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Probeklausur (1.2.2012 ...

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

∑<br />

Note<br />

Experimentalphysik für Naturwissenschaftler I<br />

Universität Erlangen–Nürnberg<br />

WS 2011/12<br />

<strong>Probeklausur</strong> (<strong>1.2.2012</strong>)<br />

ANMERKUNG: Name, Matrikelnummer und Studiengang müssen Sie bei der <strong>Probeklausur</strong> natürlich<br />

nicht angeben, da diese ja nicht eingesammelt wird! Die folgenden Angaben sind nur zu Ihrer Information,<br />

damit Sie den Kopf der Klausur schon kennen!<br />

Name (in Druckbuchstaben):<br />

Matrikelnummer:<br />

Studiengang:<br />

Bitte beachten: In die Wertung der Klausur gehen nur 8 der 10 gestellten Aufgaben ein. Kennzeichnen Sie<br />

deshalb deutlich vor Abgabe der Klausur, welche zwei Aufgaben nicht gewertet werden sollen! Sie müssen dies<br />

entscheiden, sonst werden einfach zwei Aufgaben nach Belieben gestrichen. Mit jeder Aufgabe können 8 Punkte<br />

erreicht werden.<br />

Empfehlung: Sehen Sie sich am Anfang der Klausur alle Aufgaben kurz an und entscheiden dann, welche Sie in<br />

welcher Reihenfolge bearbeiten wollen. Sollten Sie eine Teilaufgabe nicht bearbeitet haben, benötigen aber deren<br />

Ergebnis für die nächste Teilaufgabe, so nehmen Sie den angegebenen Wert der Ersatzlösung, kennzeichnen dies<br />

auf Ihrem Blatt und rechnen damit weiter.<br />

——————————————————————————<br />

1) Karussell<br />

Gegeben sei ein zunächst ruhendes Karussell, das aus einem homogenen Holzzylinder mit Radius R = 2 m<br />

und Masse M = 160 kg besteht und drehbar um seine Zylinderachse gelagert ist (Trägheitsmoment J Zylinder =<br />

1<br />

2 MR2 ). Ein Kind der Masse m = 20 kg springt mit einer Geschwindigkeit v = 5 m/s auf den Rand dieses<br />

Karussells (siehe Abbildung). Das Kind, welches als punktförmig angenommen werden kann, bleibt auf dem<br />

Rand stehen und versetzt das Karussell in eine Drehbewegung.<br />

(a) Welchen Drehimpuls L K besitzt das Kind bezüglich des Karussell-Mittelpunktes beim Aufspringen (Ersatzlösung<br />

L K = 100 Js)?<br />

1


Lösung (2 Punkte):<br />

⃗L K = ⃗r × ⃗p ⇒ L K = pr ⊥ = mvR = 20 kg · 5 m/s · 2 m = 200 Js.<br />

(b) Wie groß ist das Trägheitsmoment J ges des gesamten Systems, nachdem das Kind aufgesprungen ist (Ersatzlösung<br />

J ges = 250 kg m 2 )?<br />

Lösung (2 Punkte):<br />

J ges = J Zylinder + J K = 1 2 MR2 + mR 2 = 1 2 · 160 kg · 4 m2 + 20 kg · 4 m 2 = 400 kg m 2 .<br />

(c) Mit welcher Winkelgeschwindigkeit ω rotiert das Karussell nach dem Aufspringen des Kindes (Ersatzlösung<br />

ω = 1 s −1 )?<br />

Lösung (3 Punkte):<br />

200 Js<br />

= 0,5 s −1 (bei Verwendung von Ersatzlö-<br />

400 kg m 2<br />

Drehimpulserhaltung: L K = L ges = J ges ω ⇒ ω = L K<br />

sungen ω = 0,4 s −1 ).<br />

J ges<br />

=<br />

(d) Mit welcher Geschwindigkeit bewegen sich die Massenteilchen am Rand des rotierenden Karussells?<br />

Lösung (1 Punkt):<br />

v = ωR = 0,5 s −1 · 2 m = 1 m/s (bei Verwendung von Ersatzlösung v = 2 m/s).<br />

2


2) Rotierender Kegel<br />

Ein Kegel der Masse M = 5 kg besitze eine kreisförmige Grundfläche mit Radius R = 20 cm. Der Kegel rotiere<br />

mit einer Winkelgeschwindigkeit ω 0 = 10 s −1 um seine Kegelachse. Sein Trägheitsmoment ist dabei gegeben<br />

durch J = 3 10 MR2 .<br />

(a) Berechnen Sie die Größe des Trägheitsmoments (Ersatzlösung 0,3 kg m 2 ).<br />

Lösung (1 Punkt):<br />

Die Größe des Kegelträgheitsmomentes ist J = 3<br />

10 · 5 kg · 0,04 m2 = 0,06 kg m 2 .<br />

(b) Der rotierende Kegel werde mit einem konstanten Drehmoment D = −0,3 Nm abgebremst. Wie lange dauert<br />

der Abbremsvorgang bis zum Stillstand (Ersatzlösung t = 4 s)?<br />

Lösung (2,5 Punkte):<br />

D = d L = d (Jω) = J d ω. Integration ergibt Dt = J[ω(t) − ω(0)] = J[ω(t) − ω dt dt dt 0]. Daraus folgt<br />

t = J [ω(t) − ω J<br />

D 0] = −ω 0 , da ω(t) = ! 0 sein soll. Somit ist t = 10 s −1 0,06 kg m2<br />

· = 2 s (bei Verwendung<br />

D 0,3 Nm<br />

von Ersatzlösung t = 10 s).<br />

(c) Wie viele Umdrehungen benötigt der Kegel bis zum Stillstand?<br />

Lösung (2,5 Punkte):<br />

Da ω(t) = d ϕ(t) gilt, ist ϕ(t) = ∫ t<br />

dt 0 ω(t′ ) dt ′ = ∫ t<br />

( D<br />

)<br />

0 J t′ + ω 0 dt<br />

′<br />

= D 2J t2 + ω 0 t = 10 rad. Damit ergeben sich<br />

ϕ(t)<br />

32<br />

= 1,59 Umdrehungen (bei Verwendung von Ersatzlösungen = 5,09 Umdrehungen).<br />

2π 2π<br />

(d) Wie groß war die ursprüngliche Rotationsenergie des rotierenden Kegels? Wie groß wäre sie, wenn der Kegel<br />

mit der ursprünglichen Winkelgeschwindigkeit um eine a = 0,2 m radial verschobene Achse rotieren würde?<br />

Lösung (2 Punkte):<br />

Ursprünglich E rot = 1 2 Jω2 0 = 3 J (bei Verwendung von Ersatzlösung E rot = 15 J), verschobene Achse nach Satz<br />

von Steiner E ′ rot = 1 2 (J + Ma2 )ω 2 0 = 13 J (bei Verwendung von Ersatzlösung E ′ rot = 25 J).<br />

3


3) Monochord<br />

Ein Monochord ist ein einfaches Musikinstrument, bestehend aus einer einzelnen Saite und einem Resonanzkörper.<br />

Die Saite ist an beiden Enden fest eingespannt, wobei die Länge l der schwingenden Saite mit Hilfe eines<br />

beweglichen Keils variiert werden kann.<br />

(a) Geben Sie eine Beziehung zwischen der Länge l der Saite, der Wellenlänge λ der Saitenschwingung und der<br />

Anzahl der Schwingungsknoten n ∈ 0, 1, 2, . . . an. (Die beiden trivialen Schwingungsknoten an den beiden festen<br />

Enden sollen dabei nicht mitgezählt werden.)<br />

Für eine Saite der Länge l = 1 m berechnen Sie die Wellenlänge λ der Grundschwingung und des ersten Obertons.<br />

(b) Die Frequenz der Schwingung hängt von der Ausbreitungsgeschwindigkeit c Saite = 200 m/s der Welle entlang<br />

der Saite ab. Berechnen Sie die Frequenz der Grundschwingung und des ersten Obertons.<br />

(c) Die Saitenlänge l soll nun so verkürzt werden, dass der Grundton, die Tonhöhe des ersten Obertons aus<br />

Teilaufgabe (a) annimmt. Skizzieren Sie maßstabsgetreu für die beiden Fälle jeweils die Saitenlänge, die Grundschwingung<br />

und die erste Oberschwingung. Es ist hierzu keine Rechnung nötig!<br />

Lösung: Monochord<br />

(a) 3 Punkte<br />

(b) 2 Punkte<br />

l = λ (n + 1) ⇔ λ =<br />

2 2<br />

Grundschwingung: λ 0 = 2 m<br />

1. Oberschwingung: λ 1 = 1 m<br />

l<br />

(n + 1)<br />

c = λ f ⇒ f 0 = c λ 0<br />

=<br />

f 1 = c λ 1<br />

=<br />

200 m/s<br />

2 m<br />

200 m/s<br />

1 m<br />

= 100 Hz (1)<br />

= 200 Hz (2)<br />

(c) 3 Punkte<br />

4


4) Beugung am Doppelspalt<br />

Rotes Laserlicht (λ = 633 nm) trifft auf eine Blende mit zwei schmalen Spalten im Abstand von a = 1 mm. (Im<br />

Rahmen dieser Aufgabe können die beiden Spalte als Quellen phasengleicher Kugelwellen betrachtet werden.)<br />

Im Abstand von L = 10 m trifft das Licht auf einen Schirm. Hier werden Intensitätsminima und -maxima<br />

beobachtet.<br />

(a) Die Phase einer optischen Welle ist ϕ = 2π d, wobei d die optische Weglänge ist.<br />

λ<br />

Auf dem Schirm überlagern sich die Lichtfelder beider Spalte. Berechnen Sie den Unterschied ∆d des optischen<br />

Wegs und den Phasenunterschied ∆ϕ als Funktion des Orts x. (Hier kann die Kleinwinkelnäherung<br />

tan(α) ≈ sin(α) ≈ α verwendet werden.)<br />

(b) Geben Sie den Phasenunterschied ∆ϕ im Zentrum (bei x = 0) an. Erwartet man hier ein Intensitätsminimum<br />

oder -maximum?<br />

(c) Für x > 0, geben Sie den Ort x min des ersten Minimums und den Ort x max des ersten Maximums an.<br />

(d) Wird x min kleiner oder größer, wenn der Versuch mit grünem Licht (λ ≈ 500 nm) wiederholt wird?<br />

Lösung: Beugung am Doppelspalt<br />

(a) 3 Punkte<br />

⇒<br />

⇒<br />

∆d = a sin(α)<br />

tan(α) = x L<br />

∆d = a x<br />

L<br />

∆ϕ = 2π λ<br />

(b) 1 Punkt<br />

∆ϕ(x = 0) = 0 ⇒ konstruktive Interferenz ⇒ Maximum<br />

(c) 3 Punkte<br />

erstes Minimum (destruktive Interferenz):<br />

∆ϕ = π oder ∆d = λ/2<br />

⇒ x min = λ L = 3, 17 mm<br />

2a<br />

erstes Maximum (konstruktive Interferenz):<br />

∆ϕ = 2π oder ∆d = λ<br />

a x<br />

L<br />

6


x max = 2x min = λ L<br />

a<br />

= 6, 33 mm<br />

(d) 1 Punkt<br />

x min ∝ λ<br />

kürzere Wellenlänge ⇒ x min wird kleiner<br />

7


5) Kinderkarussell<br />

Ein Kinderkarussell dreht sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ω = 0,200 s −1 um die z-Achse. Der Radius<br />

des Karussells sei mit R bezeichnet.<br />

(a) Berechnen Sie die Periode T .<br />

Lösung (1 P):<br />

T = 2π ω<br />

= 31,4 s.<br />

(b) Die Bahnkurve eines Kindes sei parametrisiert durch den zeitabhängigen Vektor<br />

⎛ ⎞<br />

cos (ωt)<br />

⃗r(t) = R ⎝sin (ωt) ⎠ .<br />

0<br />

Bestimmen Sie die Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvektoren ⃗v(t) und ⃗a(t) des kleinen Fahrgasts.<br />

Lösung (4 P):<br />

(c) Prüfen Sie die Beziehung<br />

⎛ ⎞<br />

⃗v(t) = ˙⃗r(t)<br />

− sin (ωt)<br />

= Rω ⎝ cos (ωt) ⎠<br />

0<br />

⎛ ⎞<br />

⃗a(t) = ˙⃗v(t)<br />

− cos (ωt)<br />

= Rω 2 ⎝− sin (ωt) ⎠ = −ω 2 ⃗r(t).<br />

0<br />

⃗v = ⃗ω × ⃗r.<br />

Bestimmen Sie dazu zunächst den Vektor ⃗ω. Hinweis: Dreht sich das Karussell im Uhr- oder im Gegenuhrzeigersinn?<br />

Lösung (2 P):<br />

Das Karusell dreht sich gegen den Uhrzeigersinn, wenn man von oben auf die x-y-Ebene schaut.<br />

⎛ ⎞<br />

0<br />

⃗ω = ⎝0⎠ :<br />

ω<br />

(⃗ω × ⃗r) x = ω y r z − r y ω z = −Rω sin (ωt) = v x<br />

(⃗ω × ⃗r) y = ω z r x − r z ω x = Rω cos (ωt) = v y<br />

(⃗ω × ⃗r) z = ω x r y − r x ω y = 0 = v z .<br />

(d) Skizzieren Sie das Karussell, sowie die drei Vektoren ⃗r, ⃗v und ⃗a für das Kind zur Zeit t = 0.<br />

Lösung (1 P):<br />

8


6) Kanone<br />

Eine Kanone gibt einen Schuß ab. Der Austrittswinkel des Geschosses beträgt α = 45 ◦ zur Horizontalen, bei<br />

einer Austrittshöhe über dem (ebenen) Boden von y 0 = 1,0 m. Der Betrag der Abschußgeschwindigkeit ist<br />

v 0 = 50 m/s. Reibung werde vernachlässigt.<br />

(a) Geben Sie die Bewegungsgleichungen für die Komponenten x(t) (horizontal) und y(t) (vertikal) der Bahnkurve<br />

an.<br />

Lösung (2 P) :<br />

x(t) = v x t + x 0 ,<br />

y(t) = − 1 2 gt2 + v y t + y 0 .<br />

(b) Wie viel Zeit benötigt die Kugel für ihren Flug? (Ersatzlösung: t F lug = 8,00 s)<br />

Lösung (4 P):<br />

y(t F lug ) = 0 ⇒ − 1 2 gt2 + v y t + y 0 = 0,<br />

→ t F lug = −v y ± √ v 2 y + 2gy 0<br />

−g<br />

= 7,24 s (v y = v 0 sin α).<br />

Die zweite Lösung der Gleichung, t F lug = −0,028 s, scheidet wegen des negativen Vorzeichens aus (bzw. beschreibt<br />

die rückwärtige Verlängerung der Bahn des Geschosses in die Vergangenheit, falls es vom Boden aus abgefeuert<br />

worden wäre).<br />

(c) Wie weit fliegt die Kugel?<br />

Lösung (2 P):<br />

Setze x 0 = 0.<br />

Mit Ersatzlösung: d = 283 m<br />

d = x(t F lug ) = v x t F lug = 256 m<br />

(v x = v 0 cos α).<br />

10


7) Sprinter<br />

Ein 100 m Läufer tritt bei einem Wettkampf an. Hierfür beschleunigt er die ersten 20 m der Strecke gleichmäßig<br />

vom Stand aus bis zu seiner Höchstgeschwindigkeit von 11, 00 m und benötigt dafür 3, 64 s. Mit dieser konstanten<br />

s<br />

Geschwindigkeit sprintet er bis 10 m vor der Ziellinie. Dort beginnt er aufgrund einer Fehleinschätzung bereits<br />

gleichmäßig abzubremsen, wodurch er im Ziel nur noch eine Geschwindigkeit von 8, 50 m hat. s<br />

(a) Welche Zeit benötigt der Sprinter jeweils für die zwei Teilabschnitte "‘Laufen mit Höchstgeschwindigkeit"’<br />

und "‘Abbremsen vor dem Ziel"’ und welche Gesamtzeit für seinen 100 m-Lauf ergibt sich daraus? (Ersatzlösung:<br />

Abschnitt 2: t 2 = 10 s, Abschnitt 3: t 3 = 1 s, Gesamtzeit: t Gesamt = 14, 64 s)<br />

Lösung: (4 Punkte)<br />

Für den Teilabschnitt der gleichmäßigen Bewegung gilt: Zurückgelegte Strecke von der 20 m-Marke bis zur<br />

90 m-Marke, also 70 m. Diese Strecke wird mit einer konstanten Geschwindigkeit von v = 11 m zurückgelegt.<br />

s<br />

Die Formel für den Zusammenhang zwischen Weg, Zeit und Geschwindigkeit für eine gleichförmige Bewegung<br />

lautet:<br />

s = v · t<br />

Umgestellt nach der Zeit ist dies einfach:<br />

t = s = 70 m = 6, 36 s<br />

v 11 m s<br />

Für den letzten Streckenabschnitt kann diese Formel nicht angewendet werden, da es sich hier um eine gleichmäßig<br />

beschleunigte (abgebremste) Bewegung handelt. Bekannt ist hier für uns die Strecke. Diese startet bei der<br />

90 m-Marke und endet am Ziel, also bei der 100 m-Marke, beträgt also 10 m. Weiterhin kennen wir Anfangs- und<br />

Endgeschwindigkeit v Anfang = 11, 00 m und v s End = 8, 50 m und somit auch die Geschwindigkeitsdifferenz ∆v =<br />

s<br />

2, 50 m . Da die Geschwindigkeitsabnahme gleichmäßig erfolgt, liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit genau im<br />

s<br />

Mittel zwischen Anfangs- und Endgeschwindigkeit, beträgt also v Durchschnitt = 1 · (v 2 Anfang + v End ) = 9, 75 m.<br />

s<br />

s<br />

Die benötigte Zeit für diese Strecke ergibt sich einfach aus t =<br />

v Durchschnitt<br />

= 10 m = 1, 03 s.<br />

9,75 m s<br />

Als Gesamtzeit für den Lauf ergibt sich somit t Gesamt = 3, 64 s + 6, 36 s + 1, 03 s = 11, 03 s<br />

(b) Zeichnen Sie das zum Lauf passende v-t und a-t-Diagramm!<br />

Lösung: (3 Punkte)<br />

11


v-t-Diagramm<br />

Für das a-t-Diagramm muss man zunächst die Beschleunigungen für die Teilbereiche 1 (Vom Start bis zur Höchstgeschwindigkeit)<br />

und 3 (Abbremsen vor dem Ziel) berechnen.<br />

a 1 = ∆v<br />

t 1<br />

= v max−v 0<br />

t 1<br />

= 11,00 m s −0 m s<br />

= 3, 02 m 3,64 s s 2<br />

Im Teilbereich 3 findet ein Bremsvorgang statt, insofern ist eine negative Beschleunigung a 3 zu erwarten.<br />

a 3 = ∆v<br />

t 3<br />

= v end−v max<br />

t 3<br />

= 8,50 m s −11,00 m s<br />

= −2, 43 m 1,03 s s 2<br />

Im Abschnitt 2 ist die Beschleunigung a 2 = 0, da der Läufer dort mit konstanter Geschwindigkeit unterwegs ist.<br />

Somit ergibt sich das entsprechende a-t-Diagramm für den Lauf.<br />

a-t-Diagramm<br />

12


(c) Welche Durchschnittsgeschwindigkeit hatte der Läufer?<br />

Lösung: (1 Punkt)<br />

Die Durchschnittsgeschwindigkeit ergibt sich einfach aus insgesamt gelaufener Strecke und dafür benötigter Zeit:<br />

v Durchschnitt = 100m = 9, 07 m.<br />

11,03 s s<br />

(Bei Verwendung der Ersatzlösung: v Durchschnitt = 6, 83 m)<br />

s<br />

13


8) Parken am Hang<br />

Ein Auto der Masse m = 1000 kg parkt an einem Hang mit einer Steigung von 12% mit angezogener Handbremse.<br />

Es wird unter das Vorderrad des Autos ein Keil gelegt, der dieses davor sichern soll, einfach loszurollen. Aufgrund<br />

eines relativ glatten Keils beträgt der Haftreibungskoeffizient aber lediglich µ = 0, 1.<br />

(a) Nun wird die Handbremse des Autos gelöst, so dass nur noch der Keil das Auto am Losfahren hindern könnte.<br />

Welche Kräfte wirken in diesem Moment auf das Auto und wie groß sind sie jeweils? Zeichnen Sie diese Kräfte<br />

in eine passende Skizze ein! (Ersatzlösungen (lediglich für spätere Teilaufgaben benötigte Kräfte!): Normalkraft<br />

F N = 20000 N, Hangabtriebskraft F H = 2500 N)<br />

Lösung: (5 Punkte)<br />

Es wirken in diesem System: Die Gewichtskraft F G des Autos senkrecht nach unten, dadurch ergeben sich jeweils<br />

die Komponenten entlang der schiefen Ebene (Hangabtriebskraft F H ) und senkrecht zur schiefen Ebene<br />

(Normalkraft F N ). Aufgrund der angenommenen Haftreibung ergibt sich weiterhin eine Reibungskraft F R , die<br />

der Hangabtriebskraft entgegengesetzt verläuft, also entlang der schrägen Ebene nach oben.<br />

Der Winkel α der schrägen Ebene lässt sich aus der Angabe wie folgt bestimmen: Eine Steigung von 12%<br />

entspricht einem Höhenunterschied von 12 m auf einer horizontalen Länge von 100 m, womit tan α = 12 m ist 100 m<br />

und somit α = 6, 84 ◦ .<br />

Für die jeweiligen Beträge der Kräfte ergeben sich dementsprechend folgende Rechnungen:<br />

F G = m · g = 1000 kg · 9, 81 m = 9810 N<br />

s 2<br />

F H = sin α · F G = sin α · m · g = sin (6, 84 ◦ ) · 9810 N = 1169 N<br />

F N = cos α · F G = cos α · m · g = cos (6, 84 ◦ ) · 9810 N = 9740 N<br />

F R = µ · F N = 0, 1 · 9740 N = 974, 0 N<br />

Kräfte im System<br />

(b) Reicht der Keil bei dieser Steigung aus, um das Auto zu stabilisieren? Begründen Sie ihre Antwort!<br />

14


Lösung: (1 Punkt)<br />

Die durch den Keil erzeugte Reibungskraft reicht leider nicht aus, da in diesem Fall F R < F H ist, das Auto würde<br />

mit diesem Keil bei dieser Steigung also von selbst in Bewegung geraten.<br />

(c) Welchen Haftreibungswert µ min müsste man durch einen anderen Keil mindestens erreichen, damit das Auto<br />

nicht von selbst beginnt, den Hang hinunter zu rollen?<br />

Lösung: (2 Punkte)<br />

Im Grenzfall müsste genau gelten F R = F H , also:<br />

F H = 1169 N = µ · F N = µ · 9740 N<br />

Umgestellt nach µ ergibt dies:<br />

µ = F H<br />

FN<br />

= 1169 N = 0, 12<br />

9740 N<br />

Man müsste also einen Keil unterlegen, der einen Haftreibungswert von mindestens µ = 0, 12 erzeugt.<br />

(Bei Verwendung der Ersatzlösung: µ = 0, 125)<br />

15


9) Koffertransport<br />

An vielen Bahnhöfen gibt es neben den Treppen zu den Bahnsteigen Koffertransportbänder für das Gepäck. Sie<br />

verreisen und haben einen 10 kg schweren Koffer. Diesen stellen Sie am unteren Ende auf das Transportband,<br />

welches anläuft und ihren Koffer nach oben befördert. Um langsamer gehende Leute nicht zu überfordern, legt<br />

das Band dabei (parallel zur Bandoberfläche) eine Geschwindigkeit von etwa 20 cm/s zurück. Insgesamt legt das<br />

Band für einen Höhenunterschied von 3 m eine Strecke von 6 m zurück. Alle Bewegungen seien reibungsfrei, das<br />

Gepäckband habe keine Masse.<br />

(a) Unter welchem Winkel ist die Gepäckbandoberfläche zur Horizontalen?<br />

(b) Welche Leistung muss der Gepäckbandmotor zum Transport Ihres Koffers erbringen?<br />

(c) Der Motor hat einen Wirkungsgrad von 80%. Um wieviel Cent erhöht sich durch den Transport Ihres Koffers<br />

die Stromrechnung des Bahnhofsbetreibers bei einem Strompreis von 23 ct/kWh? (Ersatzlösung: 0,001 ct)<br />

(d) Wie lange könnte alternativ für den gleichen Betrag der Zugzielanzeiger auf dem Bahnsteig (Leistungsaufnahme<br />

P Z = 500 W) betrieben werden?<br />

Lösung:<br />

(a) 2 Punkte: α = arcsin( h d ) = 30◦<br />

(b) 2 Punkte: P = W = mgv h = 9, 81 W<br />

t d/v<br />

d<br />

Anderer Ansatz mit gleichem Ergebnis wäre über die Hangabtriebskraft und den Zusammenhang Leistung = Kraft<br />

mal Geschwindigkeit. P = F v = mg sin(α)v = mgv h = 9, 81 W<br />

d<br />

= mgh<br />

(c) 2 Punkte: Die benötigte Energie für dem Koffertransport ist E K = mgh. Bei einem Wirkungsgrad η = 80%<br />

ist die verbrauchte Energie E also E K = ηE ⇒ E = E K /η = mgh/η = 368 J.<br />

Die Stromrechnung erhöht sich also um E 23ct = 368 J 23ct<br />

≈ 0, 0024 ct<br />

kWh 1000·3600 J<br />

(d) 2 Punkte: t = E P Z<br />

≈ 0, 74 s<br />

(Bei Verwendung der Ersatzlösung: t =<br />

0,001 ct/(23 ct/kWh)<br />

P Z<br />

≈ 0, 31 s)<br />

16


10) Motorradshow<br />

Bei einer Motorradshow wollen Sie mit ihrem Motorrad einen Looping (Höhe h = 5 m) durchfahren. Ihre<br />

Maschine hat (inkl. Benzin) eine Masse von 400 kg, Sie selbst wiegen als Durchschnittsmensch 75 kg. Die Bewegungen<br />

seien reibungsfrei.<br />

(a) Wie schnell müssen Sie das Motorrad am Boden in den Looping mindestens einfahren lassen, damit Sie<br />

(mitsamt dem Motorrad) nicht herunterfallen? (Ersatzlösung: 10 m/s)<br />

(b) Wie schnell ist das Motorrad in diesem Fall am höchsten Punkt des Loopings?<br />

(c) Welche Geschwindigkeit hat das Motorrad nach Durchfahren des Loopings am Boden?<br />

(d) Wieviel Liter Benzin braucht das Motorrad, um auf die Anfangsgeschwindigkeit zu beschleunigen? (Das<br />

Benzin habe einen Heizwert von 11, 3 kWh/kg und eine Dichte von ρ = 0, 75 kg/l, der Wirkungsgrad von Motor,<br />

Antrieb usw. sei η = 20%)<br />

Lösung:<br />

(a) 4 Punkte: Oben muss gelten: F Z = F G , also m v2 o<br />

r<br />

= mg bzw. vo 2 = gr<br />

Für die Energien oben und unten: E kin,u = E kin,o + E pot<br />

Eingesetzt: 1 2 mv2 u = 1 2 mv2 o + mg2r<br />

Weiter aufgelöst: v u = √ 5gr = √ 5gh/2 ≈ 11, 1 m/s ≈ 39, 9 km/h<br />

(b) 1 Punkt: v o = √ gr ≈ 4, 95 m/s ≈ 17, 8 km/h<br />

(c) 1 Punkt: Wieder v u , da die potentielle Energie wieder vollständig in kinetische Energie zurückgewandelt<br />

wird.<br />

(d) 2 Punkte: Das verbrauchte Benzin-Volumen ist V = 1 · 1<br />

η 2 mv2 u<br />

(Bei Verwendung der Ersatzlösung: V = 3, 89 ml )<br />

Heizwert·ρ = 1<br />

· 1 (400 kg+75 kg)(11,1 m/s)2<br />

0,2 2<br />

11,3·3600·1000 J/kg · 0,75 kg/l<br />

≈ 4, 80 ml.<br />

17

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