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weitere Informationen - Pferdewissenschaften

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Graf-Lehndorff-Institut und Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt<br />

Embryotransfer beim Pferd<br />

Der Embryotransfer bei der Stute hat heutzutage als praxisreifes biotechnisches Verfahren<br />

Einzug in die Pferdezucht gehalten. Er bietet die Möglichkeit, von Stuten mit hohem<br />

Zuchtwert mehrere Fohlen pro Jahr zu erzeugen. Gleichzeitig kann eine im Sport eingesetzte<br />

Stute ohne Unterbrechung des Turniereinsatzes parallel in der Zucht genutzt werden. Das<br />

Team des Graf-Lehndorff-Instituts führt am Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt seit<br />

2008 Embryotransfers sowohl im Hauptgestüt als auch bei Stuten privater Züchter und<br />

Züchterinnen durch. Aus Embryotransfer am Graf-Lehndorff-Institut stammen unter anderem<br />

das Siegerfohlen des deutsche Fohlenchampionats 2010, das Spitzenfohlen bei der<br />

Oldenburger Fohlenauktion 2011, die Brandenburger Fohlen-Vizechampionesse 2011 Poetin<br />

VI und Quaterstern, Siegerhengst der Süddeutschen Warmblutkörung 2012. Der<br />

Embryotransfer ist nicht auf die Warnmblutzucht beschränkt, sondern kann auch bei Pferden<br />

vieler anderer Rassen durchgeführt werden (z.B. Westernrassen, Traber oder Araber).<br />

Ob eine Stute für den Embryotransfer in Frage kommt, sollte im Vorhinein durch eine<br />

Zuchttauglichkeitsuntersuchung erfasst werden. Bei der Auswahl des Hengstes sollte der<br />

Einsatz von Frischsamen bevorzugt werden. Grundsätzlich ist die Besamung aber auch mit<br />

Tiefgefriersamen möglich. Die Qualität des eingesetzten Samens hat jedoch einen<br />

erheblichen Einfluss auf die Erfolgsrate. Die Auswahl der Empfängerstute ist besonders<br />

wichtig. Wenn Sie eine Stute aus ihrem eigenen Bestand verwenden wollen, sollten<br />

besondere Anforderungen beachtet werden. Sie sollte nicht zu alt (nicht über 12 Jahre) und<br />

gesund sein und im besten Fall schon eine erfolgreiche Trächtigkeit hinter sich gebracht<br />

haben. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Stute aus einer Empfängerstutenherde zu nutzen<br />

und diese nach dem Transfer zu leasen oder zu kaufen. Grundsätzlich sollten pro<br />

Spenderstute mehrere (2-3) Empfängerstuten bereitgehalten werden – der Embryo wird<br />

dann auf die vom Zyklustand am besten passende Stute übertragen. Das Haupt- und<br />

Landgestüt Neustadt (Dosse) verfügt über eine kleine Herde mit Empfängerstuten nicht nur<br />

für das Hauptgestüt, sondern auch für Stuten privater Züchter.<br />

Grundsätzlich empfehlen wir die Besamung der Spenderstute auf der EU-Besamungsstation<br />

Neustadt. Wenn die Stute auf einer anderen Station besamt werden soll, ist eine vorherige<br />

Kontaktaufnahme und enge Kooperation des betreuenden Tierarztes mit dem Tierärzteteam<br />

des Graf-Lehndorff-Instituts unabdingbar.


Sowohl bei der Auswahl der Empfängerstute als auch bei der Auswahl des Hengstes stehen<br />

wir Ihnen gerne beratend zur Seite. Die Spenderstute wird von dem Hengst Ihrer Wahl<br />

besamt und 7 Tage später wird bei der Stute eine Gebärmutterspülung durchgeführt. Wenn<br />

eine Trächtigkeit vorliegt, wird der Embryo mit der Spülflüssigkeit gewonnen. Danach wird<br />

der Embryo entweder direkt auf eine passende Empfängerstute übertragen, die etwa 8 Tage<br />

später auf Trächtigkeit kontrolliert wird.<br />

Kosten für Embryotransfer am Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse)<br />

Follikelkontrollen und Besamung der Spenderstute richten sich nach den Preisen auf der<br />

EU-Besamungsstation Neustadt (Dosse)<br />

Embryonenspülung bei der Spenderstute: 120,- €<br />

Embryotransfer, Behandlung der Empfängerstute und erste Trächtigkeitskontrolle (14.<br />

Tag): 150,- €<br />

Die Vorbereitung der Empfängerstute (Voruntersuchung, Follikelkontrollen, evtl.<br />

Vorbehandlungen) wird nach tierärzlicher Gebührenordnung abgerechnet.<br />

Leasing einer Empfängerstute aus dem Bestand des Haupt- und Landgestüts bis zum<br />

Absetzen des Fohlens 2250,- € zzgl. Pensionskosten sowie Kosten für tierärztliche<br />

Versorgung des Fohlens (Impfungen, Entwurmungen etc.).<br />

Decktaxe für den gewählten Hengst<br />

Kontakt und <strong>weitere</strong> <strong>Informationen</strong><br />

Dr. Maximiliane Merkl<br />

Graf-Lehndorff-Institut<br />

Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse)<br />

Tel. 0173 619 8456<br />

e-mail maximiliane.merkl@vetmeduni.ac.at<br />

4.3.2013

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