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JUGEND IM NS-FILM - Bundesarchiv

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<strong>JUGEND</strong> <strong>IM</strong> <strong>NS</strong>-<strong>FILM</strong><br />

Jugendliche gehörten zu einer von den Nationalsozialisten<br />

besonders umworbenen Zielgruppe. Bereits 1933 führte<br />

das Reichserziehungsministerium die Verwendung von Filmen<br />

im Schulunterricht ein. Dies betraf nicht nur herkömmliche<br />

Unterrichtsfilme, sondern auch Propagandafilme. Seit 1934<br />

führte die Hitler-Jugend regelmäßige „Jugendfilmstunden“<br />

durch, die bis 1943 von über 30 Millionen Jugendlichen<br />

besucht wurden.<br />

Donnerstag, 1. Dezember, 19.00 Uhr<br />

ICH FÜR DICH, DU FÜR MICH<br />

Spielfilm 1934 (s/w 90 min)<br />

Regie: Carl Froelich<br />

Uraufführung: 30. November 1934 in Berlin<br />

Einführung: Evelyn Hampicke,<br />

<strong>Bundesarchiv</strong>-Filmarchiv Berlin<br />

Hanne meldet sich zum freiwilligen Frauenarbeitsdienst. Sie hilft<br />

einem Siedler bei der Ernte. Dessen Neffe Christian verliebt sich<br />

in sie. Als Hannes arbeitsloser Freund Werner auftaucht, kommt<br />

es zu einer Schlägerei zwischen beiden Männern. Werner flüchtet<br />

schließlich ins Moor. Als Hanne nach ihm sucht, wird sie wegen<br />

unerlaubten Verlassens des Lagers suspendiert. Werner wird aus<br />

dem Moor gerettet. Er meldet sich ebenfalls zum Arbeitsdienst.<br />

Auch Hanne wird wieder aufgenommen.<br />

Trotzdem führte der Jugendfilm im Dritten Reich ein Schattendasein.<br />

Filme, die sich mit den altersspezifischen Problemen<br />

und Anliegen von Jugendlichen auseinandersetzten, produzierten<br />

die Nationalsozialisten im Grunde nicht. Die wenigen<br />

Jugendfilme, die gedreht wurden, waren Propaganda- und<br />

Erziehungsfilme. Bei den Spielfilmen überwiegen Filme über<br />

Jungen. Mädchen und junge Frauen fungieren lediglich als<br />

Nebendarstellerinnen. Aussagen zur Rolle der Mädchen finden<br />

sich eher in kurzen Filmen mit dokumentarischem Charakter.<br />

Ziel der <strong>NS</strong>-Jugendfilme war es, die Jugendlichen zum<br />

selbstlosen Einsatz für die Gemeinschaft und für die Partei<br />

und ihre Gliederungen zu bewegen und auf die ihnen zugedachten<br />

Rollen als Soldaten oder als Hausfrau und Mutter<br />

vorzubereiten.<br />

Alle Filme der Reihe werden durch einen sachkundigen<br />

Referenten eingeführt und analysiert. Im Anschluss an die<br />

Filme besteht jeweils Gelegenheit zur Diskussion.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Topographie des Terrors, Auditorium<br />

Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin<br />

Eintritt frei<br />

Telefon 030 254509-0<br />

www.topographie.de<br />

Braun Engels Gestaltung, Ulm · Fotos: <strong>Bundesarchiv</strong>-Filmarchiv Berlin, außer Reichsbräuteschule: Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin<br />

<strong>JUGEND</strong><br />

<strong>IM</strong> <strong>NS</strong>-<strong>FILM</strong>


Donnerstag, 29. September, 19.00 Uhr<br />

DIE BANDE VON HOHENECK<br />

Spielfilm 1934 (s/w, 87 min)<br />

Regie: Hans F. Wilhelm<br />

Uraufführung: 25. April 1934 in Berlin<br />

Eröffnung und Einführung:<br />

Professor Dr. Laurenz Demps, Berlin<br />

Das Fähnlein der HJ „Sonne und Schild“ schlägt sein Lager<br />

in der Nähe des Dorfes Hoheneck auf, das seit einiger Zeit von<br />

Dieben geplagt wird. Bei einer Erkundungstour auf die Burg<br />

Hoheneck finden die HJ-Jungen dort das gestohlene Gut. Inzwischen<br />

rüstet die von dem „arbeitsscheuen“ Karl Krause aufgehetzte<br />

Dorfjugend zum Kampf gegen die Jungen aus der Stadt.<br />

Diese können Krause als Dieb enttarnen. Gemeinsam legen<br />

ihm Stadt- und Dorfjungen schließlich das Handwerk.<br />

Donnerstag, 6. Oktober, 19.00 Uhr<br />

KOPF HOCH, JOHANNES!<br />

Spielfilm 1941 (s/w, ca. 90 min)<br />

Regie: Viktor de Kowa<br />

Uraufführung: 11. März 1941 in Berlin, Tauentzien-Palast<br />

Einführung: Dr. Claudia Steur,<br />

Stiftung Topographie des Terrors, Berlin<br />

Gutsbesitzer von Redel wurde vor vielen Jahren von seiner<br />

Frau verlassen. Sie ist mit dem damals fünfjährigen Johannes<br />

in ihre Heimat Argentinien zurückgekehrt. Nach ihrem Tod<br />

soll der inzwischen 14-jährige Junge nun bei seinem Vater aufwachsen.<br />

Johannes lehnt seine neue Umgebung und seinen<br />

Vater ab. Dieser schickt ihn schließlich in die Nationalpolitische<br />

Erziehungsanstalt. Dort lernt er, sich in die Gemeinschaft einzufügen.<br />

Auch Vater und Sohn finden zueinander.<br />

Donnerstag, 20. Oktober, 19.00 Uhr<br />

JUNGE<strong>NS</strong><br />

Spielfilm 1941 (s/w, 87 min)<br />

Regie: Robert A. Stemmle<br />

Uraufführung: 2. Mai 1941 in Berlin, Tauentzien-Palast<br />

Einführung: Professor Dr. Harro Segeberg,<br />

Universität Hamburg<br />

Der junge Lehrer Hellmut Gründel kommt in ein abgelegenes<br />

Fischerdorf an der Ostseeküste. Er übernimmt die Führung der<br />

dortigen „Hitler-Jungen“ und schweißt die Jungen zu einer Einheit<br />

zusammen. Gemeinsam gelingt es ihnen, dem Gastwirt Ottokar<br />

Waschke, der sich auf Kosten der Fischer bereichert und in<br />

großem Stil Alkoholschmuggel betreibt, das Handwerk zu legen.<br />

Donnerstag, 10. November, 19.00 Uhr<br />

JUNGE ADLER<br />

Spielfilm 1943/44 (s/w, 108 min)<br />

Regie: Alfred Weidenmann<br />

Uraufführung: 24. Mai 1944 in Berlin, U.T. Weissensee<br />

Einführung: Karl Griep,<br />

Leiter <strong>Bundesarchiv</strong>-Filmarchiv Berlin<br />

Theo, der Sohn des Direktors einer Flugzeugfabrik fällt wiederholt<br />

durch Ungehorsam und schlechte schulische Leistungen auf.<br />

Schließlich schickt sein Vater ihn als Lehrling in die Fabrik. Theo<br />

hält sich für etwas „Besseres“ und integriert sich zunächst nicht<br />

in die Gemeinschaft. Erst als ihn seine Kameraden vor dem Ertrinken<br />

retten, besinnt er sich und zeichnet sich bald als einer der<br />

fleißigsten Lehrlinge im Werk aus.<br />

Donnerstag, 24. November, 19.00 Uhr<br />

Mädchen und junge Frauen im Dokumentarfilm<br />

DIE DEUTSCHE FRAUENKOLONIALSCHULE<br />

„RENDSBURG“<br />

Dokumentarfilm, 1937 (20 min)<br />

BRÄUTE AUF SCHWANENWERDER<br />

Dokumentarfilm, ca. 1940 (15 min)<br />

WAS KANN U<strong>NS</strong>ER MÄDEL WERDEN?<br />

Dokumentarfilm, ca. 1943 (15 min)<br />

MÄDEL VERLASSEN DIE STADT<br />

Dokumentarfilm, 1943 (13 min)<br />

FHD-MÄDEL<br />

Dokumentarfilm, 1943 (14 min)<br />

Einführung: Babette Heusterberg,<br />

<strong>Bundesarchiv</strong>-Filmarchiv Berlin<br />

Die Dokumentationen thematisieren die Rolle der Frau im<br />

Nationalsozialismus. Sie zeigen Mädchen und jungen Frauen<br />

berufliche Perspektiven auf und werben für künftige Aufgaben<br />

als Bäuerinnen, Arbeitsmaiden im Kolonialdienst oder<br />

im Kriegshilfsdienst.

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