Unsere Gemeinde - Kirchenkreis Unna
Unsere Gemeinde - Kirchenkreis Unna
Unsere Gemeinde - Kirchenkreis Unna
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2<br />
ANDACHT<br />
Älter werden – na und?!<br />
Die ältere Generation prägt mehr und<br />
mehr das Bild unserer Gesellschaft. Wir<br />
werden immer älter, und das ist auch gut<br />
so. Bei meinen Besuchen zum 70. Geburtstag<br />
höre ich immer wieder, dass viele<br />
Menschen mit dem Erreichen des Rentenalters<br />
einen neuen Lebensabschnitt begonnen<br />
haben, den sie selber aktiv gestalten<br />
können. Dafür sind sie auch sehr dankbar,<br />
denn dann ist vieles möglich, was vorher<br />
nur Wunschtraum war.<br />
Die Bibel spricht auf vielen Seiten von<br />
der Würde und Bürde des Alters. Es ist gut,<br />
wenn wir mit dem Beter des 71. Psalms<br />
sagen können:<br />
„Gott, von Jugend auf bist du mein Lehrer<br />
und bis heute erzähle ich von deinen Wundern.<br />
Auch jetzt, wo ich alt und grau geworden bin,<br />
verlass mich nicht, mein Gott! Kindern und<br />
Enkeln will ich erzählen, wie mächtig du bist<br />
und wie gewaltig deine Taten sind.“<br />
Als Grundpfeiler des Gottvertrauens im<br />
Alten Testament gilt, dass Gott seine Treue<br />
den Menschen zusagt und auch allen Nachkommen,<br />
den zukünftigen Generationen.<br />
So spricht Gott zu Abraham: „Ich will dir<br />
Nachkommen schenken, so zahlreich wie<br />
die Sterne. Ich schließe meinen Bund<br />
zwischen mir und dir samt deinen Nachkommen,<br />
Generation um Generation,<br />
einen ewigen Bund.“ Und Maria spricht im<br />
Neuen Testament bei ihrer Begegnung mit<br />
Elisabeth vor der Geburt Jesu von der<br />
Barmherzigkeit Gottes, „wie er geredet hat<br />
zu unsern Vätern, Abraham und seinen<br />
Kindern in Ewigkeit.“<br />
Durch alle Generationen hindurch – von<br />
jung bis alt – hält Gott die Treue. Er steht<br />
auf der Seite der Kinder: Jesus lässt die<br />
Kinder zu sich kommen, er herzt und<br />
segnet sie. Und Gott steht auch auf der<br />
Seite der alten Menschen: Er erfüllt den<br />
Wunsch von Abraham und seiner Frau. Er<br />
lässt Sara noch im hohen Alter schwanger<br />
werden. Zeigt Gott damit nicht, dass auch<br />
älteren Menschen Leben und Lebensfreude<br />
zugesprochen werden? Wenn auch die<br />
Bewegungsräume enger werden und die<br />
Kräfte abnehmen, steht Gott doch auf ihrer<br />
Seite und möchte, dass sie Grund haben,<br />
sich an diesem und jenem zu freuen.<br />
Gottes Treue zu uns Menschen zieht<br />
sich wie ein roter Faden durch die Generationen.<br />
Ob wir noch lern- und wiss begierige<br />
Kinder sind oder junge Erwachsene,<br />
die ihre Existenz aufbauen, ob wir Menschen<br />
in der Mitte des Lebens sind, vielleicht<br />
gerade in einer Krise oder auch<br />
dankbar für das Erreichte und Geschenkte,<br />
ob wir schon älter sind und unsere Kraft<br />
abnimmt: Gott steht an unserer Seite, er<br />
bleibt treu.<br />
Ich wünsche uns allen, dass wir das<br />
erfahren dürfen!<br />
Anja Josefowitz<br />
Ursprünglich wurden dem Menschen<br />
30 Lebensjahre zugestanden.<br />
Mit dieser kurzen Spanne war der<br />
Mensch aber unzufrieden, und so<br />
nahmen die Götter dem Esel, dem<br />
Hund und dem Affen einige Jahre ab<br />
und gaben sie dem Menschen.<br />
Der Mensch hat nun die ersten<br />
30 Jahre seines Lebens zu Eigen,<br />
die nächsten 18 Jahre muss er sich<br />
plagen wie ein Esel.<br />
Zwischen dem 48. und 60. Lebensjahr<br />
liegt er dann in der Ecke, knurrend<br />
wie ein alter Hund, und wenn es hoch<br />
kommt, sind ihm noch weitere<br />
10 Jahre beschieden, in denen er<br />
närrisch ist wie ein Affe.<br />
(Fabeldichter Aesop)