Mitteilungsblatt der Sektion Amberg - Dav-Sektion Amberg
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Unten im Kar kam eine Herde Bergschafe angerannt. Mit ihren rauhen<br />
Zungen versuchten sie unsere salzigen Schweißperlen zu schlecken. Mit<br />
großer Mühe und Gewalt gelang es uns den Weg durch sie zu bahnen. Der<br />
Aufstieg zum Grat <strong>der</strong> Hohen Kogel war dann die Schlüßelstelle <strong>der</strong> Tour.<br />
Über eine steile, brüchige Felsflanke mußten wir hinauf. Hans Kopp erwies<br />
sich als tüchtiger Steinbrucharbeiter. Kleine, mittlere und große<br />
Steinbrocken räumte er mit lauten Getöse ab. So kamen wir auch auf den<br />
Grat hinauf. Nur eine Hose hielt <strong>der</strong> großen Belastung nicht stand. Über<br />
steile Rinnen und Blockfel<strong>der</strong> ging es ins Äußere Reichenkar hinab. Unten<br />
zeigten wetterzersauste Arven den Beginn <strong>der</strong> Waldgrenze an, und oben<br />
bildeten die dunklen Hörner <strong>der</strong> Lochkogel den Abschluß. Im unteren Kar<br />
steht eine Jadghütte, und ab hier zeigte uns ein Steiglein den Weiterweg.<br />
Durch herrlich duftenden Zirbenwald mit bizarren Wurzelwerk wan<strong>der</strong>ten<br />
wir um das Hochgutegg herum, hinter dem sich im Schönrinnenkar ein<br />
einsamer Bergsee verbirgt. Am frühen Nachmittag kamen wir dann auf <strong>der</strong><br />
Nißlalm, unserem Ziel, an. Die Wirtin Albertina empfing uns freundlichst<br />
mit Obstler. Nach unseren Bericht meinte sie, daß dieser Weg von Touristen<br />
nach ihren Wissen noch nicht begangen wurde. Im Gegensatz zur<br />
vorausgegangen Tour, war <strong>der</strong> Rückweg zur <strong>Amberg</strong>er Hütte sehr<br />
angenehm. Nach 10 stündiger Bergfahrt mit herrlichen Erlebnissen<br />
erreichten wir glücklich wie<strong>der</strong> unsere Hütte.<br />
Hans Schöppl<br />
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