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Verschleisswiderstand von Hartbeton- und Zement ... - Pavidensa

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Empfehlung PAV-E 12:2013<br />

<strong>Verschleisswiderstand</strong> <strong>von</strong> <strong>Hartbeton</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zement</strong>-<br />

Kunstharzbelägen<br />

Sachlage<br />

Der <strong>Verschleisswiderstand</strong>, beziehungsweise die Abriebfestigkeit <strong>von</strong> <strong>Hartbeton</strong>belägen ist je<br />

nach Nutzung <strong>von</strong> ausschlaggebender Bedeutung. Die SIA Norm 252:2012 definiert deshalb<br />

für die Beanspruchungsgruppen ll (mittel) <strong>und</strong> lll (leicht) unterschiedliche Abriebwerte. Wie<br />

sich in der Praxis gezeigt hat, sind diese Werte zu streng ausgefallen. Die Anforderungen,<br />

welche durch die Beanspruchung gegeben sind, lassen sich auch mit höheren Abriebwerten<br />

erreichen.<br />

Für <strong>Hartbeton</strong>beläge der Gruppe l (schwer) ist die Abriebfestigkeit in der Norm SIA 252:2012<br />

nicht festgelegt. Sie richtet sich nach der vorgesehenen Beanspruchung. Fahrzeugart,<br />

Bereifung, Raddruck, Fahrfrequenz, Schleifen <strong>und</strong> rollen <strong>von</strong> metallischen Gütern etc. sind die<br />

massgebenden Einflüsse zur Festlegung des <strong>Verschleisswiderstand</strong>es.<br />

Der Verschleisswiederstand wird mit der normierten Bezeichnung "A" = Abriebwert<br />

angegeben.<br />

Die <strong>Hartbeton</strong>qualität der Beanspruchungsgruppe l wird z.B. wie folgt angegeben:<br />

SN EN 13813 CT C50-F10-B1,5-A6<br />

Normen <strong>und</strong> Prüfmethoden<br />

Zur Zeit sind nachstehende Normen für den <strong>Verschleisswiderstand</strong> <strong>von</strong> <strong>Hartbeton</strong>belägen<br />

massgebend:<br />

• SIA 252:2012 Bodenbeläge aus <strong>Zement</strong>, Magnesia, Kunstharz <strong>und</strong> Bitumen<br />

• SIA 118/252:2012 Bodenbeläge aus <strong>Zement</strong>, Magnesia, Kunstharz <strong>und</strong> Bitumen<br />

• SN EN 13813/6 Eigenschaften- u. Anforderungen, <strong>Verschleisswiderstand</strong> an<br />

Estrichmörtel<br />

• SN EN 13892 Prüfverfahren für Estrichmörtel <strong>und</strong> Estrichmassen<br />

SN EN 13892-3 Böhme (A)<br />

SN EN 13892-4 BCA (AR)<br />

SN EN 13892-5 RWA<br />

SN EN 13892-6 RWA<br />

PAVIDENSA │ Abdichtungen Estriche Schweiz<br />

Postfach 5853 CH-3001 Bern<br />

Tel: 031 310 20 34 Fax: 031 310 20 35<br />

www.pavidensa.ch info@pavidensa.ch


Folgende inferierende, normierte Standarts/Methoden zur Qualitätsbezeichnung werden<br />

zurzeit angewandt:<br />

• A = Verschleisswiederstand nach Böhme (abraziv strenght)<br />

• AR = <strong>Verschleisswiderstand</strong> nach BCA-4<br />

• RWA = <strong>Verschleisswiderstand</strong> gegen Rollbeanspruchung<br />

• B = Haftzugfestigkeit (bond strenght) SN EN 13318<br />

• C = Druckfestigkeit (compressive strenght) SN EN 13318<br />

• F = Biegezugfestigkeit (flexural strenght) SN EN 13318<br />

• SH = Oberflächenhärte (surface hardness) SN EN 13318<br />

Empfehlung<br />

Der <strong>Verschleisswiderstand</strong> <strong>von</strong> <strong>Hartbeton</strong>belägen muss für die verschiedenen<br />

Beanspruchungsgruppen folgenden Werten entsprechen:<br />

(<strong>Verschleisswiderstand</strong> nach Böhme "A")<br />

Eine Nutzungsvereinbarung ist zwingend, insbesondere bei der Beanspruchungsgruppe I.<br />

Die Nutzungsvereinbarung muss im Verhältnis zu dem geforderten <strong>Verschleisswiderstand</strong>swert<br />

stehen. Abweichungen vom Normenwerten können vereinbart werden.<br />

Klasse A 1.5 A 3 A 6 A 9 A 12<br />

Abriebmenge<br />

(cm3 / 50 cm2)<br />

1.5 4 6 9 12<br />

Beanspruchungs-<br />

Gruppe nach<br />

SIA 252:2012<br />

I<br />

nach Nutzungsvereinbarung<br />

mind. A6<br />

II<br />

III<br />

Bei <strong>Zement</strong>-Kunstharzestrichen kann die Prüfmethode nach BCA oder RWA gewählt werden.<br />

Beispiele für Bestätigungsprüfungen<br />

• Kellerräume, Waschküchen, Technikräume, Bastelräume, Lagerräume für leichte Güter<br />

(ohne Fahrverkehr) <strong>und</strong> Einzelgaragen EFH: A12<br />

• Autoeinstellhallen, Archive, Gewerberäume mittlere Beanspruchung durch Fahrverkehr<br />

mit leichtem Handhubwagen bis max. 2 t Nutzlast, Korridore mittlere Beanspruchung<br />

(bis ca. 200 Pers./Tag oder 20 Fahrzeugbewegungen: A9-A12<br />

• Lagerhallen, Speditionen, Logistikzentren, Rampen, Verladerampen, Autowerkstätten,<br />

Einstellhallenrampen <strong>und</strong> öffentliche Parkhäuser: A1.5-A6<br />

Empfehlung «<strong>Verschleisswiderstand</strong> <strong>von</strong> <strong>Hartbeton</strong> <strong>und</strong> <strong>Zement</strong>-Kunstharzbelägen»<br />

PAV-E 12:2013 Seite 2 <strong>von</strong> 3


Qualitätssicherung<br />

Folgende Punkte tragen massgebend bei, dass der <strong>Hartbeton</strong> nach der Ausführung uneingeschränkt<br />

<strong>und</strong> für lange Zeit den gewünschten <strong>Verschleisswiderstand</strong> bietet.<br />

Instrumente des Planers<br />

• Genaue Kenntnisse der künftigen Nutzung (Nutzungsvereinbarung)<br />

• Normenwerke<br />

• Beratung durch Fachleute<br />

• Detaillierter Ausschreibungstext (NPK CRB, Musterdevis <strong>von</strong> Firmen <strong>und</strong> Verbänden)<br />

• Arbeitsvergabe an Firmen mit entsprechendem Leistungsausweis<br />

• Qualitätsüberwachung während des Einbaus. z.B. Einbaukontrollen PAVIDENSA-<br />

Check<br />

• Bestätigungsprüfung nach dem Einbau z.B. durch PAVIDENSA (PAVIDENSA-Check)<br />

Instrumente des Herstellers<br />

• Normenwerke <strong>und</strong> Empfehlungen durch Fachverbände<br />

• Angaben <strong>von</strong> Materialqualitäten der Lieferanten<br />

• Einhaltung der empfohlenen Einbaubedingungen inkl. Nachbehandlungen gem. SIA<br />

Norm 252:2012<br />

• Qualitätsüberwachung während des Einbaus<br />

• Laborprüfung<br />

• Bestätigungsprüfung<br />

Quellenangaben / Literaturhinweise<br />

• SIA 252:2012 Bodenbeläge aus <strong>Zement</strong>, Magnesia, Kunstharz <strong>und</strong> Bitumen<br />

• SIA 118/252:2012 Bodenbeläge aus <strong>Zement</strong>, Magnesia, Kunstharz <strong>und</strong> Bitumen<br />

– Normenspezifische Vertragsbedingungen<br />

• SN EN 13813/6 Eigenschaften- u. Anforderungen, <strong>Verschleisswiderstand</strong> an<br />

Estrichmörtel<br />

• SN EN 13892-3/6 Prüfverfahren für Estrichmörtel <strong>und</strong> Estrichmassen<br />

• Bfu Bodenbeläge / Anforderungen an die Gleitfestigkeit<br />

Empfehlung «<strong>Verschleisswiderstand</strong> <strong>von</strong> <strong>Hartbeton</strong> <strong>und</strong> <strong>Zement</strong>-Kunstharzbelägen»<br />

PAV-E 12:2013 Seite 3 <strong>von</strong> 3

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