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5. Übung zur Festkörperphysik II

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<strong>5.</strong> <strong>Übung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Festkörperphysik</strong> <strong>II</strong><br />

C. Laubschat, SS 2004<br />

10) Bandschemata von Halbleitern<br />

GaAs/ ZnSe-Heterodioden<br />

Allgemeines Bandschema eines Halbleiters<br />

In Abb. ist das allgemeine Bandschema E(x)<br />

eines Halbleiters abgebildet. Die „Elektronenaffinität“<br />

χ gehört zu den intrinsischen<br />

Materialeigenschaften eines Halbleiters und<br />

stellt den energetischen Abstand der Leitungsbandunterkante<br />

zum Vakuumniveau<br />

E VAC<br />

dar.<br />

E C<br />

Die „Austrittsarbeit“ φ , die den Abstand der<br />

Fermienergie<br />

E F<br />

zum Vakuumniveau repräsentiert,<br />

hängt dagegen von der Dotierung des<br />

Halbleiters und der Temperatur ab.<br />

a) Das Bandschema eines idealen Übergangs zwischen zwei Halbleitern lässt sich nach<br />

ANDERSON wie folgt konstruieren.<br />

1. Werden die Bandschemata der betreffenden Halbleiter so gegenübergestellt, dass die<br />

Vakuumniveaus der beiden Substanzen übereinstimmen, so lassen sich die Diskontinuitäten<br />

des Leitungsbandes ∆ und des Valenzbandes ∆ E ablesen:<br />

∆E<br />

C<br />

E<br />

= χ1 − χ 2<br />

= E − E<br />

∆<br />

V g 2 g1<br />

− ∆E<br />

C<br />

E C<br />

.<br />

2. Werden die beiden Halbleiter in Kontakt gebracht, so findet so lange ein Ladungsträgeraustausch<br />

statt, bis die Fermienergien der Halbleiter ausgeglichen sind und das thermodynamische<br />

Gleichgewicht erreicht ist. Dabei bildet sich im Bereich der Grenzfläche eine Raum-<br />

ladungszone aus, an der die Diffusionsspannung abfällt<br />

V D<br />

= ( φ − ) 1<br />

/ e .<br />

2<br />

φ<br />

3. Das Vakuumniveau E besitzt im Bereich der Raumladungszone einen stetigen und<br />

VAC (x)<br />

streng monotonen Verlauf. Außer an der Kontaktstelle x = 0 , wo die Diskontinuitäten ∆ EC<br />

bzw. ∆E V<br />

auftreten, ergibt sich die Bandverbiegung des Leitungs- bzw. des Valenzbandes<br />

innerhalb der Raumladungszone aus den konstanten Energiedifferenzen zwischen E VAC<br />

(x)<br />

und E C<br />

(x) bzw. (x) .<br />

E V<br />

V<br />

Konstruieren Sie für die beiden Halbleiter GaAs( Eg = 1.42eV<br />

, χ = 4.07eV<br />

) und<br />

ZnSe( Eg = 2.67eV<br />

, χ = 4.09eV<br />

) die Bandschemata der Übergänge n − GaAs / n − ZnSe,<br />

p − GaAs / p − ZnSe,<br />

p − GaAs / n − ZnSe und n − GaAs / p − ZnSe,<br />

ohne die unterschiedlichen<br />

Breiten der Raumladungszonen im Detail zu betrachten. Die Fermienergie der Halbleiter<br />

soll dazu als 400 meV unterhalb der Leitungsbandunterkante bzw. oberhalb der Valenzbandoberkante<br />

liegend angenommen werden.


) Im Idealfall arbeiten Leuchtdioden (LED’s = light emitting diodes) auf dem Prinzip einer in<br />

Vorwärtsrichtung gepolten Homodiode. Bei dieser Polung steigt die potentielle Energie der<br />

Elektronen im n- Gebiet gegenüber den Gleichgewichtsbedingungen und die Barrierenhöhe,<br />

welche die Ladungsträger ursprünglich vom p-Gebiet ferngehalten hat, wird reduziert.<br />

Zusätzlich wird die Barriere im p-Gebiet verkleinert, so dass die Löcher ebenfalls leichter<br />

vom p- ins n-Gebiet wandern können. Die dabei auftretende örtliche Überlappung beider<br />

Ladungsträgertypen fördert den Rekombinationsprozeß und damit die Lumineszenz.<br />

Mit einer direkten optischen Bandlücke von 2.67 eV bei Raumtemperatur und der damit<br />

verbundenen starken Lumineszenz bei λ ≈ 465 nm eignet sich ZnSe <strong>zur</strong> Herstellung von<br />

blauen Leucht- oder Laserdioden. Da die Präparation qualitativ hochwertiger <strong>II</strong>-VI-<br />

Halbleitersubstrate extreme Schwierigkeiten bereitet, werden bei der Entwicklung<br />

lichtemittierender Bauelemente mit <strong>II</strong>-VI-Halbleitern Heterodioden auf der Basis eines <strong>II</strong>I-V-<br />

Halbleitersubstrates bevorzugt. Die Halbleiterkombination ZnSe auf GaAs ist eine der<br />

bisher meistuntersuchten <strong>II</strong>-VI/<strong>II</strong>I-V-Heterodioden, nicht zuletzt wegen der exzellenten<br />

Gitterpassung von ∆a<br />

/ a = 0.28 % zwischen den beiden Materialien.<br />

Überlegen Sie sich anhand der in Aufgabenteil a) konstruierten Bandschemata, welche der<br />

möglichen Kombinationen von ZnSe auf GaAs eine effektive blaue Leuchtdiode erwarten<br />

lassen.

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