Geschäftsbericht (pdf, 815.5Kb) - Psychiatrie Baselland PBL
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56<br />
KANTONALE<br />
PSYCHIATRISCHE<br />
DIENSTE
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Die Kantonalen Psychiatrischen<br />
Dienste sind «markttauglich»<br />
Hans-Peter Ulmann<br />
Direktor Kantonale Psychiatrische Dienste<br />
Basel-Landschaft<br />
Gute Zusammenarbeit mit der<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrischen<br />
Klinik Basel-Stadt<br />
Dr. med. Emanuel Isler<br />
Chefarzt Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrischer Dienst<br />
Das revidierte Krankenversicherungsgesetz sieht ab 2009 Auch die Verbesserung der baulichen Infrastruktur der<br />
1980 hat der Landrat das <strong>Psychiatrie</strong>konzept gut geheissen. dabei aber deutlich, dass durch Kooperationen des KJPD<br />
vor, dass auch Grundversicherte für die stationäre Behandlung<br />
letzten Jahre macht uns «marktfähig»: Die Kantonale Psychi-<br />
Dieses für den Kanton neue sozialpsychiatrische Konzept mit der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik (KJPK)<br />
Spitäler ausserhalb des Wohnkantons wählen dürfen. atrische Klinik verfügt über moderne, ansprechende Hotel-<br />
sah unter dem Dach der Kantonalen Psychiatrischen Diens-<br />
Basel im Ausbildungs- und Forschungsbereich Gewinne<br />
Dies wird zu einer Öffnung des Gesundheitsmarktes und lerieangebote, auch wenn die Qualität der Beherbergung<br />
te (KPD) die drei Standbeine Psychiatrische Klinik (KPK), für das Fach erzielt werden könnten. Vor drei Jahren hat<br />
zu verstärkter Konkurrenz mit ausserkantonalen psychiatrischen<br />
leider immer wieder durch überbelegte Akutabteilungen<br />
Externe Psychiatrische Dienste (EPD) sowie Kinder- und deshalb eine ausgezeichnete Zusammenarbeit begonnen,<br />
Einrichtungen führen. Die landesweite Einfüh-<br />
eingeschränkt wird – zum Nachteil der betroffenen Patien-<br />
Jugendpsychiatrischer Dienst (KJPD) vor. Ein Paradig-<br />
die beispielhaft ist. Die Ausbildung der Ärzte und Psycho-<br />
rung von leistungsbezogenen Fallpreispauschalen (DRG) tinnen und Patienten. Die Verantwortlichen der Klinik sind<br />
mawechsel gegenüber einer kustodialen, «bewachten» loginnen wurde zusammengeführt. Auch ein von privat<br />
wird in der Somatik per Ende 2011 abgeschlossen sein. sich des Problems bewusst und arbeiten mit Nachdruck<br />
<strong>Psychiatrie</strong>, die nur aus einer psychiatrischen Klinik ohne praktizierenden ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten<br />
Möglicherweise werden dann auch unter Druck geratene an rasch umsetzbaren Lösungen zur Verbesserung der<br />
externe Dienste bestand und eine kleine Kinderpsychiatrie<br />
gut besuchtes Kolloquium wird gemeinsam<br />
somatische Spitäler vermehrt psychiatrische Leistungen Situation. Nachhaltig gelöst werden kann das Problem<br />
in einer Art Annexbetrieb führte. Im Rückblick kann nicht organisiert, die fachliche Zusammenarbeit intensiviert.<br />
anbieten und die psychiatrischen Institutionen konkurrenzieren.<br />
allerdings erst, wenn die Aufnahmekapazitäten erhöht<br />
genug unterstrichen werden, welche Ressourcen und Sy-<br />
Eine Projektgruppe – bestehend aus Pflege, Pädagogik,<br />
Diese Entwicklung gefällt nicht allen. So oder und die Akutabteilungen durch die vorgesehene dritte<br />
nergien mit dieser neuen Konzeption frei geworden sind. Psychologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie – bereitet<br />
so – die Kantonalen Psychiatrischen Dienste werden sich Tagesklinik im unteren Kantonsteil entlastet werden.<br />
Sie war von intensiver Zusammenarbeit zwischen diesen die Zusammenführung der beiden kinderpsychiatrischen<br />
ihnen stellen müssen. Für uns bietet diese Öffnung auch<br />
Die Leistungsentwicklung im Zuge der Folgeplanung<br />
drei Bereichen geprägt und über viele Jahre gewachsen. Abteilungen im UKBB zu einer gemeinsamen Station vor.<br />
reale Chancen. Wir sind im Markt gut aufgestellt:<br />
II ist im Jahre 2007 vorangekommen und trägt ebenfalls<br />
Im Zuge der Kinderpsychiatrieplanung Basel-Stadt Auch in den andern stationären Strukturen der beiden<br />
Die KPD verfügen über ausgezeichnete Mitarbeitende.<br />
zur Stärkung der KPD auf dem Markt bei: Für die Schaffung<br />
vor einigen Jahren wurde auch die Frage nach einer Zusam-<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrien sind Kooperationen ge-<br />
Ihre guten Leistungen werden in den seit eines Alterspsychiatrischen Kompetenzzentrums konnten<br />
menlegung der Kinder- und Jugendpsychiatrien <strong>Baselland</strong> plant, so dass für die Patienten ein optimales regionales<br />
Jahren durchgeführten Patientenbefragungen konstant die konzeptionellen Arbeiten abgeschlossen werden. Die<br />
und Basel-Stadt unter dem Dach des Universitätskinderspitals<br />
Angebot entstehen kann.<br />
bestätigt und gar von Mal zu Mal höher bewertet. Dies damit einhergehenden baulichen Folgen werden zurzeit<br />
beider Basel (UKBB) gestellt. Dabei zeigte sich, dass das<br />
Fazit: Der eingeschlagene Weg zeigt eindrücklich,<br />
ist gut so. Die hohe Qualität liegt uns sehr am Herzen. erarbeitet. Für ein Psychiatrisches Kompetenzzentrum für<br />
Herauslösen eines Standbeines aus den KPD nicht nur für dass – ohne die effiziente, bewährte psychiatrische Gesamtstruktur<br />
Deshalb verfügen die KPD über ein umfassendes, nach Abhängigkeitskrankheiten, sowohl von illegalen als auch<br />
die <strong>Psychiatrie</strong> in <strong>Baselland</strong> eine völlige Destabilisierung<br />
des Kantons zu gefährden – durch Kooperationen<br />
ISO 9001-2000 zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />
von legalen Drogen, welches ab 2008 umgesetzt wird,<br />
bedeuten würde, sondern dass daraus weder fachlich optimale regionale Versorgungsstrukturen angeboten<br />
sowie CIRS (Critical Incident Reporting System). Es wurde ein Konzept entwickelt und verabschiedet.<br />
noch ökonomisch ein Gewinn resultiert hätte. Es wurde werden können.<br />
umfasst ein zukunftsorientiertes Instrumentarium zur<br />
Im Zentrum stehen unsere Patientinnen und Patienten<br />
anonymen Berichterstattung kritischer Zwischenfälle, das<br />
sowie weitere Kundinnen und Kunden. Ihre qualitativ<br />
mithelfen soll, Fehler bei der Behandlung und Betreuung<br />
hoch stehende Behandlung, Pflege und Betreuung ist unser<br />
zu vermeiden oder zu mindern. Für die Nachfolge Unternehmenszweck. Nicht weniger wichtig für unser<br />
des pensionierten, verdienten Chefarztes Dr. Theodor unternehmerisches Handeln sind die Mitarbeitenden. Ihre<br />
Cahn, konnten die KPD mit Prof. Joachim Küchenhoff Leistungsbereitschaft und ihre Motivation sind letztlich<br />
als Chefarzt der Klinik und mit Dr. Philipp Eich als neuem<br />
entscheidend dafür, ob wir unseren Unternehmenszweck<br />
Leitenden Arzt zwei Psychiater mit hervorragender erfolgreich wahrnehmen können.<br />
Reputation gewinnen, die unsere Position im Markt<br />
Darum gilt mein Dank unseren Patientinnen und<br />
bestätigen oder gar stärken.<br />
Patienten für ihr Vertrauen, das sie uns geschenkt haben,<br />
Die KPD verfügen über ein effizientes Management sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr<br />
mit zeitgemässen betriebswirtschaftlichen Instrumenten. grosses Engagement bei der Bewältigung der ordentlichen<br />
Mit Erfolg wurden in den letzten Jahren neue Controlling- und ausserordentlichen Aufgaben.<br />
und Managementinstrumente entwickelt und eingeführt,<br />
um die Steuerung unseres komplexen Unternehmens zu Siehe auch Seite 66, Zahlen und Fakten zum Jahr 2007<br />
unterstützen. Nicht ohne Resultate: Auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht schneiden wir seit Jahren gut ab. Die Rechnung<br />
2007 bestätigt diesen Trend. Das hervorragende<br />
finanzielle Ergebnis des Jahres 2007 ist sowohl auf eine<br />
effiziente Kostenkontrolle zurückzuführen als auch auf<br />
die Verbesserung der Produktivität in den ambulanten<br />
58<br />
Diensten und die Steigerung der Erträge bei Patientinnen<br />
und Patienten der 1. Klasse.<br />
59
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Auf Bewährtes setzen<br />
– Neues wagen<br />
Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff<br />
Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
Aktivere Krisenintervention der Externen<br />
Psychiatrischen Dienste kann zunehmenden<br />
Bettenbedarf bremsen<br />
Dr. med. Alexander Zimmer<br />
Chefarzt Externe Psychiatrische Dienste<br />
In der Schweiz gehören <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie in<br />
der ärztlichen Weiterbildung seit langem zusammen. Dass<br />
sie auch in der klinischen Versorgung zusammenwirken,<br />
das war in der KPK Liestal in den letzten 30 Jahren wichtiges<br />
Anliegen. Die Klinik hat sich einen Namen gemacht<br />
durch die gekonnte Integration von Sozialpsychiatrie und<br />
Psychotherapie in die Allgemeinpsychiatrie.<br />
Als neuer Chefarzt der KPK setze ich mich dafür<br />
ein, dass diese wertvolle Tradition bewahrt und zugleich<br />
weiterentwickelt wird. Zu neuen, sinnvollen Entwicklungsschritten<br />
gehören unter anderem<br />
eine differenzierte psychopathologische und psychodynamische<br />
Diagnostik<br />
ein auf die Anliegen der Patienten und Patientinnen<br />
spezifisch ausgerichtetes Therapieprogramm in den einzelnen<br />
Abteilungen<br />
die Zusammenarbeit mit anderen Diensten innerhalb<br />
und ausserhalb der Kantonalen Psychiatrischen Dienste,<br />
damit Therapieangebote im Kanton aufgebaut werden<br />
können, die gut zusammenpassen<br />
eine gute Evaluation der bereits eingeführten Behandlungsformen<br />
Nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gilt<br />
es, Traditionen zu bewahren und neue Wege zu gehen.<br />
Jeder Neubeginn in einer Institution ist nur so gut, wie<br />
er von den Mitarbeitern unterstützt und getragen wird.<br />
Neue Schritte sollen deshalb gemeinsam bedacht und<br />
gemeinsam gegangen werden. Wenn das Jahr 2007 von<br />
Abschied und Trauer, gelegentlich auch von Unsicherheit<br />
geprägt war, so sollen Neugierde und Freude am gemeinsam<br />
erarbeiteten Fortschritt der Klinik im Jahr 2008 wieder<br />
viel Raum einnehmen.<br />
Die Betten der Kantonalen Psychiatrischen Klinik (KPK)<br />
waren 2007 im Durchschnitt zu 95,9% belegt. Periodisch<br />
kam es zu einer deutlichen Überbelegung. Sollte diese<br />
bedenkliche Entwicklung anhalten, wäre in absehbarer<br />
Zeit ein weiterer Ausbau der stationären Bettenkapazitäten<br />
notwendig.<br />
Mit einer aktiveren Rolle der Externen Psychiatrischen<br />
Diensten (EPD) in der ambulanten und vor allem<br />
teilstationären Krisenintervention könnte diese Entwicklung<br />
aber teilweise gebremst werden. Die Geschäftsleitung<br />
der KPD hat deshalb die Analyse des qualitativen und<br />
quantitativen Angebotes der psychiatrischen Tagesversorgung<br />
sowie allfällige Verbesserungen zu einem der<br />
Unternehmensziele 2008 erklärt.<br />
Die EPD gehen davon aus – in Übereinstimmung mit<br />
dem Leitfaden zur <strong>Psychiatrie</strong>planung der Schweizerischen<br />
Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und<br />
-direktoren (GDK) – dass ein Teil der stationär akut behandelten<br />
Patientinnen und Patienten bei entsprechendem<br />
Angebot auch teilstationär und ambulant behandelt<br />
werden könnte. Die Ausweitung der tagesklinischen Be-<br />
handlungskapazitäten auf Akutpatienten, verbunden mit<br />
der Möglichkeit, aufsuchende Krisenbehandlungen mittels<br />
mobiler Equipe auch zu Hause durchführen zu können,<br />
spielt dabei die zentrale Rolle.<br />
Ein solches patientenzentriertes und bedarfsgerechtes<br />
Behandlungsangebot wird in Modellprojekten<br />
von Patienten und Angehörigen insbesondere bezüglich<br />
Auswirkungen auf die Lebensqualität äusserst positiv beurteilt.<br />
Die EPD sind deshalb daran, eine weitere Tagesklinik<br />
im unteren Kantonsteil zu planen und die aufsuchende<br />
Krisenbehandlung auch für den Kanton <strong>Baselland</strong> zu<br />
konzipieren.<br />
Die derzeitigen Finanzierungsformen sind dem<br />
weiteren Ausbau von ambulanten und teilstationären Krisenbehandlungsangeboten<br />
allerdings wenig förderlich. Die<br />
Versicherer stehen zusammen mit den Leistungserbringern<br />
und den Kantonen deshalb in der Verantwortung, neue<br />
Finanzierungsformen für diese effiziente Krisenbehandlung<br />
zu finden. Vorläufig werden wir für die Leistungserweiterung<br />
freilich auf eine Erhöhung des Staatsbeitrages des<br />
Kantons angewiesen sein.<br />
60 61
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Erfolg für die rasche Abklärung<br />
psychotischer Frühphasen<br />
Dr. med. Andor Simon<br />
Oberarzt Externe Psychiatrische<br />
Dienste Bruderholz<br />
Der Alterspsychiatrische Dienst – ein zukunftsweisendes<br />
Projekt<br />
Vor fünf Jahren haben wir an den Externen Psychiatrischen<br />
Diensten (EPD) Bruderholz eine Spezialsprechstunde<br />
integriert, in der wir für Patientinnen und Patienten, bei<br />
denen eine psychotische Frühphase vermutet wird, eine<br />
Abklärung anbieten. Die frühe Erkennung von Psychosen<br />
soll den oftmals schwerwiegenden Verlauf günstig<br />
beeinflussen.<br />
Psychotische Frühphasen sind in hausärztlichen und<br />
psychiatrischen Praxen keine häufigen Zustandsbilder und<br />
gehören mitunter zu den grössten diagnostischen «Knacknüssen».<br />
Deshalb drängt sich eine Spezialsprechstunde<br />
auf. Ihr Bedarf konnte mit einer vorgängig durchgeführten<br />
Hausärztebefragung untermauert werden. Seit Frühjahr<br />
2004 werden diese Abklärungen in Zusammenarbeit mit<br />
dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst (KJPD)<br />
durchgeführt. Schweizweit bieten EPD und KJPD Basel-<br />
Landschaft die einzige systematische und wissenschaftliche<br />
Zusammenarbeit zwischen erwachsenen- und jugendpsychiatrischen<br />
Diensten im Bereich psychotischer Frühphasen<br />
an. Auch der Vergleich mit anderen Ländern zeigt, dass<br />
eine solche Zusammenarbeit eher die Ausnahme als die<br />
Regel darstellt. Dabei ist die Zusammenarbeit deshalb<br />
so wichtig, weil psychotische Frühphasen oftmals in der<br />
Zeitspanne zwischen Adoleszenz und jungem Erwachsenenalter<br />
beginnen. Dass unsere Dienstleistung auch einen<br />
öffentlichen Bedarf abdeckt, zeigt die Bilanz der ersten fünf<br />
Jahre deutlich: Wir wurden weit über 500mal kontaktiert,<br />
gegen 400 Patienten wurden abgeklärt. 200 Patienten<br />
nahmen wir in eine prospektive Verlaufsstudie auf.<br />
Das Angebot, die zugewiesenen Patientinnen und<br />
Patienten innert kurzer Frist, meist innerhalb von 3 Tagen,<br />
abzuklären, hat in vielen Fällen dazu geführt, dass allfällig<br />
notwendige Behandlungen ohne Verzug beginnen konnten.<br />
Dies wird auch von den Angehörigen der Patienten<br />
geschätzt, die meist eine lange, belastende Zeit hinter<br />
sich haben. Die Beratung in der Spezialsprechstunde<br />
ist in jedem Fall sinnvoll: Liegt weder eine psychotische<br />
Frühphase noch ein klinisch erhöhtes Risiko für eine beginnende<br />
Psychose vor, so haben wir festgestellt, dass eine<br />
fachgerechte Aufklärung auf Familien sehr beruhigend<br />
wirken kann. Wir erachten diese Aufklärung in allen Fällen<br />
als eine unserer wichtigsten Aufgaben.<br />
Wegen der demographischen Bevölkerungsentwicklung<br />
wird die Alterspsychiatrie immer wichtiger. Die ärztliche<br />
Weiterbildungsordnung hat der steigenden Bedeutung<br />
durch Einrichtung eines Schwerpunktes «Alterspsychiatrie»<br />
Rechnung getragen. Den KPD ist der Aufbau moderner,<br />
tragfähiger alterspsychiatrischer Versorgungsstrukturen<br />
für den Kanton ein besonders wichtiges Anliegen. Die<br />
Kantonale Psychiatrische Klinik (KPK) und die Externen<br />
Psychiatrischen Dienste (EPD) gehen deshalb aufeinander<br />
zu und bauen miteinander eine Verbundorganisation als<br />
Kompetenzzentrum auf.<br />
Ein wichtiger Schritt war die Re-Integration des<br />
Kantonalen Altersheims in den Bereich III der KPK, eine<br />
Entwicklung, die ihren Abschluss Ende Dezember 2007<br />
fand. Nun wird es darum gehen, die therapeutischen<br />
Angebote im stationären Bereich gut auszuarbeiten. Eine<br />
gerontopsychiatrische Rehabilitationsabteilung wurde<br />
bereits im Jahre 2007 eingerichtet, eine zweite wird 2008<br />
folgen. In der gerontopsychiatrischen Akutversorgung<br />
ist eine weitere Akutabteilung dringend notwendig; die<br />
Langzeitbetten lassen sich entsprechend reduzieren.<br />
Leider hat sich bei näherer Prüfung der räumlichen<br />
Situation herausgestellt, dass das Gebäude des ehemaligen<br />
Kantonalen Altersheims, wo die Langzeitbetten untergebracht<br />
sind, den heutigen Anforderungen der Alterspsychiatrie<br />
nicht entspricht. Die im ambulanten Bereich<br />
bestehenden Räumlichkeiten der EPD werden deshalb für<br />
die Alterspsychiatrie erweitert. Für den stationären Teil<br />
des Alterspsychiatrischen Kompetenzzentrums wird ein<br />
neues Gebäude auf dem Klinikareal errichtet.<br />
Dass Dr. Harald Gregor als bereichsleitender Oberarzt den<br />
Bereich III der Klinik ab Anfang 2008 führt, ist eine ebenso<br />
gute und wichtige personelle Voraussetzung wie die im<br />
Jahre 2007 erfolgreiche Arbeit der Bereichsleiter und der<br />
Bereichsleiterin Pflege. Auch auf Seiten der EPD wurde die<br />
Spezialisierung durch Bildung eines alterspsychiatrischen<br />
Schwerpunktangebotes strukturell verankert. Von den<br />
EPD aus sollen sämtliche ambulanten Leistungen sowie<br />
Konsilien in den Spitälern und Alters- und Pflegeheimen<br />
angeboten werden. Dabei geht es um Diagnostik, Beratung<br />
und Behandlung aller gerontopsychiatrischer Störungen.<br />
Die Liaisondienste in den Heimen werden von KPK und EPD<br />
gemeinsam angeboten. Auch die EPD sind auf die Herausforderungen,<br />
die sich durch den Alterspsychiatrischen Dienst<br />
ergeben, personell bestens vorbereitet. Sie haben in Dr. Silvia<br />
Tenes-Reino eine kompetente und erfahrene oberärztliche<br />
Leiterin für den Schwerpunkt Alterspsychiatrie.<br />
Einen modernen Alterspsychiatrischen Dienst aufzubauen<br />
ist ein ebenso aufwändiges wie spannendes Projekt.<br />
Räumliche und personelle Voraussetzungen müssen geschaffen<br />
werden. Wichtig ist aber auch, dass im geplanten<br />
Verbund die Kooperation miteinander gut funktioniert. Mit<br />
dem Alterspsychiatrischen Dienst sind die KPD auf eine<br />
wichtige künftige Herausforderung bestens vorbereitet.<br />
Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff<br />
Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
Freddy Stocker<br />
Leiter Logistik<br />
Dr. med. Alexander Zimmer<br />
Chefarzt Externe Psychiatrische Dienste<br />
Das Kantonale Altersheim wurde als Bereich III in die Klinik re-integriert.<br />
62 63
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Die Art der Substanz ist<br />
gar nicht so entscheidend<br />
Dr. med. Claudine Aeschbach<br />
Leitende Ärztin Drogenberatung <strong>Baselland</strong><br />
Portrait KPD<br />
Organisation<br />
Die Kantonalen Psychiatrischen Dienste (KPD) gewährleisten<br />
Geschäftsleitung<br />
– in Kooperation mit anderen öffentlichen und priva-<br />
Direktor<br />
ten Institutionen und diese ergänzend – die umfassende<br />
Substanzabhängigkeit und -missbrauch sind ein multidimensionales<br />
Problem. Der risikoreiche oder schädliche sein, die Patientinnen und Patienten darin zu unterstützen,<br />
für alle Altersstufen. Der Auftrag umfasst auch Prävention Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Je nach Stand der sozialen Integration kann es wichtig<br />
psychiatrische Versorgung des Kantons Basel-Landschaft Hans-Peter Ulmann<br />
Konsum psychotroper (anregend oder dämpfend auf den Arbeitsplatz zu erhalten oder einen neuen zu suchen.<br />
und Rehabilitation, denn Integration der psychisch Kranken<br />
in die Gesellschaft bildet ein vorrangiges Ziel. Auch<br />
Ärztlicher Leiter<br />
die Psyche einwirkender) Substanzen wirkt sich auf die Oder es steht im Vordergrund, dass sich die körperliche<br />
körperliche und psychische Gesundheit, auf die Leistungsfähigkeit<br />
am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung und auf oder dass die Beziehung zu Partner / Partnerin und Kin-<br />
Berufsbildung.<br />
Gesundheit des Patienten / der Patientinnen stabilisiert<br />
erfüllen die KPD wichtige Funktionen der praktischen<br />
Emanuel Isler, Dr. med.<br />
Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />
familiäre und ausserfamiliäre Beziehungen negativ aus. Oft dern sich verbessert.<br />
Die Kantonale Psychiatrische Klinik (KPK) übernimmt die Weitere Mitglieder der Geschäftsleitung<br />
kommt es aufgrund von Konsum und Arbeitsplatzverlust<br />
Die einen brauchen Hilfe bei der Bearbeitung ihrer<br />
gesamte stationäre psychiatrische Versorgung: Aufnahmen<br />
Paul Bächtold<br />
zu massiven finanziellen und existentiellen Problemen. Post, die anderen eine Psychotherapie, um die inneren<br />
rund um die Uhr – auch von zwangseingewiesenen Personen<br />
–, Abklärungen und Akutbehandlungen, Krisenin-<br />
Leiter Pflegedienst Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
Welche Substanz dabei konsumiert wird, ist für Konflikte, die zum Suchtmittelkonsum beitragen, besser<br />
diese Dynamik letztendlich nicht so entscheidend. Bestimmte<br />
verstehen und effizienter angehen zu können. Die Dritten<br />
terventionen, Entzüge und Rehabilitationen. Jugendliche Peter Frei<br />
Phasen der Erkrankung verlaufen je nach Art brauchen eine medikamentöse Unterstützung ihrer psy-<br />
werden in Zusammenarbeit mit dem KJPD behandelt. Die Leiter Unternehmensentwicklung, Leiter Wohnen und<br />
und Konsumform der jeweiligen Substanz schneller oder chiatrischen oder körperlichen Begleiterkrankung.<br />
Externen Psychiatrischen Dienste (EPD) sind zuständig für Arbeiten<br />
langsamer. Die soziale Desintegration erfolgt beim Konsum<br />
legaler Substanzen vielleicht weniger dramatisch. tungsstelle für Alkohol- und andere Suchtkrankheiten)<br />
senen: Notfall-, Liaison- und Konsiliardienst, Abklärungen Leiterin Personal<br />
Mit der Übernahme der Leistungen der BfA (Bera-<br />
die ambulante und tagesklinische Versorgung von Erwach-<br />
Irene Pia Hirzel<br />
Wichtiger als die Unterschiede scheinen uns jedoch die durch die DBL soll diesem Umstand Rechnung getragen<br />
und Behandlungen, Kriseninterventionen, Gutachten und<br />
Gemeinsamkeiten zu sein, welche die Patientinnen und werden. Das bewährte Team der DBL ist glücklicherweise<br />
durch mehrere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
<strong>Baselland</strong> (DBL) ist zuständig für die Versorgung von Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
sozialpsychiatrische Versorgung. Die Drogenberatung Joachim Küchenhoff, Prof. Dr. med.<br />
Patienten mitbringen. Sie alle brauchen sowohl eine<br />
medizinische als auch eine psychiatrische und sozialarbeiterische<br />
der ehemaligen BfA verstärkt worden. Das gibt uns die<br />
Abhängigen von psychotropen Substanzen: Abklärun-<br />
Alex Lind<br />
Begleitung. Die Prognose zur Stabilisierung begründete Hoffnung, dass wir den Patientinnen und<br />
gen und Behandlung, Prävention und kontinuierliche Leiter Finanzen & Informatik<br />
einer Krankheit im Zusammenhang mit dem Konsum Patienten mit Alkoholproblemen, ihrem Umfeld und<br />
Betreuung der Abhängigen. Sie stellt die Indikation für<br />
Freddy Stocker<br />
psychotroper Substanzen ist umso besser, je früher die auch weiteren Betreuenden im professionellen Netz, ein<br />
Substitutionen und stationäre Therapien. Sie führt überdies<br />
Leiter Logistik<br />
Probleme angegangen werden und je umfassender, d.h. umfassendes Behandlungs- und Beratungsangebot zur<br />
am Standort Reinach die Heroin gestützte Behandlung<br />
interdisziplinärer, die Betreuung ist.<br />
Verfügung stellen können.<br />
(HeGeBe) durch. Die DBL ist den EPD angegliedert. Der Alexander Zimmer, Dr. med.<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst (KJPD) ist Chefarzt Externe Psychiatrische Dienste<br />
zuständig für die psychiatrische Versorgung von Kindern<br />
Leitende Ärztinnen und Ärzte<br />
und Jugendlichen: Notfall-, Liaison- und Konsiliardienst,<br />
Abklärungen und Behandlungen, Kriseninterventionen Claudine Aeschbach<br />
und Gutachten. Der KJPD führt drei Polikliniken sowie drei Leitende Ärztin, Drogenberatung <strong>Baselland</strong><br />
stationäre Einrichtungen. Die Fachstelle für Psychiatrische Philipp Eich<br />
Rehabilitation (FPR) ist zuständig für die Entwicklung Leitender Arzt, Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
der rehabilitativen Versorgung und für die Entwicklung<br />
Die Standorte<br />
des rehabilitativen Faches zur Förderung der Integration<br />
Liestal: AuB, DBL, EPD, FPR, KJPD, KPK, Wohnheim Windspiel<br />
und Lebensqualität psychisch kranker Menschen. Die FPR Bruderholz: EPD, KJPD<br />
ist der KPK angegliedert. Der Aufgabenbereich «Wohnen Münchenstein: DBL, EPD<br />
und Arbeiten» umfasst die drei Institutionen Wohnheim Reinach: DBL<br />
Windspiel, Wohnheim Wägwiiser und Arbeit und Beschäftigung<br />
Laufen: DBL, KJPD<br />
: Das Wohnheim «Windspiel» bietet erwachsenen Niederdorf: Wohnheim Wägwiiser<br />
Menschen mit geistiger Behinderung, die keine anderen Glossar<br />
Eingliederungsmöglichkeiten haben, einen möglichst AuB Arbeit und Beschäftigung<br />
adäquaten Lebensraum an. Das Wohnheim «Wägwiiser» DBL Drogenberatung <strong>Baselland</strong><br />
bietet psychisch behinderten Erwachsenen eine zeitlich EPD Externe Psychiatrische Dienste<br />
FPR Fachstelle für Psychiatrische Rehabilitation<br />
unbefristete und professionell betreute Wohnform an.<br />
KAL Kantonales Altersheim<br />
Arbeit und Beschäftigung (AuB) bietet innerhalb und KJPD Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst<br />
ausserhalb der KPD Mitarbeitenden mit psychischer Behinderung<br />
Arbeit, Integration und Förderung an.<br />
KPK Kantonale Psychiatrische Klinik<br />
KPD Kantonale Psychiatrische Dienste<br />
64 65
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Zahlen und Fakten zum<br />
Jahr 2007<br />
Finanzielles Ergebnis<br />
insbesondere dank den Patienten der 1. Klasse um 815 344<br />
weiter. So wurde das bisherige Kantonale Altersheim vollständig<br />
sich eine Überprüfung der gesamten Liegenschaften am<br />
Der budgetierte Staatsbeitrag an die KPD wurde um Franken oder 4% höher aus als budgetiert bzw. 1 351 852<br />
in die Klinik eingegliedert und bildet gemeinsam Platz Liestal. Verschiedene Gebäude, u.a. die Personalwohn-<br />
4 571 517 Franken unterschritten. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
Franken (6,9%) höher als im Vorjahr (Zunahme Pflegetage,<br />
mit den beiden Akut-Altersabteilungen im Haus A den siedlungen, sind sanierungsbedürftig. Nach eingehender<br />
fiel der Staatsbeitrag der KPD um 150 446 Franken Taxerhöhung).<br />
Alterspsychiatrischen Bereich der Klinik. Die Erarbeitung Analyse zeichnet sich ab, dass für die Alterspsychiatrie<br />
bzw. –0,6% tiefer aus. Gegenüber dem Budget wurde der<br />
Die Zahl der Pflegetage in der KPK (exkl. KAL) liegt mit<br />
der Landratsvorlage für den geplanten Alterspsychiatrischen<br />
ein Neubau erstellt werden muss. Saniert und umgebaut<br />
Aufwand insgesamt um 3 215 712 Franken unterschritten<br />
insgesamt 69 631 Tagen um 1 069 Tage unter dem Budget<br />
Dienst (APD) ist sehr weit fortgeschritten, die werden müssen zudem für den KJPD das Gebäude Laubi-<br />
(Veränderung zum Vorjahr: –1 694 634 Franken, bzw. (70 700). Gegenüber dem Vorjahr (66 859 Pflegetage) be-<br />
konzeptionellen und betrieblichen Kapitel liegen vor. Die berg, für die Drogenberatung das Gebäude Wiedenhubinsgesamt<br />
–2,0%). Die Einnahmen waren 1 355 805 Franken höher als deutet dies eine Zunahme von 2 772 Pflegetagen (4,1%). Die<br />
Planung der baulichen Veränderungen hat sich als sehr strasse 55 und für die EPD das Gebäude Spitalstrasse 1.<br />
budgetiert, gegenüber dem Vorjahr jedoch um 1 544 187 Aufenthaltsdauer exkl. KAL hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
aufwändig erwiesen, weil das Gebäude des bisherigen<br />
Franken bzw. –2,6% tiefer. Dies aufgrund einer Reduktion leicht gesenkt und liegt bei 48,4 Tagen (Vorjahr 49,5 Tage).<br />
KAL (Haus D) sich nur mit erheblichen Investitionen als Einführungsprojekt elektronische Patientenakte<br />
der Pflegeheimbetten im Kantonalen Altersheim um 21 und<br />
Klinkgebäude nutzen lässt.<br />
(ePA)<br />
einer Erhöhung der Klinikbetten im Bereich Alterspsychiatrie<br />
Organisatorische Veränderungen und Projekte<br />
Das Projekt ePA hat zum Ziel, die herkömmliche, in Papier-<br />
um 12 Betten (Taxen von Pflegbetten decken 100% der Neuer Stab Unternehmensentwicklung<br />
Raumanalyse Standort Liestal<br />
form geführte Krankengeschichte mit einer elektronisch<br />
Kosten, Taxen von Klinikbetten gemäss KVG nur maximal Per 1. 8. 2007 übernahm Peter Frei die neue Funktion<br />
Im Zusammenhang mit der Suche nach möglichen Standorten<br />
geführten Patientenakte zu ersetzen sowie zahlreiche<br />
50%). Zusätzlich kommt ein Systemwechsel in der Verbuchung<br />
Leiter Stab Unternehmensentwicklung. In diesem Zuge<br />
für den geplanten Alterspsychiatrischen Dienst ergab Abläufe zu vereinfachen und zu optimieren. Aufgrund<br />
zum Tragen. Durch die rechnerische Einbindung übergab er die Leitung des Wohnheims Windspiel an<br />
des KAL in die KPK entfallen aufwand- und ertragseitig seine bisherige Stellvertreterin Rahel Peter Grassi. Die<br />
Verrechnungen im Umfang von 1,1 Mio. Franken.<br />
Leitung des Aufgabenbereichs Wohnen + Arbeiten obliegt<br />
Der Personalaufwand konnte auf dem Niveau des weiterhin Peter Frei.<br />
Vorjahres gehalten werden (minus 0,2% bzw. Fr. 151 830).<br />
Gegenüber dem Budget wurde er um rund 3,0% oder Neuer Dienst Finanzen & Informatik mit neuer<br />
2 077 721 Franken unterschritten. Der Soll-Stellenplan und Leitung<br />
die ausbezahlten Löhne mussten zwar zur Bewältigung Dem bisherigen Dienst Finanzen & Controlling wurde der<br />
anfallender Aufgaben um 12,75 Stellen oder 1 143 455 Dienst Informatik angegliedert. Der Dienst heisst neu Finanzen<br />
Franken überschritten werden. Dennoch wurde der Personalaufwand<br />
& Informatik und wird seit 1. 9. 2007 von Alex Lind,<br />
insgesamt unterschritten, bedingt durch vormals Chefrevisor bei der Finanzkontrolle der Finanz- und<br />
mehrere Sonderfaktoren (Pensionskasse, Familienausgleichskasse,<br />
Kirchendirektion <strong>Baselland</strong>, geleitet.<br />
Fort- und Weiterbildung), durch den Abbau<br />
von Mehrstunden und Ferienguthaben sowie durch den Projekte der Folgeplanung II zum <strong>Psychiatrie</strong>konzept<br />
Systemwechsel in der Berufsausbildung für die Pflegeberufe.<br />
<strong>Baselland</strong><br />
Der Sachaufwand ist mit 14 853 651 Franken um 1 137 992 Psychiatrisches Zentrum für Abhängigkeitskrankheiten<br />
Franken oder 7,1% geringer ausgefallen als budgetiert. Das Projekt hat die Zusammenführung der Behandlungseinheiten<br />
Mit der Umsetzung des Projektes ePA (elektronische Patientenakte)<br />
für legale und illegale Substanzen in einen<br />
wurde erst im Dezember gestartet. Dadurch psychiatrischen Dienst für Abhängigkeitskrankheiten zum<br />
fielen die Informatikkosten tiefer aus als geplant. Weniger Ziel. Dieses Projekt wurde von der Drogenberatung <strong>Baselland</strong><br />
Ersatzbeschaffungen im Bereich Logistik sowie weniger<br />
und weiteren Vertretern der KPD gemeinsam mit den<br />
Ausgaben im Lebensmittelbereich, und die rückläufige <strong>Baselland</strong>schaftlichen Beratungsstellen für Alkohol- und<br />
Nutzung der Telefonie durch Patienten führten ebenfalls andere Suchtprobleme (BfA), dem Blauen Kreuz <strong>Baselland</strong><br />
zu weniger Sachaufwand als vorgesehen. Im Vergleich und dem Drogendelegierten der Volkswirtschafts- und<br />
zum Vorjahr nahm der Sachaufwand gar um 1 542 803 Gesundheitsdirektion entwickelt. Ab Anfang 2008 übernimmt<br />
Franken bzw. –9,4% ab.<br />
die Drogenberatung <strong>Baselland</strong> die Leistungen, die<br />
Mehreinnahmen gegenüber dem Budget, die sich bisher von der BfA erbracht wurden. Dabei unterstützen<br />
positiv auf das Ergebnis auswirken, sind im ambulanten sie all jene Mitarbeitenden, die bereit waren von der BfA<br />
Bereich im Umfang von 869 812 Franken zu verzeichnen, zur DBL zu wechseln.<br />
66<br />
davon 254 174 Franken durch die Zunahme der Tagespatienten<br />
in den EPD. Die Pflegetaxen der Klinik fallen Innerhalb der KPD entwickelt sich die Alterspsychiatrie<br />
Alterspsychiatrischer Dienst (APD)<br />
67
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
des Kostenumfangs musste eine öffentliche Ausschreibung<br />
durchgeführt werden. Im Juni 2007 erfolgte der<br />
Zuschlag an AGFA Healthcare AG. Es ist das ehrgeizige Ziel<br />
der KPD, die «Einführung ePA» bis Ende 2008 vollständig<br />
umzusetzen.<br />
Einführung des Meldesystems für kritische Vorkommnisse<br />
CIRS<br />
Seit August 2007 können Mitarbeitende der KPD kritische<br />
Vorkommnisse anonym mittels CIRS (Critical Incident Reporting<br />
System) melden. Ein kritischer Zwischenfall ist ein<br />
ungewolltes Ereignis, das die Patient /in gefährden kann,<br />
aber nicht schädigt. CIRS soll zur Erhöhung der Patientensicherheit<br />
im Gesundheitswesen beitragen.<br />
Integrative Arbeitsplätze<br />
Das Projekt «Integrative Arbeitsplätze» wurde im August<br />
2005 gestartet und beabsichtigt die längerfristige<br />
Platzierung und Begleitung von psychisch kranken IV-<br />
Rentnerinnen und -Rentnern an Arbeitsplätzen in der<br />
freien Wirtschaft. Das Projekt wurde im April 2007 in ein<br />
Definitivum überführt.<br />
Neue Kinderbetreuungsplätze<br />
Die KPD verfügen ab Anfang 2008 über ein fest zugeteiltes<br />
Kontingent an Betreuungsplätzen in der Kindertagesstätte<br />
Waldelfe in Liestal. Damit finden Kinder von Mitarbeitenden<br />
der KPD bevorzugt Aufnahme.<br />
Optimierte Wäscheversorgung der Spitäler / KPD<br />
<strong>Baselland</strong><br />
Die Zusammenarbeit zwischen der Zentralwäscherei Liestal<br />
und den Kantonsspitälern Laufen, Liestal und Bruderholz<br />
und den Kantonalen Psychiatrischen Diensten wurde per<br />
31.12. 2007 neu geregelt. Der Grossteil der Wäsche wird<br />
den Betrieben neu im Leasingverfahren zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Leitungen Pflegedienst mit weiteren Mitarbeitenden aus<br />
Psychiatrischen Kliniken und Diensten der ganzen Schweiz<br />
anwesend. Es referierte neben anderen namhaften Fachpersonen<br />
Dr. Markus Dürr, Vorsteher des Gesundheitsdepartements<br />
des Kantons Luzern und damaliger Präsident der<br />
Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren GDK.<br />
Abschiedssymposium zur Pensionierung von<br />
Dr. Theodor Cahn<br />
Am 15. November 2007 führten die engsten Mitarbeitenden<br />
von Dr. Theodor Cahn, Chefarzt KPK, anlässlich seiner<br />
Pensionierung Ende November 2007 eine Fachtagung mit<br />
dem Titel «<strong>Psychiatrie</strong> – was ist der Mensch?» in der KPK<br />
Liestal durch. Mit diesem Symposium würdigten rund<br />
hundert Mitarbeitende und über 150 externe Teilnehmer<br />
Dr. Cahn, sein menschliches Wesen sowie sein engagiertes<br />
und prägendes Wirken in der Klinik während fast drei<br />
Jahrzehnten.<br />
Kunst in der <strong>Psychiatrie</strong><br />
Im Zyklus «Kunst in der <strong>Psychiatrie</strong>» fand im Frühling die<br />
Vernissage der halbjährlichen Ausstellung mit den beiden<br />
Basler Künstlern Matthias Frey und Peter Brunner-Brugg<br />
statt. Diese Ausstellung wurde im Herbst abgelöst von<br />
den beiden renommierten Elsässer Künstlern Christophe<br />
Hohler und Raymond E. Waydelich. Die Ausstellung dauerte<br />
bis Ende März 2008.<br />
Jazz-Matinee<br />
Bereits in der vierzehnten Auflage fand am 19. August 2007<br />
in der KPK die traditionelle Jazz-Matinee statt – diesmal<br />
mit den Melody Makers.<br />
Anlässe<br />
Fachtagung «Patientenzentrierte Versorgung»<br />
der Aktivkonferenz <strong>Psychiatrie</strong> H+ in den KPD<br />
Am 26. und 27. April 2007 führten die KPD in den Räumlichkeiten<br />
der Klinik eine interdisziplinäre Fachtagung<br />
unter dem Titel «Patientenzentrierte Versorgung» der Aktivkonferenz<br />
68 <strong>Psychiatrie</strong> H+ durch. An dieser zweitägigen<br />
Veranstaltung waren über hundert Direktoren, Chefärzte,<br />
69
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Jahresrechnung 2007<br />
AUFWAND 2 0 0 6 i n F r . 2 0 0 7 i n F r .<br />
Personalaufwand Ärzte und andere Akademiker 13 887 630 13 587 320<br />
Pflegebereich 20 681 240 20 145 444<br />
Medizinischer Fachbereich 5 419 605 5 463 201<br />
Verwaltung 2 967 830 3 058 949<br />
Ökonomie 5 752 717 6 008 274<br />
Technik 1 858 793 1 728 925<br />
Wohnen und Arbeiten 7 207 492 7 051 751<br />
Inkonvenzien – –<br />
Sozialleistungen 8 591 496 9 163 794<br />
Arzthonorare 463 338 472 571<br />
Personalnebenkosten 848 753 846 835<br />
Total 67 678 894 67 527 064<br />
Sachaufwand Medizinischer Bedarf 2 251 904 2 214 635<br />
Lebensmittel 3 489 490 2 188 014<br />
Haushalt 1 160 794 1 181 988<br />
Unterhalt und Reparaturen, Immobilien und Mobilien 1 906 068 2 071 107<br />
Anlagenutzung 2 178 641 2 087 745<br />
Energie und Wasser 1 119 434 1 070 513<br />
Zinsaufwand aus Umlaufvermögen – –<br />
Büro und Verwaltung 2 109 740 2 019 353<br />
Entsorgung 107 827 89 222<br />
Übriger Sachaufwand 2 072 556 1 931 074<br />
Total 16 396 454 14 853 651<br />
Total Aufwand 84 075 348 82 380 715<br />
ERTRAG<br />
Umsatzerlöse Pflegetaxen 34 727 546 34 009 470<br />
Subtotal 34 727 546 34 009 472<br />
Arzthonorare 3 298 885 3 508 424<br />
Medizinische Nebenleistungen 5 071 399 5 425 197<br />
Spezialinstitute 207 830 225 223<br />
Poli-, Tages- und Nachtkliniken 2 956 917 3 238 621<br />
Übrige Erträge aus Leistungen an Patienten 15 919 37 058<br />
Total 46 278 496 46 443 993<br />
Sonstige Erlöse Miet- und Kapitalzinsen 664 188 668 161<br />
Erlöse aus Leistungen an Personal und Dritte 6 520 375 4 986 630<br />
Total 7 184 563 5 654 791<br />
Beiträge und Subventionen von Kantonen (ohne Staatsbeitrag) 1 383 019 950 363<br />
von Gemeinden (ohne Staatsbeitrag) – –<br />
von Bund (IV-Beiträge, ohne Staatsbeitrag) 3 625 000 3 877 744<br />
Total 5 008 019 4 828 107<br />
Staatsbeitrag 25 604 270 25 453 824<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag (KPD)<br />
2 0 0 3 2 0 0 4 2 0 0 5 2 0 0 6 2 0 0 7<br />
Aufwand in Mio. Fr. 77,355 78,822 82,415 84,075 82,381<br />
Personalkosten in Mio. Fr. 62,792 63,198 65,411 67,679 67,527<br />
Sachkosten in Mio. Fr. 14,563 15,624 17,004 16,396 14,854<br />
Ertrag in Mio. Fr. 48,657 54,404 54,745 58,471 56,927<br />
Staatsbeitrag in Mio. Fr. 28,698 24,418 27,670 25,604 25,454<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Pflegetag (KPK)<br />
2 0 0 3 2 0 0 4 2 0 0 5 2 0 0 6 2 0 0 7<br />
Ø Aufenthaltsdauer in Tagen 52.6 51.8 49.0 49.5 48.4<br />
Aufwand pro Pflegetag Fr. 607.10 568.90 636.60 668.50 645.20<br />
Personalkosten Fr. 484.30 445.10 489.70 518.30 515.10<br />
Sachkosten Fr. 122.80 123.80 146.90 150.20 130.10<br />
Ertrag Fr. 316.20 328.90 351.50 398.90 375.70<br />
Staatsbeitrag Fr. 290.90 240.00 285.10 269.60 269.50<br />
Entwicklung von Aufwand, Ertrag und Staatsbeitrag pro Klinikaustritt (KPK)<br />
2 0 0 3 2 0 0 4 2 0 0 5 2 0 0 6 2 0 0 7<br />
Klinikaustritte 1305 1431 1384 1351 1439<br />
Aufwand pro Klinikaustritt Fr. 31 910.70 29 463.60 31 199.50 33 083.40 31 222.60<br />
Personalkosten Fr. 25 454.90 23 050.00 24 000.60 25 650.90 24 927.80<br />
Sachkosten Fr. 6 455.80 6 413.60 7 198.90 7 432.50 6 294.80<br />
Ertrag Fr. 16 622.40 17 033.50 17 227.10 19 741.70 18 180.30<br />
Staatsbeitrag Fr. 15 288.30 12 430.10 13 972.10 13 341.70 13 042.30<br />
70 Total Ertrag 84 075 348 82 380 715<br />
71
KANTONALE PSYCHIATRISCHE DIENSTE<br />
Patientinnen und Patienten<br />
ambulant (Total Fälle)<br />
<br />
Patientinnen und Patienten stationär (KPK)<br />
Klinik Klinikaustritte Ø Aufenthaltsdauer<br />
in Tagen<br />
Pflegetage<br />
Ø betriebene<br />
Betten<br />
Ø Bettenbelegung<br />
in %<br />
Allgemeinpsychiatrie Bereich 1 403 56.1 22 625 62 100.0<br />
Allgemeinpsychiatrie Bereich 2 808 37.6 30 379 88 94.6<br />
Alterspsychiatrie Bereich 3 201 76.1 15 301 44 95.3<br />
Abteilung für Essstörungen 27 49.1 1326 5 72.7<br />
Klinik Total 1439 48.4 69 631 199 95.9<br />
davon:<br />
1. Klasse 50 33.2 1662<br />
2. Klasse 90 42.3 3805<br />
3. Klasse 1299 49.4 64 164<br />
Patientinnen und Patienten ambulant 2007<br />
Fälle total<br />
Externe Psychiatrische Dienste 2897<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst 1840<br />
Drogenberatung <strong>Baselland</strong> 1344<br />
Total 6081<br />
Kantonales Altersheim<br />
2 0 0 6 2 0 0 7<br />
Bettenbestand 100 79<br />
Pflegetage total 34 825 28 617<br />
Durchschnittliche Bettenbelegung in % 95.4 99.2<br />
Staatsbeitrag pro Pflegetag in Fr. 8.48 12.20<br />
Kosten pro Pflegetag in Fr. 374.05 380.40<br />
Ertrag pro Pflegetag in Fr. 365.57 368.20<br />
Staatsbeitrag in % 2.27 3.20<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
Entwicklung Personalbestand (KPD)<br />
Durchschnittlich besetzte Stellen 2 0 0 3 2 0 0 4 2 0 0 5 2 0 0 6 ³ 2 0 0 7<br />
Ärzte und andere Akademiker im med. Fachbereich 102 102 108 110 115<br />
Pflegebereich 263 274 284 236 241<br />
Andere <strong>Psychiatrie</strong>fachbereiche 69 48 44 69 67<br />
Verwaltung 35 43 50 29 31<br />
Logistik 155 153 153 115 115<br />
Arbeit und Beschäftigung – – – 47 44<br />
Wohnheime – – – 42 40<br />
Total 624 620 639 648 653<br />
davon integrative Arbeitsplätze 33 31 33 38 36<br />
davon in Ausbildung ¹ 71 51 54 54 57<br />
Anzahl Beschäftigte am 31.12. 832 832 864 881 878<br />
davon integrative Arbeitsplätze 57 58 64 67 73<br />
davon in Ausbildung 84 54 62 54 70<br />
Personalfluktuationsrate ² 13.6 12.6 12.5 11.9 13.4<br />
alle Zahlen exkl. Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Gesundheit <strong>Baselland</strong><br />
1) Ab 2004 werden PG-Psychologinnen und -Psychologen nicht mehr unter «Ausbildung» aufgeführt.<br />
2) Inkl. Assistenzärztinnen und -ärzte, jedoch ohne Auszubildende und Praktikanten. Ab 2004 auch inkl. PG-Psychologinnen und -Psychologen.<br />
3) Neue Aufteilung der Bereiche ab 2006 gemäss H+.<br />
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