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1 Lohnen sich Wettbewerbe? Was sagen ... - Dhp-sennestadt.de

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<strong>Lohnen</strong> <strong>sich</strong> <strong>Wettbewerbe</strong>?<br />

<strong>Was</strong> <strong>sagen</strong> Auslober,<br />

die <strong>Wettbewerbe</strong> durchgeführt haben.<br />

Ausloberumfrage<br />

bei <strong>de</strong>n von Drees & Huesmann ⋅ Planer<br />

betreuten und vorgeprüften <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

nach GRW (Grundsätze und Richtlinien für <strong>Wettbewerbe</strong>):<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wur<strong>de</strong>n von unserem Büro pro Jahr ca. 5 <strong>Wettbewerbe</strong> betreut<br />

und / o<strong>de</strong>r vorgeprüft.<br />

Bei neuen Auslobern ist es immer mit sehr viel Überzeugungsarbeit verbun<strong>de</strong>n, die Vorteile<br />

eines <strong>Wettbewerbe</strong>s für städtebauliche und architektonische Leistungen zu erkennen.<br />

Wer wäre besser geeignet, seine Erfahrungen mitzuteilen, als jene Auslober, die bereits<br />

solche Verfahren durchgeführt haben, um diese dann an „Neueinsteiger“ weiterzugeben?<br />

Auslober <strong>de</strong>r letzten 10 Jahre wur<strong>de</strong>n daher von uns angeschrieben und befragt, in <strong>de</strong>r<br />

Hoffnung, dass ein großer Teil dieser Wettbewerbslösungen realisiert wur<strong>de</strong>.<br />

Dazu wur<strong>de</strong> von uns ein ganz einfacher Fragebogen mit vorgegebenen Antworten<br />

entwickelt, um eine möglichst großen Rücklauf zu gewährleisten; trotz<strong>de</strong>m gab es genügend<br />

Platz für eigene Anmerkungen.<br />

Das Verfahren wur<strong>de</strong> von uns anonym angeboten, was überwiegend so beantwortet<br />

wur<strong>de</strong>. Einige Auslober machten aus ihrer Meinung keinen Hehl und gaben <strong>de</strong>n Absen<strong>de</strong>r<br />

mit an.<br />

Der Rücklauf <strong>de</strong>r Ausloberantworten betrug 74 %, was als sehr gut einzustufen ist.<br />

Die Fragen waren so gestellt, dass auch Mehrfachantworten möglich waren. Insgesamt<br />

wur<strong>de</strong>n 6 Fragen gestellt. Die ersten drei bezogen <strong>sich</strong> auf die gemachten Erfahrungen,<br />

die weiteren auf mögliche Empfehlungen und damit Rückschlüsse für das Wettbewerbswesen<br />

bzw. für die Wettbewerbsberater.<br />

Dass 90 % <strong>de</strong>r Auslober <strong>de</strong>n Wettbewerb als guten Weg zur Qualitätsfindung sehen, ist<br />

ein ein<strong>de</strong>utiges Zeugnis für das Verfahren, obwohl bei 20 % <strong>de</strong>r Weg vorgeschrieben<br />

wur<strong>de</strong> (För<strong>de</strong>rung o.ä.).<br />

Sehr hoch wur<strong>de</strong> mit 85 % die gute Zusammensetzung <strong>de</strong>s Preisgerichts bewertet.<br />

Dabei wünschen 20 % ein kleineres Preisgericht. Einmal wur<strong>de</strong> eine nicht ein<strong>de</strong>utige<br />

Empfehlung für einen 1. Preisträger bemängelt und einmal zu dominante Personen. Der<br />

Auslober wünscht also <strong>de</strong>mokratische Abläufe und wegen <strong>de</strong>s mit <strong>Wettbewerbe</strong>n verbun<strong>de</strong>nen<br />

hohen Aufwands eine klare Entscheidung.<br />

Mit 75 % wur<strong>de</strong> ein hoher Anteil <strong>de</strong>r Wettbewerbsentscheidungen realisiert.<br />

Obwohl 80 % es als gutes Verfahren bezeichnen, stufen es ¼ <strong>de</strong>r Auslober als zu umständlich<br />

ein. Wie<strong>de</strong>rum schlechte Erfahrungen hat niemand gemacht. Auf die Verfahrensvereinfachung<br />

sollte aber ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk gelegt wer<strong>de</strong>n. Die Frage<br />

nach <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n zu neuen <strong>Wettbewerbe</strong>n ist trotz <strong>de</strong>r guten Erfahrungen interessant.<br />

Die Hälfte <strong>de</strong>r Auslober sieht keine o<strong>de</strong>r nur unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> bei<br />

neuen <strong>Wettbewerbe</strong>n. Die genannten Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> zeigen, daß <strong>de</strong>r politische Raum<br />

1


mehr überzeugt wer<strong>de</strong>n muß als die Verwaltungen. Das Kriterium Kosten- und Zeitaufwand<br />

ist ebenfalls zu diskutieren.<br />

Die abschließen<strong>de</strong> Frage wie<strong>de</strong>rum belegt, daß 70 % keinen Anlaß zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Wettbewerbsverfahren sehen, aber mit 4 Nennungen das Preisgericht angesprochen<br />

wird und zweimal eine besser und präziser formulierte Auslobung gewünscht wird.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n sind die Fragen tabellarisch ausgewertet wor<strong>de</strong>n.<br />

Im Februar 1999 wur<strong>de</strong>n Fragebögen in folgen<strong>de</strong>m Umfang abgeschickt:<br />

16 Auslober zu 1 Wettbewerb<br />

6 Auslober zu 2 <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

2 Auslober zu 3 <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

1 Auslober zu 5 <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

1 Auslober zu 6 <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

1 Auslober zu 7 <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

Summe 27 Auslober zu 52 <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

Davon waren:<br />

23 (85%) Öffentliche Auslober 29 (56%) Städtebauliche <strong>Wettbewerbe</strong><br />

4 (15%) Private Auslober 23 (44%) Hochbauliche <strong>Wettbewerbe</strong><br />

Bis zum 13.4.1999 kamen<br />

20 Rückantworten zu 21 <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

Das sind<br />

74% Rücklauf zu 40% <strong>de</strong>r <strong>Wettbewerbe</strong> **<br />

.<br />

* (Später trafen keine weiteren Antworten ein.)<br />

** (Fast alle Befragten gaben trotz teilweiser Mehrfachauslobung nur einen Fragebogen<br />

ab. Nur ein Auslober schickte 2 Fragebögen. Da bei<strong>de</strong> i<strong>de</strong>ntisch ausgefüllt<br />

waren, wur<strong>de</strong>n sie in <strong>de</strong>r Auswertung nur einmal berück<strong>sich</strong>tigt, so dass <strong>sich</strong> die<br />

Werte einheitlich auf die Anzahl <strong>de</strong>r Auslober bezieht.)<br />

Antworten<br />

%<br />

1. Welche Grün<strong>de</strong> führten zum Wettbewerb?<br />

4 20 Wur<strong>de</strong> uns vorgeschrieben; hätten wir freiwillig nicht gemacht<br />

18 90 Guter Weg zur Qualitätsfindung<br />

2 10 Sonstiges:- run<strong>de</strong>r Tisch<br />

- mögl. breites Lösungsspektrum<br />

2. War das Preisgericht zur Lösung <strong>de</strong>r Wettbewerbsaufgabe<br />

17 85 gut besetzt? (... Sachpreisrichter, ...Fachpreisrichter)<br />

4 20 zu groß besetzt? (... Sachpreisrichter, ...Fachpreisrichter)<br />

0 0 zu klein besetzt? (... Sachpreisrichter, ...Fachpreisrichter)<br />

0 0 fachlich zu sehr neben <strong>de</strong>n Sachpreisrichtern gelegen?<br />

2 10 Sonstiges: - Keine ein<strong>de</strong>utige Empfehlung, zwei 1. Preise wur<strong>de</strong>n vergeben<br />

- Teilweise zu dominante Personen<br />

3. Waren Sie mit <strong>de</strong>m Wettbewerbsergebnis zufrie<strong>de</strong>n?<br />

2


14 70 Es wur<strong>de</strong>n gute Alternativen geboten<br />

15 75 Preisgerichtsempfehlung wur<strong>de</strong> realisiert<br />

2 10 Wettbewerb wird / wur<strong>de</strong> nicht realisiert (davon 1 noch nicht)<br />

1 5 Es gab keine Auftragserteilung an <strong>de</strong>n 1. Preisträger<br />

1 5 Sonstiges: - Aus Kostengrün<strong>de</strong>n konnte nur eine Teilmaßnahme <strong>de</strong>r Wettbewerbsaufgabe<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

4. Wür<strong>de</strong>n Sie weitere <strong>Wettbewerbe</strong> durchführen?<br />

16 80 Es ist ein gutes Verfahren<br />

5 25 Es ist ein zu umständliches Verfahren<br />

0 0 Wegen schlechter Erfahrungen keine weiteren <strong>Wettbewerbe</strong><br />

1 5 Sonstiges: - Es gab kaum preisliche Alternativen.<br />

5. Wo wür<strong>de</strong>n Sie die meisten Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> bei neuen <strong>Wettbewerbe</strong>n<br />

erwarten?<br />

4 20 Innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

7 35 Im politischen Raum<br />

1 5 Bei <strong>de</strong>n Bürgern<br />

10 50 Gar keine / unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

5 25 Sonstige: - Kosten- und Zeitfaktor<br />

- Finanzierung<br />

- S. Nr. 4 (Es ist ein zu umständliches Verfahren)<br />

- Aus Kostengrün<strong>de</strong>n<br />

- Kalkulatorischer Bereich (Kosten)<br />

6. <strong>Was</strong> wür<strong>de</strong>n Sie bei einem weiteren Wettbewerb an<strong>de</strong>rs<br />

machen o<strong>de</strong>r wünschen?<br />

1 5 Bessere Beratung / Betreuung<br />

2 10 Besser und präziser formulierte Auslobungen<br />

1 5 Ein qualifiziert besser besetztes Preisgericht<br />

14 70 Kein Anlass zur Än<strong>de</strong>rung<br />

3 15 Sonstiges: - Kleines Preisgericht<br />

- S. 2 (zu großes Preisgericht)<br />

- Intensive Auswahl <strong>de</strong>s Preisgerichts<br />

Als Fazit kann festgestellt wer<strong>de</strong>n:<br />

Diejenigen, die <strong>Wettbewerbe</strong> durchgeführt haben, sind mit <strong>de</strong>n inhaltlichen Ergebnissen<br />

in sehr hohem Maße zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Es gibt keinen guten Grund, keine <strong>Wettbewerbe</strong> zu machen.<br />

Bielefeld, im April 2000<br />

Drees & Huesmann ⋅ Planer<br />

Der Text kann unter Angabe <strong>de</strong>s Verfassers weiter verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

3

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