3d - Fantasy Filmfest
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TERRITORIES<br />
FResh Blood / kanada/FRankReiCh 2010 / 35 mm / 110 min / enGlisChe ov<br />
ReGie oLIVIer abbou daRstelleR roc Lafortune / sean deVIne / nIcoLe<br />
Leroux / crIstIna rosato / mIchaeL mando dRehBUCh oLIVIer abbou /<br />
thIbauLt Lang wILLar PRodUzent rIchard goudreau / sYLVaIn ProuLx /<br />
raPhaËL rocher veRleih unIVersum fILm<br />
Wer seine Titelsequenz mit dem Song „Dirge“ von „Death in<br />
Vegas“ beginnt, beweist guten Geschmack … aber auch, dass<br />
er nichts Gutes im Schilde führt. Es ist die passende, schicksalsschwangere<br />
Ouvertüre für einen zutiefst beunruhigenden Film. Nicht<br />
nur, weil die Story als Horrorfilm und als Mindfuck gleichermaßen<br />
perfekt funktioniert, sondern weil Regisseur Olivier Abbou zudem<br />
einen der heftigsten Filme über die Auswüchse menschlichen Verhaltens<br />
in Zeiten von Guantanamo und Abu Ghraib gelingt, ohne<br />
die Übergriffe in den amerikanischen Militärgefängnissen explizit zu<br />
benennen. „Welcome to the United States“, sagen zwei sadistische<br />
Grenzwächter zu ihren Opfern, die sie gerade bei der Einreise vom<br />
französischen Kanada in die USA geschnappt haben. Ein kaputter<br />
Autoscheinwerfer, eine Tüte Dope und dass einer der Jungs laut<br />
Ausweis Muslim ist, sind Gründe genug, um sie in orangefarbene<br />
Overalls zu stecken und in Käfige im Wald zu sperren. Die Folter,<br />
physisch wie psychisch, kann beginnen.<br />
In seiner Radikalität ist TERRITORIES zwar erbarmungslos geradlinig,<br />
aber er bleibt trotzdem unvorhersehbar. Auch was gezeigt<br />
wird, geht unglaublich an die Nieren, ohne zu explizit zu sein, und<br />
auf fast schon perfide Weise erhalten selbst die Peiniger ein menschliches<br />
Antlitz im Verlauf der Geschichte. So achtet der Film stets sehr<br />
clever auf eine Balance zwischen allen Aspekten – um uns im dritten<br />
Akt mit seinem Nihilismus endgültig den Boden unter den Füßen<br />
wegzuziehen. Ein grausamer Film. Ein starker Film.<br />
“French-Canadian border patrol nightmare TERRITORIES is a<br />
discomfortingly relevant brand of horror; a psychological headfuck<br />
mining recent political concerns for its nerve-fraying premise. It’s<br />
the sort of film that avoids obvious metaphor and allegory to work<br />
on a very literal level, taking America’s treatment of prisoners of<br />
war as a basis for its depiction of man’s inhumanity to man.”<br />
Eye for Film<br />
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