Aktuelle Ausgabe als PDF
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Lesung mit Detthard Wittler<br />
„...auf dem Wege der Besserung verstorben“<br />
Sterben und Tod sind in unserer<br />
Gesellschaft immer noch Tabuthemen.<br />
Dass aber der Humor nicht<br />
vor dem Tod Halt machen muss,<br />
zeigt Detthard Wittler am Dienstag,<br />
den 19. November 2013. Im<br />
Rahdener Bahnhof präsentiert er<br />
ab 20.05 Uhr sein Programm<br />
„...auf dem Wege der Besserung<br />
verstorben“. Musikalisch begleitet<br />
wird er dabei am Keyboard<br />
von Uli Werner aus Lübbecke<br />
Den Titel für das Programm entnahm<br />
Wittler einer Traueranzeige<br />
aus der Sammlung „Aus die Maus<br />
- ungewöhnliche Todesanzeigen“<br />
von Christian Sprang und Matthias<br />
Nöllke. Dort heißt es: „Mein<br />
lieber Mann, unser fürsorglicher<br />
Vater, mein Bruder und Onkel ist<br />
plötzlich und unerwartet nach kurzer<br />
Krankheit auf dem Wege der<br />
Besserung verstorben“. Beim genauen<br />
Hinsehen fällt auf, so schreiben<br />
die Herausgeber, dass die<br />
Hinterbliebenen einen stark entwickelten<br />
Sinn für das Positive<br />
offenbaren. Denn obwohl es um<br />
eine Krankheit geht, die nach kurzer<br />
Zeit tödlich endet, konnte<br />
man mit ihrem Verlauf gar nicht<br />
so unzufrieden sein.<br />
„Ungewöhnlich ist diese Verbindung<br />
von Tod und Humor, der in<br />
der zitierten Anzeige allerdings<br />
eher unfreiwillig war,“ sagt Wittler,<br />
„doch mit Lachen und Humor<br />
lässt sich ein anderer, ein ungewöhnlicher<br />
Zugang zu dem Thema<br />
finden. Ich lade dazu ein, dieses<br />
eine einzigartige Leben bewusst<br />
zu leben, ohne den Tod auszublenden,<br />
der doch erst diese<br />
Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit<br />
hervorbringt.“<br />
Sein Programm zeigt, wie Humor<br />
das Unaussprechliche hörbar und<br />
das Unerträgliche erträglich machen<br />
kann. Es enthält markante<br />
Zitate und letzte Worte bekannter<br />
Personen und heitere Anekdoten<br />
rund um das Thema Tod und<br />
Sterben, ohne dabei pietätlos zu<br />
sein. Es lässt Autoren zu Wort kommen,<br />
die der Tod und seine Begleitumstände<br />
zu makabren Szenen,<br />
kuriosen Texten, witzigen<br />
Gedichten und ironischen Liedern<br />
inspiriert haben.<br />
Und immer wieder greift Wittler<br />
auf ungewöhnliche Todesanzeigen<br />
zurück, die von großen Gefühlen,<br />
von Rätselhaftem, von Skurrilem<br />
und von sehr viel Komik künden<br />
und zu einem befreienden Lachen<br />
führen. Schließlich gilt, wie es in<br />
einer Anzeige heißt: „Wer nicht<br />
stirbt, hat nie gelebt.“<br />
Karten für diesen Abend im Rahdener<br />
Bahnhof gibt es ab sofort<br />
bei „Die Kiepe“ und „Die Vielfalt“<br />
in Rahden.<br />
Detthard Wittler und Ulli Werner<br />
Stemweder Bote – 41. Jahrgang – Nr. 42 – 25. Oktober 2013 – Woche 43 – RMP „Lokaler gehts nicht!“ 25