50 Jahre LVHS - sie lebe hoch - Evang. Landjugend in Bayern
50 Jahre LVHS - sie lebe hoch - Evang. Landjugend in Bayern
50 Jahre LVHS - sie lebe hoch - Evang. Landjugend in Bayern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausgabe 1/2008<br />
Seite 2<br />
Vom <strong>Landjugend</strong>heim zur Bildungse<strong>in</strong>richtung<br />
<strong>50</strong> JAHRE <strong>LVHS</strong><br />
E<strong>in</strong> Blick auf die Entstehungsgeschichte der Landvolks<strong>hoch</strong>schule<br />
Das Haus der <strong>Evang</strong>elischen <strong>Landjugend</strong> vor <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
Pappenheim (we) – Die Erfolgsgeschichte<br />
der <strong>LVHS</strong> begann e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />
<strong>Jahre</strong> nach Gründung der ELJ: im Sommer<br />
1955 kämpfte der damalige Geschäftsführer,<br />
Willy Gutmann, um e<strong>in</strong><br />
Heim für den noch jungen Jugendverband.<br />
Er hatte die Absicht jeden W<strong>in</strong>ter<br />
wenigstens vier bis fünf zentrale<br />
Schulungswochen durchzuführen -<br />
dafür brauchte die ELJ e<strong>in</strong> geeignetes<br />
Gebäude.<br />
Im Februar 1957 sprach sich der Rechtsträger<br />
dann für den Bau e<strong>in</strong>es Hauses aus,<br />
das mit Schlaf– und Unterkunftsräumen für<br />
60 Personen ausgestattet se<strong>in</strong> sollte. Als<br />
Ort dachte man an den Hesselberg, wo die<br />
ELJ bis dato ihren „geistigen und geistlichen<br />
Mittelpunkt” hatte. Willy Gutmann wies aber<br />
bereits damals darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> Pappenheim<br />
die ehemalige F<strong>in</strong>anzschule leer und<br />
zum Verkauf stünde. E<strong>in</strong>e Überprüfung dieses<br />
Gebäudes ergab, dass es <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht<br />
geeignet und schneller als e<strong>in</strong> Neubau<br />
auf dem Hesselberg verwendbar sei. Auf<br />
den Tag genau viere<strong>in</strong>halb <strong>Jahre</strong> nach Gründung<br />
der ELJ, am 6. Juli 1958, übernahm<br />
die ELJ ihr neues Heim.<br />
Nun begann <strong>in</strong> dem zunächst angemieteten<br />
Haus <strong>in</strong> der Stadtparkstraße <strong>in</strong> Pappenheim<br />
die Arbeit. Am 5. Januar 1959 unterschrieb<br />
der ehemalige Landesvorsitzende Hans-<br />
Mart<strong>in</strong> Helbich die Kaufurkunde und das<br />
<strong>Landjugend</strong>heim g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den Besitz des<br />
Vere<strong>in</strong>s über. Zum Landesverband der ELJ<br />
war somit das „Haus der ELJ <strong>in</strong> Pappenheim“<br />
h<strong>in</strong>zu gekommen. Damit begann <strong>in</strong><br />
der Geschichte des Verbandes e<strong>in</strong>e neue<br />
Phase, die e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> ihrem Ausmaß ungeahnte<br />
Bedeutung für die Zukunft e<strong>in</strong>leiten sollte.<br />
In den sechziger <strong>Jahre</strong>n war das Angebot<br />
des Hauses Pappenheim schwerpunktmäßig<br />
auf die Zurüstung Ehrenamtlicher <strong>in</strong> der<br />
<strong>Landjugend</strong>arbeit ausgerichtet. Dazu dienten<br />
Grundkurse, Aufbaukurse, Spezialkurse<br />
und Sem<strong>in</strong>are. Hier wurden Jugendliche für<br />
ihre Verantwortung <strong>in</strong> der Gruppe befähigt.<br />
Die ELJ g<strong>in</strong>g davon aus, aus eigenen Kräften<br />
ihre Gruppenarbeit zu gestalten, Verantwortliche<br />
<strong>in</strong> ihren Reihen zu f<strong>in</strong>den und <strong>sie</strong><br />
<strong>in</strong> die nächst höhere Verbandsebene weiterzuführen.<br />
Um mit dem Geme<strong>in</strong>depfarrer e<strong>in</strong><br />
gutes Mite<strong>in</strong>ander aufzubauen, wurden die<br />
Dorfpfarrerwochen e<strong>in</strong>geführt.<br />
Anfang der <strong>sie</strong>bziger <strong>Jahre</strong> setzte die Diskussion<br />
um die Erwachsenenbildung e<strong>in</strong>.<br />
Das Haus Pappenheim war vor die Entscheidung<br />
gestellt, e<strong>in</strong> Jugendhaus im bescheidenen<br />
Stil zu bleiben oder sich <strong>in</strong> diese bundesweit<br />
heftig geführte Bildungsdiskussion<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Pappenheim strebte die Mitgliedschaft<br />
im Verband ländlicher Heimvolks<strong>hoch</strong>schulen<br />
auf Landes- und Bundesebene<br />
an und wurde schließlich zum anerkannten<br />
Partner der ländlichen Heimvolks<strong>hoch</strong>schulen.<br />
Damit verbunden war die Namensänderung.<br />
Das „Haus der <strong>Evang</strong>elischen <strong>Landjugend</strong>“<br />
wurde zur „<strong>Evang</strong>elisch-Lutherischen Landvolks<strong>hoch</strong>schule“.<br />
Gleichzeitig war damit der<br />
kont<strong>in</strong>uierliche Ausbau des Hauses zu e<strong>in</strong>er<br />
modernen und leistungsfähigen Bildungse<strong>in</strong>richtung<br />
verbunden, die <strong>in</strong> der Lage war,<br />
durch ihre Ausstattung zusätzlich Tagungen<br />
aufzunehmen. Neu waren zunächst die Angebote<br />
für Bürgermeister- und Kirchenvorsteherfreizeiten,<br />
die gleichzeitig die Jugendbildungsarbeit<br />
f<strong>in</strong>anziell sicherten und für<br />
<strong>sie</strong> nützliche Kontakte im Erwachsenenbereich<br />
<strong>in</strong>nerhalb und außerhalb der Verbandsarbeit<br />
schafften.<br />
Seit dieser Zeit bis heute hat die kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Erweiterung und Moderni<strong>sie</strong>rung der<br />
E<strong>in</strong>richtung mit Anbau e<strong>in</strong>er Sporthalle,<br />
E<strong>in</strong>bau von Aufzügen und vielen kle<strong>in</strong>eren<br />
Renovierungen ihr Ersche<strong>in</strong>ungsbild geprägt.<br />
1993 kam mit dem gläsernen Anbau<br />
e<strong>in</strong> moderner Speisesaal h<strong>in</strong>zu und am 24.<br />
Juli 2005 wurde offiziell das neu errichtete<br />
Jugendhaus se<strong>in</strong>er Bestimmung übergeben.<br />
Die <strong>LVHS</strong> im <strong>Jahre</strong> 2008<br />
Damit trug die Bildungsstätte nicht zuletzt<br />
dem Wandel ihrer Bildungsangebote Rechnung,<br />
die sich längst an alle Altersgruppen<br />
im ländlichen Raum richten und e<strong>in</strong>e bunte<br />
Palette von vielfältigen Themen aufweisen.<br />
Obwohl die E<strong>in</strong>richtung mit ca. 30.000 Ü-<br />
bernachtungen pro Jahr und ihrem vielfältigen<br />
Sem<strong>in</strong>arangebot enorm gewachsen ist,<br />
ist auch nach fünfzig <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> der Landvolks<strong>hoch</strong>schule<br />
<strong>in</strong> Pappenheim noch immer<br />
etwas vom Geist der ersten Stunde zu spüren,<br />
der nach neuen Bildungsmöglichkeiten<br />
für die Jugend im ländlichen Raum sucht<br />
und den ELJ-Gruppen, die nach wie vor <strong>in</strong><br />
Pappenheim zur <strong>Jahre</strong>sversammlung, zu<br />
Freizeiten und Sem<strong>in</strong>aren zusammen kommen,<br />
e<strong>in</strong> Zuhause bieten will. Und <strong>sie</strong> fühlt<br />
sich darüber h<strong>in</strong>aus allen Menschen im<br />
ländlichen Raum verpflichtet, die sich geistig<br />
und geistlich fit halten wollen.<br />
Dazu dient nicht zuletzt der Qualitätszertifizierungsprozess,<br />
der <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung<br />
derzeit durchgeführt wird, um den Menschen<br />
Bildungsangebote und dazu passende<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen anzubieten, damit<br />
<strong>sie</strong> <strong>in</strong> der Landvolks<strong>hoch</strong>schule Begegnung<br />
mit anderen, Heimat auf Zeit und Unterstützung<br />
für ihre eigene Persönlichkeit f<strong>in</strong>den<br />
können.<br />
Bericht von der Baustelle - die aktuelle Homestory<br />
Balanceakt zwischen Stallbau, Kaffee und Computer - zu Gast bei „Asti“ Tobias Volkert<br />
Und wenn me<strong>in</strong> Stall fertig ist, kauf ich mir<br />
e<strong>in</strong>en großen Traktor ...<br />
Rittersbach (mg) - Die Landstraßen<br />
auf dem Weg zum Homestory-Term<strong>in</strong><br />
s<strong>in</strong>d von Ästen und Zweigen bedeckt,<br />
der W<strong>in</strong>d pfeift schaurig und der Himmel<br />
ist so dunkel als ob die Welt kurz<br />
vor dem Untergang steht: Es ist der<br />
Tag, an dem Tief Emma über <strong>Bayern</strong><br />
wütet.<br />
Es ist aber auch der Tag, an dem sich Tobias<br />
Volkert Zeit genommen hat, uns se<strong>in</strong>e<br />
Wohnung zu zeigen. So selbstverständlich<br />
ist das nicht, wenn man weiß, dass unser<br />
Dipl.-Agrar<strong>in</strong>genieur und ehemaliger Vorsitzender<br />
des Stundentenbundes <strong>in</strong> Triesdorf<br />
üblicherweise e<strong>in</strong>en Arbeitstag von 7 Uhr bis<br />
00:30 hat.<br />
Das hängt wohl damit zusammen, dass er<br />
von der e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> die andere Baustelle<br />
kommt: Zum e<strong>in</strong>en ist se<strong>in</strong>e Wohnung noch<br />
nicht fertig e<strong>in</strong>gerichtet („Da müsst ich mal<br />
was kaufen gehen…“), zum anderen ist der<br />
neue Stall gerade am Entstehen. Im Mai<br />
sollen die 90 R<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>ziehen können.<br />
Dann wird der Junglandwirt zum Melken<br />
endlich nicht mehr <strong>in</strong> die Hocke gehen müssen,<br />
sondern kann die Tiere e<strong>in</strong>e Etage<br />
weiter oben e<strong>in</strong>fach über sich h<strong>in</strong>weg laufen<br />
lassen. „Praktisch“ f<strong>in</strong>det Tobias das und<br />
rechnet vor, dass er dann nur noch ¼ der<br />
bisherigen Zeit benötigen wird, weil alles viel<br />
effizienter ablaufen kann. Das werden wiederum<br />
viele ELJ’ler praktisch f<strong>in</strong>den. Immerh<strong>in</strong><br />
werden wir durch ihn <strong>in</strong> vielen Gremien<br />
vertreten. Seit Januar 2008 ist er im Landesvorstand<br />
Vertreter des BV Mittelfranken,<br />
im ASA-Landesvorstand ist er Beisitzer, <strong>in</strong><br />
der ARGE Mittelfranken und der ARGE Vertreter<br />
der ELJ. Puh, spätestens hier würde<br />
sich der e<strong>in</strong> oder andere als ausgelastet<br />
bezeichnen.<br />
Doch mit genug Kaffee im Blut geht es für<br />
Informationen aus der Landesstelle<br />
den immer Gutgelaunten munter weiter: Da<br />
auf se<strong>in</strong>en Handyempfang ke<strong>in</strong> Verlass ist,<br />
pflegt er gegen Mitternacht regelmäßig<br />
se<strong>in</strong>e ICQ-Kontakte im Chat, fährt im Sommer<br />
gern Inl<strong>in</strong>er, spielt <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>abenberg<br />
Beachvolleyball und meistert außerdem<br />
noch alle zwei Monate für zwei Wochen die<br />
Rolle als Papa se<strong>in</strong>er vierjährigen Katia.<br />
Klar, dass der Asti, wie er genannt wird,<br />
auch auf E<strong>in</strong>iges verzichten muss, um das<br />
alles zu schaffen: Se<strong>in</strong> Auto dient ihm ausschließlich<br />
als Fortbewegungsmittel („Es hat<br />
Alufelgen, die wasch ich aber net!“), Fußball<br />
f<strong>in</strong>det er mehr als un<strong>in</strong>teressant und bezeichnet<br />
sich selbst als e<strong>in</strong>en „Fernseh-<br />
Verweigerer“.<br />
Wenn dann doch noch Zeit bleibt setzt er<br />
sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en blauen Hängesessel und liest<br />
Bücher von Stephen K<strong>in</strong>g, Wolfgang Hohlbe<strong>in</strong><br />
oder J.R.R. Tolkien. Dann kann er auch<br />
mal die vielen Baustellen um sich herum<br />
vergessen…<br />
Pappenheim (fh) – Seit Januar dieses <strong>Jahre</strong>s gilt das neue Gesetz zum Nichtraucherschutz.<br />
Überall werden die neuen Regelungen heiß diskutiert. Klar ist jedoch: In E<strong>in</strong>richtungen<br />
der Jugendarbeit gilt grundsätzlich das Rauchverbot, auch auf dem Außengelände.<br />
Ausnahmen gibt es nur dann, wenn es sich um private Treffs handelt.<br />
Die Mitgliedsbeiträge für 2008 wurden Anfang des <strong>Jahre</strong>s e<strong>in</strong>gezogen bzw. die Rechnungen<br />
an die <strong>Landjugend</strong>gruppen versandt. Bei Bezahlung der Rechnung oder dem<br />
E<strong>in</strong>zug vom Bankkonto wurden die Ausweise 2008 bereits versandt. Die Landesstelle<br />
bittet alle Gruppen, die Rechnungen zu überweisen.<br />
Um das Verfahren zu vere<strong>in</strong>fachen, s<strong>in</strong>d die Gruppen auf Beschluss des Landesvorstandes<br />
aufgefordert, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zugsermächtigung vom Gruppenkonto auszufüllen und nach<br />
Pappenheim zu schicken. Herzlichen Dank an alle, die das Mitgliedswesen ernst nehmen<br />
und sich für die Stärkung des Jugendverbandes e<strong>in</strong>setzen.