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Handout - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Eine solche Grammatik besteht für Chomsky aus<br />

• syntaktischen Aussagen über die erlaubte Anordnung der einzelnen Elemente eines<br />

Satzes<br />

• Regeln zur Morphemanordnung<br />

und<br />

• einer Reihe von morphophonologischen Aussagen, die jede Morphemsequenz in eine<br />

Sequenz von Phonemen transformiert.<br />

Für die Umsetzung in Modellform verwendete Chomsky die heute gängigen Bezeichnungen<br />

A, NP, VP und PP (für Adjektiv, Nominal-, Verbal- und Präpositionalphrase) und die<br />

Beziehungen gab er durch verschiedene Klammersymbole ( ), [ ] und < > an, also nicht durch<br />

Baumgraphen.<br />

Er wollte eine Grammatik zur Generierung zur von Sätzen, die Beschreibung der<br />

Eigenschaften von Grammatiken und außerdem die Aufstellung einer Theorie der<br />

Sprachstruktur ohne Bezug auf Einzelsprachen. Die Grammatik G soll ein Mechanismus sein,<br />

der alle grammatischen Formen erzeugt und nur diese. Alle Sätze müssen in der language (L)<br />

vorkommen und es wird kein Satz generiert, der nicht in L existieren kann. Für die Sätze in L<br />

muss G eine Strukturbeschreibung liefern. „Grammatisch“ darf dabei nicht mit „sinnvoll“<br />

oder „bedeutungstragend“ übersetzt werden. Der erste Beispielsatz wird in dieser Phase der<br />

Chomskyschen Theoriebildung als grammatisch angesehen:<br />

(1) Colorless green ideas sleep furiously.<br />

(2) Furiously sleep ideas green colorless.<br />

Keiner dieser beiden Sätze ist vermutlich jemals in der englischen Rede verwendet worden. In<br />

seinen Analysen zu den „Syntactic Structures“ entwickelte Chomsky drei Modelle zur<br />

Beschreibung der syntaktischen Struktur. Die ersten beiden wurden auf Grund der<br />

aufgedeckten Schwächen von ihm selbst verworfen zu Gunsten des dritten Modells.<br />

Modell 1: Automat mit endlich vielen Zuständen<br />

Dieses Modell ist ein einfaches kommunikationstheoretisches Modell, ein Automat mit<br />

endlich vielen Zuständen, der an einem Anfangszustand startet und bis zu einem Endzustand<br />

durchlaufen wird. Bei jeder Zustandsänderung wird dabei eine sprachliche Einheit erzeugt.<br />

Der Automat hat kein Gedächtnis, die Sprache besteht nur aus endlich vielen Zuständen und<br />

wird auf einer Ebene durch links-rechts-Generierung erzeugt und ist deshalb für natürliche<br />

Sprachen nicht angemessen.<br />

Modell 2: Das Phrasenstrukturmodell<br />

In diesem Modell ist eine Ableitung eine endliche Folge von Ketten, die mit einer<br />

Anfangskette S (=Satz) beginnt und im weiteren durch je eine Ersetzungsregel auf die<br />

jeweilige Kette abläuft. Eine beendete Ableitung bildet dann nach Chomsky einen<br />

grammatischen Satz ,nicht beendete/ nichtbeendbare Ableitungen bilden keine grammatischen<br />

Sätze dieser Sprache.

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