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Bericht - Rheinisches Pferdestammbuch e.V.

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Bundesjungzüchterwettbewerb in Futterkamp 2011 – oder: wie eine kleine Kuh<br />

“rheinisch“ wurde<br />

Hallo, meine Name ist Hermine und ich bin eine Kuh, wenn auch eine kleine. Ihr fragt Euch jetzt<br />

bestimmt, was eine Kuh mit den Jungzüchtern des rheinischen <strong>Pferdestammbuch</strong>s zu tun hat! Dann<br />

passt mal auf …<br />

Bis zum 17.Juni 2011 war mein Leben sehr unspektakulär. Ich wohnte als Dekorationsstück in einem<br />

Ausstellungsraum auf der Lehr- und Versuchsanstalt Futterkamp, ganz oben in Schleswig – Holstein,<br />

an der Ostsee. Zwar hatte ich schon einige Tage zuvor mitbekommen, dass in Futterkamp etwas<br />

Besonderes stattfinden sollte: Die deutsche Meisterschaft der Jungzüchter! Nur konnte ich mir<br />

darunter nichts vorstellen! Hier in der Lehr- und Versuchsanstalt ging es doch bisher hauptsächlich<br />

um Kühe, Schweine und nur ab und an um Pferde. Aber ich dachte sowieso, dass ich in meinem<br />

Ausstellungsraum davon mal wieder nicht viel mitbekommen würde. Immer sind alle Leute nur an<br />

den neuesten technischen Geräten und Maschinen interessiert und nicht an mir. Doch an diesem<br />

Wochenende fielen plötzlich gegen Mittag mehrere Gruppen junger Leute in den Ausstellungsraum<br />

ein und begannen ihr Lager aufzuschlagen. Die wollten da doch tatsächlich übernachten! Da wurde<br />

auf- und umgeräumt, dekoriert und, und, und… Und alle hatten was Grünes an und die Deko war<br />

grün, genau wie mein Halsband!<br />

Dann wurden alle auf einmal ganz hektisch. Sie zogen sich schick an, mit weißen Hosen zu Ihren<br />

grünen T-Shirts, und verschwanden eine Zeitlang Als sie wiederkamen konnte ich auch erfahren, wo<br />

sie waren: Der Wettbewerb hatte begonnen und das Team hatte die Disziplinen Theorie und<br />

Freispringenbeurteilung bewältigt. Mit dem Verlauf waren alle zufrieden und nach dem erneuten<br />

Umziehen gingen sie wieder, diesmal zum Abendessen und um die anderen Teilnehmer zu treffen.<br />

Von draußen drangen Musik, Gelächter und Anfeuerungsrufe zu mir nach oben in den<br />

Ausstellungsraum. In verschiedenen Spielen mussten die Teams ihre Zusammengehörigkeit<br />

beweisen. So wie ich hören konnte, schlugen sich die mit den grünen T-Shirts auch hier ganz<br />

hervorragend.<br />

Als die Jugendlichen dann später am Abend auf ihren Luftmatratzen zusammen saßen, wurde einer<br />

auf mich aufmerksam. Da erfuhr ich, dass grün-weiß die Farbe des rheinischen <strong>Pferdestammbuch</strong>es<br />

ist und dass diese Gruppe das Team Rheinland bildet! Ich wurde aus meinem Stand geholt und durfte<br />

mittendrin dabei sein. So lernte ich alle kennen: Stefan, Carolin, Joelle, Michel und Julien, die in der<br />

Altersklasse II für die 19-25jährigen starteten sowie Stephan, Liesa, Kathrin, Anna und Katharina aus<br />

der Altersklasse I, 14 – 18 Jahre. Sie waren alle richtig nett zu mir, lustig und gut drauf.<br />

Am nächsten Morgen waren sie schon früh auf den Beinen, denn nach dem Frühstück begannen<br />

Vormustern und Exterieurbeurteilung für die jeweiligen Altersklassen. Und, wie toll, ich durfte mit.<br />

Auch ich bekam ein grünes T-Shirt, um den rheinischen Team Glück zu bringen. So lernte ich auch die<br />

beiden Betreuer, meinen Namensvetter Hermann, der Kühe angeblich noch mehr als Pferde mag,<br />

und Tina kennen. Die beiden taten ihr Bestes, um die aufgeregten Teilnehmer zu beruhigen, zu<br />

helfen und letzte Tipps zu geben. Die Exterieurbeurteilung der AK II war aufgrund der sehr<br />

unterschiedlichen Pferde nicht ganz einfach. Außerdem wurde das ein oder andere Pferd immer<br />

wieder auch zum Vormustern eingesetzt, so dass unschöne Pausen entstanden, die die Konzentration<br />

störten. Beim Vormustern hatten sowohl Stephan als auch Liesa kein ganz einfaches Pferdelos,<br />

dennoch machten sie das Beste draus. Alle - Betreuer und mitgereiste Fans eingeschlossen - waren


glücklich, als auch Kathrin ihren ersten Einsatz beim Vormustern sehr gut meisterte. Als die erste<br />

Tageshälfte geschafft war, war ich froh über eine Verschnaufpause. Als Maskottchen war ich ja nun<br />

richtig gefordert.<br />

Nach leckerem Mittagessen und einer Runde Grasen für mich ging es weiter: Exterieurbeurteilung für<br />

die „Kleinen“ und Vormustern für die „Großen“. Diesmal durfte ich zu den Fans auf die Tribüne. Nach<br />

Beendigung der Wettbewerbe wurde eine Führung über das Gelände der lehr- und Versuchsanstalt<br />

angeboten, an der alle teilnahmen. Mein Adoptivvater Stefan nahm mich mit, so dass ich meine<br />

großen Kollegen im Kuhstall bewundern konnte und sogar einen Einblick in den Schweinestall bekam.<br />

Das war für mich und alle anderen sehr eindrucksvoll und lehrreich.<br />

Dann kam der Höhepunkt des Tages – vor allem für mich: Die große Siegerehrung! Alle Teams liefen<br />

mit ihren Fahnen und Maskottchen ein. … und das Team Rheinland mit mir der „neu – rheinischen“<br />

Hermine! Die Stunde der Wahrheit schlug. Wie gut hatte das rheinische Team sich geschlagen?<br />

Wirklich gut! 4 Einzelplatzierungen unter den ersten 10, sowie 5 weitere unter den ersten 15! Das<br />

Team belegte in der Gesamtwertung einen ordentlichen 9. Platz.<br />

Nach einem so anstrengenden und aufregenden Tag brauchte ich endlich Ruhe, während meine<br />

neuen Freunde zur Party aufbrachen, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurden Erst sehr spät<br />

kamen sie zum Lager zurück. Ich glaube, so mancher hat kaum geschlafen … aber das hatten sie sich<br />

verdient!<br />

Am Sonntag wurde dann von allen gemeinsam nach dem Frühstück das Schlaflager wieder in einen<br />

Ausstellungsraum verwandelt und alle Dinge an ihren alten Platz geräumt. Alle? … Nun ja, ich fühle<br />

mich sehr wohl im Rheinland und Ullis Garage ist wirklich gemütlich! Ich freue mich schon auf den<br />

nächsten Bundesjungzüchterwettbewerb – als Maskottchen des Teams Rheinland mit rheinischem<br />

Brand!<br />

Eure Hermine

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