10 Mein Magazin Mein Magazin 11 <strong>Peter</strong> <strong>Koch</strong> DER UMSETZER MEIN Magazin Er spricht nie von Visionen, sondern von Ideen. Die setzt <strong>Peter</strong> <strong>Koch</strong> dann auch um. Jüngstes Beispiel: die Burg Rabenstein. Nach 900 Jahren und 14 Millionen Euro Investition viel mehr als ein Veranstaltungsort. TEXT: PAKO KOVACS-MERLINI, FOTOS: VOLKER WOHLGEMUTH Nach Gauklern oder brutzelnden Ochsen wird man vergeblich suchen. Sicher, vor 900 Jahren hätte das die Burg Rabenstein hergegeben. Eine Burg ist Rabenstein auch heute noch. Doch nach vier Jahren Umbauarbeiten und 14 Millionen Euro an Investitionsvolumen trägt der ehemalige Herrschaftssitz der Familie Reininghaus den Zusatz „Convention & Congress“. Und <strong>Peter</strong> <strong>Koch</strong> herrscht über Frohnleiten nicht als feudaler Landvogt, sondern fungiert als General Manager. Es ist dennoch ein majestätischer Blick, der das ganze Tal einfängt. Von der über der Burg gebauten „Hochegger Keusche“, namentlich angelehnt an den Schloss besitzer, Unternehmer Werner Hochegger. "Er ist die treibende Kraft hinter dem Ganzen. Meine Person ist die ausführende Kraft. Ohne ihn wäre dies alles nicht möglich. Gleiches gilt für die Wärmepumpentechnologie oder die, sich in Planung befindliche Japan- Therme in Ottendorf ", stellt <strong>Peter</strong> <strong>Koch</strong> sofort klar, atmet die scharfe klare Luft ein und blinzelt in die Sonne. „Rabenstein ist das größte historische Gebäude weltweit, das mit energieeffizienten Wärmepumpen beheizt wird“, leitet <strong>Koch</strong> ein. Ein erstes Anklingen, dass diese Burg nichts mit frostigen, mittelalterlichen Kellern zu tun hat. <strong>Koch</strong> wurde in Graz geboren, absolvierte die HTBLA mit Fachrichtung Hochbau, studierte Architektur und Musik, Abteilung Jazz, in Graz sowie Tontechnik in Los Angeles und New York. Es folgten Marketingtätigkeiten in den USA, Planungsarbeiten für das Beschallungssystem der Staatsoper in Wien sowie mehrerer Musicaltheater in London und New York, er war als Konsulent für internationale Konzerne in ganz Europa tätig, wurde mit einem Projekt anlässlich der Olympischen Spiele in Peking betraut, führte mehrere Delegationsreisen zur EXPO nach Shanghai und hat in beiden Städten heute noch ein Büro. Asien hat den Grazer geprägt: „Was man in China lernt, ist Dienstleistung. Qualität alleine wird heute vorausgesetzt, aber der Luxus ist, genug Leute zu haben.“ Und <strong>Koch</strong> leistet Dienste. Vier Tage in der Woche ist er auf der Burg, freitags erledigt er in Graz seine Termine, aktuell betreut er 21 Projekte gleichzeitig. Der Sohn eines Architekten ist an Vielseitigkeit kaum zu überbieten – außer von der Burg Rabenstein selbst. Rabenstein gilt nicht nur als erste Adresse für Kongresse, Seminare, Präsentationen und Galaveranstaltungen in Österreich sowie international, sondern hat sich inhaltlich den Schwerpunkten Umwelt, Mensch und Energie ver- Der Sohn eines Architekten ist an Vielseitigkeit kaum zu überbieten – außer von der Burg Rabenstein selbst. Rabenstein gilt nicht nur als erste Adresse für Kongresse, Seminare, Präsentationen und Galaveranstaltungen in Österreich sowie international, sondern hat sich inhaltlich den Schwerpunkten Umwelt, Mensch und Energie verschrieben. schrieben. Mit der Murhofgruppe hat man einen Partner, wenn es um Marketing, Hotellerie und Golf geht, mit dem Restaurant Eckstein holte man einen der renommiertesten Gastronomiebetriebe des Landes an Bord. „Diese Burg ist Teamarbeit und beim Schneeschaufeln hilft auch die Frohnleitner Dorfjugend mit. Die Stadt sieht uns als Teil von sich und wir kapseln uns auch nicht ab, sondern suchen den Kontakt. Dabei ist mir die hochwertige Qualität das oberste Gebot. Dinge, die wir nicht selbst auch auf höchster Ebene lösen können, vergeben wir an Profis“, stellt <strong>Koch</strong> klar. Beim Rundgang durch die Burg wird schnell deutlich: Rabenstein ist ein Treffpunkt der Welten. WLAN im gesamten Gelände, über sein iPhone steuert <strong>Koch</strong> die Temperatur in jedem einzelnen Trakt. „Wir beheizen die Räume mit heißer Luft. Die gewöhnliche Temperatur liegt bei 14 Grad und kann innerhalb von zwei Stunden auf 22 Grad erhöht werden“, erklärt er kühl. Das Tagungs- und Kongresszentrum nördlich von Graz hat weltweit den ersten Bösendorfer CEUS 2.0-Flügel in Betrieb genommen. „Dieses System ermöglicht das Vernetzen von Instrumenten, unabhängig vom Standort. Ein Klavierspieler kann so etwa mit Lang Lang in Peking musizieren, ohne dass dieser hier ist“, zeigt sich der Musiker <strong>Koch</strong> euphorisch. Ein Sinnbild für Rabenstein: hochmoderne und weltweit einzigartige Technik inmitten von Holzbalken, die Hunderte Jahre alt sind. Von den 3.500 Quadratmetern werden 2.700 genutzt. Jeder davon birgt Besonderheiten, die den Besucher überraschen. <strong>Koch</strong> ist über alles im Bilde. Kennt jeden Schalter, jedes Glasfaserkabel. Hat den Blick für das Detail wie auch für den Hubschrauberlandeplatz, den eigenen TV-Sender oder die geplante Arena vor den Toren der Burg. „Die Arena in Rabenstein wird rund 1.800 Menschen Platz bieten und eignet sich für Opern oder andere musikalische Veranstaltungen. Wir schärfen unseren Blick für das Ganze ständig. Eine Burg muss leben, und wir wollen sie wie ein Theater bespielen“, so <strong>Koch</strong>. Visionen sind das keine, vielmehr Ideen. Wie auch die Südsteiermark Classic oder die Golf Team-EM der Damen: „Für eine Veranstaltung für 800 Personen sind wird die Falschen. Wir stehen für maßgeschneiderte Umsetzung und außergewöhnliches Erleben. Deswegen wollen wir maximal 50 große Veranstaltungen pro Jahr machen. Seit der Eröffnung haben wir schon zwölfmal unter Beweis gestellt, dass wir es können.“ Sich dabei an anderen zu orientieren, ist die