches Wasserlassen<br />

typisch. In diesem<br />

Fall ist die Harnmenge erhöht,<br />

da der Körper versucht, den<br />

vermehrten Zucker im Blut<br />

mittels Ausscheidung über die<br />

Nieren zu senken.<br />

Flüssigkeitsmangel<br />

<strong>und</strong> die Folgen<br />

Die Dehydration, die Austrocknung<br />

des Körpers aufgr<strong>und</strong><br />

einer nicht ausgeglichenen<br />

Flüssigkeitsbilanz, wird auch<br />

als Exsikkose bezeichnet. Eine<br />

leichte Form liegt vor, wenn<br />

das Flüssigkeitsdefizit weniger<br />

als fünf Prozent des Körpergewichtes<br />

ausmacht. Von<br />

einer mittelschweren Exsikkose<br />

spricht man bei einem<br />

Mangel an Körperwasser von<br />

r<strong>und</strong> 10 Prozent. Eine schwere<br />

Exsikkose besteht bei einem<br />

Flüssigkeitsmangel von<br />

10 bis 15 Prozent.<br />

Bereits bei einem Verlust von<br />

ein bis zwei Prozent des Gesamtkörperwassers<br />

dickt das<br />

Blut ein. Hierdurch verschlechtert<br />

sich dessen Fließfähigkeit<br />

<strong>und</strong> das Gewebe wird nicht<br />

mehr optimal versorgt. Die<br />

Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten<br />

über die Nieren<br />

nimmt ab <strong>und</strong> das Herzschlagvolumen<br />

ist reduziert.<br />

Der Blutdruck sinkt <strong>und</strong> die<br />

Durchblutung der Haut verschlechtert<br />

sich. Auch der Sauerstofftransport<br />

in die Muskelzellen<br />

ist vermindert, wodurch<br />

beanspruchte Muskeln rascher<br />

übersäuern <strong>und</strong> ermüden.<br />

Typische Zeichen<br />

Äußere Zeichen eines Flüssigkeitsdefizites<br />

sind trockene<br />

Haut <strong>und</strong> Schleimhäute<br />

(M<strong>und</strong>trockenheit durch geringere<br />

Speichelproduktion,<br />

Schluckbeschwerden), die Zunge<br />

ist belegt oder geschwollen<br />

<strong>und</strong> der Hauttugor (Spannungszustand<br />

der Haut) wird<br />

schlaff. – Ein einfacher Test ist<br />

hier das Abheben einer Hautfalte<br />

auf dem Handrücken. Bildet<br />

sich diese nicht rasch wieder<br />

zurück, besteht ein Mangel<br />

an Flüssigkeit. – Wird nicht<br />

genügend Flüssigkeit ersetzt,<br />

halten die Nieren zudem Wasser<br />

zurück <strong>und</strong> scheiden sehr<br />

konzentrierten, stark riechenden<br />

Harn aus <strong>und</strong> auch Ver-<br />

Mit r<strong>und</strong> 80 Prozent …<br />

… ist die Haut als unser größtes<br />

Organ besonders wasserhaltig.<br />

Damit sie ihre<br />

Schutz- <strong>und</strong> Abwehrfunktion<br />

gegenüber äußeren Einflüssen<br />

optimal erfüllen kann, ist<br />

sie auf eine ausreichende<br />

Wasserzufuhr angewiesen.<br />

Dies zeigte auch eine Untersuchung<br />

an der Berliner<br />

Charité. Mit Hilfe neuer optischer,<br />

an der Hautoberfläche<br />

anwendbarer Messmethoden<br />

konnten Wissenschaftler<br />

unter Leitung<br />

von Dr. Michael Boschmann<br />

zeigen, dass bereits etwa<br />

zehn Minuten nach der Aufnahme<br />

von Flüssigkeit die<br />

Haut besser durchblutet<br />

wird. Mit der verbesserten<br />

Sauerstoffversorgung<br />

nimmt auch der Hautstoffwechsel<br />

zu, <strong>und</strong> die erhöhte<br />

Aktivität des Hautstoffwechsels<br />

unterstützt deren<br />

Schutz- <strong>und</strong> Abwehrfunktion.<br />

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Journal<br />

Viel trinken: Zur Vorbeugung eines zweiten Schlaganfalls<br />

Dem ärztlichen Rat,<br />

viel zu trinken, fehlte<br />

bislang die wissenschaftliche<br />

Untermauerung.<br />

Einen<br />

Beleg für den Nutzen<br />

für Patienten mit<br />

einem Schlaganfall<br />

(Hirninfarkt, medizinisch:<br />

zerebraler<br />

oder apoplektischer<br />

Insult, verkürzend<br />

auch Apoplex oder<br />

Insult genannt) lieferte<br />

nun eine Doktorarbeit an der Medizinischen Fakultät der<br />

Universität Münster. Zentrale Erkenntnis: Wer bereits einen<br />

Schlaganfall erlitten hat, sollte tatsächlich viel trinken. Denn das<br />

verringert das erhebliche Risiko eines Re-Infarktes.<br />

Meistens sind Veränderungen an den Blutgefäßen, die das Gehirn<br />

versorgen, so genannte arteriosklerotische Plaques, für einen<br />

Schlaganfall verantwortlich. Lösen sich Teile dieser Plaques<br />

<strong>und</strong> werden in die immer feiner werdenden Verästelungen<br />

der Hirngefäße getragen, kann es zu einem Gefäßverschluss<br />

<strong>und</strong> damit zum Schlaganfall kommen. Für die Münsteraner Studie<br />

mussten die Patienten nach einem ersten Schlaganfall einen<br />

Trinkkalender führen. Beim Vergleich der Re-Infarkte zeigte<br />

sich, dass eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr offenbar das Risiko,<br />

einen erneuten Schlaganfall zu erleiden, deutlich verringerte.<br />

„Mehr als zwei Liter am Tag zu trinken scheint also sinnvoll,<br />

um einem weiteren Hirninfarkt vorzubeugen. Aber vermutlich<br />

auch generell, um einen ersten Schlaganfall <strong>und</strong> andere Probleme<br />

des Herz-Kreislauf-Systems zu vermeiden“, so das Fazit<br />

der Studienleiterin. – Bereits amerikanische Wissenschaftler<br />

hatten Belege dafür gef<strong>und</strong>en, dass eine hohe Flüssigkeitsaufnahme<br />

das Risiko für Herzinfarkte vermindert. Allerdings gibt<br />

es auch Ausnahmen: Patienten mit einer Herzschwäche oder<br />

bestimmten Nierenleiden sollten vor einer Heraufsetzung ihrer<br />

täglichen Flüssigkeitszufuhr ihren Arzt zu Rate ziehen.<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Dorothea Kammerer<br />

Lerchenstr. 27c<br />

82284 Grafrath<br />

E-Mail doro_kammerer@<br />

web.de<br />

stopfung ist eine Folge des<br />

Flüssigkeitsdefizits.<br />

Ein Mangel an Flüssigkeit<br />

schlägt sich in einem insgesamt<br />

verschlechterten Allgemeinbefinden<br />

nieder. So kann<br />

es unter anderem zu Kopfschmerzen<br />

kommen, zu Kreislaufbeschwerden,<br />

Müdigkeit,<br />

Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen<br />

<strong>und</strong> Wadenkrämpfen.<br />

Und die Haut leidet<br />

ebenfalls. Denn fehlt dem<br />

Körper Wasser, reduziert sich<br />

auch der Flüssigkeitsgehalt in<br />

den Hautzellen sowie im Zellzwischenbereich.<br />

Die Wasserbindungsfähigkeit,<br />

Widerstandskraft<br />

<strong>und</strong> Funktionsfähigkeit<br />

der Haut verschlechtern<br />

sich. Sie wird rau, schuppig,<br />

spannt <strong>und</strong> juckt. Kommt<br />

es durch Kratzen zu Hautläsionen,<br />

sind diese besonders<br />

anfällig für Infektionen.<br />

Nicht nur das<br />

Durstgefühl nimmt ab<br />

Normalerweise versucht der<br />

Organismus, Wasserverluste<br />

rasch zu ersetzen <strong>und</strong> signalisiert<br />

das durch zunehmenden<br />

Durst. Schon wenn 150 bis<br />

300 Milliliter (bei einem normalgewichtigen<br />

Mann) fehlen,<br />

meldet sich das Durstgefühl.<br />

Allerdings wird dieses<br />

Signal bei den meisten Menschen<br />

mit den Jahren immer<br />

schwächer. In der Folge verringert<br />

sich mit zunehmendem<br />

Alter die Trinkmenge kontinuierlich.<br />

So trinken über 65-<br />

Jährige r<strong>und</strong> 25 Prozent weniger<br />

als Jüngere. Mit dem Alter<br />

verändert sich aber auch<br />

die Zusammensetzung des<br />

Körpers <strong>und</strong> damit sinkt dessen<br />

Wassergehalt. Denn durch<br />

den altersbedingten Abbau<br />

der Muskelmasse <strong>und</strong> die Zunahme<br />

des Fettgewebes verringert<br />

sich die Menge der intrazellulären<br />

Flüssigkeit. Außerdem<br />

kommt es zu einem<br />

Umbau von wasserreichem zu<br />

wasserärmerem Bindegewebe.<br />

Darüber hinaus lässt mit<br />

dem Alterungssprozess die Filterfunktion<br />

sowie die Konzentrations-<br />

<strong>und</strong> Verdünnungsfähigkeit<br />

der Nieren nach. Verringert<br />

sich mit dem Alter auch<br />

der Appetit, wird die Flüssigkeitszufuhr<br />

über die Nahrung<br />

ebenfalls weniger. Ist die Salzaufnahme<br />

ebenfalls reduziert,<br />

scheiden die Nieren größere<br />

Mengen Wasser <strong>und</strong> Natrium<br />

aus, denn dann ist die Regulation<br />

des Wasserhaushaltes<br />

gestört.<br />

Gerade aber bei alten Menschen<br />

kann ein Flüssigkeitsmangel<br />

gravierende Folgen<br />

haben. So kommt es bereits<br />

bei einem Flüssigkeitsmangel<br />

von drei bis fünf Prozent zu<br />

einer Verminderung der muskulären<br />

Kraftleistung, zu Lethargie,<br />

Schwindel <strong>und</strong> eingeschränkter<br />

Wahrnehmungsfähigkeit.<br />

Hierdurch steigen<br />

das Unfall- <strong>und</strong> Sturzrisiko,<br />

<strong>und</strong> damit nehmen Knochenbrüche<br />

<strong>und</strong> Immobilität zu. Bei<br />

einem Wassermangel von 10<br />

bis 15 Prozent können Apathie<br />

bis hin zu Kreislauf- <strong>und</strong><br />

Nierenversagen die Folge sein.<br />

Die Haut, durch die hormonellen<br />

Veränderungen <strong>und</strong> den<br />

Alterungsprozess insgesamt<br />

deutlich trockener <strong>und</strong> dünner,<br />

leidet unter dem Flüssigkeitsmangel<br />

ebenfalls erheblich.<br />

Sie wird anfälliger für<br />

Entzündungen <strong>und</strong> Ekzeme.<br />

Außerdem beeinflussen Flüssigkeitsmangel<br />

bzw. Dehydration<br />

die Gehirnleistung. So<br />

gehen eine Beeinträchtigung<br />

des Kurzzeit-Gedächtnisses<br />

ebenso wie plötzlich auftretende<br />

Verwirrtheitszustände,<br />

die eine Demenz befürchten<br />

lassen, unter Umständen auf<br />

das Konto fehlenden Gesamtkörperwassers.<br />

Manchmal sind jedoch nicht<br />

allein das nachlassende Durstgefühl<br />

<strong>und</strong> physiologische<br />

Veränderungen im Körper der<br />

Gr<strong>und</strong> für eine Flüssigkeitsunterversorgung.<br />

Nicht selten<br />

veranlasst Senioren die Angst,<br />

die Blase nicht im Griff zu haben<br />

– vor allem außer Haus<br />

<strong>und</strong> in der Nacht – dazu, wenig<br />

zu trinken. Auch das oft<br />

mühsame Aus- <strong>und</strong> Ankleiden<br />

bringt den Wunsch mit<br />

sich, möglichst selten zur Toilette<br />

zu müssen. Besteht bereits<br />

eine ausgeprägte Inkontinenz,<br />

wollen die Betroffenen<br />

ihre Flüssigkeitsaufnahme aus<br />

verständlichen Gründen reduzieren.<br />

Im Zweifel den Arzt fragen<br />

Liegt die durchschnittliche<br />

empfohlene tägliche Flüssigkeitsbilanz<br />

für Senioren bei<br />

2,3 Litern, so sollte sie dennoch<br />

individuell bemessen<br />

werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich empfiehlt<br />

sich eine tägliche Wasserzufuhr<br />

durch Getränke <strong>und</strong><br />

feste Nahrung (bei einer normalen<br />

Ernährung) von etwa<br />

30 ml Wasser pro kg Körpergewicht.<br />

Bei großer sommerlicher<br />

Hitze, warmer <strong>und</strong> trockener<br />

Heizungsluft sowie<br />

langem Aufenthalt im Freien<br />

bei starkem Wind ist der Flüssigkeitsbedarf<br />

jedoch höher.<br />

Das gilt auch bei dem Verzehr<br />

stark gesalzener Nahrung, einer<br />

hohen Zufuhr an Eiweißen<br />

ebenso wie bei Erkrankungen,<br />

die mit Fieber, Erbrechen <strong>und</strong>/<br />

oder Durchfall einhergehen.<br />

(Illustration: © psdesign1 - Fotolia.com)<br />

26 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Journal<br />

Es gibt jedoch Ausnahmen: Menschen,<br />

die an einer Herz-insuffizienz, Nierenerkrankung<br />

oder Leberzirrhose leiden,<br />

müssen unter Umständen ihre tägliche<br />

Flüssigkeitszufuhr streng kontrollieren.<br />

Hier ist der gut gemeinte Rat, möglichst<br />

viel zu trinken, kontraindiziert! Diese Patienten<br />

sollten die Höhe der erforderlichen<br />

Trinkmenge nur nach Rücksprache<br />

mit ihrem behandelnden Arzt anpassen.<br />

Dies gilt auch bei der Einnahme<br />

von Medikamenten wie Diuretika <strong>und</strong><br />

Laxantien (Abführmittel). Sie können einen<br />

erhöhten Flüssigkeitsverlust zur Folge<br />

haben. In solch einem Fall sollte ebenfalls<br />

der behandelnde Arzt nach der richtigen<br />

Trinkmenge gefragt werden.<br />

Um eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />

zu erreichen, empfiehlt es sich, möglichst<br />

schon frühzeitig „Trinkrituale“ zu<br />

trainieren. So sollte man sich bereits ab<br />

etwa 40 angewöhnen, vor <strong>und</strong> zu jeder<br />

Mahlzeit ein Glas Wasser zu trinken <strong>und</strong><br />

stets ein gefülltes Glas ins Blickfeld zu<br />

stellen. Empfehlenswert ist es auch, sich<br />

seine Tagestrinkmenge morgens bereitzustellen<br />

<strong>und</strong> diese dann im Laufe des<br />

Tages „abzuarbeiten“.<br />

g<br />

(Foto: © pixel&korn - Fotolia.com)<br />

Ratgeber bei<br />

BC Publications<br />

Wissen r<strong>und</strong> um das<br />

Thema „Trinken“<br />

Viele Menschen achten sorgsam auf ihre<br />

Ernährung, aber kaum auf ihre Trinkmenge.<br />

Wer erst etwas trinkt, wenn ein<br />

deutliches Durstgefühl besteht, hat oft bereits<br />

ein Flüssigkeitsdefizit. Für unsere Ges<strong>und</strong>heit<br />

aber ist das richtige, ausreichende<br />

Trinken mindestens ebenso wichtig<br />

wie eine ausgewogene Ernäh-rung. Hier<br />

die wichtigsten Fragen <strong>und</strong> Antworten:<br />

Wie können sich Trinkmuffel helfen?<br />

Es gibt Menschen mit einem gering ausgeprägten Durstgefühl. Mit zunehmendem Alter<br />

gehören immer mehr Menschen in diese Gruppe. Zum einen ist es für die Betroffenen<br />

wichtig, dass sie möglichst rechtzeitig ein Trinkritual entwickeln, das sie auch konsequent<br />

befolgen. Das kann beispielsweise so aussehen, dass man sich morgens eine<br />

Kanne Kräutertee auf den Schreibtisch stellt <strong>und</strong> sich zum Ziel setzt, dass diese mittags<br />

geleert ist. Für den Nachmittag kann man sich dann beispielsweise eine große<br />

Saftschorle mischen. Hat man keinen festen Arbeitsplatz oder ist man überwiegend<br />

zu Hause, so sollte an verschiedenen Punkten, die man öfter „ansteuert“, ein Getränk<br />

stehen, sodass man das Trinken nicht vergessen kann. Getränke sollten außerdem fester<br />

Bestandteil jeder Mahlzeit sein. Trinkmuffel können außerdem darauf achten, dass<br />

sie möglichst viele Suppen <strong>und</strong> reichlich Obst <strong>und</strong> Gemüse zu sich nehmen. In diesen<br />

Nahrungsmitteln bzw. Speisen ist viel Flüssigkeit enthalten.<br />

Wann trinken?<br />

Wer regelmäßig kleine Mengen über den Tag verteilt trinkt, schafft es, durchschnittlich fast<br />

einen Liter mehr zu trinken als diejenigen, die ihre „Trinkpflicht“ dreimal täglich zu erledigen<br />

versuchen. Übrigens: Männer brauchen mehr Flüssigkeit als Frauen, Gestresste<br />

mehr als Entspannte. Wer viel Brot <strong>und</strong> Fleisch verzehrt, braucht mehr Wasser als derjenige,<br />

der viel Obst <strong>und</strong> Gemüse isst.<br />

Kaffee galt jahrelang als Flüssigkeitsräuber. Es hieß, er rege die Nierentätigkeit<br />

<strong>und</strong> damit die Ausschwemmung von Wasser <strong>und</strong> Mineralien an. Nun scheint es<br />

andere Erkenntnisse zu geben.<br />

Es ist nach wie vor nicht schlecht, wenn nach dem Genuss einer Tasse Kaffee zusätzlich<br />

ein Glas Wasser getrunken wird, aber es ist nicht – wie lange angenommen – notwendig,<br />

um den Flüssigkeitshaushalt in einem ausgeglichenen Zustand zu halten. Der<br />

rasche Konsum großer Mengen von Kaffee führt im Zeitraum von 24 St<strong>und</strong>en nicht<br />

nur zu einer Steigerung der Wasserausscheidung über die Nieren, sondern auch zur<br />

Natriumausscheidung. Werden Wasser <strong>und</strong> Natrium im Verhältnis des Extrazellularraumes,<br />

dem Raum außerhalb der Zellen, ausgeschieden, dann berührt die Abnahme der<br />

Gesamtkörperwassermenge den Flüssigkeitsversorgungsstatus nicht. Kompensationsmechanismen<br />

werden erst bei großen Verlusten des Extrazellularvolumens aktiviert.<br />

Wird unter der Vorstellung, dass Kaffee einen Flüssigkeitsverlust provoziert, ein Glas<br />

Wasser zusätzlich aufgenommen, so wird das aufgenommene Wasser wie überschüssiges<br />

Wasser rasch wieder ausgeschieden. Das Getränk Kaffee gilt deshalb als ein<br />

wichtiger Teil der täglichen Gesamtwasserzufuhr. In der Flüssigkeitsbilanz kann Kaffee<br />

in aller Regel so wie jedes andere Getränk behandelt werden.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 27<br />

Die Biochemie nach Dr. Wilhelm<br />

Schüßler ist eine natürliche Heilmethode,<br />

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Maria Lohmann ist Heilpraktikerin<br />

<strong>und</strong> Medizinjournalistin. Sie hat bereits<br />

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Journal<br />

Interview:<br />

Basenanwendungen<br />

für die (Haut-)Ges<strong>und</strong>heit<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Chronische Übersäuerung des Körpers, hervorgerufen<br />

durch ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt,<br />

wird mittlerweile mit einer Reihe<br />

von ges<strong>und</strong>heitlichen Problemen in Verbindung<br />

gebracht wie Müdigkeit, Stressempfindlichkeit,<br />

Verletzungsanfälligkeit beim Sport, Cellulite, Arthrose<br />

oder auch Osteoporose. Ernährungswissenschaftler<br />

Roland Jentschura erklärt, warum neben<br />

einer basenreichen Ernährung auch basische<br />

Körperpflege wie zum Beispiel basische Fußbäder<br />

eine wichtige Option ist, um einer ständig<br />

überschüssigen Säurelast <strong>und</strong> deren ges<strong>und</strong>heitsschädlichen<br />

Folgen gegenzusteuern.<br />

Die Bezeichnung<br />

„pH-Wert“<br />

„pH“ ist die Abkürzung des<br />

lateinischen „potentia hydrogenii“<br />

– die Wasserstoffionen-<br />

Konzentration in einer Lösung.<br />

Durch diesen Wert lassen<br />

sich Laugen von Säuren unterscheiden.<br />

Die Skala des<br />

pH-Wertes reicht von 0 bis<br />

14. Der Mittelwert von 7 ist<br />

neutral (Wasser liegt zum<br />

Beispiel in diesem Bereich).<br />

Ist der pH-Wert niedriger als<br />

7, handelt es sich um eine<br />

saure Lösung. Liegt er darüber,<br />

ist die Lösung alkalisch.<br />

Da der menschliche Körper<br />

ebenso wie der Hydrolipidfilm<br />

der Haut wasserhaltig ist,<br />

lassen sich auch hier physiologische<br />

pH-Werte zuordnen,<br />

die durch den Säure-Basenhaushalt<br />

reguliert werden.<br />

u Herr Jentschura, was versteht<br />

man unter „Basen“?<br />

Roland Jentschura: Basen bilden<br />

zusammen mit Säuren ein<br />

Stoffwechselprinzip in unserem<br />

Körper. Der sogenannte Säure-Basen-Haushalt<br />

reguliert<br />

im menschlichen Organismus<br />

das genaue Zusammenspiel<br />

dieser beiden chemischen Moleküle,<br />

ausgedrückt durch den<br />

pH-Wert. Säuren <strong>und</strong> Basen<br />

entstehen einerseits im Stoffwechsel,<br />

etwa bei der Energiegewinnung,<br />

andererseits<br />

werden sie mit der Nahrung<br />

zugeführt. Alle Zelltypen, Organe<br />

<strong>und</strong> Körperflüssigkeiten<br />

haben einen definierten pH-<br />

Wert – zum Beispiel ist die Magensäure<br />

sauer <strong>und</strong> das Blut<br />

basisch. Der Organismus strebt<br />

danach, dieses Gleichgewicht<br />

bzw. diesen pH-Wert genau<br />

einzuhalten, denn nur dann<br />

können alle Stoffwechselprozesse<br />

optimal ablaufen.<br />

Dipl.-oec.-troph. Roland<br />

Jentschura, fand als Neurodermitiker<br />

bereits in jungen<br />

Jahren zahlreiche Heilungsansätze<br />

in der Ernährung.<br />

Deshalb entschloss er sich<br />

1996 zu einem vertiefenden<br />

Studium. Der Ernährungswissenschaftler<br />

spezialisierte<br />

sich auf den Säure-Basen-<br />

Haushalt <strong>und</strong> ist seit 2001 als<br />

Referent <strong>und</strong> Seminarleiter<br />

auf internationalen Veranstaltungen,<br />

Messen <strong>und</strong> Kongressen<br />

tätig. Roland Jentschura<br />

ist Autor zahlreicher Ratgeber <strong>und</strong> gibt zudem sein Wissen<br />

als Säure-Basen-Berater weiter – insbesondere auch<br />

an Spitzensportler <strong>und</strong> Sportverbände.<br />

u Warum sind basenreiche<br />

Ernährung <strong>und</strong> basische Körperpflege<br />

für unser Wohlbefinden<br />

von Bedeutung?<br />

Roland Jentschura: Unsere<br />

heutige Lebensweise ist mit<br />

vielen säurebetonten Genüssen<br />

<strong>und</strong> Verhaltensweisen verb<strong>und</strong>en.<br />

Dazu zählt eine Ernährung,<br />

die reich an tierischen<br />

Proteinen ist wie Fleisch- <strong>und</strong><br />

Wurstwaren sowie an Fertigprodukten,<br />

Weißmehlprodukten<br />

oder Süßigkeiten. Hinzu<br />

kommen mangelnde Bewegung<br />

oder – im Gegenteil –<br />

übertriebene sportliche Betätigung,<br />

die auch zu Lasten<br />

des Säure-Basen-Haushaltes<br />

geht, denn dabei entstehen<br />

übermäßig Säuren.<br />

Es gilt einen Gegenpol herzustellen,<br />

um das Zuviel an Säuren<br />

auszugleichen. Das heißt,<br />

die Ernährung sollte zu 80 Prozent<br />

basenüberschüssige Lebensmittel<br />

wie Gemüse, Samen<br />

<strong>und</strong> Obst enthalten.<br />

Durch basische Körperpflege<br />

werden die Ausscheidungsorgane<br />

Nieren, Lunge <strong>und</strong><br />

Darm entlastet, indem man die<br />

Haut dazu nutzt, anfallende<br />

Säuren über die zahlreichen<br />

Schweißdrüsen aus dem Körper<br />

auszuscheiden. Dies unterstützt<br />

die Säure-Basen-Balance<br />

effektiv. Denn das Säure-<br />

Basen-Gleichgewicht ist wichtig<br />

für dauerhafte Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Vitalität <strong>und</strong> Wohlbefinden.<br />

u Welche Wirkung hat eine basische<br />

Pflege speziell im Bereich<br />

der Füße <strong>und</strong> Beine?<br />

Roland Jentschura: Die Füße<br />

gelten in der Naturheilk<strong>und</strong>e<br />

als „Hilfsnieren“. Das heißt,<br />

dass über die Schweißdrüsen<br />

an den Fußsohlen <strong>und</strong> Unterschenkeln<br />

Säuren <strong>und</strong> Schadstoffe<br />

ausgeschieden werden<br />

können. So kann man die<br />

Nieren in ihrer Reinigungsfunktion<br />

unterstützen <strong>und</strong> den<br />

gesamten Organismus zu Gunsten<br />

des Säure-Basen-Haushaltes<br />

entlasten.<br />

28 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Journal<br />

Darüber hinaus dienen regelmäßige<br />

basische Fußbäder der<br />

Pilzprophylaxe, denn sie entziehen<br />

den Pilzen – die besonders<br />

gut in einem sauren<br />

Milieu gedeihen – ihre Existenzgr<strong>und</strong>lage.<br />

u Wie werden basischen Anwendungen<br />

praktisch durchgeführt<br />

<strong>und</strong> was gehört alles<br />

dazu?<br />

Roland Jentschura: Die Handhabung<br />

der basischen Körperpflege<br />

ist sehr einfach: Ein<br />

basisch-mineralisches Körperpflegesalz,<br />

wie zum Beispiel<br />

MeineBase, eignet sich für alle<br />

Anwendungen von Fußbädern,<br />

Vollbädern bis hin zu<br />

Peelings, Massagen <strong>und</strong> Wickeln.<br />

Für Fuß- bzw. Vollbäder<br />

werden nur ein Teelöffel<br />

bzw. drei Esslöffel des Basensalzes<br />

in das Badewasser gegeben.<br />

Die Badedauer sollte<br />

dann mindestens 30 Minuten<br />

betragen.<br />

Sehr wirkungsvoll sind auch<br />

die basischen Strümpfe, Stulpen<br />

<strong>und</strong> Wickel, die sich als<br />

lokale Anwendungen, über<br />

Nacht <strong>und</strong> auch beim Sport<br />

einsetzen lassen. In diesem<br />

Fall werden die Textilien in eine<br />

Lauge aus MeineBase <strong>und</strong><br />

Wasser getränkt, stramm ausgewrungen<br />

<strong>und</strong> angelegt bzw.<br />

angezogen.<br />

u Bei welchen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Fußproblemen sind basische<br />

Anwendungen im Bereich<br />

der Füße <strong>und</strong> Beine besonders<br />

empfehlenswert?<br />

Roland Jentschura: Symptome<br />

einer Übersäuerung können<br />

vielseitig sein. Sie können<br />

sich in Form von übermäßiger<br />

Schweißbildung (Schweißfüße)<br />

oder verstärkter Hornhautbildung<br />

äußern, die mit<br />

basischen Fußbädern gut in<br />

den Griff zu bekommen sind.<br />

Auch bei schweren Beinen,<br />

Wasseransammlungen in den<br />

Beinen, Entzündungen im Fußbereich,<br />

Hautproblemen wie<br />

Schuppenflechte oder Erkrankungen<br />

wie Gicht sind basische<br />

Anwendungen ideal.<br />

Nicht nur Fußbäder sondern<br />

auch basische Strümpfe oder<br />

basische Stulpen können dort<br />

gezielt eingesetzt werden, um<br />

die Regeneration zu unterstützen.<br />

u Welche positiven Vorteile gehen<br />

in diesen Fällen mit den<br />

Basenanwendungen einher?<br />

Roland Jentschura: Neben der<br />

Pilzprophylaxe <strong>und</strong> -behandlung<br />

wird durch die Entsäuerung<br />

über die Füße der ganze<br />

Organismus spürbar entlastet:<br />

Schwellungen <strong>und</strong> Schmerzen<br />

können gemildert werden,<br />

übermäßige Schweißbildung<br />

wird reguliert, <strong>und</strong> das Hautbild<br />

verbessert sich deutlich.<br />

u Worauf ist bei der Durchführung<br />

im Fall einer bestehenden<br />

Erkrankung an den<br />

Füßen zu achten?<br />

Roland Jentschura: Nach dem<br />

Gr<strong>und</strong>satz: „Desolate Strukturen<br />

schonen – über intakte<br />

Strukturen ausscheiden!“ spart<br />

man die angegriffenen Strukturen<br />

von der basischen Körperpflege<br />

aus. Bei Problemfüßen,<br />

wie sie zum Beispiel<br />

Diabetiker haben können, <strong>und</strong><br />

zur Entlastung von stark beanspruchtem<br />

Gewebe (offene<br />

W<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ähnlichem) sind<br />

nur das alleinige Baden des<br />

ges<strong>und</strong>en Fußes oder Handbäder,<br />

das Anlegen von basischen<br />

Stulpen etc. empfehlenswert.<br />

Bei starken Krampfadern ist<br />

darauf zu achten, dass die Badetemperatur<br />

nicht mehr als<br />

36 bis 38 Grad Celsius beträgt<br />

<strong>und</strong> die betroffenen Stellen<br />

nicht durch enganliegende<br />

Wickel etc. gestaut werden.<br />

u Sommer- <strong>und</strong> Urlaubszeit<br />

stehen bevor. Welche basischen<br />

Anwendungen können<br />

Sie deshalb besonders bei Sommer-<br />

<strong>und</strong> Sonnen-gestressten<br />

Beinen <strong>und</strong> Füßen empfehlen<br />

<strong>und</strong> wie werden diese durchgeführt?<br />

Roland Jentschura: Auf jeden<br />

Fall gehört ein basisches Fußbad<br />

dazu, denn es ist eine w<strong>und</strong>erbare<br />

Vorbereitung auf die<br />

weitere Fußpflege. Danach<br />

lassen sich die Zehennägel<br />

8 Buchtipp<br />

Lohmann, Maria: Der Basen-Doktor:<br />

Basische Ernährung:<br />

gezielte Hilfe bei<br />

den häufigsten Beschwerden.<br />

TRIAS Verlag, Stuttgart<br />

2013, 2. Aufl., brosch.,<br />

160 S., 14,99 Euro, ISBN<br />

10: 3830467656<br />

besser schneiden <strong>und</strong> die Hornhaut<br />

leichter entfernen. An heißen<br />

Tagen ist ein kühles basisches<br />

Fußbad eine Wohltat!<br />

Fußpeelings sind ein Geheimtipp<br />

für beanspruchte Füße,<br />

die im Nu wieder schön <strong>und</strong><br />

gepflegt aussehen sollen. Dazu<br />

werden ein bis zwei Teelöffel<br />

basisch-mineralisches Körperpflegesalz<br />

über die schon<br />

angefeuchteten Füße gestreut<br />

<strong>und</strong> dann sanft von der Ferse<br />

in Richtung Zehenspitzen einmassiert.<br />

Verhornungen <strong>und</strong><br />

überschüssige Hautzellen <strong>und</strong><br />

Nagelhaut lassen sich dadurch<br />

gut entfernen.<br />

Eine Massage kann natürlich<br />

auch am ganzen Bein bzw.<br />

Unterschenkel durchgeführt<br />

werden. Der besondere Tipp,<br />

um die Füße wieder fit zu bekommen,<br />

ist das zusätzliche<br />

Bürsten. Nass- sowie Trockenbürstungen<br />

regen die Durchblutung<br />

<strong>und</strong> den Lymphfluss<br />

an <strong>und</strong> erhöhen die Entsäuerungsleistung<br />

über die Haut.<br />

u Herr Jentschura, herzlichen<br />

Dank für das aufschlussreiche<br />

Gespräch.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 29<br />

Gute<br />

Gründe<br />

für Ihre Empfehlung<br />

bei Nagelpilz<br />

Patentierter Nagellack mit<br />

zuverlässigem Wirkstoff<br />

leicht anzuwenden,<br />

leicht zu entfernen<br />

ohne Feilen,<br />

ohne Lösungsmittel<br />

dringt rasch<br />

in den Nagel ein<br />

starke Wirkung,<br />

lang anhaltend<br />

beschleunigtes<br />

Nagelwachstum<br />

Starke<br />

Werbekampagne<br />

Ciclopoli® gegen Nagelpilz<br />

Wirkstoff: 8% Ciclopirox. Zusammensetzung: 1 g wirkstoffhaltiger<br />

Nagellack enthält 80 mg Ciclopirox. Sonstige Bestandteile:<br />

Ethylacetat, Ethanol 96%, Cetylstearylalkohol,<br />

Hydroxypropylchitosan, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete:<br />

Durch Dermatophyten <strong>und</strong>/oder andere Ciclopirox-sensitive<br />

Pilze hervorgerufene Pilzerkrankungen der<br />

Nägel. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen<br />

der Inhaltsstoffe. Kinder unter 18 Jahren (fehlende Erfahrung).<br />

Nebenwirkungen: Sehr selten Rötung, Schuppung,<br />

Brennen <strong>und</strong> Jucken an den behandelten Stellen. Warnhinweis:<br />

Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen<br />

(z. B. irritative Kontaktdermatitis) möglich. Packungsgrößen:<br />

3,3 ml <strong>und</strong> 6,6 ml. Apothekenpflichtig.<br />

Stand: Mai 2013.<br />

Taurus Pharma GmbH, Benzstr. 11, 61352 Bad Homburg.


Recht & Geld<br />

Das rechtliche Gerüst für Ihre Praxis/Teil II:<br />

Das Haftungsrisiko in<br />

Grenzen halten!<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Mit der Wahl der Rechtsform geben Sie Ihrer Praxis<br />

das „rechtliche Gerüst“ <strong>und</strong> signalisieren Ihren<br />

K<strong>und</strong>en, Patienten <strong>und</strong> Geschäftspartnern wie Ihre<br />

<strong>Podologie</strong>-/Fußpflegepraxis am Wirtschaftsleben<br />

teilnehmen soll. Im ersten Teil unserer zweiteiligen<br />

Serie standen mit Einzelunternehmen <strong>und</strong><br />

GbR Rechtsformen im Mittelpunkt, bei denen<br />

Unternehmer bzw. Gesellschafter voll <strong>und</strong> ganz<br />

mit allem, was sie haben, haften. In dieser Folge<br />

werden nun die Gr<strong>und</strong>züge der Partnerschaftsgesellschaft<br />

<strong>und</strong> der GmbH einschließlich der<br />

Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)<br />

vorgestellt. Hierbei handelt es sich um Rechtsformen,<br />

die eine begrenzte bzw. eine volle Beschränkung<br />

der Haftung erlauben.<br />

Auch ein Einzelunternehmen<br />

kann in eine<br />

Ein-Mann-GmbH umgewandelt<br />

werden<br />

Eine Partnerschaftsgesellschaft<br />

können nur Freiberufler<br />

gründen. Eine<br />

GmbH dagegen ist nicht ausschließlich<br />

Gewerbetreibenden<br />

bzw. Kaufleuten vorbehalten.<br />

Vielmehr können nach<br />

§ 1 GmbH-Gesetz (GmbHG)<br />

Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung „zu jedem gesetzlich<br />

zulässigen Zweck durch<br />

eine oder mehrere Personen<br />

errichtet werden.“ Daher lässt<br />

sich eine GmbH auch als Ein-<br />

Mann-GmbH gründen.<br />

Die Partnerschaftsgesellschaft<br />

nur für Freie<br />

Ausschließlich Angehörigen<br />

Freier Berufe, die sich zur Ausübung<br />

ihrer Berufe zusammenschließen<br />

wollen, steht<br />

die Partnerschaftsgesellschaft<br />

offen. Es können Freiberufler<br />

desselben Fachs eine Partnerschaft<br />

gründen; aber auch interprofessionelle<br />

Zusammenschlüsse,<br />

also zwischen verschiedenen<br />

freien Berufen,<br />

sind unter Beachtung des jeweiligen<br />

Berufsrechts möglich.<br />

Eine Partnerschaftsgesellschaft<br />

übt kein Handelsgewerbe aus<br />

<strong>und</strong> Gesellschafter können<br />

nur natürliche Personen sein.<br />

Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage ist das<br />

Partnerschaftsgesellschaftsgesetz<br />

(PartGG). Nach §1 Absatz<br />

2 Satz 1 haben die Freien<br />

Berufe im Allgemeinen auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage besonderer beruflicher<br />

Qualifikation die persönliche,<br />

eigenverantwortliche<br />

<strong>und</strong> fachlich unabhängige<br />

Erbringung von Dienstleistungen<br />

höherer Art im Interesse<br />

der Auftraggeber <strong>und</strong> der<br />

Allgemeinheit zum Inhalt.<br />

Ausgehend von dieser Definition,<br />

werden nicht nur die im<br />

PartGG (§ 1 Absatz 2 Satz 2)<br />

explizit aufgeführten Heilberufe,<br />

wie zum Beispiel die<br />

selbstständige Berufstätigkeit<br />

von Ärzten oder Zahnärzten,<br />

sondern auch weitere Heilberufe<br />

wie etwa der Ergotherapeut,<br />

Physiotherapeut <strong>und</strong><br />

der Medizinische Fußpfleger<br />

zu den Freien Berufen gezählt<br />

(Bährle, Ralph Jürgen: Praxisrecht<br />

für Therapeuten; siehe<br />

Buch-Tipps S. 32).<br />

Das Besondere der Partnerschaftsgesellschaft<br />

ist die Möglichkeit,<br />

die Haftung zu beschränken.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich haften<br />

für Verbindlichkeiten der<br />

Partnerschaft gegenüber den<br />

Gläubigern neben dem Vermögen<br />

der Partnerschaftsgesellschaft<br />

die Partner als Gesamtschuldner<br />

<strong>und</strong> persönlich,<br />

also auch mit dem Privatvermögen.<br />

Allerdings macht § 8<br />

Absatz 2 PartGG eine Einschränkung:<br />

„Waren nur einzelne<br />

Partner mit der Bearbeitung<br />

eines Auftrags befasst, so<br />

haften nur sie gemäß Absatz<br />

1 für berufliche Fehler neben<br />

der Partnerschaft; ausgenommen<br />

sind Bearbeitungsaufträge<br />

von untergeordneter Bedeutung.“<br />

Danach wird die<br />

Haftung für Fehler in der Berufsausübung<br />

auf denjenigen<br />

Partner beschränkt, der für den<br />

Fehler verantwortlich ist, <strong>und</strong><br />

nur dieser haftet neben dem<br />

Vermögen der Partnerschaft<br />

mit seinem Privatvermögen<br />

(soweit seine Haftpflichtver-<br />

(Illustration: © stockWERK - Fotolia.com)<br />

30 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Recht & Geld<br />

sicherung nicht einspringt).<br />

Die anderen Partner, die nicht<br />

mit dem Auftrag befasst waren,<br />

müssen nicht mit ihrem<br />

Privatvermögen einstehen.<br />

Für die Gründung einer Partnerschaftsgesellschaft<br />

ist ein<br />

schriftlicher Vertrag erforderlich,<br />

der mindestens folgende<br />

Angaben enthalten muss:<br />

u Namen der Partnerschaft,<br />

u Sitz der Partnerschaft,<br />

u Name, Vorname <strong>und</strong> den in<br />

der Partnerschaft ausgeübten<br />

Beruf jeden Partners,<br />

u den Wohnort jeden Partners,<br />

u den Gegenstand der Partnerschaft,<br />

also das Geschäft,<br />

das die Gesellschaft ausüben<br />

will.<br />

Darüber hinaus wird empfohlen,<br />

weitere Regelungen in den<br />

Partnerschaftsvertrag aufzunehmen,<br />

wie den Beginn der<br />

Partnerschaft, die Befugnis zur<br />

Geschäftsführung, die Vertretung<br />

nach außen, die Verteilung<br />

des Gewinns usw.<br />

Für die Gründung einer Partnerschaftsgesellschaft<br />

ist kein<br />

Mindestkapital vorgeschrieben.<br />

Allerdings muss eine solche<br />

Gesellschaft beim Partnerschaftsregister<br />

angemeldet <strong>und</strong><br />

eingetragen werden. Dafür sind<br />

neben den vorgeschriebenen<br />

Angaben im Gesellschaftsvertrag<br />

auch das Geburtsdatum<br />

eines jeden Partners <strong>und</strong> die<br />

Vertretungsmacht (§ 4 PartGG)<br />

zu nennen. Anmeldung <strong>und</strong><br />

Eintragung erfolgt durch einen<br />

Notar, der zu diesem Zweck<br />

die Unterschriften der Partner<br />

notariell beglaubigen muss.<br />

Die Vorteile der Partnerschaftsgesellschaft<br />

sind:<br />

u Ein Mindestkapital ist nicht<br />

vorgeschrieben.<br />

u Die Vorteile des Freiberufler-<br />

Status bleiben erhalten (zum<br />

Beispiel keine Gewerbesteuer,<br />

keine Pflicht zur doppelten<br />

Buchführung).<br />

u Jeder Partner haftet persönlich<br />

nur für seine eigenen<br />

beruflichen Fehler.<br />

u Ansehen <strong>und</strong> Kreditwürdigkeit<br />

sind hoch.<br />

Die Nachteile der Partnerschaftsgesellschaft<br />

sind:<br />

u Umfangreichere Gründungsformalitäten<br />

im Vergleich<br />

zur GbR.<br />

u Gegenüber einer GmbH ist<br />

der Haftungsumfang größer.<br />

Die GmbH – eher<br />

untypisch, aber möglich<br />

Die Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung (GmbH)<br />

ist für Heilberufe nicht typisch,<br />

aber dennoch kommt sie vor.<br />

Diese Unternehmensform<br />

wird hauptsächlich gewählt,<br />

um die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen<br />

zu beschränken.<br />

Denn Gläubigern<br />

gegenüber haftet nur das Vermögen<br />

der GmbH. Die Gesellschafter<br />

einer GmbH verlieren<br />

im Krisenfall zwar ihre<br />

geleistete Einlage, aber sie<br />

haften nicht zusätzlich mit<br />

ihrem privaten Vermögen. Das<br />

ist die Regel. Allerdings haften<br />

die Gesellschafter zusätzlich<br />

mit ihrem Privatvermögen<br />

in Ausnahmenfällen, zum<br />

Beispiel, wenn Banken bei<br />

Krediten an die GmbH von<br />

den Gesellschaftern eine persönliche<br />

Bürgschaft verlangen<br />

<strong>und</strong> diese im Fall des Falles<br />

fällig werden würde.<br />

Auch wenn Gesellschafter einer<br />

GmbH zugleich Geschäftsführer<br />

sind <strong>und</strong> beispielsweise<br />

ihre Sorgfaltspflichten verletzen,<br />

sind diese gegen ein<br />

persönliches Haftungsrisiko<br />

nicht mehr gefeit. Nach § 43<br />

GmbHG haben Geschäftsführer<br />

in den Angelegenheiten<br />

der Gesellschaft die Sorgfalt<br />

eines ordentlichen Geschäftsmannes<br />

anzuwenden. Die<br />

Aufgaben eines GmbH-Geschäftsführers<br />

sind sehr umfangreich.<br />

Dazu ge hören neben<br />

der Leitung des Unternehmens<br />

unter anderem ordnungsgemäße<br />

Buchfüh rung,<br />

Abführung der Sozialversicherungsabgaben,<br />

Vertretung<br />

der GmbH, sämtliche Handelsregistereintragungen,<br />

Einberufung<br />

der Gesellschafterversammlung<br />

sowie – im<br />

schlimmsten Fall – die Pflicht,<br />

Insolvenz zu beantragen.<br />

Die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft<br />

mit eigener Rechtspersönlichkeit<br />

(= juristische<br />

Person) <strong>und</strong> damit Träger von<br />

Rechten <strong>und</strong> Pflichten. So<br />

kann eine GmbH Verträge<br />

schließen, Vermögen besitzen,<br />

klagen oder verklagt werden<br />

<strong>und</strong> muss natürlich auch Steuern<br />

zahlen. Neben Körperschaftssteuer,<br />

Solidaritätszuschlag<br />

<strong>und</strong> Umsatzsteuer fällt<br />

auch Gewerbesteuer an. Denn<br />

eine GmbH ist Kaufmann kraft<br />

Rechtsform durch die Anmeldung<br />

<strong>und</strong> Eintragung ins Handelsregister,<br />

was bei einer<br />

GmbH immer erforderlich ist.<br />

Zur Gründung einer GmbH<br />

ist ein Gesellschaftsvertrag<br />

oder bei einfachen Gründungen<br />

(mit höchstens drei Gesellschaftern,<br />

ein Geschäftsführer,<br />

Bargründung) ein Musterprotokoll<br />

erforderlich, wobei<br />

beides notariell beurk<strong>und</strong>et<br />

werden muss. Die beiden<br />

im GmbH-Gesetz enthaltenen<br />

Auch Gewerbesteuer<br />

fällt an<br />

<br />

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15:21:27<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 31


Recht & Geld<br />

8 Buchtipps<br />

Bährle, Ralph Jürgen: Praxisrecht<br />

für Therapeuten.<br />

Rechtstipps von A bis Z.<br />

Springer-Verlag, Berlin-<br />

Heidelberg 2011, 243 S.,<br />

34,95 Euro, ISBN 978-3-<br />

642-11654-4<br />

Hahn, Nicco: GbR, UG,<br />

GmbH & Co. Die richtige<br />

Gesellschaftsform für meine<br />

Gründung. C. H. Beck,<br />

München 2010, 1. Aufl.,<br />

128 Seiten, 6,80 Euro,<br />

ISBN 978-3-406-60881-0<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

Musterprotokolle – je eines<br />

für Ein- bzw. Mehr-Personen-<br />

Gründungen – sind eine Kombination<br />

aus Gesellschaftsvertrag,<br />

Gesellschafterliste<br />

<strong>und</strong> Bestellung des Geschäftsführers.<br />

Enthält das Musterprotokoll<br />

lediglich die unbedingt<br />

notwendigen Bestimmungen<br />

des Gesellschaftsvertrages,<br />

können im GmbH-<br />

Gesellschaftsvertrag noch<br />

weitere individuelle Vereinbarungen<br />

getroffen werden.<br />

Der GmbH-Gesellschaftsvertrag<br />

muss enthalten:<br />

u die Firma (= Name) <strong>und</strong> den<br />

Sitz der Gesellschaft,<br />

u den Gegenstand des Unternehmens,<br />

u die Summe des Stammkapitals,<br />

u die Zahl <strong>und</strong> Nennbeträge<br />

der Geschäftsanteile, welche<br />

jeder Gesellschafter gegen<br />

Einlage auf das Stammkapital<br />

(sogenannte Stammeinlage)<br />

übernimmt.<br />

Im GmbH-Gesellschaftsvertrag<br />

kann enthalten sein:<br />

u Dauer der GmbH, wenn das<br />

Unternehmen auf gewisse<br />

Zeit beschränkt sein soll.<br />

u Nebenleistungen, wenn den<br />

Gesellschaftern außer der<br />

Leistung von Kapitaleinlagen<br />

noch andere Verpflichtungen<br />

gegenüber der Gesellschaft<br />

auferlegt werden.<br />

u Weitere mögliche Regelungen<br />

(wie zum Beispiel Berufung<br />

der Geschäftsführer,<br />

Umfang der Vertretungsbefugnis<br />

der Geschäftsführer,<br />

Abhalten der Gesellschaftsversammlungen,<br />

Gewinnverteilung,<br />

Jahresabschluss,<br />

Ausscheiden oder Kündigung<br />

eines Gesellschafters).<br />

u Schiedsklausel (im Streitfall<br />

wird ein Schiedsrichter oder<br />

Schiedsgutachter eingeschaltet).<br />

u Wettbewerbsverbot (Gesellschafter<br />

machen der Gesellschaft<br />

nicht Konkurrenz).<br />

Hat der Notar den GmbH-Vertrag<br />

beurk<strong>und</strong>et, ist eine Vorgesellschaft,<br />

eine GmbH in<br />

Gründung (i. G.), entstanden.<br />

Diese kann auch als solche<br />

auftreten <strong>und</strong> geschäftlich<br />

tätig werden. Doch Vorsicht:<br />

Die IHK München <strong>und</strong> Oberbayern<br />

weist in ihrem Merk-<br />

Fachliche Beratung finden<br />

Bei der Wahl der Rechtsform gibt es viele Aspekte zu bedenken<br />

sowie Vor- <strong>und</strong> Nachteile abzuwägen. Deshalb sollte die Rechtsform<br />

für eine podologische/fußpflegerische Praxis nicht einfach<br />

willkürlich <strong>und</strong> auf gut Glück gewählt werden. Wichtige Ansprechpartner<br />

sind Rechtsanwalt, Steuerberater <strong>und</strong> Notar. Helfen bei<br />

der Suche nach der geeigneten Fachfrau/dem geeigneten Fachmann<br />

das Branchenverzeichnis vor Ort, Empfehlungen durch<br />

Kollegen oder den Berufsverband nicht weiter, besteht die Möglichkeit,<br />

verschiedene Suchdienste im Internet zu nutzen:<br />

– Der Deutsche Anwaltverein bietet Informationen unter<br />

www.anwaltauskunft.de<br />

– die B<strong>und</strong>esnotarkammer eine Online-Suche unter<br />

www.deutsche-notarauskunft.de<br />

– die B<strong>und</strong>essteuerberatungskammer einen Such-Service unter<br />

www.bstbk.de<br />

– sowie der Deutsche Steuerberaterverband e.V. unter<br />

www.dstv.de/suchservice<br />

blatt „Wie gründet man eine<br />

GmbH?“ darauf hin, dass eine<br />

GmbH rechtlich erst mit<br />

Eintragung in das Handelsregister<br />

entstanden ist. „Mit der<br />

Eintragung tritt deshalb auch<br />

erst die beschränkte Haftung<br />

ein. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

können deshalb Gründungsgesellschafter<br />

bzw. für die Gesellschaft<br />

Handelnde persönlich<br />

in Anspruch genommen<br />

werden.“<br />

Bei Gründung einer GmbH<br />

beträgt das gesetzliche Mindeststammkapital<br />

25.000 Euro<br />

<strong>und</strong> kann aus Bareinlagen,<br />

Sacheinlagen (Wirtschaftsgütern<br />

wie Gr<strong>und</strong>stücken, Maschinen,<br />

Lizenzen etc.) oder<br />

gemischt aus Geld- <strong>und</strong> Sachwerten<br />

bestehen. Vor Anmeldung<br />

zum Handelsregister<br />

müssen die Sacheinlagen bereits<br />

voll aufgebracht <strong>und</strong> deren<br />

Wert in einem Sachgründungsbericht<br />

nachgewiesen<br />

sein. Bei den Bareinlagen muss<br />

ein Viertel des Geldbetrags<br />

einbezahlt sein. Insgesamt sind<br />

von den Bareinlagen plus etwaiger<br />

Sacheinlagen bei Anmeldung<br />

zur Eintragung die<br />

Hälfte des Mindeststammkapitals<br />

zu erbringen, also 12.500<br />

Euro, die dem Geschäftsführer<br />

frei zur Verfügung stehen.<br />

Eine mögliche Variante:<br />

die Mini-GmbH<br />

Die Unternehmergesellschaft<br />

(haftungsbeschränkt), kurz<br />

auch UG oder Mini-GmbH genannt,<br />

ist eine Variante der<br />

klassischen GmbH. Das Stammkapital<br />

der UG kann unter<br />

dem des für die GmbH geforderten<br />

Mindestkapitals liegen,<br />

weshalb zumindest theoretisch<br />

ein Euro Stammkapital<br />

für die Gründung ausreicht.<br />

Allerdings, um der Insolvenzgefahr<br />

vorzubeugen, ist eine<br />

Kapitalausstattung, die sich<br />

realistisch nach dem tatsächlichen<br />

Bedarf orientiert, sinnvoller.<br />

Das Mindeststammkapital<br />

kann ausschließlich<br />

nur als Geldeinlage erbracht<br />

werden <strong>und</strong> muss vor der Anmeldung<br />

zum Handelsregister<br />

in voller Höhe eingezahlt worden<br />

sein. Das Stammkapital<br />

ist bis zur Höhe von 25.000 Euro<br />

im Laufe der Geschäftstätigkeit<br />

nach <strong>und</strong> nach anzusparen,<br />

weshalb die Gewinne<br />

jedes Jahr nicht voll<br />

ausgeschüttet werden. Ein<br />

Viertel der jährlichen Gewinne<br />

muss so lang in eine gesetzliche<br />

Rücklage fließen, bis<br />

das Stammkapital von 25.000<br />

Euro erreicht ist. Dann lässt<br />

sich die UG in eine GmbH umwandeln.<br />

Ferner gibt es bei<br />

unkomplizierten GmbH-Standardgründungen<br />

mit höchstens<br />

drei Gesellschaftern <strong>und</strong><br />

einem Geschäftsführer ein<br />

Musterprotokoll. Dieses muss<br />

zwar auch notariell beurk<strong>und</strong>et<br />

werden – bei niedrigem<br />

Stammkapital aber zu niedrigeren<br />

Gebühren.<br />

g<br />

32 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Ausbildung & Job<br />

Geben Sie Arbeit ab – zu Ihrer eigenen Entlastung!<br />

Richtig delegieren ist<br />

(k)eine Kunst<br />

Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />

Delegieren bedeutet, als Chefin oder Chef Aufgaben<br />

an andere abzugeben. So kann man sich<br />

– auch als Inhaber/in einer podologischen/fußpflegerischen<br />

Praxis entlasten <strong>und</strong> Freiräume für<br />

Wichtiges schaffen. Doch Delegieren heißt Loslassen<br />

können, <strong>und</strong> das fällt vielen Menschen<br />

schwer. Lesen Sie im Folgenden, welche Gedanken<br />

hinderlich sind, wenn es um die eigene Entlastung<br />

geht, <strong>und</strong> welche Aufgaben Sie ruhigen<br />

Gewissens übertragen können.<br />

Überarbeitet? Im Dauerstress?<br />

Ausgebrannt?<br />

Wenn das tägliche Pensum<br />

zu viel wird, raten Betriebspsychologen<br />

dazu, einen<br />

Teil der eigenen Aufgaben<br />

an andere zu delegieren.<br />

So gewinnt man nicht nur Zeit<br />

<strong>und</strong> Energie für Wesentliches,<br />

sondern baut auch kontraproduktiven<br />

Stress ab.<br />

Wer die Kunst des Delegierens<br />

beherrscht, verfügt über<br />

eine wirksame Erfolgsstrategie.<br />

Nur wer die Fähigkeit besitzt,<br />

bestimmte Verantwortungsbereiche<br />

abzutreten,<br />

kann sich auf das Wichtigste<br />

sowie vor allem auf das konzentrieren,<br />

was er oder sie am<br />

besten kann. Den Rest überlässt<br />

man anderen! Freilich ist<br />

dies leichter gesagt als getan.<br />

Denn egal, wie überlastet wir<br />

auch sind, den meisten von<br />

uns, gerade Führungskräften<br />

<strong>und</strong> erfolgsverwöhnten Menschen,<br />

fällt es schwer, Verantwortung<br />

abzugeben. Gemäß<br />

dem Motto: „Vertrauen<br />

ist gut, Kontrolle ist besser“<br />

halten wir meist nicht viel davon,<br />

unsere Aufgaben anderen<br />

zu übertragen. Die häufigsten<br />

Gründe für diese Skepsis sind:<br />

u Es fällt schwer, die Zügel aus<br />

der Hand zu geben, weil<br />

man damit meint, die Kontrolle<br />

zu verlieren. Typisch<br />

hierfür sind Gedanken wie:<br />

„Wenn ich da nicht aufpasse,<br />

geht das bestimmt daneben!”<br />

oder „Wem kann man<br />

schon trauen?”<br />

u Man will nicht riskieren, dass<br />

der Mitarbeiter Fehler macht.<br />

Denn das fällt unter Umständen<br />

auf die Praxis zurück.<br />

u Man fühlt sich wichtig, wenn<br />

man viel zu tun hat.<br />

u Schlechte Erfahrungen in<br />

der Vergangenheit.<br />

u Der Glaube, es selbst doch<br />

am besten zu machen. Kein<br />

anderer kann die Aufgabe<br />

so schnell <strong>und</strong> so perfekt<br />

ausführen nach dem Motto:<br />

„Das macht sowieso keiner<br />

richtig!”, „Keiner außer mir<br />

weiß, wie das geht!”<br />

u Angst vor Konkurrenz <strong>und</strong><br />

damit als Chefin oder Chef<br />

Kompetenzverlust.<br />

u Starker Ehrgeiz – man möchte<br />

die Anerkennung lieber<br />

selbst ernten.<br />

Doch liegt man damit immer<br />

richtig? Ist man wirklich un-<br />

(Foto: © vege - Fotolia.com)<br />

Meine Aufgaben kann mir<br />

doch keiner abnehmen!<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 33


Ausbildung & Job<br />

Wann macht es Sinn zu delegieren?<br />

Welche Verantwortlichkeiten man delegieren<br />

sollte, entscheidet sich normalerweise<br />

von Fall zu Fall bzw. je nach Situation. Trotzdem<br />

gibt es Orientierungshilfen. So sind etwa<br />

folgende Aufgaben leicht delegierbar:<br />

u Routineaufgaben<br />

u Spezialistentätigkeiten<br />

u Gut vorbereitete Aufgaben, die quasi anhand<br />

einer Checkliste erledigt werden<br />

u Aufgaben, für deren Durchführung es keiner<br />

besonderen Abstimmung bedarf<br />

u Aufgaben, die andere besser ausführen als<br />

man selbst<br />

Zum Delegieren eher ungeeignet sind:<br />

u Führungsaufgaben (diese sind nur für den<br />

Vertretungsfall zu delegieren!)<br />

u vertrauliche Angelegenheiten<br />

u ungewöhnliche oder besonders bedeutungsvolle<br />

Aufgaben<br />

Delegieren heißt<br />

Vertrauen schenken!<br />

entbehrlich? Falls ja, müsste<br />

alles zusammenbrechen, wenn<br />

man mal krank ist – was bei<br />

Dauerstress im Übrigen irgendwann<br />

der Fall sein wird.<br />

Weg vom Anspruch,<br />

alles allein zu machen<br />

Das Wort Delegieren leitet sich<br />

vom lateinischen „delegare“<br />

= anvertrauen oder übertragen<br />

ab. Es bezeichnet die Übertragung<br />

von Zuständigkeiten<br />

oder Handlungskompetenzen<br />

an andere Mitarbeiter. Das<br />

Onlinelexikon Wikipedia definiert<br />

Delegieren als „Organisationskonzept<br />

<strong>und</strong> spezifisches<br />

Mittel der Arbeitsteilung“.<br />

Ziel des Instruments sei<br />

es, Vorgesetzte <strong>und</strong> übergeordnete<br />

Stellen zu entlasten,<br />

damit sich diese auf wichtigere<br />

Aspekte konzentrieren<br />

können. Zudem sollen durch<br />

das Delegieren von Aufgaben<br />

die Motivation der Mitarbeiter<br />

erhöht <strong>und</strong> deren Potenziale<br />

optimal ausgeschöpft<br />

werden. Die Übertragung von<br />

Kompetenzen an andere erfolgt<br />

also in der Regel von<br />

oben nach unten, <strong>und</strong> je einfacher<br />

eine Aufgabe ist, desto<br />

besser lässt sie sich delegieren.<br />

Umgekehrt gilt, dass mit<br />

der Qualifikation eines Mitarbeiters<br />

auch dessen Eignung<br />

wächst, Aufgaben an ihn<br />

zu delegieren. Arbeit <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />

abzugeben,<br />

ist durchaus als eine berufliche<br />

Qualifikation anzusehen,<br />

die einen befähigt, die Arbeitslast<br />

auf mehrere Schultern<br />

zu verteilen.<br />

Delegieren – vieles<br />

spricht dafür<br />

Auch wenn es für die meisten<br />

Menschen zunächst ungewohnt<br />

ist <strong>und</strong> schwer fällt, für<br />

ein konsequentes Delegieren<br />

sprechen viele Gründe:<br />

u Bessere Arbeitsergebnisse:<br />

Niemand kann alles <strong>und</strong> ist<br />

in allen Bereichen gleich gut.<br />

Es ist deshalb sinnvoll <strong>und</strong><br />

intelligent, Tätigkeiten, für<br />

die sich andere besser eignen<br />

als man selbst, diesen<br />

Mitarbeitern zu übertragen.<br />

Die betreffenden Aufgaben<br />

werden dadurch schneller,<br />

effizienter <strong>und</strong> erfolgreicher<br />

erledigt. Am besten ist es,<br />

ein Team fähiger Kräfte zusammenzustellen,<br />

in dem jeder<br />

seinen speziellen Fähigkeiten<br />

gemäß positioniert<br />

<strong>und</strong> eingesetzt wird. So lassen<br />

sich unterschiedliche<br />

Fähigkeiten optimal kombinieren<br />

<strong>und</strong> ausschöpfen. Ihnen<br />

als Chefin bzw. Chef<br />

bleibt dadurch die Zeit, sich<br />

auf Ihre Kernkompetenzen<br />

zu fokussieren <strong>und</strong> Ihre eigenen<br />

Stärken auszubauen.<br />

u Mitarbeiter werden gefördert:<br />

Wer als Vorgesetzter Teile<br />

der eigenen Aufgaben seinen<br />

Mitarbeitern anvertraut,<br />

„adelt“ diese gewissermaßen<br />

<strong>und</strong> steigert damit deren<br />

Selbstbewusstsein, Motivation<br />

<strong>und</strong> Eigeninitiative. All<br />

das kommt den Arbeitsergebnissen<br />

<strong>und</strong> -abläufen zugute.<br />

u Anerkennung als Führungskraft:<br />

Vorgesetzte, die es verstehen,<br />

richtig zu delegieren,<br />

ernten für diese Fähigkeit<br />

Anerkennung. Denn<br />

delegieren zu können gilt<br />

als Führungsstärke.<br />

u Weniger Stress: Delegieren<br />

ist die beste Prävention gegen<br />

Stress <strong>und</strong> Burnout. Wer<br />

es versteht, Arbeiten an andere<br />

abzugeben, vereinfacht<br />

damit sein Leben, lernt loszulassen<br />

<strong>und</strong> gewinnt an Lebensqualität.<br />

Da man unter<br />

deutlich weniger Druck arbeitet,<br />

macht die Arbeit auch<br />

mehr Spaß.<br />

Zuerst analysieren,<br />

dann Arbeit abgeben<br />

Verschiedene Aufgaben erfordern<br />

unterschiedliche Delegationsstrategien.<br />

Doch welche<br />

Aufgaben lassen sich überhaupt<br />

weiterleiten? Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

die meisten, sagen<br />

Experten. Der erste Schritt besteht<br />

deshalb darin, sich einen<br />

Überblick über die anstehenden<br />

Aufgaben zu verschaffen<br />

<strong>und</strong> dann zu entscheiden, was<br />

man anderen übergeben will.<br />

Allerdings: Delegieren heißt<br />

zunächst einmal, sich Zeit zu<br />

nehmen. Je genauer Sie die<br />

Aufgabe <strong>und</strong> Ihre Erwartungen<br />

an deren Erledigung erklären,<br />

desto größer ist die<br />

Chance, dass sie zu Ihrer Zufriedenheit<br />

ausgeführt wird.<br />

Unter Umständen muss dies<br />

auch mehrfach geschehen.<br />

Erst wenn ein detaillierter Arbeitsplan<br />

steht – zum Beispiel<br />

für wiederkehrende Aufgaben<br />

wie Arbeitsmaterial- <strong>und</strong><br />

Produktbestellung, das hygienische<br />

Aufbereiten der Praxiswäsche<br />

–, ist zu prüfen, wer<br />

welche Aufgaben übernehmen<br />

kann <strong>und</strong> was man davon lieber<br />

selbst erledigt. Bei der Erstellung<br />

des Arbeitsplans ist<br />

es hilfreich, verschiedene Kategorien<br />

von Aufgaben zu schaffen,<br />

zum Beispiel:<br />

Fortsetzung auf S. 36<br />

(Foto: © vege - Fotolia.com)<br />

34 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


[Das aktuelle Buch]<br />

Theorie der medizinischen Fußbehandlung - Band 3<br />

Podologische Biomechanik<br />

Im dritten Band der Reihe „Theorie der medizinischen Fußbehandlung“ beschreibt Klaus Grünewald die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der podologischen Biomechanik. Es werden mögliche Ursachen fehlbelasteter Füße <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Auswirkungen erläutert. Hierzu werden die Verfahren der biomechanischen Fußuntersuchung<br />

herangezogen <strong>und</strong> anschließend Problemlösungen vorgestellt. Für die Praxis lassen sich diese Kenntnisse dort<br />

einsetzen, wo Schmerzzustände am Fuß durch Podologen zu beheben sind.<br />

Klaus Grünewald<br />

Theorie der medizinischen Fußbehandlung - Band 3<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-95409-013-6<br />

1. Auflage 2014 • 75,90 Euro • 336 Seiten • geb<strong>und</strong>en<br />

1404024<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 718 90 08 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

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Ausbildung & Job<br />

Fortsetzung von S. 34<br />

u Routineaufgaben, die sich<br />

wiederholen: In jeder podologischen/fußpflegerischen<br />

Praxis fallen Routinejobs an,<br />

die immer gleich ablaufen,<br />

wie zum Beispiel das Aufräumen<br />

des Empfangs- <strong>und</strong> Wartebereiches<br />

oder das Ansetzen<br />

<strong>und</strong> Erneuern von Instrumentenlösungen.<br />

Allerdings<br />

wäre es hier unklug, solche<br />

Aufgaben stets dem selben<br />

Mitarbeiter aufzutragen, denn<br />

Typische Schwierigkeiten <strong>und</strong> mögliche Lösungen<br />

Beim Delegieren tauchen immer wieder einige typische Probleme<br />

auf. Um als Vorgesetzter mit diesen zurechtzukommen,<br />

ist es ratsam, sich mit geeigneten Strategien vertraut machen.<br />

Schließlich soll das Delegieren ja ent- <strong>und</strong> nicht belasten.<br />

Hier die häufigsten Probleme <strong>und</strong> ihre Lösung:<br />

Das Problem: Ständige Störungen seitens des Mitarbeiters:<br />

Derjenige, an den Sie eine Arbeit delegiert haben,<br />

kommt immer wieder zu Ihnen, um etwas zu fragen oder<br />

Sie zu bitten, eine Entscheidung zu treffen.<br />

Die Lösung: Fordern Sie den Mitarbeiter durch Gegenfragen<br />

dazu auf, selbst eine Lösung zu finden <strong>und</strong> eigenständig<br />

eine Entscheidung zu treffen. Erklären Sie ihm, dass Sie<br />

von ihm selbstständiges Handeln erwarten. Legen Sie hierfür<br />

eventuell neue, messbare <strong>und</strong> kontrollierbare Kriterien<br />

fest, an denen der Mitarbeiter sich orientieren kann.<br />

Das Problem: Die Rückdelegation; die delegierte Aufgabe<br />

„landet“ letztlich wieder bei Ihnen.<br />

Die Lösung: Überprüfen Sie, ob die Aufgabe zu komplex<br />

oder zu schwierig für die betreffende Person war. Am besten<br />

überlegen Sie gemeinsam mit dieser, ob <strong>und</strong> wie die<br />

Aufgabe in kleine oder andere Schritte unterteilt werden<br />

kann, welche leichter zu bewältigen sind. Auch die Unterstützung<br />

durch ein Coaching zumindest für bestimmte<br />

Teilbereiche der Aufgabe ist zu erwägen <strong>und</strong> mit dem Mitarbeiter<br />

zu besprechen.<br />

Das Problem: Sie geben zu viel Hilfe. Um Zeit zu sparen<br />

oder die Wahrscheinlichkeit von Fehlern zu minimieren,<br />

greifen Sie immer wieder in die Ausführung des Mitarbeiters<br />

ein. Statt also wirklich Arbeit zu delegieren, bürden Sie sich<br />

zusätzliche auf.<br />

Die Lösung: Legen Sie für sich selbst Kontrollpunkte fest,<br />

an die Sie sich halten. Überprüfen Sie, ob Sie im Delegationsgespräch<br />

ein eindeutiges Ziel formuliert haben. Falls<br />

nicht, tun Sie dies nachträglich. Fragen Sie sich selbst, weshalb<br />

Sie das Bedürfnis haben einzugreifen. Welche Gründe<br />

stecken dahinter? Wie schaffen Sie es, die Aufgabe endgültig<br />

loszulassen?<br />

Das Problem: Der Mitarbeiter ist unsicher. Er kommt ständig<br />

zu Ihnen, damit Sie bisherige Ergebnisse überprüfen <strong>und</strong><br />

dem weiteren Vorgehen zustimmen.<br />

Die Lösung: Gehen Sie mit dem Mitarbeiter nochmals die<br />

Kontrollkriterien durch. Prüfen Sie dabei, ob er tatsächlich<br />

in der Lage ist, eine Selbstkontrolle durchzuführen.<br />

Loben Sie die Fähigkeiten des Mitarbeiters <strong>und</strong> bereits<br />

bewältigte Teilbereiche der Aufgabe. Erinnern Sie ihn daran,<br />

dass er ähnliche Aufgaben bereits realisiert hat.<br />

der wird sich bald langweilen,<br />

unterfordert fühlen <strong>und</strong><br />

mit Frustration reagieren. Genauso<br />

wie Überforderung<br />

bremst auch Unterforderung<br />

die Motivation <strong>und</strong> damit die<br />

Identifizierung mit der Arbeit.<br />

Routineaufgaben sollten deshalb<br />

möglichst oft mit kleinen<br />

Herausforderungen kombiniert<br />

werden, um Mitarbeiter<br />

nicht zu demotivieren.<br />

Auch ein Plan, wer turnusmäßig<br />

für welche Aufgabe zuständig<br />

ist (der aufgehängt<br />

<strong>und</strong> abgezeichnet wird), kann<br />

hilfreich sein.<br />

u Einmalaufgaben: Hier handelt<br />

es sich um einfach zu<br />

erledigende Aufgaben wie<br />

die Entgegennahme einer<br />

Lieferung, das Auffüllen von<br />

Kästen mit Einmalhandtüchern<br />

… Der Idealfall ist,<br />

dass es einen Mitarbeiter<br />

gibt, der solcherlei Aufgaben<br />

von selbst erkennt <strong>und</strong><br />

eigenständig ausführt, so<br />

dass man selbst den Kopf<br />

frei hat. Bei Einmalaufgaben<br />

ist meist schnell zu entscheiden,<br />

ob ein Delegieren<br />

Sinn macht oder ob es sinnvoller<br />

ist, wenn man einfach<br />

rasch selbst zupackt.<br />

u Komplexe <strong>und</strong> schwierige<br />

Tätigkeiten: Zu diesen gehören<br />

Aufgaben, für deren<br />

Durchführung Know how, Erfahrung<br />

oder Spezialkenntnisse<br />

erforderlich sind, aber<br />

auch prestigeträchtige Aufgaben,<br />

umfassende Planungen<br />

oder Aufgaben in Krisensituationen.<br />

Auch wenn man sich hier auf<br />

keinen Fall gänzlich „raushalten“<br />

kann oder will, gibt<br />

es doch meist Teilbereiche,<br />

die sich abgeben lassen.<br />

Im Hinblick auf ein mögliches<br />

Delegieren bestimmter<br />

Aspekte ist es (nicht nur hier)<br />

nützlich, wenn alle Mitarbeiter<br />

stets über die Belange<br />

<strong>und</strong> Zusammenhänge der<br />

Praxis informiert sind. Teilziele<br />

sollten dann auf alle<br />

Fälle mit dem betreffenden<br />

Mitarbeiter formuliert <strong>und</strong><br />

eventuell auftauchende Probleme<br />

regelmäßig besprochen<br />

werden.<br />

u Anforderungen, die an die eigene<br />

Person geb<strong>und</strong>en sind:<br />

Hierbei handelt es sich beispielsweise<br />

um Einladungen<br />

zu wichtigen Terminen wie<br />

etwa einem Vortrag, das<br />

Verfassen eines Fachartikels<br />

oder andere Anfragen an Ihre<br />

Person. Sofern Sie diese<br />

Tätigkeit nicht auf jeden Fall<br />

selbst ausführen möchten,<br />

empfiehlt es sich darüber<br />

nachzudenken, ob für diese<br />

Aufgabe jemand anderes aus<br />

dem Team besonders geeignet<br />

ist. Wenn es eine Mitarbeiterin<br />

oder einen Mitarbeiter<br />

Ihres Vertrauens gibt,<br />

können Sie in (enger) Absprache<br />

mit dieser bzw. diesem,<br />

die Aufgabe abgeben.<br />

Vier Faktoren für<br />

erfolgreiches Delegieren<br />

Damit das Delegieren gelingt<br />

<strong>und</strong> konstruktiv verläuft, sind<br />

vier Aspekte entscheidend:<br />

u Vertrauen: Besteht zu der Person,<br />

welche die Aufgabe<br />

übernehmen soll, ein gutes<br />

Verhältnis, sprich, vertraut<br />

man dieser <strong>und</strong> vertraut die<br />

Person umgekehrt einem<br />

selbst? Delegieren bedeutet<br />

mehr, als eine Arbeitsanweisung<br />

oder einen „Befehl“<br />

zu geben. Soll die Übertragung<br />

von Aufgaben produktiv<br />

verlaufen, ist gegenseitiges<br />

Vertrauen unverzichtbar.<br />

Denn mit der Verantwortung<br />

geben wir auch<br />

ein Stück Kontrolle ab – ein<br />

Vertrauensbeweis.<br />

Für die Person, der wir im<br />

wahrsten Sinne eine Aufgabe<br />

anvertrauen, wird es durch<br />

das in sie gesetzte Vertrauen<br />

leichter, eigenverantwortlich<br />

zu handeln. Mitarbeiter<br />

spüren, wenn man ihnen<br />

nicht zutraut, dass sie eine<br />

bestimmte Sache richtig erledigen<br />

können. Es ist beim<br />

Delegieren deshalb besonders<br />

wichtig, dem Mitarbeiter<br />

zu signalisieren, dass man<br />

ihm vertraut, auch wenn dies<br />

anfangs vielleicht schwer<br />

fällt. Leichter wird das „Loslassen<br />

<strong>und</strong> Vertrauen“ durch<br />

– einen offenen <strong>und</strong> konstruktiven<br />

Umgangston,<br />

36 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


– eine entspanntere Einstellung zu Fehlern<br />

nach dem Motto „Aus Fehlern<br />

lernt man“,<br />

– die Bereitschaft anzu<strong>erkennen</strong>, dass<br />

andere bestimmte Aufgaben ebenso<br />

gut wie man selbst oder sogar besser<br />

erledigen,<br />

– die Bereitschaft, bei Problemen oder<br />

Fehlern nach Lösungen statt nach einem<br />

Sündenbock zu suchen,<br />

– die eigene Bereitschaft, stets dazuzulernen.<br />

Unerlässlich ist auch das Vertrauen der<br />

Mitarbeiter. Dieses gewinnt, wer den<br />

Mut hat, vor seinem Team Fehler einzugestehen<br />

<strong>und</strong> auch mal zuzugeben,<br />

dass eine bestimmte Aufgabe ihn überfordert<br />

oder er Unterstützung braucht.<br />

Förderlich ist hier ebenfalls eine konstruktive<br />

Atmosphäre, die von Offenheit<br />

<strong>und</strong> einer positiven Kritikkultur geprägt<br />

ist.<br />

u Transparenz: Wurde die Aufgabe klar<br />

<strong>und</strong> eindeutig formuliert? Diese Frage<br />

ist von zentraler Bedeutung. Ob die beauftragte<br />

Person ihre Aufgabe korrekt<br />

<strong>und</strong> erfolgreich erledigt, hängt wesentlich<br />

davon ab, ob der „Auftraggeber“<br />

klare Anweisungen dazu gegeben<br />

hat, was er erwartet <strong>und</strong> was zu<br />

tun ist. Deshalb ist es auch wichtig, sich<br />

stets nochmals rückzuversichern, ob<br />

wirklich alles verstanden wurde. Denn<br />

was für einen selbst klar ist, muss für<br />

jemand anderen noch lange nicht so<br />

sein.<br />

Wurde das Ziel klar formuliert? Auch<br />

über das Ziel ist ausreichend zu informieren<br />

<strong>und</strong> dieses muss klar festgesetzt<br />

sein. Leider ist das nicht immer<br />

selbstverständlich. Meist wird zwar die<br />

Aufgabe beschrieben, nicht aber, was<br />

warum damit erreicht werden soll. Fazit:<br />

Beim Delegieren stets auf eine konkrete<br />

Formulierung der Zielsetzung<br />

achten! Nur wenn der Mitarbeiter weiß,<br />

was das Ziel ist, kann er mitdenken <strong>und</strong><br />

-handeln <strong>und</strong> so das Ziel schließlich erreichen.<br />

Wurden alle Informationen gegeben,<br />

die für die Erledigung der Aufgabe<br />

nötig sind? Optimale Ergebnisse kann<br />

der mit der Aufgabe betraute Mitarbeiter<br />

nur dann erzielen, wenn er über<br />

alle Informationen <strong>und</strong> Mittel verfügt,<br />

die er dafür benötigt. Man sollte hier<br />

nicht darauf vertrauen, dass der Mitarbeiter<br />

schon nachfragen wird, wenn<br />

ihm etwas fehlt, sondern es müssen von<br />

Anfang an alle Information offen bereitgestellt<br />

werden. Auch größere Zusammenhänge,<br />

innerhalb derer die Aufgabe<br />

ihren Platz hat, müssen dem Mitarbeiter<br />

dargelegt werden. So kann er<br />

Ausbildung & Job<br />

den Sinn <strong>und</strong> Zweck des Ganzen <strong>erkennen</strong><br />

<strong>und</strong> sieht, dass man auf Augenhöhe<br />

mit ihm kommuniziert.<br />

Wer seine Mitarbeiter ernst nimmt <strong>und</strong><br />

den Mut hat, sie in alle Aspekte mit einzubeziehen,<br />

bewirkt damit, dass sie mitdenken<br />

<strong>und</strong> eigenständig Lösungen<br />

finden. Wer lediglich befiehlt, bekommt<br />

bestenfalls Untergebene, die tun, was<br />

man ihnen sagt.<br />

u Feedback: Job erledigt – alles erledigt?<br />

Keineswegs. Eine Aufgabe zu delegieren<br />

heißt nicht, dass man sich selbst<br />

dann vollkommen abmeldet <strong>und</strong> um<br />

nichts mehr kümmert. Richtiges, also<br />

erfolgreiches Delegieren endet nicht,<br />

wenn der Beauftragte seine „Schuldigkeit“<br />

getan hat. Denn auch der Auftraggeber<br />

schuldet etwas, nämlich eine<br />

Rückmeldung an die Person, welche<br />

die Aufgabe übernommen hat. Zu<br />

diesem Feedback gehört es<br />

u Zwischenergebnisse zu kontrollieren<br />

<strong>und</strong> zu kommentieren.<br />

u Dem Mitarbeiter mitzuteilen, ob man<br />

zufrieden ist oder nicht.<br />

u Bei einem fehlerhaften oder unbefriedigenden<br />

Ergebnis sicherzustellen,<br />

dass der Mitarbeiter begreift, wie der<br />

Fehler zustande kam <strong>und</strong> wie er ihn<br />

künftig meiden kann.<br />

u Nicht zu vergessen, wie wichtig <strong>und</strong><br />

motivierend Lob ist: Wer mit der Ausführung<br />

der delegierten Arbeit zufrieden<br />

ist, sollte den betreffenden Mitarbeiter<br />

loben, selbst wenn die Aufgabe<br />

nur klein war. Positives Feedback wirkt<br />

enorm motivierend <strong>und</strong> steigert den<br />

Spaß an der Arbeit!<br />

u Sparsam mit Kritik zu sein, <strong>und</strong> falls<br />

Kritik nötig ist, diese immer konstruktiv<br />

zu formulieren: Es ist viel wichtiger,<br />

Lösungen <strong>und</strong> Ideen zu entwickeln, damit<br />

die Ergebnisse künftig besser sind,<br />

als lange darauf „herumzuhacken“,<br />

was schiefgelaufen ist.<br />

Auch derjenige, dem man eine Aufgabe<br />

übertragen hat, sollte im Übrigen ein<br />

Feedback geben – beispielsweise zu folgenden<br />

Punkten:<br />

u Waren die Arbeitsanweisungen klar genug?<br />

u Gab es ausreichend Informationen <strong>und</strong><br />

Mittel?<br />

u Lässt sich künftig etwas verbessern?<br />

Auf diese Weise gelingt optimales Arbeiten<br />

im Team!<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Christine Preiherr<br />

Fachjournalistin, Autorin<br />

80636 München<br />

E-Mail preiherr@t-online.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 37<br />

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kostengünstig in den Griff bekommen.<br />

Maria Lohmann<br />

Natürliche Hausmittel<br />

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Ausbildung & Job<br />

Erfolgreich(er) verkaufen/Teil II:<br />

So steuern Sie das<br />

Verkaufsgespräch!<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Welcher Emotionstyp ein Mensch ist, darüber<br />

geben seine Stimme, Sprechweise, Körpersprache<br />

<strong>und</strong> Kleidung Auskunft ebenso wie seine<br />

Wertvorstellungen. Je nach limbischen Typ sind<br />

dann die Verkaufsgespräche darauf abzustimmen.<br />

Dabei gilt es im Sinne von Limbic ® Sale<br />

positive Emotionen zu maximieren <strong>und</strong> negative<br />

Emotionen zu minimieren. Ziel ist es dabei, die<br />

Wünsche des K<strong>und</strong>en zu <strong>erkennen</strong>, seine Probleme<br />

zu lösen <strong>und</strong> ihm das zu verkaufen, was<br />

für ihn wirklich von Nutzen ist.<br />

Der erste Eindruck zählt!<br />

Er ist, so wird vermutet,<br />

in drei von vier Fällen<br />

ausschlaggebend für die Kaufentscheidung.<br />

Wirkt ein Verkäufer<br />

fre<strong>und</strong>lich oder unfre<strong>und</strong>lich?<br />

Ist er kompetent?<br />

Scheinen seine Verkaufsabsichten<br />

seriös? Hat er das im<br />

Angebot, was ich wirklich brauche?<br />

– diese Fragen <strong>und</strong> deren<br />

Beantwortung erfolgt beim<br />

K<strong>und</strong>en innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en<br />

ganz unbewusst. Denn<br />

aufgr<strong>und</strong> von gespeicherten<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Gefühlen läuft im<br />

menschlichen Gehirn in Windeseile<br />

ein Bewertungsprogramm<br />

ab. Umso wichtiger ist<br />

es daher, gleich zu Beginn des<br />

Verkaufsgesprächs eine vertrauensvolle<br />

Beziehung aufzubauen.<br />

Positive Signale senden<br />

Denken Sie also stets daran:<br />

Ein K<strong>und</strong>e registriert – unbewusst<br />

aber auch bewusst – alle<br />

Signale, die Sie aussenden.<br />

Das heißt, nicht nur was Sie<br />

sagen, sondern auch wie Sie<br />

etwas sagen <strong>und</strong> wie Sie sich<br />

verhalten. Stimmen etwa Ihre<br />

Gestik, Mimik oder Ihr Tonfall<br />

nicht mit dem überein, was<br />

Sie sagen, erzeugt das bei<br />

Ihrem Gegenüber ein ungutes<br />

Gefühl.<br />

Es kommt deshalb darauf an,<br />

dass Sie sich zur Vorbereitung<br />

eines Beratungs- <strong>und</strong>/oder<br />

Verkaufsgesprächs selbst in<br />

einen guten emotionalen Zustand<br />

bringen. Düstere <strong>und</strong><br />

negative Gedanken wie „Ich<br />

habe kein Verkaufstalent“,<br />

„Verkaufen liegt mir nicht“<br />

oder „Der/die kauft sowieso<br />

nichts“ bringen Sie in eine<br />

schlechte Stimmung, verderben<br />

Ihnen die Laune <strong>und</strong><br />

dämpfen Ihre Motivation. Dagegen<br />

wirken positive Gedanken<br />

<strong>und</strong> Gefühle wie Begeisterung,<br />

Lust, Spaß <strong>und</strong><br />

Vorfreude auf ein Gespräch<br />

sowie Erinnerungen an Verkaufserfolge<br />

beflügelnd <strong>und</strong><br />

positiv nicht nur auf Ihre Ausstrahlung,<br />

sondern auch auf<br />

Ihr Verhalten. Und das ist für<br />

den Verkaufsprozess von unschätzbarem<br />

Wert. Denn jeder<br />

weiß aus Erfahrung: Gute<br />

Laune wirkt ansteckend!<br />

Mit dem K<strong>und</strong>en auf<br />

gleicher Wellenlänge<br />

Erst seit relativ kurzer Zeit wissen<br />

wir, warum sich unsere<br />

persönliche Stimmung auf andere<br />

Menschen auswirkt <strong>und</strong><br />

Gefühle somit ansteckend sind.<br />

Verantwortlich dafür sind die<br />

sogenannten Spiegelneuronen,<br />

die der Neurophysiologe<br />

Giacomo Rizzolatti <strong>und</strong> sein<br />

Forscherteam an der Universität<br />

Parma 1995 bei Versuchen<br />

mit Affen entdeckt haben.<br />

Hierbei handelt es sich<br />

um Nervenzellen, die nicht<br />

nur aktiv sind, wenn wir selbst<br />

handeln <strong>und</strong> fühlen, sondern<br />

sie werden auch durch die<br />

Handlungen <strong>und</strong> Stimmungen<br />

anderer aktiviert, die wir<br />

beobachten. In einer inneren<br />

Simulation erleben wir, wie<br />

Fortsetzung auf S. 40<br />

(Illustration: © freshidea - Fotolia.com)<br />

38 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 39


Ausbildung & Job<br />

Fortsetzung von S. 38<br />

Emotionales Verkaufen – das<br />

Wichtigste auf einen Blick<br />

andere handeln <strong>und</strong> wie andere<br />

fühlen. Nicht nur Gefühle,<br />

die ansteckend sind,<br />

sondern auch andere Menschen<br />

in ihrem Verhalten nachzuahmen<br />

sowie Intuition, Einfühlungsvermögen,<br />

Vertrauen<br />

<strong>und</strong> Sympathie beruhen<br />

u Bringen Sie sich in eine gute Stimmung;<br />

gehen Sie positiv an das<br />

Verkaufsgespräch heran.<br />

u Konzentrieren Sie sich auf das Verkaufsgespräch.<br />

u Schenken Sie dem K<strong>und</strong>en ein<br />

echtes Lächeln, <strong>und</strong> zeigen Sie ihm<br />

echtes Interesse.<br />

u Sprechen Sie den K<strong>und</strong>en mit<br />

Namen an.<br />

u Nehmen Sie ihn <strong>und</strong> sein Befinden<br />

sensibel wahr.<br />

u Wecken Sie Aufmerksamkeit mit<br />

Geschichten, Neuigkeiten, Vorführungen<br />

etc.<br />

u Fragen <strong>und</strong> reden Sie emotionalisierend,<br />

das heißt, wecken Sie Gefühle <strong>und</strong> Wünsche, entdecken<br />

Sie Motive <strong>und</strong> Werte. Befeuern Sie die Emotionssysteme,<br />

indem Sie emotionalisierende Eigenschaften nennen.<br />

Hier einige Beispiele für das<br />

– Dominanz-System: erfolgreich, wirtschaftlich, effizient,<br />

erstklassig, führend, optimal<br />

– das Stimulanz-System: neu, modern, einmalig, kreativ,<br />

phantastisch, fortschrittlich, positiv<br />

– das Bilanz-Bewahrer-System: kompetent, zuverlässig, sicher,<br />

dauerhaft, erprobt, bewährt, erfahren, verlässlich, belegt<br />

– das Bilanz-Unterstützer-System: gemeinsam, fre<strong>und</strong>lich,<br />

persönlich, einfach, herzlich, glücklich, natürlich, menschlich,<br />

bequem<br />

u Achten Sie dabei auf k<strong>und</strong>enorientierte Formulierungen, indem<br />

Sie nicht das „Ich“, sondern das „Sie“ betonen wie etwa „Sie<br />

erhalten …“. „Sie gewinnen …“, „Sie erfahren …“ oder „Möchten<br />

Sie sich davon überzeugen?“<br />

u Stellen Sie im Gespräch Bestätigungsfragen wie etwa „Gefällt<br />

Ihnen das so bisher?“. So sichern Sie kleine Teilerfolge.<br />

u Achten Sie auf Kaufsignale, wie fre<strong>und</strong>licher Blickkontakt, zustimmendes<br />

Kopfnicken, das In-die-Hand-nehmen des Produktes,<br />

Fragen nach Details <strong>und</strong> Konditionen oder Fragen zu<br />

Themen, die erst nach dem Kauf relevant sind.<br />

u Stellen Sie entschlossen die Abschlussfrage, wie etwa „Wollen<br />

Sie Produkt A oder B kaufen? Wollen Sie bar oder mit Karte<br />

zahlen?“<br />

u Geben Sie den K<strong>und</strong>en zum Abschluss noch ein Feedback, indem<br />

Sie ihm bestätigen, dass seine Entscheidung gut <strong>und</strong> richtig<br />

war (zum Beispiel „Eine gute Wahl, Sie werden begeistert<br />

sein!“).<br />

u Gestalten Sie die Verabschiedung des K<strong>und</strong>en fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

positiv – denn auch der letzte Eindruck zählt!<br />

auf der Aktivität der Spiegelneuronen.<br />

Schwingen wir mit<br />

anderen Menschen im Gleichklang,<br />

entsteht eine gute Atmosphäre<br />

<strong>und</strong> wir fühlen uns<br />

wohl. Das passiert ganz automatisch<br />

<strong>und</strong> natürlich bei<br />

Menschen, mit denen wir uns<br />

gut verstehen. Gemeinsame<br />

Schwingungen<br />

lassen sich aber auch<br />

ganz bewusst herstellen,<br />

beispielsweise<br />

durch Angleichen der<br />

Körperhaltung, Gestik,<br />

Mimik, Wortwahl<br />

<strong>und</strong> Sprechgeschwindigkeit.<br />

Diesen Gleichklang<br />

bewusst herbeizuführen,<br />

davor sollte<br />

man keine Angst haben,<br />

stellt der Autor<br />

Helmut Seßler in seinem<br />

Buch „Limbic ®<br />

Sales“ fest <strong>und</strong> empfiehlt:<br />

„Probieren Sie<br />

es aus, <strong>und</strong> Sie werden<br />

bald merken, wie<br />

verb<strong>und</strong>en sich Ihre<br />

K<strong>und</strong>en mit Ihnen fühlen.“<br />

Wer seinen K<strong>und</strong>en sensibel<br />

wahrnimmt, kann den limbischen<br />

K<strong>und</strong>entyp besser einschätzen<br />

<strong>und</strong> sein Verhalten<br />

<strong>und</strong> seine Wortwahl <strong>und</strong> Gesprächsführung<br />

danach ausrichten.<br />

Der K<strong>und</strong>e wiederum<br />

fühlt sich verstanden <strong>und</strong> angenommen,<br />

seine Kauflust<br />

wird befeuert. So entsteht eine<br />

Win-Win-Situation für beide<br />

Seiten. Trainieren Sie daher<br />

Ihre Spiegelneuronen so oft<br />

wie nur möglich.<br />

Emotionalisierende<br />

Fragen<br />

Natürlich können Sie nicht<br />

wissen, was ein K<strong>und</strong>e tatsächlich<br />

denkt <strong>und</strong> braucht;<br />

<strong>und</strong> Routinefragen bringen<br />

Sie hier nicht weiter. Was sich<br />

hinter seiner Stirn tatsächlich<br />

abspielt, dem können Sie nur<br />

durch echtes Interesse auf die<br />

Spur kommen.<br />

Emotionen, Wünsche <strong>und</strong> Werte<br />

des K<strong>und</strong>en gilt es zu entdecken.<br />

Das richtige „Handwerkszeug“<br />

dafür sind emotionalisierende<br />

Fragen, die sich mit<br />

der Sichtweise, den Wünschen,<br />

Zielen, Motiven <strong>und</strong> dem Gefühlsleben<br />

des K<strong>und</strong>en beschäftigen.<br />

Ein K<strong>und</strong>e fragt<br />

zum Beispiel nach einer pflegenden<br />

Fußcreme. – Aber was<br />

wünscht er sich tatsächlich?<br />

Das Wandern mit blasenfreier<br />

Fußhaut zu genießen? Mit<br />

zarter Fußhaut in schicken<br />

Sandalen zu beeindrucken?<br />

Um hier die passende, wirklich<br />

nutzbringende Pflegelösung<br />

zu empfehlen, gilt es die<br />

wahren Gefühle, Motive <strong>und</strong><br />

Wünsche aufzuspüren. Dafür<br />

könnten Sie zum Beispiel unter<br />

anderem folgende Limbic ® -<br />

Sales- Fragen stellen:<br />

u Worauf legen Sie Wert?<br />

u Was möchten Sie wissen?<br />

u Was ist für Sie am wichtigsten?<br />

u Was wünschen Sie besonders?<br />

u Warum ist das für Sie so<br />

wichtig?<br />

u Wie sollte es keinesfalls sein?<br />

(Zum Beispiel in Hinblick auf<br />

die Textur des Pflegeproduktes)<br />

u Wie geht es ihnen mit der<br />

Behandlung/den Pflegeprodukten?<br />

Wie kommen Sie<br />

damit zurecht?<br />

u Wie ist Ihre Meinung dazu?<br />

u Was verstehen Sie unter …?<br />

u Was meinen Sie genau mit …?<br />

u Was genau haben Sie sich<br />

vorgestellt?<br />

Um den K<strong>und</strong>en „zum Reden“<br />

zu bringen, können Sie die<br />

Frage mit der fre<strong>und</strong>lichen<br />

Aufforderung „Erzählen Sie<br />

doch mal …“ verbinden. Denn<br />

die lockere Gesprächsatmosphäre<br />

hilft den K<strong>und</strong>en, sich<br />

zu öffnen <strong>und</strong> darüber zu sprechen,<br />

was ihn wirklich emotional<br />

bewegt <strong>und</strong> umtreibt.<br />

Dadurch erhalten Sie die Hinweise,<br />

die Sie brauchen, um<br />

das Angebot entsprechend<br />

dem bevorzugten Emotionssystem<br />

des K<strong>und</strong>en zu präsentieren<br />

<strong>und</strong> erfolgreich zum<br />

Abschluss zu bringen. g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

(Foto: © tmc_photos - Fotolia.com)<br />

40 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


Produkte<br />

So arbeiten Sie<br />

ergonomisch!<br />

Für seidenglatte Haut<br />

GEHWOL FUSSKRAFT ® Soft Feet<br />

Wasserlilie & Seide: Diese neue, leicht<br />

verteilbare Lotion ergänzt die bereits<br />

etablierten Produkte der Soft-Feet-<br />

Linie aus dem exklusiven GEHWOL<br />

FUSSKRAFT-Sortiment. Dazu zählen<br />

das Soft Feet Peeling mit Bambus &<br />

Jojoba zur Pflegevorbereitung sowie<br />

die Soft Feet Creme mit Milch & Honig<br />

für samtweiche Füße. Das Besondere<br />

an der neuen Lotion ist eine neuartige<br />

Kombination ausgewählter Wirkstoffe: Die Lotion enthält Wasserlilien-Extrakt,<br />

der eine beruhigende <strong>und</strong> adstringierende Wirkung<br />

besitzt. Seiden-Extrakte sorgen für ein jugendlich glattes Hautbild<br />

<strong>und</strong> wirken feuchtigkeitsspendend. Hyaluron dringt in die tieferen<br />

Hautschichten vor <strong>und</strong> speichert dort ebenfalls Feuchtigkeit.<br />

Rotalgen-Extrakt unterstützt die Durchblutung <strong>und</strong> wirkt müden<br />

<strong>und</strong> schweren Beinen entgegen. Weitere pflegende Inhaltsstoffe<br />

sind regenerierendes Avocadoöl sowie der Anti-Aging-Wirkstoff<br />

Vitamin E. Ein hauchzarter Duft verleiht der sofort einziehenden Lotion<br />

ihre angenehme Frische. Mit der Soft Feet Lotion erhalten jetzt<br />

auch die Beine eine schnelle, erfrischende <strong>und</strong> tiefenwirksame<br />

Pflege. Das neue Produkt ist nur in Fußpflegepraxen <strong>und</strong> Kosmetikinstituten<br />

erhältlich.<br />

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Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />

Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />

gehwol.de, E-Mail info@gehwol.de<br />

Gharieni SPL podo: Diese podologische<br />

Behandlungsliege ist<br />

in einer drei- <strong>und</strong> einer fünfmotorigen<br />

Variante erhältlich, die Ihnen<br />

das tägliche Arbeiten erleichtern.<br />

Durch den extrem großen<br />

Hub von 46 cm <strong>und</strong> eine Sitzneigungsverstellung<br />

von 25° lässt<br />

sie sich in eine Arbeitsposition<br />

bringen, die das Arbeiten an der Ferse sogar im Stehen bei einer<br />

Höhe von r<strong>und</strong> 142 cm ermöglicht.<br />

Mittels eines bequem erreichbaren Fußhebels kann der gesamte<br />

Liegenaufbau gedreht <strong>und</strong> mit Shimano-Bremstechnik in der<br />

gewünschten Arbeitsposition arretiert werden. Je nach Bedienelement<br />

der Motoren lassen sich bis zu neun Behandlungspositionen<br />

per Memory speichern. Zur Auswahl stehen eine<br />

kabelgeb<strong>und</strong>ene Handbedienung, eine kabellose IR-Handbedienung<br />

<strong>und</strong> eine sehr praktische Fußpedalbedienung. Dies<br />

erlaubt die separate Verstellung aller Motoren sowie das Speichern<br />

<strong>und</strong> Abrufen von zwei Memory-Positionen. Bei der<br />

Variante mit fünf Motoren lassen sich die Beinteile stufenlos um<br />

bis zu 90° nach außen schwenken; <strong>und</strong> selbstverständlich können<br />

auch die PU-Beinauflagen herausgezogen werden. Besonders<br />

praktisch ist zudem, dass die Polsterauflagen im Sitz- <strong>und</strong><br />

Rückenbereich per Klicksystem austauschbar sind.<br />

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Gharieni Group GmbH, 47443 Moers, Gutenbergstraße 40, Telefon<br />

(0 28 41) 88 300–300, Telefax (0 28 41) 88 300–999, www.<br />

gharieni.de, E-Mail info@gharieni.de<br />

Sicher <strong>und</strong> gezielt<br />

beschleifen<br />

Side Grip 805S + 841S: Ihre intelligente<br />

Konstruktion macht die neue SIDE-<br />

Grip-Serie aus dem Hause BUSCH zu<br />

einem unverzichtbaren Instrumentarium<br />

für das gezielte Beschleifen von erkrankten,<br />

verdickten Nägeln oder kritischen Hautpartien. SIDE-Grip-<br />

Instrumente ermöglichen ein sicheres Behandeln in Randbereichen<br />

ohne ungewollte Schleifkontakte.<br />

Neben den bewährten zylindrischen <strong>und</strong> konischen Gr<strong>und</strong>formen,<br />

bietet BUSCH jetzt mit der kleiner dimensionierten zylindrischen<br />

Form 841S die Möglichkeit zur filigraneren Bearbeitung.<br />

Die konische Form 805S wiederum bietet zum Beispiel den Vorteil,<br />

Verhornungen im vorderen <strong>und</strong> seitlichen Nagelrandbereich<br />

sicher zu beschleifen, ohne Schleifkontakte zum Nagel.<br />

Das BUSCH-SIDE-Grip-Programm umfasst zehn unterschiedliche<br />

Diamant-Schleifer in sechs anwendungsorientierten Figuren,<br />

drei ausgesuchten Körnungen <strong>und</strong> in fünf ISO-Größen.<br />

Unter Beachtung der jeweiligen Herstellerangaben sind die<br />

Diamant-Schleifer für alle gängigen Desinfektions-, Reinigungs<strong>und</strong><br />

Sterilisationsmethoden geeignet.<br />

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Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach<br />

17–27, Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.<br />

busch.eu, E-Mail mail@busch.eu<br />

Leichte Pflege im Frühling<br />

<strong>und</strong> Sommer<br />

Laufw<strong>und</strong>er ® Beinlotion: Das ideale Pflegeprodukt<br />

für Ihre Praxis bietet die Firma Lütticke mit ihrer Laufw<strong>und</strong>er<br />

® Beinlotion an. Natürliches Collagen unterstützt<br />

den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Trockene<br />

Haut wird regeneriert, glatt <strong>und</strong> geschmeidig. Die Lotion<br />

zieht sehr schnell ein <strong>und</strong> bietet sich auch zur<br />

Pflege nach der Depilation oder dem Sonnenbad an.<br />

Verkaufstip: Offerieren Sie Ihren K<strong>und</strong>en ein Kombiangebot,<br />

bestehend aus Beinenthaarung <strong>und</strong> Laufw<strong>und</strong>er<br />

® Beinlotion zum Sonderpreis. Für die Praxis bietet die Firma<br />

Lütticke das Produkt in der Spenderdose mit 450 ml an. g<br />

Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstraße<br />

14, Telefon (0 23 54) 9 09 90, Telefax (0 23 54) 1 34 34,<br />

www.luetticke.de, E-Mail info@luetticke.de<br />

Instrumente<br />

jetzt online einkaufen!<br />

Unter www.shop.acurata.de können<br />

Sie jetzt rotierende Instrumente in der<br />

Fuß- <strong>und</strong> Nagelpflege online kaufen<br />

<strong>und</strong> viele Angebote <strong>und</strong> Neuheiten<br />

entdecken. Als Hersteller achtet das Unternehmen<br />

acurata genau auf die Wünsche seiner K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

berät auch gern zu individuellen Fragen.<br />

acurata GmbH & Co. KG, 94169 Thurmansbang, Schulstraße<br />

25, Telefon (0 85 04) 91 17 10, Telefax (0 85 04)<br />

91 17 80, www.acurata.de, E-Mail info@acurata.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014 41


Zur Pflege trockener <strong>und</strong><br />

rissiger Haut<br />

PEDIBAEHR Cremeschaum Rose: Dieser<br />

Cremeschaum pflegt trockene <strong>und</strong> rissige Fußhaut<br />

wieder weich <strong>und</strong> geschmeidig. Das verwendete<br />

ätherische Öl aus der bulgarischen<br />

Damaszener-Rose enthält mehr<br />

als 300 kostbare Wirkstoffe, die beruhigend<br />

auf die Haut wirken. Die reichhaltige<br />

Rezeptur spendet Feuchtigkeit <strong>und</strong><br />

mindert die Hornhautdicke. Die hervorragende<br />

Hautverträglichkeit – auch bei Diabetikern – wurde aktuell<br />

von dermatest ® nach klinisch-dermatologischen Kriterien bestätigt.<br />

Erhältlich ist der Cremeschaum in drei praktischen Größen:<br />

in einer Probiergröße mit 35 ml, einer Verbrauchergröße mit<br />

125 ml <strong>und</strong> einer Praxisgröße mit 300 ml. g<br />

Gustav Baehr GmbH, Max-Eyth-Straße 39, 71332 Waiblingen,<br />

Telefon (0 71 51) 9 59 02-0, Telefax (0 71 51) 1 84 44, www.<br />

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Für schöne <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>e Nägel<br />

RUCK Nagellacke EFFECT &<br />

BASICS: Ob für die Hände oder<br />

Füße – die RUCK Nagellacke bieten<br />

ein breites Anwendungsspektrum für<br />

die Veredelung der Nägel. „Nur“<br />

Farbe auftragen wäre hier entschieden<br />

zu kurz gegriffen. RUCK bietet eine<br />

Systempflege mit modischem Anspruch. Gr<strong>und</strong>lage ist<br />

Ihre Arbeit bei der Fuß- <strong>und</strong> Handnagelpflege. Ohne ges<strong>und</strong>e<br />

Basis <strong>und</strong> gezielte Vorbereitung kann der schönste Nagellack<br />

nicht überzeugen. Gut vorbereitete Nägel haben aber ein perfektes<br />

<strong>und</strong> attraktives Finish verdient. Mit unserer Serie EFFECT<br />

& BASICS geben wir Ihnen alles an die Hand, was Sie für sensationelle<br />

Ergebnisse benötigen: Der RUCK Aufheller kaschiert<br />

Verfärbungen des Nagels <strong>und</strong> dient gleichzeitig der Härtung der<br />

Nagelsubstanz. Ideal auch für French Nails mit ausgeprägtem<br />

Weiß-Tip. Die Aufhellung ist sofort erkennbar <strong>und</strong> ein besonderer<br />

Effekt: „Magic White“ leuchtet unter Schwarzlicht! Der RUCK<br />

Nagelhärter ist die beste Basis für die Gr<strong>und</strong>versorgung der<br />

Nagelplatte, speziell auch bei brüchigen oder dünnen Nägeln. Er<br />

kann als Unterlack (Base Coat) verwendet werden <strong>und</strong> dient<br />

dank seinem Kalzium-Anteil der Stärkung <strong>und</strong> Stabilisierung der<br />

Nagelplatte. Vitamin E regt die Zellbildung an <strong>und</strong> fördert das<br />

ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> gleichmäßige Nagelwachstum. Der pflegende<br />

RUCK Unterlack eignet sich sehr gut auch zur Anwendung bei<br />

brüchigen <strong>und</strong> weichen Nägeln. Der schützende <strong>und</strong> stärkende<br />

RUCK Überlack macht die Nageloberfläche widerstandsfähig<br />

gegen äußere Einflüsse. RUCK Wet Look bringt Glanz <strong>und</strong> glamouröses<br />

Finish auf jeden Nagel. Ideal zum Fixieren oder<br />

Veredeln von allen Nail-Art-Elementen, aber auch zur attraktiven<br />

Betonung jeder Gr<strong>und</strong>lackierung. Der RUCK Überlack Glitter<br />

sorgt für attraktive Glitzereffekte <strong>und</strong> kann direkt auf den Unteroder<br />

Farblack aufgetragen werden. Damit werden die Nägel zu<br />

einem echten Hingucker!<br />

g<br />

Hellmut Ruck GmbH, 75305 Neuenbürg, Daimlerstraße 23,<br />

Telefon (0 70 82) 9 44 20, Telefax (0 70 82) 9 44 2-222, www.<br />

hellmut-ruck.de, E-Mail kontakt@hellmut-ruck.de<br />

Podo<br />

logie<br />

5<br />

65. Jahrgang<br />

Journal für die professionelle<br />

medizinische Fußpflege<br />

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />

Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />

E-Mail: angelika.schaller@vnmonline.de<br />

Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />

Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />

Podologin, W<strong>und</strong>therapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />

Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />

Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />

Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />

Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />

Verlags-, Anzeigen- <strong>und</strong> Vertriebsleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />

Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 41a vom 1. 10. 2013<br />

Informationen über Symposien <strong>und</strong> Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />

Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />

Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

ABONNENTEN- <strong>und</strong> KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />

65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

<strong>Podologie</strong> erscheint 10× im Jahr. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />

Studenten, Schüler <strong>und</strong> Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />

51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />

Versandkosten für Deutschland <strong>und</strong> Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />

wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />

Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089) 31 89 05-54, Telefax (089) 31 89 05-53<br />

E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />

BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, K<strong>und</strong>enservice, 74569 Blaufelden<br />

Tel. (0 79 53) 7 18 90 08, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />

D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />

E-Mail: info@vnmonline.de, Internet: http://www.vnmonline.de<br />

(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />

Druck: Bosch Druck GmbH, Festplatzstraße 6, 84030 Ergolding<br />

ISSN 1430-8886<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Urheber- <strong>und</strong> Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Bilder wird<br />

keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />

<strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen<br />

das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />

Sonderdrucken, Fotokopien <strong>und</strong> Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />

Verlag räumlich <strong>und</strong> mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />

Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung <strong>und</strong> elektronischen<br />

Speicherung auf einem Datenträger <strong>und</strong> in einer eigenen oder fremden Online-<br />

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Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />

Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung <strong>und</strong> Lizensierung für<br />

Übersetzungen <strong>und</strong> als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />

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unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden<br />

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Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />

Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />

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Gerichtsstand: München<br />

42 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 5/2014


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P.S.: Fürs Abo gibt es auch ein kleines Dankeschön.


»Morgens beim Rasieren sieht Leo Petermann<br />

in das liebenswürdig lächelnde Gesicht eines<br />

Mörders…«<br />

Herrn Petermanns<br />

unbedingter Wunsch<br />

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