11.05.2014 Aufrufe

Ausgabe 02/08 - Kinderfreunde Oberösterreich

Ausgabe 02/08 - Kinderfreunde Oberösterreich

Ausgabe 02/08 - Kinderfreunde Oberösterreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kindern ein anspruchsvolles Programm bieten<br />

Vor vier Jahren gegründet und gleich ein großes Projekt gestartet:<br />

Die Ortsgruppe Moosdorf unter der Leitung von Dagmar Schmitzberger<br />

hat einen engagierten Start hingelegt.<br />

Frau Schmitzberger, die zwei<br />

Kinder im Alter von acht und<br />

sechs Jahren hat, wollte „den<br />

Kindern besonders in den Ferien<br />

ein anspruchsvolles Programm<br />

bieten.“ Das ist auch<br />

gelungen. Mit Bergwandern,<br />

Museumsbesuchen, Nachtwanderungen<br />

und Zeltlagern<br />

können die Moosdorfer Kinder<br />

ihre Ferien gut verbringen. Zusätzlich<br />

bietet die Ortsgruppe<br />

Bastelworkshops zu Ostern, zu<br />

Weihnachten und zum Muttertag<br />

an. Ein Service, das von den<br />

Kindern gerne in Anspruch genommen<br />

wird.<br />

Neuer Spielplatz<br />

spielt alle Stückerln<br />

Der größte Erfolg der Ortsgruppe<br />

ist aber zweifellos der neue<br />

Spielplatz, der heuer eröffnet<br />

wurde. Gleich nach Gründung<br />

der Ortsgruppe vor vier Jahren<br />

starteten Schmitzberger und ihr<br />

Team die Bemühungen um den<br />

Spielplatz. Bei Festen wurde<br />

Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas<br />

Beschallungsfrei statt zwangsbeschallt<br />

Hörstadt lanciert Kampagne gegen Hintergrundmusik<br />

„Stopp der musikalischen<br />

Dauerberieselung von der<br />

Wurstabteilung bis zum Klo“,<br />

fordert Peter Androsch, künstlerischer<br />

Leiter für Musik von<br />

Linz 2009 Kulturhauptstadt<br />

Europas. Im Rahmen des von<br />

Androsch initiierten Linz09-<br />

Projekts Hörstadt, das zur<br />

bewussten und menschengerechten<br />

Gestaltung der akustischen<br />

Lebensumgebung<br />

beitragen will, hat sich Linz09<br />

eifrig Geld gesammelt und bei<br />

der Gemeinde Druck für den<br />

neuen Spielplatz gemacht. Dort<br />

stieß man auf offene Ohren.<br />

Der Verein mitmischen 2 , eine<br />

Initiative der <strong>Kinderfreunde</strong>,<br />

bei dem es um die Mitbestimmung<br />

der Kinder geht, wurde<br />

beauftragt, gemeinsam mit den<br />

Kindern der Volksschule einen<br />

Vorschlag für den Spielplatz zu<br />

mit Organisationen verbündet,<br />

denen die fast flächendeckende<br />

Beschallung der öffentlichen<br />

Sphäre ebenfalls ein Dorn im<br />

Ohr ist.<br />

Was die hinter der Kampagne<br />

stehenden Organisationen<br />

eint, ist die Überzeugung, dass<br />

die absichtsvolle Beschallung<br />

aus wirtschaftlichen Motiven<br />

– wie die Erhöhung der Verweildauer<br />

zur Umsatzsteigerung<br />

– einen Missbrauch des<br />

erarbeiten. Auch die Eltern und<br />

weitere Teile der Bevölkerung<br />

wurden befragt und der Vorschlag<br />

letztendlich eingereicht.<br />

Das Land OÖ beteiligte sich,<br />

und dem Bau des Spielplatzes<br />

stand nichts mehr im Wege.<br />

Heute freuen sich die Moosdorfer<br />

Kinder über ihren Spielplatz<br />

und laut Schmitzberger ist dort<br />

„immer was los“. Kein Wunder,<br />

Gehörs und eine Verletzung<br />

der körperlichen Souveränität<br />

des Menschen darstellt. Ein<br />

Missbrauch, von dem nicht<br />

nur PassantInnen und KonsumentInnen,<br />

sondern in erster<br />

Linie ArbeitnehmerInnen betroffen<br />

sind.<br />

Beschallungsfrei – Die Kampagne<br />

gegen Zwangsbeschallung<br />

setzt sich daher für die<br />

Erhaltung und Schaffung<br />

gibt es doch alles, was sich die<br />

Kinder gewünscht hatten. Einen<br />

großen Sandplatz mit Wasserpumpe,<br />

einen Riesenhügel, der<br />

im Winter als Rutschberg fungiert,<br />

eine Rutsche, Schaukeln,<br />

ein Labyrinth aus Sträuchern<br />

und noch vieles mehr. Die 2.000<br />

Euro, die die Ortsgruppe für den<br />

Spielplatz gesammelt hat, sind<br />

wirklich gut investiert. Dagmar<br />

Schmitzberger ist zufrieden mit<br />

dem Ergebnis. Ihr Team besteht<br />

aus fünf aktiven Familien. „Es<br />

könnten schon noch einige mehr<br />

sein. Doch ehrenamtliche MitarbeiterInnen<br />

zu gewinnen, ist<br />

bei uns eher schwierig.“, meint<br />

sie. Zu viele andere Vereine<br />

sind eine große Konkurrenz für<br />

die <strong>Kinderfreunde</strong>. Schmitzberger<br />

will weitermachen, obwohl<br />

ihre Tage mit ihrer Teilzeitbeschäftigung<br />

und der Betreuung<br />

ihrer Kinder bereits gut ausgefüllt<br />

sind. Denn: sie macht’s für<br />

die Kinder und die sind es ihr<br />

auf jeden Fall wert!<br />

öffentlich zugänglicher Ruhezonen<br />

ein. Mit dem Logo<br />

„Beschallungsfrei – Zone<br />

ohne Hintergrundmusik“ hat<br />

das Kampagnenteam ein Symbol<br />

für die Kennzeichnung<br />

beschallungsfreier Räume<br />

geschaffen – und bereits zahlreiche<br />

Organisationen und Unternehmen<br />

gewonnen, ihre der<br />

Allgemeinheit offen stehenden<br />

Räume als „beschallungsfrei“<br />

auszuweisen.<br />

Das „Bäh“ des Monats<br />

Kinderfeindlichkeit im Alltag oder:<br />

Landesschulrat „entführt“ von einem<br />

Tag zum anderen HortpädagogInnen<br />

Diese Rubrik widmet sich<br />

jenen Menschen bzw. Gegebenheiten,<br />

die durch alltägliche<br />

Kinderfeindlichkeit<br />

auffallen. Mit dem „Bäh des<br />

Monats“ leisten die <strong>Kinderfreunde</strong><br />

einen Beitrag,<br />

kinderfeindliches Verhalten<br />

aufzuzeigen, zu diskutieren<br />

und zu verändern.<br />

Das „Bäh“ dieses Monats<br />

widmen wir dem oberösterreichischen<br />

Landesschulrat. Dieser<br />

führt nämlich „Hauruck-Rekrutierungen“<br />

für den Schuldienst<br />

durch. Das heißt, dass LehrerInnen,<br />

die in Horten arbeiten,<br />

von einem Tag zum anderen<br />

ihren Job beenden und für den<br />

Unterricht in einer Schule bereit<br />

sein müssen. Gerade wieder<br />

passiert im Hort Wilhering. Dadurch<br />

stehen die Kinder in den<br />

betroffenen Hortgruppen ohne<br />

ihre gewohnte Bezugsperson<br />

da. Als Betreiber von Horten<br />

sind die Familienzentren der<br />

OÖ <strong>Kinderfreunde</strong> sehr häufig<br />

mit der kurzfristigen Personalplanung<br />

des Landesschulrates<br />

konfrontiert. „Natürlich<br />

versuchen wir so schnell wie<br />

möglich einen passenden Ersatz<br />

für die in den Schuldienst<br />

wechselnden PädagogInnen zu<br />

finden. Aber für die Kinder ist<br />

es schon sehr hart, dass sie sich<br />

oft nicht einmal mehr von einer<br />

lieb gewonnenen Betreuerin<br />

verabschieden können.“, berichtet<br />

Klaudia Honauer, Leiterin<br />

der Familienzentren der OÖ<br />

<strong>Kinderfreunde</strong>. Unklar ist, warum<br />

der Landesschulrat keine<br />

bessere Personalplanung macht,<br />

die es den betroffenen MitarbeiterInnen<br />

und den Betreibern<br />

der Horte ermöglichen würde,<br />

rechtzeitig für Ersatz und für<br />

Zeit, sich zu verabschieden, zu<br />

sorgen. Kinderfeindlich ist eine<br />

solche Politik allemal!<br />

Wo entdecken Sie Kinderfeindlichkeit<br />

im Alltag? Gibt<br />

es etwas, was Sie aufregt?<br />

Was gehört verbessert oder<br />

verändert, damit Kinder es<br />

besser haben? Schreiben Sie<br />

uns, was Sie bewegt, wir bringen<br />

es an die Öffentlichkeit!<br />

Infos an<br />

susanne.pollinger<br />

@kinderfreunde.cc<br />

Ihr Recht<br />

im Beruf!<br />

AK-SERVICE:<br />

„Kompetente Expertinnen und Experten stehen<br />

Ihnen für alle Fragen zum Arbeits- und Sozialrecht<br />

telefonisch zur Verfügung. Für persönliche<br />

Beratung vereinbaren Sie bitte Ihren individuellen<br />

Termin.“<br />

Dr. Johann Kalliauer, AK-Präsident<br />

050/6906-1<br />

sterr ich<br />

a e ö e<br />

Aus g nz Ob r<br />

Jetzt jeden<br />

DIENSTAG<br />

bis 19 Uhr<br />

www.arbeiterkammer.com<br />

Dezember 20<strong>08</strong><br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!